DE19815573A1 - Vorrichtung, Schießstand und Verfahren zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe - Google Patents
Vorrichtung, Schießstand und Verfahren zur berührungslosen Auswertung einer ZielscheibeInfo
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Abstract
Es werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe auf Durchschüsse am Zielort vorgeschlagen. Hierbei werden zu einem optischen Bild der Zielscheibe korrespondierende elektrische Bilddaten erzeugt. Aus den Bilddaten wird unter Korrektur einer optischen Verzerrung des Bildes ein anzeigbares Videobild der Zielscheibe erzeugt und/oder die Lage mindestens eines Durchschusses relativ zum Zentrum der Zielscheibe bestimmt und angezeigt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, einen Schießstand und ein Ver
fahren zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, 11 bzw. 16.
Zur Auswertung einer Zielscheibe, also zur Darstellung und/oder Feststellung der
Lage von Durchschüssen, ist es üblicherweise erforderlich, die Zielscheibe vom
Zielort, der beispielsweise 10 bis 100 m vom Schützen entfernt ist, zum Schützen zu
rückzutransportieren. Dies ist zeitaufwendig, und insbesondere bei Wettkämpfen, bei
denen nach jedem Schuß eine Auswertung erfolgt, insgesamt sehr zeitraubend.
Weiter ist bereits eine Zielscheibenauswertung unmittelbar am Zielort durch Mikro
fone bekannt, die in jeder Ecke der üblicherweise viereckigen, aus Pappmaterial be
stehenden Zielscheibe angeordnet sind und die beim Durchschlagen der Zielscheibe
durch ein Geschoß hervorgerufenen, sich kugelförmig ausbreitenden Schallwellen er
fassen, wobei aus den Laufzeitunterschieden die Lage des Durchschusses berechnet
wird. Diese Art der Auswertung ist gegenüber Umwelteinflüssen relativ empfindlich
und setzt eine genaue Positionierung der Zielscheibe relativ zu den Mikrofonen vor
aus.
Schließlich ist die Verwendung einer Sensorplatte statt der üblichen Zielscheibe be
kannt. Diese Sensorplatte imitiert eine gewöhnliche Zielscheibe und weist eine Viel
zahl von Drucksensoren auf, die das Auftreffen eines Geschosses erfassen. Eine der
artige Sensorplatte ist verhältnismäßig teuer und darf keiner allzu großen Auftreff
wucht ausgesetzt werden, kann also nur bei relativ kleinkalibrigen Waffen eingesetzt
werden.
Außerdem weisen die beiden letztgenannten Verfahren den Nachteil auf, daß die Hal
terung und/oder der Fangkasten für übliche Zielscheiben bei bereits vorhandenen
Schießständen modifiziert werden müssen, so daß ein verhältnismäßig großer Umbau
aufwand erforderlich ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung, einen
Schießstand und ein Verfahren zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe
auf Durchschüsse am Zielort anzugeben, die verhältnismäßig einfach realisierbar sind
und insbesondere keine Modifikation vorhandener Zielscheibenhalterungen
und/oder Fangkästen erfordern.
Die obige Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, einen Schieß
stand gemäß Anspruch 11 oder ein Verfahren gemäß Anspruch 16 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung liegt darin, einen optischen Sen
sor einzusetzen, um Bilddaten zu erzeugen, die ein elektronisches Bild der am Zielort
befindlichen Zielscheibe bilden, und diese Bilddaten einerseits zur Erzeugung eines
Videobilds der Zielscheibe zu verwenden, so daß ein Schütze bei entsprechender An
zeige des Videobilds unmittelbar sein Schießergebnis sehen kann, um andererseits die
Bilddaten automatisiert auf Durchschüsse, insbesondere deren Lage, auszuwerten.
Als Auswertedaten werden vorzugsweise der Abstand eines Durchschusses zum
Scheibenzentrum, die Ringe- bzw. Punktezahl eines einzelnen Durchschusses
und/oder einer Zielscheibe insgesamt, das Segment einzelner Durchschüsse, die
Scheibennummer, die Schießbahnnummer und/oder die Uhrzeit automatisiert bereit
gestellt und je nach Bedarf in geeigneter Form gespeichert und/oder, insbesondere
dem jeweiligen Schützen, angezeigt, ohne daß die jeweilige Zielscheibe zur Auswer
tung vom Zielort entfernt werden muß.
