DE19814767A1 - Leistungselektronische Schaltungsanordnung zur Kompensation von Netzstörungen und Netzspannungseinbrüchen - Google Patents
Leistungselektronische Schaltungsanordnung zur Kompensation von Netzstörungen und NetzspannungseinbrüchenInfo
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Abstract
Bei einer leistungselektronischen Schaltungsanordnung zur Kompensation von Netzeinbrüchen und Netzstörungen wird eine zweite Hilfsspannungsquelle vorgesehen, deren Spannung niedriger gewählt wird als diejenige der ersten Hilfsspannungsquelle. Die zweite Hilfsspannungsquelle kann mit Hilfe eines Schalters an den Einspeisestromrichter gekoppelt werden. Die erfindungsgemäße Schaltung kann somit in zwei unterschiedlichen Betriebsarten arbeiten: Wird die erste Hilfsspannungsquelle an den Einspeisestromrichter angekoppelt, steht eine genügend große Spannung zur Verfügung, um Netzunter- oder -einbrüche zu kompensieren. Bei weniger starken Störungen hingegen wird die zweite, niedrigere Hilfsspannungsquelle an den Einspeisestromrichter angekoppelt, und Netzstörungen können demzufolge ohne große Schaltverluste kompensiert werden. Die Schaltung arbeitet dann im Regelbetrieb, und die Schaltverluste der Halbleiterschalter des Einspeisestromrichters können auf einem vertretbaren, typischerweise hinter die Durchlaßverluste zurückfallenden Niveau gehalten werden. Durch Taktung, insbesondere pulsdauermodulierte Taktung, der Schalter im Regelbetrieb wird eine weitere Möglichkeit der Spannungsbeeinflussung erreicht.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Leistungselektronik. Sie geht aus von
einer leistungselektronischen Schaltungsanordnung gemäss dem Oberbegriff des er
sten Anspruchs.
Solche Schaltungsanordnungen, auch Dynamic Voltage Restorer (DVR) genannt,
speisen zur Kompensation von Netzspannungseinbrüchen und Netzstörungen eine
Fremdspannung in Serie mit dem gestörten Spannungsversorgungsnetz ein. Da
durch sind an der Last nur unwesentliche Veränderungen bzw. Störungen zu regi
strieren. Zu diesem Zweck muss der Einspeisestromrichter hochdynamisch reagie
ren, was eine hohe Taktfrequenz der Leistungshalbleiterschalter des Stromrichters
erfordert. Gleiches bedingt die Forderung, das netzseitig zum Einspeisetransforma
tor geschaltete Filter möglichst klein zu halten. Bei herkömmlichen Anlagen für klei
ne und mittlere Leistungen können IGBTs und eine vergleichsweise geringe Zwi
schenkreisspannung eingesetzt werden. Beim Betrieb mit den geforderten Taktfre
quenzen überwiegen bei solchen Konfigurationen typischerweise die Durchlassver
luste der Elemente derart, dass keine weiteren Massnahmen zu einer signifikanten
Reduktion der Gesamtverluste ergriffen werden können. Bei höheren Leistungen
wird es einerseits zunehmend schwieriger, IGBTs einzusetzen, andererseits müsste
die Zwischenkreisspannung erhöht werden, damit die auftretenden Ströme weiter
hin gut beherrscht werden können. Konventionelle GTOs haben zudem den Nach
teil, dass sie nicht schnell genug geschaltet werden können. Ganz allgemein zeigen
Silizium-Halbleiterschalter bei höheren Spannungsbelastungen eine Erhöhung der
Schaltverluste. Dies gilt für IGBTs wie auch für GTOs. Moderne hart angesteuerte
GCTs (Gate commutated thyristors) können zudem mit niedrigeren Durchlassverlu
sten als IGBTs hergestellt werden. Das Verhältnis von Durchlassverlusten und
Schaltverlusten verschiebt sich damit für Hochleistungsanwendungen, insbesondere
auch im Hinblick auf den Einsatz von GCTs, somit stark auf die Seite der Schaltver
luste.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung zur Kompensation von
Netzstörungen und Netzeinbrüchen anzugeben, die auch für Hochleistungsanwen
dungen wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Insbesondere sollen die Schaltverlu
ste im Betrieb gering gehalten werden können, und der Gesamtwirkungsgrad der
Anlage und die Belastbarkeit der Halbleiter soll erhöht werden. Diese Aufgabe wird
durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Kern der Erfindung ist es also, eine zweite Hilfsspannungsquelle vorzusehen, deren
