DE19814596C2 - Dampfbeheizte Walze - Google Patents
Dampfbeheizte WalzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine dampfbeheizte Walze mit ei
ner Heizraumanordnung, die über eine Speiseanschluß
anordnung mit Dampf beschickbar ist, wobei die Heiz
raumanordnung mit einem Kondensatsammelraum verbunden
ist, der über mindestens ein Ventil mit einer Abström
leitung verbunden ist.
Bei der Herstellung von Papier und anderen Materialbah
nen ist vielfach eine Satinage notwendig, bei der die
Materialbahn durch eine Walzenanordnung geleitet wird,
die mindestens einen Nip oder Walzenspalt aufweist, in
dem die Materialbahn mit erhöhtem Druck und erhöhter
Temperatur beaufschlagt wird. Eine derartige Behandlung
dient unter anderem dazu, die Oberfläche der Material
bahn in eine gewünschte Richtung zu beeinflussen.
Um die höhere Behandlungstemperatur in dem Walzenspalt
zu erzeugen, ist mindestens eine der beiden den Walzenspalt
bildenden Walzen beheizt. Eine Möglichkeit der
Beheizung besteht darin, daß Dampf in die Walze einge
speist wird, der seine Wärme an die Walze abgeht. Hier
zu wird der Dampf über die Speiseanschlußanordnung in
die Heizraumanordnung geleitet, die beispielsweise aus
einer Vielzahl von achsparallel geführten Kanälen un
terhalb der Oberfläche der Walze bestehen kann. Über
schüssiger Dampf wird aus der Heizraumanordnung wieder
abgeführt. Ein Teil des Dampfes kondensiert jedoch.
Dies ist einerseits positiv, weil beim Kondensieren die
größtmögliche Wärmemenge an die Walze abgegeben werden
kann. Das Kondensat (bei Verwendung von Wasserdampf ist
dies Wasser) muß jedoch aus der Walze entfernt werden.
Die Entfernung des Wassers aus der Walze muß im Betrieb
entgegen der Zentrifugalkraft erfolgen, d. h. das Wasser
muß radial von außen nach innen transportiert werden.
Die Zentrifugalkraft nimmt aber mit steigender Drehzahl
der Walze, d. h. mit steigender Arbeitsgeschwindigkeit
zu.
Zum Abtransport des Kondensats aus der Walze verwendet
man derzeit den die Walze durchströmenden Dampfstrom,
d. h. der die Walze durchströmende Dampf wird als
"Schlupfdampf" verwendet, der das Kondensat mitreißt.
Dieser Schlupfdampf erfordert aber einen relativ hohen
Energieaufwand und eine aufwendige Differenzdrucksteue
rung.
DE 43 13 379 A1 offenbart eine Heizwalze für bahnartige
Materialien. Diese weist einen zylindrischen Walzenkör
per mit mindestens einem Flanschzapfen, einem Zu- und
Ablauf für ein Heizmedium, insbesondere Wasserdampf,
auf, das durch Leitungen durch den Walzenkörper gelei
tet wird, und dessen Kondensat in einem Sammelraum ge
sammelt wird. Um den Abfluß des Kondensats im Betrieb
zu gewährleisten, ist eine Röhre vorgesehen, die mit
dem Sammelraum verbunden ist und über die das Kondensat
zunächst in einen Kondensatsammelraum fließt. Von dort
wird das Kondensat weiter in eine Kondensatabflußlei
tung gedrückt. Die Beförderung des Kondensats kann über
einen Dampf-Druck oder einen Unterdruck erfolgen. Im
Endbereich der Röhre bzw. im Bereich des Sammelraums
können Rückhalteeinrichtungen, z. B. Rückschlagventile
angeordnet sein, um im Falle des Langsamlaufs oder des
Stillstands der Walze das Kondensat zumindest im we
sentlichen zurückzuhalten.
DE 195 11 086 A1 offenbart eine dampfbeheizte Walze mit
Kühlung sowie eine Vorrichtung für die Zu- und Abfuhr
des Dampfes. Der Dampf gelangt über Verbindungskanäle
in periphere Bohrungen im Walzenkörper, wo er konden
siert und seine Wärmeenergie abgibt. Das sich bildende
Kondensat wird aufgrund eines außerhalb der Walze ein
gestellten Differenzdurcks zwischen einer Einlaßbohrung
und einer Auslaßbohrung durch Siphonrohre in einen Sam
melraum und von dort in eine Auslaßbohrung gedrückt.