In bevorzugter Ausgestaltung ist die Auswerteeinrichtung der vorschlagsgemäßen
Vorrichtung derart ausgebildet, daß eine optische Bildverzerrung, die beispielsweise
durch einen Versatz des Sensors zu der durch das Zentrum der Zielscheibe verlaufen
den Normalen hervorgerufen wird, durch Transformation der Bilddaten und/oder von
sich aus den Bilddaten ergebenden Konturen korrigierbar ist, so daß transformierte
Bilddaten und/oder Konturen zur Erzeugung des Videobilds und/oder zur Schußver
messung verwendbar sind.
Die Korrektur der Bilddaten erfolgt insbesondere dadurch, daß die Abweichung min
destens eines Rings der Zielscheibe von einem Kreis benutzt und eine die Abwei
chung minimierende Transformation der Bilddaten und/oder der sich aus den Bildda
ten ergebenden Konturen bestimmt wird. Insbesondere ergibt sich hierdurch eine
Koordinatentransformation der Bilddaten, die eine einfache Berechnung und Aus
wertung des elektronischen Bilds ermöglicht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante wird ein strahlenartiges Raster über
das Zielscheibenbild gelegt und die Lage der Punkte, an denen Ringe der Zielscheibe
die Strahlen kreuzen, zur Korrektur der optischen Bildverzerrung und/oder Bestim
mung des Zentrums der Zielscheibe herangezogen.
Auf ähnliche Weise wird ausgehend von der Kontur eines erfaßten Durchschusses
dessen Zentrum bestimmt, wobei näherungsweise eine Kreisform des Durchschußran
des angenommen werden kann.
Aus der Lage eines Durchschusses läßt sich dann der Abstand zum Zentrum der Ziel
scheibe und/oder die Punkte- bzw. Ringezahl bestimmen und anzeigen und/oder
speichern.
Vorzugsweise sind verschiedene Zielscheibenzustände bzw. Schußbilder, bei ent
sprechenden optischen Sensoren auch verschiedener Zielscheiben auf verschiedenen
Schießbahnen, speicherbar und je nach Bedarf wieder abrufbar und/oder nachträglich
auswertbar und anzeigbar. Die Speicherung kann hierbei je nach Bedarf dadurch er
folgen, daß die unmittelbar von den Sensoren erfaßten Bilddaten oder korrigierte
Bilddaten, bei denen beispielsweise eine optische Verzerrung bereits korrigiert wor
den ist und/oder die Zielscheibengröße in der Bilddarstellung normiert worden ist, ge
speichert werden. Alternativ oder zusätzlich können bereits bestimmte Auswerteda
ten und sonstige zusätzliche Daten, wie Schießbahnnummer, Scheibennummer, Da
tum, Uhrzeit, Name des Schützen u. dgl., gespeichert werden.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß eine automatisierte
Speicherung und/oder Schußvermessung bzw. Auswertung des Zielscheibenbildes
durchgeführt wird. Hierzu wird beispielsweise das von den aktuellen Bilddaten be
reitgestellte Bild der Zielscheibe fortlaufend mit einem Referenzbild bzw. einem nach
der letzten Schußerkennung gespeicherten Scheibenbild verglichen, wobei die Bild
daten bei Erfassung einer signifikanten Abweichung vom Referenzbild gespeichert
und ggf. automatisch ausgewertet werden. Die Erkennung eines Schusses auf die
Zielscheibe zur automatisierten Speicherung und ggf. Auswertung der aktuellen
Bilddaten kann beispielsweise auch dadurch überwacht und erfaßt werden, daß über
den optischen Sensor hinaus ein sonstiger Sensor, insbesondere ein Schallsensor, der
Zielscheibe zugeordnet ist. Außerdem kann alternativ oder zusätzlich die Speiche
rung und/oder Auswertung der Bilddaten manuell gestartet werden.
