DE19813211A1 - Supraleitende Einrichtung mit Leitern aus Hoch-Tc-Supraleitermaterial - Google Patents
Supraleitende Einrichtung mit Leitern aus Hoch-Tc-SupraleitermaterialInfo
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Abstract
Die supraleitende Einrichtung (2) enthält ein raumtemperaturseitiges Vakuumgehäuse (4), in dem sich mindestens eine supraleitende Wicklung (3) mit auf unter 77 K gehaltenem Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial befindet. Zur thermischen Isolation sollen alle zwischen der Wicklung (3) und dem Vakuumgehäuse (4) befindlichen thermischen Isolationsmittel (8a, 8b) ungekühlt sein. Die supraleitende Einrichtung kann insbesondere ein Magnet einer Kernspintomographie-Anlage sein.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine supraleitende Einrichtung
mit einem raumtemperaturseitigen Vakuumgehäuse, in dem sich
mindestens eine supraleitende Wicklung befindet, deren Leiter
ein Hoch-Tc-Supraleitermaterial enthalten und auf einem Tem
peraturniveau unterhalb von 77 K gehalten sind, und mit ther
mischen Isolationsmitteln zwischen der Wicklung und dem Vaku
umgehäuse. Eine entsprechende supraleitende Einrichtung geht
z. B. aus "Cryogenics", Vol. 35, No. 2, 1995, Seiten 127 bis
133 hervor.
Es sind supraleitende Metalloxidverbindungen mit hohen
Sprungtemperaturen Tc von über 77 K bekannt, die deshalb auch
als Hoch-Tc-Supraleitermaterialien oder HTS-Materialien be
zeichnet werden und vielfach mit Flüssig-Stickstoff (LN2) bei
einer Temperatur von etwa 77 K gekühlt werden. Unter solche
Metalloxidverbindungen fallen insbesondere Cuprate von spezi
ellen Stoffsystemen wie insbesondere vom selten-erd-haltigen
Basistyp Y-Ba-Cu-O oder vom selten-erd-freien Basistyp
Bi-Sr-Ca-Cu-O, wobei die Bi-Komponente insbesondere durch Pb
teilweise substituiert sein kann. Mit diesen Supraleitermate
rialien werden Supraleiter in Draht- oder insbesondere in
Bandform entwickelt, die unter anderem auch zum Aufbau von
Magnetwicklungen z. B. in Transformatoren, supraleitenden
Energiespeichern oder Magneten von Kernspintomographie- bzw.
MRI(Magnet Resonance Imaging)- bzw. NMR (Nuclear Magnetic Re
sonance)-Anlagen dienen sollen.
Es zeigt sich jedoch, daß entsprechende Leiter trotz ihrer
hohen Sprungtemperatur Tc von beispielsweise 80 bis 110 K auf
Temperaturen von höchstens 20 bis 50 K gehalten werden müs
sen, um bei geforderten Feldstärken von etwa 0,1 bis einigen
Tesla nennenswerte Ströme tragen zu können. Entsprechende
Temperaturen liegen zwar einerseits deutlich höher als 4,2 K,
der Siedetemperatur von flüssigem Helium (LHe), auf der Lei
ter mit klassischem metallischen Supraleitermaterial wie z. B.
NbTi gehalten werden. Andererseits ist eine Kühlung mit LN2
bei 77 K wegen der verhältnismäßig hohen Temperatur unwirt
schaftlich. Andere verflüssigte Gase wie Wasserstoff
(Siedetemperatur: 20,4 K) und Neon (Siedetemperatur: 27,1 K)
scheiden wegen ihrer Gefährlichkeit oder mangelnder techni
scher Verfügbarkeit aus.
