DE19813347C2 - Hochabriebfester Niederhalter für Faltdächer - Google Patents
Hochabriebfester Niederhalter für FaltdächerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hochabriebfesten Niederhalter mit ausgezeichneter Ver
schleißfestigkeit und geringem Abrieb sowie die Verwendung desselben zum Niederhalten
von vorzugsweisen Faltdächern für Kraftfahrzeugen oder ähnlichen Anwendungen.
Im Stand der Technik sind Faltdächer von Cabriolets, welche im wesentlichen aus ei
nem Klappenrahmen mit oberseitig angebrachtem Klappverdeck bestehen, bekannt, die von
der Geschlossen-Stellung, welche den Verschluß des Fahrgastraums ermöglicht, in die Offen-
Stellung und vice versa überführbar sind. In der Offen-Stellung werden die Faltdächer zieh
harmonikaartig zusammengeklappt und befinden sich in einem hinter einem Fahrgastraum des
Cabriolets angeordneten und vorzugsweise von demselben abgetrennten Faltdachabteil. Das
Faltdachabteil wird mittels einer Verdeckklappe nach außen verschlossen. In Offen-Stellung
befindet sich die in Geschlossen-Stellung befindliche untere Seite des ersten Drittels oder
Viertels des dem Kraftfahrzeugvorderende zugewandten Klappverdecks nach oben ausge
richtet bzw. umgeklappt, so daß die Unterseite der Verdeckklappe auf dem ersten Drittel
bzw. Viertel der unteren, nunmehr nach oben umgeklappten Seite des Klappverdecks auf
liegt.
Hierbei zeigt sich der Nachteil, daß die untere Seite des Klappverdecks mit dem vorne
querverlaufenden Dachkasten, der die Befestigungsmechanik verkleidet und den sogenannten
Dachhimmel seitlich begrenzt, und die an dem Dachkasten seitlich angrenzenden Abdicht
gummileisten zum Abdichten der vorderen Fenster an der Unterseite der Verdeckklappe an
zuliegen vermögen, so daß die bei Fahrbetrieb auftretenden Erschütterungen die durch die
ziehharmonikaartige Faltung bedingte Auf- und Abwärtsbewegung des Klappverdecks der
Dachkasten und die Abdichtgummileisten aufgrund der Druckkräfte zeitweise an die Unterseite
der Verdeckklappe angepreßt werden. Dabei werden lediglich begrenzte Flächen, z. B.
die des Dachkastens und die der Abdichtgummileisten, aber auch durch Bewegungen quer
zur Fahrtrichtung zum Teil des Klappverdecks, aufgrund der Druckkräfte zeitweise mit ho
hen Druckkräften beaufschlagt.
Die Anpressung dieser geräuschisolierten, abgepolsterten Flächen an die Unterseite der
Verdeckklappe führt zu Druckstellen auf diesen Flächen, so daß abhängig von der Zeit und
dem Ausmaß der Häufigkeit von Zug- und Druckkräften das sogenannte Ausdünnen oder
Zusammendrücken der Oberflächenschichten in Struktur und des Gewebes an diesen Stellen
festzustellen ist. Das Ausdünnen hat Rißbildung und einhergehend damit Undichtigkeit des
Klappverdecks z. B. im Bereich der Abdichtgummileisten zur Folge, ganz zu schweigen von
der unerwünschten ästhetischen Beeinträchtigung des Aussehens der mit mit Farbausblassung
einhergehenden Druckstellen des Dachkastens und teilweise des Klappverdecks, zumal die
Oberfläche des Dachkastens in der Regel mit Kunstleder oder anderen dekorativen Materiali
en des textilen und oder kunststoffartigen Typs beschichtet oder beklebt sein kann.
Im Stand der Technik sind zwar zusätzlich an dem Klapprahmen angeordnete Zugfe
dern bekannt, die den Klapprahmen und Klappverdeck niederhalten, jedoch zeigt sich in der
Praxis, daß die bei rauher Fahrweise auftretenden kurz andauernden, aber heftigen Erschütte
rungen der Fahrgestelle bei straff gefederten Fahrzeugen, wie es gerade bei Sportwagen bzw.