Dabei passiert das im Bereich der Einlaßbohrung anfal
lende Konzentrat noch ein Verbindungsrohr und ein zu
diesem Zeitpunkt offenes Ventil. Dieses Ventil kann im
umgekehrten Betrieb vom Kondensat zugedrückt werden,
ist also strömungs- oder differenzdruckgesteuert.
DE 43 23 004 A1 beschreibt einen Kondensatableiter mit
einem Schwimmerventil.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Entwässe
rungsmöglichkeit der Walze zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einer Walze der eingangs genann
ten Art dadurch gelöst, daß das Ventil mit der Walze
rotiert und einen Schwimmer als Betätigungselement auf
weist, wobei das Ventil die Verbindung zur Abströmlei
tung unterbricht und das Ventil derart ausgebildet ist,
daß es auch dann funktioniert, wenn die Walze sich
dreht.
Das Kondensat aus der Heizraumanordnung kann sich also
zunächst im Kondensatsammelraum sammeln. Der Dampfdruck
steht über die Verbindung zur Heizraumanordnung auch im
Kondensatsammelraum an. Das Kondensat kann aber durch
den anstehenden Dampfdruck nicht aus dem Kondensatsam
melraum verdrängt werden, weil das Ventil die Verbin
dung zur Abströmleitung unterbricht. Erst wenn das Ven
til geöffnet wird, kann der Dampfdruck das Kondensat in
die Abströmleitung hineindrücken. Der Eingang des Ven
tils ist hierbei unter der Kondensatoberfläche angeord
net, also radial möglichst weit außen. Man kann dann
das Ventil schließen, bevor auch der Dampf in die Ab
strömleitung entweicht. Man nutzt den Dampf also nicht
zum Mitreißen des Wassers aus, sondern dazu, einen
Druck auf eine angesammelte Kondensatmenge auszuüben
und diese in die Abströmleitung zu verdrängen. Dampf
verluste können kleingehalten werden. Ein unkontrol
liertes Abströmen von Dampf kann durch das Ventil ver
hindert werden. Durch eine entsprechende Steuerung des
Ventils können also auch Druckschwankungen und damit
Temperaturschwankungen wirkungsvoll verringert werden.
Durch den Schwimmer als Betätigungselement ist das Ventil
selbststeuernd. Das im Kondensatsammelraum anstehende
Kondensat betätigt den Schwimmer nach dem archimedischen
Prinzip. Wenn das Kondensat einen gewissen Pegel erreicht
hat, der weit genug über dem Eingang des Ventils liegt,
dann öffnet das Ventil und das Kondensat wird aus dem
Kondensatsammelraum herausgedrückt. Dabei sinkt der Pegel
ab und mit ihm sinkt der Schwimmer. Wenn der Pegel eine
vorbestimmte Höhe unterschreitet, dann schließt der
Schwimmer das Ventil. Eingriffe von außen sind dabei
nicht notwendig. Die Konstruktion funktioniert auch dann,
wenn sich die Walze dreht. In diesem Fall sammelt
sich das Kondensat an der radial außen gelegenen Innen
wand des Kondensatsammelraums. Der Schwimmer wird dann,
wenn der Pegel ansteigt, radial nach innen verdrängt.
Vorzugsweise ist der Schwimmer um eine senkrecht zur
Radialrichtung der Walze verlaufende Achse verschwenk
bar. Eine Schwenklagerung ist unproblematisch. Die Ge
fahr, daß der Schwimmer blockiert, ist relativ gering.
Darüber hinaus ergibt sich durch die Orientierung der
Achse automatisch die richtige Bewegungsrichtung des
Schwimmers im Betrieb.
Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn die Achse im
wesentlichen parallel zur Rotationsachse der Walze ver
läuft. Der Schwimmer kann sich dann in Umfangsrichtung
erstrecken, wo im Kondensatsammelraum genügend Platz
zur Verfügung steht.