Nach dem Stand der Technik geht man davon aus, daß für große
Kryostat- und Magnetspulensysteme bei Temperaturen um 15 bis
40 K für einen wirtschaftlichen Betrieb mindestens ein Strah
lungsschild erforderlich ist, der von flüssigem Stickstoff
(77 K) oder einer Kältemaschine, z. B. einer einstufigen Ma
schine oder der ersten Stufe einer zweistufigen Maschine auf
ca. Bis 80 K gehalten wird. Für den Bau entsprechender Strah
lungsschilde ist ein beträchtlicher mechanischer Aufwand er
forderlich:
- a) Der Strahlungsschild muß in der Regel in einer komplizier ten Geometrie gebaut werden, da er der Form der Magnet wicklung und des sie umgebenden Vakuumgehäuses angepaßt sein muß. Ein Beispiel einer entsprechenden aufwendigen Geometrie ist z. B. eine Toroid-Form.
- b) Die Aufhängung des Strahlungsschildes muß über Elemente mit geringer Wärmeleitfähigkeit erfolgen.
- c) Die Ankopplung an die Kaltfläche einer Kältemaschine ist in vielen Anwendungen aufwendig: Wegen der regelmäßig nö tigen Wartung entsprechender Kältemaschinen ist nämlich in der Regel eine lösbare Verbindung mit hoher thermischer Leitfähigkeit erforderlich. Des weiteren muß die Verbin dung mechanisch weich gestaltet werden, um die mechani schen Schwingungen der Kältemaschine von Strahlungsschild fern zu halten. So könnten sonst z. B. in Magneten von Kernspintomographie-Anlagen Wirbelströme entstehen, die die Bildgebung stören würden.
Bei bekannten Supraleitungsmagneten mit HTS-Material wird
bisher stets ein Strahlungsschild vorgesehen, der mit geziel
ten Maßnahmen auf einer Zwischentemperatur zwischen der tie
fen Betriebstemperatur der Magnetwicklung und einem sie umge
benden, auf Raumtemperatur liegenden Gehäuse gehalten wird.
Ein entsprechender, als ein thermisches Isolationsmittel an
zusehender Strahlungsschild eines Magneten geht z. B. aus der
eingangs genannten Literaturstelle aus "Cryogenics" hervor.
Der Strahlungsschild dieses bekannten Magneten umgibt dabei
eine Magnetwicklung aus Leitern mit dem Hoch-Tc-Supraleiter
material Bi-2212-Cuprat, das mittels einer zweistufigen Käl
temaschine, einem Gifford-McMahon(GM)-Cryocooler, auf etwa
20 K gehalten wird. Der Strahlungsschild ist dabei an die er
ste Stufe dieser Kältemaschine thermisch angekoppelt und
liegt deshalb auf einer vergleichsweise wesentlich höheren
Temperatur als die Magnetwicklung. Der Aufbau aus Magnetwick
lung und sie umgebendem Strahlungsschild befindet sich dabei
in einem evakuierten Vakuumgehäuse, das auf Raumtemperatur
liegt. Ein entsprechender Supraleitungsmagnet ist auch aus
"Applied Superconductivity", Vol. 2, No. 3/4, 1994, Seiten 237
bis 250 zu entnehmen.
Darüber hinaus ist es auch bekannt, den Strahlungsschild ei
nes solchen Aufbaus mit einem weiteren, einstufigen Kryoküh
ler auf etwa 40 bis 80 K zu halten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Aufbau der su
praleitenden Einrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen
zu vereinfachen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß alle zwischen der supraleitenden Wicklung und dem Vakuum
gehäuse befindlichen thermischen Isolationsmittel ungekühlt
sind.
Das Problem der Kühlung einer Wicklung mit HTS-Material durch
eine Kältemaschine wird also so gelöst, daß die Wicklung ge
gen äußere Wärmestrahlung unter völligem Verzicht auf Strah
lungsschilde nur durch an sich bekannte, nicht durch besonde
re Kühlungsmaßnahmen gezielt gekühlten Isolationsmittel wie
z. B. viellagige Superisolationsfolien, Isolationsvliese, Iso
lationspulver oder geschäumtes Isolationsmaterial isoliert
wird. Die genannten Isolationsmittel können gegebenenfalls
auch miteinander kombiniert sein. Bei der Erfindung wird also
von der üblichen Praxis einer Verwendung von Strahlungsschil
den abgegangen. Durch den Verzicht auf einen Strahlungsschild
wird zwar die Wärmelast auf die supraleitende Wicklung ver
größert; jedoch verringert sich vorteilhaft die mechanische
Komplexität des Aufbaus deutlich. D.h., die Bauweise ohne
Strahlungsschild ermöglicht sehr viel kompaktere Kryosysteme,
so daß bei gleichem nutzbaren Magnetfeldvolumen die Wicklung
kleiner und dementsprechend preiswerter aufgebaut werden kann
und/oder mehr Nutzraum für den Anwender bleibt. Dies ist ins
besondere bei Magnetsystemen einer Kernspintomographie-Anlage
von höchster Bedeutung, da dort stets ein Kompromiß zwischen
Preis, Gewicht und dem Patientenraum eingegangen werden muß.
