DE19753873A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegrif
fen der unabhängigen Patentansprüche.
Die Anforderungen an eine moderne Brennkraftmaschine im Hin
blick auf eine Reduktion des verbrauchten Kraftstoffes und
der ausgestoßenen Schadstoffe werden immer höher. Die elek
tronische Steuerung der Brennkraftmaschine, insbesondere die
Steuerung der einzuspritzenden Kraftstoffmasse, des einzu
stellenden Zündwinkels und/oder der zuzumessende Luftfül
lung, muß zur Erfüllung dieser Anforderungen immer genauer
arbeiten. Dabei muß insbesondere die die Last der Brenn
kraftmaschine repräsentierende Größe genau bestimmt werden,
da diese zur Berechnung der Steuergrößen herangezogen wird.
Die geeignetste Größe, die die Last repräsentiert, ist die
Luftfüllung, insbesondere die relative Luftfüllung der Zy
linder pro Hub. Diese Größe ist eine frischluftproportionale
Größe, bei deren Verwendung zur Bestimmung der Steuergrößen
eine sehr große Genauigkeit der Brennkraftmaschinensteuerung
erreicht werden kann. Die Luftfüllung wird in möglichst ge
nauer Weise aus den vorhandenen Größen berechnet. Für ein
luftmassengesteuertes Steuerungssystem wird dies beispiels
weise in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentan
meldung 197 40 915.6 vom 17.9.1997 beschrieben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen zum genauen Bestim
men der Luftfüllung bzw. der relativen Luftfüllung bei
druckgesteuerten Systemen, bei denen der Saugrohrdruck ge
messen wird, anzugeben.
Dies wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängi
gen Patentansprüche erreicht.
Durch die Berechnung der Luftfüllung bzw. der relativen
Luftfüllung aus dem gemessenen Saugrohrdruck mittels eines
einen durch Offset und Steigung gebildeten linearen Zusam
menhang beschreibenden Modells wird eine Steuerung einer
Brennkraftmaschine auf der Basis der Luftfüllung bzw. der
relativen Luftfüllung auch für druckgesteuerte Systeme mög
lich. Dadurch erhöht sich die Genauigkeit der Berechnung der
Steuergrößen der Brennkraftmaschine, was letztendlich zu ei
ner Verbesserung des Verbrauchs und Verminderung der Schad
stoffemission führt.
Besonders vorteilhaft ist, daß durch Berücksichtigung der
Stellung der Drosselklappe der Brennkraftmaschine im Rahmen
einer additiven Korrektur der Einfluß der Drosselklappen
stellung auf den Zusammenhang zwischen Saugrohrdruck und
Füllung kompensiert wird. Dadurch wird die Bestimmung der
Luftfüllung bzw. der relativen Luftfüllung und somit die
Steuerung der Brennkraftmaschine weiter verbessert.
Besonders vorteilhaft ist, durch multiplikative Korrektur
den Einfluß der Drosselklappenstellung auf die Steigung des
linearen Zusammenhangs zwischen Luftfüllung und Saugrohr
druck gezielt zu kompensieren. Auch dadurch wird die Bestim
mung der Luftfüllung und damit die Steuerung der Brennkraft
maschine weiter verbessert.
Besonders vorteilhaft ist, sowohl die additive als auch die
multiplikative Korrektur vorzunehmen. Auf diese Weise wird
die insbesondere bei großen Drosselklappenstellungen auftre
tende Veränderung des ansonsten im wesentlichen linearen Zu
sammenhangs zwischen Luftfüllung und Saugrohrdruck kompen
siert, wobei die Luftfüllung gegenüber den Saugrohrdruckwer
ten mit steigender Drosselklappenstellung anwächst.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen verdeutlicht. Fig. 1 zeigt
ein Steuersystem für eine Brennkraftmaschine, während in Fig.
