DE19801665C2 - Verfahren zum Erkennen von Betriebsstörungen einer Druckluftanlage - Google Patents
Verfahren zum Erkennen von Betriebsstörungen einer DruckluftanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von Betriebs
störungen in einer Druckluftanlage, insbesondere für eine pneu
matische Niveauregulierung eines Kraftfahrzeugs, nach dem Ober
begriff des Anspruches 1.
Aus der DD 219 535 A1 ist es bekannt, den Druck im Arbeitsraum
eines Verdichters zu überwachen und mit einem vorgegebenen
Soll-Druck zu vergleichen, wobei eine Abweichung des Ist-Drucks
vom Soll-Druck zu einem Fehlersignal führt. Der Ist-Druck wird
über ein Meßglied erfaßt und in einer Vergleichseinrichtung mit
dem abgespeicherten Sollwert verglichen, der vorab in einem Ab
nahmeversuch ermittelt wurde. Aus dem zeitlichen Verlauf des
Ist-Drucks können unter Verknüpfung mit weiteren Betriebsgrößen
Aussagen über Funktionsstörungen des Systems getroffen werden.
Beispielsweise lassen sich aus der Änderung des Speicherdrucks
in Verbindung mit Informationen über die Temperatur Funktions
fehler der Bauteile der Vorrichtung lokalisieren.
Der Sollwert liegt nur als statischer Druckwert, nicht aber als
ein über die Zeit veränderlicher Kurvenverlauf vor. Eine zuver
lässige Aussage über Funktionsstörungen kann daher nur bei ei
nem stationären Betrieb der Vorrichtung getroffen werden, wenn
der Druck im Speicherraum des Verdichters um ein bestimmtes Maß
von dem Soll-Druck abweicht. Dynamische Schwankungen, die nicht
aus Funktionsstörungen, sondern auf systembedingte Vorgänge,
beispielsweise Anfahren oder Abschalten, zurückzuführen sind,
können von der Vergleichseinrichtung mißinterpretiert werden
und zu einer Falschmeldung führen.
Um dies auszuschließen, muß das System praktisch kontinuierlich
überwacht werden und zum Ausgleich der Schwankungen ein Mittel
wert des Ist-Drucks über längere Betriebsphasen gebildet wer
den, der dann mit dem eingestellten Sollwert verglichen wird.
Dies erhöht wiederum den erforderlichen Speicher- und Rechen
aufwand in der Vergleichseinrichtung.
Weitere Systeminformationen sind nur verwertbar, falls zuvor in
der Vergleichseinrichtung entsprechende, auf die jeweiligen Sy
steminformationen angepaßte Vergleichskriterien formuliert und
abgespeichert wurden. Dies erhöht aber den Aufwand für die Be
reitstellung, die Speicherung und die Berechnung der Daten. Um
konkrete Rückschlüsse auf den Ort oder die Art eines aufgetre
tenen Fehlers zielen zu können, muß ein hoher Aufwand getrieben
werden, andernfalls ist eine verläßliche Aussage über Funkti
onsstörungen nicht möglich.
Eine weitere Einrichtung zur Funktionsüberprüfung von Pumpen
ist aus der Druckschrift DE 91 05 473 U1 bekannt. Gemäß dieser
Druckschrift ist ein Pumpenprüfgerät mit einem Rechner ausge
stattet, in dem verschiedene, bauartabhängige Sollkurven abge
speichert sind, welche dem Vergleich mit gemessenen Druckver
läufen zugrunde gelegt werden, wobei Abweichungen protokolliert
werden. Das Pumpenprüfgerät der DE 91 05 473 U1 ist als unab
hängige, mobile Einheit ausgebildet, die an unterschiedlichen
Einsatzorten zur Überprüfung von Pumpen verwendet werden kann.
Ein stationärer Einbau in einem Kraftfahrzeug ist jedoch nicht
vorgesehen.
Aus der Druckschrift DE 42 11 191 A1 ist ein Verfahren zur
Steuerung eines elektromotorischen Antriebs eines Verdichters
mit einem nachgeordneten Druckspeicher bekannt. Gemäß diesem
Verfahren müssen eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein, damit
der Antrieb nach Erreichen einer Druckobergrenze abgeschaltet
wird. Durch die Vorgabe der Bedingungen soll ein häufiges Ein-
und Ausschalten des Antriebs innerhalb kurzer Zeiträume vermie
den werden. Bei dem Verfahren nach der DE 42 11 191 A1 wird
zwar die Schalthäufigkeit des Antriebs kontrolliert, es wird
jedoch keine Funktionsüberprüfung des Verdichters vorgenommen.
