DE19817827A1 - Verbindungsanordnung zwischen Fügeflächen zweier Bauteile - Google Patents
Verbindungsanordnung zwischen Fügeflächen zweier BauteileInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zwischen Fügeflächen zweier Bauteile, von denen mindestens eines nicht aus einem eisendominierten Werkstoff besteht und bei denen Schraubverbindungen aus Stahl zwischen beiden Bauteilen 2, 4 die Axialkräfte aufnehmen und die horizontalen den Reibschluß übersteigenden Kraftkomponenten durch Formschluß übertragen werden. DOLLAR A Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine kleinbauende kraft- und formschlüssige Verbindungsanordnung für dynamisch hohe Beanspruchungen zu schaffen, welche negative Auswirkungen der ungleichen Wärmedehnungen von unterschiedlichen Metallen von den zu verbindenden Teilen, z. B. aus Leichtmetall, und den Verbindungselementen auf die Beanspruchung der Verbindungselemente vermeidet. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht darin, daß in einem Bauteil 2 aus Leichtmetall mit einem höheren Temperaturausdehnungskoeffizienten eine Spannhülse 1 aus Stahl bei Anlage eines Bundes 5 der Spannbundhülse 1 befestigt ist und durch diese Spannbundhülse 1 eine Befestigungsschraube 3 aus Stahl verläuft, mit der ein Bauteil 4 aus einem eisendominierten Werkstoff mit dem Bauteil 2 kraftschlüssig verbunden ist. DOLLAR A Dabei weist der Bund 5 in Richtung des Bauteils 4 einen Hülsenansatz 6 auf, der in eine Führungsbohrung 7 des Bauteils 4 hineinragt, wobei der Bund 5 am Bauteil 4 anliegt. DOLLAR A Im Bauteil 4 mit höherer Temperaturausdehnung als Stahl ist eine Büchse 10 aus Stahl eingeschraubt, die eine Führungsbohrung 17 für den ...
Description
Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zwischen Fügeflächen zweier
Bauteile aus unterschiedlichen Werkstoffen den im Oberbegriff des Patentan
spruches genannten Merkmalen.
Vorbekannt ist es, bei gefügten Bauteilen mit in Richtung der Fügeflächen hohen zu
übertragenden Kräften senkrecht zu den Fügeflächen angeordnete Paßstifte oder
Paßhülsen zwischen den gefügten Bauteilen vorzusehen. Schrauben können dabei
zwischen den zu verbindenden Teilen durch die Paßhülsen verlaufen
(Dubbels Taschenbuch für den Maschinenbau, 11. Auflage 1953, Springer Verlag
Berlin Göttingen Heidelberg, S. 605, Bild 44).
Durch die Paßhülsen werden innerhalb der Verbindungsanordnung wirkende Quer
kräfte übertragen. Sind die zu verbindenden Teile und die Verbindungselemente
jedoch aus unterschiedlichen Werkstoffen, so führt dies infolge unterschiedlicher
Temperaturausdehnungskoeffizienten zu temperaturabhängigen Spannungen an
den Verbindungselementen.
Bei auf Querschub hochbeanspruchten Verbindungen sind bei alleiniger Kräfteüber
tragung mittels Reibschluß um so höhere Schraubenkräfte erforderlich, je geringer
der Reibwert zwischen den zu verbindenden Flächen ist. Ist der Reibwert µ = 0,1,
so muß die Kraft der Befestigungsschraube das 10-fache der zu übertragenden
Querkräfte betragen. Dies kann insbesondere bei Bauteilen aus Leichtmetallen zur
Überlastung der Umgebung der Schraubenangriffsflächen führen.
Derartige Beanspruchungen werden noch erhöht bei Verbindung von Teilen aus
Materialien mit ungleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten, da neben den äußeren
Verspannungskräften noch die inneren Kräfte wirken, die aus unterschiedlicher Wär
medehnung der Teile resultieren.
