DE19758160A1 - Gehäuseverbindung für geteilte Gehäuse - Google Patents
Gehäuseverbindung für geteilte GehäuseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gehäuseverbindung für geteilte Gehäuse von Ap
paraten und Maschinen, insbesondere von warmgehenden Strömungsma
schinen, wie Gasturbinen oder Dampfturbinen, unter Einsatz von Schrumpf
ringen, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung.
Die Verwendung von einteiligen Schrumpfringen anstelle von Verschraubun
gen für das Zusammenhalten von geteilten Gehäusen von Apparaten und
Maschinen, insbesondere von warmgehenden Strömungsmaschinen, wie
Gasturbinen oder Dampfturbinen und dort insbesondere bei HD-
Turbineninnengehäusen, ist seit langem als Stand der Technik bekannt.
Die Vorteile der Schrumpfringverbindungen gegenüber der bislang weitge
hend durchgesetzten Flansch- beziehungsweise Schraubverbindung sind
ebenfalls weitgehend bekannt.
So wird beispielsweise eine Störung der Symmetrie, die durch Flansche
quasi zwangsläufig verursacht wird, vermieden und damit ein günstigerer
Spannungsverlauf, insbesondere der thermisch induzierten Spannungen, im
betreffenden Gehäuse ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Schrumpfringe mit einem Minimum an
Platzbedarf das Zusammenhalten der Gehäusehälften sowohl bei Raum
temperatur als auch bis zu den höchsten bisher bekannten auftretenden
Druckdifferenzen und bis zu Temperaturen von etwa 650°C gewährleisten.
Auch kann der Aufwand bei Bearbeitung und Montage von Schrumpfringen
im Vergleich mit einer Flanschverschraubung als vergleichbar angesehen
werden.
In den vergangenen drei Jahrzehnten wurden weit über 200 Turbogruppen
mit Schrumpfringverbindungen gebaut und erfolgreich in Betrieb genommen,
was als Zeichen dafür anzusehen ist, daß dieses sich heutzutage als eine
etablierte und kostengünstige Technik bei Hoch- und Höchstdruckturbinen
mit Frischdampfdrücken im Bereich von 16 MPa bis 30 MPa und Tempera
turen bis 650°C darstellt, welche sich hervorragend bewährt hat.
Allerdings sind bei den zuvor erläuterten Vorteilen der bekannten Schrumpf
ringverbindungen auch einige Nachteile vorhanden, die den ausschließlichen
Einsatz von Schrumpfringverbindungen bislang verhindern.
Der Hauptnachteil der Schrumpfringverbindungen nach dem Stand der
Technik besteht darin, daß sie nur bei annähernd zylindrischen oder
schwach konischen Gehäuseaußenkonturen einsetzbar sind. Für deren
Montage wird hierbei jeweils ein freies Ende benötigt, damit die vorgesehe
nen Schrumpfringe nacheinander über das zusammengebaute Innengehäu
se aufgeschoben werden können. Bei stark konischen Gehäusen, wie Mit
teldruckturbinen, sowie bei Gehäusen mit Stutzenabgängen an beiden En
den oder bei Gasturbinen sind Schrumpfringverbindungen bislang nicht zum
Einsatz gekommen, da deren Montage hier kaum möglich ist. Soweit be
kannt, wurden bisher keine derartigen Fälle realisiert.
Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß die Schrumpfringe auf einer
entsprechend vorbearbeiteten, vorzugsweise gedrehten oder auch zusätzlich
geschliffenen Fläche des Gehäuses aufliegen müssen. Sind Stutzen für das
Zuführen oder Abführen des Arbeitsmediums im Wege, so muß im Bereich
der Stutzen auf Schrumpfringe verzichtet werden. Dies erweist sich aber ge
rade bei Stutzen für Zudampf sehr nachteilig, weil in diesem Bereich die
größten Druckdifferenzen auftreten. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß der
üblicherweise durch die Anforderungen an die Dichtheit der Trennebene
bestimmte Abstand zwischen zwei benachbarten Schrumpfringen hier ab
weichend durch den Stutzenaußendurchmesser bestimmt wird.