Insbesondere bei der sogenannten interventionellen Kernspin
tomographie (mit minimal invasiven Eingriffen mit ständiger
Operationskontrolle durch MRI-Bilder) kann so der Zugang für
das medizinische Personal erweitert werden. Aber auch bei mo
bilen Transformatorsystemen oder Energiespeichern oder Gene
ratoren oder Motoren als supraleitenden Einrichtungen gemäß
der Erfindung ist eine Volumenreduzierung von großer Bedeu
tung.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zur Kühlung der HTS-Wick
lung eine Kältemaschine mit geschlossenem He-Druckkreislauf
vorgesehen ist. Eine solche Kältemaschine kann ein Gifford-
McMahon-Kühler oder ein Stirling-Kühler oder ein Pulsröhren
kühler (vgl. z. B. "INFO PHYS TECH" des VDI-Technologie
zentrums, Nr. 6/Febr. 1996, mit dem Titel: "Pulsröhrenkühler:
Neue Kältemaschinen für die Supraleitungstechnik und Kryo
elektronik", 4 Seiten) sein. Solche Kühler besitzen zudem den
Vorteil, daß die Kälte "auf Knopfdruck" zur Verfügung steht
und dem Anwender die Handhabung von tiefkalten Flüssigkeiten
erspart wird. Bei dieser Kühlart wird die Kühlung der supra
leitenden Einrichtung, z. B. von einer Magnetspule oder einem
Transformator, nur durch Wärmeleitung zum Kaltkopf eines Re
frigerators indirekt gekühlt. Als besonders vorteilhaft ist
auch die Verwendung mindestens eines Pulsröhrenkühlers anzu
sehen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der supraleitenden Ein
richtung gemäß der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch weiter erläutert.
Dabei zeigen in der Zeichnung jeweils schematisch
deren Fig. 1 einen Schnitt durch einen supraleitenden Magne ten mit einem einstufigen Kühler,
deren Fig. 2 einen Schnitt durch einen Magneten mit einem zweistufigen Kühler, und
deren Fig. 3 und 4 jeweils im Schnitt einen C-förmigen Ma gneten einer Kernspintomographie-Anlage mit supraleitenden Magneteinrichtungen gemäß der Erfindung.
deren Fig. 1 einen Schnitt durch einen supraleitenden Magne ten mit einem einstufigen Kühler,
deren Fig. 2 einen Schnitt durch einen Magneten mit einem zweistufigen Kühler, und
deren Fig. 3 und 4 jeweils im Schnitt einen C-förmigen Ma gneten einer Kernspintomographie-Anlage mit supraleitenden Magneteinrichtungen gemäß der Erfindung.
Dabei sind in den Figuren sich jeweils entsprechende Teile
mit denselben Bezugszeichen versehen.
Bei der in Fig. 1 gezeigten supraleitenden Einrichtung gemäß
der Erfindung handelt es sich insbesondere um einen supralei
tenden Grundfeldmagneten einer Anlage zur Kernspintomographie
bzw. zur Nuclear Magnetic Resonance (NMR) bzw. zum Magnetic
Resonance Imaging (MRI). Der prinzipielle Aufbau eines sol
chen Magneten ist allgemein bekannt. Der mit 2 bezeichnete
Magnet enthält dabei mindestens eine supraleitende Magnet
wicklung 3 insbesondere mit rohrförmigem Querschnitt. Ent
sprechende Magnetwicklungen bilden insbesondere eine So
lenoidform und/oder sind Teil eines Spulensystems aus mehre
ren in einer Achsrichtung hintereinander angeordneten Spulen.
