DE19754411A1 - Schleifkontakt aus kohlenstoffhaltigem Material - Google Patents
Schleifkontakt aus kohlenstoffhaltigem MaterialInfo
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- H01R39/00—Rotary current collectors, distributors or interrupters
- H01R39/02—Details for dynamo electric machines
- H01R39/18—Contacts for co-operation with commutator or slip-ring, e.g. contact brush
- H01R39/20—Contacts for co-operation with commutator or slip-ring, e.g. contact brush characterised by the material thereof
- H01R39/22—Contacts for co-operation with commutator or slip-ring, e.g. contact brush characterised by the material thereof incorporating lubricating or polishing ingredient
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- Motor Or Generator Current Collectors (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schleifkontakt aus kohlenstoff- und/oder graphithalti
gem Material, insbesondere Kohlebürste für einen hochtourigen Motor wie Gebläsemotor.
Es ist bekannt, Kohlebürsten für elektrische Maschinen mit einem Imprägniermittel, das zum
Beispiel Fett, Wachs oder Öl als Schmiermittel enthalten kann, zu versehen, um eine
Verbesserung des mechanischen Laufverhaltens zu erzielen. Beispielhaft ist auf die US
949,988, die CH 262 391 oder die DE 43 30 547 A1 zu verweisen.
Bei Kommutator-Kohlebürsten, die für hochtourige Kleinmotoren wie Staubsauger oder
Werkzeuge bestimmt sind, ist darauf zu achten, daß eine Funkenbildung zwischen der
Kohlebürste und dem Kommutator soweit wie möglich reduziert wird, um die Lebensdauer
nicht unnötig zu verkürzen. Daher sind Kohlebürsten mit geringer spezifischer Dichte
entwickelt worden, die auch bei hohen Umdrehungsgeschwindigkeiten einen weitgehenden
Kontakt zum Kommutator gewährleisten. Dennoch sind die erzielten Ergebnisse als nicht
befriedigend zu bezeichnen; denn nach wie vor mußte festgestellt werden, daß während des
Betriebs, also beim Zusammenwirken der statisch in Haltern fixierten Kohlebürsten und den
rotierenden Kommutatoren ein Lichtbogen erzeugt wird, der in Form eines sogenannten Bür
stenfeuers sichtbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, einen Schleifkontakt der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß einerseits eine Reduzierung der Funkenbildung und
damit des Verschleißes und andererseits ein besseres Funkstörverhalten erzielbar ist.
Erfindungsgemäß wird das Problem im wesentlichen dadurch gelöst, daß das kohlenstoff-
und/oder graphithaltige Material ein Flammschutzmittel als funkenlöschende oder -reduzie
rende Komponente enthält, welches in dem kohlenstoff- und/oder graphithaltigen Material
gebunden oder ungebunden vorliegen kann.
Ein Binden des Flammschutzmittels als funkenlöschender Bestandteil kann dabei bei einem
aus Harz sowie Härter und Beschleuniger sowie vorzugsweise synthetischem Elektrographit
als Füllstoff bestehenden Kohlenstoffmaterial dadurch erfolgen, daß das Flammschutzmittel
in der Harzmatrix gebunden wird. Dabei kann das Flammschutzmittel mit einem Anteil von
1 bis 40 Gew.-% des Harzes beigegeben werden. Vorzugsweise sollte der Gewichtsanteil des
Flammschutzmittels 10 bis 25 gew.-% des Harzes betragen.
In hervorzuhebender Ausgestaltung der Erfindung wird als Flammschutzmittel Brom oder
eine bromhaltige Verbindung benutzt, die in die Harzmatrix eingebaut ist. Ergänzend oder
alternativ kann das kohlenstoff- und/oder graphithaltige Material als zweiten Füllstoff das
Flammschutzmittel enthalten. Dieses kann sodann zur Rezeptur des kohlenstoff- und/oder
graphithaltigen Materials im gewünschten Umfang beigemengt werden. Als entsprechende
zweite Füllstoffe kommen zum Beispiel Antimontrioxid, Aluminiumoxidhydrat, Magnesium
hydroxid oder sonstige Flammschutzmittel in Frage.
Losgelöst davon, ob das Flammschutzmittel in gebundener oder ungebundener Form in dem
kohlenstoff- und/oder graphithaltigem Material vorliegt, sollte das Flammschutzmittel eine
Temperaturbeständigkeit bis zu 250°C aufweisen. Ferner sollte das Flammschutzmittel in dem
kohlenstoff- und/oder graphithaltigen Material insgesamt einen Gewichtsanteil von 0,1 bis 5,
vorzugsweise 3 bis 3,5% aufweisen.
Als ein eine Funkenlöschung hemmendes bzw. verringerndes Flammschutzmittel kommen
insbesondere in Frage Ammoniumphosphate wie technische Ammoniummonophosphate oder
Ammoniumpolyphosphate, aber auch Melamin-Derivate wie Melamin-Salze, Melamin-
Phosphate, Dimelamin-Pyrophosphate, Melamin-Sulfate, Melamin-Nitrate, Melamin-Borate,
Malamin-Cyanurate, vorzugsweise jedoch bromhaltige Verbindungen wie Hexabrombenzol,
Pentabromtoluol, Octabromdiphenyl, Polytribromstyrol, Pentabromdiphenyläther, Octabromdi
phenyläther, Decabromdiphenyläther, Tribromphenyl-allyl-äther, Tribromphenyl-dibrom
propyl-äther, 2,2-Bis[4-(2,3-dibrompropoxi)-3,5-dibromphenyl]propan, Tetrabrombisphenol
A, Tetrabromphthalsäureanhydrid, Dibromneopentylglykol, Hexabromcyclododecan, Tris(2,3-
dibrom-propyl)phosphat und Tris(bromkresyl)phosphat. Es eignen sich jedoch auch Gemische
aus Harnstoff, Dicyandiamid, Melamin und organische Phosphate oder chlorierte Paraffine,
hochchlorierte bicyclische Verbindungen, Pentabromdiphenylether, Tetrabrombisphenol A,
Tetrahalogenphtalsäureanhydride, Tris(2,3-dibrompropyl)-phospate und andere Bromver
bindungen.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre konnte der Kohlebürsten-Verschleiß deutlich
reduziert werden, insbesondere bei schwierig kommutierenden hochtourigen Motoren mit
Umdrehungszahlen bis zZt. 45.000 /min und gegebenenfalls mehr.
