DE19818539A1 - Sedimentationsbecken mit rechteckigem Grundriß zum Abscheiden von Schlamm aus Abwasser - Google Patents
Sedimentationsbecken mit rechteckigem Grundriß zum Abscheiden von Schlamm aus AbwasserInfo
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Abstract
Ein Sedimentationsbecken (1) mit rechteckigem Grundriß dient zum Abscheiden von Schlamm aus Abwasser und weist einen Zulauf (7) für das Gemisch aus Schlamm und Abwasser in das Sedimentationsbecken (1), eine an der Sohle (2) des Sedimentationsbeckens (1) entlangstreichend angetriebene Räumeinrichtung (10) für den abgesetzten Schlamm, eine Abzugseinrichtung (18) für den Schlamm und einen Ablauf (21) für das Klarwasser auf. Die Abzugseinrichtung (18) für den Schlamm ist an der dem Zulauf (7) gegenüberliegenden Seite des Sedimentationsbeckens (1) vorgesehen. Die Räumeinrichtung (10) ist so angetrieben, daß der Schlamm in der Durchströmrichtung des Abwassers durch das Sedimentationsbecken (1) mit einer Geschwindigkeit gefördert wird, die zumindest in etwa der Druchströmgeschwindigkeit des Abwassers unmittelbar über der Räumeinrichtung (10) entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Sedimentationsbecken mit rechteckigem Grundriß zum Abscheiden
von Schlamm aus Abwasser, mit einem Zulauf für das Gemisch aus Schlamm und Abwasser
in das Sedimentationsbecken, einer an der Sohle des Sedimentationsbeckens
entlangstreichend angetriebenen Räumeinrichtung für den abgesetzten Schlamm, einer
Abzugseinrichtung für den Schlamm und einem Ablauf für das Klarwasser. Derartige
Sedimentationsbecken werden insbesondere im Bereich der Klärtechnik eingesetzt. Sie
können als Nachklärbecken, Grobentschlammungsbecken oder dergleichen Verwendung
finden. Solche Sedimentationsbecken werden dem Gemisch aus Schlamm und Abwasser bei
relativ geringer Geschwindigkeit durchflossen, wobei es das Ziel ist, daß sich der Schlamm
durch Schwerkrafteinwirkung an der Sohle des Sedimentationsbeckens absetzt.
Sedimentationsbecken der eingangs beschriebenen Art sind bekannt. Es handelt sich um
Rechteckbecken, bei denen im Bereich der einen Stirnseite das Gemisch aus Schlamm und
Abwasser in das Becken eingeführt wird. In dem Sedimentationsbecken ist eine
Räumeinrichtung häufig in Form eines Schildräumers, Saugräumers oder Bandräumers
untergebracht. Der Bandräumer hat Vorteile gegenüber den anderen Räumern aufgezeigt. Ein
solcher Bandräumer weist in den Seitenbereichen je eine Kette auf, die in der Regel über vier
Umlenkrollen geführt wird. Die beiden Ketten sind über Räumschilde miteinander verbunden,
die sich im wesentlichen über die Breite des Beckens erstrecken. Die Räumeinrichtung wird
so angetrieben, daß die Räumschilde an der Sohle des Sedimentationsbecken entlangstreichen
und den dort abgesetzten Schlamm mitnehmen. Die Antriebsrichtung der Räumeinrichtung ist
derart, daß sich der untere Trum, also der Trum, der die Förderarbeit für den Schlamm
erbringt, entgegen der Durchflußrichtung des Gemisches aus Schlamm und Abwasser bewegt.
Das Becken weist in der Beckensohle im Bereich des Zulaufes einen Trichter auf, in den der
von der Räumeinrichtung geförderte Schlamm gefördert wird, wobei er in dem Trichter
zusätzlich absinkt. Es ist eine Abzugseinrichtung für den Schlamm vorgesehen, mit welcher
in Förderphasen der Schlamm aus dem Trichter herausgefördert wird. Der Abzug des
Klarwassers erfolgt seitlich oder an der dem Zulauf gegenüberliegenden Seite mit Hilfe von
Tauchrohren oder Rinnen. Derartige Anlagen sind z. B. in der Druckschrift "Hans Huber
GmbH, Rechteckbeckenausrüstung PGB, Ausgabe 6. 1994" gezeigt. Dabei ist die
Strömungsrichtung des Abwassers und die Bewegungsrichtung des Bandräumers im Bereich
der Sohle entgegengesetzt gerichtet, so daß sich eine entsprechende Verwirbelung nicht
vermeiden läßt.