Außerdem ist der Einbau von Schrumpfringverbindungen ebenfalls nicht
möglich bei einmanteligen Dampf- und/oder Gasturbinengehäusen, obwohl
ihr Einsatz wünschenswert wäre. Mit zunehmenden Drücken und Abmes
sungen steigt das Bedürfnis nach platzsparenden Verbindungssystemen der
Gehäusehälften, sowohl bei Dampfturbinen als auch bei Gasturbinen. Die
volle Druckdifferenz zwischen den Arbeitskammern und der Atmosphären
muß über die Verbindung der Trennebene aufgenommen werden. Auch hier
wäre der Einsatz von Schrumpfringen mit all deren Vorteilen willkommen, da
die Flanschverschraubungen an den Grenzen ihrer Baubarkeit angelangt
sind. Bei großen Maschinen sind große Flanschschrauben erforderlich, die
zwangsläufig zu großer Materialkonzentration führen, begleitet von starken
Asymmetrien. Dies aber führt wiederum zu Konstruktionen, die bezogen auf
die heute geforderten kurzen Anfahrzeiten nicht genügend wärmeelastisch
sind, so daß bereits hieraus ein bisher nicht oder schwierig beherrschbares
Problem resultiert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ei
ne Gehäuseverbindung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche es
gestattet, mit geringst möglichem Aufwand auch die aufgezeigten Fälle, bei
denen Schrumpfringverbindungen nach dem Stand der Technik nicht infra
gekommen, sicher zu beherrschen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Wei
terbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Entsprechend der Erfindung ist daher vorgesehen, daß wenigstens ein
mehrteiliger Schrumpfring vorgesehen ist, welcher die zu verbindenden Ge
häuseteile umfaßt und zusammen hält. Hierbei bedeutet mehrteilig insbeson
dere, daß der aus dem Stand der Technik an sich bekannte einteilige bezie
hungsweise einstückige Schrumpfring in einzelne Elemente, das heißt
Ringteile aufgeteilt ist, die zusammen einen kompletten Schrumpfring erge
ben. Die der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht also darin, die
Schrumpfringverbindungen teilbar zu gestalten, wodurch die Anwendungs
möglichkeiten für Schrumpfringverbindungen drastisch verbessert sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der mehrteilige
Schrumpfring aus wenigstens zwei Ringteilen gebildet, deren Enden jeweils
formschlüssig miteinander verbunden sind. Diese formschlüssige Verbin
dung kann in jeder gewünschten Lage am Umfang des Gehäuses realisiert
werden.
Vorteilhafterweise können entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung die Ringteile des mehrteiligen Schrumpfring einen viereckigen
Querschnitt, insbesondere aber einen prismatischen Querschnitt mit einer
ausreichend breiten Auflagefläche und einer schmaleren Deckfläche, auf
weisen.
Eine vorteilhafte Anwendung der Erfindung sieht vor, daß mehrere geteilte
Schrumpfringe axial nebeneinander angeordnet sind, wobei der Abstand der
Schrumpfringe sich nach der geforderten Dichtheit richtet und nicht, wie bei
herkömmlichen Anordnungen nach den räumlichen Gegebenheiten. Dem
gemäß sind auch bei Stutzen und ähnlichen Unstetigkeiten in der Gehäuse
kontur Schrumpfringe im erforderlichen Abstand angeordnet.