2 der Verlauf des Saugrohrdrucks über der Drosselklap
penstellung und der Verlauf der normierten relativen Luft
füllung über der Drosselklappenstellung bei einer vorgegebe
nen Drehzahl für einen bestimmten Motor dargestellt ist. Fig.
3 schließlich zeigt ein Ablaufdiagramm, an welchem die
Berechnung der relativen Luftfüllung aus dem Saugrohrdruck
dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt ein Steuersystem für eine Brennkraftmaschine,
welches wenigstens eine Steuereinheit 10 umfaßt, die wenig
stens eine Eingangsschaltung 12, wenigstens einen Mikrocom
puter 14 und wenigstens eine Ausgangsschaltung 16 aufweist.
Diese Elemente sind über ein Kommunikationssystem 18 zum ge
genseitigen Datenaustausch miteinander verbunden. Der Ein
gangsschaltung 12 werden verschiedene Eingangsleitungen zu
geführt, über die von entsprechenden Meßeinrichtungen ermit
telte Meßsignale übermittelt werden. Über eine erste Ein
gangsleitung 20 wird von einem Druckfühler 22 ein den Saug
rohrdruck Ps repräsentierendes Signal zugeführt. Über eine
Eingangsleitung 24 wird von einem Stellungsgeber 26 ein die
Drosselklappenstellung wdkba repräsentierendes Signal zuge
führt. Ferner wird über eine Eingangsleitung 28 von einer
entsprechenden Meßeinrichtung 30 ein die Motordrehzahl Nmot
repräsentierendes Signal zugeführt. Ferner wird über eine
Eingangsleitung 32 von einem Nockenwellenstellungsgeber 34
ein Signal übermittelt, aus welchem die Stellung der Nocken
welle °NW ableitbar ist. Ferner sind Eingangsleitungen 36
und 38 vorgesehen, über die von entsprechenden Temperatur
fühlern 40 und 42 Signale zugeführt werden, die die Motor
temperatur tmot und die Ansaugtemperatur tans repräsentie
ren. Ferner ist ein weiterer Druckfühler 44 vorgesehen, wel
cher über eine Eingangsleitung 46 der Steuereinheit 10 ein
den Umgebungsdruck Pu repräsentierendes Signal zuführt. Über
die Ausgangsschaltung 16 steuert die Steuereinheit 10 die
Steuergrößen der Brennkraftmaschine und beeinflußt auf diese
Weise z. B. die Kraftstoffzumessung (48), den Zündwinkel (50)
und in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel auch die Stel
lung der Drosselklappe 52.
Durch im Mikrocomputer 14 implementierte Programme steuert
die Steuereinheit 10 in Abhängigkeit der Eingangsgrößen we
nigstens die einzuspritzende Kraftstoffmenge, den einzustel
lenden Zündwinkel und gegebenenfalls die zuzuführende Luft
masse. Dies erfolgt auf der Basis der relativen Luftfüllung
(Frischgas), welche die auf bestimmte Maximal- und Minimal
werte normierte (Frischgas-)Zylinderfüllung pro Hub dar
stellt.
Zur Bestimmung dieser Größe wird aus dem gemessenen Saug
rohrdruck Ps mittels eines Saugrohrmodells der Frischgaspar
tialdruck berechnet, aus dem durch einen Umrechnungsfaktor
die relative Luftfüllung gebildet wird.
Es hat sich gezeigt, daß der Zusammenhang zwischen Füllung
und Saugrohrdruck im wesentlichen linear ist. Dies deshalb,
weil beim Ladungswechsel näherungsweise Druckausgleich zwi
schen Saugrohr und Zylinder herrscht. Dieser lineare Zusam
menhang wird zum einen durch den Restgasanteil im Zylinder
gestört, da nach Ende des Auslaßvorgangs noch Abgas im Zy
linder verbleibt, ein Teil dieses Restgases zeitweise in das
Saugrohr zurückströmt, wenn das Einlaßventil geöffnet ist,
und danach wieder angesaugt wird.