Cabriolets der Fall ist, das zusätzliche Niederhalten des Faltdachs nicht hinreichend ist. Auch
herkömmliche Niederhalter zeichnen sich durch den erhöhten Abrieb des dämpfenden Kunst
stoffmaterials auf dem Dachkasten und Abdichtgummileisten aus und führen zum Eindringen
von Kunststoffteilchen in die Oberflächenschicht des Dachkastens und erhöhtem Abscheuern
von Gummi von der Abdichtgummileisten, was zur Undichtigkeit des oberen Fensterab
schlusses in Geschlossen-Stellung beiträgt, ein Umstand, der gerade bei Cabriolets z. B. der
hochpreisigen Kategorie dauerhaft zu vermeiden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Stands der Technik zu vermeiden. Zu
dem soll ein Niederhalter bereitgestellt werden, welcher eine andauernde Schwingungs
dämpfung des Faltdachs ermöglicht, unabhängig von der durch den Benutzer bedingten
Fahrweise. Der Niederhalter soll an der Unterseite der Verdeckklappe angebracht werden
und das Faltdach niederhalten, ohne daß eine durch den Abrieb der Oberflächenschicht des
Niederhalters auf dem Dachkasten, den Abdichtgummileisten und den sonstigen Teilen des
Klappverdecks auftretende Verfärbung infolge der von Bewegungen des Klappverdecks längs
und quer zu der Fahrtrichtung abgeriebenen und eingedrückten Kunststoffteilchen und ein
Abrieb der Oberflächenschichten des Dachkastens und der Abdichtgummileisten zu finden
sind.
Die Aufgabe wird gelöst gemäß Hauptanspruch und Nebenanspruch. Die Unteransprü
che betreffen bevorzugte Ausführungsformen und Weiterentwicklungen des Erfindungsge
genstandes.
Die Erfindung betrifft einen schwingungsdämpfenden Niederhalter mit ausgezeichneter
Verschleißfestigkeit und geringem Oberflächenabrieb, welcher ein Formteil mit einem elasto
meren Kunststoff, thermoplastischen Elastomeren und/oder Mischungen ist, der dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Formteil eine Oberflächenschicht mit Polyethylen-Polymeren mit
einer ultrahohen mittleren molaren Masse von 3,2 bis 8,0 × 106 g/mol und einer Schichtdic
ke von 10 bis 500 µm aufweist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Formteils mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit und geringem Oberflächenabrieb,
wobei im Schritt a) ein elastomerer Kunststoff oder ein thermoplastisches Elastomer in einer Plastifiziereinheit zu einer plastifizierten Masse mittels Druck und/oder Wärme erweicht oder plastifiziert wird, wobei in Schritten
wobei im Schritt a) ein elastomerer Kunststoff oder ein thermoplastisches Elastomer in einer Plastifiziereinheit zu einer plastifizierten Masse mittels Druck und/oder Wärme erweicht oder plastifiziert wird, wobei in Schritten
- a) eine Folie mit Polyethylen-Polymeren mit einer ultrahohen mittleren molaren Masse 3,2 bis 8,0 × 106 g/mol, vorzugsweise 7,3 bis 8,0 × 106 g/mol, und einer Schichtdicke von 10 bis 500 µm auf den den Angußkanälen gegenüberliegenden Boden als Oberseite des Formteils eines Werkzeughohlraum einer Schließeinheit angeordnet,
- b) die plastifizierte Masse mittels Druck in den Werkzeughohlraum gespritzt und
- c) anschließend das Formteil aus dem Werkzeughohlraum ausgeworfen werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist auf eine Verwendung des erfindungsgemä
ßen Niederhalters, welcher auch nach einem der erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar ist,
zur Schwingungsherabsetzung mit geringer Reibung und Verschleiß als Schwingungsdämpfer
bei Faltdächern von Kraftfahrzeugen in Offenstellung gerichtet, welcher auf eine Unterseite
oder Innenseite einer ein Faltdachabteil nach außen verdeckenden Verdeckklappe angeordnet
wird und ein Formteil mit einer Oberflächenschicht mit Polyethylen-Polymeren mit einer ul
trahohen molaren Masse von 3,2 bis 8, × 106 g/mol und einer Schichtdicke von 10 bis 500 µm
ist.
