DE19816021C2 - Kälteanlage - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kälteanlage, umfassend einen
ersten Wärmetauscher, welcher mit einem eine Wärmequelle dar
stellenden Kälteverbraucher gekoppelt ist, einen zweiten
Wärmetauscher, welcher mit einer zeitlich variierende Tempe
raturen aufweisenden Wärmesenke gekoppelt ist, eine Kälte
maschine, welche der Wärmequelle bei einer ersten Temperatur
Wärme entzieht und bei einer gegenüber der ersten Temperatur
um einen Temperaturhub erhöhten zweiten Temperatur von der
Wärmesenke aufzunehmende Abwärme abgibt. Diese Abwärme umfaßt
die in der Wärmesenke aufgenommene Wärme und die Antriebs
energie der Kältemaschine.
Bei derartigen bislang bekannten Kälteanlagen ist der zweite
Wärmetauscher unmittelbar mit der Kältemaschine gekoppelt, so
daß bei Verwendung von natürlich vorgegebenen Wärmesenken,
beispielsweise der Umgebungsluft, auch der Temperaturhub der
Kältemaschine vorgegeben ist, wenn man davon ausgeht, daß die
erste Temperatur durch die erwünschten Randbedingungen
seitens des Kälteverbrauchers festliegt.
Damit ist durch dieses Festlegen des Temperaturhubs im
wesentlichen auch gleichzeitig Energie vorgegeben, die die
Kältemaschine zum Antrieb benötigt.
Aus der DE 195 11 215 A1 ist eine nach dem Stirling-Prinzip
arbeitende Wärmekraftmaschine bekannt, welche als Zeolith-
Wärmespeicher ausgebildete Wärmetauscher umfaßt, denen das
Arbeitsgas einer Arbeitsgasexpansionsmaschine wechselweise
zuführbar bzw. entnehmbar ist.
Im Abschnitt 7.6 des Buches "Wärmepumpenanwendung in
Industrie, Landwirtschaft, Gesellschafts- und Wohnungsbau",
herausgegeben von G. Heinrich et al., Berlin 1982, sind
Wärmepumpen und Kältemaschinen mit Speichern beschrieben,
wobei mit Hilfe des Speicherbetriebs eine Energieeinsparung
möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kälte
anlage der gattungsgemäßen Art derart zu verbessern, daß
diese hinsichtlich des Energiebedarfs optimiert werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Kälteanlage der eingangs be
schriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen
der Kältemaschine und dem zweiten Wärmetauscher ein Abwärme
speicher vorgesehen ist und daß eine Steuerung vorgesehen
ist, welche die Abwärme der Kältemaschine zu den Zeiten dem
Abwärmespeicher zuführt, zu denen die Temperatur der Wärme
senke höher ist als die zweite Temperatur, und welche zu den
Zeiten zu denen die Temperatur der Wärmesenke unterhalb einer
Entladetemperatur des Abwärmespeichers liegt, die Wärme aus
dem Abwärmespeicher dem zweiten Wärmetauscher zuführt.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen,
daß diese die zeitliche Variation der Temperatur der Wärme
senke ausnutzt, so daß die zweite Temperatur nicht so gewählt
sein muß, daß stets eine Abgabe der Abwärme an die Wärmesenke
möglich ist, sondern daß über den Zwischenspeicher die Mög
lichkeit besteht, temporär die Abwärme zwischenzuspeichern
und nur zu den Zeiten an die Wärmesenke abzugeben, zu denen
diese eine Temperatur hat, die niedriger als die Entladetem
peratur des Wärmespeichers ist. Damit besteht die Möglich
keit, die zweite Temperatur niedriger und somit auch den Tem
peraturhub niedriger zu wählen, was wiederum eine erhebliche
Energieeinsparung auf der Seite der Kältemaschine nach sich
zieht.