Die Wicklung soll mit Leitern aus einem der bekannten HTS-
Materialien wie z. B. einem Bi-Cuprat aufgebaut sein. Sie ist
in einem sie konzentrisch umschließenden, evakuierten Vakuum
gehäuse 4 mit einer äußeren, hohlzylindrischen Gehäusewand 4a
und einer inneren, hohlzylindrischen Gehäusewand 4b umgeben.
Das Vakuumgehäuse liegt dabei zumindest annähernd auf Raum
temperatur RT. Demgegenüber werden die Leiter der Magnetwick
lung 3 von einer Kältemaschine 5 auf einer tiefen Betriebs
temperatur TT von deutlich unterhalb 77 K, beispielsweise auf
einer Temperatur zwischen 10 und 50 K, insbesondere zwischen
15 und 40 K gehalten. Bei der Kältemaschine kann es sich um
einen Kryokühler vom Gifford-McMahon-Typ handeln, der bei
spielsweise einstufigen Kaltkopf 6 und einen daran ange
schlossenen Kompressor 7 umfaßt. Der Kompressor versorgt den
Kaltkopf mit He-Druckgas. Zur Verminderung der Wärmeeinlei
tung von den warmen Gehäusewänden 4a und 4b in dem Bereich
der gekühlten Magnetwicklung 3 sind thermische Isolationsmit
tel vorgesehen, die gemäß der Erfindung nicht gekühlt werden.
Darunter wird verstanden, daß diese Isolationsmittel nicht
diskret auf ein Zwischentemperaturniveau zwischen der tiefen
Betriebstemperatur TT der Magnetwicklung und der Raumtempera
tur RT des Vakuumgehäuses mittels eines Kühlmittels oder ei
ner Kältemaschine gelegt werden und daß insbesondere auf ei
nen gekühlten Strahlungsschild verzichtet wird. D.h., zur
thermischen Isolation dienen lediglich das Vakuum V in den
Zwischenräumen zwischen der Magnetwicklung und den Gehäuse
wänden sowie die dort befindlichen thermischen Isolationsmit
tels 8a und 8b. Wie in der Figur auszugsweise angedeutet sein
soll, können als thermische Isolationsmittels insbesondere
Lagen aus sogenannter Superisolationsfolie dienen. Es sind
aber auch andere bekannte thermische Isolationsmittel wie
z. B. Isolationsvliese, Isolationspulver oder geschäumte Iso
lationsmaterialien geeignet. Diese Isolationsmittel können
auch miteinander oder mit weiteren bekannten thermischen Iso
lationsmitteln kombiniert sein. Es wurde erkannt, daß die
Wärmelasten auf das kalte System sich dann durch Optimierung
aller Verlustprozesse wie Wärmestrahlung, Aufhängung der Ma
gnetwicklung, Stromzuführungen und Dissipation in der supra
leitenden Wicklung durch resistive Prozesse so klein halten
lassen, daß auf einen besonderen Strahlungsschild verzichtet
werden kann. Trotzdem ist der Betrieb mit einer leistungsfä
higen, einstufigen Kältemaschine bei 20 bis 30 K unter wirt
schaftlichen Gesichtspunkten möglich, z. B. mit einem Gifford-
McMahon-Refrigerator vom Typ "Leibold RGS 120-T", der eine
Wärmelast von 25 W bei 20 K abführen kann.
Wie in Fig. 1 ferner angedeutet ist, umschließt das Vakuum
gehäuse 4 mit seiner inneren Gehäusewand 4b einen Nutzraum N
auf Raumtemperatur RT, der zur Aufnahme eines zu untersuchen
den Patienten P dient.