Ebenso kann ein Verfahren sich auf die zur Herstellung eines Formteils mit ausgezeich
neter Verschleißfestigkeit und geringem Oberflächenabrieb beziehen, wobei im Schritt a) ein
elastomerer und/oder thermoplastischer Kunststoff, welcher aus der Gruppe der Polystyrol-,
Polyamid-, Polyurethan-, Polyethylen-Polymeren und -Copolymeren und Mischungen dersel
ben umfassenden Gruppe ausgewählt wird, in einer Schubschneckenmaschine einer Plastifi
ziereinheit zur Schmelze verflüssigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritten
eine Folie mit Polyethylen-Polymeren mit einer ultrahohen Molmasse 3,2 bis 8,0 × 106 g/
mol, vorzugsweise 7,6 bis 8,0 × 106 g/mol, mit einer Schichtdicke von 10 bis 500 µm auf
dem den Angußkanälen gegenüberliegenden Boden eines Werkzeughohlraum einer
Schließeinheit angeordnet,
die Schmelze mittels Druck in den Werkzeughohlraum gespritzt,
während eines ersten Abkühlvorgangs im Werkzeug der Schließeinheit zum Ausgleich der eintretenden Schwindung weitere Schmelze nachgedrückt und
nach einem anschließendem zweiten Abkühlvorgang im Werkzeug der Niederhalter aus geworfen werden.
die Schmelze mittels Druck in den Werkzeughohlraum gespritzt,
während eines ersten Abkühlvorgangs im Werkzeug der Schließeinheit zum Ausgleich der eintretenden Schwindung weitere Schmelze nachgedrückt und
nach einem anschließendem zweiten Abkühlvorgang im Werkzeug der Niederhalter aus geworfen werden.
Der erfindungsgemäße Niederhalter ist ein Formteil, welcher unabhängig von Form und
Größe aus schwingungsdämpfendem herkömmlichem Kunststoffmaterial besteht. Das Kunst
stoffmaterial kann mindestens einen Vertreter der herkömmlichen elastomeren Kunststoffe,
thermoplastischen Elastomeren oder dergleichen sein; die elastomeren Kunststoffe verhalten
sich z. B. in einem größeren Gebrauchs-Temperaturbereich unter- und oberhalb der Raum
temperatur gummielastisch. Die verwendeten elastomere Kunststoffe nehmen eine Zwischen
stellung zwischen den Plastomeren und den starren Duromeren ein und können sein z. B. Po
lyester-Urethan-, Polybutadien-, Polychloropren, Fluorsilicon-, Butyl- und/oder Dimethyl
polysiloxan-Polymere, und/oder -Copolymere bzw. -Kautschuk. Als thermoplastische Ela
stomere können ebenso mindestens ein Vertreter der Styrol-, Propylen- und/oder Dimethyl
siloxan-Polymere und/oder Copolymere mit Segmenten mit hoher Dehnbarkeit und niedri
gem TG-Wert (Weichsegmente, thermoplastischer Anteil) und mit Segmenten mit niedriger
Dehnbarkeit und hohem TG-Wert (Hartsegmente, elastischer Anteil) je nach Anforderungen
an die Schwingungsdämpfung in einer dem Fachmann vertrauten Anteilsmischung kombiniert
werden, wobei die Bindung der Hart- und Weichsegmente miteinander durch Blockcopoly
merisation, Graftpolymerisation, Vornetzung mit Peroxiden oder Adsorption erfolgen kann.
So können auch thermoplastisches Kunststoffmaterial als Polystyrol-, Polyamid-, Polyuret
han- und/oder Polyethylen-Polymeren und/oder -Copolymeren und/oder Mischungen
derselben mit unterschiedlichen Anteilen an Weich- und Hartsegmenten verwendet werden.
Das Kunststoffmaterial in dem erfindungsgemäßen Niederhalter eignet sich durch ihre
Anbringung z. B an der Unterseite der Verdeckklappe, die durch den Fahrbetrieb auftretenden
Erschütterungen bedingten Auf- und Abwärtsbewegungen des Klappverdecks zu dämpfen.
Ebenso zeigt sich bei Dauerbetrieb des Cabriolets, daß die Dämpfung der Erschütterungen
von hinreichender Dauer ist. Hingegen ist ein Abrieb des schwingungsdämpfenden Kunst
stoffmaterials der herkömmlichen Niederhaltern durch das bewegliche Klappverdeck gerade
bei Bewegungen des Klappverdecks sowohl längs der Fahrtrichtung als auch quer zur Fahrt
richtung zu beobachten. Die durch den Entzug von Schwingungsenergie durch die innere
Reibung und einhergehende elastische Verformung des Kunststoffmaterials erwünschte regelmäßig
erhöhte Elastizität des Kunststoffmaterials führt jedoch nachteiligerweise zu diesem
raschen Abrieb des Kunststoffmaterials im Oberflächenbereich des herkömmlichen Nieder
halters; die Verringerung des Abriebs durch zum Beispiel erniedrigte Verformbarkeit und
Härte ergibt hingegen eine geringere Elastizität, so daß man eine erhöhte mechanische Bean
spruchung des Klapprahmens und insbesondere der Gelenke, Streben und Spriegel feststellt,
was zu vermeiden ist.