Insgesamt ermöglicht somit die erfindungsgemäße Lösung bei
einer Kälteanlage, welche mit einer vorgegebenen Wärmesenke
arbeitet, Energie dadurch einzusparen, daß ein Abwärme
speicher zwischen der Kältemaschine und dem zweiten Wärme
tauscher vorgesehen ist, welcher die Möglichkeit schafft, in
Zeiten ungünstig hoher Temperaturen der Wärmesenke die
Abwärme in dem Abwärmespeicher zu speichern und lediglich in
Zeiten günstiger, das heißt niedriger Temperaturen der Wärme
senke, an diese abzugeben.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist noch
darin zu sehen, daß die Regelung der Kältemaschine im Hin
blick auf die erforderliche zweite Temperatur einfacher aus
geführt werden kann, da der Abwärmespeicher für die Speiche
rung der Abwärme eine im wesentlichen konstante Temperatur
zum Laden erfordert, und somit die Kältemaschine lediglich so
geregelt werden muß, daß sie die Abwärme bei einer im wesent
lichen konstanten zweiten Temperatur erzeugt.
Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor, daß die Steue
rung zu den Zeiten, zu denen die zweite Temperatur minus
einer Speichereinsatztemperaturdifferenz niedriger ist als
die Temperatur der Wärmesenke Abwärme der Kältemaschine dem
Abwärmespeicher zuführt und in diesen lädt. Diese Lösung hat
den Vorteil, daß damit sichergestellt ist, daß selbst in
einem durch die Speichereinsatztemperaturdifferenz definier
ten Temperaturbereich zwischen der zweiten Temperatur und der
Temperatur der Wärmesenke die Abwärme noch an den Abwärme
speicher abgegeben wird, um sicherzustellen, daß der zweite
Wärmetauscher und die Wärmesenke erst dann zum Einsatz
kommen, wenn eine effiziente Abgabe von Abwärme an die Wärme
senke möglich ist.
Ferner sieht eine vorteilhafte Lösung vor, daß die Steuerung
zu den Zeiten, zu denen die zweite Temperatur minus der
Speichereinsatztemperaturdifferenz größer ist als die Tempe
ratur der Wärmesenke die Abwärme der Kältemaschine dem
zweiten Wärmetauscher zuführt, so daß sichergestellt ist, daß
zu all den Zeiten, zu denen die Abspeicherung der Abwärme
nicht nötig ist, diese unmittelbar dem zweiten Wärmetauscher
und somit der Wärmesenke zugeführt wird, so daß andererseits
dadurch wiederum der Abwärmespeicher hinsichtlich der Wärme
speicherkapazität möglichst klein gehalten werden kann.
Bezüglich der Festlegung der Entladetemperatur des Abwärme
wärmespeichers im Hinblick auf die zweite Temperatur und die
Umgebungstemperatur wurden bislang keine näheren Angaben
gemacht. So sieht ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel vor,
daß die Entladetemperatur des Wärmespeichers gleich der
zweiten Temperatur minus einer Speicherleerungstemperatur
differenz ist.
Vorzugsweise ist dabei die Speicherleerungstemperatur
differenz größer als die Speichereinsatztemperaturdifferenz.
Hinsichtlich der Art der Kältemaschine wurden bislang keine
näheren Angaben gemacht. So ist prinzipiell möglich, jede Art
von Kältemaschine zum Einsatz zu bringen.
Insbesondere ist bei einer Kältemaschine zu bedenken, daß
durch die Senkung der zweiten Temperatur die Antriebsenergie
der Kältemaschine gesenkt werden kann, so daß dies sich
weiterhin auf die Leistungsziffer der Kältemaschine positiv
auswirkt. Dies gilt insbesondere bei Kompressionskältema
schinen.
Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht jedoch vor, daß die
Kältemaschine eine Absorptionskältemaschine ist. In diesem
Fall kommt die Energieeinsparung seitens der Kältemaschine
besonders drastisch zum tragen, so daß sich daher der erfin
dungsgemäße Vorteil besonders umfassend auswirkt, wenn zum
Antrieb der sorptiven Kältemaschine thermische Energie zur
Verfügung steht und diese auf einem niedrigen Niveau benötigt
wird.
