DE19754673A1 - Verfahren zur Herstellung von linearen Organopolysiloxanen mit alpha,omega-endständigen Si-gebundenen Vinylgruppen- oder alpha,omega-endständigen Si-gebundenen Wasserstoffatomen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von linearen Organopolysiloxanen mit alpha,omega-endständigen Si-gebundenen Vinylgruppen- oder alpha,omega-endständigen Si-gebundenen WasserstoffatomenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von li
nearen Organopolysiloxanen mit α,ω-endständigen Si-gebundenen
Vinylgruppen- oder α,ω-endständigen Si-gebundenen
Wasserstoffatomen.
In US 5,442,083 (Dow Corning Toray Silicone; ausgegeben am
15. August 1995) ist ein Verfahren zur Herstellung von linea
ren Organopolysiloxanen mit α,ω-endständigen Si-gebundenen
Vinylgruppen- oder α,ω-endständigen Si-gebundenen Wasser
stoffatomen beschrieben, indem ein α,ω-Dihydrogen
dimethylpolysiloxan mit einem aliphatisch ungesättigten Koh
lenwasserstoff mit zwei C=C-Doppelbindungen und mindestens
drei Kohlenstoffatomen oder einem Alkin mit mindestens zwei
Kohlenstoffatomen in Gegenwart von Hydrosilylierungskatalysa
toren umgesetzt wird.
Aus EP-A 414 938 (Nippon Unicar Company Limited; offengelegt
am 06. März 1991) ist eine vernetzbare Zusammensetzung be
kannt, die ein thermoplastisches Harz und ein lineares Organo
polysiloxan enthält, wobei das lineare Organopolysiloxan durch
Umsetzung eines linearen, endständige Si-gebundene Wasser
stoffatome aufweisenden Organopolysiloxans mit einem linearen
Dien mit mehr als fünf Kohlenstoffatomen erhalten wird.
In US-A 5,087,720 (Shin-Etsu Chemical Co.; ausgegeben am
11. Februar 1992) werden lineare Organopolysiloxane mit end
ständigen Si-gebundenen Vinylgruppen beschrieben, die in der
Kette sich wiederholende Einheiten der Formel
-(SiR2-CH2CH2-SiR2O)n- aufweisen. Die Herstellung erfolgt über
eine Ringöffnungspolymerisation eines 5-gliedrigen cyclischen
Silethylensiloxans der allgemeinen Formel
in Gegenwart eines Divinyldisiloxans.
Aus US-A 5,386,049 (Shin-Etsu Chemical Co.; ausgegeben am
31. Januar 1995) sind lineare Organopolysiloxane mit endstän
digen Si-gebundenen Hydroxylgruppen oder Vinyldiorganosilyl
gruppen bekannt, die in der Kette sich wiederholende Einheiten
der Formel -[SiMe2-(CH2)p-SiMe2O]n- (Me = Methylrest, p =
10-16) aufweisen.
In US-A 5,504,175 (Dow Corning Toray Silicone Co.; ausgegeben
am 02. April 1996) sind lineare Organosiliciumpolymere mit
endständigen Si-gebundenen Wasserstoffatomen oder endständigen
Si-gebundenen Alkenylgruppen beschrieben, die durch Umsetzung
eines asymmetrischen linearen α-Hydrogen-ω-alkenyldiorgano
polysiloxans mit einem symmetrischen linearen α, ω-Dihydrogen
diorganopolysiloxan oder α, ω-Dialkenyldiorganopolysiloxan in
Gegenwart eines Hydrosilylierungskatalysators erhalten werden.
Dieses Verfahren benötigt ein asymmetrisches Diorganopolysi
loxan, dessen präzise Herstellung aufwendig und teuer und da
mit technisch wenig attraktiv ist.