In solchen Sedimentationsbecken herrschen Verhältnisse mit unterschiedlichen
Turbulenzgraden. Diese Turbulenzen können die verschiedensten Ursachen haben,
beispielsweise durch die Bewegung der angetriebenen Räumeinrichtung verursacht sein oder
auch durch den periodischen Betrieb der Abzugseinrichtung für den Schlamm ausgelöst
werden und dergleichen. Diese unvermeidlich auftretenden Turbulenzen müssen bei der
Auslegung des Sedimentationsbeckens berücksichtigt sein, weshalb man davon ausgeht, daß
die nutzbare Höhe solcher Becken größer als drei Meter sein muß (vgl. ATV-A 131, S. 14). Je
nach Art des abzusetzendes Schlammes und den übrigen Bedingungen wird sich in dem
Sedimentationsbecken eine Schichtung ergeben, wobei die unterste Schicht als Eindick- oder
Räumzone angesprochen werden kann. Oberhalb der Räumzone bildet sich eine Filterzone,
gefolgt von einer Speicherzone im Mittelbereich und einer Klarwasserzone im Anschluß an
den Wasserspiegel im Sedimentationsbecken. Es versteht sich, daß diese Zonen nicht exakt
räumlich voneinander getrennt sind, sondern daß Übergangsbereiche vorhanden sind und auch
die einzelnen Schichtdicken unterschiedlich groß anwachsen können, je nach Konzentration
sowie nach anderen Parametern des Schlammes im Abwasser. Die Höhe bzw. Tiefe des
rechteckigen Sedimentationsbeckens, die durch den Trichter für den Schlammabzug noch
vergrößert wird, stellt einen gewichtigen Nachteil dar. Es kann durchaus vorkommen, daß die
Sohle des Beckens unterhalb des Grundwasserspiegels platziert werden muß, so daß hier
zusätzliche Bau- und Konstruktionsmaßnahmen erforderlich werden. Andererseits lassen sich
die verschiedenen Zonen in ihrer jeweiligen Höhe nicht willkürlich verkleinern, und der
Größe, insbesondere Länge, des Sedimentationsbeckens sind auch Grenzen gesetzt.
Nach dem älteren Vorschlag der deutschen Patentanmeldung 196 49 814 soll deshalb ein
Sedimentationsbecken der eingangs beschriebenen Art geschaffen werden, welches bei
hinreichender Abscheidewirkung eine vergleichsweise kleinere Höhe bzw. Tiefe aufweist.
Nach dem genannten älteren Vorschlag wird dies bei dem Sedimentationsbecken der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß die Abzugseinrichtung für den Schlamm an der dem
Zulauf gegenüberliegenden Seite des Sedimentationsbeckens vorgesehen ist, und daß die
Räumeinrichtung so angetrieben ist, daß der Schlamm in der Durchströmrichtung des
Abwassers durch das Sedimentationsbecken mit einer Geschwindigkeit gefördert wird, die
zumindest in etwa der Durchströmgeschwindigkeit des Abwassers unmittelbar über der
Räumeinrichtung entspricht.
Der genannte ältere Vorschlag geht von dem Gedanken aus, die Strömung in dem
Sedimentationsbecken in Durchströmrichtung zu vergleichmäßigen, wobei durch die
Veränderung der Lage der Abzugseinrichtung für den Schlamm die Strömung in dem
Sedimentationsbecken durch Verringerung der Geschwindigkeitsgradienten oberhalb des
Räumers abgebaut werden und damit die Ursachen für auftretende Turbulenzen beseitigt oder
doch zumindest stark vermindert sind. Für die eindeutige Vorgabe der Durchströmrichtung ist
es wichtig, daß der Zulauf im Bereich der einen Stirnseite des Sedimentationsbeckens und die
Abzugseinrichtung für den Schlamm an der anderen Stirnseite des Sedimentationsbeckens
angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, daß sich der Schlamm ebenfalls in Durchströmrichtung
bewegen muß, und es ergibt sich die Möglichkeit, die Räumeinrichtung auch in dieser
Durchströmrichtung mit ihrem unteren Trum anzutreiben. Der Antrieb der Räumeinrichtung
geschieht jedoch nicht irgendwie, sondern so, daß nach Möglichkeit größere
Relativbewegungen und Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen Abwasser und
Räumeinrichtung vermieden werden. Freilich wird sich auch in einem solchen
Sedimentationsbecken ein Geschwindigkeitsprofil über die Höhe und über den Querschnitt
des Beckens ausbilden. Bedenkt man zusätzlich, daß die an der Räumeinrichtung
vorgesehenen Räumschilde eine entsprechende Ausdehnung in Höhenrichtung aufweisen und
nur mit gleicher Geschwindigkeit bewegt werden können, dann lassen sich an allen Punkten
der Räumeinrichtung Differenzgeschwindigkeiten zu der Geschwindigkeit des strömenden
Abwassers nicht vermeiden. Es ist aber möglich, diese Differenzgeschwindigkeiten relativ
klein zu gestalten. Bei Einhaltung dieser Maßnahmen wird es bei einem bestimmten
Anwendungsfall überraschenderweise möglich, die Höhe eines Rechteckbeckens bei gleicher
Sedimentationsleistung in eine Größenordnung von etwa zwei Metern zu erniedrigen.
Während im Stand der Technik für diesen Anwendungsfall Höhen von drei Metern und mehr
nicht vermeidbar erschienen und die Entwicklung solcher Becken in Richtung Vergrößerung
der Höhe bzw. Tiefe gerichtet war, schlägt die vorliegende Entwicklung eine gegensätzliche
Richtung ein. Dies gilt für andere Anwendungsfälle entsprechend. Dies bedeutet weiterhin,
daß die Höhen der einzeln eingeschichteten Zonen, sofern überhaupt vorhanden,
vergleichsweise verringert werden. Dies wird jedoch möglich infolge der Verringerung bzw.
Vermeidung der bisher unvermeidlichen Turbulenzen.
Freilich ist auch hier die Höhe der Zone vom Durchsatz und von der
Schlammvolumenbeschickung abhängig. Das neue Sedimentationsbecken schafft optimale
Bedingungen für die Sedimentation durch kleine Geschwindigkeitsgradienten an den
entscheidenden Stellen im Sedimentationsbecken.
Im Stand der Technik gibt es zwar auch Bemühungen zur Beeinflussung der
Flüssigkeitsströmung. Keine der relevanten Druckschriften zeigt jedoch ein dem älteren
Vorschlag vergleichbares Sedimentationsbecken.