Schließlich ist aus der DE 195 39 938 A1 ein Verfahren zur
Überprüfung einer Sekundärluftpumpe für eine Brennkraftmaschine
bekannt. Bei diesem Verfahren wird mittels eines Luftmassenmes
sers die Förderleistung der Sekundärluftpumpe bestimmt und in
einem Steuergerät mit einem abgespeicherten Soll-Kennfeld ver
glichen, wobei im Falle einer unzulässig hohen Abweichung eine
Fehlfunktion erkannt wird.
Auch bei dem aus der DE 195 39 938 A1 bekannten Verfahren wird
die Überprüfung nur in quasistationären Last- und Drehzahlbe
reichen durchgeführt. Liegt ein instationärer Betriebszustand
vor, wird die nächste Überprüfung erst nach Ablauf einer vorge
gebenen Zeitdauer vorgenommen. Auch bei diesem Verfahren stel
len dynamische Schwankungen eine Störung dar, welche die Über
prüfung der Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, mit geringem Aufwand
eine zuverlässige Überwachung einer Druckluftanlage zum Erken
nen von Betriebsstörungen zu schaffen.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruches 1 gelöst.
Der von dem Kompressor aufzuladende Speicherraum speist vor
teilhaft pneumatische Funktionsglieder, insbesondere den Luft
balg einer Luftfeder in einem Kraftfahrzeug. Um zuverlässige
Informationen über den Zustand des Kompressors zu erhalten, ist
es ausreichend, einen Vergleich von Ist- und Sollwerten nur
während der Speicherladevorgänge des Speicherraums vorzunehmen,
die ohnehin regelmäßig durchgeführt werden müssen. Es ist dage
gen nicht erforderlich, kontinuierlich den Betriebszustand des
Kompressors und des Speicherraums während des regulären Be
triebs zu erfassen, wodurch die auszuwertende Datenmenge erheb
lich reduziert wird. Außerdem spielen betriebsbedingte Schwan
kungen während des regulären Betriebs keine Rolle und es ist
daher nicht notwendig, statistische Ausgleichsrechnungen durch
zuführen, um Schwankungen des Ist-Drucks durch Mittelung über
längere Perioden zu glätten.
Der Verlauf des Soll-Drucks liegt zeitabhängig für den gesamten
Speicherladevorgang vor, so daß während des Aufladens kontinu
ierlich oder quasi-kontinuierlich der gemessene Ist-Druck mit
dem Soll-Druck verglichen werden kann. Die Soll-Druckkurve be
inhaltet auch die Information über die zeitliche Änderung des
Speicherdrucks, so daß ein Fehlersignal erzeugt wird, sobald
ein vom momentanen Sollwert abweichender Druckanstieg vorliegt.
Zweckmäßig wird um die Druck-Sollkurve ein Toleranzband gelegt,
innerhalb dessen kein Fehlersignal erzeugt wird. Aus der Abwei
chung des Ist-Drucks oberhalb oder unterhalb des Toleranzbandes
kann auf die Art des Fehler geschlossen werden. Liegt der Ist-
Druck während des Aufladens unterhalb des Toleranzbandes, kann
also der vorgegebene Druck nicht erreicht werden, so liegt eine
Undichtigkeit im Speicherraum, den zu- und abführenden Leitun
gen, in einem Ventil oder ein Defekt im Kompressor vor. Liegt
der Ist-Druck während des Aufladens oberhalb des Toleranzban
des, so deutet dies auf eine verstopfte Leitung oder auf ein
sich nicht öffnendes Ventil hin.
Der Ist-Druck des Speicherraums wird über einen Drucksensor
aufgenommen und als Eingangssignal einem Steuergerät zugeführt,
in dem das Eingangssignal mit einem Sollsignal verglichen wird,
das den Solldruck repräsentiert. Dies erfolgt zeitgleich mit
dem Aufladen des Speicherraums durch den Kompressor. Demzufolge
sind der Speicherladevorgang und die Messung einschließlich der
Auswertung über die Hardware aneinander gekoppelt, so daß re
gelmäßige Überprüfungen vorgenommen werden können und dennoch
die Anzahl auszuwertender Daten sich in Grenzen hält.
Der Druckanstieg im Speicherraum verläuft nichtlinear, mit an
steigendem Speicherdruck wird der Druckverlauf immer flacher.