Besonders günstig ist die erfindungsgemäße Lösung dann, wenn
die Absorptionskältemaschine solarbetrieben ist, denn in
diesem Fall wird der Wirkungsgrad der Solarkollektoren
bedingt durch die Absenkung der Antriebstemperatur der Kälte
maschine erhöht.
Hinsichtlich des Abwärmespeichers wurden im Zusammenhang mit
der bislang beschriebenen Lösung ebenfalls keine weiteren An
gaben gemacht. Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht vor,
daß der Abwärmespeicher ein Latentwärmespeicher ist, welcher
eine hohe Speicherkapazität bei kleinem Volumen aufweist.
Eine andere vorteilhafte Lösung sieht vor, daß der Abwärme
speicher Wärme in Form von sensibler Wärme speichert. In
diesem Fall sind geringe treibenden Temperaturdifferenzen für
den Betrieb des Abwärmespeichers möglich.
Hinsichtlich der Wärmesenke wurden bislang im Zusammenhang
mit der Erläuterung der einzelnen Ausführungsbeispiele der
Erfindung keine näheren Angaben gemacht. So wäre es bei
spielsweise denkbar, als Wärmesenke die Erde, oder ein ähn
liches Reservoir zu verwenden. Da diese Wärmesenken jedoch
einen hohen Installationsaufwand bei der Nutzung derselben
erfordern, sieht ein besonders einfaches Ausführungsbeispiel
vor, daß die Wärmesenke von der Umgebungsluft gebildet ist,
die überall zur Verfügung steht und in einfacher Weise an den
zweiten Wärmetauscher herangeführt werden kann.
Eine besonders günstige Lösung bei der Heranziehung von Um
gebungsluft als Wärmesenke sieht dabei vor, daß der zweite
Wärmetauscher in einem Kühlturm angeordnet ist, welcher von
der Umgebungsluft durchströmt ist, so daß sich in einfacher
Weise eine Ankopplung an die Umgebungsluft realisieren läßt.
Der Kühlturm könnte prinzipiell ein Naßkühlturm sein. Beson
ders einfach ist jedoch der Betrieb desselben, wenn der Kühl
turm ein Trockenkühlturm ist.
Hinsichtlich der zeitlichen Variation der Temperaturen der
Wärmesenke wurden bislang ebenfalls keine näheren Angaben
gemacht. Wie bereits erläutert, könnte die Wärmesenke die
Erde sein, welche aufgrund unterschiedlicher Jahreszeiten
oder aufgrund anderer Bedingungen sich zeitlich verändernde
Temperaturen aufweist. Auch in diesem Fall sieht das erfin
dungsgemäße Konzept mit dem Abwärmespeicher eine besonders
effiziente Nutzung der Wärmesenke bei möglichst geringem
Energiebedarf der Kältemaschine vor.
Eine besonders günstige Lösung bei Luft als Wärmesenke sieht
vor, daß die Temperatur der Wärmesenke mit dem Tag-
/Nachtzyklus variiert, so daß sich der relativ kurze Tag-
/Nachtzyklus ausnützen läßt, um die Abwärme der Wärmesenke
bei möglichst niedrigen Temperaturen zuzuführen, wobei
gleichzeitig der Aufwand hinsichtlich des Abwärmespeichers
begrenzt ist, da maximal ein Speichervolumen zur Verfügung
gestellt werden muß, welches in der Lage ist, die Abwärme
während eines Zeitraums von der Größenordnung eines Tages,
vorzugsweise Größenordnung eines halben Tages, zu speichern.
Da für das Entladen des Abwärmespeichers als Antriebsenergie
elektrischer Strom benötigt wird, läßt sich in diesem Fall
für das Entladen des Abwärmespeichers während der Nacht vor
teilhafterweise der günstige Nachstrom einsetzen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand
der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Dar
stellung einiger Ausführungsbeispiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen
Kälteanlage;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines im Detail
ausgeführten Abwärmespeichers;
Fig. 3 eine beispielsweise Darstellung eines Tempe
raturverlaufs der Umgebungsluft im Verlauf
eines Tages;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Ablauf
diagramms für die Steuerung des erfindungs
gemäßen Ausführungsbeispiels und
Fig. 5 eine Möglichkeit der Integration einer erfin
dungsgemäßen Kälteanlage in einem Gebäude zur
Temperierung desselben.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kälteanlage,
dargestellt in Fig. 1, umfaßt eine als Ganzes mit 10 bezeich
nete erste Wärmetauschereinrichtung, welche mit einem eine
Wärmequelle darstellenden Kälteverbraucher 12 gekoppelt ist.