Im einzelnen:
Die DE 44 07 343 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Abscheiden von Partikeln mit fester
Konsistenz aus einer Flüssigkeit, welche einen sich nach unten V-förmig verengenden
Sinkbehälter mit einer bodenseitigen Abzugseinheit für die mit der Flüssigkeit benetzten
Partikel aufweist. In dem Sinkbehälter sind Lamellen in schräger Anordnung vorgesehen,
zwischen denen die Partikel absinken. Die Lamellen verhindern gleichzeitig eine
Flüssigkeitsströmung in ihrem Bereich in Richtung der Bewegung der bodenseitigen
Abzugseinheit. Zudem ist die Schräganordnung der Lamellen noch so gerichtet, daß die
absinkenden Partikel eine Bewegungskomponente erhalten, die der Bewegungsrichtung der
Abzugseinheit entgegengerichtet ist. Die Abzugseinrichtung ist so angetrieben, daß die
infolge Schwerkraft abgesetzten Partikel mit einer Geschwindigkeit mitgenommen werden,
die sich erheblich von der Durchströmgeschwindigkeit des Abwassers durch das Becken
unterscheidet, weil die beiden Richtungen entgegengesetzt gerichtet sind.
Die DE 36 29 947 C2 zeigt eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Abtrennung von
Feststoffteilchen aus einer flüssigen Suspension. In einem Becken werden unterschiedliche
Trennzonen gebildet, wobei einer ersten Trennzone eine schräg ansteigende Beckensohle
zugeordnet ist, während einer zweiten Trennzone, in der Lamellen vorgesehen sind, die Sohle
des Beckens horizontal verläuft. Über beide Trennzonen wird ein endloses
Schaberförderband, welches mit Mitnehmern besetzt ist, geführt, wobei das obere Trum
dieses Bandes parallel und benachbart zu dem unteren Trum angeordnet ist. Demzufolge tritt
zwangsläufig eine Verwirbelung durch die hier aufgebrachten unterschiedlich gerichteten
Geschwindigkeiten auf. Die Flüssigkeit wird mit einer Rohrleitung und einem zwischen den
beiden Trennzonen angeordneten Verteiler aufgebracht und in einer Art kreisartigen
Walzenbewegung durch die beiden Trennzonen hindurch geführt. Die Förderrichtung des
unteren Trums des Förderbandes ist der Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit in weiten
Bereichen entgegengerichtet, so daß eine entsprechende Verwirbelung stattfinden muß.
Die DE 27 22 063 A1 zeigt eine Einrichtung zur Behandlung von Abwässern vor Eintritt in
die biologische Reinigung. In dem Behälter sind zwei in sich geschlossene Kettensysteme
angeordnet. Die Ketten sind mit Abstreifern versehen, wobei die Abstreifer der einen Kette
die auf den Boden abgesunkenen Stoffe und die Mitnehmer der anderen Kette die an der
Wasseroberfläche schwimmenden Stoffe zum Austrag transportieren. Die
Strömungsverhältnisse in dem Behälter sind so gestaltet, daß eine im Behälter auftretende
Turbulenz für die Zerkleinerung der Fäkalien genutzt wird. Wenn die Turbulenz zu klein
wird, wird der Abzug geschlossen, wodurch die festen Partikel erneut im Behälter umgewälzt
werden.
Die EP 0198334 A2 zeigt eine Wasserreinigungs- und Abwasserbehandlungsvorrichtung, die
einen Bandräumer aufweist, der sowohl zum Räumen des Sinkschlammes als auch zum
Fördern des Schwimmschlammes geeignet ist. Der Bandräumer übt mit seinen Ketten und
seinem Antrieb eine entsprechende Verwirbelung auf die Flüssigkeit aus, so daß das Absinken
des Schlammes behindert wird.
Die Sohle des Sedimentationsbeckens kann durchgehend flach ausgebildet sein. Damit
werden vorteilhafte Trichter, die an sich in nachteiliger Weise die Höhe des
Sedimentationsbeckens vergrößern würden, vermieden. Hierdurch wird auch der Querschnitt
des Beckens einfacher, und die Baukosten erniedrigen sich. Das Sedimentationsbecken kann
aber auch einen kleinen Trichter aufweisen, der die Höhe bzw. Tiefe nicht allzusehr
vergrößert und auf der dem Zulauf abgekehrten Seite vorgesehen ist. Die Sohle des Beckens
kann sich mit geringem Gefälle in Durchströmrichtung erstrecken, und zwar mit und ohne
gleichzeitige Anwendung eines kleinen Trichters.
In Verbindung mit den vorstehenden Merkmalen ist es von Bedeutung, daß die Unterkante
des Zulaufs etwa in Höhe der Sohle des Sedimentationsbeckens angeordnet ist. Diese
Anordnung zielt auf einen Bereich ab, in dem normalerweise die Eindick- oder Räumzone
vorhanden ist. Der Zulauf ist damit vergleichsweise tiefer angeordnet als im Stand der
Technik. Auch kann der Zulauf nur geringfügig oberhalb der Oberkante der Räumschilde der
Räumeinrichtung vorgesehen sein. Eine intensivierte Sedimentationswirkung ist die Folge.
Der Zulauf muß aber nicht unbedingt in Höhe der Sohle des Beckens erfolgen, jedoch sollte
eine möglichst tiefe Anordnung angestrebt werden. Dadurch wird eine nach unten gerichtete
Strömung im Bereich des Zulaufes vermieden. Eine Trennzone bildet sich nicht aus, so daß
sich auch hierdurch die Tiefe des Beckens vorteilhaft verringert.
