DE19749412C1

DE19749412C1 - Dichtsystem für den Rolladenkasten eines Fensters oder einer Tür

Info

Publication number: DE19749412C1
Application number: DE1997149412
Authority: DE
Inventors: Heinz Denzer
Original assignee: KOEMMERLING KUNSTSTOFF
Current assignee: Gebrueder Koemmerling Kunststoffwerke GmbH
Priority date: 1997-11-07
Filing date: 1997-11-07
Publication date: 1999-04-01
Anticipated expiration: 2017-11-08

Description

Die Erfindung betrifft ein Dichtsystem für den Rolladenkasten eines Fensters oder einer Tür,

- mit einem Öffnungsschlitz, durch den hindurch die Lamellen des Rolladens in die heruntergelassene Schließstellung und in die hochgezogene Offenstellung des Rolladens bewegbar sind,
- mit elastischen Dichtprofilen an einer der oberen Lamellen und an der unteren Endlamelle des Rolladens, die in der Schließ- und Offenstellung des Rolladens einem Durchtritt von Zugluft durch den Öffnungsschlitz entgegenwirken,
- wobei die untere Endlamelle zwei in Längsrichtung verlaufende Dichtprofile aufweist, die in Offenstellung von der Außenseite des Rolladenkastens her an den beiden Längsbegrenzungen des Öffnungsschlitzes anliegen.

Die thermische Dichtheit eines Gebäudes hängt zum großen Teil von der Isolierung seiner Fenster, Fenstertüren und anderen Öffnungen ab. Um die Isolierung dieser Öffnungen zu verbessern, werden oft Rolladen verwendet, die eine doppelte Isolierschicht zwischen dem äußeren Bereich und dem Fenster bzw. der Fenstertür bilden. Diese doppelte Isolierschicht besteht einerseits aus dem Rolladen, der selbst meistens mit Isoliermaterial gefüllt ist, und andererseits aus der Luft, die sich zwischen dem Rolladen und dem Fenster bzw. der Fenstertür befindet. Jedoch stellt der Rolladenkasten, in welchem die Welle sich befindet, je nach Jahreszeit eine bedeutende Wärmeverlust- bzw. Wärmeeintrittsstelle dar. Bekannte Rolladenkästen sind nicht ausreichend isoliert, so daß kalte bzw. warme Luft eindringen kann. Bei abgerolltem Rolladen entsteht oft ein Durchzug zwischen dem äußeren Bereich, der Luftschicht zwischen dem Rolladen und dem Fenster und dem Rolladenkasten. Dies ist ins besondere von Nachteil, wenn im Winter ein Durchzug von kalter Luft vorliegt und einen bedeutenden Wärmeverlust im Bereich des Rolladerkastens verursacht.

Ein Rolladen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der DE 81 01 751 U1 bekannt.

Aus der FR 2 063 408 A ist eine Vorrichtung zur akustischen Isolation von mit Rolläden versehenen Fenstern bekannt, wobei zur akustischen Abdichtung des als Resonanzkörper wirkenden Rolladenkastens die Lamellen im Eintriftsbereich des Rolladenkastens eine schalldämmende Verdickung aufweist.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den winterlichen Wärmeverlust bzw. das Eindringen von Wärme im Sommer zu reduzieren, indem die Luftströmungen verhindert bzw. verringert werden. Neben diesem verbesserten Isolationsverhalten soll auch das Wickelverhalten des Rolladens verbessert werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem Rolladen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß an der unteren Endlamelle eine dritte, in Schließstellung auf der Fenster- oder Türbank aufliegende Dichtleiste und an der bei geschlossenem Rolladenpanzer im Öffnungsschlitz befindlichen, oberen Lamelle eine vierte, in Schließstellung von der Innenseite des Rolladenkastens her an der gebäudeaußenseitigen Längsbegrenzung des Öffnungsschlitzes anliegende Dichtleiste ausgebildet ist.