Selbstverständlich sind ebenfalls unter Verzicht auf einen
Strahlungsschild auch mehrstufige Kältemaschinen verwendbar,
wobei z. B. eine erste Stufe einer solchen Maschine z. B. eine
Stromzuführung zwischenkühlt und eine zweite Stufe zur Küh
lung der HTS-Wicklung herangezogen wird. Ein entsprechendes
Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 2. Gegenüber der Ausführungs
form nach Fig. 1 wird hier die Magnetwicklung 3 des supra
leitenden Magneten 2 von einem zweistufigen Kaltkopf 10 einer
Kältemaschine 11 gekühlt. Die zweite Stufe des Kaltkopfes
kühlt dabei die Wicklung z. B. auf 15 bis 40 K durch Wärmelei
tung. Zur Verbesserung der Wärmeabfuhr können darüber hinaus
noch weitere Maßnahmen zum Einsatz kommen, wie z. B. Gasströme
oder Wärmerohre (sogenannte "head pipes"). Die in der Figur
nicht dargestellten Stromzuführungen verlaufen im Vakuum V
zwischen der äußeren, raumtemperaturseitigen Gehäusewand 4a
des Vakuumgehäuses 4 und einem Kaltflansch der tieftempera
turseitigen Magnetwicklung 3. Sie können vorteilhaft an der
ersten Stufe 10a der Kältemaschine thermisch abgefangen wer
den. Vorteilhaft ist auch der Einsatz von HTS-Leitern für die
Stromzuführung zwischen der ersten Stufe 10a auf etwa 70 bis
100 K und der von der zweiten Stufe 10b auf etwa 15 bis 40 K
gehaltenen Magnetwicklung 3. Ebenfalls ist eine Zwischenküh
lung von Spulenaufhängungen möglich. Zur Beschleunigung des
Abkühlens der Magnetwicklung von Raumtemperatur aus kann vor
teilhaft ein Wärmeschalter verwendet werden, beispielsweise
ein Gas-Schalter oder mechanischer Schalter. Die Kältemaschi
ne kann wiederum ein Gifford-MacMahon-, Stirling- oder vor
teilhaft ein Pulsröhrenkühler sein, dessen Vibrationen vor
teilhaft reduziert sind. Es ist auch möglich, Hybridtypen zu
verwenden, bei denen z. B. die erste Stufe aus einem Gifford-
McMahon-Kühler und die zweite Stufe aus einem Pulsröhrenküh
ler besteht.
Alternativ können auch zwei einstufige Kältemaschine verwen
det werden, wobei eine Maschine die Magnetwicklung auf 15 bis
40 K kühlt. Die andere Maschine kann dann auf einer höheren
Temperatur von beispielsweise 70 bis 100 K die erforderlichen
Stromzuführungen zwischenkühlen, wobei der Teil der Stromzu
führungen auf niedrigerer Temperatur auch aus HTS-Material
bestehen kann. Ebenfalls ist eine Zwischenkühlung von Spulen
aufhängungen möglich. Die beiden Kältemaschinen können auch
aus einer Kombination von Gifford-McMahon-, Stirling-
und/oder Pulsröhrenkühler bestehen.
Darüber hinaus können auch eine einstufige und eine zweistu
fige Kältemaschine verwendet werden, wobei die zweite Stufe
die Magnetwicklung auf 15 bis 40 K kühlt. Die einstufige Ma
schine kann auf einer höheren Temperatur von etwa 70 bis
100 K die Stromzuführung zwischenkühlen, wobei wiederum der
Teil der Stromzuführung auf niedrigerer Temperatur auch aus
HTS-Material bestehen kann. Auch hier ist eine Zwischenküh
lung von Spulenaufhängungen möglich. Beide Kältemaschinen
können aus einer Kombination der genannten Kühler bestehen.
Bei dem in Fig. 3 im Schnitt gezeigten Kernspintomographie-
Magneten 15 als supraleitender Einrichtung gemäß der Erfin
dung wird von bekannten Ausführungsformen mit C-förmigem Ei
senjoch 16 ausgegangen (vgl. z. B. EP 0 616 230 A).