Für derartige Anwendungsfälle ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß die
Ringteile gekröpft sind, wobei zweckmäßigerweise jeweils zwei gleichförmig
gekröpfte mehrteilige Schrumpfringe einander symmetrisch zugeordnet sind
und der Kröpfungswinkel höchstens 30° beträgt.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die
Ringteile der geteilten Schrumpfringe jeweils zwei nebeneinander angeord
nete Haltebügel besitzen, welche an den Enden jeweils vereinigt sind. Diese
Gestaltung erlaubt es beispielsweise örtliche Unstetigkeiten in der Gehäuse
kontur, wie Buckel oder örtliche Ausformungen mit den Ringteilen zu umfas
sen. Andererseits kann mit Hilfe dieser Ausgestaltung abhängig von der auf
zubringenden Preßkraft die vom Schrumpfring aufgebrachte Preßkraft auf
einen breiteren Bereich verteilt werden, so daß letztendlich weniger
Schrumpfringe benötigt werden.
Zum Zwecke einer einfachen Handhabung ist gemäß einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung jedes Ringteil an einem Ende mit einer Durch
gangsöffnung, insbesondere eine Querbohrung, versehen und besitzt am
entgegengesetzten Ende eine einfache oder mehrfache Gabellasche mit
Durchgangsöffnung, insbesondere eine Querbohrung.
Hierbei sind die beiden Enden eines Ringteils zueinander kompatibel gestal
tet, so daß es möglich ist, daß die Gabellasche eines Ringteils das hierzu
kompatible Ende eines zugeordneten weiteren Ringteils eingreift und mittels
eines in die Durchgangsöffnungen oder Querbohrungen beider Ringteile
eingeführten Steckbolzens beide Ringteile miteinander verbunden sind.
Die Querbohrungen zur Aufnahme des Steckbolzens können hierbei parallel
oder senkrecht zur Auflagefläche der Ringteile angeordnet sein.
Um eine einfache Montage und sichere Befestigung zu gewährleisten, sind
die Steckbolzen konisch oder als Keil ausgebildet, welche in die hierfür am
Ringteil vorgesehenen Bohrungen beziehungsweise Durchgangsöffnungen
eingreifen.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform zur Verbindung von
Ringteilen kann jedes Ringteil an einem Ende eine Querschnittserweiterung
aufweisen und am entgegengesetzten Ende eine hierzu kompatible gabel
förmige Hakenlasche, in welche die Querschnittserweiterung, die bevorzugt
als Hammerkopf ausgebildet sein kann, formschlüssig eingreift, so daß hier
durch beide Ringteile miteinander verbunden sind.
An Stelle eines Hammerkopfprofils kann die Querschnittserweiterung auch
von einem sich zum freien Ende hin erweiternden Keil, ähnlich einem Hufna
gel, oder von einem Kugelkopf gebildet sein, wobei für letzteren eine hierzu
kompatibel ausgebildete kalottenförmige Gabellasche vorgesehen ist.
Entsprechend dem vorgesehenen Einbauort ist der mehrteilige Schrumpfring
vorzugsweise kreisförmig ausgebildet, so daß er einen Vollkreis umschließt,
wobei die Preßkraft gleichförmig radial nach innen aufgebracht wird, doch
sind erfindungskonform auch hiervon abweichende polygonale Formen des
mehrteiligen Schrumpfringes, wie zum Beispiel annähernd rechteckförmig
oder oval, möglich.
Um die erforderlichen, infolge Schrumpfung erzeugten Preßkräfte zu bewir
ken, ist der Innendurchmesser des mehrteiligen Schrumpfrings um 0,5‰ bis
1,5‰, vorzugsweise um 1,2‰, kleiner als der Außendurchmesser der zu
geordneten Auflagefläche am Gehäuse. Bei von der Kreisform abweichen
den Formen ist der mittlere Durchmesser beziehungsweise die entsprechen
de Umfangsdifferenz zugrundezulegen.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung beim Einsatz des erfindungsge
mäßen Schrumpfringes sieht vor, daß die dem mehrteiligen Schrumpfring
zugeordnete Auflagefläche am mehrteiligen Gehäuse gefräst und nicht ge
dreht ist, wie seither bei herkömmlichen Schrumpfringen. Die mit Fräsen er
reichbare Oberflächengüte ist im Hinblick auf die Verwendung des erfin
dungsgemäßen mehrteiligen Schrumpfringes völlig ausreichend.