Es bestand die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von li
nearen Organopolysiloxanen mit α,ω-endständigen Si-gebundenen
Vinylgruppen- oder α,ω-endständigen Si-gebundenen Wasser
stoffatomen bereitzustellen, das einfach ist, bei dem die Bil
dung von niedermolekularen flüchtigen bzw. cyclischen Neben
produkten vermieden wird und bei dem die eingesetzten Edukte
einfach gereinigt werden können. Die Aufgabe wird durch die
Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
linearen Organopolysiloxanen mit α,ω-endständigen
Si-gebundenen Vinylgruppen- oder α,ω-endständigen Si-gebunde
nen Wasserstoffatomen der allgemeinen Formel
XR2SiO(R2SiO)x-Gy-R2Si-[R3-R2SiO(R2SiO)x-Gy-R2Si]zX (I)
durch Umsetzung von Si-gebundene Vinylgruppen aufweisenden Or
ganopolysiloxanen der allgemeinen Formel
R1R2SiO(R2SiO)m-An-R2SiR1 (II)
mit Si-gebundenen, Wasserstoffatomen aufweisenden Organopoly
siloxanen der allgemeinen Formel
R2R2SiO(R2SiO)o-Bp-R2SiR2 (III)
in Gegenwart von die Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff
an aliphatische Mehrfachbindung fördernden Katalysatoren,
wobei R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasser
stoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet,
X jeweils gleiche Reste ausgewählt aus den Resten R1 und R2
bedeutet,
wobei R1 einen Vinylrest und
R2 ein Wasserstoffatom bedeutet,
R3 ein Rest der Formel -CH2CH2- oder -CH(CH3)- ist,
G ein Rest A oder B ist,
wobei A ein Rest der Formel
wobei R1 einen Vinylrest und
R2 ein Wasserstoffatom bedeutet,
R3 ein Rest der Formel -CH2CH2- oder -CH(CH3)- ist,
G ein Rest A oder B ist,
wobei A ein Rest der Formel
-R2Si-R4-R2SiO(R2SiO)m-
und B ein Rest der Formel
-R2Si-R4-R2SiO(R2SiO)o-
ist, wobei
R4 einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 14 Koh lenstoffatomen je Rest bedeutet, der durch 1 bis 4 separate Sauerstoffatome unterbrochen sein kann,
m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 200 ist,
n 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 20 ist,
o 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 200 ist,
p 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 20 ist,
x m oder o ist,
y n oder p ist und
z eine ganze Zahl im Wert von mindestens 2, vorzugsweise 2 bis 20 ist,
mit der Maßgabe, daß die Summe m + n ≧ 0 ist.
R4 einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 14 Koh lenstoffatomen je Rest bedeutet, der durch 1 bis 4 separate Sauerstoffatome unterbrochen sein kann,
m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 200 ist,
n 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 20 ist,
o 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 200 ist,
p 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 20 ist,
x m oder o ist,
y n oder p ist und
z eine ganze Zahl im Wert von mindestens 2, vorzugsweise 2 bis 20 ist,
mit der Maßgabe, daß die Summe m + n ≧ 0 ist.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Organo
polysiloxane besitzen vorzugsweise eine Viskosität von 20 bis
200.000 mm2/s bei 25°C, bevorzugt 100 bis 20.000 mm2/s bei
25°C.
Beispiele für Reste R sind Alkylreste, wie der Methyl-,
Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n-Butyl-,
iso-Butyl-, tert.-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo-Pentyl,
tert.-Pentylrest; Hexylreste, wie der n-Hexylrest; Heptyl
reste, wie der n-Heptylrest; Octylreste, wie der n-Octylrest
und iso-Octylreste, wie der 2,2,4-Trimethylpentylrest; Cyclo
alkylreste, wie Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptylreste
und Methylcyclohexylreste; Arylreste, wie der Phenylrest; Al
karylreste, wie o-, m-, p-Tolylreste, Xylylreste und Ethyl
phenylreste und Aralkylreste, wie der Benzylrest, der α- und
der β-Phenylethylrest. Bevorzugt ist der Methylrest.
Beispiele für halogenierte Reste R sind Halogenalkylreste,
wie der 3,3,3-Trifluor-n-propylrest, der 2,2,2,2',2',2'-Hexa
fluorisopropylrest, der Heptafluorisopropylrest und Halogen
arylreste, wie der o-, m-, und p-Chlorphenylrest.
Beispiele für Reste Y sind solche der Formel -CH2CH2-,
-CH(CH3)-, -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CH2)6-, -(CH2)8-, -(CH2)10-,
-(CH2)12-, -(CH2)3O(CH2)3-, 1,3-(CH2CH2)2(C6H4),
1,4-(CH2CH2)2(C6H4), 1,3-(CH2CHCH3)2(C6H4), wobei der Rest der
Formel -CH2CH2- bevorzugt ist.