Vorzugsweise sind die Videobilder und/oder Auswertedaten dem jeweiligen Schützen
anzeigbar, beispielsweise durch einen in seiner Nähe angeordneten Monitor. Weiter
können gleichzeitig auch die Videobilder und/oder Auswertedaten mehrerer Ziel
scheibenzustände bzw. Schußbilder, ggf. von verschiedenen Schießbahnen, ange
zeigt werden, um für Schützen und Zuschauer eine bessere Übersicht, gerade bei
Wettbewerben oder beim Training, zu geben.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnung eines Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur gibt einen Schießstand mit einer vor
schlagsgemäßen Vorrichtung zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe auf
Durchschüsse am Zielort schematisch wieder.
Die Teilansicht des Schießstands 1 zeigt eine Zielscheibe 2, der ein optischer Sensor 3,
insbesondere eine CCD-Kamera, zugeordnet ist, der auf die Zielscheibe 2 gerichtet ist,
um das optische Bild der Zielscheibe 2 in elektrische bzw. elektronische Bilddaten
umzuwandeln, die einer angeschlossenen Auswerteeinrichtung 4 zur Verfügung ge
stellt werden.
Der optische Sensor 3 ist beim Darstellungsbeispiel oberhalb der durch das Zentrum
der Zielscheibe 2 verlaufenden Normalen 5 der flächigen, vorzugsweise aus Pappma
terial bestehenden Zielscheibe 2 und damit außerhalb der Schußlinie angeordnet. Die
durch diesen Versatz zur Normalen 5 bedingte optische Bildverzerrung wird in der
Auswerteeinrichtung 4 rechnerisch ausgeglichen, wie später näher erläutert wird.
Über den optischen Sensor 3 und die Auswerteeinrichtung 4 hinaus weist die Vor
richtung zur berührungslosen Auswertung der Zielscheibe 2 auf Durchschüsse am
Zielort beim Darstellungsbeispiel eine Einrichtung 6 zur Beleuchtung der Zielscheibe
2 auf, um eine möglichst kontrastreiche, gut auszuwertende Abbildung der Zielschei
be 2 durch den optischen Sensor 3 zu ermöglichen. Die Beleuchtungseinrichtung 6
ist beim Darstellungsbeispiel ebenfalls oberhalb der Normalen 5 bzw. der Schußlinie
und ebenfalls in Schußrichtung vor der Zielscheibe 2 angeordnet. Bei Bedarf kann
zusätzlich oder alternativ eine rückwärtige Beleuchtung der Zielscheibe 2
vorgesehen sein. Die Beleuchtung der Zielscheibe 2 kann mit sichtbarem Licht erfol
gen, wobei die Beleuchtung falls gewünscht nur kurzzeitig zur Erfassung eines ak
tuellen Bildes der Zielscheibe 2 eingeschaltet werden kann, um die übliche Helligkeit
des Schießstands 1 nicht zu verändern. Das Ein- und Ausschalten der Beleuchtungs
einrichtung 6 erfolgt dann vorzugsweise selbsttätig durch die Auswerteeinrichtung
4. Alternativ oder zusätzlich kann die Zielscheibe 2 auch mit nicht sichtbarem Licht,
insbesondere infrarotem Licht, das von dem optischen Sensor 3 wahrgenommen wird,
beleuchtet werden. In diesem Fall kann die Beleuchtung dauerhaft eingeschaltet
bleiben, ohne daß eine Helligkeitsänderung durch die Beleuchtung sichtbar ist.
Die Zielscheibe 2 ist beim Darstellungsbeispiel durch eine feste Zielscheibenhalterung
7 auswechselbar gehalten. Jedoch kann die Zielscheibenhalterung 7 auch derart aus
gebildet sein, daß die Zielscheibe 2 zum Auswechseln an das andere Ende der
Schießbahn, dort wo üblicherweise der Schütze steht, bzw. in dessen Nähe bewegbar
ist.
Beim Darstellungsbeispiel sind der optische Sensor 3, also die auf die Zielscheibe 2
gerichtete CCD-Kamera, und die Beleuchtungseinrichtung 6 von einem gemeinsamen
Träger 8 gehalten. Je nach Gegebenheiten können der optische Sensor 3 und die
Beleuchtungseinrichtung 6 auch getrennt, beispielsweise an einer Decke des Schieß
stands 1, montiert und/oder auch unterhalb der Normalen 5 bzw. der Schußlinie, bei
spielsweise am oder im Boden, angeordnet sein. In jedem Fall sind der optische Sen
sor 3 und die Beleuchtungseinrichtung 6 vorzugsweise durch ein geschoßsicheres
Gehäuse vor Beschädigung durch Fehlschüsse geschützt. Gegebenenfalls können
der optische Sensor 3 und die Beleuchtungseinrichtung 6 auch nebeneinander oder
übereinander in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein, wodurch sich der
Montageaufwand verringert.