Der Zulauf für das Gemisch aus Schlamm und Abwasser kann sich im wesentlichen über die
Breite des Sedimentationsbeckens erstrecken. Dies ist wichtig zur Vermeidung örtlich
größerer Einströmgeschwindigkeiten. Gleichfalls ist diese Maßnahme von Bedeutung für eine
Verteilung des Zulaufs über die Breite des Beckens. In diesem Zusammenhang ist es durchaus
sinnvoll und nützlich, Einströmbedingungen unter Verwendung beispielsweise entsprechend
gebogener Leitbleche vorzusehen, mit deren Hilfe Einfluß auf die Strömungsumlenkung des
sich über die Breite des Beckens erstreckenden Zulaufes genommen wird. Es versteht sich,
daß der Zulauf in ein solches Sedimentationsbecken mit einem Minimum an kinetischer und
potentieller Energie zu erfolgen hat, auch deshalb, um an dieser Stelle Turbulenzen zu
vermeiden. Im Stand der Technik befindet sich der Schlammabzug im Bereich der Stirnwand,
in der auch der Zulauf vorgesehen ist. Dabei muß je nach Schlammanfall mehr oder weniger
Schlamm über die Räumeinrichtung zurückgefördert, also entgegen der Durchströmrichtung
gefördert werden. Die Strömung schichtet sich entsprechend der Dichteverhältnisse ein. Es
ergeben sich zwei unterschiedliche Strömungs- bzw. Fließrichtungen, so daß der Zulauf durch
den Rücklauf des Schlamms vergleichsweise angehoben wird, und zwar aus Gründen
unterschiedlicher Dichte. Dies stört auch die Ausbildung der Speicherzone im Stand der
Technik, während deren Bildung beim Anmeldungsgegenstand begünstigt ist und für die
Anordnung des Zulaufes genutzt wird. Bei der Lösung nach dem älteren Vorschlag steigt die
Konzentration mit zunehmender Eindickung in Durchströmrichtung an. Turbulenzen werden
verhindert, da eine Gegenströmrichtung nicht vorhanden ist. Hieraus folgt ein optimales
Absetzen des Schlammes mit zunehmender Eindickung in Durchströmrichtung. Da die
Richtung der Räumeinrichtung und die Richtung der Strömung beide in Durchströmrichtung
gerichtet, also gleichgerichtet sind, können sich - wenn überhaupt - nur vergleichsweise
kleine Geschwindigkeitsgradienten ausbilden, die nur geringe Turbulenzen erzeugen.
Auch die Abzugseinrichtung für den Schlamm sollte sich im wesentlichen gleichmäßig über
die Breite des Sedimentationsbeckens erstrecken. Damit werden örtliche
Geschwindigkeitserhöhungen auch an dieser Stelle vermieden. Es besteht sogar die
Möglichkeit, auch im Bereich der Abzugseinrichtung etwa übereinstimmende
Geschwindigkeiten zwischen Schlamm und Abwasser zu wählen, um auch an dieser Stelle
Turbulenzen zu vermeiden.
Die Räumeinrichtung kann als Bandräumer ausgebildet sein. Solche Bandräumer bieten einen
besonderen Vorteil, weil sie die Durchströmung des Sedimentationsbeckens vergleichsweise
sehr wenig behindern. Sie sind im Mittelbereich weitgehend offen gestaltet. Nur die
Räumschilde erstrecken sich über die Breite des Beckens. Aber selbst die Räumschilde sind
auf relativ großem Abstand zueinander angebracht. Und besitzen im allgemeinen nur eine
vergleichsweise geringe Höhe etwa in der Größenordnung bis 20 cm. Sinnvolle
Räumergeschwindigkeiten liegen in der Größenordnung bis 20, vorzugsweise bei 1 bis 5
cm/s. Die Geschwindigkeit des Bandräumers wird an die Eindickfähigkeit des Schlamms
angepaßt.
Die Abzugseinrichtung für den Schlamm kann als Saugheber ausgebildet sein, der mit
Saugdüsen ausgestattet ist. Durch diese Ausbildung wird auch die Strömung bei der
Saugabfuhr des Schlamms über die Breite des Sedimentationsbeckens vergleichmäßigt und
auf diese Weise dem Entstehen von Turbulenzen entgegengewirkt.
Der obere Trum des Bandräumers kann zur Schwimmschlammräumung ausgebildet und
angeordnet sein. Hier stört eine entgegengesetzt zur Durchströmrichtung gerichtete Bewegung
vergleichsweise wenig. Es ist aber auch möglich, daß der obere Trum des Bandräumers
oberhalb des Wasserpegels angeordnet ist, wenn eine Räumung des Schwimmschlamms nicht
erforderlich erscheint oder die Abfuhr des Schwimmschlammes in anderer Weise realisiert
werden kann. Auf jeden Fall ist es möglich, unterschiedlich gerichtete Geschwindigkeiten
auch im Bereich des Wasserspiegels zu vermeiden, weil dort die Klarwasserzone vorhanden
ist.
Als Ablauf für das Klarwasser können Überlaufrinnen vorgesehen sein, die seitlich oder quer
zur Beckenlängsachse angeordnet sind. An sich ist die Anordnung des Ablaufes für das
Klarwasser nicht besonders kritisch, d. h. es kommen hier mehrere Stellen an dem
Sedimentationsbecken in Frage, insbesondere auch die Bereiche der Längsseiten des
Sedimentationsbeckens. Die Abfuhr des Klarwassers kann einerseits über Tauchrohre,
andererseits aber auch über Überlaufrinnen erfolgen, die entsprechend platziert sind. Die
Verwendung von Tauchrohren kann die Tiefe des Beckens vergrößern, während dies bei
Überlaufrinnen nicht der Fall ist. Ein etwa im Bereich des Zulaufes beginnender seitlicher
Abzug des Klarwassers ist sinnvoll, weil dadurch eine Aufwärtsströmung im Bereich des
Beckenendes vermieden wird. Außerdem wird so der zum Beckenende hin gerichtete
Volumenstrom in Durchströmrichtung allmählich verringert. Dies führt zu einem weiter
verbesserten Absetzen.