Spannung niedriger gewählt wird als diejenige der ersten Hilfsspannungsquelle. Die
zweite Hilfsspannungsquelle kann mit Hilfe eines Schalters an den Einspeisestrom
richter angekoppelt werden. Die erfindungsgemässe Schaltung kann somit in zwei
unterschiedlichen Betriebsarten arbeiten: Wird die erste Hilfsspannungsquelle an
den Einspeisestromrichter angekoppelt, steht eine genügend grosse Spannung zur
Verfügung, um Netzunter- oder überspannungen zu kompensieren. Bei weniger
starken Störungen hingegen wird die zweite, niedrigere Hilfsspannungsquelle an
den Einspeisestromrichter angekoppelt, und Netzstörungen können demzufolge
ohne grosse Schaltverluste kompensiert werden. Die Schaltung arbeitet dann im Re
gelbetrieb, und die Schaltverluste der Halbleiterschalter des Einspeisestromrichter
können auf einem vertretbaren, typischerweise unter dem der Durchlassverluste zu
liegenden Niveau gehalten werden. Durch Taktung, insbesondere pulsdauermodu
lierte Taktung der Schalter im Regelbetrieb wird eine weitere Möglichkeit der Span
nungsbeeinflussung erreicht.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den entsprechenden ab
hängigen Ansprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusam
menhang mit den Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in
der Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Fi
guren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Mit 1 ist ein drei
phasiges Spannungsversorgungsnetz bezeichnet. Die erfindungsgemässe Schal
tungsanordnung speist zur Kompensation kurzer Netzspannungseinbrüche bzw.
zur Kompensation von Netzstörungen eine Fremdspannung in das Netz ein, so dass
an der Last 13 nur unwesentliche Veränderungen bzw. Störungen zu registrieren
sind. Zu diesem Zweck umfasst die Schaltungsanordnung einen Einspeisestromrich
ter 2, der über einen Einspeisetransformator 3 an das Netz 1 angekoppelt ist. Der
Einspeisestromrichter 2 umfasst insbesondere zwei Teilstromrichter, die je dreipha
sig ausgebildet sind und aus Abschaltthyristoren mit antiparalleler Diode aufgebaut
sind. Bei den Abschaltthyristoren handelt es sich vorzugsweise um hart ansteuerba
re GTOs oder GCTs (Gate Commutated Thyristors). Der Einspeisestromrichter 2
wird gespeist von einer ersten Hilfsspannungsquelle 4. Ausserdem ist eine zweite
Hilfsspannungsquelle 6 vorgesehen. Die Hilfsspannungsquellen 4 und 6 bestehen
jeweils zum Beispiel aus einem Kondensator, der von einem Gleichrichter 8 gespeist
wird. Der Gleichrichter 8 bezieht seine Speisespannung entweder vom Netz 1, um
die Kondensatoren der Hilfsspannungsquellen 4 und 6 im Normalbetrieb aufzula
den, oder von einem Hilfsnetz 10, das im Falle von längerdauernden Netzunterbrü
chen die Last 13 unterbrechungsfrei speisen könnte. Zum Umschalten zwischen Netz
1 und Hilfsnetz 10 ist ein Umschalter 12 vorgesehen. Zur Spannungsanpassung kann
den Gleichrichtern 8 auch ein Transformator 11 vorgeschaltet werden. Die beiden
Hilfsspannungsquellen 4 und 6 können wahlweise mit Hilfe des Umschalters 7 an
den Einspeisestromrichter 2 gekoppelt werden. Der Umschalter 7 besteht wie ge
zeigt zum Beispiel aus zwei in Serie geschalteten Abschaltthyristoren mit antiparalle
ler Diode. Die Spannung U2 der zweiten Hilfsspannungsquelle wird insbesondere
geringer als diejenige U1 der ersten gewählt.
Die Schaltung funktioniert wie folgt:
Im Normalfall wird auf eine Taktung des Einspeisestromrichters 2 verzichtet. In die sem Fall sind die mit dem Minuspol der ersten und zweiten Hilfsspannungsquelle 4 und 6 verbundenen Abschaltthyristoren leitend. Sie bilden einen durchgehenden Kurzschluss über den Klemmen des Einspeisetransformators 3, so dass die Netz spannung unbeeinflusst an die Last 13 weitergegeben wird.
Im Normalfall wird auf eine Taktung des Einspeisestromrichters 2 verzichtet. In die sem Fall sind die mit dem Minuspol der ersten und zweiten Hilfsspannungsquelle 4 und 6 verbundenen Abschaltthyristoren leitend. Sie bilden einen durchgehenden Kurzschluss über den Klemmen des Einspeisetransformators 3, so dass die Netz spannung unbeeinflusst an die Last 13 weitergegeben wird.