Vorzugsweise ist m eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 100, be
vorzugt 1 bis 50.
Vorzugsweise ist o eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 100, be
vorzugt 1 bis 50.
Vorzugsweise ist n 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis
5, bevorzugt ist n 0.
Vorzugsweise ist p 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis
5, bevorzugt ist p 0.
Verfahren zur Herstellung der Organopolysiloxane der Formel
(II) und (III) sind dem Fachmann bekannt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das eingesetzte Ver
hältnis von Si-gebundenen Vinylgruppen in Organopolysiloxanen
der Formel (II) zu Si-gebundenen Wasserstoffatomen in Organo
polysiloxanen der Formel (III) je nach gewünschtem Endprodukt
in weiten Grenzen variieren. Bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren beträgt das Verhältnis von Si-gebundenen Vinylgruppen in
Organopolysiloxanen der Formel (II) zu Si-gebundenen Wasser
stoffatomen in Organopolysiloxanen der Formel (III) vorzugs
weise 100 : 1 bis 1 : 100, bevorzugt 5 : 1 bis 1 : 5. Bei ei
nem stöchiometrischen Überschuß an Si-gebundenen Vinylgruppen
werden Polymere mit Kohlenwasserstoffbrücken -C2H4- entlang
der Kette und je einer Si-gebundenen Vinylgruppe an beiden
Kettenenden erhalten. Umgekehrt werden bei einem Überschuß an
Si-gebundenen Wasserstoffatomen Polymere mit Kohlenwasser
stoffbrücken -C2H4- entlang der Kette und je einem Si-gebunde
nen Wasserstoffatom an beiden Kettenenden erhalten.
Als die Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an alipha
tische Mehrfachbindung fördernde Katalysatoren können auch bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren die gleichen Katalysatoren
eingesetzt werden, die auch bisher zur Förderung der Anlage
rung von Si-gebundenem Wasserstoff an aliphatische Mehrfach
bindung eingesetzt werden konnten. Bei den Katalysatoren
handelt es sich vorzugsweise um ein Metall aus der Gruppe der
Platinmetalle oder um eine Verbindung oder einen Komplex aus
der Gruppe der Platinmetalle. Beispiele für solche Katalysa
toren sind metallisches und feinverteiltes Platin, das sich
auf Trägern, wie Siliciumdioxyd, Aluminiumoxyd oder Aktivkohle
befinden kann, Verbindungen oder Komplexe von Platin, wie
Platinhalogenide, z. B. PtCl4, H2PtCl6.6H2O, Na2PtCl4.4H2O,
Platin-Olefin-Komplexe, Platin-Alkohol-Komplexe, Platin-Vinyl
siloxankomplexe, wie Platin-1,3-Divinyl-1,1,3,3-tetra-methyl
disiloxankomplexe mit oder ohne Gehalt an nachweisbarem anor
ganisch gebundenem Halogen, Trimethylendipyridinplatin
dichlorid, Dicyclopentadienplatindichlorid, Cyclooctadien-Pla
tindichlorid, Norbornadien-Platindichlorid sowie Umsetzungs
produkte von Platintetrachlorid mit Olefin.
Der Katalysator wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vor
zugsweise in Mengen von 1 bis 50 Gew.-ppm (Gewichtsteilen je
Million Gewichtsteilen), bevorzugt in Mengen von 1 bis
10 Gew.-ppm, jeweils berechnet als elementares Platin und be
zogen auf das Gesamtgewicht der Organopolysiloxane der Formeln
(II) und (III) eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise beim Druck
der umgebenden Atmosphäre, also etwa bei 1020 hPa (abs.),
durchgeführt, es kann aber auch bei höheren oder niedrigeren
Drücken durchgeführt werden. Ferner wird der erste Verfahrens
schritt vorzugsweise bei einer Temperatur von 0°C bis 160°C,
bevorzugt von 20°C bis 120°C, durchgeführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können inerte, organische
Lösungsmittel mitverwendet werden, obwohl die Mitverwendung
von inerten, organischen Lösungsmitteln nicht bevorzugt ist.