Die an der dem Zulauf gegenüberliegenden Seite des Sedimentationsbeckens vorgesehene
Abzugseinrichtung für den Schlamm kann kontinuierlich oder intervallgesteuert angetrieben
sein. Insbesondere eine kontinuierliche Betriebsweise bietet sich hier an, wobei es möglich ist,
auch im Bereich der Abzugseinrichtung für den Schlamm identische Geschwindigkeiten wie
in Nachbarbereichen des Abwassers vorzusehen, um auch an dieser Stelle dem Entstehen von
Turbulenzen entgegenzuwirken.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, den älteren Vorschlag weiterzubilden. Das wird
nach der Erfindung mit den Merkmalen der Ansprüche erreicht.
Im einzelnen werden noch wesentliche Wirkungen aus der Gleichrichtung der Strömungen
erreicht, wenn das Wassergeschwindigkeit das 0,5- bis 2fache der Räumergeschwindigkeit
beträgt. Diese Angabe bezieht sich auf die Wassergeschwindigkeit über der Schlammschicht
in einem für die gesamten Verhältnisse des Beckens repräsentativen Bereich. Als
Bezugsgröße ist der Beckenfang an der Einleitungsstelle gewählt. Mit Beckenanfang sind die
ersten 20% der Beckenlänge vorzugsweise die ersten 10% der Beckenlänge bezeichnet.
Alternativ oder zusätzlich wird eine Trennzone am Wassereintritt erzeugt, in der durch
turbulente Strömung eine Agglomeration der Mikropartikel zu Makroflocken entsteht, so daß
die Makroflocken in die Eindickschicht überführt werden und das von Feststoffen befreite
Wasser nach oben austritt.
Die Erfindung nutzt das Verfahren aus, indem das Abwasser in Höhe der Eindick- und
Räumschicht über bzw. an der Beckensohle eingeleitet wird. Dabei bildet sich die gewünschte
Trennzone über der Beckensohle aus. Hiermit wird zwar die zur Verfügung stehende Fläche
der Eindick- und Räumschicht etwas verringert, gleichwohl ist kein verringerter
Wirkungsgrad zu befürchten. Vielmehr entsteht eine viel höhere Trennleistung. Die
Grenzschicht der Trennzone verläuft bei ausreichend hohem Feststoffgehalt im
Strömungsquerschnitt (Schnitt in Beckenlängsrichtung) gesehen etwa auf zwei Viertelkreisen,
von denen der erste an dem Abwassereintritt, vorzugsweise horizontal beginnt und vertikal in
den zweiten Viertelkreis übergeht, der sich an den ersten Viertelkreis so anschließt, daß beide
Viertelkreise etwa eine S-Form bilden. In radialer Richtung erstreckt sich die S-Form bei den
derzeit vorkommenden Beckenabmessungen auf eine Länge bis 3 m, zumeist auf eine deutlich
kürzere Länge.
Die Grenzschicht kennzeichnet den Weg der in die Eindick- und Räumschicht strömenden
Makroflocken. Im vorderen Bereich findet die Bildung der Makroflocken statt, im hinteren
Bereich findet die Trennung des Schlammes von Klarwasser statt.
Die Erfindung löst sich in der zweiten Alternative zur Steigerung der Absetzleistung von der
Vorstellung, daß das Abwasser möglichst langsam in die Klärbecken einströmen müsse, um
das Absinken der Feststoffe zu erleichtern. Im Gegenteil sucht die Erfindung eine
Mindestturbulenz, um einen Kontakt der Mikroflocken herbeizuführen.
Außerhalb der Trennzone ist die Erfindung nach der zweiten Alternative wie auch andere
Lösungen um eine möglichst gering turbulente Strömung bemüht.
Die überraschende Erhöhung der Trennleistung durch die erfindungsgemäße Anordnung der
Trennzone kann in verschiedener Hinsicht genutzt werden. Z. B. können vorhandene Becken
mit höherer Leistung gefahren werden. Neue Becken können mit geringerer Tiefe gebaut
werden. D. h. mit kleinerem Volumen gleiche Trennleistung bringen.
Der erfindungsgemäße Abwasserzulauf erfolgt primär an der Beckensohle. Gegenüber dem
herkömmlichen Abwasserzulauf ist die erfindungsgemäße Anordnung des Abwasserzulaufes
deutlich niedriger. Das Abwasser wird damit in Höhe der Eindick- und Räumschicht turbulent
eingespeist. Im Unterschied zu herkömmlichen Becken wird durch diese Anordnung des
Abwasserzulaufes eine nach unten gerichtete Strömung vermieden. Das trägt erheblich zu den
erfindungsgemäßen Vorteilen bei.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, wenn der Abwasserzulauf nicht unmittelbar an der
Beckensohle, sondern innerhalb der Eindick- und Räumschicht angeordnet ist.
Das Abwasser wird vorzugsweise so aufgegeben, daß es sich möglichst in
Beckenlängsrichtung und gleichmäßig in die Eindick- und Räumschicht verteilt. Dabei wird
das Abwasser vom Beckenrand aus eingespeist.
