DE19811395A1 - Verfahren zur Kontrastverstärkung für ein Transmissionselektronenmikroskop - Google Patents
Verfahren zur Kontrastverstärkung für ein TransmissionselektronenmikroskopInfo
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Abstract
Es soll ein Verfahren zur Kontrastverstärkung für ein bestimmtes Teilchen in einem von einem Transmissionselektronenmikroskop aufgenommenen Bild einer Probe bereitgestellt werden, bei welchem ein errechnetes, kontrastreiches Bild dadurch erzeugt wird, daß von den Intensitäten eines ersten Bildes errechnete Untergrundintensitäten pixelweise abgezogen werden, wobei die Untergrundintensitäten als Funktion der Intensitäten eines zweiten Bildes errechnet werden. Hierbei soll dieses Verfahren einen breiteren Anwendungsbereich als bisher bekannte Verfahren aufweisen und insbesondere zur Kontrastverstärkung für Goldpartikel bei der Immunogoldmarkierung geeignet sein. Hierfür wird vorgeschlagen, daß das erste Bild unter Bedingungen aufgenommen wird, bei welchen das Teilchen einen möglichst hohen Kontrast aufweist und daß das zweite Bild in einem ausgewählten Energiefenster aufgenommen wird, welches derart gewählt ist, daß sich der Kontrastunterschied zwischen den beiden Bildern für das Teilchen von dem entsprechenden Kontrastunterschied für wenigstens einen zweiten Probenbestandteil unterscheidet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrastverstärkung für ein bestimmtes
Teilchen in einem von einem Transmissionselektronenmikroskop aufgenomme
nen Bild einer Probe.
Ein Aspekt vorliegender Erfindung betrifft insbesondere die hochauflösende
Strukturanalyse durch die Transmissionselektronenmikroskopie in der biologi
schen und medizinischen Forschung mittels Immunogoldmarkierung. Hierbei
werden Goldkörner von einer Größe zwischen 1 nm und 20 nm an ein bestimm
tes Biomolekül in der elektronenmikroskopischen Probe gekoppelt, so daß dieses
Molekül indirekt über die Position der Goldkörner in der Probe nachgewiesen
werden kann. Hierbei wird davon ausgegangen, daß Gold als ein Schwermetall
einen besonders starken Kontrast im Elektronenmikroskop erzeugt und damit
deutlich sichtbar ist.
Jedoch muß die Struktur der Zelle, in der das Gold markierte Molekül detektiert
werden soll, ebenfalls kontrastiert werden, um beispielsweise einzelne Zellkom
partimente sichtbar zu machen. Dies geschieht in der Regel mit Uran und/oder
Blei. Da diese Elemente ebenfalls Schwermetalle sind, erzeugen sie einen ähn
lichen Kontrast wie Gold, so daß die Goldkörner in vielen Proben nicht eindeutig
identifiziert werden können.
Um die Identifizierung zu erleichtern, könnten größere Goldkörner verwendet
werden. Bei größeren Goldkörnern ist jedoch die Spezifität der Kopplung an das
Molekül erheblich reduziert. Auch könnte man eine höhere Vergrößerung wählen.
Diese würde jedoch nur noch einen kleineren Ausschnitt der Zelle abbilden, der
allein nicht immer aussagekräftig ist. Des weiteren könnte nach der Goldmarkie
rung gezielt Silber an die Goldkörner angelagert werden, so daß um die Goldkör
ner ein Silbermantel entsteht und sich der Kontrast erheblich verstärkt. Jedoch
geschieht eine derartige Silberanlagerung nicht bei allen Goldkörnern, so daß
deren Kontrast nicht gleichmäßig verstärkt werden würde.
Nach einem anderen Ansatz kann durch Bildverarbeitung der Kontrast für ein
bestimmtes Teilchen angehoben werden. Hierbei wird ein errechnetes, kontra
streiches Bild dadurch erzeugt, daß von den Intensitäten eines ersten Bildes
errechnete Untergrundintensitäten pixelweise abgezogen werden, wobei die
Untergrundintensitäten als Funktion der Intensitäten eines zweiten Bildes errech
net werden. Dabei wird mit einem energiefilternden Transmissionselektronen
mikroskop (EFTEM) das erste Bild in einem Energiefenster aufgenommen, in
welchem eine elementspezifische Energiekante des bestimmten Teilchens liegt.
