DE19815005A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Abscheiden von Materialbahnen zum Aufbau von Bauteilen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Abscheiden von Materialbahnen zum Aufbau von BauteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abscheiden von flüssigem oder pastenartigem Material in Bahnen, das aushärtet, zum schichtweisen Aufbau von dreidimensionalen Bauteilen auf einer Plattform mittels einer Düse. Die Form der Düsenaustrittsöffnung der Düse ist derart ausgeführt, daß eine der beiden senkrecht zueinander stehenden Symmetrieachsen der Düsenaustrittsöffnung länger als die andere Symmetrieachse ausgebildet ist. Darüber hinaus ist die räumliche Ausrichtung und die Lage der Düsenaustrittsöffnung in der x-y-Ebene in bezug auf die Verfahrrichtung der Düse während des Legens der Materialstränge zu Schichten durch Verdrehen der Düsenaustrittsöffnung, das heißt von deren Symmetrieachsen, veränderbar. Die Düsenaustrittsöffnung kann beispielsweise als Ellipse ausgebildet sein. Die Materialstränge mehrerer übereinanderliegender Schichten werden jeweils kreuzweise zueinander angeordnet. Um bei verschieden breit abgeschiedenen Materialsträngen eine konstante Höhe der Materialstränge zu erreichen, wird während des Legens von Materialsträngen die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse oder die Materialvorschubgeschwindigkeit in der Düse mittels einer Gesamtsteuervorrichtung derart geregelt, daß eine Erhöhung oder eine Erniedrigung der Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Materialvorschubgeschwindigkeit der Düse in Abhängigkeit von der Winkelstellung der langen und kurzen Symmetrieachsen der Düsenaustrittsöffnung zu der Verfahrrichtung der ...
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abscheiden von
flüssigem oder pastenartigem Material in Bahnen, das aushärtet, zum schicht
weisen Aufbau von dreidimensionalen Bauteilen auf einem Träger mittels einer
Düse mit den Merkmalen der in den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und
14 beschriebenen Gattungen.
Den raschen Aufbau von Prototypen führt man aus Gründen der Zeit- und Ko
stenersparnis mit einer Vorrichtung und einem Verfahren zum Abscheiden von
Materialbahnen aus Düsen durch, um die unkomplizierte Fertigung komplizier
ter Werkstücke als Prototyp zu ermöglichen. Sie entstehen damit direkt mit
Hilfe von CAD-Daten mit nichtspanenden Herstellungsverfahren ohne werk
stückspezifische Werkzeuge und Bearbeitungsprogramme. Häufig angewandt
wird das Stereolithographieverfahren, das auf dem lokalen Aushärten von Po
lymeren unter Einwirkung von Licht basiert. Die Stereolithographie ermöglicht
die Herstellung von räumlichen Modellen von Werkstücken, die zuvor in der
Regel mittels CAD auf Computern konstruiert wurden. Ein weiteres Verfahren
der Herstellung derartiger dreidimensionaler Prototypen bildet das "Fused De
position Modelling", das das dreidimensionale Auftragen eines geschmolzenen
thermoplastischen Baustoffs durch eine dünne Düse zum Inhalt hat. Diese Dü
se wird in der Regel von einem Plottermechanismus geführt, der das Werk
stück nach dem Auslegen einer Schicht per Hubschritt schrittweise absenkt, um
die nächste Schicht aufbringen zu können. In anderen Verfahren wird ein
Kunststoffpulver zum Aufbau der einzelnen Schichten mittels einer Walze auf
gebracht. Es wird bis kurz vor den Schmelzpunkt aufgeheizt und anschließend
mit einem Laser hoher Leistung belichtet, so daß die einzelnen Pulverkörner
mit den benachbarten Körnern verschmelzen. Durch das übereinander Anbrin
gen mehrerer Schichten bildet sich ein dreidimensionaler Formkörper.
Bei den aus dem Stand der Technik vorbekannten Vorrichtungen und Verfah
ren werden zum Ausbringen der Materialbahnen Düsen mit kreisförmigen Dü
senaustrittsquerschnitt verwendet. Ein kreisförmiger Düsenaustrittsquerschnitt
erzeugt eine Materialbahn konstanter Breite, so daß die Materialbahnen
mehrfach parallel nebeneinander gelegt werden, um die gesamte Schichtbreite
auszufüllen. Sehr häufig jedoch entspricht die Breite der Schicht nicht einem
Vielfachen der Breite der von der Düse verlegten Materialbahnen, so daß die
Schichtbreite nicht vollständig mit Materialbahnen ausgefüllt werden kann. Die
Breite einer Schicht des zu formenden Werkstückes schwankt in der Regel
auch ständig, so daß es durch das Nichtausfüllen der gerade erforderlichen
Schichtbreite zu einer Minderung der Bauqualität des Prototyps kommt. Für die
ständig wechselnden Breiten der verschiedenen Schichten eines Werkstückes
können auch nicht ständig die Düsen des Düsensystems der Vorrichtung ge
wechselt werden, da allein durch die Umrüstung und darüber hinaus durch die
dann wieder zu ändernde Verfahrstrategie infolge der unterschiedlichen Brei
ten der Materialbahnen durch eine andere Düse ein erheblicher zeitlicher und
finanzieller Mehraufwand entstehen würde.
Um den ständig wechselnden Anforderungen einer wechselnden Schichtbreite
entsprechen zu können, ist die Verlegung von unterschiedlich breiten Bahnen
in einer Schicht erforderlich. Auf dem Gebiet der Extrusionsvorrichtungen ist
aus der DE 41 19 653 A1 eine Extrusionsvorrichtung vorbekannt, bei der dem
Extruder eine Ausförder- und Formvorrichtung vorgeschaltet ist, die einen sich
verengenden Ausförderkanal aufweist, dessen Querschnitt breiter als hoch
ausgeführt ist. Dabei sind oberhalb und unterhalb der Austrittsöffnung des
Ausförderkanals den Kanal begrenzende Düsenlippen vorgesehen, die die
Austrittsdüse der Vorrichtung bilden. Die Düsenlippen sind in Form von qua
derförmigen Ansätzen ortsfest an einen die Verbindung zwischen dem Extruder
und einem Ständer, in dem sich der Austrittskanal fortsetzt, bildenden Adapter
block angeordnet. Die Düsenlippen sind so angeordnet, daß die Schlitzhöhe
des im Ständer vorhandenen Düsenschlitzes in Abhängigkeit von der Mate
rialart und der Materialmenge veränderbar ausgeführt ist. Diese Verschiebung
der Düsenlippen zur Änderung des Düsenquerschnittes bzw. Düsenschlitzes
beinhaltet jedoch erhebliche Abdichtungsprobleme für das aus dem Düsen
schlitz tretende Material. Die Verschiebung der Düsenlippen gemäß der Kon
struktion des Gegenstandes aus der DE 41 19 653 A1 ist mit erheblichem
Raumbedarf ausgeführt und konstruktiv aufwendig mit entsprechenden Dicht
lippen konstruiert, so daß keine feinen Strukturen mit dieser Düse gebaut wer
den können, wie sie bei den Materialbahnen im schichtweisen Aufbau von
Bauteilen erforderlich ist.