Die Auswerteeinrichtung 4 kann an einem beliebigen Ort angeordnet sein, da ledig
lich elektrische Verbindungen zu dem optischen Sensor 3 und ggf. zur Beleuch
tungseinrichtung 6 vorhanden sein müssen. Vorzugsweise wird die Auswerteeinrich
tung 4 durch einen Computer, insbesondere einen Personalcomputer,gebildet. In die
sem Fall bietet es sich an, die Auswerteeinrichtung 4 zusammen mit eventuellen wei
teren Komponenten zur Anzeige und/oder Ausgabe von Videobildern und/oder
Auswertedaten in einem gut zugänglichen Bereich, beispielsweise in der Nähe des
dem Zielort der Zielscheibe 2 abgewandten Endes der Schießbahn, ggf. in einem se
paraten Raum aufzubauen. Nachfolgend wird die Zielscheibenauswertung näher er
läutert.
Die Zielscheibe 2 befindet sich an ihrem Zielort, d. h. an dem Ort, wo sie beispiels
weise aus Entfernungen von 10 bis 100 m beschossen wird. Die Zielscheibe 2 ist ins
besondere aus einem kartonartigen Material hergestellt und weist üblicherweise ein
dunkles bzw. schwarzes, kreisrundes Zielfeld mit meistens 10 Ringen mit einem hellen
Hintergrund auf.
Der optische Sensor 3 in Form der CCD-Kamera oder einer sonstigen geeigneten op
tischen Überwachungseinrichtung ist außerhalb der Schußlinie von einem nicht dar
gestellten Schützen zu der Zielscheibe 2 angeordnet und derart auf die Zielscheibe 2
gerichtet, daß Bilddaten der Auswerteeinrichtung 4 bereitgestellt werden, die ein
"elektronisches" Bild der Zielscheibe 2 bilden. Diese Bereitstellung der Bilddaten
kann fortlaufend, in bestimmten, ggf. vorwählbaren zeitlichen Abständen oder nur
auf Anforderung, beispielsweise nach selbsttätiger Erkennung, daß ein Schuß gefallen
und/oder ein Geschoß die Zielscheibe 2 durchschlagen hat, oder nach einem entspre
chenden Startsignal eines Bedieners erfolgen.
Eine automatische Schußerkennung kann beispielsweise dadurch realisiert werden,
daß der optische Sensor 3 fortlaufend oder quasi fortlaufend in verhältnismäßig ge
ringen Zeitabständen aktuelle Bilddaten an die Auswerteeinrichtung 4 weiterleitet,
die das jeweilige elektronische Bild mit einem Referenzbild, beispielsweise einem frü
heren elektronischen Bild, vergleicht und bei signifikanten Abweichungen eine Spei
cherung der aktuellen Bilddaten einerseits für die nachfolgende Schußvermessung
und ggf. andererseits als neues Referenzbild veranlaßt.
Die Schußerkennung kann zusätzlich oder alternativ auch durch einen insbesondere
akustischen Sensor erfolgen, der beispielsweise als Mikrofon geeigneter Empfindlich
keit in der Nähe der Zielscheibe 2 oder als Richtmikrofon in der Nähe bzw. zusammen
mit dem optischen Sensor 3 und/oder der Beleuchtungseinrichtung 6 angeordnet ist.
Auch in diesem Fall wird zunächst eine Speicherung der aktuellen Bilddaten veran
laßt, wenn ein Schuß erkannt worden ist, also grundsätzlich festgestellt wurde, daß
ein Schuß gefallen ist bzw. ein Geschoß die Zielscheibe 2 durchschlagen hat.
Auch bei manueller, also bedienerseitig veranlaßter Auswertung werden zunächst die
aktuellen Bilddaten zumindest temporär gespeichert, um unabhängig von weiteren
Schüssen auf die Zielscheibe 2 und sich dementsprechend verändernden aktuellen
Bilddaten eine Auswertung des Ausgangszustandes bzw. anfänglichen Schußbildes
durchführen zu können.