Dieser Kälteverbraucher 12 kann beispielsweise ein Gebäude,
insbesondere ein Bürogebäude, darstellen oder aber auch ein
Kaltlager, beispielsweise ein Kaltlager für Lebensmittel oder
ähnliche Güter.
Die erste Wärmetauschereinrichtung 10 dient dabei dazu, von
dem Kälteverbraucher 12 Wärme aufzunehmen.
Mit der ersten Wärmetauschereinrichtung 10 ist eine als
Ganzes mit 14 bezeichnete Kältemaschine, vorzugsweise über
einen Kältekurzspeicher 16, gekoppelt, welche die von der
ersten Wärmetauschereinrichtung 10 von der Wärmequelle 12 bei
einer ersten Temperatur t1 aufgenommene Wärme bei einer
gegenüber der ersten Temperatur t1 um einen Temperaturhub
erhöhten zweiten Temperatur t2 als Abwärme abgibt. Diese
Abwärme bei der zweiten Temperatur t2 wird dabei an einen
Abwärmespeicher 20 abgegeben und dort zwischengespeichert.
Der Abwärmespeicher 20 ist dann seinerseits wiederum mit
einem zweiten Wärmetauscher 22 gekoppelt, welcher in einer
Wärmesenke angeordnet ist, beispielsweise in Umgebungsluft.
Der zweite Wärmetauscher 22 ist dabei vorzugsweise in einem
Kühlturm 24 angeordnet, welcher mit einem Luftstrom 26 von
Umgebungsluft durchströmt ist.
Die Kältemaschine 14 ist vorzugsweise eine Absorptionskälte
maschine, wobei zum Betrieb derselben beispielsweise eine
Kollektorfeld 30 vorgesehen ist, welches Solarstrahlung 32
absorbiert, so daß mit der von der Solarstrahlung 32 absor
bierten Wärmeleistung die Absorptionskältemaschine 14
betreibbar ist.
Im einzelnen umfaßt die Absorptionskältemaschine einen mit
dem Kollektorfeld 30 gekoppelten Austreiber 34, einen Ver
flüssiger 36, welcher Kältemittel Dampf aus dem Austreiber 34
verflüssigt und diesem einen Verdampfer 38 zuführt, der
wiederum den Dampf einem Absorber 40 zuführt, der seinerseits
mit dem Austreiber 34 gekoppelt ist.
Als zwischen dem Verdampfer 38 und dem Kältekurzspeicher
sowie dem ersten Wärmetauscher 10 zirkulierendes Wärmeträger
fluid ist dabei beispielsweise Wasser vorgesehen und eben
falls als Wärmeträgerfluid, welches zwischen dem Absorber,
dem Verflüssiger und dem Abwärmespeicher 20 in einem Rück
kühlkreislauf 50 zirkuliert.
In der Absorptionskältemaschine wird vorzugsweise als
Arbeitsmittel/Absorptionsmittel-Paar Wasser/Lithiumbromid-
Lösung oder auch Ammoniak/wässrige Ammoniak-Lösung einge
setzt.
Eine derartige Kältemaschine ist beispielsweise in Plank,
Rudolf (Hrsg.), Wilhelm Niebergall Handbuch der Kältetechnik,
Band 7; Sorptions-Kältemaschinen Springer-Verlag; Berlin,
Heidelberg; 1959 oder in Keith, E. Herold, Reinhard
Rademacher, Sanford A. Klein Absorption Chillers and Heat
Pumps CRC Press Inc.; Boca Raton, New York, London, Tokyo;
1996 ausführlich beschrieben, so daß bezüglich der Funktion
der Absorptionskältemaschine 14 auf diese Literaturstelle
vollinhaltlich Bezug genommen werden kann.