Aus der US-PS 55 29 471 ist eine Vorrichtung zum Abscheiden von flüssigem
oder pastenartigen Material in Bahnen vorbekannt. Das verwendete Material ist
aushärtbar und ermöglicht damit den dreidimensionalen Aufbau von Bauteilen.
Die Schichten werden mittels einer Düse abgeschieden, die senkrecht und be
abstandet zu einem Träger angeordnet ist, wobei die Form der Düsenaustritts
öffnung und die Querschnittsfläche der Düsenaustrittsöffnung während des
Legens von Bahnen konstant ist. Es sind zwei Düsen vorgesehen, wobei die
erste Düse zum Bau einer Begrenzungswand eines Bauteils vorgesehen ist.
Die erste Düse ist mit zwei Kellen versehen, wobei die eine Kelle horizontal
direkt unter der Düse angeordnet ist und zur Ausformung des oberen Randes
der Begrenzungswand dient. Gleichzeitig ist eine zweite Kelle an der Düse an
geordnet, die mit der ersten Kelle mittels eines Gelenks verbunden ist. Die
zweite seitliche Kelle dient zur Ausformung eines glatten Seitenrandes der Be
grenzungswand des in Schichten erstellten Bauteils. Beide Kellen sind jeweils
als ebene Flächen ausgebildet. Die erste Düse zum Abscheiden der pastenar
tigen Materialien wie thermoplastisches Material und dergleichen ist über einen
Zylinder mit dem Extruder zur Beschickung der Düse mit dem elastischen Ma
terial verbunden. Die Düse und der Zylinder sind über einen Motor verdrehbar
ausgeführt, um die horizontale erste Kelle und die seitlich angeordnete zweite
Kelle über Kanten der schichtweise aufzubauenden Begrenzungswand beför
dern zu können. Die seitliche Kelle ist über ein Parallelogrammgestänge ge
genüber der horizontal angeordneten ersten Kelle drehbeweglich in ihrer Lage
veränderbar, um auf diese Weise verschiedene Winkel der seitlichen Begren
zungsflächen der aufzubauenden Wand des Bauteils zu ermöglichen. Die vor
gesehene zweite Düse bei der Vorrichtung gemäß der US-PS 55 29 471 ist zur
Befüllung der schichtweise entstehenden Hohlräume beim Aufbau der Begren
zungswälle des Bauteils mittels einer Flüssigkeit vorgesehen. Sowohl die erste
Düse zur Ausformung der Begrenzungswände wie auch die zweite Düse zum
Befüllen mit Flüssigkeit werden jeweils über eine Steuerung zum örtlichen Le
gen der Bahnen für das entstehende Bauteil geführt, wobei der Steuerung ent
sprechende Daten zum Aufbau der Gestalt des Bauteils eingegeben worden
sind. Die erste und die zweite Düse gemäß der US-PS 55 29 471 können nur
gleichmäßig breite Materialbahnen abscheiden. Bei dem Aufbau von größeren
Flächenbreiten läßt sich beim Legen der Bahnen deshalb eine nur teilweise
Auffüllung von Schichtbreiten nicht vermeiden. Die Schichten sind daher nicht
gleichmäßig hoch und es wird damit die Qualität des Bauteils verringert.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache, preiswerte
und mit geringem technischen Aufwand herzustellende Vorrichtung und ein
entsprechendes Verfahren zum Abscheiden von flüssigen oder pastenartigen
aushärtbaren Materialiensträngen zum Aufbau von dreidimensionalen Bautei
len zu schaffen, die ein nur teilweises Ausfüllen von Schichtbreiten der zu er
stellenden Bauteile und damit eine Verringerung der Bauteilqualität vermeidet,
die insbesondere ohne Wechsel der Düsen und ohne Änderung der Größe und
der Form der Düsenaustrittsöffnung eine Abscheidung unterschiedlich breit
ausgeführter Materialstränge erlaubt, die ferner eine Beschleunigung des
Schichtaufbaus der Bauteile zuläßt und deren abgelegte Materialstränge bei
Bedarf stets eine konstante Höhe bzw. Materialstrangdicke aufweisen.
Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, daß die Form der Dü
senaustrittsöffnung der Düse derart ausgeführt ist, daß eine der beiden senk
recht zueinander stehenden Symmetrieachsen der Düsenaustrittsöffnung län
ger ausgeführt ist als die andere Symmetrieachse, die damit kürzer als die er
ste Symmetrieachse ausgeführt ist. Konkret heißt dies, wenn man der Düsen
austrittsöffnung die Form einer Ellipse gibt, daß der Hauptachsendurchmesser
der Ellipse länger als der Nebenachsendurchmesser der Ellipse ausgebildet
ist. Bei einer derartigen Ausführung der Form der Düsenaustrittsöffnung mit
einer langen und einer kurzen Symmetrieachse ermöglicht es nun eine Verdre
heinrichtung, die an der Düsenaustrittsöffnung oder dem Düsensystem angreift,
die räumliche Ausrichtung und Lage der Düsenaustrittsöffnung in der x-y-
Ebene im Bezug auf die Verfahrrichtung der Düse während des Legens der
Materialstränge zu Schichten zu verdrehen, das heißt, es wird beim Verdrehen
die Symmetrieachsenlage der langen Symmetrieachse und der kurzen Sym
metrieachse gegenüber der in der x-y-Ebene liegenden Plattform zum Aufbau
des Bauteils mit seinen Flächen und Wänden verdreht. Auf Grund der speziel
len Form der Düsenaustrittsöffnung gemäß der Erfindung verändert sich beim
Verdrehen der Düsenaustrittsöffnung die Breite der abgelegten Materialsträn
ge, es ist nun möglich, größere Schichtbreiten von Bauteilen durch paralleles
Legen von mehreren Materialsträngen gleicher oder auch unterschiedlicher
Breite soweit aufzufüllen, bis nur noch eine Restbreite an der Schichtbreite
noch nicht ausgefüllt ist. Durch Verdrehen der erfindungsgemäßen Düsen
austrittsöffnung läßt sich dann diese Restbreite der gesamten Schichtbreite
durch eine entsprechend angepaßte Breite des zuletzt gelegten Materialstran
ges vollständig auslegen und ausfüllen. Damit wird also vermieden, daß die
Schichtbreiten nur teilweise ausgelegt sind und damit eine ungleichmäßige
Höhe der Schicht entsteht sowie die daraus resultierenden Konsequenzen ei
ner Verringerung der Bauteilqualität vermieden werden können. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des dazugehörigen Verfahrens
ist es, daß eine Beschleunigung des Schichtaufbaus mehrerer Schichten bei
der Bildung von dreidimensionalen Bauteilen erreicht wird, das die Düse nicht
gewechselt werden muß, um verschieden breite Materialstränge zu legen und
auf diese Weise eine schnellere Füllung der Schichten erreicht wird. Die Form
der Düsenaustrittsöffnung kann dabei nicht nur als Ellipse ausgebildet sein,
sondern auch als Rechteck mit unterschiedlicher Länge der Seitenkanten, als
Raute, oder als Parallelogramm mit ungleich langen Seitenkanten. Durch all
die vorstehend genannten Düsenformen wird ebenfalls erreicht, daß durch
Verdrehen der Düse während des Legens der Materialstränge unterschiedlich
breite Materialstränge erzeugt werden.
Das Verdrehen der Düsenaustrittsöffnung bzw. der Düse wird mittels einer
Verdreheinrichtung durchgeführt, die entweder nur direkt an der Düsen
austrittsöffnung angreifen kann oder derart angebracht ist, daß das gesamte
Düsensystem verdreht wird, wobei das Düsensystem, mit der Zuführung des
Materials und dergleichen ausgeführt ist. Das Verdrehen der Düsenaustrittsöff
nung erfolgt derart, daß es sich stets um eine definierte Winkelverstellung zum
Beispiel mittels eines Schrittmotors handelt, so daß genau festgelegt ist, wel
che Breite der aus der Düsenaustrittsöffnung austretende Materialstrang für
das aufzubauende dreidimensionale Bauteil hat, was bei der Auslegung der
Verfahrstrategie der Düse für den Aufbau des Bauteils von großem Vorteil ist.
Das aufzubauende Bauteil ist auf einer Plattform angeordnet und mit Hilfe einer
Gesamtsteuerung wird das Legen mehrerer Materialstränge in einer ersten
Schicht auf der Plattform parallel nebeneinander ausgeführt. Das Legen weite
rer Materialstränge in der zweiten und allen weiteren darüberliegenden
Schichten wird jeweils ebenfalls parallel zueinander, jedoch kreuzweise zu der
Lage der Materialstränge in der jeweils vorhergehenden Schicht durchgeführt,
wodurch erreicht wird, daß die aus mehreren übereinander liegenden Schich
ten bestehenden Bauteile besonders stabil und widerstandsfähig werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Plattform für die Abla
ge der in Schichten aufgebauten Bauteile einmal starr angeordnet sein kann,
während die Düse mittels eines Programms der Gesamtsteuerung geregelt
über die Plattform verfahren wird. Es kann jedoch auch die umgekehrte Anord
nung ausgeführt werden, nämlich daß die Düse zum Abscheiden der Material
stränge der in Schichten aufgebauten Bauteile starr angeordnet ist, während
die Plattform durch ein Programm der Gesamtsteuerung geregelt unter der Dü
se entsprechend verfahren wird. Bei Bildung der Schichten für das dreidimen
sionale Bauteil wird die Plattform für die Materialstränge oder das Düsensy
stem mit der Düse senkrecht in z-Richtung zur x-y-Ebene in der die Plattform
liegt, verfahrbar ausgeführt. Um ein Aushärten der verwendeten Materialsträn
ge zu erreichen, wird die Plattform selbst und/oder die Umgebung der Plattform
und/oder der Innenraum eines Behälters, in dem die Plattform angeordnet ist,
angepaßt an das von der Düse abgeschiedene Material entsprechend tempe
riert beheizt.
Wird die Düse bzw. die Düsenaustrittsöffnung geführt von der Gesamtsteue
rung über die in der x-y-Ebene liegende Plattform geführt und dabei die Dü
senaustrittsöffnung verdreht, so daß sich unterschiedlich breite Materialstränge
ergeben, so kann es bei dem Aufbau bestimmter Wände von Bauteilen von
Vorteil sein, daß die Höhe bzw. Strangdicke des einzelnen Materialstrangs bei
einem schmäler werdenden Materialstrang durch Drehen der Düse höher bzw.
die Dicke des Strangs größer ausfällt als bei unverdrehter Düse, die die maxi
male Breite des mit dieser Düse erzielbaren Materialstrangs abscheidet. Ein
weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist es jedoch, die abgelegten Mate
rialstränge auch mit einer konstanten Höhe bzw. konstanten Strangdicke aus
zuscheiden, wenn die Strangbreite durch Verdrehen der Düsenaustrittsöffnung
schmäler wird. Dies geschieht dadurch, daß während des Legens von Materi
alsträngen die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform für
die Materialstränge und/oder die Materialvorschubgeschwindigkeit in der Düse
mittels der Gesamtsteuervorrichtung derart geregelt wird, daß eine Erhöhung
oder eine Erniedrigung der Fortbewegungsgeschwindkeit der Düse oder der
Plattform für die Materialstränge und/oder der Materialvorschubgeschwindigkeit
der Düse in Abhängigkeit von der Winkelstellung der langen und kurzen Sym
metrieachsen der Düsenaustrittsöffnung zu der Verfahrrichtung der Düse er
folgt.
