DE19806519A1 - Vorrichtung zum Sterilisieren von Behältern mittels eines Niederdruckplasmas - Google Patents
Vorrichtung zum Sterilisieren von Behältern mittels eines NiederdruckplasmasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sterilisieren der
Innenflächen sowie der im Bereich einer Füllöffnung befindlichen
Außenflächen von drucklabilen, elektrisch nichtleitenden Behäl
tern mittels eines Niederdruckplasmas, mit einer evakuierbaren
Kammer zur Aufnahme der Behälter, mit einer Vakuumpumpe zum
Evakuieren der Kammer, mit einer an die Kammer angeschlossenen
Zuleitung für zu ionisierendes Gas, mit zwei die Behälter mit
halbschalenartigen Bereichen umschließenden, das Plasma erzeu
genden Elektroden, die im Bereich der Füllöffnung eine gegenüber
dem Behälter Spiel aufweisende Aussparung haben, sowie mit einem
Hochfrequenz-Generator zum Anlegen einer Wechselspannung an eine
der Elektroden, von denen die andere geerdet ist.
Bei einer Vorrichtung dieser Art (EP 801 952 A2) sind die Elek
troden im Inneren der Kammer angeordnet, so daß auch der Bereich
außerhalb der Elektroden evakuiert werden muß. Dies führt
zum einen zu einem großen mechanischen Aufwand und zum anderen zu
einem erhöhten Energiebedarf. Die bekannte Vorrichtung ist jedoch
insofern vorteilhaft, als wegen der die Behälter eng umschließen
den Elektroden das sterilisierende Plasma im wesentlichen nur im
Inneren des Behälters gezündet wird, so daß die nicht zu steri
lisierenden Außenflächen der Behälter nicht vom Plasma beauf
schlagt werden. Da das Vakuum sich sowohl im Inneren als auch
außerhalb der Behälter befindet, brauchen diese nicht formstabil
zu sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der
genannten Vorteile den mechanischen Aufwand und den Energiebedarf
zu verringern.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Elektroden zugleich die
evakuierbare Kammer bilden.
Wie schon beim genannten Stand der Technik umschließen die
Elektroden die Behälter mit einem Spalt, der zwar das Ausbilden
eines Vakuums auch außerhalb der Behälter möglich macht, der auf
der anderen Seite aber so eng ist, daß hier kein Plasma gezündet
werden kann. Dadurch wird das Plasma im wesentlichen nur im
Inneren der Behälter gezündet, so daß auch nur die Innenflächen
der Behälter, zusammen mit den im Bereich der Füllöffnung lie
genden Außenflächen, sterilisiert werden. Dies führt zu einem
guten Wirkungsgrad. Dadurch, daß die Elektroden selbst die
evakuierbare Kammer bilden und nicht in einem evakuierbaren
Reaktor angeordnet sind, verringert sich das zu evakuierende
Volumen deutlich. Der zu evakuierende Raum entspricht also im
wesentlichen nur dem Inneren der zu sterilisierenden Behälter,
obwohl diese selbst nicht den Reaktor bilden.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die beiden
Elektroden, unter Zwischenschaltung eines Isolators, mit Trenn
fugen dichtend aneinander anschließen.
Die Elektroden umgeben den jeweiligen Behälter mit halbschalen
artigen Bereichen, die zum Einbringen des Behälters in die Kammer
voneinander wegbewegbar sind. Darüber hinaus sind die Elektroden
mit dem Boden des Behälters zugeordneten, gegeneinander iso
lierten Fortsätzen versehen, die auf einer nichtleitenden Grund
platte angeordnet sind, auf welcher der Behälter während des
Sterilisierens steht. Auch die Fortsätze sind von den halb
schalenartigen Bereichen der Elektroden trennbar.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
Die Vorrichtung dient dem Sterilisieren von Behältern 1 mittels
eines Niederdruckplasmas. Bei diesen Behältern 1, welche druck
labil und elektrisch nichtleitend sind, sollen insbesondere die
Innenflächen 2 keimfrei gemacht werden. Von den Außenflächen 3
hingegen brauchen nur diejenigen sterilisiert zu werden, die sich
im Bereich einer Füllöffnung 6 befinden, nämlich ein Transport
kragen 4 und ein Gewinde 5. In der Figur ist nur ein Behälter 1
dargestellt, obwohl die Vorrichtung für eine Vielzahl von Behäl
tern 1 vorgesehen sein kann.