Das zweite Bild wird in einem Energiefenster aufgenommen, welches bei Ener
giewerten unter der elementspezifischen Kante liegt.
In einem hierauf folgenden, bildverarbeitenden Schritt wird eine Untergrund
intensität als lineare Abbildung der Intensitäten des zweiten Bildes bestimmt. Die
Bestimmung erfolgt derart, daß diese von den Intensitäten des zweiten Bildes
abhängige Funktion für einen Teilbereich beider Bilder, in welchen keines der
bestimmten Teilchen vorhanden ist, an die Intensitäten des ersten Bildes angefit
tet wird.
Nachdem auf diese Weise die funktionale Abhängigkeit der Untergrundinten
sitäten des ersten Bildes von den Intensitäten des zweiten Bildes bestimmt
wurde, wird diese Untergrundintensität für jedes Pixel des ersten Bildes aus den
Intensitäten des zweiten Bildes errechnet und von der Intensität des ersten
Bildes subtrahiert.
Auf diese Weise wird ein errechnetes Bild gewonnen, in welchem der Kontrast
für das bestimmte Teilchen verstärkt ist.
Voraussetzung zur Durchführung dieses Verfahrens ist, daß das bestimmte
Teilchen eine elementspezifische Energieverlustkante, wie zum Beispiel die
Energieverlustkante von Uran bei 120 eV oder die Energieverlustkante von
Phosphor bei 160 eV, aufweist.
Jedoch weisen nicht alle Partikel eine spezifische Energieverlustkante auf, die ein
in der Praxis selektiv darstellbares Signal liefert. Zum Beispiel weist zwar Gold
zwei spezifische Energieverlustkanten, eine erste bei 60 eV und eine andere bei
über 2000 eV, auf. Die erste Kante, bei 60 eV, liefert jedoch ein schwaches
Signal auf hohem elementunspezifischem Untergrund, so daß sich dieses Signal
in der Praxis nicht selektiv darstellen läßt. Die zweite Kante, bei über 2000 eV,
ist nicht detektierbar, da schon bei etwa 1000 eV die inelastischen Signale so
schwach werden, daß eine Detektion quasi nicht mehr möglich ist.
Vorliegender Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Kontrastverstärkungsverfahren bereitzustellen, welches einen breiteren Anwen
dungsbereich aufweist und nicht zwingend auf das Vorhandensein spezifischer
Energieverlustkanten angewiesen ist. Insbesondere soll das Verfahren eine
Kontrastverstärkung für Goldpartikel bei der Immunogoldmarkierung ermögli
chen.
Als Lösung schlägt die Erfindung ein gattungsgemäßes Kontrastverstärkungs
verfahren vor, bei welchem das erste Bild unter Bedingungen aufgenommen
wird, bei welchen das Teilchen einen möglichst hohen Kontrast aufweist, und
bei welchem das zweite Bild in einem ausgewählten Energiefenster aufgenom
men wird, welches derart gewählt ist, daß sich der Kontrastunterschied zwi
schen den beiden Bildern für das Teilchen von dem entsprechenden Kontrast
unterschied für wenigstens einen zweiten Probenbestandteil unterscheidet.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren zur Kontrastverstärkung unterscheidet sich
von dem vorgehend beschriebenen Kontrastverstärkungsverfahren durch einen
grundlegenden Unterschied in der Eigenschaft der für die Bildverarbeitung
verwendeten Bilder. Bei dem nach dem Stand der Technik arbeitenden Kontrast
verstärkungsverfahren werden die Bilder nach der spezifischen Energieverlust
kante des Elementes ausgewählt, dessen Kontrast verstärkt werden soll. Das
erste Bild wird hierbei in einem Energiefenster aufgenommen, welches die
spezifische Energieverlustkante des Elementes einschließt. Das zweite Bild wird
in einem Energiefenster aufgenommen, welches unterhalb der spezifischen
Energieverlustkante liegt.