Bei der Berechnung des Frischgaspartialdrucks ist daher der
interne Restgasanteil pirg zu berücksichtigen, der durch die
geöffneten Ventile in das Saugrohr zurückfließt. Der gemes
sene Saugrohrdruck enthält auch diesen internen Restgasan
teil. Er wird daher bei der Berechnung des Frischgaspar
tialdrucks vom gemessenen Saugrohrdruck subtrahiert. Dieser
Restgasanteil pirg bildet einen additiven Korrekturwert für
den linearen Zusammenhang, d. h. einen Offset. Der Restgasan
teil pirg wird auf der Basis des Nockenwellenüberschnei
dungswinkels bestimmt, der den Winkel der Kurbelwelle cha
rakterisiert, während dessen sowohl Einlaß- als auch Auslaß
ventil geöffnet sind. Dieser Winkel ist somit ein Maß für
die mittlere Querschnittsfläche, die für ein Überströmen des
Abgases vom Auspufftrakt in das Saugrohr zur Verfügung
steht. Da die überströmende Abgasmasse auch von der Zeit
spanne abhängt, während der Einlaß- und Auslaßventil geöff
net sind, muß zur Bestimmung der internen Abgasrückführrate
auch die Drehzahl als Eingangsgröße herangezogen werden. Der
Nockenwellenüberschneidungswinkel ergibt sich aus dem Nocken
wellenstellungssignal °NW.
Eine Abhängigkeit vom Nockenwellenüberschneidungswinkel und
der Drehzahl zeigt auch die Steigung des Modells für den Zu
sammenhang zwischen Druck und Füllung.
Zur Berechnung der Füllung aus dem Saugrohrdruck wird ein
linearer Zusammenhang mit einem vom Ncckenwellenüberschnei
dungswinkel und der Motordrehzahl abhängigen Offset und ei
ner von den gleichen Größen abhängigen Steigung vorgegeben.
Da der Restgasanteil und die Steigung ferner von der Um
schaltung des Saugrohrs abhängig sind, sind für jede Saug
rohrstellung bestimmte Kennfelder vorgesehen und es wird je
nach Saugrohrstellung auf das zugehörige Kennfeld umgeschal
tet. Um bei der Umschaltung der Klappenstellung keine
sprunghaften Änderungen zu erhalten, werden die Faktoren
(Restgasanteil pirg und Steigung) bei der Umschaltung durch
einen Tiefpaß gefiltert. Dabei wird der Tiefpaßfilter nur
für eine Zeit gerechnet, in der er ca. 95% seines Endwertes
erreicht hat.
Eine weitere Abhängigkeit des Restgasanteils ergibt sich
durch den Umgebungsdruck. Mit abnehmendem Umgebungsdruck
sinkt der Abgasdruck und damit der Restgasanteil im Zylin
der. Aus diesem Grund wird der Restgasanteil mit einem Hö
henfaktor korrigiert.
Eine weitere Abhängigkeit der Steigung ergibt sich durch die
Brennraumtemperatur. Entsprechend findet eine Korrektur der
Steigung mit der Brennraumtemperatur statt. Letztere wird
dabei anhand von Motortemperatur und Ansaugtemperatur nach
Maßgabe eines Modells abgeschätzt.
Die auf diese Weise gebildete Luftfüllungsgröße (frischluft
proportional) wird bei der Berechnung der Steuergrößen be
rücksichtigt, indem sie beispielsweise direkt oder nach Um
rechnung in einen Frischluftmassestrom mittels einer Kon
stanten bei der Bestimmung der einzuspritzenden Kraftstoff
masse, des einzustellenden Zündwinkels und/oder der einzu
stellenden Drosselklappenstellung ausgewertet wird. Eine dy
namische Anpassung des Füllungssignals ist bei einer druck
gestützten Füllungserfassung nicht notwendig, da der Saug
rohrdruck zeitrichtig ein Maß für die zu den Zylindern abge
saugte Frischluftmasse wiedergibt.