Zum Sterilisieren wird der Behälter 1 in einer zu evakuierenden
Kammer 7 aufgenommen, die an eine Vakuumpumpe 8 angeschlossen
ist. Über einen Vakuumbehälter 9 ist die Vakuumpumpe 8 über zwei
Absaugrohre 10 und 11 mit der Kammer 7 verbunden. Der Vakuum
behälter 9 dient als Vakuumverteiler für die zwei Absaugrohre 10
und 11. Ein im Absaugrohr 10 befindliches geregeltes Ventil 12
dient dem Einstellen des Druckes in der Kammer 7 und damit im
Behälter 1. Das im Absaugrohr 11 befindliche Ventil 13 hat eine
noch zu beschreibende andere Funktion und wird für das eigent
liche Evakuieren der Kammer 7 nicht benötigt.
Der Vakuumbehälter 9 ermöglicht ein beschleunigtes Evakuieren
sowie die Verwendung einer Vakuumpumpe 8 mit geringerer Leistung.
Die Vakuumpumpe 8 kann während der Sterilisation und während des
Zuführens eines neuen Behälters 1 den Vakuumbehälter 9 evakuie
ren, der dann seinerseits nach öffnen des Ventils 12 die Kammer 7
beschleunigt evakuiert.
Zum Erzeugen des Plasmas sind zwei Elektroden 14 und 15 vor
gesehen, von denen die Elektrode 14 mit einer Wechselspannung
beaufschlagbar und die Elektrode 15 geerdet ist. Die zwei Elek
troden 14 und 15 sind so gestaltet, daß sie bei Betrieb die
Kammer 7 bilden, welche den Behälter 1 aufnimmt. Dies macht es
möglich, daß sich das Vakuum sowohl im Inneren des Behälters 1
als auch außerhalb des Behälters 1 befindet, so daß dieser nicht
formstabil zu sein braucht. Die Elektroden können so gestaltet
sein, daß sie jeweils mehreren nebeneinander angeordneten Behäl
tern 1 zugeordnet sind.
Dem Erzeugen der Wechselspannung dient ein Hochfrequenz-Generator
16, der eine Leistung mit einer zugelassenen Industriefrequenz,
beispielsweise 13,56 oder 27,12 MHz liefert. Die Leistung wird
von einer sogenannten Matchbox 17 über die Elektrode 14 kapazitiv
eingekoppelt. Alle übrigen Apparaturen, mit Ausnahme des Hoch
frequenz-Generators 16, sind an der anderen, geerdeten Elektrode
15 angebracht.
Die zwei Elektroden 14 und 15 weisen halbschalenartige Bereiche
18 und 19 auf, mit welchen sie den Behälter 1 jeweils über den
halben Umfang umschließen. Dadurch ergibt sich ein Spalt 20 längs
der Außenkontur des Behälters 1. Der Spalt 20 soll so eng sein,
daß darin kein Plasma gezündet werden kann. Diese Bedingung ist
dann erfüllt, wenn der Spalt 20 nur wenige Millimeter breit ist.
Obwohl also beide Elektroden 14 und 15 außerhalb des Behälters 1
angeordnet sind, wird bei der gewählten Anordnung das Plasma im
wesentlichen nur im Inneren des Behälters 1 gezündet, so daß im
wesentlichen nur dessen Innenflächen 2 sterilisiert werden.
Da neben den Innenflächen 2 auch ein Teil der Außenflächen 3 im
Bereich der Füllöffnung 6 mitsterilisiert werden soll, weisen die
Elektroden 14 und 15 in diesem Bereich eine Aussparung 21 derart
auf, daß sie gegenüber den Außenflächen 3 Spiel haben. Dadurch
kann das gezündete Plasma auch den Transportkragen 4 und das
Gewinde 5 erreichen.
In die Kammer 7 mündet eine Zuleitung 22 für zu ionisierendes
Gas. Über ein zugehöriges Drosselventil 23 wird das Plasmagas in
die Kammer 7 und damit in den Behälter 1 eingelassen. Während des
Sterilisationsvorganges kann durch Gaszufuhr und gleichzeitiges
Abpumpen über das regelbare Ventil 12 der Druck durch ein dyna
misches Strömungsgleichgewicht gehalten werden. Es kann aber auch
lediglich eine bestimmte Menge Prozeßgas nach dem Abpumpen zuge
geben werden, die genau zum gewünschten Druck führt. Der Druck
läßt sich über eine nicht dargestellte Druckmeßeinrichtung
kontrollieren.
Der am besten geeignete Entladungsdruck ist abhängig von der
Gasart und kann im Bereich von 0,1 Pa bis zu einigen 100 Pa
liegen. Ein besonders geeignetes Plasmagas ist beispielsweise
Wasserstoffperoxid, es können aber grundsätzlich auch andere Gase
verwendet werden.