Die Regelung der Höhe bzw. der Strangdicke der abgeschiedenen Material
stränge während des Verdrehens der Düsenaustrittsöffnung durch die Ver
drehvorrichtung geschieht in der nachfolgend geschilderten Weise. Die Steue
rung wird dazu derart durchgeführt, daß die Fortbewegungsgeschwindigkeit
der Düse oder der Plattform für die Materialstränge und/oder der Materialvor
schubgeschwindigkeit in der Düse während des Verdrehens ausgehend vom
Zustand beim Zusammenfallen der kurzen Symmetrieachse der Düse mit der
Fortbewegungsrichtung der Düse oder der Plattform für die Materialstränge
gegenüber der Fortbewegungsgeschwindigkeit und/oder der Materialvorschub
geschwindigkeit beim Zusammenfallen der langen Symmetrieachse der Düse
mit der Fortbewegungsrichtung der Düse oder der Plattform für die Material
stränge verringert wird. Das heißt konkret, daß bei dem Verdrehen von dem
Zustand des Zusammenfallens der kurzen Symmetrieachse der Düse mit der
Fortbewegungsrichtung der Düse zu dem Zustand des Zusammenfallens der
langen Symmetrieachse der Düse mit der Fortbewegungsrichtung der Düse der
Materialvorschub verringert wird oder die Geschwindigkeit mit der die Düse
bzw. die Plattform verfahren wird. Durch diese Verringerung der Fortbewe
gungsgeschwindigkeit oder der Materialfördergeschwindigkeit wird der Nach
schub an Material verringert und damit die gleiche Höhe bzw. Strangdicke er
zielt wie bei der Abscheidung des Materials mit maximaler Breite. Diese Rege
lung funktioniert auch in umgekehrter Richtung, nämlich wenn während des
Rückdrehens der Düse vom Zustand des Zusammenfallens der langen Sym
metrieachse bis zum Zusammenfallen der kurzen Symmetrieachse mit der
Fortbewegungsrichtung der Düse oder der Fortbewegungsrichtung der Platt
form die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform und/oder
Materialvorschubgeschwindigkeit dann erhöht wird.
Es zeigen:
Fig. 1 Das Maschinen-und Werkstück-Koordinatensystem auf der x-y-Ebene
und der senkrecht dazu stehenden z-Achse,
Fig. 2 eine Düsenaustrittsöffnung beim Verlegen eines Materialstrangs nach
dem Stand der Technik,
Fig. 3 eine mit Materialsträngen zu belegende Schicht, die nur teilweise mit
Materialsträngen belegt ist,
Fig. 4 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Düsenaustrittsöffnung beim
Verlegen eines Materialstranges mit maximaler Strangbreite und
Fig. 5 das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Düsenaustrittsöffnung
nach Fig. 4 mit verdrehter Düsenaustrittsöffnung in der x-y-Ebene.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abscheiden von
flüssigem oder pastenartigem Material in Bahnen zum schichtweisen Aufbau
von dreidimensionalen Bauteilen auf einer Plattform mittels einer Düse. In Fig. 1
ist das Maschinen- und Werkstück-Koordinatensystem für die erfindungsge
mäße Vorrichtung definiert, das aus einer x-y-Ebene und einer senkrecht dazu
stehenden z-Achse besteht. Eine nicht dargestellte Düse ist über einer in einer
x-y-Ebene liegenden Plattform angeordnet, wobei die Plattform ebenfalls nicht
in den Figuren dargestellt ist. Die nicht dargestellte Düse verfügt über eine Dü
senaustrittsöffnung 1, die nach dem Stand der Technik in Fig. 2 in ihrer Form
mit einem rotationssymmetrischen Querschnitt 2 ausgebildet ist. Dieser rotati
onssymmetrische Querschnitt 2 hat eine konstante Querschnittsfläche, über die
während des Verfahrens in Verfahrrichtung 5 eine Bahn 3 aus Material ausge
schieden wird, wobei die Bahn 3 stets mit einer konstanten Breite 4 aus der
Düse ausgeschieden wird. Die Düse bzw. die Düsenaustrittsöffnung 1 ist dabei
senkrecht zur x-y-Ebene bzw. der in dieser Ebene liegenden Plattform ausge
richtet, wobei die Düsenaustrittsöffnung stets in Abstand zu der hier nicht dar
gestellten Plattform in Verfahrrichtung 5 der Düse verfahren wird.
In Fig. 3 sind zwei Bahnen 3 in Verfahrrichtung 5 parallel nebeneinander auf
einer Schicht 8 mit der Schichtbreite 7 verlegt. Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist,
ergeben die beiden nebeneinander gelegenen Bahnbreiten 4 der Bahn 3 eine
Breite der parallelen Bahnen 6, die jedoch die Bahnbreite 7 der Schicht 8 nicht
ausfüllt, so daß ein ungefüllter Bereich bzw. Fläche 9 bei der mit Bahnen 3 zu
belegenden Fläche der Schicht 8 verbleibt. Der ungefüllte Bereich 9 konnte
nach dem Stand der Technik entweder nicht gefüllt werden oder durch eine
dritte Bahn 3 mit Überlappung und damit Doppelbelegung mit der zweiten Bahn
3 ausgefüllt werden, was sowohl die Maßhaltigkeit wie auch die Qualität der so
schichtweise aufgebauten Bauteile stark beeinträchtigt hat. Es wird ausdrück
lich darauf hingewiesen, daß die Darstellung einer Schicht 8 in Form eines
Rechtecks nur aus Vereinfachungsgründen gewählt worden ist, da in der Regel
die Schichten eines dreidimensional aufbauenden Werkstücks nicht die Form
eines Rechteckklotzes haben, es sind vielmehr auf jeder Schichtebene meist
mehrere Verbreiterungen und Verengungen der Schicht mit Materialsträngen
auszulegen.