Das Eisenjoch 16 wird durch zwei supraleitende Magnetwicklun
gen 17a und 17b mit HTS-Leitern magnetisiert. In den die
Wicklungen 17a und 17b umschließenden, getrennten Vakuumge
häusen 18a und 18b sind keinerlei Strahlungsschilde vorhan
den. Lediglich sind als thermische Isolationsmittel 19 neben
der Evakuierung der Vakuumgehäuse lediglich bekannte Mehrla
gen-Superisolationsfolien vorgesehen. Je ein Kaltkopf 20a
bzw. 20b einer Kältemaschine 21 kühlt die jeweils zugeordnete
Magnetwicklung 17a bzw. 17b indirekt durch Wärmeleitung auf
die geforderte Betriebstemperatur von z. B. 15 bis 40 K. Je
nach erforderlicher Leistung werden diese Kaltköpfe von einem
oder mehreren Kompressoren 7 mit He-Druckgas versorgt. In der
Figur ist ferner die in einem einen Patienten P aufnehmenden
Untersuchungsbereich bzw. in dem Nutzraum N erzeugte magneti
sche Induktion B durch Feldlinien f des zugeordneten Magnet
feldes veranschaulicht.
Der in Fig. 4 gezeigte MRI-Magnet 25 unterscheidet sich von
dem MRI-Magneten gemäß Fig. 3 lediglich durch die andere
Kühlung seiner Magnetwicklungen 17a und 17b. Hier kühlt ein
einstufiger Kaltkopf 26 einer Kältemaschine 27 beide Magnet
wicklungen mittels eines gut wärmeleitenden Verbindungsteils
28 auf die erforderliche Tieftemperatur. Dieses Verbindungs
teil 28 kann beispielsweise eine Cu- oder Al-Stange, ein Wär
merohr (sogenannte "head pipe") oder ein Gaskreislauf sein
und ist aus thermischen Isolationsgründen in einem Vakuumge
häuse 29 untergebracht. Dieses Vakuumgehäuse kann beispiels
weise mit den Vakuumgehäusen 18a und 18b der Magnetwicklungen
einen gemeinsamen Vakuumraum bilden oder auch von diesen va
kuummäßig getrennt sein.
Statt des gemäß den Fig. 3 und 4 angenommenen Eisenjochs
mit C-Form können selbstverständlich auch anders geformte
Eisenjoche wie z. B. in H-Form oder in Tempel-Form für die
Kernspintomographie-Magnete vorgesehen sein, um mit Wicklun
gen gemäß der Erfindung ausgestattet zu werden.
Für die gezeigten supraleitenden Einrichtungen gemäß der Er
findung können je nach Größe des Systems auch mehrere Kalt
köpfe verwendet werden. Darüber hinaus läßt sich je nach Sy
stem auch eine Vielzahl von supraleitenden Wicklungen über
einen gemeinsamen Wärmebus kühlen. Als Wicklungen kommen
Luftspulen oder Spulen in Kombination mit Eisen zur Induk
tionsverstärkung, Feldformung und/oder Abschirmung in Frage.
Die Wicklungen können dabei Teil von supraleitenden Einrich
tungen wie Magneten, Transformatoren, Generatoren oder Moto
ren sein, falls ein HTS-Material vorgesehen ist, das auf ei
nem Temperaturniveau von deutlich unter 77 K zu halten ist.
Gemäß den dargestellten Ausführungsbeispielen wurde davon
ausgegangen, daß für die supraleitenden Wicklungen mit HTS-
Material auf Tieftemperatur eine als besonders vorteilhaft
anzusehende indirekte Kühlung vorgesehen wird. Gegebenenfalls
kann aber auch die mindestens eine Wicklung der supraleiten
den Einrichtung nach der Neuerung von einem Wicklungsgehäuse
umschlossen sein, das zur Aufnahme eines die Leiter der Wick
lung kühlenden Kühlmittels wie insbesondere He nach Art einer
Badkühlung dient. Das Kühlmittel braucht dabei nicht unbe
dingt verflüssigt zu sein. Stattdessen ist auch eine forcier
te Kühlung möglich, falls die Supraleiter der mindestens ei
nen Wicklung wenigstens einen hierfür erforderlichen, vakuum
dichten Kühlmittelkanal aufweisen.