Zum Laden und Entladen des Abwärmespeichers 20 werden dieser
und der Kühlturm 24 mit einer als Ganzes mit 60 bezeichneten
Steuerung gesteuert.
Der in Fig. 1 in Form eines Blocks schematisch dargestellte
Abwärmespeicher 20 umfaßt, wie in Fig. 2 dargestellt, bei
spielsweise im einzelnen ein Speichervolumen 62 mit einem in
diesem angeordneten Speichermedium 64, wobei dieses Speicher
medium 64 durch einen eingangsseitigen Wärmetauscher 66 Wärme
aufnehmen und durch einen ausgangsseitigen Wärmetauscher 68
Wärme abgeben kann. Der eingangsseitige Wärmetauscher 66 ist
über zwei Ventile V1 und V2 mit dem Rückkühlkreislauf 50 ver
bindbar. Ferner ist der ausgangsseitige Wärmetauscher 68 über
zwei Ventile V5 und V6 mit einem Entladekreislauf 70 und über
diesen mit dem zweiten Wärmetauscher 22 verbindbar. Zusätz
lich besteht noch die Möglichkeit, eine Vorlaufleitung 52 des
Rückkühlkreislaufs 50 mit einer Vorlaufleitung 72 des Ent
ladekreislaufs 70 direkt über eine Bypassleitung 82 mit einem
darin angeordneten Ventil V3 zu verbinden und eine Rücklauf
leitung 54 des Rückkühlkreislaufs 50 sowie eine Rücklauf
leitung 74 des Entladekreislaufs 70 über eine Bypassleitung
84 mit einem darin angeordneten Ventil V4 zu verbinden, so
daß über die Bypassleitungen 82 und 84, welche mit den
Ventilen V3 und V4 ein Bypassystem 80 bilden, die Möglichkeit
besteht, den Rückkühlkreislauf 50 direkt mit dem Entlade
kreislauf 70 zu koppeln, unabhängig davon, ob an die jewei
ligen Kreisläufe 50, 70 der eingangsseitige Wärmetauscher 66
bzw. der ausgangsseitige Wärmetauscher 68 angeschlossen sind
oder nicht.
Die Steuerung 60 dient nun dazu, das Entladen des Abwärme
speichers 20 so zu steuern, daß dieser mit einer möglichst
niedrigen Speichertemperatur tsp betrieben werden kann, wobei
die Temperatur tU des Luftstroms 26 der Umgebungsluft, welche
als Wärmesenke dient, variiert, beispielsweise, wie in Fig. 3
dargestellt, mit der Tageszeit variiert.
Liegt, wie beispielsweise in Fig. 3 angegeben, die Umgebungs
temperatur tU über einen nennenswerten Zeitraum, beispiels
weise 8 Stunden oder mehr, des Tages unterhalb einer Entlade
temperatur tE, so besteht die Möglichkeit, während nennens
wert großer Zeiträume den Abwärmespeicher 20 zu entladen.
Hierzu arbeitet die Steuerung 60 entsprechend dem in Fig. 4
dargestellten beispielhaften Ablaufdiagramm.
Zunächst stellt die Steuerung 60 fest, ob die Temperatur t2
minus einer Speichereinsatztemperaturdifferenz tse kleiner
als die Umgebungstemperatur tU ist. Ist dies der Fall, so
öffnet die Steuerung 60 die Ventile V1 und V2 und schließt
die Ventile V3, V4, V5, V6, so daß die von der Kältemaschine
14 über den Rückkühlkreislauf 50 abgegebene Abwärme von dem
eingangsseitigen Wärmetauscher 66, der durch Öffnen der Ven
tile V1 und V2 nun in dem Rückkühlkreislauf 50 liegt, an das
Speichermedium 64 abgegeben und somit der Abwärmespeicher 20
geladen wird.