Die zwei Elektroden 14 und 15, welche den Behälter 1 umschließen,
stoßen mit Trennfugen 25 aufeinander. Damit die beiden Elektroden
14 und 15 im geschlossenen Zustand der Kammer 7 elektrisch
gegeneinander isoliert sind, ist die Elektrode 15 mit einem
Isolator 24 versehen, der die gesamte Berührfläche zwischen den
beiden Elektroden 14 und 15 bedeckt. Zur Abdichtung des Vakuums
zwischen den zwei Elektroden 14 und 15 ist in der anderen Elek
trode 14 eine Dichtung 32 vorgesehen.
Bei geschlossener Kammer 7 steht der Behälter 1 mit seinem Boden
26 auf einem Reaktorboden 27, der aus einer nichtleitenden
Grundplatte 31 sowie zwei metallischen Fortsätzen 28 und 29 der
Elektroden 14 und 15 besteht. Zwischen den Fortsätzen 28 und 29
befindet sich ein isolierender Fortsatz der Grundplatte 31. Der
Reaktorboden 27 wird mittels eines Dichtungsringes 30 gegen die
halbschalenartigen Bereiche 18 und 19 der Elektroden 14 und 15
abgedichtet.
Wie bereits die halbschalenartigen Bereiche 18 und 19, so ist
auch der Reaktorboden 27 entsprechend der Kontur des Bodens 26
des Behälters 1 geformt. Da der dort befindliche Spalt auch
evakuiert wird, ist die Wandung des Behälters 1 keiner resultie
renden Kraft ausgesetzt.
Zur Behandlung des Behälters 1 wird dieser von einer nicht
dargestellten Zustelleinrichtung, welche den Behälter 1 am
Transportkragen 4 ergreift, in die geerdete Elektrode 15 einge
legt. Die Kammer 7 wird in drei Schritten geschlossen: Im ersten
Schritt wird über das Ansaugrohr 11, durch Steuerung des Ventils
13, der zugeführte Behälter 1 an die Elektrode 15 angesaugt.
Danach wird die Zustelleinrichtung weggefahren. In einem zweiten
Schritt wird die Elektrode 14 an die Elektrode 15 herangefahren.
In einem letzten Schritt wird der Reaktorboden 27 von unten
zugestellt. Danach wird das Ventil 13 geschlossen.
Das Evakuieren findet somit über das obere Absaugrohr 10 statt,
welches im Bereich der Aussparung 21 in die Kammer 7 mündet. In
diese Aussparung 21 mündet auch die Zuleitung 22 für das zu
ionisierende Gas.
Die Anordnung hat den Vorteil, daß die Elektroden 14 und 15 nicht
ihrerseits in einem Reaktor angeordnet zu werden brauchen, daß
also die Elektroden 14 und 15 an ihren Außenflächen nicht dem
Unterdruck ausgesetzt zu werden brauchen, wodurch sich der
Energieverbrauch deutlich verringert. Darüber hinaus ist der
mechanische Aufwand kleiner als beim erläuterten Stand der
Technik.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Sterilisieren der Innenflächen sowie der im
Bereich einer Füllöffnung befindlichen Außenflächen von druckla
bilen, elektrisch nichtleitenden Behältern mittels eines Nieder
druckplasmas, mit einer evakuierbaren Kammer zur Aufnahme der
Behälter, mit einer Vakuumpumpe zum Evakuieren der Kammer, mit
einer an die Kammer angeschlossenen Zuleitung für zu ionisieren
des Gas, mit zwei die Behälter mit halbschalenartigen Bereichen
umschließenden, das Plasma erzeugenden Elektroden, die im Bereich
der Füllöffnung eine gegenüber dem Behälter Spiel aufweisende
Aussparung haben, sowie mit einem Hochfrequenz-
Generator zum Anlegen einer Wechselspannung an eine der Elektro
den, von denen die andere geerdet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (14, 15) zugleich die evakuierbare Kammer (7)
bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektroden (14, 15) unter Zwischenschaltung eines Isolators (24),
mit Trennfugen (25) dichtend aneinander anschließen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (14, 15) mit dem Boden (26) des Behälters (1)
zugeordneten, gegeneinander isolierten Fortsätzen (28, 29) verse
hen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fortsätze (28, 29) von den halbschalenartigen Bereichen (18, 19)
der Elektroden (14, 15) trennbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fortsätze (28, 29) auf einer nichtleitenden Grundplatte (31)
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die halbschalenartigen Bereiche (18, 19) der Elek
troden (14, 15) voneinander wegbewegbar sind.
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