Beispiele für inerte, organische Lösungsmittel sind Toluol,
Xylol, Octanisomere, Butylacetat, 1,2-Dimethoxyethan, Tetra
hydrofuran und Cyclohexan.
Die gegebenenfalls mitverwendeten inerten organischen Lösungs
mittel werden am Ende des Verfahrens vorzugsweise destillativ
entfernt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann absatzweise, halbkonti
nuierlich oder vollkontinuierlich durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß keine nie
dermolekularen flüchtigen oder cyclischen Nebenprodukte ohne
Endfunktionen anfallen und daß die eingesetzten Ausgangsmate
rialien, die Organopolysiloxane der Formeln (II) und (III),
gegebenenfalls einfach zu reinigen sind. Die Entfernung von
Nebenprodukten z. B. durch Destillation (Ausheizen im Vakuum)
entfällt daher, was insbesondere bei höhermolekularen Organo
polysiloxanen der Formel (I), die eine höhere Viskosität auf
weisen, von Vorteil ist, da die Entfernung der Nebenprodukte
aufgrund der höheren Viskosität der Endprodukte aufwendig und
unvollständig ist.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Organo
polysiloxane der Formel (I) werden für Hydro
silylierungsreaktionen, als Polymerrohstoffe zum Aufbau von
Netzwerken und zur Herstellung von Telechelen mit gleichen
oder verschiedenen Endgruppen verwendet.
870 g eines α,ω-Divinyldimethylpolysiloxans mit einer Jodzahl
von 41,6 werden bei 25°C mit 67 g 1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan
gemischt und mit 10 mg Platin in Form des 1,3-Divinyltetra
methyldisiloxankomplexes (sogenannter Karstedt-Katalysator)
versetzt. Die Temperatur steigt zunächst langsam, dann immer
schneller bis auf ca. 56°C, wonach das Gemisch bei 80°C ca.
eine Stunde ausreagieren gelassen wird, bis kein Si-gebundener
Wasserstoff mehr nachweisbar ist. Ohne weitere Aufarbeitung
enthält das Produkt 0,8 Gew.-% flüchtige Bestandteile
(2g/lh/180°C) und weist eine Viskosität von 96 mm2/s bei 25°C
auf. Das 1H-NMR-Spektrum des Produktes, ein lineares Dimethyl
polysiloxan mit -C2H4-Brücken und endständigen Vinyldimethylsi
loxaneinheiten, zeigt ein Verhältnis von SiC2H4Si/SiCH=CH2
gleich 2,4. Die Jodzahl des Produktes beträgt 11,4, was einer
durchschnittlichen Kettenlänge von ca. 60 Siloxaneinheiten
entspricht.
270 g des linearen Polymers mit endständigen Vinyldimethylsi
loxaneinheiten, hergestellt nach Beispiel 1, werden mit 29 g
eines α,ω-Dihydrogendimethylpolysiloxans mit 0,35 Gew.-% Si
gebundenem Wasserstoff und 3 mg Platin in Form des Karstedt-
Katalysators homogen vermischt und danach 2 Stunden auf 100°C
erwärmt. Das Endprodukt enthält ohne Vakuumausheizen
1,0 Gew.-% flüchtige Bestandteile und das so erhaltene Linear
polymer mit -C2H4-Brücken und endständigen Vinyldimethylsiloxaneinheiten
weist eine Viskosität von 7.800 mm2/s bei 25°C
und eine Jodzahl von 1,7 auf. Das Verhältnis der Einheiten
SiC2H4Si/SiCH=CH2 ist gemäß den Integralen der entsprechenden
Signale aus dem 1H-NMR-Spektrum gleich 19,5.
Es werden 642 g eines α,ω-Divinyldimethylpolysiloxans mit ei
ner Jodzahl von 41,6 mit 285 g eines α,ω-Dihydrogendimethyl
polysiloxans mit 0,35 Gew.-% Si-gebundenem Wasserstoff ge
mischt, und danach wird dem homogenen Siloxangemisch Karstedt-
Katalysator in einer solchen Menge zugegeben, daß der gesamte
Ansatz 5 ppm Platin enthält. Nach zweistündiger Erwärmung auf
120°C wird ein Linearpolymer mit -C2H4-Brücken und endständigen
Vinyldimethylsiloxaneinheiten, in dem kein Si-gebundener Was
serstoff nachweisbar ist, und das nur 0,8 Gew.-% flüchtige Be
standteile aufweist, erhalten. Das Linearpolymer weist eine
Viskosität von 97.000 mPa.s bei 25°C und eine Jodzahl von 0,7
auf.