Ist dagegen die Umgebungstemperatur tU niedriger als die
zweite Temperatur t2 minus der Speichereinsatztemperatur
differenz tse, so besteht zumindest die Möglichkeit, die von
der Kältemaschine 14 über den Rückkühlkreislauf 50 abgege
benen Abwärme direkt dem zweiten Wärmetauscher 22 zuzuführen
und über den Kühlturm 24 an die als Wärmesenke dienende Umge
bungsluft abzugeben. Das heißt, daß in diesem Fall die Steue
rung 60 die Ventile V1, V2 schließt und somit verhindert, daß
der Speicher weiter geladen wird, und die Ventile V3 und V4
öffnet, so daß zumindest der Rückkühlkreislauf 50 mit dem
Entladekreislauf 70 über die Bypassleitungen 82 und 84 ge
koppelt ist und somit die von der Kältemaschine 14 erzeugte
Abwärme direkt über den zweiten Wärmetauscher 22 an die als
Wärmesenke dienende Umgebungsluft abgegeben wird.
Ferner prüft die Steuerung 60 daraufhin noch zusätzlich, ob
die zweite Temperatur t2 minus einer Speicherleerungstempera
turdifferenz tsl größer ist als die Umgebungstemperatur. Ist
dies der Fall, so erfolgt auf alle Fälle ein Öffnen der Ven
tile V5 und V6 dann, wenn der Abwärmespeicher 20 nicht leer
ist, es besteht aber auch die Möglichkeit, den Abwärme
speicher 20 noch zusätzlich zu unterkühlen, so daß selbst
dann, wenn der Abwärmespeicher 20 leer ist, ebenfalls die
Ventile V5 und V6 geöffnet werden, um den Abwärmespeicher 20
zu unterkühlen.
Ist die zweite Temperatur t2 minus der Speicherleerungstempe
raturdifferenz tsl nicht größer als die Umgebungstemperatur
tu, so besteht die Möglichkeit, die Ventile V5 und V6
geschlossen zu lassen, es besteht aber auch die Möglichkeit,
vorab noch zu prüfen, ob der Abwärmespeicher 20 als drei
viertel voll ist. In diesem Fall besteht trotz der un
günstigen Temperaturverhältnisse die Möglichkeit, die Ventile
V5 und V6 zu öffnen, um zumindest ein teilweises Entleeren
des Abwärmespeichers 20 zu erreichen.
Üblicherweise liegt die Speichereinsatztemperaturdifferenz
tse in der Größenordnung von ungefähr 5° und die Speicher
leerungstemperaturdifferenz tsl liegt in der Größenordnung
von ungefähr 10°. Dabei entspricht eine Entladetemperatur tE
der zweiten Temperatur t2 minus der Speicherleerungstempera
turdifferenz tsl.
Aus der zusammenfassenden Darstellung (Fig. 3) der einzelnen
Temperaturen zu den jeweiligen Zeiten, in Korrelation mit dem
exemplarischen Verlauf der Umgebungstemperatur tU über einen
Tag, ist erkennbar, daß über einen nennenswerten Zeitraum des
Tages ein Entleeren des Abwärmespeichers 20 möglich ist, so
daß insgesamt die Möglichkeit besteht, die zweite Temperatur
t2 so zu wählen, daß sie niedriger ist als die maximale Tem
peratur tu der Wärmesenke im Tagesverlauf, wodurch die erfin
dungsgemäßen Vorteile entstehen.
Eine konkrete Realisierung eines Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Kälteanlage, dargestellt in Fig. 5 zeigt
die Ausführung einer Gebäudekühlung für die Absorptionskälte
maschine 14 im einzelnen. So ist das Kollektorfeld 30 mit
einem als Ganzes mit 100 bezeichneten Warmspeicher gekoppelt
und zusätzlich noch mit einer Zusatzheizung 102, welche die
Möglichkeit schafft, in all den Fällen, in denen die Wärme
leistung der Sonne nicht ausreicht, zusätzliche Energie zur
Verfügung zu stellen.
Ferner ist dem Kollektorfeld 20 noch ein Wärmeübertrager 104
parallel geschaltet, welcher an einem zu temperierenden
Gebäude 110 angeordnet ist und dazu dient, überschüssige
Wärme aus dem Kollektorfeld 20 an die Umgebung abzugeben.