Um den erfindungsgemäßen mehrteiligen Schrumpfring jeweils zu montieren
ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein besonderes Verfahren vorge
sehen, gemäß welchem unter Verwendung einer Wärmequelle, mittels wel
cher der Schrumpfring um eine Temperaturdifferenz gegenüber dem Gehäu
se erwärmt wird, wobei die Ringteile des mehrteiligen Schrumpfrings am
Gehäuse angeordnet und bis auf eine letzte Verbindung miteinander ver
bunden werden, die am Gehäuse angeordneten Ringteile mittels eines
Spannbandes mit einem Spannschloß gegen das Gehäuse beaufschlagt
werden, die Ringteile gleichförmig örtlich erwärmt werden, zum Beispiel mit
tels eines Gasbrenners oder mittels elektrisch beheizter Matten, unter
gleichzeitigem Nachspannen des Spannbandes, bis die letzte formschlüssi
ge Verbindung ineinandergreift, und anschließend die Anordnung eine Ab
kühlung auf Raumtemperatur erfährt, bevor das Spannband abgenommen
wird.
Hierbei wird der mehrteilige Schrumpfring vorzugsweise auf eine Tempera
turdifferenz von 200°C bis 250°C gegenüber dem Gehäuse erwärmt.
Die vorstehend erläuterten neuen Lösungen sind möglich, weil zwischen den
Schrumpfringen meist genügend axialer Abstand vorhanden ist und die Rin
ge wegen ihres prismatischen Profils viel mehr Fläche bieten bei gleicher
Baulänge als jede Flanschverbindung mit Schrauben.
Darüber hinaus ist die Teilung der Schrumpfringe keineswegs auf die hori
zontale Trennebene beschränkt, wie das bei Flanschverbindungen der Fall
ist. Die Verbindung kann in jeder gewünschten Lage über den Umfang des
Gehäuses vorgesehen werden, was sich bei schwieriger Platzverhältnissen
als großer Vorteil erweist. Der Konstrukteur hat somit mehr Gestaltungsfrei
heit, um die Schrumpfringe dort anzuordnen, wo sie gebraucht werden.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Anhand eines in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiels sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesse
rungen sowie besondere Vorteile der Erfindung näher erläutert und be
schrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer schematisierten Draufsicht auf
ein mit verschiedenen erfindungsgemäßen Schrumpf
ringen versehenes Gehäuse;
Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch eine Verbindungsstelle
zweier Ringteile eines erfindungsgemäßen Schrumpf
ringes;
Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Darstellung in Fig. 2 in
Richtung des Pfeils "A"
und
Fig. 4 eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Dop
pelschrumpfringes.
In Fig. 1 ist ein Ausschnitt einer Draufsicht auf ein schematisiert dargestelltes
zweischaliges Gehäuse 10 einer nicht näher abgebildeten Dampfturbine ge
zeigt, dessen beide Gehäuseschalen 12, 14 jeweils einen Zuströmstutzen 16
für das Arbeitsmedium aufweisen und an ihrer Trennfuge 18 aneinander
gefügt und mittels verschiedenen erfindungsgemäßen Schrumpfringen 20,
22 an Stelle einer sonst üblichen Flanschverbindung mit Flanschschrauben
zusammengehalten werden, welche die beiden Gehäuseschalen 12, 16
umfassen. Die Zuströmstutzen 16 sind hier schematisch jeweils nur durch
Kreise angedeutet, um hierdurch zu verdeutlichen, daß hier die sonst vor
herrschende zylindrische Kontur des Gehäuses 10 unterbrochen ist.