Bei den Bildern nach dem erfindungsgemäßen Kontrastverstärkungsverfahren
hingegen findet eine gegebenenfalls vorhandene spezifische Energieverlustkante
des Teilchens, dessen Kontrast verstärkt werden soll, keine Anwendung. Inso
fern eignet sich dieses Verfahren sowohl für Teilchen, die keine spezifische
Energieverlustkante aufweisen, als auch für Teilchen, deren spezifische Energie
verlustkante keine selektiv darstellbaren Signale liefert. Insbesondere hat sich
herausgestellt, daß dieses Verfahren zur Kontrastverstärkung von Gold beson
ders geeignet ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Kontrastverstärkungsverfahren wird das erste Bild
unter Bedingungen aufgenommen, bei welchen das Teilchen einen möglichst
hohen Kontrast aufweist. Dieses kann zum Beispiel ein Bild der Probe mit einem
Transmissionselektronenmikroskop ohne Energiefilter sein. Ebenso ist es möglich
und insbesondere, wenn das Teilchen ein Goldpartikel ist, vorteilhaft, das erste
Bild bei einem Energiefenster von 0 eV aufzunehmen. Dieses bedeutet bei einem
energiefilternden Transmissionselektronenmikroskop, daß die Elektronen selektiert
werden, die keine Energie verloren haben.
Wenn die Probe neben dem bestimmten Teilchen und dem zweiten Proben
bestandteil noch einen weiteren Probenbestandteil enthält, kann es vorteilhaft
sein, wenn wenigstens ein weiteres Bild in einem weiteren, ausgewählten
Energiefenster aufgenommen wird, welches derart gewählt ist, daß sich der
Kontrastunterschied zwischen dem ersten und dem weiteren Bild und/oder dem
zweiten und dem weiteren Bild für das Teilchen und/oder für den zweiten
Probenbestandteil von dem entsprechenden Kontrastunterschied für den weite
ren Probenbestandteil unterscheidet.
Hierdurch wird ein Satz Bilder bereitgestellt, bei welchem das zweite Bild und
das weitere Bild jeweils selektiv Informationen über zwei Probenbestandteile
enthalten.
Auf diese Weise ist es möglich, die Untergrundintensitäten als Funktion der
Intensitäten des zweiten und des weiteren Bildes zu errechnen. Insbesondere
können die Untergrundintensitäten als lineare Abbildung der Intensitäten des
zweiten und des weiteren Bildes errechnet werden.
Ausreichend gute Ergebnisse bei minimalem Rechenaufwand lassen sich bereits
erzielen, wenn die Untergrundintensitäten als Polynom ersten oder höheren
(1.-3.) Grades durch die Intensitäten des zweiten und des weiteren Bildes dargestellt
werden. Bei einer derartigen Darstellung genügt es, einen additiven Koeffizienten
sowie für jede der Intensitäten des zweiten und des weiteren Bildes jeweils einen
multiplikativen Koeffizienten zu ermitteln.
Vorteilhafterweise wird die Untergrundintensitätenfunktion durch Fitten an die
Intensitäten des ersten Bildes gewonnen. Umfaßt die Untergrundintensitäten
funktion eine lineare Abbildung, so können die entsprechenden Koeffizienten
durch jedes bekannte statistische Fittverfahren ermittelt werden.
Es versteht sich, daß bei einem Polynom ersten Grades, bei welchem lediglich
drei Koeffizienten zu ermitteln sind, die zur Bestimmung der Untergrundinten
sitätenfunktion notwendige Zeit minimiert wird.
Die hierfür benötigte Zeit läßt sich des weiteren dadurch reduzieren, daß das
Fitten lediglich für selektierte, in einer Matrix angeordnete Pixel erfolgt. Ins
besondere ist es möglich, jedes zehnte Pixel jeder zehnten Pixelreihe zur Bestim
mung der Untergrundintensitätenfunktion zu verwenden. Bei einer Pixelmatrix
von 1024 × 1024 Bildpunkten ergeben sich somit in etwa 10 000 Bildpixel, die
zur Bestimmung der Untergrundintensitätenfunktion verwendet werden.
Insofern ist die Verwendung einer Pixelmatrix zum Fitten der Untergrundinten
sitätenfunktion auch unabhängig von den übrigen Merkmalen des erfindungs
gemäßen Kontrastverstärkungsverfahrens erfinderisch. Es hat sich gezeigt, daß
einzelne Pixel der Pixelmatrix, die zufällig eines der bestimmten Teilchen, zum
Beispiel Gold, darstellen, bei dem vorgenommenen Fitten nicht ins Gewicht
fallen.