Ferner ist der erste Wärmetauscher 10 mit einem als Ganzes
mit 106 bezeichneten Luftkühler gekoppelt, welcher ebenfalls
in dem zu kühlenden Gebäude 110 angeordnet ist. Bevorzugter
weise sind sowohl der erste Wärmetauscher 10 sowie der Wärme
übertrager 104 noch jeweils mit einem Gebläse 108 versehen,
welches zum effektiven Wärmeaustausch beiträgt.
Im übrigen sind die weiteren Elemente der erfindungsgemäßen
Kälteanlage mit denselben Bezugszeichen versehen, wie bei der
in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform, so daß
diesbezüglich vollinhaltlich auf die Ausführungen hierzu Be
zug genommen wird.
Claims (12)
1. Kälteanlage, umfassend einen ersten Wärmetauscher,
welcher mit einem eine Wärmequelle darstellenden Kälte
verbraucher gekoppelt ist, einen zweiten Wärmetauscher,
welcher mit einer zeitlich variierende Temperaturen auf
weisenden Wärmesenke gekoppelt ist, eine Kältemaschine,
welche der Wärmequelle bei einer ersten Temperatur Wärme
entzieht und bei einer gegenüber der ersten Temperatur
um eine Temperaturhub erhöhten zweiten Temperatur von
der Wärmesenke aufzunehmende Abwärme abgibt,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Kältemaschine (14) und dem zweiten Wärme
tauscher (22) ein Abwärmespeicher (20) vorgesehen ist
und daß eine Steuerung (60) vorgesehen ist, welche die
Abwärme der Kältemaschine (14) zu den Zeiten dem Ab
wärmespeicher (20) zuführt, zu denen die Temperatur (tu)
der Wärmesenke (26) höher ist als die zweite Temperatur
(t2), und welche zu den Zeiten, zu denen die Temperatur
(tu) der Wärmesenke (26) unterhalb einer Entladetempera
tur (tE) des Abwärmespeichers (20) liegt, die Wärme aus
dem Abwärmespeicher (20) dem zweiten Wärmetauscher (22)
zuführt.
2. Kälteanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung (60) zu den Zeiten, zu denen die zweite
Temperatur (t2) minus einer Speichereinsatztemperatur
differenz (tse) niedriger ist als die Temperatur (tu) der
Wärmesenke (26) Abwärme der Kältemaschine (14) dem Ab
wärmespeicher (20) zuführt.
3. Kälteanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuerung (60) zu den Zeiten, zu denen die
zweite Temperatur (t2) minus der Speichereinsatztempera
turdifferenz (tse) größer ist als die Temperatur (tu) der
Wärmesenke (26), die Abwärme der Kältemaschine (14) dem
zweiten Wärmetauscher (22) zuführt.
4. Kälteanlage nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Entladetemperatur (tE) des
Wärmespeichers (20) gleich der zweiten Temperatur (t2)
minus einer Speicherleerungstemperaturdifferenz (tsl) ist
und daß die Speicherleerungstemperaturdifferenz (tsl)
größer ist als die Speichereinsatztemperaturdifferenz
(tse).
5. Kälteanlage nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Kältemaschine (14) eine
Absorptionskältemaschine ist.
6. Kälteanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absorptionskältemaschine (14) solarbetrieben ist.
7. Kälteanlage nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Abwärmespeicher (20) ein
Latentwärmespeicher ist.
8. Kälteanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abwärmespeicher (20) Wärme in
Form von sensibler Wärme speichert.
9. Kälteanlage nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Wärmesenke (26) von der
Umgebungsluft gebildet ist.
10. Kälteanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Wärmetauscher (22) in einem Kühlturm (24) an
geordnet ist, welcher von der Umgebungsluft (26) durch
strömt ist.
11. Kälteanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlturm (24) ein Trockenkühlturm ist.
12. Kälteanlage nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Temperatur (tu) der Wärme
senke (26) mit dem Tag-/Nachtzyklus variiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19816021C2 (de) |
Cited By (1)
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