Der Verlauf des Solldrucks kann in Abhängigkeit der Zeit als
Polynom zweiten Grades ausgedrückt werden, wobei die drei
Koeffizienten des Polynoms vorteilhaft einmalig anhand einer
Referenzeinrichtung, bestehend aus einem Referenzkompressor mit
zugehörigem Speicherraum, durch die Messung von drei
Druck/Zeit-Meßpaaren während eines einmaligen Speicherladevor
gangs bestimmt und im Steuergerät abgelegt werden. Dieses den
Verlauf des Solldrucks beschreibende Polynom kann als Referenz
für bauartgleiche Kompressoren verwendet werden.
Aufgrund des nichtlinearen Anstieges des Druckverlaufs ist dar
auf zu achten, daß während des Speicherladevorgangs nur gleiche
Abschnitte des Soll- und des Ist-Drucks verglichen werden. Da
der Druckabfall im Speicherraum auf einen unteren Druckwert von
der jeweiligen Entnahme abhängt, ist der untere Druckwert als
Anfangsdruck für den Soll/Ist-Vergleich zu berücksichtigen, in
dem zweckmäßig der Soll-Druck als Funktion des Anfangsdrucks
und des Differenzdrucks ausgedrückt wird. Der Differenzdruck
des Soll-Druckverlaufs kann durch Umformungen aus dem Polynom
zweiten Grades in Abhängigkeit des An
fangsdrucks und der Zeitdifferenz, die zwischen der Messung
des Anfangsdrucks und der Messung des aktuellen Ist-Drucks
verstrichen ist, ausgedrückt werden. Durch diese Umformung
wird aus dem gesamten Soll-Druckverlauf, ausgehend von einem
bei jedem neuen Vorgang wechselnden Anfangsdruck, nur der in
teressierende Abschnitt herausgegriffen und mit den entspre
chenden Istwerten verglichen.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den
weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeich
nungen zu entnehmen. Es zeigen:
Fig. 1 ein Pneumatikschaltbild zur Niveauregulierung
des Aufbaus eines Kraftfahrzeugs,
Fig. 2 ein Diagramm mit gemessenem und berechnetem
Druckverlauf,
Fig. 3 ein Diagramm mit einem Soll-Druckanstieg und
überlagertem Toleranzband.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 umfaßt einen Kom
pressor 2, dem ein als Zentralspeicher ausgelegter, separater
gasgefüllter Speicherraum 3 mit einem Ventilblock 4 zugeord
net ist. Der Kompressor 2 ist über eine Hauptleitung 10 mit
dem Speicherraum 3 verbunden und beaufschlagt den Speicher
raum 3 mit einem vorgegebenen Arbeitsdruck. Der Speicherraum
3 ist über Druckleitungen 8 mit Funktionselementen 9 verbun
den, die mit dem im Speicherraum 3 herrschenden Arbeitsdruck
beaufschlagt werden. Die Funktionselemente 9 sind im gezeig
ten Ausführungsbeispiel Luftfedern mit einem zugehörigem
Luftbalg, die zwischen dem Aufbau und den Rädern 12 eines
Kraftfahrzeugs angeordnet sind. Die Funktionselemente 9 sind
sowohl an den Rädern der Vorderachse als auch an den Rädern
der Hinterachse angeordnet.
Die Funktionselemente 9 dienen der Federung und der Niveaure
gulierung des Aufbaus des Kraftfahrzeugs, indem eine Tauchbe
wegung des Aufbaus im Bereich eines oder mehrerer Räder das
Niveau des Aufbaus durch Beaufschlagung des jeweiligen Funk
tionselementes 9 mit dem Arbeitsdruck des Speicherraums 3 an
gehoben wird.
Zur Steuerung der Vorrichtung 1 ist ein Steuergerät 6 vorge
sehen, das einen Eingangs-Signalblock 13 und einen Ausgangs-
Signalblock 14 umfaßt, wobei dem Eingangs-Signalblock 13 Ein
gangs-Signalleitungen 15 bis 19 und dem Ausgangs-Signalblock
14 Ausgangs-Signalleitungen 20 bis 23 zugeordnet sind.
Über die Eingangs-Signalleitungen 15, 16 werden dem Steuerge
rät 6 Zustandsgrößen der Fahrzeugs zugeführt, insbesondere
kinematische Größen wie die Fahrzeuggeschwindigkeit oder der
Lenkwinkel. Die zwei Eingangs-Signalleitungen 17 übermitteln
das von den Niveausensoren 24, die an der Vorderachse den Ab
stand zwischen den beiden Vorderrädern und dem Aufbau liegen,
erzeugte Signal an das Steuergerät 6. Entsprechend übermit
telt die Eingangs-Signalleitung 18 das Niveausignal eines Ni
veausensors 25 an der Hinterachse. Die Eingangs-Signalleitung
19 überträgt als Eingangssignal den Ist-Druck Pist, das in ei
nem Drucksensor 5 erzeugt wird, welcher den Druck in der
Hauptleitung 10 zwischen dem Kompressor 2 und dem Speicher
raum 3 mißt.