Die Bestimmung der relativen Luftfüllung rl aus dem Saug
rohrdruck Ps erfolgt nach folgender Gleichung:
rl = (Ps - (KFPIRG × fho)) × KFPSURL × ftbr
mit
rl Relativluftfüllung
Ps = gemessener Saugrohrdruck
KFPIRG Kennfeldwert für Restgasanteil abhängig von Motor drehzahl und Nockenwellenstellung
fho Korrekturfaktor abhängig vom Umgebungsdruck
KFPSURL Kennfeldwert für die Steigung abhängig von Motor drehzahl und Nockenwellenstellung
ftbr Korrekturfaktor abhängig von der Brennraumtempera tur.
rl Relativluftfüllung
Ps = gemessener Saugrohrdruck
KFPIRG Kennfeldwert für Restgasanteil abhängig von Motor drehzahl und Nockenwellenstellung
fho Korrekturfaktor abhängig vom Umgebungsdruck
KFPSURL Kennfeldwert für die Steigung abhängig von Motor drehzahl und Nockenwellenstellung
ftbr Korrekturfaktor abhängig von der Brennraumtempera tur.
Die beschriebene Vorgehensweise ist im Ablaufdiagramm nach
Fig. 3 dargestellt, welches ein entsprechendes Programm des
Mikrocomputers 14 repräsentiert.
Vom gemessenen Saugrohrdruck Ps wird in einer Verknüpfungs
stelle 100 der Restgasanteil pirg subtrahiert. Der Rest
gasanteil pirg wird gebildet im Kennfeld 102 in Abhängigkeit
der Motordrehzahl Nmot und der Nockenwellenstellung °NW. Der
ausgelesene Wert KFPIRG wird einer Multiplikationsstelle 104
zugeführt, in der der aus dem Umgebungsdruck Pu abgeleitete
Korrekturfaktor fho mit dem Kennfeldwert KFPIRG multipli
ziert wird. Der Korrekturfaktor ist dabei vorzugsweise der
auf einen Normdruck (1013 hPa) bezogene Umgebungsdruck Pu,
auf den die Werte des Kennfelds 104 abgestimmt sind. Ausgang
der Multiplikationsstelle 104 ist der Restgasanteil pirg,
der in der Verknüpfungsstelle 100 vom gemessenen Saugrohr
druck subtrahiert wird (Offset der Umrechnungskennlinie).
Das Ergebnis dieser Subtraktion wird einer Multiplikations
stelle 106 zugeführt, durch die die Steigung fpsurl des Mo
dells berücksichtigt wird. In einem Kennfeld 108 wird abhän
gig von der Motordrehzahl Nmot und der Nockenwellenstellung
°NW ein Kennfeldwert für die Steigung KFPSURL ausgelesen.
Dieser wird in einer Multiplikationsstelle 110 mit einem
Korrekturfaktor abhängig von der Brennraumtemperatur ftbr
multipliziert. Der auf diese Weise gebildete Steigungswert
fpsurl wird in der Multiplikationsstelle 106 mit der Diffe
renz von Saugrohrdruck und Restgasanteil multipliziert. Aus
gangssignal der Multiplikationsstelle 106 ist die relative
Luftfüllung rl, die zur weiteren Steuerung der Brennkraftma
schine ausgewertet wird (symbolisiert in 114). Der Brenn
raumtemperaturfaktor ftbr wird in einem Modell 112 wenig
stens in Abhängigkeit der Motortemperatur Tmot und der An
saugtemperatur Tans bestimmt. Die ermittelte Brennraumtempe
ratur wird dabei zur Bildung des Korrekturfaktors auf eine
Temperatur von 273K normiert, auf die die Werte des Kenn
felds 108 abgestimmt sind.