Um die Unzulänglichkeiten bei der Auslegung von mehreren übereinander an
geordneten Schichten 8 durch nicht komplett mit Materialsträngen ausgelegte
Schichten zu vermeiden, wurde die erfindungsgemäße Düse bzw. genauer die
Form der Düsenaustrittsöffnung der erfindungsgemäßen Düse derart ausge
führt, daß eine der beiden senkrecht zueinander stehenden Symmetrieachsen
der Düsenaustrittsöffnung länger als die andere Symmetrieachse ausgebildet
ist. Das heißt, daß die erfindungsgemäße Düsenaustrittsöffnung 10 über eine
lange Symmetrieachse 11 und eine kurze Symmetrieachse 12 verfügt, die je
weils aufeinander senkrecht stehen, siehe dazu Fig. 4. Es wird darauf verwie
sen, daß die erfindungsgemäße Düse selbst nicht sondern nur ihre Düsen
austrittsöffnung 10 dargestellt ist. Die erfindungsgemäße Düse ist mit einem
Zuführungskanal für das als Materialstrang abzuscheidende Material verbun
den, wobei das Material in der Regel durch Erwärmung in einen flüssigen oder
pastenartigen Zustand versetzt wird. Die Düse selbst und der Zuführungskanal
für das Material sowie die Heizeinrichtung und beispielsweise ein Manipulator
zur örtlichen Führung der Düsenaustrittsöffnung über einer Plattform sind aus
Übersichtlichkeitsgründen hier nicht dargestellt. Das Düsensystem mit der Dü
se wird beispielsweise in dem in Fig. 1 dargestellten Koordinatensystem mittels
einer Gesamtsteuerung örtlich verfahren, wobei diese Gesamtsteuerung
ebenfalls nicht dargestellt ist.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Düsen
austrittsöffnung 10 ist dort als Ellipse geformt. Es sind jedoch auch weitere Dü
senaustrittsöffnungen mit einer langen und einer kurzen Symmetrieachse mög
lich, beispielsweise in Form eines Rechtecks mit unterschiedlicher Länge für
jeweils parallel sich gegenüberliegende Seitenkanten, darüber hinaus kann die
Düsenaustrittsöffnung als Raute mit einer langen und einer kurzen Symmetrie
achse und schließlich auch als Parallelogramm mit ungleich langen Seiten
kanten ausgeführt sein, bei dem sich ebenfalls eine lange und eine kurze
Symmetrieachse ergibt. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Düsen
austrittsöffnung der Düse jede andere Form annehmen, die eine lange Sym
metrieachse in der einen und eine senkrecht dazu stehende kurze Symmetrie
achse für die andere Richtung ergibt, Voraussetzung ist nur, daß die Quer
schnittfläche und die Form der Düsenaustrittsöffnung während des Legens der
Materialstränge konstant sind. An der Düsenaustrittsöffnung 10 oder wahlweise
an der Düse als Bestandteil des gesamten Düsensystems ist eine Verdrehein
richtung angeordnet, die entweder nur die Düsenaustrittsöffnung 10 oder das
gesamte Düsensystem verdrehen kann. Die Verdrehung der Düsenaustrittsöff
nung bzw. des gesamten Düsensystems erfolgt mit der Verdreheinrichtung, die
hier nicht dargestellt ist, stets um eine definierte Winkelverstellung beispiels
weise mittels einem Schrittmotor oder jedem anderen Fortbewegungsmittel, das
eine definierte Winkelverstellung ermöglicht. Die erfindungsgemäße Düsen
austrittsöffnung 10 wird mittels eines hier nicht dargestellten Manipulators in
einer parallelen x-y-Ebene bewegt, die im Abstand zu der x-y-Ebene liegt, in
der die hier nicht dargestellte Plattform sich befindet, auf der ein Materialstrang
13 beim Verfahren der Düsenaustrittsöffnung 10 in Verfahrrichtung 5 der Düse
abgeschieden wird. Bei der Ausbildung der Düsenaustrittsöffnung 10 als Ellip
se und der Lage der Düsenaustrittsöffnung gemäß Fig. 4, steht die lange Sym
metrieachse 11 senkrecht zu der Verfahrrichtung 5 der Düsenaustrittsöffnung,
was bedeutet, daß die Breite 14 des Materialstranges 13 hier ihre maximale
Breite beim Abscheiden des Materialstrangs erreicht hat.
Ist nun beispielsweise eine Schicht 8 in der Schichtbreite 7 mittels der erfin
dungsgemäßen elliptischen Düsenaustrittsöffnung 10 mit Materialsträngen
auszulegen, so wird nach dem Verlegen zweier paralleler Stränge 13 der ver
bleibende ungefüllte Bereich 9 der Schicht 8 nun ebenfalls mit der erfindungs
gemäßen Düsenaustrittsöffnung 10 mit einem Materialstrang belegt. Dies ge
schieht dadurch, daß die räumliche Ausrichtung und die Lage der Düsen
austrittsöffnung 10 in der x-y-Ebene im Bezug auf die Verfahrrichtung 5 der
Düse während des Legens der Materialstränge 13 zu Schichten durch Verdre
hen der Düsenaustrittsöffnung 10, das heißt durch Verdrehen von deren Sym
metrieachsenlage verändert wird. Konkret bedeutet das, wie aus Fig. 5 zu erse
hen ist, daß die lange Symmetrieachse 11 in der x-y-Ebene in Richtung der
Verfahrrichtung 5 der Düse verdreht wird, wobei sich die kurze Symmetrieach
se entsprechend dazu mit verdreht. Aus der Fig. 5 ist deutlich ersichtlich, daß
nunmehr durch Verdrehen der elliptischen Form der erfindungsgemäßen Dü
senaustrittsöffnung 10 die Breite 15 des Materialstranges 13 kleiner wird ge
genüber der Breite 14 nach Fig. 4, wenn die erfindungsgemäße Düsenaustritts
öffnung 10 noch mit ihrer langen Symmetrieachse 11 senkrecht zur Verfahr
richtung 5 ausgerichtet ist. Deshalb ist es möglich, den ungefüllten Bereich 9
der Schicht 8, der in seiner Breite wiederum kleiner ist als die Breite 14 des
Materialstrangs 13 allein durch Verdrehen der Düsenaustrittsöffnung komplett
mit einem Materialstrang auszufüllen. Je nach den Erfordernissen des Anwen
dungsfalls in der Praxis ist es deshalb bei geeigneter Wahl des Längenverhält
nisses der langen Symmetrieachse zur kurzen Symmetrieachse und einer ent
sprechend ausgebildeten Form der Düsenaustrittsöffnung 10 jederzeit möglich,
ständig wechselnde Schichtbreiten 7 einer Schicht 8 vollkommen gleichmäßig
mit Materialsträngen 13 zu belegen, ohne daß es ungefüllte Bereiche 9 bei der
Schichtbreite oder doppelt belegte Bereiche der Schichtbreite 7 gibt. Die
Steuerung des Düsensystems bzw. der Düse mit der Düsenaustrittsöffnung 10
in Verfahrrichtung wie auch die Verdrehung um definierte Winkelstellungen der
erfindungsgemäßen Düsenaustrittsöffnung 10 erfolgt mit Hilfe der Ge
samtsteuerung, die nach einem eingegebenen Verfahrplan für die jeweils über
einander abzulegenden Schichten 8 für das in dreidimensionaler Form zu er
stellende Werkstück arbeitet. Eine optimale Füllung der Schichten 8 mit unter
schiedlichen Strangbreiten kann mit der Gesamtsteuerung vor Beginn des
Bauprozesses mit Hilfe einer Prozeßbahnplanung errechnet werden. Die Platt
form, auf der die Materialstränge 13 zu Schichten abgelegt werden, wird dabei
nach Beendigung des Abscheidens einer Schicht 8 mit Hilfe eines hier nicht
dargestellten Antriebs um die jeweilige Höhe bzw. Schichtdicke der Stränge 13
in z-Richtung nach unten verfahren. Die Plattform kann dabei kippbar ausge
führt sein, so daß das Abscheiden von Materialsträngen 13 stets in einer hori
zontalen Ebene auf der Plattform bzw. dem aufzubauenden Werkstück erfolgt.
