DE19752080A1 - Verfahren zur Herstellung eines mehrkomponentigen, oxidischen Keramikpulvers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mehrkomponentigen, oxidischen KeramikpulversInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mehr
komponentigen, oxidischen Keramikpulvers gemäß dem Patentan
spruch.
In einem Konferenzbeitrag des Forschungszentrums Karlsruhe (E.
Günther, D. Linder, U. Maciejewski) mit dem Titel: "Thermal Two-
Stage Process for the Preparation of Multinary Oxide Ceramic
Powders", CHISA'96: 12th INTERNATIONAL CONGRESS OF CHEMICAL AND
PROCESS ENGINEERING, PRAG 8.96 wird die Herstellung qualitativ
hochwertiger Elektrokeramiken aus Bleizirkonattitanat, Indium
zinnoxid und Bleiniobat beschrieben. Zur Herstellung von Blei
zirkontitanat werden eine essigsaure Lösung von Bleiacetat und
eine alkoholische Lösung von Titanethoxid und Zirkonpropoxid
vermischt und durch Kochen unter Rückfluß die entstehenden Ester
ausgetrieben. Zur Herstellung von Bleiniobat wird der entspre
chende Ester aus einer Mischung einer essigsauren Bleiacetat-Lö
sung und einer alkoholischen Niobethoxid-Lösung durch Kochen im
Rückfluß ausgetrieben. Zur Herstellung von Indiumzinnoxid wird
aus einer essigsauren Lösung von Indiumhydroxid und Zinnacetat
unter Rückfluß Wasser ausgetrieben. Diesen Schritten schließen
sich in allen Fällen ein Sprühtrocknen unter Stickstoff und eine
Kalzinierung im Fließbett in Luft an. Bei diesem Verfahren ist
das Austreiben von Ester oder Wasser zeitaufwendig. Außerdem
müssen die Verfahrensschritte entsprechend den jeweiligen Aus
gangsstoffen variiert werden.
Aus der DE 42 31 757 A1 ist ein weiteres Verfahren zur Herstel
lung von PZT-Keramikpulver bekannt. Bei diesem Verfahren wird
eine gemeinsame wäßrige Lösung von Salzen der Elemente, die Be
standteile des PZT-Pulvers bilden, im entsprechenden stöchiome
trischen Verhältnis hergestellt. Anschließend wird diese Lösung
sprühgetrocknet und danach stationär in einem Kammer- oder
Rohrofen kalziniert. Im Anschluß an diese Verfahrensschritte muß
das Pulver noch unter geringer mechanischer Belastung gemahlen
werden.
In der Veröffentlichung von Masanobu Awano, Keiko Kani, Yasumasa
Takao und Hiroyoshi Takagi: "Enhancement for Synthesis of Bi-Pb-
Sr-Ca-Cu-O Superconductor by the Spray Drying and Subsequent
Calcination with Rapid Heating", Japanese Journal of Applied
Physics, Vol. 30, No. 5A, May, 1991, pp. L806-L808 wird die Her
stellung supraleitender, oxidischer Keramiken beschrieben, wobei
eine Lösung der Ausgangsstoffe sprühgetrocknet wird. An das
Sprühtrocknen schließt sich in allen Fällen eine stationäre
Calcinierung in einem Ofen an.
Eine Abhandlung der Wirbelschichttechnik findet sich beispiels
weise in der Enzyklopädie Naturwissenschaft und Technik, Gesamt
redaktion Dr. Karl-Heinz Schriever, Dr. Frieder Schuh, Verlag
moderne Industrie auf den Seiten 5142 und 5143. Ein Bezug zur
Herstellung von Keramikpulvern ist jedoch nicht vorhanden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfacheres Ver
fahren zur Herstellung eines mehrkomponentigen, oxidischen Kera
mikpulvers vorzuschlagen, bei dem insbesondere ein Kochen von
Ausgangslösungen unter Rückfluß und ein abschließender Mahl
schritt zur Qualitätsverbesserung der erhaltenen Pulver über
flüssig sind.
Die Aufgabe wird durch das im Patentanspruch beschriebene Ver
fahren gelöst.