Bei der sich anschließenden Schußvermessung wird zunächst die durch den Versatz
des optischen Sensors 3 zur Normalen 5 oder durch sonstige Einflüsse verursachte
optische Bildverzerrung "rechnerisch" in der Auswerteeinrichtung 4 korrigiert. Vor
zugsweise erfolgt die Korrektur der Bilddaten aufgrund der Abweichung der auf der
Zielscheibe 2 dargestellten Ringe bzw. Kreise von der Kreisform im elektronischen
Bild. Vorzugsweise werden einzelne Bildpunkte eines elliptisch verformten Schei
benrings bzw. -kreises an den Kreuzungsstellen mit einem strahlenartigen Gitter bzw.
in verschiedenen Winkelrichtungen bestimmt und aus diesen zumindest theoretisch
auf einer Ellipse liegenden Bildpunkten eine Koordinatentransformation bestimmt, die
die optische Bildverzerrung im elektronischen Bild wieder korrigiert. Insbesondere
wird die Koordinatentransformation, wie eine Stauchung, derart bestimmt, daß zumin
dest die Abweichungen eines Rings oder mehrerer Ringe der Zielscheibe 2 von der
Kreisform im elektronischen Bild minimiert werden.
Es ist grundsätzlich auch möglich, die Koordinatentransformation nicht bei jeder
Schußauswertung erneut, sondern beispielsweise nur in einem besonderen Kalibrie
rungsschritt oder generell beim Einschalten der Vorrichtung zur berührungslosen
Zielscheibenauswertung zu bestimmen.
Außerdem ist es möglich, erst die Bilddaten eines auszuwertenden elektronischen
Bilds zu transformieren und dann die Lage bzw. Lagen einzelner Durchschüsse der
Zielscheibe 2 zu bestimmen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, die Lage eines
Durchschusses anhand der nicht transformierten Bilddaten zu bestimmen und an
schließend die bestimmte Schußlage durch Transformation in die richtigen Koordina
ten bzw. Werte umzuwandeln.
Im Hinblick auf die Bereitstellung eines Videobilds, also von Bilddaten für eine mög
lichst originalgetreue Wiedergabe der Zielscheibe 2 auf einem beispielsweise an die
Auswerteeinrichtung 4 angeschlossenen, nicht dargestellten Monitor o. dgl., kann es
vorteilhaft sein, die Bilddaten eines elektronischen Bilds zunächst grundsätzlich ge
mäß der vorgenannten Koordinatentransformation oder mit einem sonstigen geeigne
ten Verfahren zu korrigieren und bei Bedarf abzuspeichern sowie auf Durchschüsse
auszuwerten.
Wenn die Vorrichtung zur berührungslosen Zielscheibenauswertung gleichzeitig
mehrere Zielscheiben 2 durch einen entsprechend modifizierten optischen Sensor 3
und/oder mehrere, an die Auswerteeinrichtung 4 angeschlossene optische Sensoren 3
bzw. CCD-Kameras überwacht, auswertet und entsprechende Bilddaten für anzeig
bare Videobilder bereitstellt, ist es vorteilhaft, die Darstellungsgröße des Zielfeldes in
den Videobildern zu vereinheitlichen, also bei der Korrektur der Bilddaten ggf. eine
Anpassung bzw. einen Ausgleich des Abbildungsmaßstabes für die verschiedenen
Zielscheibendarstellungen bzw. "Auswertekanäle" vorzusehen.
Beispielsweise sind an eine Auswerteeinrichtung 4 bis zu acht optische Sensoren 3
bzw. CCD-Kameras zur berührungslosen Auswertung von acht verschiedenen Ziel
scheiben 2, beispielsweise auf acht verschiedenen Schießbahnen, anschließbar. Die
Auswerteeinrichtung 4 kombiniert dann die Bilddaten der verschiedenen Zielschei
ben bzw. verschiedener Schußbilder derart, daß auf einem an einem nicht dargestell
ten Monitor o. dgl. anzeigbaren Videobild beispielsweise alle acht Zielscheibenbilder
über den Bildschirm verteilt, ggf. zusätzlich mit Einblendung der Uhrzeit und weiterer
Auswertedaten und Angaben, darstellbar sind.
