DE19805687A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln einer auf ein federndes Element ausgeübten Kraft - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln einer auf ein federndes Element ausgeübten KraftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer auf ein federndes
Element ausgeübten Kraft gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
eine diesbezügliche Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
Die Notwendigkeit, die auf ein federndes Element ausgeübte Kraft zu ermit
teln, ergibt sich bei sehr vielen und sehr unterschiedlichen Anwendungen
und Aufgabenstellungen. Beispielsweise muß die auf eine Anhänger
kupplung ausgeübte Kraft eines Fahrzeug-Anhängers bekannt sein, um die
Bremsfunktion zu beeinflussen. Derartige Kupplungen sind üblicherweise
über ein federndes Element mit der Karosserie eines Fahrzeuges, beispiels
weise einer LKW-Zugmaschine, verbunden. Kraftmessungen an der An
hänger-Kupplung können aber auch dazu dienen, sensorisch das Vorhan
densein bzw die Größenklasse eines Anhängers festzustellen. Solche Fest
stellungen ermöglichen die Implementierung einer automatischen Straßen
benutzungsgebühren-Erfassungseinrichtung in der Zugmaschine, wobei die
zusätzliche Gebühr für den Anhänger einer bestimmten Größenklasse mit
erfaßt wird. Ein separates Gerät für den Anhänger erübrigt sich somit. Um
die Krafteinwirkung auf ein federndes Element zu messen, sind insbeson
dere Dehnungsstreifen gebräuchlich. Diese liefern jedoch nur ungenaue
Ergebnisse und sind kaum manipulationssicher anbringbar. Für die Ab
rechnung von Straßenbenutzungsgebühren besteht gerade das Erfordernis
der Manipulationssicherheit in besonderer Weise.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrich
tung der gattungsgemäßen Art hinsichtlich der Genauigkeit und der Mani
pulationssicherheit zu verbessern.
Verfahrensgemäß wird die Aufgabenstellung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Kraft wird letztlich durch die
Längenänderung des federnden Elementes und damit durch die Spalt
weitenänderung des Luftspaltes gemessen. Der magnetische Fluß ist ein
sehr genauer Indikator für geringste Kraftänderungen.
Bevorzugt erfolgt die Messing des magnetischen Flusses nach dem in An
spruch 2 angegebenen Verfahren. Auf diese Weise ergibt sich ein einfacher
Aufbau, der sehr robust und nicht ohne weiteres manipulierbar oder
zerstörbar ist.
Bei einer Vorrichtung für eine Fahrzeug-Anhängerkupplung gemäß An
spruch 3 ist die Einbeziehbarkeit bereits vorhandener Bauteile besonders
vorteilhaft. An sich muß lediglich ein geeigneter Ort zur Unterbringung der
Spule gefunden werden.
Da die ringförmige Gummifeder im allgemeinen von ringförmigen Stahl-Form
teilen gehalten wird, kann eine Abwandlung mindestens eines der
beiden Halter gemäß Anspruch 4 vorteilhaft sein. Das Joch und der
magnetisch nicht leitfähige Formteil zur Abstützung der Gummifeder
schließen zwischen sich einen Ringraum ein, in dem die Spule angeordnet
ist.
Dabei kann gemäß Anspruch 5 eine vorhandene Schraube zur
Anhängerfixierung als Stirnteil des Joches mitbenutzt werden.
Um das restliche Jochteil und die Schraube leicht miteinander verbinden zu
können, ohne den magnetischen Fluß erheblich zu beeinflussen, können
die Merkmale des Anspruchs 6 vorgesehen sein.
Zur Verstärkung des magnetischen Flusses kann zusätzlich mindestens eine
magnetisch leitfähige Hülse auf mindestens einem der beiden Halter fest
aufsitzend gemäß Anspruch 7 vorgesehen sein.
Vorzugsweise ist ein Meßkraftgeber gemäß Anspruch 8 aufgebaut. Dadurch
ergibt sich eine große Empfindlichkeit der Kraftmessung, wobei die Spalt
weite des Luftspaltes den magnetischen Fluß innerhalb eines sehr großen
Meßbereiches moduliert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zeichnerischer Darstellungen
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Anwendungsbeispiel,
Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau einer Signalverarbeitungsstrecke und
Fig. 3 einen Meßkraftgeber im Zusammenwirken mit einer An
hängerkupplung.