Erfindungsgemäß werden mindestens zwei zu einem Metalloxid um
setzbare Ausgangsstoffe in einem Lösungsmittel aufgelöst. Als
Ausgangsstoffe eignen sich die auch beim Stand der Technik ein
gesetzten Carboxylate, wie z. B. Acetate oder Alkoholate, aber
auch anorganische Salze wie z. B. Nitrate. Als Lösungsmittel
kommen insbesondere Methanol, Ethanol und Essigsäure in Be
tracht.
Die Lösung wird durch Sprühtrocknen unter einem Schutzgas zu ei
ner Keramikvorstufe (Precursor) umgesetzt. Als Schutzgas lassen
sich alle bekannten Schutzgase wie Stickstoff oder Edelgase ein
setzen. Die Lösung kann unter ständigem Rühren einem mit Stick
stoff angetriebenen Zerstäuberrad zugeführt und durch eine hohe
Drehzahl des Zentrifugalzerstäubers in feinste Tröpfchen zer
teilt werden. Die Tröpfchen können anschließend innerhalb eines
Trocknungsturmes mit heißem, trockenen Stickstoff in Kontakt ge
bracht werden, wobei infolge der großen freien Flüssigkeitsober
fläche das Lösungsmittel in sehr kurzer Zeit entzogen und ein
feinteiliges Pulver als Keramikvorstufe gewonnen wird. Die Tem
peratur sollte während des Sprühtrocknens zwischen 150°C und
250°C betragen.
Die danach erhaltene Keramikvorstufe wird nicht, wie bei einigen
der bekannten Verfahren, stationär in einem Ofen kalziniert,
sondern in die Wirbelschicht eines Hochtemperatur-Fließbettes,
das mit einem sauerstoffhaltigen Gas betrieben wird, eingelei
tet. Dabei wird unter Abspaltung und Oxidation der organischen
Anteile das multinäre Oxidkeramikpulver erhalten, das gute Form
gebungs- und Sintereigenschaften aufweist. Eine weitere Kondi
tionierungsbehandlung ist in der Regel unnötig.
Die Wirbelschicht wird vorzugsweise bei einer Temperatur zwi
schen 500°C und 1200°C betrieben. Wegen der günstigen Wärme
übertragung der in der Wirbelschicht turbulent bewegten Kera
mikvorstufe können in der Wirbelschicht isotherme Pulverglühbe
handlungen und chemische Reaktionen ablaufen, wobei die nicht
benötigten Reaktionsprodukte mit dem Fluid entfernt werden.
Zur Durchführung des Wirbelschichtverfahrens kann ein Reaktions
rohr aus Quarzglas eingesetzt werden, das sich in einem vertikal
angeordneten Hochtemperaturofen befindet. Vorgeheizte Luft
strömt dabei von unten durch eine Fritte in das Rohr ein und
hält das Schüttgut in der Wärmezone des Ofens in der Schwebe.
Aufgrund der Geometrie des am oberen Ende in ein Expansionsteil
übergehenden Reaktionsrohres wird die Strömungsgeschwindigkeit
des Fluids rasch herabgesetzt und dadurch ein Materialaustrag
verhindert. Die Temperaturregelung im Rohrofen erfolgt bei
spielsweise über ein PtRh/Pt-Thermoelement, das im Innern an der
Rohrwand sitzt. Ein zweites Thermoelement (z. B. NiCr/Ni) kann
von oben in die Wirbelschicht eintauchen und eine Temperatur be
stimmen, die von der des Ofens, von der einströmenden Gasmenge
sowie von der Art und Menge der Feststoffteilchen beeinflußt
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet einige Vorteile. So ist z. B.
die Explosionsgefahr insbesondere bei den mit höherer Tempe
ratur ablaufenden Schritten minimiert. Dies ist insbesondere bei
der Verwendung leicht flüchtiger organischer Verbindungen ein
wichtiger Vorteil. Das beschriebene Verfahren kann in wesentlich
kürzerer Zeit durchgeführt werden als die bekannten Verfahren.
Die erhaltenen Keramikpulver bilden keine Agglomerate, so daß
sie ohne Weiterbehandlung einem Formgebungs- und Sinterschritt
unterzogen werden können. Sie sind außerdem besonders gut sin
terfähig.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Figur und von Aus
führungsbeispielen näher erläutert.