Zu einer Lösung von Karstedt-Katalysator (entsprechend 2 mg
Platin) in 122 g eines α,ω-Divinyldimethylpolysiloxans mit ei
ner Jodzahl von 41,6 werden bei 100°C über einen Zeitraum von
einer Stunde 83 g eines
α,ω-Dihydrogendimethylpolysiloxan-Kohlenwasserstoff-Copolymers
der durchschnittlichen Formel
HR2SiO[(R2SiO)6R2SiCH2CH(CH3)-C6H4-CH(CH3)CH2SiR2O]1,5(R2SiO)6R2SiH
(mit R = CH3),
das 0,12 Gew.-% Si-gebundenen Wasserstoff aufweist, dosiert.
Nach einer weiteren Stunde sind die Si-gebundenen Wasser
stoffatome verbraucht und es wird ein lineares Siloxanpolymer,
das sowohl Alkandiylbrücken als auch Aralkandiylbrücken ent
hält, erhalten. Gemäß dem 1H-NMR-Spektrum enthält das lineare
Siloxanpolymer durchschnittlich
2-CH2CH2-Brücken und 1,5 -CH2CH(CH3)-C6H4-CH(CH3)CH2-Brücken
pro Molekül und an den Enden Vinyldimethylsiloxaneinheiten.
Die Jodzahl des linearen Siloxanpolymers beträgt 12,4 bei ei
ner durchschnittlich Molmasse von 4.100 Dalton.
Beispiel 2 wird mit der doppelten Menge, also 58 g des dort
verwendeten α,ω-Dihydrogendimethylpolysiloxans wiederholt, so
daß das Verhältnis von Si-gebundenem Wasserstoff zu Si-gebun
denen Vinylgruppen 5 : 3 beträgt. Das so gewonnene Linearpoly
mer mit -C2H4-Brücken und endständigen Si-gebundenen Wasser
stoffatomen enthält 1,2 Gew.-% flüchtige Bestandteile und
weist eine mittlere Molmasse von 8.100 Dalton und einen Gehalt
von 0,024 Gew.-% Si-gebundenen Wasserstoff auf. Das
1H-NMR-Spektrum zeigt ein Verhältnis von Alkandiylbrücke zu
Si-gebundenem Wasserstoff von 1,48 : 1,0.
Bei 25°C werden 224 g des in Beispiel 1 hergestellten linearen
Siloxanpolymers mit endständigen Si-gebundenen Vinylgruppen
mit 8,1 g 1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan und 2 mg Platin in Form
des Karstedt-Katalysators vermischt. Danach wird das Reakti
onsgemisch vorsichtig ca. 1°C/Minute erwärmt, bis 100°C er
reicht sind. Nach einer Stunde bei dieser Temperatur wird ab
gekühlt und es wird ein α,ω-endständige Si-gebundene Wasser
stoffatome aufweisendes Linearpolymer mit 0,009 Gew.-% Si-ge
bundenem Wasserstoff und nur 0,9 Gew.-% flüchtige Bestandteile
im Vergleich zu 4,4 Gew.-% flüchtige Bestandteile vor der Re
aktion erhalten. Das Linearpolymer weist eine Viskosität von
3.700 mm2/s bei 25°C auf.
Es werden 50 g eines α,ω-Divinyldimethylpolysiloxans mit einer
Jodzahl von 30,5 mit 120 g eines α,ω-Dihydroxydimethylpoly
siloxans mit einer Viskosität von 5.800 mm2/s bei 25°C und 5 g
schwefelsaurer Tonerde gemischt und auf ca. 80°C erwärmt. Die
Viskosität fällt laufend, bis nach 5 Stunden eine Viskosität
von 99 mm2/s bei 25°C (nach Filtration) erreicht ist. Das so
erhaltene lineare Polymer mit α,ω-endständigen Si-gebundenen
Vinylgruppen enthält 9,7 Gew.-% flüchtige Bestandteile und da
mit mehr als das Zehnfache des linearen Polymers hergestellt
nach Beispiel 1.
