DE19806139A1 - Aus Gehäuse und Linearlager bestehende Lagereinheit - Google Patents
Aus Gehäuse und Linearlager bestehende LagereinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine aus einem mit einer zylindrischen Bohrung versehenen Gehäuse
und einem darin eingebauten Linearlager bestehende Lagereinheit nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Diese Linearlager weisen einen Käfig, in dem am Umfang verteilt mehrere endlose, aus
längsverlaufenden Kugellaufbahnen für die belasteten Kugeln, ebenfalls längsverlaufenden
Rücklaufbahnen für die unbelasteten Kugeln und jeweils an den Enden diese
längsverlaufenden Laufbahnen paarweise miteinander verbindenden Umlenkbahnen
bestehende Kugelreihen angeordnet sind, und in Längsschlitzen des Käfigs angeordnete
Laufbahnplatten auf, die die Kugellaufbahnen für die belasteten Kugeln radial nach außen
abdecken.
Bei den bekannten Linearlagern dieser Art liegen die in Längsschlitzen des Käfigs
angeordneten Laufbahnplatten über ihre ganze Länge mit der Mantelfläche satt in der
zylindrischen Bohrung des Gehäuses an (DE-PS 12 68 442). Diese Lösung ist bei
Momentenbelastung und/oder Wellendurchbiegung oder bei Formfehlern im
Führungssystem so starr, daß es in ungünstigen Fällen zu einem Verklemmen der in die
Laufbahnen der Laufbahnplatten einlaufenden Kugeln kommen kann. Die Folge sind
ruckweise Bewegungen sowie sägende Geräusche.
Bei einer weiteren bekannten Ausführung, bei der die Laufbahnplatten in der Mitte ihrer
Länge eine Auflage aufweisen und von dort zu den Enden hin abgeschrägt sind (DE-PS 15 75 608),
können die Laufbahnplatten gegenüber der zylindrischen Bohrung des Gehäuses
um den Auflagepunkt schwenken und in gewissem Maße Wellendurchbiegungen
ausgleichen. Bei dieser Ausführung können sich die Auflagepunkte in das Gehäuse
einarbeiten, was zu einer Vergrößerung des Betriebsspieles führt. Ein Verlust an
Steifigkeit, Tragfähigkeit und somit an Lebensdauer ist die Folge.
Um dies zu vermeiden, werden in der Praxis über die Laufbahnplatten gehärtete
Abstützringe aufgeschoben (EP-0 636 803 A1). Das bedeutet jedoch zusätzliche
Komponenten.
Auch Lösungen mit trichterförmigen Einläufen in den Laufbahnplatten haben - ganz
abgesehen, daß es zusätzlicher Arbeitsgänge zur Erzeugung dieser Einläufe bedarf - keine
Lösung der geschilderten Probleme gebracht (DE-PS 26 31 808), weil am Kugeleinlauf
weiterhin Belastungsspitzen entstehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine aus einem Gehäuse und darin
eingebautem Linearlager bestehende Lagereinheit der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, bei der bei relativ hoher Steifigkeit des Systems ein gleichmäßiger Einlauf der
belasteten Kugeln gewährleistet ist, so daß die Laufeigenschaften und Laufgeräusche bei
Momentenbelastung und Wellendurchbiegungen sowie bei Formfehlern im Führungssystem
wesentlich verbessert werden.
Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 beschriebene Maßnahme gelöst.
Die in der zylindrischen Bohrung des Gehäuses im Bereich der axialen Enden jeder
Laufbahnplatte vorgesehenen Ausnehmungen, die nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung als ringsumlaufende Nuten ausgebildet sein können, erlauben es, daß sich bei
einer Momentenbelastung auf die Linearlagereinheit und/oder bei Wellendurchbiegungen
die Enden der Laufbahnplatten in die Ausnehmungen abbiegen können, so daß ein
ruckfreies Einlaufen der Kugeln in die Laufbahnen der Laufbahnplatten erreicht werden
kann. Die in die Laufbahn einlaufende Kugel kommt durch die Abbiegung des Endes der
Laufbahnplatte nicht ruckartig, sondern allmählich in Berührung mit der Laufbahn und
wird unter Rollreibungsbedingungen belastet. Dadurch laufen die Kugeln ruckfrei und
geräuscharm. Es treten keine Belastungsspitzen mehr auf, wodurch die Gebrauchsdauer
der Linearlagereinheit wesentlich höher wird.
Die Laufbahnplatten können dabei über ihre ganze Länge gleichbleibenden Querschnitt
aufweisen, d. h. auf ihrer Mantelfläche über die ganze Länge geradlinig und in der Bohrung
ebenfalls über ihre ganze Länge mit dem gleichen Laufbahnquerschnitt ausgebildet werden.
Das bedeutet, daß die Laufbahnplatten aus längeren Streifen abgelängt werden können,
was die Herstellkosten verringert.
Die Ausnehmungen bzw. Ringnuten können als Schmierkanal zur Versorgung des
Linearlagers mit Schmiermittel dienen.
Mindestens die lagereinwärts gerichteten Seitenkanten der Ausnehmungen bzw. Ringnuten
werden nach einem weiteren Merkmal der Erfindung schräg, d. h. sich zur zylindrischen
Bohrung des Gehäuses hin erweiternd ausgebildet. Dies erhöht die Elastizität der Enden
der Laufbahnplatten.
Die axiale Breite der Ausnehmungen in der zylindrischen Bohrung des Gehäuses und damit
die zwischen den Ausnehmungen verbleibenden Auflagezonen für die Laufbahnplatten
können in Abhängigkeit von der zu erwartenden Belastung und/oder Wellendurchbiegung
gewählt werden, ohne daß am Linearlager selbst Veränderungen vorgenommen werden
müssen. Dabei sind mögliche Einbußen bei der statischen, weniger bei der dynamischen
Tragfähigkeit zu berücksichtigen.