Zur Einspeisung kann ein quer zur Beckenlängsrichtung verlaufender Spalt eingebaut werden.
Wahlweise treten an die Stelle des Spaltes oder auch zusätzlich Schlitze. Die Schlitze können
gleichförmig und ungleichförmig über die Beckenbreite verteilt sein.
Der Spalt kann eine Höhe bis 50 cm aufweisen, vorzugsweise bis 20 cm.
Die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb des Beckens soll ein bestimmtes Maß nicht
überschreiten bzw. nicht unterschreiten. Ausgangsmaß der Strömungsgeschwindigkeit ist der
Abwasserzulauf im Spalt bzw. in den Schlitzen. In dem Abwasserzulauf soll die
Geschwindigkeit ein Maß von 20 cm pro Sekunde nicht überschreiten. Vorzugsweise liegt
die Strömungsgeschwindigkeit zwischen 5 und 10 cm pro Sekunde.
Die Beckensohle kann eben oder auch in Richtung der Schlammbewegung geneigt sein. Die
Neigung beträgt maximal 20 Grad zur Horizontalen.
Der Antrieb der Räumeinrichtung erfolgt so, daß sich die Räumeinrichtung möglichst
langsam durch das Becken bewegt und nur vernachlässigbare Turbulenzen verursacht. Die
Räumergeschwindigkeit beträgt vorzugsweise maximal 10 cm pro Sekunde. Günstigere
Verhältnisse ergeben sich bei einer auf maximal 5 cm pro Sekunde beschränkten
Geschwindigkeit.
Die Räumschildhöhe wird auf die zu transportierende Schlamm-Menge und
die Beckenabmessungen abgestimmt. Vorzugsweise beträgt die Höhe 10 bis 50 cm.
Vorteilhafterweise wird die Turbulenz außerhalb der Trennzone im Becken extrem reduziert.
Das kann genutzt werden, um bei gleichen Beckenabmessungen die Trennleistung des
Beckens noch weiter zu steigern. Alternativ kann das genutzt werden, um z. B. die Tiefe des
Beckens weiter zu reduzieren. Eine Reduktion der Tiefe von z. B. üblichen 3 m auf neue 2 m ist
mit der Erfindung ohne weiteres möglich.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform des Sedimentationsbeckens
und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform des
Sedimentationsbeckens.
Fig. 3 eine schematische Ansicht der Trennzone
In Fig. 1 ist das Sedimentationsbecken 1 beispielhaft verdeutlicht, wobei die Proportionen
nicht unbedingt maßstabsgerecht angegeben sind. Das Sedimentationsbecken 1 weist eine
Sohle 2, zwei Längswände 3 und 4 sowie zwei Stirnwände 5 und 6 auf. Die Sohle 2 ist
durchgehend flach ausgebildet, d. h. es ist hier kein die Höhe des Sedimentationsbeckens
vergrößernder Trichter im Bereich der Sohle 2 vorgesehen. Die Sohle 2 kann sich horizontal
erstreckend vorgesehen sein, wie dargestellt. Es ist aber auch möglich, in Durchströmrichtung
ein geringes Gefälle oder auch eine geringe Steigung zu verwirklichen. Die Längswände 3
und 4 können erheblich länger gestaltet sein als die Stirnwände 5 und 6. Das
Sedimentationsbecken 1 kann eine Länge in der Größenordnung von 10-60 m und eine
Breite in der Größenordnung von 3-10 m aufweisen. Die Höhe ist vorteilhaft niedrig, und
zwar in der Größenordnung von 2-3 m. Im Bereich der Stirnwand 5 ist ein Zulauf 7 für das
Gemisch von Schlamm und Abwasser in das Sedimentationsbecken 1 vorgesehen. Der Zulauf
7 sollte so tief wie möglich angeordnet sein. Er kann sich in einer Höhe oberhalb der
Räumzone befinden, die sich von der Sohle 2 aus nach oben erstreckt. Oberhalb der
Räumzone befindet sich die Speicherzone, darüber die Klarwasserzone. Das Gemisch aus
Schlamm und Abwasser, welches über den Zulauf 7 in das Sedimentationsbecken 1
eingebracht wird, bewegt sich von der Stirnwand 5 in Richtung auf die Stirnwand 6, also in
Durchströmrichtung 9, die durch einen Pfeil verdeutlicht ist. In dem Sedimentationsbecken 1
befindet sich eine Räumeinrichtung 10, die insbesondere als Bandräumer 11 ausgebildet ist.