In der Figur ist schematisch ein Hochtemperatur-Fließbett darge
stellt, das zur Durchführung der nachfolgend beschriebenen Ver
suche eingesetzt wurde. Das Fließbett wies einen Rohrofen auf
der mit einem Schüttgut, z. B. mit Pb-Zr-Ti-Pressorpulver ge
füllt war. Der Rohrreaktor war nach unten durch eine Fritte ab
geschlossen. An seinem oberen Ende schloß sich ein im Durchmes
ser vergrößertes Expansionsteil an, das in einen Zyklon mündete.
In diesem Zyklon wurden die entstehenden Keramikpulver gesam
melt. Die Temperatur im Rohrreaktor wurde mit Hilfe eines Ther
moelements, das durch den Expansionsteil geführt wurde, gemes
sen.
Das Fließbett wurde mit synthetischer Luft betrieben. Die aus
der Gasversorgung ausströmende Luftstoff wurde über einen Gas
druckregler und einen Durchflußmesser geführt und strömte über
einen Gaserhitzer in den Rohrofen ein.
Für die Synthese eines Neodym-dotierten PZT-Pulvers der stöchio
metrischen Zusammensetzung von beispielsweise Pb(Zr0,54Ti0,46)O3 +
0,01 Nd2O3 werden die entsprechenden Mengen Titan(IV)ethylat und
Zirkonium(IV)propylat sowie Blei(IV)acetat und Neodym(III)acetat
in methanolischer Lösung durch Erwärmen miteinander zur Reaktion
gebracht. Dabei entstehen unter Bildung von Essigsäureethyl- und
-propylester Komplexverbindungen mit Alkoholatliganden und den
über Sauerstoffatome miteinander verbundenen Elementen Blei,
Zirkonium und Titan als Zentralatome. Die Gewinnung der festen
Keramikvorstufe aus der methanolischen Lösung der Oxoalkoholate
erfolgt durch einen Sprühtrocknungseffekt unter Stickstoff. Das
so hergestellte Pulver wird in der Wirbelschicht eines Hochtem
peraturfließbettes bei Temperaturen zwischen 700°C und 800°C mit
Luft als Reaktionsgas zu PZT mit perowskitischer Kristallstruk
tur thermochemisch umgesetzt. Das Verdichtungsverhalten des PZT-Pulvers
kann als sehr gut bezeichnet werden: aus einem Sprühgra
nulat mit 1,5 Gew.-% (PVA) und 0,5 Gew.-% (PEG) als Additivsystem
wurden Preßkörper hergestellt, die während einer Stunde bei
1150°C zu 97% der theoretischen Dichte von 7,99 c/cm3 sintern.
Für die Synthese eines undotierten PZT-Pulvers der stöchiometri
schen Zusammensetzung Pb(ZrxTi1-x)O3 werden unter Stickstoff die
entsprechenden Mengen Titanethylat, Zirkoniumpropylat und
Blei(II)ethylhexanoat (Pb(C7H15COO)2) in Ethanol gelöst und unter
Schutzgas sprühgetrocknet. Das isolierte Precursorpulver wird
dann wie vorher beschrieben weiterverarbeitet.
Für die Synthese eines ITO-Pulvers der stöchiometrischen Zusam
mensetzung von beispielsweise (In1,76Sn0,18)O3 müssen die Ausgangs
substanzen, eingesetzt als Hydroxid und Acetat, durch chemische
Umsetzung aufgelöst werden. Dazu wird die entsprechende Menge
Indiumhydroxid (In(OH)3) mit konzentrierter Essigsäure zur Reak
tion gebracht. Das entstehende Indiumacetat bildet mit dem an
fallenden Reaktionswasser Hydroxoacetate wechselnder Zusammen
setzung. Es entsteht eine kolloidale Lösung, die mit einer be
reits hergestellten Lösung aus Zinn(IV)acetat in Eisessig ge
mischt wird. Dieses Sol wird dann möglichst rasch dem Sprüh
trocknungsprozeß zugeführt, um die langsam fortschreitende Hy
drolyse der Acetate zu unterbinden.
Das so gewonnene Precursorpulver wird in einem Hochtemperatur-Fließ
bett bei ca. 600°C unter Luft pyrolysiert. Die Reaktions
glühung in der Wirbelschicht wird mit einer kurzzeitigen Tempe
raturerhöhung auf 1000°C beendet, wodurch sichergestellt ist,
daß ein reines Oxid als Mischkristall mit kubischer Struktur
entstanden ist. Wird daraus ein Preßgranulat erzeugt, so ist
dieses auch ohne die Beimengung von Preßadditiven hoch kompak
tierbar. Aus einem solchen Granulat hergestellte Preßkörper sin
tern während 5 Stunden bei 1350°C zu Dichten von über 96% der
theoretischen Dichte von 7,16 g/cm3.