Sollte sich nach Errechnung des kontrastreichen Bildes herausstellen, daß eine
nur unzureichende Kontrastverstärkung vorliegt - dieses kann an einer zu hohen
Dichte der bestimmten Teilchen (Gold) liegen -, können diejenigen selektierten,
in der Matrix angeordneten Pixel ausgewählt werden, die auf einem Abbild des
bestimmten Teilchen liegen. Anschließend kann die Untergrundintensitäten
funktion nochmals an die Intensitäten des ersten Bildes gefittet werden, wobei
in der Matrix die derart ausgewählten Pixel nicht berücksichtigt oder durch
andere Pixel ersetzt werden. Auch dieser zweite Schritt, bei welchem die Matrix
gegebenenfalls vorhandenen, besonderen Gegebenheiten angepaßt wird, ist
automatisch durchführbar, so daß nach wie vor dieses Verfahren für eine auto
matisierte Partikelauswertung geeignet ist.
Es versteht sich, daß bei weiteren Probenbestandteilen noch weitere Bilder bei
entsprechenden Energiefenstern aufgenommen und entsprechend verarbeitet
werden können.
Weist ein Partikel der Probe eine spezifische Energieverlustkante auf, die ein
selektiv darstellbares Signal liefert, ist es vorteilhaft, daß Energiefenster des
zweiten Bildes und/oder eines weiteren Bildes derart zu wählen, daß in diesem
die partikelspezifische Energiekante, vorzugsweise eine elementspezifische
Energiekante, dieses Probenbestandteils liegt. Hierdurch ist es möglich, diesen
Probenbestandteil besonders selektiv zu detektieren und entsprechend genau
diesbezüglich die Untergrundintensitätenfunktion zu bestimmen.
In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, daß das vorliegende, erfindungs
gemäße Kontrastverstärkungsverfahren in diesem Falle gerade die spezifische
Energieverlustkante eines anderen Partikel nutzt, um den Kontrast für das
bestimmte Teilchen zu verstärken. Von einer eventuell vorhandenen Energiever
lustkante des bestimmten Teilchens wird kein Gebrauch gemacht.
Umfaßt die Probe zum Beispiel Uran, so ist es vorteilhaft, wenn ein Bild bei
einem Energiefenster von 120 eV, der spezifischen Energieverlustkante von
Uran, aufgenommen wird.
Es ist des weiteren möglich, daß Energiefenster des zweiten Bildes und/oder
eines weiteren Bildes derart zu wählen, daß der relative Kontrast des Teilchens
in entweder diesem Bild oder dem ersten Bild dasselbe Vorzeichen aufweist wie
ein weiterer Probenbestandteil, während der relative Kontrast des Teilchens in
dem jeweils anderen Bild ein entgegengesetztes Vorzeichen, wie der weitere
Probenbestandteil, aufweist.
Hierbei bezeichnet der Begriff "relativer Kontrast" die Art, wie sich ein Partikel
in einem bestimmten vom Untergrund bzw. von der Hintergrundintensität ab
hebt. Je nach gewähltem Energiefenster und je nach Partikel können diese heller
oder dunkler als die Umgebung erscheinen. Insofern bezieht sich der Begriff des
Vorzeichens des relativen Kontrastes darauf, ob ein Partikel gegenüber dem
Untergrund heller oder dunkler abgebildet wird.
Die Tatsache, daß ein bestimmter Probenbestandteil in einem Bild mit einem
anderen Vorzeichen abgebildet wird, als das Teilchen, dessen Kontrast verstärkt
werden soll, und in einem anderen Bild mit demselben Vorzeichen abgebildet
wird, wie das bestimmte Teilchen, ermöglicht eine verhältnismäßig gute Selek
tion dieses Probenbestandteils und somit eine entsprechend genaue Bestimmung
der Untergrundintensitätenfunktion.
Eine derartige Kontrasteigenschaft zeichnet insbesondere Schwermetalle, also
auch Gold, von den übrigen, üblichen Probenmaterialien aus. So erscheinen
Schwermetalle bei niedrigen Energien dunkler als ihre Umgebung. Ab einem
bestimmten Energiewert hingegen werden diese heller abgebildet.