Ein solcher Bandräumer weist in der Regel im Seitenbereich, also benachbart zu den
Längswänden 3 und 4, je eine Kette auf, die über Umlenkrollen geführt ist. Zwischen den
beiden Ketten befinden sich Räumschilde 13, die im wesentlichen über die Breite des
Sedimentationsbeckens 1 durchgehend vorgesehen sind und an der Sohle 2 entlangstreichend
ausgeführt werden, wobei die Förderrichtung des Bandräumers 11 durch einen Pfeil 14
verdeutlicht ist. Pfeil 14 und der die Durchströmrichtung 19 wiedergebende Pfeil sind also
gleichgerichtet und auch im Betrag etwa gleich groß gestaltet, um auf jeden Fall
Relativgeschwindigkeiten an dieser Stelle zu vermeiden und der Ursache für die Ausbildung
von Turbulenzen oder entsprechende Strömungen entgegenzuwirken. Diese Vermeidung von
quergerichteten Strömungen und Wirbeln ist die Ursache dafür, daß die Sedimentation des
Schlammes in dem Sedimentationsbecken 1 vergleichsweise effektiver und gezielter ablaufen
kann, womit sich nicht nur an Baulänge des Sedimentationsbeckens 1, sondern vor allem an
Bauhöhe und -tiefe einsparen läßt. Im oberen Bereich, also im Bereich des oberen Trums 15,
bewegt sich die Räumeinrichtung zwar in Richtung des Pfeils 16 und damit entgegengerichtet
zu der Durchströmrichtung 9. In diesem Bereich liegt jedoch in der Regel bereits vollständig
Klarwasser vor, so daß sich hier auftretende Geschwindigkeitsgradienten nur begrenzt
nachteilig auswirken können. Der obere Trum 15 des Bandräumers 11 ist hier so unterhalb
des Wasserspiegels 17 angebracht, daß die Räumschilde 13 auch zur
Schwimmschlammräumung genutzt werden können. Die Abfuhr des Schwimmschlammes ist
hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Bei der Bewegung des Bandräumers 11 bzw. der Räumeinrichtung 10 laufen die Räumschilde
13 an der Sohle 2 des Beckens entlang und fördern den sedimentierten Schlamm in Richtung
auf die Stirnwand 6, in deren Bereich eine Abzugseinrichtung 18 für Schlamm vorgesehen ist.
Die Abzugseinrichtung 18 weist als wesentliche Elemente Saugdüsen 19 und eine Pumpe 20
auf. Sie kann auch als Saugheber 19, 20 ausgebildet sein. Es versteht sich, daß sich auch die
Saugdüsen 19 über die Breite des Sedimentationsbeckens 1 erstreckt, damit auch der von der
Räumeinrichtung 10 herangeförderte Schlamm im unteren Bereich der Stirnwand 6
kontinuierlich und mit einer die Strömung nicht beeinträchtigenden Geschwindigkeit
abgezogen wird. Obwohl es an sich möglich ist, die Abzugseinrichtung 18 intervallgesteuert
anzutreiben, wird einem kontinuierlichen Antrieb der Vorzug gegeben, um auch insoweit
quasi stationäre Verhältnisse an der unteren Kante im Bereich der Stirnwand 6 zu erzielen.
Schließlich ist noch ein Ablauf 21 für Klarwasser vorgesehen. Es können hier ein oder
mehrere Tauchrohre 22 längs und/oder quer vorgesehen sein, die ebenfalls über die Länge
und/oder Breite des Sedimentationsbeckens 1 reichen und über die das Klarwasser abgezogen
oder abgeführt wird. Die Anordnungsstelle für diese Tauchrohre 22 ist nicht kritisch. Die
Tauchrohre 22 könnten auch an anderer Stelle der Länge des Sedimentationsbeckens 1, als
dargestellt, vorgesehen sein.
Die Ausführungsform des Sedimentationsbeckens 1 gemäß Fig. 2 gleicht in weiteren
Bereichen der Ausführungsform gemäß Fig. 1. Lediglich der Zulauf 7 ist hier vergleichsweise
noch tiefer in Höhe der zu erwartenden Räumzone angeordnet. In dieser Räumzone befindet
sich bereits Schlamm, jedoch hier in bereits aufkonzentrierter Form. Die Räumschilde 13
erstrecken sich in einer Höhe, die zwischen 5 und 20 cm betragen kann. Die beiden oberen
Umlenkrollen 12 sind hier oberhalb des Wasserspiegels 17 angeordnet, so daß eine
gegenläufige Bewegung des oberen Trums 15 - entgegengesetzt zur Durchströmrichtung 9 -
im Sedimentationsbecken 1 bzw. unterhalb des Wasserstandes 17 vermieden wird. Statt des
mit Löchern versehenen Rohres der Saugdüsen 19 sind hier ein Saugdüsen 23 im unteren
Eckbereich der Stirnwand 6 vorgesehen, die ebenfalls über die Breite des
Sedimentationsbeckens 1 reichen. Als Ablauf 21 für Klarwasser sind hier Überlaufrinnen 24
angedeutet, die entlang der Längswände 3 und 4 des Sedimentationsbeckens 1 vorgesehen
sind. Auch die Überlaufrinnen 24 können längs und/oder quer angeordnet sein. Auch hierbei
wird wiederum die Räumeinrichtung 10 mit einer Geschwindigkeit gemäß Pfeil 14
angetrieben, der die Geschwindigkeit des Gemisches aus Schlamm und Abwasser unmittelbar
oberhalb des unteren Trums der Räumeinrichtung 10 in Durchströmrichtung 9 entspricht. Da
an dieser Stelle Relativgeschwindigkeiten vermieden werden, ist auch die Ursache für
entsprechende hydraulische Störungen an dieser Stelle beseitigt.
In weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispielen wird trotz einer Relativgeschwindigkeit
noch im Sinne der Erfindung eine nennenswerte Steigerung der Absetzleistung bewirkt. D. h.
eine Leistungssteigerung ist noch zu verzeichnen, wenn die Wassergeschwindigkeit an der
Einleitungsstelle über der Schlammschicht zwischen dem 0,5fachen bis 2fachen der
Räumergeschwindigkeit beträgt. Der Einleitungsbereich ist der Anfangsbereich des Beckens.
Bei einem 10 m langen Becken umfaßt der Anfangsbereich 1 bis 2 m, nämlich 10% bis 20%
der Beckenlänge.
Nach Fig. 3 erfolgt der Zulauf über einen sich über die gesamte Beckenbreite erstreckenden
Kanal, der etwas oberhalb des Beckenbodens endet. Die hierdurch entstehende Spalthöhe ist
so gewählt, daß die Durchtrittströmungsgeschwindigkeit bei 5 bis 10 cm/s liegt.