Für die Synthese eines undotierten PN-Pulvers der stöchiometri
schen Zusammensetzung PbNb2O6 werden unter Stickstoff die ent
sprechenden Mengen Niob(V)ethylat und Blei(II)ethylhexanoat
(Pb(C7H15COO)2) in Ethanol gelöst. Dabei entsteht ein Lösungsge
misch beider Edukte. Die Gewinnung der festen Precursosubstanz
aus der ethanolischen Eduktlösung erfolgt durch einen Sprüh
trocknungsprozeß in einer Zerstäubungstrocknungsanlage unter
Schutzgas. Das so hergestellte Pulver wird in der Wirbelschicht
eines Hochtemperaturfließbettes bei Temperaturen um 600°C wäh
rend 2 Stunden unter Luft als Reaktionsgas zum PN mit rhombi
scher Kristallstruktur thermochemisch umgesetzt. Das ferroelek
trische, polymorphe Bleimetaniobat ist bei Raumtemperatur meta
stabil. Über 1200°C besitzt es die tetragonale Wolframbron
zestruktur. Beim langsamen Abkühlen unter 1200°C wandelt es sich
in die rhombische Form um, die bei Raumtemperatur paraelektrisch
ist. Schnelles Abkühlen von mindestens 1200°C auf Temperaturen
um 600°C ermöglicht es, besonders bei Anwesenheit geringer Men
gen von Verunreinigungen, eine stabile tetragonale Form zu er
halten. Diese besitzt einen Curie-Punkt von 560°C; darunter er
fährt das tetragonale Gitter eine geringe orthorhombische Ver
zerrung und das PN wird ferroelektrisch. Für die Praxis bedeutet
dies, daß das in der Wirbelschicht thermochemisch zum stöchiome
trischen PbNb2O6 umgesetzte Pulver während einer sich anschlie
ßenden einstündigen Glühbehandlung bei 1250°C rasch auf Raumtem
peratur abgekühlt werden muß. Dabei entsteht aus der paraelek
trischen Francombitephase die gewünschte ferroelektrische Good
manitephase. Wird daraus ein Preßgranulat erzeugt, so ist dieses
auch ohne Beimengungen von Preßadditiven hoch kompaktierbar. Aus
einem solchen Granulat hergestellte Preßkörper sintern während 2
Stunden bei 1280°C zu Dichten von über 90% der theoretischen
Dichte von 6,6 g/cm3.
Für die Synthese eines mit Titan, Magnesium und Nickel dotierten
PN-Pulvers der Zusammensetzung PbNb2O6 + xTiO2 + yMgO + z NiO wer
den die entsprechenden Mengen Titan(IV)ethylat, Magnesiumethylat
und Niob(V)ethylat unter Stickstoff in Ethanol sowie
Nickel(II)methylat und Blei(II)acetat in Essigsäure gelöst und
beide Lösungen unter Erhitzten miteinander reagieren lassen.
Dabei entstehen unter Bildung von Essigsäuremethyl- und -ethyle
ster Komplexverbindungen mit Alkoholatliganden und den über Sau
erstoffatome miteinander verbundenen Elementen Blei und Niob als
Zentralatome. Die Gewinnung der festen Precursorsubstanz aus der
essigsauren Lösung der heterometallischen Oxoalkoxide erfolgt
durch einen Sprühtrocknungsprozeß in einer Zerstäu
bungstrocknungsanlage unter Schutzgas. Das isolierte Precursor
pulver wird dann wie vorher beschrieben weiterverarbeitet.
Für die Synthese eines Pb-dotierten BPSCCO-Pulvers der stöchio
metrischen Zusammensetzung von beispielsweise
Bi1,8Pb0,4Sr2,0Ca2,2Cu3,0O10.3+x müssen die Ausgangssubstanzen, einge
setzt als Wismut(III)acetat, Blei(II)acetat, Stroniumacetat,
Calciumacetat und Kupfer(II)acetat in verdünnter Essigsäure auf
gelöst oder ein Lösungsgemisch aus Wismut(III)hydroxid und
Calciumhydroxid in verdünnter Salpetersäure mit den restlichen
Acetaten aufgelöst werden. Die so hergestellten Gesamtlösungen
der Salze werden möglichst rasch dem Sprühtrocknungsprozeß zuge
führt, um eine langsam einsetzende Hydrolyse des Wismutacetats
zu verhindern.