Durch die Beschichtung der Oberseite des erfindungsgemäßen Niederhalters bei der
Herstellung desselben mittels einer oder mehrerer Folie mit Polyethylen-Polymeren mit einer
ultrahohen mittleren Molmasse von 3,2 bis 8,0 × 106 g/mol und einer Schichtdicke von 10
bis 500 µm ist kein wesentlicher Abrieb festzustellen unter Beibehaltung der hinreichenden
Elastizität und Aufrechterhaltung der Dämpfung des Kunststoffmaterials. Der Dachkasten
und die Abdichtgummileisten des Klappverdecks weisen keine Reste abgeriebenen schwin
gungsdämpfenden Kunststoffmaterials auch bei hoher mechanischer Beanspruchung auf, we
der auf deren Oberfläche noch in tieferen Oberflächenbereichen.
Die eingesetzte Folie mit Polyethylen-Polymeren hat von Vorzug eine Schichtdicke von 20
bis 100 µm, noch mehr von Vorteil von 25 bis 50 µm, von besonderem Vorteil von 10 bis 25 µm;
am vorteilhaftesten ist eine Schichtdicke von 10 µm.
Vorzugsweise haben die eingesetzten Polyethylen-Polymeren-Folien vor dem Ver
schmelzen bzw. Vulkanisieren mit dem Kunststoffmaterial eine viskosimetrisch ermittelte ul
trahohe mittlere molare Masse 4,0 bis 8,0 × 106 g/mol, noch mehr bevorzugt 4,4 bis 7,3 ×
106 g/mol. Besonders vorteilhaft sind solche mit 4,4 × 106 g/mol, 5,6 × 106 g/mol, 7,3 ×
106 g/mol und 8,0 × 106 g/mol. (mittlere molare Masse: rechnerisch ermittelte molare Mas
se nach Margolies-Gleichung M = 5,37 × 104 (η)1,49 mit η in dl/g).
Die verwendeten Polyethylen-Polymeren-Folien vor dem Verschmelzen bzw. Vulkani
sieren mit dem Kunststoffmaterial können eine Dichte (nach ISO 1183 Verfahren A) von 0,9
bis 0,96 g/cm3, vorzugsweise 0,93 bis 0,95, noch mehr bevorzugt 0,93 g/cm3, 0,94 g/cm3
oder 0.95 g/cm3 aufweisen. Es ist möglich, daß die Polyethylen-Polymeren-Folien vor dem
Verschmelzen bzw. Vulkanisieren mit dem Kunststoffmaterial eine nominelle Bruchdehnung
(z. B. ISO 527, 50 mm/min, Vielzweckprobekörper nach ISO 3167) von < 50% und einen
Zug-Elastizitätsmodul (Prüfgeschwindigkeit 1 mm/min; z. B. ISO 527 Teil 1 und 2,
Vielzweckprobekörper nach ISO 3167) von 570 bis 800 MPa, 680 bis 750 MPa, noch mehr
bevorzugt 570, 680, 720 oder 790 MPa haben. Die Kugeldruckhärte (30-s-Wert Prüfkraft
358 N, Platte 4 mm) reicht vorzugsweise von 35 bis 38, insbesondere 35, 36 oder 38 N/mm2.
Die Shore-Härte D (15-s-Wert, ISO 868, Platte 6 mm) beträgt vorzugsweise 60 bis 62.
Besonders zeigen Verschleißprüfungen, bei welchen man die Oberfläche der Oberseite
des erfindungsgemäßen Niederhalters unter definierten Bedingungen mit Schleifmaterial
(Schleifscheiben, loses Schleifpulver) in Berührung bringt und den nach einer bestimmten
Zeitdauer den durch den Abrieb der Oberfläche des Niederhalters bedingten Gewichtsverlust
bestimmt, keinen nennenswerten Abrieb.