Bei Netzeinbrüchen wird der obere Thyristor des Umschalters 7 geschlossen und der
untere geöffnet, so dass die erste Hilfsspannungsquelle 4 an den Einspeisestromrich
ter 2 gekoppelt wird. Die Thyristoren des Einspeisestromrichters werden so getaktet,
dass der Spannungseinbruch überbrückt werden kann. Insbesondere werden die
Schalter pulsdauermoduliert getaktet. Der Einspeisestromrichter muss in diesem Fall
hochdynamisch reagieren, so dass eine recht hohe Taktfrequenz von beispielsweise
21 × Nennfrequenz = 1050 Hz gefordert wird.
Wird der obere Thyristor des Umschalters geöffnet und der untere geschlossen, so
wird die zweite Hilfsspannungsquelle 6 an den Einspeisestromrichter 2 angekoppelt.
Die Schaltung arbeitet in dieser Betriebsart im Regelmodus. Es wird eine kleinere
Spannung an den Einspeisestromrichter 2 angelegt. Damit kann auch nur eine klei
nere Spannung eingespeist werden. Diese Betriebsart wird aber nur zum Ausregeln
von Netzstörungen benötigt. Ein Vorteil dieser Betriebsart ist darin zu sehen, dass
die Schaltverluste der Thyristoren des Einspeisestromrichters 2 aufgrund der niedri
geren Betriebsspannung weit unter den Durchlassverlusten liegen. Ausserdem kann
die Taktfrequenz in dieser Betriebsart auch geringer gewählt werden, wodurch die
Schaltverluste weiter reduziert werden.
Der Regelbetrieb ist im Normalfall gegenüber dem Modus, in welchem Netzspan
nungseinbrüche kompensiert werden müssen, häufiger. Somit wird die erfindungs
gemässe Schaltungsanordnung hauptsächlich so betrieben, dass die Schaltverluste
nicht ins Gewicht fallen. Auf diese Weise werden die gesamten Verluste gering ge
halten.
Ausserdem kann für Anwendungen, bei denen der Regelbereich klein ist (z. B. (5%)
und die Last 13 einen Leistungsfaktor deutlich unter 1 (z. B. cosϕ = 0.8), auf eine
Gleichrichterschaltung 8 im Rahmen der zweiten Hilfsspannungsquelle ganz ver
zichtet werden. Der Einspeisestromrichter 2 wird dann so getaktet, dass seine Aus
gangsspannung 90° versetzt ist zum Laststrom auf der Sekundärseite des Einspeise
transformators 3. Auf diese Art muss von dem Einspeisestromrichter 2 keine
Wirkleistung übertragen werden.
1
Spannungsversorgungsnetz
2
Einspeisestromrichter
3
Einspeisetransformator
4
erste Hilfsspannungsquelle
5
Filter
6
zweite Hilfsspannungsquelle
7
Umschalter
8
Gleichrichter
9
Schalter
10
Hilfsnetz
11
Transformator
12
Umschalter
13
Last
Claims (2)
1. Leistungselektronische Schaltungsanordnung zur Kompensation von
Netzstörungen und Netzspannungseinbrüchen eines Spannungsversor
gungsnetzes (1) umfassend:
- (a) einen Einspeisestromrichter (2), der über einen Einspeisetransformator (3) mit dem Spannungsversorgungsnetz (1) verbunden ist, von einer ersten Hilfsspannungsquelle (4) mit einer ersten Hilfsspannung U1 ge speist wird und der bei Vorliegen von Netzstörungen oder Netzspan nungseinbrüchen für das Einspeisen einer Kompensationsspannung in das Spannungsversorgungsnetz ausgebildet ist;
- (b) ein Filter (5), das netzseitig parallel zum Einspeisetransformator (3) ge
schaltet werden kann;
dadurch gekennzeichnet, dass - (c) mindestens eine zweite Hilfsspannungsquelle (6) mit einer zweiten Hilfsspannung U2 vorgesehen ist, die anstelle der ersten Hilfsspan nungsquelle (4) an den Einspeisestromrichter (2) ankoppelbar ist, wo bei die zweite Hilfsspannung U2 niedriger als die erste Hilfsspannung U1 gewählt wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Einspeisestromrichter (2) bei Netzstörungen pulsdauermoduliert ge
taktet werden.
Priority Applications (4)
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DE1998114767 DE19814767A1 (de) | 1998-04-02 | 1998-04-02 | Leistungselektronische Schaltungsanordnung zur Kompensation von Netzstörungen und Netzspannungseinbrüchen |
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DE19814767A1 true DE19814767A1 (de) | 1999-10-07 |
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