Das gewonnene röntgenamorphe Precursorpulver wird unter synthe
tischer Luft (20 Vol.-% Sauerstoff, 80 Vol.-% Stickstoff) in der
Wirbelschicht eines Hochtemperaturfließbettes während einer Ge
samtzeit von 10 Stunden bei Temperaturen bis 200°C getrocknet,
bis 600°C thermochemisch in Cuprate umgesetzt und bis 800°C zur
Ausbildung von Kristallstrukturen geglüht.
Es entsteht, temperaturabhängig, ein Phasengemisch, das einer
homologen Cupratreihe mit der allgemeinen Formel
(Bi,Pb)2Sr2Can1CunO2n+4 entspricht, wobei n=1, 2 oder 3 sein kann,
jedoch vorzugsweise die 2212-Phase gebildet wird.
In dem so hergestellten Kalzinat kann durch thermomechanische
Zyklierbehandlung (Pressen, Sintern, Mahlen, Pressen, Sintern
. . .) in relativ kurzen Zeiträumen (< 100 h) der Anteil der 2223-Phase
stark vergrößert werden. Dieser schnelle Reaktionsablauf
gelingt deshalb, weil es wegen der äußerst homogenen Elementver
teilung im Precursorpulver keine langen Diffusionswege für die
einzelnen Kationen gibt. Ein aus diesem thermomechanisch behan
delten Pulver gewonnenes Sprühgranulat besitzt gute Schüttgutei
genschaften und eine hohe Preßbarkeit.
Eine weitere Herstellungsmethode läuft über die Synthese von he
terometallischen Oxoalkoholaten. Hierfür werden Blei(II)acetat
in Methanol, Wismut(III)acetat und Strontiumacetat in Methanol
und Essigsäure sowie Calciummethylat in Methanol und Kup
fer(III)ethylat in Ethanol gelöst und daraus eine gemeinsame Lö
sung gewonnen.
Dabei entstehen unter Bildung von Essigsäuremethyl- und ethyl
ester Komplexverbindungen mit Alkoholatliganden und den über
Sauerstoffatome miteinander verbundenen Elementen Bi, Sr, Ca und
Cu als Zentralatome. Die Gewinnung der festen Precursorsubstanz
aus der essigsauren Lösung der heterometallischen Oxoalkoxide
erfolgt durch einen Sprühtrocknungsprozeß in einer Zerstäuber
trocknungsanlage unter Schutzgas. Das isolierte Precursorpulver
wird dann wie vorher beschrieben weiterverarbeitet.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung eines mehrkomponentigen, oxidischen Keramikpulvers mit den Schritten:
- a) Herstellen einer Lösung aus mindestens zwei zu einem Metall oxid umsetzbaren Ausgangsstoffen,
- b) Sprühtrocknen der Lösung unter einem Schutzgas, wobei eine Ke ramikvorstufe (Precursor) erhalten wird,
- c) Einleiten der Keramikvorstufe in eine Wirbelschicht eines Fließbettes, das mit einem sauerstoffhaltigen Gas betrieben wird,
- d) Auffangen des entstehenden mehrkomponentigen, oxidischen Kera mikpulvers.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152080 DE19752080A1 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Verfahren zur Herstellung eines mehrkomponentigen, oxidischen Keramikpulvers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152080 DE19752080A1 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Verfahren zur Herstellung eines mehrkomponentigen, oxidischen Keramikpulvers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19752080A1 true DE19752080A1 (de) | 1999-07-29 |
Family
ID=7849698
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997152080 Ceased DE19752080A1 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Verfahren zur Herstellung eines mehrkomponentigen, oxidischen Keramikpulvers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19752080A1 (de) |
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DE4231757A1 (de) * | 1992-09-23 | 1994-03-24 | Merck Patent Gmbh | Verfahren zur Herstellung von PZT-Keramikpulver |
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1997
- 1997-11-25 DE DE1997152080 patent/DE19752080A1/de not_active Ceased
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