Beispiel 3 wird wiederholt, indem statt der 642 g des mittel
viskosen α,ω-Divinyldimethylpolysiloxans 98 g
1,3-Divinyltetramethyldisiloxan eingesetzt werden. Nach zwei
Stunden Erwärmen bei 120°C ist nur eine mäßige Viskositätser
höhung eingetreten. Weitere zwei Stunden Erwärmen bei 140°C
ergeben eine Polymermischung mit einer Viskosität von
4.200 mm2/s bei 25°C, in der noch Si-gebundener Wasserstoff
nachweisbar ist. Mit dem Disiloxan (also Summe m+n = 0) werden
vergleichsweise unvollständige Umsätze erreicht.
Zum Unterschied zu Vinyledukten wird als Vergleich ein Al
kenylsiloxan mit mehr zwei C-Atomen im aliphatisch ungesättig
ten Rest eingesetzt. So werden 60 g
1,3-Bis(5-hexenyltetramethyl)-disiloxan in 2 Stunden bei 120°C
unter Platin-Katalyse (10 ppm Platin) mit 115 g des
α,ω-Dihydrogendimethylpolysiloxans aus Beispiel 3 umgesetzt.
Es wird ein Polymer, das frei von Si-gebundenem Wasserstoff
ist und nur eine Flüchtigkeit (2g/1h/180°C) von 2,8% aufweist,
erhalten. Die Auswertung des 1H-NMR-Spektrums des Polymers
zeigt allerdings, daß ca. 40% der Hexenylgruppen als zu
5-Hexenylgruppen isomere innere Hexenylgruppen vorliegen und
gegenüber Hydrosilylierungsreaktionen damit inaktiv sind. Das
entstandene Siloxanpolymer hat daher durchschnittlich nur 1,2
aktive 5-Hexenylgruppen pro Molekül.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von linearen Organopolysiloxanen
mit α,ω-endständigen Si-gebundenen Vinylgruppen- oder α,ω
endständigen Si-gebundenen Wasserstoffatomen der allgemei
nen Formel
XR2SiO(R2SiO)x-Gy-R2Si-[R3-R2SiO(R2SiO)x-Gy-R2Si]zX (I)
durch Umsetzung von Si-gebundene Vinylgruppen aufweisenden Organopolysiloxanen der allgemeinen Formel
R1R2SiO(R2SiO)m-An-R2SiR1 (II)
mit Si-gebundenen Wasserstoffatomen aufweisenden Organopo lysiloxanen der allgemeinen Formel
R2R2SiO(R2SiO)o-Bp-R2SiR2 (III)
in Gegenwart von die Anlagerung von Si-gebundenem Wasser stoff an aliphatische Mehrfachbindung fördernde Katalysatoren,
wobei R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasser stoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet,
X jeweils gleiche Reste ausgewählt aus den Resten R1 und R2 bedeutet,
wobei R1 einen Vinylrest und
R2 ein Wasserstoffatom bedeutet,
R3 ein Rest der Formel -CH2CH2- oder -CH(CH3)- ist,
G ein Rest A oder B ist,
wobei A ein Rest der Formel
-R2Si-R4-R2SiO(R2SiO)m-
und B ein Rest der Formel
-R2Si-R4-R2SiO(R2SiO)o-
ist, wobei
R4 einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 14 Kohlenstoffatomen je Rest bedeutet, der durch 1 bis 4 von einander separate Sauerstoffatome unterbrochen sein kann,
m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 200 ist,
n 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 20 ist,
o 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 200 ist,
p 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 20 ist,
x m oder o ist,
y n oder p ist und
z eine ganze Zahl im Wert von mindestens 2 ist,
mit der Maßgabe, daß die Summe m + n ≧ 0 ist.