Das Auslegen von Schichten mit mehreren parallelen Materialsträngen 13 mit
Hilfe der Gesamtsteuerung erfolgt in einer ersten Schicht derart, daß nach dem
Legen der ersten Schicht mit mehreren parallelen Materialsträngen 13 auf der
Plattform das Legen weiterer Materialstränge 13 in der zweiten und allen weite
ren darüberliegenden Schichten jeweils parallel zueinander, jedoch beispiels
weise kreuzweise zu der Lage der Materialstränge 13 in der vorhergehend ge
legten Schicht erfolgt, jedoch sind auch andere Verlegungsmuster als kreuz
weise möglich. Das kreuzweise Verlegen mehrerer Materialstränge in überein
ander angeordneten Schichten kann beispielsweise im Winkel von 90° von der
einen zur anderen Schicht wechseln, es können jedoch auch andere Winkel <
90° verwendet werden, wenn der Anwendungsfall beim Aufbau eines dreidi
mensionalen Werkstückes dies erfordert. Die kreuzweise Verlegung von pa
rallelen Materialsträngen in übereinander angeordneten Schichten erhöht bei
entsprechenden Materialeigenschaften die Qualität des erstellten Bauteils. Das
Düsensystem, das hier nicht dargestellt ist, umfaßt auch eine Erwärmungsein
richtung zum Aufschmelzen der verwendeten Stoffe, bevor sie der Düse bzw.
Düsenaustrittsöffnung in flüssigem oder pastenartigen Zustand zugeführt wer
den. Als für die Materialstränge 13 zu verarbeitende Stoffe kommen aushärtba
re Kunststoffe, wie beispielsweise Thermoplaste oder aushärtbare Pulver-
Binder-Gemische in Frage, wobei hier hochschmelzende Pulverstoffe, bei
spielsweise aus Edelstahl, Kupfer und dergleichen mit einem Binder aus
Wachs, Polymer oder anderen Stoffen verwendet werden können. Es sind auch
Keramikpulver-Binder-Gemische verwendbar. Generell lassen sich mit der er
findungsgemäßen Düsenaustrittsöffnung alle aushärtbaren Werkstoffe, die in
flüssiger oder pastenartiger Form verarbeitet werden können, einsetzen. Die
von der Düsenaustrittsöffnung 10 abgeschiedenen Materialstränge 13 auf der
Plattform bzw. dem im Entstehen begriffenen dreidimensionalen Bauteil können
entweder pro Schicht oder gleichzeitig für mehrere abgeschiedene Schichten
dadurch ausgehärtet werden, daß die Plattform selbst und/oder die Umgebung
der Plattform und/oder der Innenraum eines Behälters (nicht dargestellt), in
dem die Plattform angeordnet ist, angepaßt an die Eigenschaften des von der
Düse abgeschiedenen Materials entsprechend temperiert wird. Dies kann bei
spielsweise mit Hilfe eines Flüssigkeitsbades, durch Bestrahlung oder durch
Beheizen des Bauteils selbst erfolgen. Durch das Regeln der Temperatur der
abgeschiedenen Materialstränge des entstehenden dreidimensionalen Bauteils
wird die Temperatur der abgeschiedenen Materialstränge an die Temperatur
des neu abzuscheidenden Materials durch die Düsenaustrittsöffnung angegli
chen, so daß eine größere Präzision und Genauigkeit des Herstellungsprozes
ses ermöglicht wird, es werden so unnötige Spannungen in dem Material und
Verzugserscheinungen vermieden. Das Aufbringen der Materialstränge bzw.
das dazu erforderliche Verfahren kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen.
Einmal kann die Plattform für die Ablage der in Schichten aufzubauenden
Bauteile starr angeordnet sein, während die Düse mit ihrer Düsenaustrittsöff
nung 10 mittels eines Programmes der Gesamtsteuerung geregelt über der
Plattform verfahren wird. Zum Anderen kann die Düse mit ihrer Düsenaustritts
öffnung 10 zum Abscheiden der Materialstränge 13 der in Schichten aufzubau
enden Bauteile starr angeordnet sein, während die Plattform durch ein Pro
gramm der Gesamtsteuerung geregelt unter der Düse bzw. der Düsenaustritts
öffnung 10 verfahren wird.
