DE19802985A1

DE19802985A1 - Anordnung zur Überwachung der Lage von Kanülen am Körper von Lebewesen

Info

Publication number: DE19802985A1
Application number: DE19802985A
Authority: DE
Inventors: Torsten Dr Siepmann; Lutz Dr Wagner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-01-28
Filing date: 1998-01-28
Publication date: 1999-07-29

Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Überwachung der Lage von Kanülen am Körper von Lebewesen.

Bei Infusionen oder Dialysen werden Kanülen in den Körper von Menschen oder Tieren in genau bestimmter Lage eingebracht. Sie müssen z. B. während einer Dialyse die Zu- und Rückführung des Blutes beim Umlauf zwischen Körper und Dialysemaschine aufrecht erhalten. Beim unbemerkten Lösen der Rückführungskanüle vom Körper für das von der Dialysemaschine gereinigte Blut kann es zu lebensbedrohlichen Zuständen des Patienten durch Blutverlust kommen.

Der sichere Sitz der Kanülen muß deshalb besonders bei unruhigen oder in ihren Bewegungen und Handlungen nicht berechenbaren Patienten ständig durch Betreuungspersonal vor Ort kontrolliert werden.

Vorbekannt ist eine gattungsgemäße Anordnung zur Überwachung der Lage von Kanülen am Körper von Lebewesen durch die Schrift DE 44 32 348 C2. Der Kanüle ist ein am Körper lösbar befestigter Sensor, in Form eines Reed-Kontaktes, mittelbar, in Nähe der Verbindung zwischen Kanüle und Schlauch zugeordnet. Als Geber für den Reed-Kontakt ist ein Magnet am Schlauch befestigt, der bei genügender Nähe mittels seines Magnet feldes den Reed-Kontakt schließt. Nachteilig ist, daß jeweils ein Magnet zusätzlich am Schlauch befestigt sein muß. Weiterhin können bereits geringe Verlagerungen des Reed-Kontaktes seitlich weg von dem den Magneten aufweisenden Schlauch diesen Öffnen lassen, weil das Magnetfeld zu schwach ist die Kontakte zu schließen.

Der Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, eine Anordnung zur Überwachung der Lage von Kanülen zu schaffen, die eine Verlagerung der Kanüle aus ihrer in den Körper reichenden Lage signalisiert. Auch werden Anwendungs- oder Funktionsfehler bei der Überwachung erfaßt. Dabei ist nur ein Sensor in der Nähe der Kanüle notwendig.

Erfindungsgemäß wird genannte Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches genannten Mittel gelöst.

Durch das Abtasten der Kanüle am herausreichenden Ende mittels der am Körper festzu geordneten Sensoren wird eine Verlagerung der Kanüle sicher erfaßt und signalisiert und eine Warn- oder Abschalteinrichtung bei nicht überdecktem Zustand des Sensors aktiviert. Bei Ausfall des Sensorsignals, z. B. bei einem optischen Reflexsensorsystems durch Verunreinigung der Reflexstrecke wird die Warn- oder Abschalteinrichtung ebenso wie beim vorbeschriebenen Zustand aktiviert.

Die weiteren Merkmale der Erfindung gemäß den Unteransprüchen werden in der nachfolgenden Beschreibung zusammen mit ihren Wirkungen erläutert.

Anhand einer Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 das Prinzip der Anordnung zur Überwachung mit optischem Sensor,

Fig. 2 Ausführungen gemäß Fig. 1 jedoch mit Licht- und Signalübertragung durch ein Lichtleiterkabel,

Fig. 3 eine erfindungsgemäße Anordnung mit optischem Sensor und Funkübertragung des Sensorsignals.

In Fig. 1 ist das Prinzip der erfindungsgemäßen Anordnung zur Überwachung der Lage von Kanülen 1 am Körper 2 von Lebewesen gezeigt. Eine Kanüle 1 steckt im Körper 2 und weist an ihrem aus dem Körper 2 herausreichenden Ende eine oder mehrere abtastfähige Flächen 3 auf. Zwischen dem Körper 2 und mindestens einer der abtastfähigen Flächen 3 ist mindestens ein Sensor 4 am Körper 2 mittel- oder unmittelbar befestigt. Dies kann in üblicher Weise durch eine armbandartige Befestigung 40 oder/und flächiges Aufkleben auf die Haut erfolgen. Der Sensor 4 bildet eine Einheit aus dem Strahler 41 und dem Empfänger 42. Beide sind auf einen bestimmten Reflexbereich R fokussiert. Der Sensor 4 gibt ausgangsseitig jeweils unterschiedliche Signale bei von den abtastfähigen Flächen 3 der Kanüle 1 überdeckten oder nicht überdeckten Zustand ab. Diese Ausgangssignale des Sensors 4 werden eingangsseitig einer Warn- oder Abschalteinrichtungen 6 übermittelt, wobei Signale des Sensors 4 vom nicht überdeckten Zustand ihre Funktionen aktivieren, z. B. das Signalisieren des fehlerhaften Zustandes bzw. das Abschalten eines Dialyse gerätes bewirken. Die vorbeschriebene Lösung ist hinsichtlich der Warn- und Abschaltein richtung nicht dargestellt, ist jedoch in gleichem Zusammenhang aus Fig. 2 ersichtlich.