Über die Ausgangs-Signalleitung 20 wird der den Kompressor 2
antreibende Motor M gesteuert. Die Ausgangs-Signalleitung 21
beaufschlagt ein Ablaßventil 26 im Kompressor 2. Weiterhin
sind vier Ausgangs-Signalleitungen 22 vorgesehen, die jeweils
ein Ventil 7 im Ventilblock 4 steuern; jedes Ventil 7 liegt
in einer Druckleitung 8, die zu jeweils einem Funktionsele
ment 9 führt. Schließlich liefert das Steuergerät 6 über die
Ausgangs-Signalleitung 23 ein Ausgangssignal zur Steuerung
eines Zentralspeicherventils 11, das ebenfalls im Ventilblock
4 angeordnet ist und mit dem die Hauptleitung 10 zwischen
Kompressor 2 und Speicherraum 3 absperrbar ist.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der Vorrichtung und das
Zusammenspiel der einzelnen Komponenten beschrieben.
Das Steuergerät 6 nimmt über die Eingangs-Signalleitungen 15
bis 19 die Zustandsgrößen des Systems auf. Wenn die Niveau
sensoren 24, 25 eine Tauchbewegung registrieren, werden die
entsprechenden pneumatischen Funktionselemente mit Druck aus
dem Speicherraum 3 und/oder dem Kompressor 2 beaufschlagt.
Hierfür werden die Ventile 7 im Ventilblock 4 in Öffnungs
stellung geschaltet, so daß der Arbeitsdruck im Speicherraum
3 auf die Funktionselemente 9 übertragen wird. Gegebenenfalls
ist es zweckmäßig das Zentralspeicherventil 11 zu schließen,
woraufhin der Speicherraum 3 abgetrennt und ausschließlich
Druck aus dem Kompressor auf die Funktionselemente übertragen
wird.
Wenn der im Drucksensor 5 gemessene Druck im Speicherraum 3
unter eine vorgegebene Grenze fällt, wird der Speicherraum 3
wieder aufgeladen. Alternativ kann der Speicherladevorgang
auch in regelmäßigen Zeitabständen ausgelöst werden, unabhän
gig von der Höhe des aktuellen Druckes im Speicherraum 3.
Während des Speicherladevorgangs befindet sich das Zentral
speicherventil 11 in Öffnungsstellung; die Ventile 7 sind da
gegen in Schließstellung geschaltet, um die Funktionselemente
9 vom Speicherladevorgang abzukoppeln.
Der Speicherladevorgang beginnt bei einem in Fig. 2 darge
stellten, ein Minimum markierenden Anfangswert Pa, indem der
Kompressor 2 durch ein Startsignal über die Ausgangs-
Signalleitung 20 in Betrieb genommen wird; zugleich wird das
dem Kompressor zugeordnete Ablaßventil 26 geschlossen. Der
Speicherladevorgang wird solange fortgesetzt, bis der Druck
im Speicherraum 3 den vorgegebenen Arbeitsdruck, den Endwert
Pe, erreicht hat.
Um Informationen über den Kompressorzustand einschließlich
der dazugehörenden Aggregate zu erhalten, ist vorgesehen, daß
während des Speicherladevorganges der Druck im Speicherraum
gemessen und mit einer vorgegebenen Sollkurve des Soll-Drucks
Psoll verglichen wird, wobei Abweichungen, die ein zulässiges
Maß überschreiten, zu einem Fehlersignal führen. Aus dem Vor
zeichen der Abweichung können dabei Rückschlüsse auf die Art
des aufgetretenen Fehlers gezogen werden.
Liegt die Abweichung oberhalb eines zulässigen Toleranzwertes
Ptol, so ist der tatsächliche, gemessene Ist-Druck Pist im
Speicherraum größer als die Summe aus dem Soll-Druck Psoll und
dem Toleranzwert Ptol, was bedeutet, daß der Ist-Druck Pist un
zulässig hoch ist. Diese Abweichung deutet darauf hin, daß
das Zentralspeicherventil 11 nicht öffnet, daß der Leitungs
abschnitt der Hauptleitung 10 zwischen dem Kompressor 2 und
dem Ventilblock 4 verstopft ist oder der Leitungsabschnitt
der Hauptleitung 10 zwischen dem Ventilblock 4 und dem Spei
cherraum 3 verstopft ist.