Des weiteren können an die Auswerteeinrichtung 4 auch mehrere optische Sensoren
3, die an verschiedenen Zielorten, beispielsweise in 10, 25 und 50 m Entfernung von
einem Schützen, angeordnet sind, angeschlossen sein, so daß zwischen diesen opti
schen Sensoren 3 je nach tatsächlichem Zielort der Zielscheibe 2 zwischen diesen
optischen Sensoren 3 umgeschaltet werden kann.
Bei der eigentlichen Schußauswertung bzw. -vermessung werden einerseits das Zen
trum der Zielscheibe 2 bzw. das Zentrum des auf der Zielscheibe 2 gebildeten Zielfel
des und andererseits das Zentrum eines Durchschusses bestimmt, so daß als Auswer
tedaten beispielsweise der Abstand des Durchschusses vom Scheibenzentrum, die
Punkte- bzw. Ringezahl - bei Bedarf als Dezimalzahl mit vorgebbarer Genauigkeit -,
das Segment des Durchschusses, bei mehreren Durchschüssen die vorgenannten An
gaben entsprechend geordnet und deren Summen sowie die Anzahl der Durch
schüsse, Scheibennummer, Schießbahn, Datum, Uhrzeit und ggf. sonstige Angaben
zur Identifikation des Schützen, des Schießplatzes o. dgl., ausgebbar und vorzugs
weise anzeigbar sind. Insbesondere ist auswählbar, welche der vorgenannten Aus
wertedaten von der Auswerteeinrichtung 4 ausgebbar und über den nicht dargestell
ten Monitor oder eine sonstige Anzeigeeinrichtung anzeigbar sind.
Die vorgenannte Schußvermessung kann automatisiert nach erfolgter Schußerken
nung erfolgen. Die Schußvermessung kann jedoch auch nachträglich erfolgen, wobei
dann gespeicherte Schußbilder bzw. Bilddaten elektronischer Bilder wiederum bei
Bedarf automatisiert ausgewertet werden.
Alternativ oder zusätzlich kann eine vom Bediener vorgegebene Schußvermessung
initiiert werden, indem vom Bediener - vorzugsweise mittels eines vom Bediener
durch sogenannte Cursor-Tasten oder eine Maus am Monitor innerhalb des auszu
wertenden elektronischen Bilds verschiebbare Bildmarke, wie ein Fadenkreuz - min
destens ein auszuwertender Durchschuß ausgewählt wird. Die Auswerteeinrichtung
4 führt dann nur für den ausgewählten Durchschuß bzw. die ausgewählten Durch
schüsse eine Schußvermessung und -auswertung durch. Zudem kann diese bediener
unterstützte Auswahl selbsttätig von der Auswerteeinrichtung 4 angefordert werden,
falls eine vorzugsweise vorgesehene Plausibilitätsprüfung ergibt, daß zwei Durch
schüsse derart nahe beieinander liegen, daß eine automatisierte Auswertung nicht
sinnvoll ist bzw. eine Schußvermessung ein hohes Fehlerrisiko aufweist.
Die Auswerteeinrichtung 4 kann beispielsweise durch einen Computer, insbesondere
einen Personalcomputer, mit einem entsprechenden Programm realisiert werden. Über
die vorgenannte Zielscheibenauswertung hinaus können von der Auswerteeinrich
tung 4 bzw. dem Computer weitere Auswertungen, wie bei einem Schießwettkampf
üblich oder für ein Schießtraining nützlich, aufgrund der Auswertedaten durchge
führt und gespeichert, angezeigt oder ausgedruckt werden. Alternativ oder zusätzlich
können die Auswertedaten auch über eine Schnittstelle sonstigen Datenverarbei
tungsanlagen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt werden.
Zur Ausgabe bzw. Anzeige der Videobilder, Auswertedaten und ggf. sonstigen Aus
wertungen können dem jeweiligen Schützen zugeordnete bzw. für den jeweiligen
Schützen einsehbare Monitore, sonstige Anzeigeeinrichtungen und/oder Drucker
verwendet werden. Insbesondere sind an die Auswerteeinrichtung 4 bzw. den Com
puter mehrere Anzeigeeinrichtungen, also beispielsweise auch für Zuschauer einseh
bare Monitore, anschließbar.