Bei der Steuerung einer Brennkraftmaschine unter Anwendung
dieses Saugrohrmodells werden in vielen Fällen zufrieden
stellende Ergebnisse erreicht. In einigen Anwendungsfällen
hat es sich gezeigt, daß bei bestimmten Drehzahlen ab einem
Drosselklappenstellung, bei dem keine wesentliche Drosselung
mehr stattfindet, der Saugrohrdruck also nicht mehr zunimmt,
eine aus dem Abgas zur Kontrolle des Modells berechnete re
lative Luftfüllung mit größer werdendem Drosselklappenstel
lung noch signifikant zunimmt. Dies ist damit zu erklären,
daß die Resonanzaufladung erst dann ihr Maximum erreicht,
wenn die Drosselklappe ganz geöffnet ist. Ein Beispiel für
dieses Verhalten ist anhand des Diagramms in Fig. 2 darge
stellt. Das Diagramm gilt für eine bestimmte Drehzahl und
zeigt die Abhängigkeit des Saugrohrdrucks Ps von der Dros
selklappenstellung wdkba sowie die Abhängigkeit des aus dem
Abgas zur Kontrolle berechneten relativen Luftfüllungswertes
rl_norm von der Drosselklappenstellung. Man sieht, daß bei
Drosselklappenstellungen von 50% keine wesentliche Änderung
des Saugrohrdrucks mehr stattfindet, während eine Änderung
der relativen Luftfüllung noch relevante Ausmaße zeigt.
Da die relative Luftfüllung, die zur Steuerung der Brenn
kraftmaschine verwendet wird, auf der Basis des Saugrohr
drucks nach dem obigen Modell berechnet wird, können aus
diesem Verhalten Fehler der druckbasierten Füllungserfassung
resultieren, die sich negativ auf die Brennkraftmaschinen
steuerung, insbesondere auf die Abgaszusammensetzung, aus
wirken. Konkrete Messungen an einem Motor haben ergeben, daß
sich bei einer Motordrehzahl von 3000 U/min wegen des ten
denziell zu kleinen Füllungssignals eine Ausmagerung des
Motors bis zu 7% ergeben könnte. Um das aus dem Saugrohr
drucksignal berechnete Luftfüllungssignal an das tatsächli
che Verhalten der relativen Luftfüllung, insbesondere im
Vollastbereich, anzupassen, sind Maßnahmen zur Korrektur des
berechneten Luftfüllungssignals und zur Kompensation des
oben beschriebenen Effektes notwendig.
Um dies zu erreichen wird bei der Berechnung der relativen
Luftfüllung aus dem Saugrohrdruck wenigstens eines, vorzugs
weise zwei ergänzende, von Drosselklappenstellung und Dreh
zahl abhängige Kennfelder verwendet, die zur Korrektur des
beschriebenen Fehlers führen. Das eine Kennfeld bildet in
Abhängigkeit der Drosselklappenstellung und Drehzahl einen
additiven Korrekturfaktor, mit welchem der berechnete Rest
gasanteil korrigiert wird. Das zweite Kennfeld bildet in Ab
hängigkeit von Drosselklappenstellung und Motordrehzahl ei
nen Korrekturfaktor, der eine Korrektur der Steigung fpsurl
der Modellgleichung darstellt. Auf diese Weise wird der Ein
fluß der Drosselklappenstellung auf den Restgasanteil und
auf die Steigung des Modells gezielt kompensiert. Dabei wer
den zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, wenn beide Kor
rekturmöglichkeiten vorgesehen sind, aber auch, wenn nur ei
ne der beiden Korrektur, entweder die additive oder die mul
tiplikative vorhanden ist. Um das oben genannte Ausmagern
des Motors im Vollastbereich zu vermeiden, genügt eine addi
tive Korrektur des Restgasanteils.