XR2SiO(R2SiO)x-Gy-R2Si-[R3-R2SiO(R2SiO)x-Gy-R2Si]zX (I)
durch Umsetzung von Si-gebundene Vinylgruppen aufweisenden Organopolysiloxanen der allgemeinen Formel
R1R2SiO(R2SiO)m-An-R2SiR1 (II)
mit Si-gebundenen Wasserstoffatomen aufweisenden Organopo lysiloxanen der allgemeinen Formel
R2R2SiO(R2SiO)o-Bp-R2SiR2 (III)
in Gegenwart von die Anlagerung von Si-gebundenem Wasser stoff an aliphatische Mehrfachbindung fördernde Katalysatoren,
wobei R einen gegebenenfalls substituierten Kohlenwasser stoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet,
X jeweils gleiche Reste ausgewählt aus den Resten R1 und R2 bedeutet,
wobei R1 einen Vinylrest und
R2 ein Wasserstoffatom bedeutet,
R3 ein Rest der Formel -CH2CH2- oder -CH(CH3)- ist,
G ein Rest A oder B ist,
wobei A ein Rest der Formel
-R2Si-R4-R2SiO(R2SiO)m-
und B ein Rest der Formel
-R2Si-R4-R2SiO(R2SiO)o-
ist, wobei
R4 einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 14 Kohlenstoffatomen je Rest bedeutet, der durch 1 bis 4 von einander separate Sauerstoffatome unterbrochen sein kann,
m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 200 ist,
n 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 20 ist,
o 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 200 ist,
p 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 20 ist,
x m oder o ist,
y n oder p ist und
z eine ganze Zahl im Wert von mindestens 2 ist,
mit der Maßgabe, daß die Summe m + n ≧ 0 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X
R1 (Vinylrest) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X
R2 (Wasserstoffatom) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Verhältnis von Si-gebundenen Vinylgruppen in
Organopolysiloxanen der Formel (II) zu Si-gebundenen Was
serstoffatomen in Organopolysiloxanen der Formel (III)
100 : 1 bis 1 : 100 beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß n 0 ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß p 0 ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154673 DE19754673A1 (de) | 1997-12-09 | 1997-12-09 | Verfahren zur Herstellung von linearen Organopolysiloxanen mit alpha,omega-endständigen Si-gebundenen Vinylgruppen- oder alpha,omega-endständigen Si-gebundenen Wasserstoffatomen |
DE59808393T DE59808393D1 (de) | 1997-12-09 | 1998-12-08 | Verfahren zur herstellung von linearen organopolysiloxanen mit alpha-omega-endständigen si-gebundenen alkenylgruppen- oder alpha, omega-endständigen si-gebundenen wasserstoffatomen |
US09/555,678 US6252100B1 (en) | 1997-12-09 | 1998-12-08 | Method for producing linear organopolysilexanes with α, ω, terminal Si-linked alkenyl groups or α, ω terminal-linked hydrogen atoms |
PCT/EP1998/007966 WO1999029762A1 (de) | 1997-12-09 | 1998-12-08 | VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON LINEAREN ORGANOPOLYSILOXANEN MIT α,φ-ENDSTÄNDIGEN Si-GEBUNDENEN ALKENYLGRUPPEN- ODER α,φ-ENDSTÄNDIGEN Si-GEBUNDENEN WASSERSTOFFATOMEN |
EP98965788A EP1037937B1 (de) | 1997-12-09 | 1998-12-08 | Verfahren zur herstellung von linearen organopolysiloxanen mit alpha-omega-endständigen si-gebundenen alkenylgruppen- oder alpha, omega-endständigen si-gebundenen wasserstoffatomen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997154673 DE19754673A1 (de) | 1997-12-09 | 1997-12-09 | Verfahren zur Herstellung von linearen Organopolysiloxanen mit alpha,omega-endständigen Si-gebundenen Vinylgruppen- oder alpha,omega-endständigen Si-gebundenen Wasserstoffatomen |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN113462165A (zh) * | 2021-06-29 | 2021-10-01 | 成都硅宝科技股份有限公司 | 一种用于逆变器电感器件的导热有机硅灌封胶及其制备方法 |
-
1997
- 1997-12-09 DE DE1997154673 patent/DE19754673A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN113462165A (zh) * | 2021-06-29 | 2021-10-01 | 成都硅宝科技股份有限公司 | 一种用于逆变器电感器件的导热有机硅灌封胶及其制备方法 |
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