Die Beleuchtungseinrichtung kann bei Bedarf von der Auswerteeinrichtung 4 selbst
tätig gesteuert werden, so daß beispielsweise immer ein für eine Auswertung ausrei
chender Kontrast des elektronischen Bildes der Zielscheibe 2 sichergestellt wird. Je
nach Gegebenheit kann der Zielort für die Zielscheibe 2 auch eine ausreichende Hei
ligkeit bzw. Beleuchtung aufweisen, so daß die Beleuchtungseinrichtung 6 entfallen
kann. Je nach Auswertung kann die Beleuchtungseinrichtung 6 bedarfsgerecht von
der Auswerteeinrichtung 4 ein- und ausgeschaltet werden. Bei einer Beleuchtung der
Zielscheibe 2 mit infrarotem Licht, das den Schützen nicht stört, kann auch eine dau
erhafte zusätzliche Beleuchtung der Zielscheibe 2 durch die Beleuchtungseinrich
tung 6 vorgesehen werden.
Um eine besonders deutliche Abbildung und damit sichere Erkennung von Durch
schüssen zu erreichen, kann alternativ oder zusätzlich eine rückwärtige Beleuchtung
der Zielscheibe 2 vorgesehen sein.
Claims (20)
1. Vorrichtung zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe (2) auf Durch
schüsse am Zielort,
gekennzeichnet durch
einen der Zielscheibe (2) zugeordneten, optischen Sensor (3), insbesondere eine
CCD-Kamera, zur berührungslosen Erfassung eines elektronischen Bildes der
Zielscheibe (2) und Bereitstellung entsprechender Bilddaten und eine Auswer
teeinrichtung (4), die aus den Bilddaten ein anzeigbares Videobild der Ziel
scheibe (2) erzeugt und/oder eine Schußvermessung durch Bestimmung der
Lage mindestens eines Durchschusses relativ zum Zentrum der Zielscheibe (2)
aus den Bilddaten durchführt und die Lage(n) als insbesondere anzeigbare
Auswertedaten ausgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteein
richtung (4) so ausgebildet ist, daß eine optische Bildverzerrung, insbesondere
durch einen Versatz des Sensors (3) zu der durch das Zentrum der Zielscheibe
(2) verlaufenden Normalen (5), durch Transformation der Bilddaten und/oder
von sich aus den Bilddaten ergebenden Konturen korrigierbar ist, so daß trans
formierte Bilddaten und/oder Konturen zur Erzeugung des Videobilds und/oder
zur Schußvermessung verwendbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswer
teeinrichtung (4) so ausgebildet ist, daß bei der Schußvermessung innerhalb ei
nes Bilddatenbereichs eine Bestimmung von Position und Größe der Zielscheibe
(2) und/oder Ringen der Zielscheibe (2), der Position des Zentrums der Ziel
scheibe (2) und der Position der Zentrums mindestens eines Durchschusses er
folgt.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Auswerteeinrichtung (4) so ausgebildet ist, daß die Bilddaten zu
verschiedenen Zielscheibenzuständen speicherbar und wieder ausgebbar
und/oder nachträglich auswertbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Auswerteeinrichtung (4) so ausgebildet ist, daß die Schußvermes
sung und/oder Speicherung der Bilddaten eines aktuellen Zielscheibenzustands
bzw. elektronischen Bilds selbsttätig nach Erkennung eines Durchschusses
durch fortlaufende Überwachung der Bilddaten und/oder durch einen der Ziel
scheibe (2) zugeordneten sonstigen Sensor erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Auswerteeinrichtung (4) so ausgebildet ist, daß die Speicherung der
Bilddaten eines aktuellen Zielscheibenzustands bzw. elektronischen Bilds
und/oder die Schußvermessung, insbesondere für einen oder mehrere ausge
wählte Durchschüsse, manuell gestartet werden kann.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Auswerteeinrichtung (4) so ausgebildet ist, daß mehrere, jeweils ver
schiedenen Zielscheiben (2) zugeordnete Sensoren (3) anschließbar und deren
Bilddaten speicherbar und/oder auswertbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
einen Monitor zur Anzeige des Videobilds und/oder der Auswertedaten, wobei
insbesondere die Videobilder und/oder Auswertedaten für mehrere Zielschei
benzustände bzw. elektronische Bilder, insbesondere verschiedener Zielschei
ben (2), gleichzeitig anzeigbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
einen Drucker zum Ausdrucken des Videobilds und/oder der Auswertedaten.
10. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (6) zur Beleuchtung der Zielscheibe (7).
11. Schießstand mit einer Zielscheibenhalterung (7) für eine Zielscheibe (2) zum Be
schießen der Zielscheibe (2) und einer Vorrichtung zur berührungslosen Aus
wertung der Zielscheibe (2) auf Durchschüsse am Zielort,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur berührungslosen Auswertung der Zielscheibe (2) nach
einem der voranstehenden Ansprüche ausgebildet und der optische Sensor (3)
der Vorrichtung zur berührungslosen Auswertung der Zielscheibe (2) im Be
reich des Zielorts, insbesondere der Zielscheibenhalterung (7), angeordnet ist.
12. Schießstand nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der optische Sen
sor (3) und/oder eine Einrichtung (6) zur Beleuchtung der Zielscheibe (2) der
Vorrichtung zur berührungslosen Auswertung der Zielscheibe (2) in Schußrich
tung vor der Zielscheibe (2) und/oder vor der Zielscheibenhalterung (7), zur
Schußlinie versetzt angeordnet ist/sind.
13. Schießstand nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der optische Sen
sor (3) und/oder die Einrichtung (6) zur Beleuchtung der Zielscheibe (2) ober
halb der Schußlinie angeordnet und insbesondere von einem gemeinsamen
Tragarm (8) gehalten sind.
14. Schießstand nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Schießbahnen mit voneinander getrennten Zielscheibenhalterungen (7)
und den Schießbahnen jeweils zugeordnete optische Sensoren (3) vorgesehen
sind.
15. Schießstand nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Videobild und/oder die Auswertedaten im Abschußbereich mindestens einer
Schießbahn anzeigbar sind.
16. Verfahren zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe (2) auf Durch
schüsse am Zielort,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu einem optischen Bild der Zielscheibe (2) korrespondierende elektrische
Bilddaten erzeugt werden und
daß aus den Bilddaten unter Korrektur einer optischen Verzerrung des Bildes
ein anzeigbares Videobild der Zielscheibe (2) erzeugt wird und/oder als Schuß
vermessung aus den Bilddaten die Lage mindestens eines Durchschusses relativ
zum Zentrum der Zielscheibe (2) bestimmt und angezeigt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zur Korrektur einer
optischen Verzerrung des Bildes die Abweichung mindestens eines Rings der
Zielscheibe (2) von einem Kreis benutzt und insbesondere eine die Abweichung
minimierende Transformation der Bilddaten und/oder von sich aus den Bildda
ten ergebenden Konturen bestimmt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildda
ten zu verschiedenen Zielscheibenzuständen gespeichert und nachträglich wie
der angezeigt und/oder ausgewertet werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Durchschuß durch fortlaufendes Vergleichen aktueller Bilddaten mit Refe
renzdaten und/oder durch einen der Zielscheibe (2) zugeordneten Sensor, ins
besondere einem Schallsensor, erkannt und dann die aktuellen Bilddaten als
Zielscheibenzustand gespeichert und/oder ausgewertet werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Videobilder und/oder ermittelten Lagen von Durchschüssen von verschie
denen Zielscheiben (2) und/oder mehreren Zielscheibenzuständen gleichzeitig
anzeigbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998115573 DE19815573A1 (de) | 1998-04-07 | 1998-04-07 | Vorrichtung, Schießstand und Verfahren zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998115573 DE19815573A1 (de) | 1998-04-07 | 1998-04-07 | Vorrichtung, Schießstand und Verfahren zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19815573A1 true DE19815573A1 (de) | 1999-10-14 |
Family
ID=7863882
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998115573 Withdrawn DE19815573A1 (de) | 1998-04-07 | 1998-04-07 | Vorrichtung, Schießstand und Verfahren zur berührungslosen Auswertung einer Zielscheibe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19815573A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1998
- 1998-04-07 DE DE1998115573 patent/DE19815573A1/de not_active Withdrawn
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