Fig. 1 zeigt einen Lastkraftwagen 1 mit einer Anhängerkupplung 2. Ein
Meßkraftgeber 3 ist mit der Anhängerkupplung 2 derart verbunden, daß
eine Manipulation des Meßergebnisses soweit wie möglich ausgeschlossen
ist. Diese Notwendigkeit ergibt sich daraus, daß die auf die An
hängerkupplung 2 ausgeübte Kraft als Erkennungssignal für das Vorhan
densein oder Nichtvorhandensein eines Anhängers 4 verwendet werden
soll. Das Meßsignal wird einem im Lastkraftwagen 1 mitgeführten Erfas
sungsgerät zur Ermittlung von Straßenbenutzungsgebühren zugeführt. Auf
diese Weise läßt sich eine erhöhte Gebühr bei Mitführung eines Anhängers
4 realisieren, ohne daß der Anhänger 4 ein eigenes Straßenbenutzungs
gebühren-Erfassungsgerät aufweisen muß.
Wie Fig. 2 veranschaulicht, wird das Meßsignal über einen Verstärker 5
einer Auswerteeinrichtung 6 zugeführt. Die Auswerteeinrichtung 6 detektiert
Kraftänderungen, die sich aus dem Schwebungs- und Schwingungsverhal
ten des gekoppelten Systems Lastkraftwagen 1/Anhängerkupplung 2 bzw.
Lastkraftwagen 1/Anhängerkupplung 2/Anhänger 4 ergeben. Dabei
werden niederfrequente elektrische Signale von ca. 2 bis 5 Hz bei An
hängerbetrieb und höherfrequente elektrische Signale bis ca. 10 kHz bei
anhängerlosem Betrieb unterschieden. Möglich ist auch eine Unterschei
dung verschiedener die Ladekapazität des Anhängers 4 repräsentierender
Anhängerklassen. Mindestens resultieren 3 verschiedene Ausgangssignale
bzw. Ausganssignalbereiche, nämlich Anhänger vorhanden 7, Anhänger
nicht vorhanden 8 und völliges Fehlen eines Ausgangssignals 9. Im letzte
ren Fall ist das ein eindeutiges Indiz für einen Defekt des Meßsystems oder
für eine unzulässige Manipulation. Da ein Signal - ob mit oder ohne An
hänger 4 - immer vorhanden sein muß, ist somit eine einfache Kontroll
möglichkeit seitens im Rahmen der Straßenbenutzungs-Gebührenerfassung
bevollmächtigter Personen möglich.
Fig. 3 zeigt den anhängerseitigen Endabschnitt einer Anhängerkupplung 2
mit einem Meßkraftgeber 3. Ein wesentliches Bauteil der Anhängerkupplung
2 ist ein Dämpfungssystem, das üblicherweise mindestens eine ringförmige
Gummifeder 10 aufweist. Die Kraft, die auf die Anhängerkupplung 2 wirkt,
wird durch die Längenänderung der Gummifeder 10 gemessen.
Zugmaschinenseitig ist die Gummifeder 10 in einen ersten Halter 11, der
als Stahl-Formteil ausgebildet ist, eingebettet. Ein zweiter, anhängerseitiger
Halter 12 besteht aus einem magnetisch nicht leitfähigen Formteil 13 zur
Abstützung der Gummifeder 10 und einem Joch 14, wobei zwischen beiden
Kaltern 11 und 12 ein ringförmiger Luftspalt 15 verbleibt. Die Breite a des
Luftspaltes 15 ist mit der ausgeübten Kraft und damit mit der Verformung
der Gummifeder 10 variabel. Um diese Variabilität möglichst genau und
manipulationssicher zu ermitteln, wird der magnetische Fluß ø ermittelt, der
sich über die magnetisch leitfähigen Teile einstellt, wenn eine bestromte
Spule 16 im Bereich des Joches 14 eine Magnetisierung hervorruft. Um
einen möglichst starken magnetischen Fluß ø hervorzurufen, ist der erste
Halter 11 zusätzlich von einem magnetisch leitfähigen Hülse 17 umgeben.