Während im zylindrischen Bereich des Gehäuses 10 ebene Schrumpfringe
20, das heißt solche mit in einer Ebene gekrümmten Ringteilen 21, angeord
net sind, sind im Bereich der beiden Zuströmstutzen 16 für das Arbeitsmedi
um gekröpfte Schrumpfringe 22, das heißt solche mit in zwei Ebenen winklig
versetzten Ringteilen 23 vorgesehen.
Mit Hilfe dieser erfindungsgemäß vorgesehenen Kröpfung, die bis etwa 30°
betragen kann, ist es möglich auch im nicht monotonen Bereich der Gehäu
sekontur ausreichende Schließkräfte zum Zusammenhalt der Gehäusescha
len 12, 14 aufzubringen. Hiermit ist es also möglich, rechnerisch etwa glei
che Abstände der Schrumpfringe 20, 22 einzuhalten, ohne Undichtigkeiten
befürchten zu müssen. Insbesondere wird durch die Verwendung von
Schrumpfringen 20, 22 eine hinsichtlich der thermisch induzierten Spannun
gen ungünstige Materialanhäufung zu vermeiden.
Der in Fig. 2 gezeigte Teillängsschnitt durch eine Verbindungsstelle zweier
Ringteile 21 eines erfindungsgemäßen Schrumpfringes 20 ist auch für eine
entsprechende Verbindung der Ringteile 23 eines gekröpften Schrumpfrin
ges 22 gültig, das heißt, diese werden in gleicher Weise miteinander ver
bunden. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Ringteile 21, 23 hinsichtlich
ihrer Enden, das heißt ihrer Verbindungsstellen, in gleicher Weise ausgebil
det sind. Ein Ende ist als gabelförmige Aufnahmelasche 24 mit einer Auf
nahmeöffnung 25 und das andere Ende als Einstecklasche 26 ausgebildet,
welche in die Aufnahmeöffnung 25 eingreift.
Die Verbindung der beiden Ringteile 21 ist hierbei mittels eines Steckbolzens
28 vorgesehen, für welchen in den miteinander korrespondierenden Enden
24, 26 der Ringteile 21 jeweils Durchgangsöffnungen 29 eingeformt sind, die
an den Querschnitt des Durchsteckbolzens 28 angepaßt sind. Hierbei ist be
rücksichtigt, daß der Durchsteckbolzen 28 von einem Ende zum entgegen
gesetzten Ende seinen Querschnitt verringert, indem er keilförmig bezie
hungsweise konisch ausgebildet ist. Hierdurch ist einerseits eine leichte
Montage gewährleistet beim Einführen des Durchsteckbolzens 28 in die
Durchgangsöffnungen 29 und andererseits eine günstige reibschlüssige
Verankerung in den Durchgangsöffnungen 29, was durch eine Sicherungs
mutter 30 am schlanken Ende unterstützt wird.
In Fig. 3 ist eine Seitenansicht auf die in Fig. 2 gezeigte Anordnung in Rich
tung des Pfeils "A" wiedergegeben, aus welcher hervorgeht, daß der Durch
steckbolzen 28 einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und dementspre
chend als konischer Zapfen 28 vorgesehen ist. Für das Herausziehen des
Zapfens 28 ist dieser mit einem Innengewinde 27 versehen, welches an der
der Sicherungsmutter 30 entgegengesetzten Stirnfläche eingeformt ist.
Die in den Fig. 2 und 3 gezeigten Anordnungen, die auch mittels eines Kei
les mit rechteckigem Querschnitt gestaltet sein können, zeigen ein Detail der
Verbindung zwischen zwei Schrumpfringteilen 21. Um für die Verbindung die
gleiche Gestaltfestigkeit wie für den übrigen Bereich des Ringteils 21 zu er
halten, ist es erforderlich, die Höhe des Ringteiles 21 sowie dessen Breite
lokal zu vergrößern.