Im Anschluß an die Durchtrittsströmung bildet sich eine Trennzone. Die Grenzschicht 130
der Trennzone ist strichpunktiert eingezeichnet und zeigt einen S-förmigen Verlauf. Die
Trennzone findet sich innerhalb der Grenzschicht 130. Unterhalb der Trennzone befindet sich
die Eindick- und Räumschicht 11.
Im vorderen Teil der Trennzone besteht eine turbulente Strömung. Durch die turbulente
Strömung vereinigen sich die Mikroflocken zu Makroflocken mit trägerem
Bewegungsverhalten. Die Makroflocken wandern in die Eindick- und Räumschicht 111. Das
Wasser steigt nach oben.
Der Schlamm der Eindick- und Räumschicht wird in der zu Fig. 1 und 2 erläuterten Weise
mittels Bandräumer geräumt.
Die Trennzone erstreckt sich in Beckenlängsrichtung bis 3 m, im Ausführungsbeispiel 1,5 m.
Im Ausführungsbeispiel ist die Beckentiefe gegenüber einem herkömmlichen Becken gleicher
Leistung etwa ein Drittel geringer, in anderen Ausführungsbeispielen mindestens 20%.
1
Sedimentationsbecken
2
Sohle
3
Längswand
4
Längswand
5
Stirnwand
6
Stirnwand
7
Zulauf
8
9
Durchströmrichtung
10
Räumeinrichtung
11
Bandräumer
12
Umlenkrolle
13
Räumschild
14
Pfeil
15
Trum
16
Pfeil
17
Wasserspiegel
18
Abzugseinrichtung
19
Saugdüsen
20
Pumpe
21
Ablauf
22
Tauchrohr
23
Saugkasten
24
Überlaufrinne
103
Rohrleitung
104
Überlauf
106
Beckenwand
107
Durchtrittsströmung
111
Eindick- und Räumschicht
130
Grenzschicht
Claims (14)
1. Sedimentationsbecken (1) mit rechteckigem Grundriß zum Abscheiden von Schlamm aus
Abwasser, mit einem Zulauf (7) für das Gemisch aus Schlamm und Abwasser in das
Sedimentationsbecken (1), einer an der Sohle (2) des Sedimentationsbeckens (1)
entlangstreichend angetriebenen Räumeinrichtung (10) für den abgesetzten Schlamm,
einer Abzugseinrichtung (18) für den Schlamm und einem Ablauf (21) für das
Klarwasser, wobei die Abzugseinrichtung (18) für den Schlamm an der dem Zulauf (7)
gegenüberliegenden Seite des Sedimentationsbeckens (1) vorgesehen ist, und die
Räumeinrichtung (10) so angetrieben ist, daß das Wasser über der Eindick- und
Räumschicht die gleiche Strömungsrichtung wie die Räumeinrichtung aufweist, nach
Patent .... (Patentanmeldung 196 49 814.7-44), dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Wassergeschwindigkeit mindestens gleich dem 0,5fachen und höchstens gleich dem 2fachen der Räumergeschwindigkeit ist, wobei der Meßbereich der Wassergeschwindigkeit unmittelbar über der Eindick- und Räumschicht im Bereich des Beckenanfangs liegt und der Beckenanfang sich nach dem Zulauf über eine Länge erstreckt, die bis maximal 20% der Beckenlänge ist.
und/oder
- a) der Zulauf für das Abwasser in Höhe der Eindick- und Räumschicht (111) mündet.
2. Becken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beckenanfang maximal gleich
10% der Beckenlänge ist.
3. Becken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf an der Beckensohle
mündet.
4. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf sich
als Spalt und Schlitze über die Beckenbreite erstreckt.
5. Becken nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ungleichförmige Spalte oder Schlitze.
6. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Abwasserströmung
im Zulauf von maximal 20 cm pro Sekunde.
7. Becken nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Abwasserströmung im Zulauf von 5
bis 10 cm pro Sekunde.
8. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine an der Beckensohle
liegende Trennzone.
9. Becken nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Ausdehnung der Trennzone in
Längsrichtung des Beckens bis 3 m.
10. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Verringerung der
Beckentiefe gegenüber Becken mit gleicher Leistung um mindestens 20%.
11. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine geneigt oder mit
Steigung verlaufenden Beckensohle.
12. Becken nach einem der Ansprüche 4 bis 11, gekennzeichnet durch eine Spalthöhe bis 50
cm.
13. Becken nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Spalthöhe bis 20 cm.
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---|---|---|---|
DE19818539A DE19818539A1 (de) | 1996-12-02 | 1998-04-27 | Sedimentationsbecken mit rechteckigem Grundriß zum Abscheiden von Schlamm aus Abwasser |
DE59901039T DE59901039D1 (de) | 1998-04-27 | 1999-04-20 | Verfahren zum Betrieb eines Sedimentationsbeckens mit rechteckigem Grundriss zum Abscheiden von Schlamm aus Abwasser |
AT99107815T ATE214964T1 (de) | 1998-04-27 | 1999-04-20 | Verfahren zum betrieb eines sedimentationsbeckens mit rechteckigem grundriss zum abscheiden von schlamm aus abwasser |
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19818539A1 true DE19818539A1 (de) | 1999-11-11 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19818539A Withdrawn DE19818539A1 (de) | 1996-12-02 | 1998-04-27 | Sedimentationsbecken mit rechteckigem Grundriß zum Abscheiden von Schlamm aus Abwasser |
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DE (1) | DE19818539A1 (de) |
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