Die Erfindung ist nicht auf Lagereinheiten mit einem separaten Gehäuse beschränkt, es ist
ohne weiteres möglich, jedes Maschinengehäuse, in das ein Linearlager eingebaut werden
soll, entsprechend auszubilden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nachstehend anhand der beiliegenden
Zeichnung näher beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt;
Fig. 2 einen Längsschnitt (nach A-A von Fig. 1) und
Fig. 3 einen vergrößerten Teillängsschnitt (Einzelheit "X" nach Fig. 2) der
erfindungsgemäßen Lagereinheit;
Fig. 4 zum Vergleich einen vergrößerten Teillängsschnitt einer bekannten
Anordnung.
Mit 1 ist in Fig. 1 ein Gehäuse und mit 2 ein in der zylindrischen Bohrung 3 des Gehäuses
1 festgesetztes Linearlager bezeichnet.
Das Linearlager 2, das die zylindrische Welle 4 umgibt, hat einen (mehrteiligen)
hülsenförmigen Käfig 5, welcher radial durchgehende, gleichmäßig am Umfang verteilte
Längsschlitze 6 aufweist. In jedem Längsschlitz 6 sind in Reihe hintereinander
angeordnete, lastübertragende Kugeln 7 eingebaut. An den Enden jedes Längsschlitzes 6
schließen sich in an sich bekannter Weise halbkreisförmige Umlenkbahnen 8 und
längsverlaufende Rückführbahnen 9 mit in diesen angeordneten unbelasteten Kugeln 10 an,
so daß eine in sich geschlossene Kugelreihe 7, 10 im Käfig 5 geführt ist.
In jedem Längsschlitz 6 des Käfigs 5 ist eine Laufbahnplatte 11 radial von außen
eingesetzt, welche den betreffenden Längsschlitz 6 radial nach außen abdeckt. Die
Laufbahnplatte 11 besitzt eine radial nach innen weisende rillenförmige Laufbahn 12.
Außerdem weist jede Laufbahnplatte 11 eine radial nach außen weisende, sich in der
Bohrung 3 des Gehäuses 1 abstützende Mantelfläche 13 auf.
Bei den bekannten Ausführungen liegen die Mantelflächen 13 der Laufbahnplatten 11 über
ihre ganze Länge satt in der zylindrischen Bohrung 3 des Gehäuses 1 an. Das bedeutet -
wie in Fig. 4 vergrößert dargestellt ist - daß bei einer Schiefstellung der Welle 4 die in die
Laufbahn 12 einlaufende Kugel 7' eine Engstelle passieren muß, wodurch ein Stoß
entsteht, weil das Ende 14 der Laufbahnplatte 11 nicht nachgeben und ausweichen kann.
Nach der Erfindung ist jedoch in der zylindrischen Bohrung 3 des Gehäuses 1 im Bereich
der Enden 14, 15 der Laufbahnplatten 11 je eine ringförmige Ausnehmung 16, 17
vorgesehen, die es bei einer Schiefstellung der Welle 4 erlaubt - wie in Fig. 3 vergrößert
dargestellt -, daß das jeweilige freie Ende 14 oder 15 der Laufbahnplatte 11 in die
Ausnehmung 16 oder 17 ausweichen kann. Die Kugeln 7 können ohne Stoß in die
Laufbahn 12 einlaufen und werden erst nach einer gewissen Strecke (Kugel 7') belastet,
wenn bereits Rollreibungsbedingungen herrschen. Die Breite B der Ausnehmungen 16, 17,
deren Seitenkanten 18 und 19 schräg zur zylindrischen Bohrung 3 des Gehäuses 1 hin sich
erweiternd ausgebildet sind, und damit die zwischen den beiden Ausnehmungen 16 und 17
liegende Auflagezone A kann in einfacher Weise der zu erwartenden Belastung und/oder
Wellendurchbiegung angepaßt werden, ohne daß am Linearlager 2 selbst irgendwelche
Veränderungen vorgenommen werden müssen.
Claims (3)
1. Aus einem mit einer zylindrischen Bohrung versehenen Gehäuse und darin
eingebautem Linearlager bestehende Lagereinheit, wobei das Linearlager einen
Käfig, in dem am Umfang verteilt mehrere endlose, aus längsverlaufenden
Kugellaufbahnen für die belasteten Kugeln, ebenfalls längsverlaufenden
Rücklaufbahnen für die unbelasteten Kugeln und jeweils an den Enden diese
längsverlaufenden Laufbahnen paarweise miteinander verbindenden Umlenkbahnen
bestehende Kugelreihen angeordnet sind, und in Längsschlitzen des Käfigs
angeordnete Laufbahnplatten aufweist, die die Kugellaufbahnen für die belasteten
Kugeln radial nach außen abdecken, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische
Bohrung (3) des Gehäuses (1) mindestens im Bereich eines der axialen Enden (14,
15) jeder Laufbahnplatte (11) mit ein radiales Ausweichen der Enden (14, 15) der
Laufbahnplatten (11) gestattenden Ausnehmungen (16, 17) versehen ist.
2. Lagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen
(16, 17) in der zylindrischen Bohrung (3) des Gehäuses (1) als ringsumlaufende
Nuten ausgebildet sind.
3. Lagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die
lagereinwärts gerichteten Seitenkanten (19) der Ausnehmungen (16, 17) schräg zur
zylindrischen Bohrung (3) des Gehäuses (1) hin sich erweiternd ausgebildet sind.
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