Vorzugsweise ist der Schwimmer als zweiarmiger Hebel
ausgebildet, dessen Arme sich an der Achse treffen, wo
bei ein Arm einen Schwimmkörper und der andere Arm ein
Gegengewicht aufweist. Der zweiarmige Hebel kann also
so ausbalanciert werden, daß er im Betrieb an beiden
Hebeln das gleiche Drehmoment erfährt. Der Schwimmer
befindet sich dann in einem Gleichgewicht, das nur
durch den ansteigenden Kondensatpegel gestört wird. In
diesem Fall arbeitet der Schwimmer praktisch drehzah
lunabhängig, weil die Zentrifugalkraft auf beide Arme
des Hebels wirkt. Der Kondensatpegel kann bei höheren
Drehzahlen also nicht weiter ansteigen als bei niedri
gen Drehzahlen.
Bevorzugterweise weist der Schwimmer eine in Schließ
richtung des Ventils wirkende Rückstellfeder auf. Die
Auftriebskraft muß lediglich die Kraft der Rückstellfeder
überwinden. Die Rückstellfeder stellt aber sicher,
daß das Ventil bei zu geringem Pegel des Kondensats im
Kondensatsammelraum geschlossen ist.
Mit Vorteil weist das Ventil einen Drehschieber auf,
der mit dem Schwimmer verbunden ist und drehstellungs
abhängig eine Ventilöffnung in einem Lagerrohr, das mit
der Abströmleitung verbunden ist, verschließt oder frei
gibt. Man nutzt die durch den Schwimmer verursachte
Schwenkbewegung um die Achse unmittelbar aus, um den
Drehschieber zu betätigen. Der Drehschieber bietet im
geschlossenen Zustand gleichzeitig eine gute Abdicht-
oder Schließcharakteristik für das Ventil.
Bevorzugterweise ist die Ventilöffnung schlitzartig
ausgebildet und der Drehschieber weist einen Schlitz
auf, der mit der Ventilöffnung in Überdeckung bringbar
ist. Durch die schlitzartige Ausbildung wird einerseits
ein gutes Schließverhalten erreicht, d. h. bereits mit
einer geringen Verdrehbewegung des Drehschiebers gegen
über dem Lagerrohr wird ein Öffnen oder Schließen des
Ventils bewirkt. Durch den Schlitz steht beim offenen
Ventil aber eine Öffnung mit einer ausreichenden Länge
und damit einer entsprechenden Querschnittsfläche zur
Verfügung, so daß das Kondensat aus dem Kondensatsam
melraum schnell entfernt werden kann.
Vorzugsweise liegt die Heizraumanordnung radial weiter
innen als der Kondensatsammelraum und ist über geneigte
Kondensatzulaufkanäle mit dem Kondensatsammelraum ver
bunden. Damit ergibt sich aufgrund der Schwerkraft au
tomatisch eine Abförderung des Kondensats aus der
Heizraumanordnung in den Kondensatsammelraum, ohne daß
zusätzliche Maßnahmen getroffen werden müssen. Die
kleine zusätzliche Strecke, die dann das Kondensat beim
Abfördern wieder radial nach innen zurücklegen muß,
kann man in Kauf nehmen, weil die Heizraumanordnung mit
großer Zuverlässigkeit frei von Kondensat gehalten wer
den kann.
Vorzugsweise ist das Ventil über mehrere im wesentli
chen radial verlaufende Kanäle mit der Abströmleitung
verbunden. Die Verwendung von mehreren Kanälen vergrö
ßert den Strömungsquerschnitt. Dementsprechend reicht
auch ein niedrigerer Dampfdruck aus, um das Kondensat
aus dem Kondensatsammelraum abzufördern.
Vorteilhafterweise ist die Heizraumanordnung über einen
Dampfkanal mit dem Kondensatsammelraum verbunden, des
sen Mündung radial weiter innen als das Ventil liegt.
Damit kann der Dampfdruck nicht nur über das in der
Kondensatzulaufleitung anstehende bzw. fließende Kon
densat auf den Kondensatsammelraum wirken, sondern auch
über den Dampfkanal. Der Dampfkanal mündet radial rela
tiv weit innen, so daß der Dampf im Betrieb in dem Rin
graum zwischen Kondensat und radial innen liegender In
nenwand des Kondensatsammelraums ansteht. Wenn das Ven
til öffnet, dann drückt dieser Dampf das Kondensat
durch das Ventil heraus.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Kalanders mit dampf
beheizten Walze,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Endabschnitt der Wal
ze,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Teils von
Fig. 2 und
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV nach Fig. 3.