Claims (17)
1. Supraleitende Einrichtung mit einem raumtemperaturseitigen
Vakuumgehäuse, in dem sich mindestens eine supraleitende
Wicklung befindet, deren Leiter ein Hoch-Tc-Supraleiter
material enthalten und auf einem Temperaturniveau unterhalb
von 77 K gehalten sind, und mit thermischen Isolationsmitteln
zwischen der Wicklung und dem Vakuumgehäuse, dadurch
gekennzeichnet, daß alle zwischen der Wick
lung (3; 17a, 17b) und dem Vakuumgehäuse (4; 18a, 18b) be
findlichen thermischen Isolationsmittel (8a, 8b; 19) unge
kühlt sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die thermischen Isolations
mittel (8a, 8b; 19) Superisolationsfolien und/oder Isolati
onsvliese und/oder Isolationspulver und/oder geschäumtes Iso
lationsmaterial zumindest enthalten.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die mindestens eine Wick
lung von einem Wicklungsgehäuse umschlossen ist, das zur Auf
nahme eines die Leiter der Wicklung kühlenden Kühlmittels
vorgesehen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die mindestens eine Wick
lung mit Supraleitern aufgebaut ist, die wenigstens einen va
kuumdichten Kühlmittelkanal aufweisen, durch den forciert das
die Leiter kühlende Kühlmittel zu fördern ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die mindestens eine Wick
lung (3; 17a, 17b) indirekt gekühlt ist mittels thermischer
Ankopplung an einen kalten Teil einer Kältemaschine (5, 11,
21, 27).
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kältemaschine vom Gif
ford-McMahon-Typ oder vom Stirling-Typ oder ein Pulsröhren
kühler ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kältemaschine (5, 11,
21, 27) wenigstens einen an die mindestens eine Wicklung (3;
17a, 17b) thermisch angekoppelten Kaltkopf (6, 10, 20a, 20b,
26) enthält.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der wenigstens eine Kaltkopf
(6, 10, 20a, 20b, 26) ein- oder mehrstufig ausgeführt ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß zur thermi
schen Ankopplung ein thermisch gut leitender Verbindungsteil
(28), insbesondere eine Cu- oder Al-Stange oder ein Wärmelei
tungsrohr oder ein Gaskreislauf vorgesehen ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die minde
stens eine Wicklung (3; 17a, 17b) Teil eines Magneten (2, 15,
25) einer Kernspintomographie-Anlage ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die minde
stens eine Wicklung (3) rohrförmig gestaltet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mindestens eine Magnet
wicklung (17a, 17b) an einem C-förmigen Eisenjoch (16) des
Magneten (15, 25) befestigt ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei Magnetwicklungen (17a,
17b) jeweils in einem eigenen Vakuumgehäuse (18a, 18b) ange
ordnet sind und jeweils von mindestens einem eigenen Kaltkopf
(20a, 20b) wenigstens einer Kältemaschine (21) gekühlt sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei Magnetwicklungen (17a,
17b) jeweils in einem Vakuumraum eines Vakuumgehäuses ange
ordnet sind, zwischen welchen Vakuumgehäusen ein weiteres Va
kuumgehäuse (29) angeordnet ist, in dessen Vakuumraum minde
stens ein Kaltkopf (26) wenigstens einer Kältemaschine (27)
angeordnet ist, der in wärmeleitender Verbindung
(Verbindungselement 28) mit den Magnetwicklungen (17a, 17b)
steht.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vakuumräume der Magnet
wicklungen (17a, 17b) und des Kaltkopfes (26) einen gemeinsa
men Vakuumraum eines gemeinsamen Vakuumgehäuses bilden.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die minde
stens eine Wicklung (3; 17a, 17b) auf einer Temperatur zwi
schen 10 K und 50 K, vorzugsweise zwischen 15 K und 40 K, ge
halten ist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß das Hoch-Tc-
Supraleitermaterial ein Bi-Cuprat ist.
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DE19813211C2 DE19813211C2 (de) | 2000-05-18 |
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JP (1) | JPH11329834A (de) |
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