Weil ein Verkleben oder Verbacken des Kunststoffmaterials des erfindungsgemäßen
Niederhalters, kein nennenswerter Abrieb oder Eindringen von abgeriebenen Kunststoffmate
rialteilchen in die Struktur und das Gewebe festzustellen ist, sowie das ästhetische Aussehen
des Klappverdecks unbeeinträchtigt bleibt, eignet sich der erfindungsgemäße Niederhalter
auch für jegliche Art von zu schwingungsdämpfenden Bauteilen, die Erschütterungen oder
Schwingungen ausgesetzt sind, lage- oder standortsicher zu halten sind, wie Kofferraumdec
kel. Türen, Fensterläden, Rolläden, oder dergleichen.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Es zeigen aufgrund einer
zeichnerische Vereinfachung in schematischer stark vergrößerter Weise, ohne Anspruch auf
maßstabsgetreue Wiedergabe
Fig. 1 den Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Niederhalters
mit Befestigungsteil und
Fig. 2 die Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Niederhalter
mit Befestigungsteil
Eine Spritzgießmaschine findet Anwendung. In einer Schließeinheit befinden sich die
Werkzeughälften und Aufspannplatten. Eine Werkzeughälfte mit der Negativform weist die
untere Kavität oder Werkzeughöhle und die andere umfaßt die obere Kavität oder Werk
zeughöhle mit dem der Bodenfläche gegenüberliegenden Angußkanal auf, welche an die Düse
der Spritzeinheit der Schubschneckenmaschine koppelbar ist. Eine Folie mit einer mittleren
Molmasse 7,3 × 106 g/mol und einer Schichtdicke von 10 µm wird auf die Bodenfläche der
Kavität, welche als Negativform der Oberseite des erfindungsgemäßen Niederhalters ent
spricht, faltenfrei gelegt. Elastomerer Kunststoff, hier eine Mischung mit Polystyrol- und Po
lyurethan-Polymeren und Copolymeren, wird in einen Zylinder unter Druck plastifiziert und
anschließend wird mittels Kolben die plastifizierte Kunststoffmaterialmasse in die von Kavi
täten ausgebildete Negativform unter Druck eingespritzt. Der noch erwärmte erfindungsge
mäße Niederhalter als Formteils wird aus der Negativform nach Trennung der beiden Werk
zeughälften voneinander ausgeworfen.
Der erfindungsgemäße Niederhalter 1 ist ein hier würfelartiges Formteil mit abgerun
deten Ecken und Kanten und einem Befestigungsteil 5. Die Oberseite 8 ist einheitlich mit
einer Schicht 2 aus Polyethylen-Polymeren mit einer mittleren molaren Masse 7,3 × 106 g/
mol beschichtet. Die Ebenen der Oberseite 8 und die der Bodenseite erstrecken sich nicht
parallel. Es zeigt sich, daß bei dem Spritzgießen die ursprüngliche Schichtdicke der Folie
nicht wesentlich geringer ist. Die Oberfläche der Schicht 2 ist eben und ohne Falten oder an
dere oberflächliche Unebenheiten.
Die Schicht 2 mit Polyethylen-Polymeren mit der mittleren Molmasse 7,3 × 106 g/mol
bedeckt zusätzlich zumindest einen Teil der oberen umlaufenden Kante 9. Die Schicht 2 ver
schmilzt mit dem elastomeren Kunststoffmaterial im Übergangsbereich zwischen der Folie
und dem Kunststoffmaterial, so daß sich die Folie bzw. Schicht 2 auch bei hoher Beanspru
chung nicht von dem Kunststoffmaterial ablösen kann. Die Seiten 3 und 7 weisen keine Po
lyethylen-Polymeren Schicht auf. Der erfindungsgemäße Niederhalter 1 wird auf der Unter
seite der Verdeckklappe derart gekoppelt, daß das Befestigungsteil 5 in einen Halter an der
Unterseite der Verdeckklappe eingeführt und lösbar verbunden wird.