Anhand des nachstehenden Beispiels ergeben sich weitere Einzelheiten, Vorteile und Merk
male der Erfindung wie auch durch die den Ansprüchen zu entnehmenden Merkmale - für
sich und/oder in Kombination.
Um eine Kohlebürste herzustellen, werden 80 Gew.-% Graphit mit 20 Gew.-% Epoxid-Harz
system auf der Basis von Bisphenol-A-Epichlorhydrin bestehend aus 100 Gewichtsanteilen
Harz, 65 Gewichtsanteilen Härter und 1 Gewichtsanteil Beschleuniger vermischt. Dem
Harzsystem ist Bromphenyläther in einer Menge beigegeben, daß auf 100 Gewichtsanteile
Harz 15 Gewichtsanteile Brom kommen. Die Mischung wird sodann verpreßt und ausgehär
tet. Messungen haben ergeben, daß eine Laufzeiterhöhung der Kohlebürste um mehr als 10%
im Vergleich zu solchen erzielbar war, die keine bromhaltige Verbindung enthielten.
Claims (13)
1. Schleifkontakt aus kohlenstoff- und/oder graphithaltigem Material, insbesondere
Kohlebürste für hochtourigen Motor wie Gebläsemotor,
dadurch gekennzeichnet,
daß das kohlenstoff- und/oder graphithaltige Material zumindest ein Flammschutz
mittel als funkenlöschende oder -reduzierende Komponente enthält.
2. Schleifkontakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flammschutzmittel in dem kohlenstoff- und/oder graphithaltigen Material
gebunden ist.
3. Schleifkontakt nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das kohlenstoff- bzw. graphithaltige Material aus einem ersten Füllstoff wie
synthetischen Graphit oder Naturgraphit oder ein Gemisch dieses und einem Harz
sowie Härter und Beschleuniger enthaltenden Bindemittel besteht, in dem das Flamm
schutzmittel gebunden ist.
4. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flammschutzmittel in der Matrix des Harzes gebunden ist.
5. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flammschutzmittel 1 bis 40 Gew.-% des Harzes beträgt.
6. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flammschutzmittel 10 bis 25 Gew.-% des Harzes beträgt.
7. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flammschutzmittel Brom oder eine bromhaltige Verbindung ist.
8. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
daß das kohlenstoff- und/oder graphithaltige Material als zweiten Füllstoff das
Flammschutzmittel enthält.
9. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Füllstoff Antimontrioxid und/oder Aluminiumoxidhydrat und/oder
Magnesiumhydroxid ist.
10. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flammschutzmittel zumindest bei einer Temperatur T ≈ 250°C temperatur
beständig ist.
11. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifkontakt 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 3,5 Gew.-% an Flamm
schutzmittel enthält.
12. Schleifkontakt nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Ammoniumphosphate wie technische Ammoniummonophosphate oder Ammoni
umpolyphosphate, aber auch Melamin-Derivate wie Melamin-Salze, Melamin-
Phosphate, Dimelamin-Pyrophosphate, Melamin-Sulfate, Melamin-Nitrate, Melamin-
Borate, Malamin-Cyanurate, insbesondere bromhaltige Verbindungen wie Hexabrom
benzol, Pentabromtoluol, Octabromdiphenyl, Polytribromstyrol, Pentabromdiphenylät
her, Octabromdiphenyläther, Decabromdiphenyläther, Tribromphenyl-allyl-äther,
Tribromphenyl-dibrompropyl-äther, 2,2-Bis[4-(2,3-dibrompropoxi)-3,5-dibromphen
yl]propan, Tetrabrombisphenol A, Tetrabromphthalsäureanhydrid, Dibromneopentyl
glykol, Hexabromcyclododecan, Tris(2,3-dibrom-propyl)phosphat und Tris(bromkre
syl)phosphat, Gemische aus Harnstoff, Dicyandiamid, Melamin und/oder organische
Phosphate oder chlorierte Paraffine, hochchlorierte bicyclische Verbindungen, Pent
abromdiphenylether, Tetrabrombisphenol A, Tetrahalogenphtalsäureanhydride,
Tris(2,3-dibrompropyl)-phospate und/oder andere Bromverbindungen Flammschutz
mittel ist bzw. sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154411 DE19754411A1 (de) | 1997-12-09 | 1997-12-09 | Schleifkontakt aus kohlenstoffhaltigem Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154411 DE19754411A1 (de) | 1997-12-09 | 1997-12-09 | Schleifkontakt aus kohlenstoffhaltigem Material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19754411A1 true DE19754411A1 (de) | 1999-06-17 |
Family
ID=7851132
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997154411 Ceased DE19754411A1 (de) | 1997-12-09 | 1997-12-09 | Schleifkontakt aus kohlenstoffhaltigem Material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19754411A1 (de) |
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- 1997-12-09 DE DE1997154411 patent/DE19754411A1/de not_active Ceased
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