Im Einzelnen erscheinen etwa bis 60 eV Goldkörner dunkler als die Umgebung,
wobei diese bei 0 eV den stärksten negativen Kontrast liefern. Über 70 eV
werden die Goldkörner heller abgebildet.
Insofern hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn ein weiteres Bild bei einem
Energiefenster von 40 eV aufgenommen wird.
Überraschenderweise hat sich darüber hinaus herausgestellt, daß bei einer uran- und
bleikontrastierten Probe mit Immunogoldmarkierung, die mit Bildern bei 0
eV, 40 eV und 120 eV aufgenommen wurden, Signale von sowohl Uran als
auch Blei, sowie Signale, die durch die Dicke der Probe bedingt sind, erfolgreich
gefiltert werden können, und im wesentlichen das reine Goldsignal übrig bleibt.
Dementsprechend ist es auch möglich, das Energiefenster des zweiten Bildes
und/oder eines weiteren Bildes derart zu wählen, daß der relative Kontrast eines
zweiten Probenbestandteils in entweder diesem Bild oder dem ersten Bild dassel
be Vorzeichen aufweist, wie ein weiterer Probenbestandteil, während der relati
ve Kontrast des zweiten Probenbestandteils in dem jeweils anderen Bild ein
entgegengesetztes Vorzeichen, wie der weitere Probenbestandteil, aufweist.
Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden nachfolgend in der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und anlie
gender Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1a ein Bild einer Probe bei einem Energiefenster von 0 eV mit einer
Vergrößerung von M = 4000,
Fig. 1b ein Bild der Probe bei einem Energiefenster zwischen 40 eV und 50
eV,
Fig. 1c ein Bild der Probe bei einem Energiefenster zwischen 115 eV und
125 eV,
Fig. 2 Bilder von Goldkörnern aus der Probe nach Fig. 1 bei hoher Ver
größerung (M = 31 500) und verschiedenen Energieverlustwerten,
Fig. 3a eine schematische Beispielprobe im Schnitt,
Fig. 3b eine schematische Darstellung gemessener Intensitäten bei Bildern
der Beispielprobe nach Fig. 3a,
Fig. 3c das aus den Intensitäten nach Fig. 3b errechnete Goldsignal,
Fig. 4 die aus Fig. 1a bis 1c errechnete Goldverteilung, und
Fig. 5 die errechnete Goldverteilung in Überlagerung mit dem 0 eV-Bild
nach Fig. 1a.
Das Ausführungsbeispiel umfaßt eine Probe, bei welcher ein Ultradünnschnitt
einer Zelle mit Uran und Blei sichtbar gemacht wurde, in welcher die DNA mit
Goldkörnern von 6 nm markiert wurde.
Von der Probe wurden Aufnahmen mit einem energiefilternden Transmissions
elektronenmikroskop gemacht, wobei Elektronen selektiert wurden, die keine
Energie verloren haben, (Fig. 1a), die zwischen 40 und 50 eV verloren haben
(Fig. 1b) und die zwischen 115 und 125 eV verloren haben (Fig. 1c).
Hierbei wurde das Bild bei 0 eV gewählt, weil es den stärksten Kontrast für die
Goldkörner liefert. Das Fenster zwischen 115 und 125 eV wurde gewählt, weil
in diesem Bereich die elementspezifische Energieverlustkante des Uran liegt und
sich Uran somit in diesem Fenster gut selektiv darstellen läßt.
Für die Wahl des Energiefensters zwischen 40 und 50 eV wurde eine andere
Kontrasteigenschaft von Schwermetallen, speziell von Gold, ausgenutzt, die es
ermöglicht, daß Goldsignal vom Untergrund zu trennen. Diese Eigenschaft ist in
Fig. 2 dargestellt. Hierbei wurden Goldkörner aus der in Fig. 1a bis 1c
dargestellten Probe bei hoher Vergrößerung und bei verschiedenen Energie
verlustwerten aufgenommen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, erscheinen bis etwa
60 eV die Goldkörner dunkler als die Umgebung, wobei diese bei 0 eV den
stärksten negativen Kontrast liefern. Zwischen 70 und 120 eV werden die
Goldkörner heller abgebildet. Ab etwa 110 eV sind die Goldkörner nicht mehr zu
erkennen, da das Signal vom Uran dominiert wird.