Der magnetische Kreis schließt sich über das Joch 14, den Luftspalt 15, die
Hülse 17 und den ersten Halter 11. Die Spule 16 ist in einem Ringraum 18
zwischen dem Joch 14 und dem Formteil 13 gewickelt. Dadurch ist die
Spule 16 in einem nicht nur gegenüber Witterungseinflüssen geschützen,
sondern auch gegenüber unzulässigen Manipulationen abgeschirmten
Raum untergebracht. Der spaltweitenabhängige Magnetfluß ø wirkt induktiv
auf die Spule 16 zurück, so daß ein auswertbares Signal als Maß für die
Krafteinwirkung zur Verfügung steht. Gegebenenfalls kann als Teil des
Joches 14 eine Schraube 18 zur Befestigung des Anhängers 4 in den
magnetischen Kreis einbezogen sein. Zur Erleichterung der Montage ist die
Schraube 18 peripher mit einer Teflonschicht 19 versehen. Gleichzeitig ist
damit gewährleistet, daß der magnetische Fluß ø wenig gestört wird.
Ausgewertet wird die Impedanzänderung des Ausgangssignals. Die er
reichbare Empfindlichkeit ist problemlos auf eine Größenordnung einstell
bar, bei der Schwebungen und Schwingungen des gekoppelten Systems
leicht erkannt werden können. Auf diese Weise sind charakteristische
Schwebungs- bzw. Schwingungszustände für ein System, bestehend aus
Lastkraftwagen 1 und Anhängerkupplung 2 oder Lastkraftwagen 1, An
hängerkupplung 2 und Anhänger 4 leicht unterscheidbar. Erfaßt werden
letztlich elektrische Signale niederfrequenter Natur bei Anhängerbetrieb und
höherfrequenter Natur bei anhängerlosem Betrieb.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das vorstehend angegebene Aus
führungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten auch bei grund
sätzlich anders gearteter Ausführung denkbar.
Claims (8)
1. Verfahren zum Ermitteln einer auf ein federndes Element im wesent
lichen in einer Richtung ausgeübten Kraft, wobei das federnde Element
in magnetisch leitfähigen Haltern (11, 12) eingebettet ist, zwischen
denen mindestens ein Luftspalt (15) verbleibt, dadurch gekennzeichnet,
daß der magnetische Fluß ø im Luftspalt (15) als Maß für die ausgeübte
Kraft ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Impe
danz einer im Bereich der magnetischen Feldlinien angeordneten Spule
(16) als Maß für den magnetischen Fluß ø ermittelt wird.
3. Vorrichtung zum Ermitteln einer auf eine ringförmige Gummifeder (10)
einer Fahrzeuganhängerkupplung (2) im wesentlichen in axialer Rich
tung ausgeübten Kraft, wobei die Gummifeder (10) in magnetisch
leitfähigen Haltern (11, 12) eingebettet ist, zwischen denen mindestens
ein Luftspalt (15) verbleibt, nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem Ringraum zwischen einem der
Halter (11, 12) und der Gummifeder (10) eine Spule (16) angeordnet
ist, die mit einer Einrichtung zur Impedanzauswertung verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens einer der Halter (11, 12) ein magnetisch leitfähiges Joch (14) und
ein magnetisch nicht leitfähiges Formteil (13) zur Abstützung der
Gummifeder (10) aufweist, wobei der Ringraum zur Aufnahme der
Spule (16) zwischen einem Stirnteil des Joches (14) und dem Formteil
(13) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stirn
teil des Joches (14) durch ein Befestigungselement, insbesondere eine
Schraube (18), zur Anhängerfixierung gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Befestigungselement und dem restlichen Jochteil eine Teflonschicht
(19) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der Halter (11, 12) von einer
peripheren, magnetisch leitfähigen Hülse (17) umgeben ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der von
der Hülse (17) umgebene Halter (11) dem Fahrzeug (1) zugewandt ist
und ein ein Joch (14) bildender Halter (12) dem Anhänger (4) zuge
wandt ist, wobei sich gegenüberliegende Endabschnitte der Hülse (17)
und des Joches (14) den Luftspalt (15) bilden, welcher nach innen von
der Gummifeder (10) begrenzt ist.
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