Ein Kalander 1 zum Behandeln einer Papierbahn 2 oder
einer anderen Materialbahn weist eine beheizte Walze 3
auf, die zusammen mit einer Gegenwalze 4 einen Walzen
spalt oder Nip 5 bildet, in dem die Papierbahn 2 mit
einem erhöhten Druck und einer erhöhten Temperatur be
aufschlagt wird. Bei der Papierbahn 2 führt diese Be
handlung zum einen zu einer Verdichtung und zum anderen
zu einer Glättung der Oberfläche und zu höherem Glanz.
Insbesondere für den Glanz ist eine erhöhte Temperatur
notwendig, die mit Hilfe von Dampf erzeugt wird, der
über eine Speiseanschlußanordnung 6 (Fig. 3) einer
Heizraumanordnung 7 zugeführt wird, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel durch peripher gebohrte Kanäle ge
bildet ist. Die Heizraumanordnung befindet sich damit
relativ dicht unter der Oberfläche 8 der Walze 3.
Der in die Heizraumanordnung 7 eintretende Dampf er
wärmt die Walze 3, indem er seine thermische Energie an
die Walze 3 abgibt. Hierbei kann er so weit abkühlen,
daß er kondensiert. Bei Wasserdampf liegt das Kondensat
dann als Wasser vor. Zum Entwässern, d. h. zum Abführen
des Kondensats ist ein Kondensatsammelraum 9 an minde
stens einer, vorzugsweise aber beiden Stirnseiten der
Walze 3 angeordnet. Der Kondensatsammelraum steht über
eine Zulaufleitung 10 mit einem Dampfverteilraum 11 in
Verbindung, der zwischen der Speiseanschlußanordnung 6
und der Heizraumanordnung 7 angeordnet ist, um ein
gleichmäßiges Verteilen des Dampfes auf alle Kanäle der
Heizraumanordnung 7 sicherzustellen. Die Zulaufleitung
10 ist gegenüber der Rotationsachse 12 der Walze leicht
nach außen geneigt. Der Kondensatsammelraum 9 liegt
dementsprechend radial etwas weiter außen als der
Dampfverteilraum 11. Dementsprechend fließt Kondensat
aus dem Dampfverteilraum 11 unter der Wirkung der Zen
trifugalkraft in den Kondensatsammelraum 9.
Der Kondensatsammelraum 9 seinerseits steht über eine
Bohrung und mehrere im wesentlichen radial verlaufende
Kanäle 13, 14 mit einer Abströmleitung 15 in Verbin
dung. Die Kanäle 13, 14 gehen hierbei von der axial
verlaufenden Bohrung 16 ab. Zwischen den Kanälen 13, 14
und dem Kondensatsammelraum befindet sich allerdings
ein Ventil 17. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind in
Umfangsrichtung verteilt mehrere Ventile 17 vorhanden,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel acht Ventile 17.
Jedes Ventil 17 ist über seine Bohrung 16 mit entspre
chenden Kanälen 13, 14 verbunden. Wenn das Ventil öff
net, dann kann, wie weiter unten näher erläutert wird,
das im Kondensatsammelraum 9 befindliche Kondensat
durch den Dampfdruck aus dem Dampfverteilraum herausge
drückt werden. Um dies zu erleichtern, ist ein zusätz
licher Dampfkanal 18 vorgesehen, der radial weiter in
nen in den Kondensatsammelraum 9 mündet als das Ventil
17 angeordnet ist.
Das Ventil 17 ist als Drehschieberventil ausgebildet.
Auf einem Lagerrohr 19, das eine schlitzartige Venti
löffnung 20 aufweist, ist ein Drehschieber 21 mit einem
Schlitz 22 drehbar gelagert. In der in Fig. 4 darge
stellten Öffnungsstellung kommt der Schlitz 22 in
Überdeckung mit der schlitzartigen Öffnung 20.