Verbrennungsmotoren werden in einem Bereich hoher Temperaturunterschiede
von bis zu 200°C betrieben, was bei hochbeanspruchten Schrauben dazu führen
kann, daß die Vorspannkraft infolge plastischer Dehnung drastisch verringert wird.
Bei tiefen Temperaturen, z. B. beim Start des Motors im Winter, kann eine so
große Entlastung der Verschraubungskräfte eintreten, daß die Querschubkräfte
nicht mehr übertragen werden können. Im Extremfall kann sogar ein Losewerden
der Verbindung eintreten.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine kleinbauende kraft- und formschlüssige Ver
bindungsanordnung für dynamisch hohe Beanspruchungen zu schaffen, welche
negative Auswirkungen der ungleichen Wärmedehnungen von unterschiedlichen
Metallen von den zu verbindenden Teilen, z. B. aus Leichtmetall, und den Verbin
dungselementen auf die Beanspruchung der Verbindungselemente vermeidet.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches genannten Merkmale.
Negative Auswirkungen aus unterschiedlicher Wärmedehnung werden in der Verbin
dungsanordnung beseitigt. Die aus Stahl bestehenden Verbindungselemente, die
etwa gleiche Länge aufweisen, übertragen die Axialkräfte einerseits kraftschlüssig
und andererseits formschlüssig über die Verschraubung der Spannbundhülse im
Teil aus Leichtmetall. Die den Reibschluß übersteigenden Kraftkomponenten
werden formschlüssig von der Spannbundhülse zwischen den Bauteilen übertragen.
Anhand einer Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung nachfolgend
beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung in Schnittdarstellung
Fig. 2 den Querschnitt einer Spannbundhülse
Fig. 3 eine weitere erfindungsgemäße Ausführung einer Verbindungsanordnung
In Fig. 1 wird die Verschraubung eines Gehäuses aus Leichtmetall - Bauteil 2 - mit
einem Graugußgehäuse - Bauteil 4 -, einem Zylinderkurbelgehäuse eines Verbren
nungsmotors, gezeigt.
Erfindungsgemäß ist eine Spannbundhülse 1 aus Stahl, siehe Fig. 2, in einem
Bauteil 2 aus Leichtmetall mit einem höheren Temperaturausdehnungskoeffizienten
bei Anlage des Bundes 5 der Spannbundhülse 1 befestigt. Mittels einer durch die
Spannbundhülse 1 geführten Befestigungsschraube 3 aus Stahl ist das Bauteil 4
aus Grauguß oder einem ähnlichen eisendominierten Werkstoff mit dem Bauteil 2
kraftschlüssig verbunden.
Die Befestigungsschraube 3 und die Spannbundhülse 1 weisen jeweils einen ähn
lichen Temperaturausdehnungskoeffizienten auf. Der Bund 5 ist in Richtung Bau
teil 4 mit einem Hülsenansatz 6 versehen, der in eine Führungsbohrung 7 des
Bauteils 4 aus Grauguß hineinragt, wobei der Bund 5 an diesem Bauteil 4 anliegt.
Die auftretenden Horizontalkomponenten der Kräfte oder Momente werden durch
Haftreibung zwischen dem Bund 5 und dem Bauteil 4 sowie durch Formschluß in der
Führungsbohrung 7 übertragen.
Die Befestigungsschraube 3 bringt nur Spannkräfte für die Anlage des Bundes 5 am
Bauteil 2 auf. Durch die Materialien mit ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten von
Bauteil 4, der Spannbundhülse 1 und Befestigungsschraube 3 treten, außer an der
Gewindeverbindung von Spannbundhülse 1 und Bauteil 2, keine temperaturbe
dingten Spannungserhöhungen in der Verbindungsanordnung auf.
In Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Verbindungsanordnung gezeigt, bei der beide
zu verbindende Bauteile 2 und 4 aus Leichtmetall bestehen. Die Anordnung der
Spannbundhülse 1 im Bauteil 2 ist gleichartig der Fig. 1. Im Bauteil 4 aus Leicht
metall ist eine Büchse 10 aus Stahl eingeschraubt, die in einem Bund 15 eine Füh
rungsbohrung 17 und in einem Gewindeschaft ein Innengewinde für die Befesti
gungsschraube 3 aufweist.
Mit den letzten beschriebenen Einzelheiten werden Wärmedehnungsunterschiede
im Bereich des Bauteils 4 zwischen diesem und der Befestigungsschraube 3 weit
gehend minimiert.
Die Vorzüge der Erfindung bestehen in einer vereinfachten Konstruktion der Ver
bindungsanordnung für Teile mit unterschiedlichem Ausdehnungsverhalten und
hohen, in Richtung der Verbindungsebene wirksamen Schubkräften bei minimier
ter Beanspruchung der zu verbindenden Bauteile und deren Verbindungselemen
ten.
Claims (2)
1. Verbindungsanordnung zwischen Fügeflächen zweier Bauteile, von denen
mindestens eines nicht aus einem eisendominierten Werkstoff besteht und bei
denen Schraubverbindungen aus Stahl zwischen beiden Bauteilen die Axial
kräfte aufnehmen und die horizontalen den Reibschluß übersteigenden Kraft
komponenten durch Formschluß übertragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Bauteil (2) aus Leichtmetall mit einem höheren Temperaturaus
dehnungskoeffizienten eine Spannbundhülse (1) aus Stahl bei Anlage eines
Bundes (5) der Spannbundhülse (1) befestigt ist und durch diese Spannbund
hülse (1) eine Befestigungsschraube (3) aus Stahl verläuft, mit der ein Bauteil
(4) aus einem eisendominierten Werkstoff mit dem Bauteil (2) kraftschlüssig
verbunden ist, dabei weist der Bund (5) in Richtung des Bauteils (4) einen
Hülsenansatz (6) auf, der in eine Führungsbohrung (7) des Bauteils (4) hinein
ragt, wobei der Bund (5) am Bauteil (4) anliegt.
2. Verbindungsanordnung nach Anspruch 2 mit zwei zu verbindenden Bauteilen
aus nichteisendominierten Werkstoffen,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bauteil (4) mit höherer Temperaturausdehnung als Stahl eine Büchse
(10) aus Stahl eingeschraubt ist, die eine Führungsbohrung (17) für den Hül
senansatz (6) der Spannbundhülse (1) und ein Innengewinde für die Befesti
gungsschraube (3) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998117827 DE19817827A1 (de) | 1998-04-22 | 1998-04-22 | Verbindungsanordnung zwischen Fügeflächen zweier Bauteile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998117827 DE19817827A1 (de) | 1998-04-22 | 1998-04-22 | Verbindungsanordnung zwischen Fügeflächen zweier Bauteile |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19817827A1 true DE19817827A1 (de) | 1999-10-28 |
Family
ID=7865340
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998117827 Withdrawn DE19817827A1 (de) | 1998-04-22 | 1998-04-22 | Verbindungsanordnung zwischen Fügeflächen zweier Bauteile |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19817827A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1450018A1 (de) * | 2003-02-18 | 2004-08-25 | J. Eberspächer GmbH & Co. KG | Befestigungssystem und Verfahren zum Festlegen eines Auspuffkrümmers an einer Verbrennungskraftmaschine, und Verbrennungskraftmaschinenanordnung |
-
1998
- 1998-04-22 DE DE1998117827 patent/DE19817827A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1450018A1 (de) * | 2003-02-18 | 2004-08-25 | J. Eberspächer GmbH & Co. KG | Befestigungssystem und Verfahren zum Festlegen eines Auspuffkrümmers an einer Verbrennungskraftmaschine, und Verbrennungskraftmaschinenanordnung |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: IAV GMBH INGENIEURGESELLSCHAFT AUTO UND VERKEHR, 1 |
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8141 | Disposal/no request for examination |