Versuche mit dem erfindungsgemäßen Niederhalter an der Unterseite der Verdeckklap
pe von Cabriolets zeigen, daß der erfindungsgemäße Niederhalter bei heftigen Erschütterun
gen der Karosserie keinen Abrieb des unter der Schicht 2 angeordneten Kunststoffmaterials
aus Polystyrol- und Polyurethan-Polymeren und -Copolymeren auf der Oberfläche des Dach
kastens, der Abdichtgummileisten und weiteren Teilen des Klappverdecks sowohl bei Auf-
und Abwärtsbewegungen des Klappverdecks als auch bei Bewegungen längs und quer zur
Fahrtrichtung des Cabriolets ermöglicht. Zudem erweist sich die Oberfläche der Schicht 2
von derartiger Glätte, daß ebenso eine durch Reibung bedingte Verformung der oberflächli
chen Strukturen der Oberflächenschicht des Klappverdecks nicht zu beobachten ist. Zudem
ermöglicht die sehr geringe Verschleißfähigkeit der Schicht 2 den dauerhaften Einsatz des
erfindungsgemäßen Niederhalters ohne das Erfordernis zusätzlicher Inspektionen desselben,
ein Umstand, welcher gerade wegen der erwünschten Verringerung der Wartungskosten in
Kraftfahrzeugen gefordert ist.
Auch Dauerversuche mit Cabriolets ergeben, daß das herkömmlicherweise sogenannte
Ankleben des Oberflächenschicht des Klappverdecks an der Unterseite der Verdeckklappe,
insbesondere bei starker Hitze, durch die Anbringung des erfindungsgemäßen Niederhalters 1
mit der Polyethylenschicht aus Polyethylen-Polymeren mit einer mittleren molaren Masse von
z. B. 6,6 oder 8,0 × 106 g/mol wirkungsvoll unterbleibt. Hinzutretend wird auch das Ver
backen des herkömmlichen schwingungsdämpfenden Kunststoffmaterials mit dem Faltdach in
feuchtwarmen Milieu, wie bei starker Sonneneinstrahlung nach vorhergehender Benässung
mittels Regen, in dem Faltdachabteil verhindert.
Zudem wird in einem weiteren Verfahren in einer Spritzgießmaschine die Düse der
Spritzeinheit der Schubschneckenmaschine gekoppelt. Eine Folie mit einer mittleren Molma
sse 7,3 × 106 g/mol und einer Schichtdicke von 20 µm wird auf die Bodenfläche der Kavi
tät, welche als Negativform der Oberseite des erfindungsgemäßen Niederhalters entspricht,
gelegt. Thermoelastischer Kunststoff, hier eine Mischung mit Polyolefin-, Polyvinylchlorid-,
Styrol-Polymeren und Copolymeren, wird in einer rotierenden Schnecke der Schubschnec
kenmaschine plastifiziert und speichert die Schmelze vor der Spritze, wobei sie gegen einen
Staudruck zurückgeschoben wird. Beim Auflaufen auf einen Kontakt, der so eingestellt, daß
das gebildete Schmelzvolumen dem Volumen des zuspritzenden Niederhalters als Formteils
entspricht, werden die Drehbewegung der Schnecke abgeschaltet, die Schnecke an den An
gußkanal gekoppelt, sowie durch den aufgebrachten Staudruck nach vorne geschoben und
die Schmelze in die Negativform aus unterer und oberer Werkzeughälften gedrückt.
Während der anschließenden ersten Abkühlung im Werkzeug wird zum Ausgleich der
eintretenden Schwindung des eingespritzten Kunststoffmaterials 4 weitere Schmelze nachge
drückt. Nach einer zweiten Abkühlung wird der erfindungsgemäße würfelartige Niederhalter
1 mit dem Anguß ausgeworfen. Der Anguß, welcher durch das Vorhandensein eines koni
schen Stangenangusses geformt ist, wird bei Wegfahren der Werkzeughälften von der Düse
abgerissen und verbleibt an der der Oberseite 8 gegenüberliegenden Bodenseite und wird
nachträglich an der Abbruchstelle entfernt.
Der erfindungsgemäße Niederhalter 1 ist ein hier würfelartiges Formteil mit abgerun
deten Ecken und Kanten. Die Oberseite 8 ist einheitlich mit einer Schicht 2 aus Polyethylen-
Polymeren mit einer mittleren Molmasse 6,6 × 106 g/mol beschichtet. Die Ebenen der Ober
seite 8 und die der Bodenseite erstrecken sich nicht parallel. Es zeigt sich, daß bei dem
Spritzgießen die ursprüngliche Schichtdicke der Folie nicht wesentlich geringer ist. Die
Oberfläche der Schicht 2 ist eben und ohne Falten oder andere oberflächliche Unebenheiten.
Die Schicht 2 mit Polyethylen-Polymeren mit der mittleren Molmasse 6,6 × 106 g/mol be
deckt zusätzlich zumindest einen Teil der oberen umlaufenden Kante 9. Die Seiten 3 und 7
weisen keine Polyethylen-Polymeneren Schicht auf.