Diese Art der lösbare Verbindung ist nur als Beispiel gezeigt. Statt dessen
können auch andere Varianten einer formschlüssigen Verbindung, z. B. mit
tels Hammerkopf oder mittels Sägezähnen mit jeweils hierzu kompatiblen
Gegenstück, vorgesehen sein.
In Fig. 4 schließlich ist eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Dop
pelschrumpfringes 32 dargestellt, der dazu dient, die vom Schrumpfring 32
aufgebrachte Preßkraft auf einen größeren Bereich zu übertragen. Dies wird
durch die planmäßige axiale Aufweitung der Ringschenkel 34 erreicht. Hier
bei kann auch vorgesehen sein, den Mittenabstand der Ringschenkel 34 so
einzustellen, daß örtliche Auswölbungen oder Anformungen am betreffenden
Gehäuse 10 hiervon umfaßt werden.
Die Enden der Ringschenkel 34 sind jeweils als Doppelgabellasche 36 be
ziehungsweise als Doppeleinstecklasche 38 ausgebildet, wobei jeweils
ebenfalls ein Durchsteckbolzen 28 die Verbindung sicherstellt.
Zur Herstellung und Montage der Schrumpfringverbindung werden die
Schrumpfringe 20, 22 noch vor der Fertigbearbeitung, das heißt vor dem
Fertigdrehen der Ringe 20, 22 werden diese mit Ausnahme des Innen
durchmessers allseits bearbeitet und zusammengefügt, wobei die konischen
Zapfen 28 eingesetzt sind. Lediglich der Innendurchmesser ist noch zu be
arbeiten.
Die Ringe 20, 22 werden nun auf einen Innendurchmesser fertig gedreht, der
etwa 0,5 bis 1,2‰ kleiner ist als der entsprechende Gehäusedurchmesser
an der Auflagefläche des Gehäuses 10 ist. Die Auflagefläche des Gehäuse
wird gedreht oder, falls die Ringe 22 abgekröpft sind, gefräst. Im gleichen
Bearbeitungsschritt werden auch axiale Anschlagflächen am Gehäuse 10
hergestellt, an den sich die Ringe 22 abstützen.
Am Beispiel eines ebenen Schrumpfringes 20 soll nun der Montagevorgang
beschrieben werden.
Das Gehäuse wird mit dem Läufer zusammengebaut und das am Unterteil
des Gehäuses 10 befindliche Ringteil 21 wird gegen das Gehäuse 10 ange
hoben. Das andere Ringteil 21 wird dann ebenfalls montiert, wobei auf einer
Seite der konische Zapfen 28 bereits montiert werden kann.
Die zweite Verbindung kann zunächst nicht fertigmontiert werden, weil die
Schrumpfringe 20 einen kleineren Innendurchmesser als die entsprechen
den Gehäusedurchmesser aufweisen. Nun wird um den noch offenen Ring
20 ein Spannband mit Spannschloß gelegt und der Ring 20 wird mit einer
Wärmequelle, zum Beispiel Ringbrenner, wie weithin üblich, erwärmt, wobei
das Spannband nachgezogen wird, bis der konische Zapfen 28 in der zwei
ten Verbindung eingeführt werden kann. Anschließend wird die Wärmezu
fuhr beendet und das Spannband ausgebaut. Die Verbindung kann nun ab
kühlen und erreicht nach gewisser Zeit Raumtemperatur. Damit ist die Ver
bindung vorgespannt und die Montage ist beendet. Die Ringe können je
nach Zeitvorgabe einzeln oder alle gemeinsam erwärmt werden. Die Demon
tage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie die Montage.