Die Gleichung zur Berechnung des relativen Füllungswertes in
Abhängigkeit des Saugrohrdrucks ergibt sich daher wie folgt:
rl = Ps - ((KFPIRG - KFOPIRG).fh0)).KFPSURL.KFFURL.ftbr
mit:
KFOPRG Kennfeldwert zur Offsetkorrektur, abhängig von Mo tordrehzahl und Drosselklappenstellung
KFFURL Kennfeldwert zur Steigungskorrektur, abhängig von Motordrehzahl und Drosselklappenstellung.
KFOPRG Kennfeldwert zur Offsetkorrektur, abhängig von Mo tordrehzahl und Drosselklappenstellung
KFFURL Kennfeldwert zur Steigungskorrektur, abhängig von Motordrehzahl und Drosselklappenstellung.
In Fig. 3 ist die oben beschriebene Kompensation des Dros
selklappeneinflusses dargestellt. Zur additiven Korrektur
ist ein Kennfeld 200 vorgesehen, in welchem den Kennfeldwert
KFOPRG abhängig von Drosselklappenstellung wdkba und Motor
drehzahl Nmot abgelegt ist. Dieser Kennfeldwert wird in ei
ner Subtraktionsstelle 202 von dem aus dem Kennfeld 102 aus
gelesenen Kennfeldwert KFPTRG subtrahiert. Auf diese Weise
wird der Restgasanteil pirg und somit der Offset der Modell
gleichung korrigiert. Zusätzlich oder alternativ ist ein
Kennfeld 204 vorgesehen, aus welchem der Kennfeldwert KFFURL
abhängig von Motordrehzahl und Drosselklappenstellung ausge
lesen wird. Der Kennfeldwert wird einer Multiplikationsstel
le 206 zugeführt, in der das Produkt aus dem Kennfeldwert
des Kennfeldes 204 und dem (KFPSURL) des Kennfeldes 108 ge
bildet wird. Auf diese Weise wird der Einfluß der Drossel
klappenstellung auf die Steigung des Modells kompensiert.
Die Korrekturkennfelder ändern sich ebenfalls mit der Um
schaltung des Saugrohrs. Daher wird auch für diese Kennfel
der, wie auch für die Kennfelder 102 und 104, abhängig vom
Betriebszustand der Saugrohrumschaltung je ein Kennfeld vor
gegeben.
Neben der in Fig. 3 und anhand der Formel beschriebenen
Kompensation werden in anderen Ausführungsbeispielen andere
mathematische Operationen zur Kompensation des Drosselklap
penstellungseinflusses vorgenommen. Beispielsweise kann di
rekt der gemessene Saugrohrdruck zumindest mit dem (umge
bungsdruckkorrigierten) additiven Korrekturterm KFOPRG kor
rigiert werden. Ebenso kann in anderen Ausführungsbeispielen
die Reihenfolge der Korrekturen vertauscht sein.
Ist eine externe Abgasrückführung vorgesehen, so ist deren
Partialdruck als Offsetkorrekturwert ebenfalls zu berück
sichtigen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, wobei
der Saugrohrdruck gemessen und abhängig vom Saugrohrdruck
ein Maß für die Füllung der Zylinder der Brennkraftmaschine
berechnet wird, wobei die Zylinderfüllung zur Steuerung we
nigstens einer Betriebsgröße wie Kraftstoffzumessung, Zünd
winkel oder Luftzufuhr ausgewertet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Berechnung der Füllung aus dem Saugrohr
druck ein Modell herangezogen wird, welches einen durch
Offset und Steigung charakterisierten linearen Zusammenhang
zwischen Füllung und Saugrohrdruck beschreibt.
2. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, wobei
eine den Saugrohrdruck repräsentierende Größe erfaßt und ab
hängig von dieser Größe ein Maß für die Füllung der Zylinder
der Brennkraftmaschine berechnet wird, wobei die Zylinder
füllung zur Steuerung wenigstens einer Betriebsgröße wie
Kraftstoffzumessung, Zündwinkel oder Luftzufuhr ausgewertet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung aus dem Saug
rohrdruck berechnet wird, wobei der Drosselklappenstellung
berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Berücksichtigung der Drosselklappenstellung derart er
folgt, daß die berechnete Füllung einer tatsächlichen ent
spricht, auch wenn der Saugrohrdruck sich nicht mehr wesent
lich ändert.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß aus dem gemessenen Saugrohrdruck
der Frischluftpartialdruck berechnet wird, indem der Par
tialdruck des Restgases und ggf. einer externen Abgasrück
führung berücksichtigt, insbesondere vom gemessenen Saug
rohrdruck subtrahiert, wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Restgasanteil aus Motordreh
zahl und Nockenwellenstellung unter Berücksichtigung des Um
gebungsdrucks berechnet wird und zur Korrektur des Saugrohr
drucks herangezogen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Einfluß der Drosselklappen
stellung auf das Modell zumindest teilweise kompensiert
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein additiver Korrekturfaktor ge
bildet wird, welche abhängig wenigstens von der Drosselklap
penstellung den Restgasanteil und damit den Offset des Mo
dells korrigiert.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Steigung des Modells abhängig
von Motordrehzahl und Nockenwellenstellung vorgegeben wird
unter Berücksichtigung der Temperaturverhältnisse der Brenn
kraftmaschine.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Einfluß der Drosselklappen
stellung auf die Steigung des Zusammenhangs kompensiert
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kompensation durch einen Korrekturfaktor gebildet wird,
welcher wenigstens abhängig von der Drosselklappenstellung
den Steigungswert korrigiert.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung des Restgasanteils,
zur Bestimmung der Steigung, zur Bestimmung des additiven
und/oder multiplikativen Korrekturfaktors Kennfelder vorge
sehen sind, wobei abhängig vom Betriebszustand einer Saug
rohrumschaltung unterschiedliche Kennfelder vorgesehen sind.
12. Vorrichtung zu Betreiben einer Brennkraftmaschine mit
einer Steuereinheit, welche wenigstens ein den Saugrohrdruck
repräsentierendes Signal empfängt, welches wenigstens eine
Betriebsgröße der Brennkraftmaschine, wie Kraftstoffzumes
sung, Zündwinkel oder Luftzufuhr in Abhängigkeit des Saug
rohrdrucksignals steuert, wobei die Steuerung der wenigstens
einen Betriebsgröße auf der Basis der Füllung vorgenommen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit derart
ausgestaltet ist, daß die Füllung nach Maßgabe eines einen
linearen Zusammenhang beschreibenden Modells aus dem Saug
rohrdrucksignal abgeleitet wird.
13. Vorrichtung zu Betreiben einer Brennkraftmaschine mit
einer Steuereinheit, welche wenigstens ein den Saugrohrdruck
repräsentierendes Signal empfängt, welches wenigstens eine
Betriebsgröße der Brennkraftmaschine, wie Kraftstoffzumes
sung, Zündwinkel oder Luftzufuhr in Abhängigkeit des Saug
rohrdrucksignals steuert, wobei die Steuerung der wenigstens
einen Betriebsgröße auf der Basis der Füllung vorgenommen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit derart
ausgestaltet ist, daß die Füllung aus dem Saugrohrdruck be
rechnet wird, wobei die Drosselklappenstellung berücksich
tigt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997153873 DE19753873B4 (de) | 1997-12-05 | 1997-12-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine |
JP34185398A JPH11229936A (ja) | 1997-12-05 | 1998-12-01 | 内燃機関の運転方法および装置 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997153873 DE19753873B4 (de) | 1997-12-05 | 1997-12-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19753873A1 true DE19753873A1 (de) | 1999-06-10 |
DE19753873B4 DE19753873B4 (de) | 2008-05-29 |
Family
ID=7850770
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997153873 Expired - Fee Related DE19753873B4 (de) | 1997-12-05 | 1997-12-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine |
Country Status (2)
Country | Link |
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