Liegt die Abweichung unterhalb des zulässigen Toleranzwertes
Ptol, so ist der tatsächliche, gemessene Ist-Druck Pist im
Speicherraum kleiner als die Differenz von Soll-Druck Psoll und
dem Toleranzwert Ptol; dies bedeutet, daß der Ist-Druck Pist
unzulässig klein ist und der erforderliche Arbeitsdruck nicht
erreicht werden kann. Als Fehlermöglichkeiten kommen ein de
fekter Kompressor 2, ein undichter Speicherraum 3 oder eine
undichte Hauptleitung 10 im Leitungsabschnitt zwischen dem
Kompressor 2 und dem Ventilblock 4 bzw. zwischen dem Ven
tilblock 4 und dem Speicherraum 3 in Betracht.
Die Bestimmung des Sollkurve für den Druckanstieg erfolgt an
hand eines Referenzkompressors mit dazugehörendem Speicher
raum. Der Druckanstieg im Speicherraum kann in Abhängigkeit
der Zeit näherungsweise durch ein Polynom zweiten Grades der
Form
Psoll(t) = a2 . t2 + a1 . t + a0
beschrieben werden, wobei die Polynomkoeffizienten a0, a1, a2
bestimmt werden, indem zu drei verschiedenen Zeitpunkten t1,
t2, t3 der Druck P1, P2, P3 im Speicherraum des Referenzkom
pressors gemessen wird und die Koeffizienten des Polynoms ge
mäß den Beziehungen
berechnet werden. Die berechneten Polynomkoeffizienten werden
in einem Speicher des Steuergeräts 6 abgelegt und zur Berech
nung des Soll-Druckanstiegs beim Speicherladevorgang herange
zogen.
Aus Fig. 2 geht ein Vergleich zwischen berechnetem Druckver
lauf Psoll und gemessenem Druckverlauf Pist eines Referenzkom
pressors hervor; die Abweichung zwischen Soll- und Ist-Druck
liegt maximal im einstelligen Prozentbereich.
Da der zu Beginn des Speicherladevorgangs herrschende An
fangsdruck Pa nicht für jeden Speicherladevorgang gleich ist,
muß aufgrund der Nichtlinearität des Druckanstiegs der je
weils betreffende Abschnitt der Sollkurve herangezogen wer
den, damit ein Soll/Ist-Vergleich möglich ist. Hierfür wird
das Polynom zweiten Grades des Soll-Drucks so umgeformt, daß
der Soll-Druck Psoll ausgehend vom jeweiligen, zu Beginn eines
Speicherladevorganges gemessenen Anfangsdruck Pa durch Additi
on eines Soll-Differenzdrucks ΔPsoll berechnet werden kann. Der
Soll-Differenzdrucks ΔPsoll hängt dabei von den Polynomkoeffi
zienten a0, a1, a2, dem gemessenen Anfangsdruck Pa und dem zwi
schen dem Zeitpunkt ta zu Beginn des Speicherladevorgangs und
dem aktuellen Zeitpunkt tist verstrichenen Zeitraum Δt ab
(vergleiche Fig. 2):
Δt = tist - ta,
ΔPsoll = Δt . {a2 . Δt + [a1 2 - 4 . a2 . (a0 - Pa)]1/2}.
Aus diesen Informationen kann durch Superposition von An
fangsdruck Pa und gewichteter Soll-Differenzdrucks ΔPsoll der
Soll-Druck Psoll bestimmt werden, wobei durch die Gewichtung
des Soll-Differenzdrucks ΔPsoll der Umgebungsdruck Pumg berück
sichtigt wird:
Psoll = Pa + (m . Pumg + b) . ΔPsoll.
Hierin bezeichnen m einen Faktor zur Berücksichtigung des Um
gebungsdrucks und b eine Konstante zur Berücksichtigung des
Umgebungsdrucks. Der Soll-Druck Psoll kann nach der Messung des
Anfangsdrucks Pa und der Bestimmung des Umgebungsdrucks für
jede Stützstelle tist = ta + Δt berechnet werden.