Der Drehschieber 21 ist dementsprechend um eine zur Ro
tationsachse 12 parallel verlaufende Achse M verdreh
bar. Auf einer Seite in Umfangsrichtung ist er mit ei
nem Schwimmkörper 23 verbunden. Auf der anderen Seite
ist er mit einem Gegengewicht 24 verbunden. Schwimmkör
per 23 und Gegengewicht 24 bilden dementsprechend einen
zweiarmigen Hebel, dessen Arme sich an der Drehachse M
treffen. Der Einfachheit halber werden beide Teile zu
sammen als "Schwimmer" bezeichnet.
Der Schwimmkörper 23 liegt in der dargestellten Öff
nungsstellung an einem Anschlag 25 an. Er wird durch
eine Rückstellfeder 27, die auf einen Vorsprung 28 am
Drehschieber 21 wirkt, in Schließrichtung belastet, so
daß der Schwimmkörper 23 in Schließstellung an einem
Anschlag 26 zur Anlage kommt. In diesem Fall ist die
Öffnung 20 und der Schlitz 22 nicht mehr in Überdec
kung. Die Verbindung ist unterbrochen.
Für die Schließstellung sind nun die Abmessungen und
Gewichte von Schwimmkörper 23 und Gegengewicht 24 so
gewählt, daß bei der Rotation der Walze 3 kein Kippmo
ment über die Drehachse M entsteht. Wenn man mit S1 die
Masse des Schwimmkörpers 23 im Schwerpunkt und mit S2
die Masse des Gegengewichts 24 im Schwerpunkt bezeich
net, L1 und L2 der Abstand der jeweiligen Schwerpunkte
von der Drehachse M und mit R1 und R2 den Abstand der
Schwerpunkte von der Rotationsachse 12, dann lautet die
Gleichgewichtsbedingung für diesen Zustand:
S1 × R1 × L1 = S2 × R2 × L2.
Bei einer Rotation der Walze hat die Zentrifugalkraft
keine Wirkung auf den Schwimmer 23, 24, weil die von
der Zentrifugalkraft ausgeübten Momente auf den Schwimmer
23 und auf das Gegengewicht 24 entgegengesetzt
gleich sind. Dies ist in Fig. 4 durch die gleichlangen
Pfeile F schematisch dargestellt. Zusätzlich wirkt auf
den Schwimmkörper 23 noch die Kraft FR, die von der
Rückstellfeder 27 hervorgerufen wird.
Wenn nun Kondensat in dem Kondensatsammelraum 9 ein
fließt, wird auch das Kondensat durch die Zentrifugal
kraft gegen die radial außen liegende Innenwand des
Kondensatsammelraumes 9 gedrückt. In Fig. 4 ist durch
eine strichpunktierte Linie 29 der Kondensatpegel dar
gestellt, der sich ergibt, wenn das Kondensat nicht ab
geleitet wird.
Das Kondensat erzeugt nun einen "Auftrieb" auf den
Schwimmkörper 23. Dieser Auftrieb ist aus dem Kondensat
herausgerichtet, d. h. radial nach innen. Dementspre
chend wirkt auf den Schwimmkörper 23 eine Auftriebs
kraft FA entgegen der Kraft FR der Rückstellfeder. Wenn
die Auftriebskraft FA die Kraft FR übersteigt, dann
wird der Schwimmkörper radial nach innen geschwenkt und
verdreht den Drehschieber 21, der daraufhin über die
Öffnungen 20, 22 und den Innenraum des Lagerrohres 19
eine Verbindung zur Bohrung 16 herstellt. Da in dem
Kondensatsammelraum radial innerhalb des Pegels 29 der
Dampfdruck herrscht, der auch in der Heizraumanordnung
7 herrscht, wird das Kondensat dann in die Kanäle 13,
14 und schließlich in die Abströmleitung 15 gedrückt.
Wenn kein Auftrieb mehr erfolgt, wird der Schwimmkörper
23 über die Rückstellfeder 27 wieder an den Anschlag 26
gedrückt. Das Ventil 17 wird dabei geschlossen und zwar
bevor der Pegel 29 die Öffnungen 20, 22 des Ventils 17
erreicht. Dementsprechend kann kein Dampf über das Ven
til 17 entweichen.
