DE19804408A1 - Schleifteller für eine Elektrohandwerkzeugmaschine - Google Patents
Schleifteller für eine ElektrohandwerkzeugmaschineInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Schleifteller für eine
Elektrohandwerkzeugmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1
definierten Gattung.
Bei einem bekannten Schleifteller dieser Art ist die
Tragplatte aus gestanztem, schwarzlackiertem Stahlblech
gefertigt und das Klettgewebe als Deckschicht an den
Schaumstoffkörper aus flexiblem Polyurethan angeschäumt. Zur
Erzielung einer ausreichenden Haftfestigkeit zwischen der
Trägerplatte aus Stahl und dem flexiblen Polyurethanschaum
wird ein Haftvermittler auf die Tragplatte gespritzt.
Bei einem ebenfalls bekannten Schleifteller der eingangs
genannten Art ist die Tragplatte aus glasfaserverstärktem
Polyamid hergestellt und das Klettgewebe wiederum als
Deckschicht an den Schaumstoffkörper aus Polyurethan
angeschäumt. Zur Sicherstellung der Haftfestigkeit des
Schaumstoffkörpers an der Tragplatte ist hier die Oberfläche
der Polyamid-Tragplatte in einem Niederdruckplasmaverfahren
durch reaktive Gase vorbehandelt.
Der erfindungsgemäße Schleifteller für eine
Elektrohandwerkzeugmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1
hat den Vorteil, daß die aus zähhartem, massivem, nicht
geschäumtem Polyurethanharz bestehende Tragplatte sich
aufgrund der an der Oberfläche befindlichen chemischen
reaktiven Gruppen mit dem in einem zweiten Arbeitsgang
aufgebrachten flexiblen Polyurethanschaum verbindet. Gegenüber
den bekannten Schleiftellern entfallen bei der Herstellung die
Verfahrensschritte der Stahlbearbeitung bzw. des Spritzgießens
aus thermoplastischem Werkstoff, so daß durch Einsparung der
Stanz- bzw. Spritzgießwerkzeuge für die Tragplatte
Werkzeugkosten eingespart werden. Die Anwendung von
gesundheitsgefährdenden und umweltschädigenden Haftvermittlern
entfällt ebenso wie die Vorbehandlung der aus Polyamid
spritzgegossenen Tragplatte im Niederdruckplasma. Darüber
hinaus sind die Recyclingmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Schleiftellers, z. B. durch chemische Glykolyse wesentlich
einfacher als bei den bekannten Schleiftellern.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Anspruch 1 angegebenen Schleiftellers möglich. Ein
vorteilhaftes Gießwerkzeug zur Herstellung des Schleiftellers
ist in Anspruch 5-10 angegeben.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt eines Schleiftellers für eine
Elektrohandwerkzeugmaschine,
Fig. 2 einen Längsschnitt eines Unterteils eines
zweiteiligen Gießwerkzeugs zur Herstellung
des Schleiftellers in Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt des Unter- und Deckelteils des
zweiteiligen Gießwerkzeugs mit darin
eingeschlossenen Schleifteller.
