DE19818236A1 - Vorrichtung zur Überwachung eines Fahrspurwechsels eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zur Überwachung eines Fahrspurwechsels eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) zur Überwachung eines Fahrspurwechseln eines Kraftfahrzeuges, umfassend mindestens eine Einrichtung zur Erfassung eines eingeleiteten Überholvorganges, wobei der Vorrichtung (1) ein optisches Bilderfassungssystem (4) zugeordnet ist, mittels dessen zeitlich aufgelöst die Blickrichtung des Fahrers ermittelbar und mit einem in einem Speicher (6) abgelegten Referenzwert vergleichbar ist, bei dessen Unterschreitung eine Warneinrichtung (7) ansteuerbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung eines Fahrspurwechsels eines
Kraftfahrzeuges.
Die Entwicklung hat in den letzten Jahren auf den Straßen zu einem rapiden Anstieg der
Verkehrsdichte geführt. Daher sind sogenannte Fahrer-Assistenz-Systeme entwickelt
worden, um den Fahrzeugführer in kritischen Situationen zu entlasten und auf Gefahren
hinzuweisen.
Aus der DE 43 13 568 ist ein Verfahren zur Leithilfe für einen Fahrspurwechsel von einer
Momentanspur auf eine benachbarte Zielspur durch ein Kraftfahrzeug bekannt, beim dem
der Vorraum und der Rückraum wenigstens der benachbarten Zielspur für den gewünsch
ten Spurwechsel überwacht, die Abstände von dort detektierten Objekten und deren Ge
schwindigkeiten gemessen, sowie daraus Sicherheitsabstände berechnet werden. Wenn
alle gemessenen Abstände größer als die errechneten Sicherheitsabstände sind, wird
dies als möglicher Spurwechsel erkannt. Der Fahrer wird dadurch weitgehend von Über
wachungsaufgaben und einem Schätzen von Abständen und Geschwindigkeiten nachfol
gender und vorausfahrender Fahrzeuge entlastet. Das Verfahren wird eingeleitet durch
einen Aktivierungsschritt, der durch eine Betätigung eines Fahrtrichtungsanzeigehebels
gebildet wird. Die Aktivierung des Systems erfolgt somit gleichzeitig mit dem Auslösen
des Fahrtrichtungsanzeigers. Als Alternative kann vorgesehen sein, daß die Verfah
rensaktivierung durch ein bloßes Antippen des Fahrrichtungsanzeigehebels erfolgt, ohne
daß bereits die Fahrtrichtungsanzeige ausgelöst wird, so daß die anderen Verkehrsteil
nehmer nicht durch die Absicht eines möglicherweise augenblicklich noch gar nicht reali
sierbaren Spurwechsel irritiert werden. Die Fahrtrichtungsanzeige erfolgt dann erst, wenn
eine Lücke für einen möglichen Spurwechsel erkannt und das eigene Fahrzeug die für
den Spurwechsel erforderliche Position erreicht hat. Weiter ist es aus der Druckschrift
bekannt, daß alternativ das System, das das Verfahren durchführt ständig aktiviert bleibt
und lediglich die Datenausgabe an entsprechende Anzeigevorrichtung oder fahrzeug
bewegungsregelnde Einrichtungen jeweils durch die Fahrrichtungsanzeigeanforderung
aktiviert wird. Bei dieser Verfahrensweise sind die Rechner und die Datenleitungen stän
dig belegt und bereit. Die Aufforderung zur Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers kann
dem Fahrer auch durch die Vorraumüberwachung auf der Momentanspur vermittelt wer
den, wenn hierbei festgestellt wird, daß sich ein Objekt in diesem Vorraumbereich befin
det, welches sich langsamer in Fahrtrichtung bewegt als das eigene Fahrzeug. Nachteilig
an dem bekannten Verfahren ist, daß dieses ein korrektes Verkehrsverhalten des Fahrers
voraussetzt und bei verkehrswidrigen Verhalten nicht anspricht. Gerade aber verkehrs
widriges Verhalten bei Überholvorgängen ist eine häufige Ursache für Verkehrsunfälle.
Aus der DE 295 08 198 U1 ist eine optische bzw. optoelektronische Überholhilfe für
Kraftfahrzeuge bekannt, bei der eine Kamera an der Außenseite des Kraftfahrzeuges
oder am Rückspiegel angeordnet ist, um den Gegenverkehr besser beachten zu können.