Als mögliche Anwendungen der Erfindung kommen insbesondere die Ge
häuse für Dampfturbinen im Hochdruckbereich in Betracht. Vorzugsweise
das HD-Innengehäuse kann mit den erfindungsgemäßen Schrumpfringen
zusammengehalten werden. Sie kann aber auch für Dampfturbinen-Außen
gehäuse angewandt werden, vor allem wenn Bestrebungen bestehen, die
Anzahl der Schalen zu reduzieren. Damit wird es ermöglicht, einschalige
Turbinen bis zu den höchsten Drücken und Temperaturen zu bauen. Die
Schrumpfringbauweise erlaubt dies im Gegensatz zu den normalen ge
schraubten Flanschverbindungen.
Bei Gasturbinen ist die Erfindung ebenfalls vorteilhaft anwendbar, weil mit
zunehmendem Druck und Temperaturen die Flanschverbindungen eine
Grenze darstellen.
Prinzipiell ist die Erfindung anwendbar für alle Gehäuse oder Behälter, wel
che eine axiale Teilung aufweisen und bei denen Flanschverschraubungen
an ihre technische Grenze stoßen.
10
Gehäuse
12
Gehäuseschalen-Hälfte oder Gehäusesegment
14
Gehäuseschalen-Hälfte oder Gehäusesegment
16
Abströmstutzen
18
Trennfuge/Teilungsebene
20
ebener Schrumpfring
21
Ringteil
22
gekröpfter Schrumpfring
23
Ringteil
24
Gabellasche
25
Aufnahmeöffnung
26
Einstecklasche
27
Ausziehgewinde
28
Steckbolzen
29
Durchgangsöffnung
30
Sicherungsmutter
32
Doppelschrumpfring
34
Ringschenkel
36
Doppelgabellasche
38
Doppeleinstecklasche
Claims (24)
1. Gehäuseverbindung für geteilte Gehäuse (10) von Apparaten und
Maschinen, insbesondere von warmgehenden Strömungsmaschinen, wie
Gasturbinen oder Dampfturbinen, unter Einsatz von Schrumpfringen (20,
22),
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein mehrteiliger Schrumpfring (20, 22) vorgesehen ist, welcher
die zu verbindenden Gehäuseteile (12,14) umfaßt und zusammenhält.
2. Gehäuseverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mehrteilige Schrumpfring (20, 22) aus wenigstens zwei Ringteilen
(21, 23) gebildet ist, deren Enden (24, 26) jeweils formschlüssig miteinander
verbunden sind.
3. Gehäuseverbindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ringteile (21, 23) des mehrteiligen Schrumpfrings
(20, 22) einen viereckigen, vorzugsweise prismatischen Querschnitt aufwei
sen.
4. Gehäuseverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Ringteile (23) gekröpft sind.
5. Gehäuseverbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei symmetrisch gekröpfte mehrteilige Schrumpfringe (22) ein
ander symmetrisch zugeordnet sind.
6. Gehäuseverbindung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kröpfungswinkel höchstens 30° beträgt.
7. Gehäuseverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Ringteile (33) der geteilten Schrumpfringe
(32) jeweils zwei nebeneinander angeordnete Ringschenkel (34) besitzen,
welche an den Enden (36, 38) jeweils vereinigt sind.
8. Gehäuseverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß jedes Ringteil (21, 22, 33) an einem Ende eine
Gabellasche (24, 36) mit Querbohrung (29) aufweist und am entgegenge
setzten Ende eine Einstecklasche (26, 38) mit einer Querbohrung (29).
9. Gehäuseverbindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Gabellasche (24, 36) eines Ringteils (21, 23, 33) das hierzu kom
patible Ende (26, 38) eines zugeordneten weiteren Ringteils (21, 23, 33) ein
greift und mittels eines in die Querbohrungen (29) beider Ringteile (21, 23,
33) eingeführten Steckbolzens (28) beide Ringteile (21, 23, 33) miteinander
verbunden sind.
10. Gehäuseverbindung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Querbohrungen (29) zur Aufnahme des
Steckbolzens (28) parallel zur Auflagefläche der Ringteile (21, 23, 33) ange
ordnet sind.