Da weder ein Verkleben oder Verbacken des Kunststoffmaterials des erfindungsgemä
ßen Niederhalters, weder ein nennenswerter Abrieb oder Eindringen von abgeriebenen Kunst
stoffmaterialteilchen, weder ein Eingriff in die Struktur und das Gewebe noch in die Oberflä
che des Klappverdecks, wie Dachkasten, Abdichtgummileisten etc., festzustellen ist, sowie
das ästhetische Aussehen des Klappverdecks von Dauer ist sein, der Rißbildung und Gefahr
der Undichtigkeit des Klappverdecks, insbesondere im oberen Fensterbereich des Klappver
decks, hinreichend und dauerhaft Einhalt geboten wird, sind sonach die Erfolge des erfin
dungsgemäßen Niederhalters auch in ihrer Zusammenschau als gelungen und wegen der Aus
gewogenheit als unerwartet für den Fachmann anzusehen.
Claims (8)
1. Schwingungsdämpfender Niederhalter mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit und gerin
gem Oberflächenabrieb, welcher ein Formteil (1) mit einem elastomeren Kunststoff,
thermoplastischen Kunststoff, Naturkautschuk und/oder Mischungen derselben ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (1) mindestens eine Oberflächenschicht
(2) mit Polyethylen-Polymeren mit einer ultrahohen mittleren molaren Masse von 3,5
bis 8,0 × 106 g/mol und einer Schichtdicke von 10 bis 500 µm aufweist.
2. Schwingungsdämpfender Niederhalter mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit und gerin
gem Oberflächenabrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polye
thylen-Polymeren eine ultrahohe mittlere molare Masse von 4,0 bis 8,0 × 106 g/mol, vor
zugsweise 7,3 bis 8,0 × 106 g/mol, haben.
3. Schwingungsdämpfender Niederhalter mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit und gerin
gem Oberflächenabrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polye
thylen-Polymeren eine ultrahohe mittlere molare Masse von 7,3 × 106 g/mol haben.
4. Schwingungsdämpfender Niederhalter mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit und gerin
gem Oberflächenabrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polye
thylen-Polymeren eine ultrahohe mittlere molare Masse von 8,0 × 106 g/mol haben.
5. Verfahren zur Herstellung eines Formteils mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit und
geringem Oberflächenabrieb, wobei im Schritt a) ein elastomerer Kunststoff oder ein
thermoplastisches Elastomer in einer Plastifiziereinheit zu einer plastifizierten Masse
mittels Druck und/oder Warme erweicht wird, dadurch gekennzeichnet, daß in
Schritten
- a) eine Folie mit Polyethylen-Polymeren mit einer ultrahohen mittleren molaren Masse von 3,2 bis 8,0 × 106 g/mol, vorzugsweise 7,3 bis 8,0 × 106 g/mol, und einer Schichtdicke von 10 bis 500 µm auf den den Angußkanälen gegenüberliegenden Boden als Oberseite des Formteils eines Werkzeughohlraum einer Schließeinheit angeordnet,
- b) die plastifizierte Masse mittels Druck in den Werkzeughohlraum gespritzt und
- c) anschließend das Formteil aus dem Werkzeughohlraum ausgeworfen werden.
6. Verfahren zur Herstellung eines Formteils mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit und
geringem Oberflächenabrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Folie mit Polyethylen-Polymeren mit einer ultrahohen mittleren molaren Masse von 7,3 bis
8,0 × 106 g/mol und einer Schichtdicke von 25 µm verwendet wird.
7. Verfahren zur Herstellung eines Formteils mit ausgezeichneter Verschleißfestigkeit und
geringem Oberflächenabrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als
thermoplastisches Elastomer mindestens ein Vertreter der Styrol-, Propylen- und/oder
Dimethylsiloxan-Polymere und/oder -Copolymere verwendet werden.
8. Verwendung eines Formteils zur Schwingungsherabsetzung mit geringer Reibung und Ver
schleiß als Schwingungsdämpfer von Faltdächern von Kraftfahrzeugen
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welcher ein Formteil (1) mit einer Oberflächen
schicht mit Polyethylen-Polymeren mit einer ultrahohen mittleren molaren Masse von
4,4 bis 5,6 × 106 g/mol und einer Schichtdicke von 10 bis 500 µm ist.
Priority Applications (1)
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