Aus der DE 197 15 519 ist ein Gerät zum Schätzen eines Schläfrigkeitsgrades eines
Kraftfahrzeugführers bekannt, das ein Bildaufzeichnungsmittel zum Aufzeichnen von Bil
dern eines Gesichtsbereiches des Fahrers, einschließlich eines Auges des Fahrers, und
ein Schätzungsmittel zum Erfassen des Blinzelns des Auges des Fahrers aus den Bild
daten des Bildaufzeichnungsmittels umfaßt. Das Gerät umfaßt weiter ein Erfassungsmittel
zum Erfassen einer verstrichenen Zeit während eines Augenblinzelns als Blinzeldauer in
Übereinstimmung mit den Bilddaten für den Gesichtsbereich, die durch das Bildaufzeich
nungsmittel erhalten werden, ein Erhaltemittel zum Erhalten einer Häufigkeitsverteilung
der Blinzeldauer, die während einer ersten vorbestimmten Zeitspanne nach einem Start
des Fahrbetriebs des Fahrzeugs erfaßt werden, ein Setzmittel zum Setzen eines
Schwellwertes in Übereinstimmung mit der Häufigkeitsverteilung zur Extraktion des lang
samen Blinzelns des Auges, ein Berechnungsmittel zum Berechnen eines Auftrittsver
hältnisses des langsamen Blinzelns während jeder zweiten vorbestimmten Zeitspanne
nach einer Beendigung der ersten vorbestimmten Zeitspanne, wobei das Auftrittsverhältnis
durch das Verhältnis einer Anzahl der Blinzelvorgänge mit einer Dauer dargestellt wird,
deren Werte nicht kleiner als der Schwellwert sind, in Bezug auf eine Gesamtzahl der
Blinzeldauer während der zweiten vorbestimmten Zeitspanne und ein Unterscheidungs
mittel zum Unterscheiden des Schläfrigkeitsgrades des Fahrers in Übereinstimmung mit
dem berechneten Auftrittsverhältnis.
Aus der DE 43 38 244 ist ein Gefahrenabwendungssystem für ein Kraftfahrzeug bekannt,
mit einer Fahrzeugzustands-Überwachungseinrichtung zur Überwachung des Fahrzeug
zustandes, einer Fahrtumgebungs-Überwachungseinrichtung zur Überwachung der Um
gebung, in welcher das Fahrzeug sich bewegt, einer Fahrer-Überwachungseinrichtung
zur Überwachung des Fahrers und einer Gefahrenabwendungseinrichtung zur Durchfüh
rung eines Gefahrenabwendungsvorganges, bei der eine Fahrt-Bewertungseinrichtung
zur Bestimmung einer Gefahrensituation für das Fahrzeug vorgesehen ist, die so be
schaffen ist, daß ihr von einer Fahrzeugszustands-Überwachungseinrichtung Daten über
den Bewegungs- und Betriebszustand des Fahrzeuges und von einer Fahrtumgebungs-
Überwachungseinrichtung Daten über die Umgebung zugeführt werden, und die Fahrt-
Bewertungseinrichtung auf der Grundlage der von der Fahrzeugzustands-Überwa
chungseinrichtung und der Fahrtumgebungs-Überwachungseinrichtung zugeführten Da
ten das Gefahrenpotential bewertet und dann ein Steuersignal abgibt, wenn das Fahr
zeug sich in einer Gefahrensituation befindet. Die Gefahrenabwendungs-Steuereinrich
tung stellt fest, ob eine Gefahrenwahrnehmung des Fahrers stattfindet. Die Gefahren
abwendungs-Steuereinrichtung wird von der Fahrt-Bewertungseinrichtung gesteuert und
nur dann aktiviert, wenn diese eine Gefahrensituation feststellt. Weiter werden der Gefah
renabwendungs-Steuereinrichtung Daten von der Fahrtumgebungs-Überwachungsein
richtung und der Fahrer-Überwachungseinrichtung zugeführt, die dann ein Steuersignal
nur abgibt, wenn die Gefahrenabwendungs-Steuereinrichtung anhand der zugeführten
Daten feststellt, daß der Fahrer die Gefahrensituation nicht wahrnimmt, wobei das Steu
ersignal der Gefahrenabwendungs-Steuereinrichtung zugeführt wird, um einen Gefahren
abwendungs-Vorgang durchzuführen. Die Fahrer-Überwachungseinrichtung umfaßt einen
Sichtliniendetektor, einen Blinzeldetektor, einen Blutdruck- und einen Pulssensor. Der
Aufbau eines Sichtliniendetektors zur Erfassung der Blickrichtung des Fahrers mittels
einer Videokamera ist beispielsweise aus der DE 41 22 752 bekannt.
Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen zur Überwachung eines Fahrspurwechsels
ist, daß diese von einem verkehrsgerechten Verhalten des Kraftfahrzeugführers ausge
hen.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur Über
wachung eines Fahrspurwechsels zu schaffen, bei der der Fahrer bei einem unkonzen
trierten Fahrspurwechsel gewarnt wird.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Merkmale des Patentanspru
ches 1. Durch die Zuordnung eines optischen Bilderfassungssystems, mittels dessen
zeitlich aufgelöst die Blickrichtung des Fahrers ermittelbar ist, kann überprüft werden, wie
lange der Kraftfahrzeugführer im Rück- und/oder Außenspiegel den Verkehrsraum beob
achtet hat, so daß bei einer zu flüchtigen bzw. unkonzentrierten Beobachtung bzw. gar
keiner Beobachtung der Fahrer mittels einer Warneinrichtung gewarnt werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Vorrichtung zur
Überwachung eines Fahrspurwechsels eines Kraftfahrzeuges.