Das Auslegen einer Schicht mit Materialsträngen 13 beginnt zunächst in der
Regel mit einer Stellung der Düsenaustrittsöffnung 10, bei der die lange Sym
metrieachse senkrecht zur Verfahrrichtung 5 der Düse bzw. der Düsen
austrittsöffnung steht. Bei einem derartig gelegten Materialstrang beträgt die
Strangbreite 14 ein Maximum an erreichbarer Strangbreite mit der Düsen
austrittsöffnung 10. Wird nun mit Hilfe der Verdreheinrichtung die Düsen
austrittsöffnung 10 bzw. die lange Symmetrieachse 11 in Richtung der Verfahr
richtung 5 der Düse verstellt, so wird nicht nur die Strangbreite 15 des Strangs
13 schmäler, sondern wenn man die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse
bzw. der Plattform und/oder die Materialvorschubgeschwindigkeit der Düse
konstant läßt, ergibt das eine größere Höhe bzw. Schichtdicke des Material
stranges 13, da auf eine kleinere Strangbreite die gleiche Menge an plasti
schem Material wie bei größerer Strangbreite gefördert wird. Eine größere
Schichtdicke des Materialstranges 13 kann bei gewissen Konstruktionen und
Anwendungen sinnvoll sein. In der Regel wird jedoch eine gleichmäßige und
konstante Höhe bzw. Schichtdicke des Materialstrangs zum Legen einer
Schicht gewünscht. Um eine konstante Schichtdicke auch bei geringerer
Strangbreite 15 für den Materialstrang 13 zu erreichen, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß während des Legens von Materialsträngen 13 die Fortbewe
gungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform für die Materialstränge 13
und/oder die Materialvorschubgeschwindigkeit in der Düse mittels der Ge
samtsteuervorrichtung derart geregelt wird, daß eine Erhöhung oder eine Er
niedrigung der Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform für
die Materialstränge und/oder der Materialvorschubgeschwindigkeit der Düse in
Abhängigkeit von der Winkelstellung der langen und kurzen Symmetrieachsen
die Düsenaustrittsöffnung zu der Verfahrrichtung der Düse erfolgt.
Das heißt konkret, daß die Steuerung derart durchgeführt wird, daß die Fort
bewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform für die Materialstränge
und/oder die Materialvorschubgeschwindigkeit in der Düse während des Ver
drehens ausgehend vom Zustand beim Zusammenfallen der kurzen Symmetrie
achse 12 der Düse mit der Fortbewegungsrichtung der Düse oder der Plattform
für die Materialstränge gegenüber der Fortbewegungsgeschwindigkeit
und/oder der Materialvorschubgeschwindigkeit beim Zusammenfallen der lan
gen Symmetrieachse 11 der Düse mit der Fortbewegungsrichtung 5 der Düse
oder der Plattform für die Materialstränge 13 verringert wird. Während des
Rückdrehens der Düse vom Zustand des Zusammenfallens der langen Sym
metrieachse 11 bis zum Zusammenfallen der kurzen Symmetrieachse 12 mit
der Fortbewegungsrichtung 5 der Düse oder der Fortbewegungsrichtung der
Plattform für die Materialstränge 13 wird dagegen die Fortbewegungsge
schwindigkeit der Düse oder der Plattform für die Materialstränge und/oder die
Materialvorschubgeschwindigkeit erhöht. Durch eine Auslegung und Abstim
mung der Gesamtsteuerung auf die verwendete Form der Düsenaustrittsöff
nung 10 läßt sich so eine exakt konstante Höhe bzw. Schichtdicke der Materi
alstränge 13 während des Verdrehens der Düsenaustrittsöffnung 10 erreichen.
1
Düsenaustrittsöffnung
2
rotationsymmetrischer Querschnitt
3
Bahn
4
konstante Breite
5
Verfahrrichtung der Düse
6
Breite der parallelen Bahnen
7
Schichtbreite
8
Schicht
9
ungefüllter Bereich
10
Düsenaustrittsöffnung
11
lange Symmetrieachse
12
kurze Symmetrieachse
13
Materialstrang
14
Strangbreite
15
Strangbreite
Claims (21)
1. Vorrichtung zum Abscheiden von flüssigem oder pastenartigem Material in
Bahnen, das aushärtet, zum schichtweisen Aufbau von dreidimensionalen
Bauteilen auf einem Träger mittels einer Düse, die senkrecht, verdrehbar
und beabstandet zu dem Träger angeordnet ist, und ferner die Querschnitts
fläche und die Form der Düsenaustrittsöffnung während des Legens von
Bahnen konstant ist, wobei das Abscheiden und das örtliche Legen von
Bahnen auf dem Träger mit der Düse gemäß in eine Steuerung einpro
grammierten Datenvorgaben erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Form der Düsenaustrittsöffnung (10) der Düse derart ausgeführt ist, daß ei
ne der beiden senkrecht zueinander stehenden Symmetrieachsen der Dü
senaustrittsöffnung länger (lange Symmetrieachse (11)) als die andere Sym
metrieachse (kurze Symmetrieachse (12)) ausgebildet ist, und daß die
räumliche Ausrichtung und Lage der Düsenaustrittsöffnung (10) in der x-y-
Ebene in Bezug auf die Verfahrrichtung (5) der Düse während des Legens
der Materialstränge (13) zu Schichten durch Verdrehen der Düsenaustritts
öffnung (10), das heißt von deren Symmetrieachsenlagen (11, 12) veränder
bar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Form der
Düsenaustrittsöffnung (10) der Düse als Ellipse ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Form der
Düsenaustrittsöffnung (10) der Düse als Rechteck mit unterschiedlicher
Länge der Seitenkanten oder als Raute oder als Parallelogramm mit un
gleich langen Seitenkanten ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Verdreheinrichtung vorgesehen ist, und daß mit der
Verdreheinrichtung nur die Düsenaustrittsöffnung (10) oder das gesamte
Düsensystem mit Düsenaustrittsöffnung (10) drehbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdre
heinrichtung stets eine definierte Winkelverstellung zum Beispiel mittels ei
nes Schrittmotors ausführt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit Hilfe einer Gesamtsteuerung das Legen mehrerer
Materialstränge (13) in einer ersten Schicht auf der Plattform parallel neben
einander geschieht, und daß das Legen weiterer Materialstränge (13) in der
zweiten und allen weiteren darüberliegenden Schichten jeweils ebenfalls
parallel zueinander, jedoch kreuzweise zu der Lage der Materialstränge (13)
in der vorhergehenden Schicht erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Plattform für die Ablage der in Schichten aufzubau
enden Bauteile starr angeordnet ist, während die Düse mittels eines Pro
gramms der Gesamtsteuerung geregelt über der Plattform verfahren wird.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Düse zum Abscheiden der Materialstränge (13) der
in Schichten aufzubauenden Bauteile starr angeordnet ist, während die
Plattform durch ein Programm der Gesamtsteuerung geregelt unter der Düse
verfahren wird.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Plattform für die Materialstränge (13) oder das Dü