Der in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Schleifteller für
eine Elektrohandwerkzeugmaschine weist eine Tragplatte 10 aus
massivem, ungeschäumtem, zähhartem Polyurethanharz, einen auf
der Tragplatte 10 aufliegenden Schaumstoffkörper 11 aus
flexiblem Polyurethan und ein den Schaumstoffkörper 11 auf der
von der Tragplatte 10 abgekehrten Körperfläche überziehendes
Klettgewebe 12 auf, das zur Befestigung eines hier nicht
dargestellten Schleifblatts auf dem Schleifteller dient. Die
Tragplatte 10 hat eine stumpfwinklige Kegelform mit einer
planen Anlagefläche 101, wobei die Spitze der Kegelform
abgeflacht ist. Die Tragplatte 10 ist mit einer koaxialen
Öffnung 13 versehen, die zum Einsetzen eines Haltezapfens zum
Einspannen in eine Elektrohandwerkzeugmaschine, z. B. in eine
Exzenterschleifmaschine, dient. Der Schaumstoffkörper 11 ist
als kegelstumpfförmige Scheibe mit spitzem Kegelwinkel
ausgebildet, die mit ihrer kleineren Kegelstumpffläche an der
Anlagefläche 101 der Tragplatte 10 anliegt. Anstelle einer
Kegelstumpfform kann die den Schaumstoffkörper 11 bildende
Scheibe auch zylinderförmig ausgebildet sein. In dem
Schaumstoffkörper 11 ist ein zentrales Durchgangsloch 15, und
in dem Schaumstoffkörper 11 und der Tragplatte 10 sind Löcher
14 für den Schleifstaubabzug ausgebildet. Der
Schaumstoffkörper 11 aus flexiblem Polyurethanschaum
ermöglicht die Bearbeitung von welligen und unebenen Flächen,
wobei die Krafteinleitung durch exzentrische Rotation über die
harte Tragplatte 10 mit zentraler Öffnung 13 erfolgt. Das
Klettgewebe 12 hält das Schleifmittel, z. B. eine
Schleifpapierscheibe.
Der in Fig. 1 dargestellte Schleifteller wird mittels eines
Gießwerkzeugs 20 hergestellt, das in Fig. 2 und 3 im Schnitt
dargestellt ist. Das zweiteilige Gießwerkzeug 15 besteht aus
einem das Unterteil bildenden Formkörper 16 und einem auf den
Formkörper 16 aufliegenden Deckel 17 als Oberteil. Im
Formkörper 16 ist ein Hohlraum 18 ausgebildet, der den
Außenkonturen des Schleiftellers entspricht. Am Boden des
Hohlraums 18 ist dabei eine Formmulde 181 in den Formkörper 16
eingearbeitet und der Umfang des Hohlraums 18 bildet den
Mantelabschnitt 182 eines Kegelstumpfes oder - im Falle der
Ausbildung des Schaumstoffkörpers als Zylinderscheibe - eines
Zylinders. Die Kontur der Formmulde 181 entspricht der der
Tragplatte 10, vom Boden des Hohlraums 18 steht einerseits ein
koaxialer Formzapfen 19 ab, der bis zur planen Ebene der
Formmulde 181 reicht und zum Ausformen der koaxialen Öffnung
13 in der Tragplatte 10 dient, und stehen andererseits
Formzapfen 21 ab, die bis zur Oberkante des Formkörpers 16
reichen und zum Ausformen der Löcher 14 im Schaumstoffkörper
11 und in der Tragplatte 10 dienen. Der Deckel 17 schließt mit
einer planen Deckelfläche 171 den Hohlraum 18 vollständig ab
und trägt einen von der planen Deckelfläche 171 axial
vorstehenden koaxialen Formzapfen 22, der bei auf dem
Formkörper 16 aufgesetztem Deckel 17 bis zur planen Ebene der
Formmulde 181 reicht und zur Ausbildung des zentralen
Durchgangsloches 15 im Schaumstoffkörper 11 dient.
Gleichzeitig dient der Formzapfen 22 auch zur Fixierung des
Klettgewebes 12, das vor Aufsetzen des Deckels 17 auf den
Formkörper 16 auf die plane Deckelfläche 171 aufgelegt wird.
Das Gießwerkzeug 20 mit Formkörper 16 und Deckel 17 ist aus
Aluminium oder aus Silikonkautschuk gefertigt.