Für die Entwässerung ist lediglich ein Druck in der
Heizraumanordnung 7 notwendig, der ausreicht, um das
Kondensat, d. h. das kondensierte Wasser, radial nach
innen zu bewegen. Dieser Druck steigt etwa quadratisch
mit der Drehzahl der Walze, d. h. mit der Arbeitsge
schwindigkeit der Walze. In der Regel sind bei höheren
Arbeitsgeschwindigkeiten aber auch höhere Dampfdrücke
erforderlich, um die notwendige Wärmemenge in die Walze
eintragen zu können und dementsprechend die gewünschte
höhere Temperatur zu erzeugen.
Claims (10)
1. Dampfbeheizte Walze mit einer Heizraumanordnung,
die über eine Speiseanschlußanordnung mit Dampf be
schickbar ist, wobei die Heizraumanordnung mit ei
nem Kondensatsammelraum verbunden ist, der über
mindestens ein Ventil mit einer Abströmleitung ver
bunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil
(17) mit der Walze (3) rotiert und einen Schwimmer
(23, 24) als Betätigungselement aufweist, wobei das
Ventil (17) die Verbindung zur Abströmleitung (15)
unterbricht und das Ventil (17) derart ausgebildet
ist, daß es auch dann funktioniert, wenn die Walze
(3) sich dreht.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwimmer (23, 24) um eine senkrecht zur Ra
dialrichtung der Walze (3) verlaufende Achse (M)
verschwenkbar ist.
3. Walze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Achse (M) im wesentlichen parallel zur Rotati
onsachse (12) der Walze (3) verläuft.
4. Walze nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Schwimmer als zweiarmiger Hebel ausge
bildet ist, dessen Arme sich an der Achse (M) tref
fen, wobei ein Arm einen Schwimmkörper (23) und der
andere Arm ein Gegengewicht (24) aufweist.
5. Walze nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schwimmer (23, 24) eine in
Schließrichtung des Ventils (17) wirkende Rück
stellfeder (27) aufweist.
6. Walze nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Ventil (17) einen Drehschie
ber (21) aufweist, der mit dem Schwimmer (23, 24)
verbunden ist und drehstellungsabhängig eine Venti
löffnung (20) in einem Lagerrohr (19), das mit Ab
strömleitung (15) verbunden ist, verschließt oder
frei gibt.
7. Walze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventilöffnung (20) schlitzartig ausgebildet ist
und der Drehschieber (21) einen Schlitz (22) auf
weist, der mit der Ventilöffnung (20) in Überdec
kung bringbar ist.
8. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Heizraumanordnung radial wei
ter innen als der Kondensatsammelraum (9) liegt und
über geneigte Kondensatzulaufkanäle (10) mit dem
Kondensatsammelraum (9) verbunden ist.
9. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Ventil (17) über mehrere im
wesentlichen radial verlaufende Kanäle (13, 14) mit
der Abströmleitung (15) verbunden ist.
10. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Heizraumanordnung (7) über
einen Dampfkanal (18) mit dem Kondensatsammelraum
(9) verbunden ist, dessen Mündung radial weiter in
nen als das Ventil (17) liegt.
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DE1998114596 DE19814596C2 (de) | 1998-04-01 | 1998-04-01 | Dampfbeheizte Walze |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998114596 DE19814596C2 (de) | 1998-04-01 | 1998-04-01 | Dampfbeheizte Walze |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19814596A1 DE19814596A1 (de) | 1999-10-14 |
DE19814596C2 true DE19814596C2 (de) | 2002-08-01 |
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Family Applications (1)
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DE1998114596 Expired - Fee Related DE19814596C2 (de) | 1998-04-01 | 1998-04-01 | Dampfbeheizte Walze |
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DE (1) | DE19814596C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4323004A1 (de) * | 1993-07-11 | 1994-03-24 | Tepcon Eng Gmbh | Kondensatableiter |
DE4313379A1 (de) * | 1993-04-23 | 1994-10-27 | Schwaebische Huettenwerke Gmbh | Heizwalze |
DE19511086A1 (de) * | 1995-03-25 | 1996-09-26 | Schwaebische Huettenwerke Gmbh | Dampfbeheizte Walze mit Kühlung |
-
1998
- 1998-04-01 DE DE1998114596 patent/DE19814596C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19814596A1 (de) | 1999-10-14 |
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