11. Gehäuseverbindung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Querbohrungen (29) zur Aufnahme des
Steckbolzens (28) senkrecht zur Auflagefläche der Ringteile (21, 23, 33) an
geordnet sind.
12. Gehäuseverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Steckbolzen (28) konisch ausgebildet ist.
13. Gehäuseverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Steckbolzen von einem Keil gebildet ist.
14. Gehäuseverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Ringteil an einem Ende eine Querschnittserwei
terung aufweist und am entgegengesetzten Ende eine hierzu kompatible
gabelförmige Hakenlasche.
15. Gehäuseverbindung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß das mit der Querschnittserweiterung versehene Ende eines Ring
teils in die hierzu kompatibel ausgebildete Hakenlasche eines zugeordneten
weiteren Ringteils eingreift und hierdurch beide Ringteile miteinander ver
bunden sind.
16. Gehäuseverbindung nach einem der Ansprüche 14 oder 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Querschnittserweiterung von einem Ham
merkopf gebildet ist.
17. Gehäuseverbindung nach einem der Ansprüche 14 oder 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Querschnittserweiterung von einem sich zum
freien Ende hin erweiternden Keil gebildet ist.
18. Gehäuseverbindung nach einem Ansprüche 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Querschnittserweiterung von einem Kugelkopf ge
bildet ist, der an einem Ende eines Ringteils angeformt ist, und daß am an
deren Ende des Ringteils eine hierzu kompatibel ausgebildete kalottenförmi
ge Gabellasche vorgesehen ist.
19. Gehäuseverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der mehrteilige Schrumpfring (20, 22, 32) kreis
förmig ausgebildet ist und einen Vollkreis umschließt.
20. Gehäuseverbindung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß der Innendurchmesser des mehrteiligen Schrumpfrings (20, 22, 32)
um 0,5‰ bis 1,5‰, vorzugsweise um 1,2‰, kleiner ist als der Außen
durchmesser der zugeordneten Auflagefläche am Gehäuse (10).
21. Gehäuseverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere geteilte Schrumpfringe (20, 22, 32) ne
beneinander angeordnet sind.
22. Gehäuseverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die dem mehrteiligen Schrumpfring (20, 22, 32)
zugeordnete Auflagefläche am mehrteiligen Gehäuse (10) mechanisch be
arbeitet, insbesondere gefräst oder gedreht, ist.
23. Verfahren zur Herstellung einer Gehäuseverbindung nach einem
der vorherigen Ansprüche unter Verwendung einer Wärmequelle, mittels
welcher der Schrumpfring (20, 22, 32) um eine Temperaturdifferenz gegen
über dem Gehäuse (10) erwärmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringteile (21, 23, 33) des mehrteiligen Schrumpfrings (20, 22, 32) am Ge
häuse (10) angeordnet und bis auf eine letzte Verbindung miteinander ver
bunden werden, daß die am Gehäuse (10) angeordneten Ringteile (21, 23,
33) mittels eines Spannbandes mit einem Spannschloß gegen das Gehäuse
(10) beaufschlagt werden, daß die Ringteile (21, 23, 33) gleichförmig örtlich
erwärmt werden unter gleichzeitigem Nachspannen des Spannbandes, bis
die letzte formschlüssige Verbindung ineinandergreift, und daß anschließend
die Anordnung abkühlt auf Raumtemperatur, bevor das Spannband abge
nommen wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringteile (21, 23, 33) des mehrteiligen Schrumpfrings (20, 22, 32) auf eine
Temperaturdifferenz von 200°C bis 250°C gegenüber dem Gehäuse (10)
erwärmt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997158160 DE19758160A1 (de) | 1997-12-30 | 1997-12-30 | Gehäuseverbindung für geteilte Gehäuse |
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- 1998-12-28 FR FR9816488A patent/FR2773205A1/fr not_active Withdrawn
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FR2773205A1 (fr) | 1999-07-02 |
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