Um den Kontrast der Goldkörner vom Untergrund zu trennen, wurde die Intensi
tät des Untergrundes IU als lineare Funktion von den Intensitäten bei 45 eV (I45)
und bei 120 eV (I120) berechnet.
IU = c0 + c1I45 + c2I120.
Um die Intensität des Untergrundes zu berechnen, wurden von den 1024 × 1024
Pixeln der Bilder jedes zehnte Pixel jeder zehnten Pixelreihe ausgewählt
und anschließend die Funktion der Untergrundintensitäten IU für die etwa 10 000
Pixeln in ihren Koeffizienten c0, c1 und c2 an die Intensitäten bei 0 eV (I0) angefittet.
Nachdem auf diese Weise die Funktion der Untergrundintensität bestimmt war,
wurde für jedes Pixel die Untergrundintensität von der Intensität bei 0 eV abge
zogen,
IErg = I0 - IU
so daß im wesentlichen nur noch der durch das Gold verursachte Kontrast übrig
blieb.
Schematisch ist dies in Fig. 3 dargestellt. Die Probe besteht aus einem Schnitt,
der zwar eine gleichmäßige Dicke hat, bei dem aber die Dichte variiert. Hierbei
steht das dunkle Grau für eine Stelle hoher Dichte. Zusätzlich ist eine Stelle mit
Uran und ein Goldkorn dargestellt. Zwischen dem Bild bei 0 eV und den Bilden
bei 45 eV und 120 eV ergibt sich für die Probe ohne Schwermetalle eine Kon
trastumkehr. Der Kontrast für Uran ist in dem 45 eV-Bild ähnlich wie für Gold.
Der Unterschied zwischen Gold und Uran wird im 120 eV-Bild deutlich. Während
Gold nur einen schwachen positiven Kontrast erzeugt, ist die Intensität für Uran
sehr viel stärker. In diesem Beispiel ergeben die Konstanten c0 = 0, c1 = 1 und
c2 = 1 das reine Goldsignal.
Die nach dem Fitten errechnete Goldverteilung für jedes Pixel ist als binarisiertes
Ergebnisbild in Fig. 4 dargestellt, während Fig. 5 eine Überlagerung der
Intensitäten bei 0 eV und des binarisierten Ergebnisbildes darstellt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, den Kontrast eines für
eine Lokalisationsuntersuchung verwendeten, goldmarkierten Biomoleküls (zum
Beispiel Antikörper, DNA- oder RNA-Sonde) differentiell und selektiv zu optimie
ren. Hierbei ist eine gleichzeitige Berücksichtigung des in der Probe ebenfalls
vorhandenen Uran- und/oder Bleikontrasts möglich, welcher zur Strukturerken
nung der gesamten Zelltopologie unerläßlich ist.
Als Endresultat der Kontrastoptimierung erscheint der Kontrast der Goldpartikel
stark hervorgehoben, während der Kontrast der Zellstruktur definiert abgesenkt
wird, so daß die Position und Zahl der Goldkörner in Bezug zur unterliegenden
Zellstruktur eindeutig definiert ist.
Somit ist es mit diesem Verfahren möglich, ein Experiment, bei dem ein Biomole
kül mit Gold markiert wurde, objektiver und sicherer als bisher auszuwerten. So
kann das Ergebnisbild binarisiert und auf das 0 eV-Bild gelegt werden, so daß
genauere Aussagen über die Verteilung des betreffenden Moleküls in der Zelle
möglich sind. Zudem sollte es möglich sein, diese Bilder automatisch, zum
Beispiel computergestützt, auswerten zu lassen.