sensystem mit Düse senkrecht in z-Richtung zur x-y-Ebene, in der die Platt
form liegt, verfahrbar ausgeführt ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Plattform selbst und/oder die Umgebung der
Plattform und/oder der Innenraum eines Behälters, in dem die Plattform an
geordnet ist, angepaßt an die Eigenschaften des von der Düse abgeschie
denen Materials entsprechend temperiert wird.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Legens von Materialsträngen (13) die
Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform für die Material
stränge (13) und/oder die Materialvorschubgeschwindigkeit in der Düse
mittels der Gesamtsteuervorrichtung derart geregelt wird, daß eine Erhö
hung oder eine Erniedrigung der Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse
oder der Plattform für die Materialstränge (13) und/oder der Materialvor
schubgeschwindigkeit der Düse in Abhängigkeit von der Winkelstellung der
langen und kurzen Symmetrieachsen (11, 12) der Düsenaustrittsöffnung (10)
zu der Verfahrrichtung (5) der Düse erfolgt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung derart durchgeführt wird, daß die Fort
bewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform für die Material
stränge (13) und/oder der Materialvorschubgeschwindigkeit in der Düse
während des Verdrehens ausgehend vom Zustand beim Zusammenfallen
der kurzen Symmetrieachse (12) der Düse mit der Verfahrrichtung (5) der
Düse oder der Plattform für die Materialstränge (13) gegenüber der Fortbe
wegungsgeschwindigkeit und/oder der Materialvorschubgeschwindigkeit
beim Zusammenfallen der langen Symmetrieachse (11) der Düse mit der
Verfahrrichtung (5) der Düse oder der Plattform für die Materialstränge (13)
verringert wird.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Rückdrehens der Düse vom Zustand
des Zusammenfallens der langen Symmetrieachse (11) bis zum Zusam
menfallen der kurzen Symmetrieachse (12) mit der Verfahrrichtung (5) der
Düse oder der Fortbewegungsrichtung der Plattform für die Materialstränge
(13) die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform für die
Materialstränge (13) und/oder die Materialvorschubgeschwindigkeit erhöht
wird.
14. Verfahren zum Abscheiden von flüssigem oder pastenartigem aushärtbarem
Material in Bahnen mit einer Vorrichtung zum schichtweisen Aufbau von
dreidimensionalen Bauteilen auf einem Träger mittels einer Düse, bei dem
ferner die Querschnittsfläche und die Form der Düsenaustrittsöffnung wäh
rend des Legens von Bahnen konstant gehalten wird, wobei das Abscheiden
und das örtliche Legen von Bahnen auf den Träger mit der verdrehbaren
Düse gemäß in eine Steuerung einprogrammierten Datenvorgaben ausge
führt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Düsenaustrittsöffnung
(10), deren eine Symmetrieachse länger (lange Symmetrieachse (11)) als
die andere senkrecht dazu stehende Symmetrieachse (kurze Symmetrieach
se (12)) ausgebildet ist und daß die räumliche Ausrichtung und Lage der
Düsenaustrittsöffnung (10) in der x-y-Ebene in Bezug auf die Verfahrrichtung
(5) der während des Legens der Materialstränge (13) zu Schichten durch
Verdrehen der Düsenaustrittsöffnung (10), das heißt von deren Symmetrie
achsenlagen (11, 12) verändert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Ver
dreheinrichtung nur die Düsenaustrittsöffnung (10) oder das gesamte Dü
sensystem mit Düsenaustrittsöffnung (10) gedreht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdre
heinrichtung stets um eine definierte Winkelverstellung weiterdreht.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Gesamtsteuerung mehrere Material
stränge (13) in einer ersten Schicht auf der Plattform parallel nebeneinander
verlegt werden, und daß weitere Materialstränge (13) in der zweiten und al
len weiteren darüberliegenden Schichten jeweils ebenfalls parallel zueinan
der jedoch kreuzweise zu der Lage der Materialstränge (13) in der vorher
gehenden Schicht verlegt werden.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Legens von Materialsträngen (13) die
Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse oder der Plattform für die Material
stränge (13) und/oder die Materialvorschubgeschwindigkeit in der Düse
mittels der Gesamtsteuervorrichtung derart geregelt wird, daß eine Erhö
hung oder eine Erniedrigung der Fortbewegungsgeschwindigkeit der Düse
oder der Plattform für die Materialstränge (13) und/oder der Materialvor
schubgeschwindigkeit der Düse in Abhängigkeit von der Winkelstellung der
langen und kurzen Symmetrieachsen (11, 12) der Düsenaustrittsöffnung (10)
zu der Verfahrrichtung (5) der Düse erfolgt.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß derart gesteuert wird, daß die Fortbewegungsge
schwindigkeit der Düse oder der Plattform für die Materialstränge (13)
und/oder der Materialvorschubgeschwindigkeit in der Düse während des
Verdrehens ausgehend vom Zustand beim Zusammenfallen der kurzen
Symmetrieachse (12) der Düse mit der Verfahrrichtung (5) der Düse oder
der Plattform für den Materialstränge (13) gegenüber der Fortbewegungsge
schwindigkeit und/oder der Materialvorschubgeschwindigkeit beim Zusam
menfallen der langen Symmetrieachse (11) der Düse mit der Verfahrrichtung
(5) der Düse oder der Plattform für die Materialstränge (13) verringert wird.
20. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Rückdrehens der Düse vom Zustand
des Zusammenfallens der langen Symmetrieachse (11) bis zum Zusam
menfallen der kurzen Symmetrieachse (12) mit der Verfahrrichtung (5) der
Düse oder der Plattform für die Materialstränge (13) die Fortbewegungsge
schwindigkeit der Düse oder der Plattform für die Materialstränge (13)
und/oder die Materialvorschubgeschwindigkeit erhöht wird.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 20, gekenn
zeichnet dadurch, daß die Plattform selbst und/oder die Umgebung der
Plattform und/oder der Innenraum eines Behälters, in dem die Plattform an
geordnet ist, angepaßt an die Eigenschaften des von der Düse abgeschie
denen Materials entsprechend temperiert wird.
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- 1998-04-03 DE DE19815005A patent/DE19815005C2/de not_active Expired - Fee Related
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ES2922048A1 (es) * | 2021-02-24 | 2022-09-07 | M Torres Disenos Ind S A Unipersonal | Cabezal para maquina de fabricacion aditiva, maquina y sistema que comprende dicho cabezal |
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DE19815005C2 (de) | 2000-11-02 |
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