Die Vorrichtung 1 zur Überwachung eines Fahrspurwechsels eines Kraftfahrzeuges um
faßt eine Einrichtung 2 zur Erfassung eines eingeleiteten Fahrspurwechsels, eine Ver
kehrsraum-Überwachungseinrichtung 3, ein optisches Bilderfassungssystem 4, eine
Auswerteeinheit 5, einen Speicher 6 und eine Warneinrichtung 7.
Die Einrichtung 2 zur Erfassung eines eingeleiteten Überholvorganges wird durch ein
Betätigungssignal 8 eines Fahrtrichtungsanzeigers aktiviert. Da jedoch nicht immer ge
währleistet ist, daß vor einem Fahrspurwechsel der Fahrtrichtungsanzeiger bestätigt wird,
werden der Einrichtung 2 Daten von Sensoren zugeführt, aus denen auf ein Fahrspur
wechsel geschlossen werden kann, was hier jedoch nicht dargestellt ist. Als Sensoren
kommen beispielsweise die ABS-Sensoren, der Drehwinkelgeber am Lenkrad und
Abstandssensoren in Frage. Die Verkehrsraum-Überwachungseinrichtung 3 überwacht
den umliegenden Verkehrsraum und kann beispielsweise aus einem Kamerasystem, Ra
dar-, Lidarsensoren oder Kombinationen dieser Sensoren bestehen. Das optische Bil
derfassungssystem 4 ist vorzugsweise als Kamera ausgebildet und dient zur zeitlich auf
gelösten Ermittlung der Blickrichtung des Fahrers. Dazu ist die Kamera als mit einem
elektronischen Kurzzeitverschluß versehene infrarotempfindliche Videokamera ausgebil
det. Zur Beleuchtung des Auges des Kraftfahrzeugführers dient eine gepulste Infrarot
lichtquelle, die mit der Videokamera synchronisiert ist und in den Öffnungszeiten des
elektronischen Kameraschlusses abstrahlt. Das Bilderfassungssystem 4 kann als separate
Baueinheit ausgebildet sein, oder aber auch Bestandteil der Verkehrsraum-Überwa
chungseinrichtung 3 oder einer anderen Innenraum-Überwachungseinrichtung sein. Er
faßt nun die Einrichtung 2 den Beginn eines Fahrspurwechsels, so wird von dieser die
Verkehrsraum-Überwachungseinrichtung 3 aktiviert. Kontinuierlich ermittelt das Bilderfas
sungssystem 4 die Blickrichtung des Kraftfahrzeugführers und überträgt an die Auswer
teeinheit 5 den Zeitpunkt und die Dauer, die der Kraftfahrzeugführer in den Rück- und
Außenspiegel geblickt hat. Diese werden mit einem in den Speicher 6 abgelegten Refe
renzwert verglichen, wobei bei Unterschreitung des Referenzwertes die Warneinheit 7
angesteuert wird. Dabei kann der Referenzwert vom Verkehrsgeschehen abhängig sein,
d. h. bei dichtem Verkehr ist der Referenzwert groß, wohingegen bei geringem Verkehrs
aufkommen der Referenzwert geringer sein kann. Das Verkehrsgeschehen bzw. die Ver
kehrsdichte läßt sich dabei aus den Daten der Verkehrsraum-Überwachungseinrichtung 3
ableiten. Ebenso kann die Auswerteeinheit 5 mit dem Speicher 6 durch eine Fuzzy-Logik
ersetzt werden, um den Referenzwert fahreradaptiv zu ermitteln.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Überwachung eines Fahrspurwechsels eines Kraftfahrzeuges, um
fassend mindestens eine Einrichtung zur Erfassung eines eingeleiteten Fahrspur
wechsels,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorrichtung (1) ein optisches Bilderfassungssystem (4) zugeordnet ist, mittels
dessen zeitlich aufgelöst die Blickrichtung des Fahrers ermittelbar und mit einem in
einem Speicher (6) abgelegten Referenzwert vergleichbar ist, bei dessen Unter
schreitung eines Warneinrichtung (7) ansteuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Warneinrich
tung (7) eine optische und/oder visuelle und/oder akustische Warnung erzeugbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrichtung
(1) eine Verkehrsraum-Überwachungseinrichtung (3) zugeordnet ist und der Refe
renzwert für die Blickrichtung adaptiv an die Daten der Verkehrsraum-Überwa
chungseinrichtung (3) anpaßbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das optische Bilderfassungssystem (4) als Kamera ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einrichtung zur Erfassung eines eingeleiteten Spurwechsels (2) Daten von
ABS-Radsensoren und/oder von einem Drehwinkelgeber am Lenkrad und/oder einer
Abstandssensorik und/oder einer Lenkstock-Blinkerschaltung zuführbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998118236 DE19818236A1 (de) | 1998-04-23 | 1998-04-23 | Vorrichtung zur Überwachung eines Fahrspurwechsels eines Kraftfahrzeuges |
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Publications (1)
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