Claims (15)
1. Verfahren zur Kontrastverstärkung für ein bestimmtes Teilchen in einem
von einem Transmissionselektronenmikroskop aufgenommenen Bild einer
Probe,
- - bei welchem ein errechnetes, kontrastreiches Bild (IErg) dadurch erzeugt wird, daß von den Intensitäten (I0) eines ersten Bildes errechnete Untergrundintensitäten (IU) pixelweise abgezogen wer den,
- - wobei die Untergrundintensitäten als Funktion der Intensitäten (I45, I120) eines zweiten Bildes errechnet werden, dadurch gekennzeichnet,
- - daß das erste Bild unter Bedingungen aufgenommen wird, bei welchen das Teilchen einen möglichst hohen Kontrast aufweist, und
- - daß das zweite Bild in einem ausgewählten Energiefenster aufge nommen wird, welches derart gewählt ist, daß sich der Kontrast unterschied zwischen den beiden Bildern für das Teilchen von dem entsprechenden Kontrastunterschied für wenigstens einen zweiten Probenbestandteil unterscheidet.
2. Kontrastverstärkungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens ein weiteres Bild in einem weiteren, ausgewählten
Energiefenster aufgenommen wird, welches derart gewählt ist, daß sich
der Kontrastunterschied zwischen dem ersten und dem weiteren Bild
und/oder dem zweiten und dem weiteren Bild für das Teilchen und/oder
für den zweiten Probenbestandteil von dem entsprechenden Kontrast
unterschied für wenigstens einen weiteren Probenbestandteil unterschei
det.
3. Kontrastverstärkungsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Untergrundintensitäten (IU) als Funktion der Intensitäten (I45, I120
des zweiten und weiteren Bildes errechnet werden.
4. Kontrastverstärkungsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Untergrundintensitäten (IU) als lineare Abbildung der Intensitä
ten (I45, I120) des zweiten und des weiteren Bildes errechnet werden.
5. Kontrastverstärkungsverfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Untergrundintensitäten (IU) als Polynom 1. oder höheren
Grades durch die Intensitäten (I45, I120) des zweiten und des weiteren
Bildes dargestellt werden.
6. Kontrastverstärkungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Untergrundintensitätenfunktion (IU) durch
Fitten an die Intensitäten (I0) des ersten Bildes gewonnen wird.
7. Kontrastverstärkungsverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Fitten für selektierte, in einer Matrix angeordnete Pixel
erfolgt.
8. Kontrastverstärkungsverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß nach Errechnung des kontrastreichen Bildes diejenigen selektier
ten, in der Matrix angeordneten Pixel ausgewertet werden, die auf einem
Abbild des bestimmten Teilchens liegen, und anschließend die Unter
grundintensitätenfunktion nochmals an die Intensitäten des ersten Bildes
gefittet wird, wobei in der Matrix die derart ausgewählten Pixel nicht
berücksichtigt oder durch andere Pixel ersetzt werden.
9. Kontrastverstärkungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das Energiefenster des zweiten Bildes und/oder
eines weiteren Bildes derart gewählt ist, daß in diesem eine partikel
spezifische, vorzugsweise elementspezifische, Energiekante eines Proben
bestandteils liegt.
10. Kontrastverstärkungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das Energiefenster des zweiten Bildes und/-
oder eines weiteren Bildes derart gewählt ist, daß der relative Kontrast
des Teilchens in entweder diesem Bild oder dem ersten Bild dasselbe
Vorzeichen aufweist, wie ein weiterer Probenbestandteil, während der
relative Kontrast des Teilchens in dem jeweils anderen Bild ein entgegen
gesetztes Vorzeichen, wie der weitere Probenbestandteil, aufweist.
11. Kontrastverstärkungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Energiefenster des zweiten Bildes
und/oder eines weiteren Bildes derart gewählt ist, daß der relative Kon
trast eines zweiten Probenbestandteils in entweder diesem Bild oder dem
ersten Bild dasselbe Vorzeichen aufweist wie ein weiterer Probenbestand
teil, während der relative Kontrast des zweiten Probenbestandteils in dem
jeweils anderen Bild ein entgegengesetztes Vorzeichen, wie der weitere
Probenbestandteil, aufweist.
12. Kontrastverstärkungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das bestimmte Teilchen Gold ist.
13. Kontrastverstärkungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bild bei einem Energiefenster von
0 eV aufgenommen wird.
14. Kontrastverstärkungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres Bild bei einem Energiefenster
von 40 eV aufgenommen wird.
15. Kontrastverstärkungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres Bild bei einem Energiefenster
von 120 eV aufgenommen wird.
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