Der aktuelle, gemessene Ist-Druck Pist wird im Steuergerät 6
mit dem Soll-Druck Psoll verglichen, wobei um die Sollkurve ge
mäß Fig. 3 ein Toleranzband gelegt wird, indem zum Soll-Druck
Psoll der Toleranzwert Ptol addiert bzw. subtrahiert wird. Der
Ist-Druck Pist darf nicht außerhalb des Toleranzbandes liegen,
andernfalls wird am Steuergerät 6 ein Fehlersignal erzeugt
und gegebenenfalls der Speicherladevorgang abgebrochen.
Claims (7)
1. Verfahren zum Erkennen von Betriebsstörungen in einer Druck
luftanlage, die einen Kompressor (2) und einen Gasspeicher (3)
aufweist, insbesondere für eine pneumatische Niveauregulierung
eines Kraftfahrzeugs, wobei ein Fehlersignal dadurch erzeugt
wird, daß der Arbeitsdruck des Kompressors als Ist-Druck (Pist)
erfaßt und mit einem Soll-Druck (Psoll) verglichen wird, der an
hand eines vorgegebenen nichtlinearen Soll-Druckverlaufs be
stimmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Soll-Druckverlauf für einen fehlerfreien Ladevorgang
des Gasspeichers (3) vorgegeben ist, daß der Soll-Ist-Vergleich
auf einen Zeitabschnitt begrenzt ist, in welchem der Gasspei
cher (3) aufgeladen wird, und daß das Fehlersignal aus der Dif
ferenz der Druckanstiege von Soll- und Ist-Druck (Psoll, Pist) in
diesem Zeitabschnitt abgeleitet wird, wobei der Verlauf des
Soll-Drucks (Psoll) als Polynom zweiten Grades in Abhängigkeit
der Zeit (t) gemäß der Beziehung
Psoll(t) = a2 . t2 + a1 . t + a0
darstellbar ist.
Psoll(t) = a2 . t2 + a1 . t + a0
darstellbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Koeffizienten (a0, a1, a2) während des Speicherladevor
gangs des Speicherraums eines Referenzkompressors bestimmt wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu drei verschiedenen Zeitpunkten (t1, t2, t3) der Druck
(P1, P2, P3) im Speicherraum des Referenzkompressors gemessen
wird und die Koeffizienten des Polynoms (Psoll) gemäß den Bezie
hungen
bestimmt werden.
bestimmt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Speicherladevorgang der Anfangsdruck (Pa) gemessen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Soll-Druck (Psoll) aus dem gemessenen Anfangsdruck (Pa)
und dem berechneten Soll-Differenzdruck (ΔPsoll) unter Berück
sichtigung des Umgebungsdrucks (PUmg) gemäß der Beziehung
Psoll = Pa + (m . Pumg + b) . ΔPsoll
mit
m ... Faktor zur Berücksichtigung des Umgebungsdrucks
b ... Konstante zur Berücksichtigung des Umgebungsdrucks
bestimmt wird.
Psoll = Pa + (m . Pumg + b) . ΔPsoll
mit
m ... Faktor zur Berücksichtigung des Umgebungsdrucks
b ... Konstante zur Berücksichtigung des Umgebungsdrucks
bestimmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Soll-Differenzdruck (ΔPsoll) in Abhängigkeit des gemes
senen Anfangsdrucks (Pa) und der Zeitdifferenz (Δt) zwischen
dem Zeitpunkt (ta) der Messung des Anfangsdrucks (Pa) und dem
aktuellen Zeitpunkt (tist) der Messung des aktuellen Ist-Drucks
(Pist) gemäß den Beziehungen
Δt = tist - ta,
ΔPsoll = Δt . {a2 . Δt + [a1 2 - 4 . a2 . (a0 - Pa)]1/2}
bestimmt wird.
Δt = tist - ta,
ΔPsoll = Δt . {a2 . Δt + [a1 2 - 4 . a2 . (a0 - Pa)]1/2}
bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Toleranzwert (PTol) eine vorgebbare, maximal tolerierba
re Druck-Abweichung bestimmt wird, die zum vorgegebenen Soll-
Druck (Psoll) addiert bzw. von diesem subtrahiert wird, wobei
ein Fehlersignal erzeugt wird, wenn die Abweichung des Ist-
Drucks (Pist) vom Soll-Druck (Psoll) den Toleranzwert (PTol) über
steigt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19801665A DE19801665C2 (de) | 1998-01-17 | 1998-01-17 | Verfahren zum Erkennen von Betriebsstörungen einer Druckluftanlage |
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Family
ID=7854929
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