In Fig. 2 ist der Sensor 4 als Einheit mit Strahler 41' und Empfänger 42'; vorzugsweise für Infrarotstrahlung, ausgeführt. Er wird durch ein Lichtleitkabel 5 mit zwei separaten Licht leitsträngen 541, 542 mit jeweils einer Aus- und Eintrittsoptik gebildet, die beide auf einen Bereich einer reflektierenden Oberfläche 3, z. B. am Ansatz der Kanüle 1, gerichtet sind. Je einer der Lichtleitstränge dient zur Lichtzuführung 541 von einer Lichtquelle 41' zum Reflexbereich R bzw. Lichtrückführung vom Reflexbereich R zum Empfänger 42', der die Warn- oder Abschalteinrichtung 6 ansteuert.

Fig. 3 zeigt eine Anordnung zur Überwachung mit einem optischen Sensor wie vorbeschrieben. Es ist ein Hochfrequenz- oder Infrarotsender 7 zum Übertragen der Ausgangssignale des Sensors 4 nachgeschaltet. Die am Lebewesen befestigte Anordnung ist von einer netzunabhängigen Stromquelle gespeist. Die zugehörige Warn- oder Abschalteinrichtung 6 wird vorzugsweise von Netzstrom gespeist. Sie weist eine auf den Hochfrequenz- oder Infrarotsender 7 des Sensors 4 abgestimmte Empfängerstufe auf. In ihr werden die Ausgangssignale des Sensors ausgewertet.

Claims

1. Anordnung zur Überwachung der Lage von Kanülen am Körper von Lebewesen, wobei eine Kanüle in einer in den Körper reichenden Lage gesteckt ist und der Kanüle ein am Körper lösbar befestigter Sensor zugeordnet ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

1. die Kanüle (1) weist an ihrem aus dem Körper (2) herausreichenden Ende eine oder mehrere durch Reflexion abtastfähige Flächen (3) auf,
2. zwischen Körper (2) und mindestens einer der abtastfähigen Flächen (3) ist bzw. sind ein- oder beidseitig Sensoren (4), gebildet als Einheit von Sender (41) und Empfänger (42) am Körper (2) mittel- oder unmittelbar befestigt, wobei am Ausgang des Sensors (4) jeweils unterschiedliche Signale bei von abtastfähigen Flächen (3) der Kanüle (1) überdeckten gegenüber einem nicht überdeckten Zustand anliegen, die Ausgangssignale des Sensors (4) sind einer Warn- oder Abschalteinrichtungen (6) übermittelbar und mittels Signalen des nicht überdeckten Zustandes des Sensors in ihrer Funktion aktivierbar.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abtastbaren, reflektierenden Flächen (3) der Kanüle (1) vorzugsweise durch die flügelförmigen Ansätze gebildet sind, wobei der Sensor (4), gebildet durch auf einen Reflexbereich (R) gerichtete Strahler (41) und Empfänger (42), gegen diese reflektierenden Flächen (3) gerichtet ist.

3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Strahler (41) und Empfänger (42) vorzugsweise im Infrarotbereich wirksam sind.

4. Anordnung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (4) durch ein zwei separate Lichtleitstränge für Lichtzuführung (541) und Lichtrückführung (542) enthaltendes Lichtleitkabel (5) gebildet ist, an dessen Enden eine auf die abtastbare Fläche (3) der Kanüle (1) auszurichtende Aus- und Eintrittsoptik angeordnet ist.

5. Anordnung nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (4) eine individuelle netzunabhängige Stromquelle sowie einen Infrarot- oder Hochfrequenzsender (7) aufweist, wobei die vorzugsweise vom Ortsnetz gespeiste Warn- oder Abschalteinrichtung (6) einen auf den Hochfrequenz- oder Infrarotsender des Sensors (4) abgestimmten Empfänger für die Ausgangssignale des Sensors (4) aufweist.