Im Fertigungsprozeß des Schleiftellers wird mittels einer
Zweikomponentenmisch- oder -dosiermaschine ein
Reaktionsgemisch aus massivem, ungeschäumtem, zähhartem und
vorzugsweise schwarzeingefärbtem Polyurethanharz erzeugt und
in den Formkörper 16 so weit eingegossen, daß die Formmulde
181 des Hohlraums 18 vollständig gefüllt ist. Dies ist in
Fig. 2 illustriert. Danach wird der Deckel 17 mit dem auf der
Deckelfläche 171 aufliegenden Klettgewebe 12 auf den
Formkörper 16 aufgesetzt. Nach dem Festwerden des die
Tragplatte 10 bildenden Polyurethanharzes in der Formmulde
181, was etwa 1 bis 2 min benötigt, wird in den Hohlraum 18
das Polyurethanschaum-Reaktionsgemisch eingegossen. Dieses
bildet unter Volumvergrößerung den flexiblen Schaumstoffkörper
11, wobei das an dem Deckel 17 anliegende Klettgewebe 12 sich
mit dem flexiblen Polyurethanschaum verbindet. Nach Öffnen des
Gießwerkzeugs 20 kann der komplette Schleifteller aus dem
Formkörper 16 entformt und das randseitig überstehende
Klettgewebe 12 abgeschnitten werden.
Claims (10)
1. Schleifteller für eine Elektrohandwerkzeugmaschine mit
einer Tragplatte (10), einem auf der Tragplatte (10)
aufliegenden Schaumstoffkörper (11) aus flexiblem
Polyurethan und einem den Schaumstoffkörper (11) auf der
tragplattenabgewandten Körperfläche überziehenden
Klettgewebe (12) zur Festlegung eines Schleifmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (10) aus
massivem, ungeschäumtem, zähhartem Polyurethanharz
besteht und der Schaumstoffkörper (11) aus einem die
Tragplatte (10) und das Klettgewebe (12) verbindenden
Polyurethan-Reaktionsgemisch hergestellt ist.
2. Schleifteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatte (10) gegossen und das Polyurethan-
Reaktionsgemisch auf das verfestigte Polyurethanharz
aufgegossen und mit dem Klettgewebe (12) abgedeckt ist.
3. Schleifteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragplatte (10) eine
stumpfwinklige Kegelform mit planer Anlagefläche (101)
für den Schaumstoffkörper (11) besitzt und der
Schaumstoffkörper (11) als zylinderförmige Scheibe oder
als kegelstumpfförmige Scheibe mit spitzem Kegelwinkel
ausgebildet ist, deren kleinere Kegelstumpffläche an der
Tragplatte (10) anliegt.
4. Schleifteller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitze der kegelförmigen Tragplatte (10)
abgeflacht ist.
5. Gießwerkzeug zur Herstellung des Schleiftellers nach
einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch einen
Formkörper (16) mit einem den Außenkonturen des
Schleiftellers entsprechenden Hohlraum (18) und einem auf
dem Formkörper (16) aufliegenden, den Hohlraum (18) plan
abschließenden Deckel (17), an dessen dem Formkörper (16)
zugekehrter Deckelfläche (171) das Klettgewebe (12)
lösbar fixierbar ist.
6. Gießwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
am Boden des Hohlraums (18) in den Formkörper (16) eine
der Kontur der Tragplatte (10) entsprechende Formmulde
(181) eingearbeitet ist und daß der Umfang des Hohlraums
(18) einen Mantelabschnitt (182) eines Zylinders oder
eines Kegelstumpfes mit spitzem Kegelwinkel bildet.
7. Gießwerkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß von dem Boden des Hohlraums (18)
vertikale Formzapfen (21) abstehen, die zum Ausformen und
Staubabsauglöchern (14) im Schleifteller bis zur
Deckelfläche (171) des Deckels (17) reichen.
8. Gießwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß von dem Boden des Hohlraums (18) ein
koaxialer Formzapfen (19) absteht, der bis zur planen
Ebene der Formmulde (181) reicht.
9. Gießwerkzeug nach einem der Ansprüche 5-8, dadurch
gekennzeichnet, daß von der dem Formteil (16) zugekehrten
Deckelfläche (171) des Deckels (17) ein koaxialer
Formzapfen (22) vorsteht, der bis planen Ebene der
Formmulde (181) reicht.
10. Gießwerkzeug nach einem der Ansprüche 5-9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Formkörper (16) und/oder der
Deckel (17) aus Aluminium oder Silkonkautschuk besteht.
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