Durch das Abdichten des Rolladenkastens mittels dieser Dichtleisten werden der Luftaustausch sowie die damit verbundenen Wärmeverluste verhindert. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen bringen zusätzlich den Vorteil mit sich, daß sie das Eindringen von Staub in dem Rolladenkasten unterbinden, was das Rolladensystem von vorzeitigen Verschmutzungen schützt.

Hierbei ist es vorteilhaft, daß die Dichtleisten aus Metall, Gummi oder Kunststoff bestehen.

Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die in Schließstellung an der gebäudeinnenseitigen Längsbegrenzung des Öffnungsschlitzes anliegende Dichtleiste der unteren Endlamelle und die an der gebäudeaußenseitigen Längsbegrenzung des Öffnungsschlitzes anliegende Dichtleiste der oberen Lamelle als mit ihrem einen Längsrand einseitig gelagerte Dichtlippen ausgebildet sind, die mit ihrem anderen Längsrand schräg an den zugehörigen Gegenkanten anliegen.

Schließlich ist es zweckmäßig, daß die untere Endlamelle einen die gebäudeaußenseitige Dichtleiste tragenden, zur Gebäudeaußenseite gerichteten, elastisch gelagerten Vorsprung aufweist, der in Schließstellung diese Dichtleiste gebäudeaußenseitig gegen den Öffnungsschlitz andrückt und den hochgezogenen Rolladenpanzer mechanisch vorspannt und somit eine Anfahrhilfe für das Herablassen des Rolladenpanzers bildet.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen

Fig. 1a den Rolladen in aufgerolltem Zustand und

Fig. 1b und Fig. 1c zwei Möglichkeiten, den Vorsprung als Anlaufhilfe auszugestalten,

Fig. 2 den Rolladen in abgerolltem Zustand.

Bei aufgerolltem Rolladen befindet sich der unterste Rolladenstab 1 in der Öffnung 2 des Rolladenkastens 3. Die erste Lasche 4 drückt gegen die Innenseite der Rolladenkastenöffnung 2, während die Dichtung 9 auf dem Vorsprung 5 gegen die andere Seite der Rolladenkastenöffnung 2 drückt. Dieser Vorsprung 5 kann in den untersten Rolladenstab eingerastet sein, wie in Fig. 1a dargestellt, oder der unterste Rolladenstab 1 kann einteilig mit einem Vorsprung 5 ausgebildet sein. Der Rolladenkasten 3 ist somit abgedichtet und die Luft, die sich in dem Rolladenkasten 3 befindet, kann nicht mehr gegen Außenluft ausgetauscht werden. Die Fig. 1b und 1c zeigen, wie der Vorsprung 5 zusätzlich als Anlaufhilfe ausgestaltet werden kann. Hierzu wird nach Einbau des Rolladenpanzers ein Vorsprung 5 von außen in den untersten Rolladenstab 1 eingerastet (Fig. 1b) bzw. eingesteckt (Fig. 1c). Dieser Vorsprung 5 verhindert das Einziehen des letzten Rolladenstabs 1 in den Rolladenkasten 3 und wird beim Hochziehen des Rolladens vorgespannt, was das Anlaufen beim nächsten Ablassen des Rolladens erleichtert. Die hierfür notwendige Federwirkung kann sich aus der Biegung des Materials des Vorsprungs 5 ergeben (z. B. bei metallischen Vorsprüngen 5) oder aber durch seine Elastizität (wenn z. B. Gummi verwendet wird).

Zusätzlich kann innerhalb des untersten Rolladenstabs 1 ein elastisches Element 10 vorgesehen sein, mit dem der Vorsprung 5 verbunden wird und das die Rückstellkraft für das Anlaufen des Rolladens aufbringt.

Bei abgerollten Rolladen drückt die zweite Lasche 6, die sich auf der Außenseite des in der Rolladenkastenöffnung 2 befindlichen Rolladenstabes 7 befindet, gegen die Rolladen kastenöffnung 2. Da der unterste Rolladenstab 1 gleichzeitig gegen die Fenster- bzw. Fenstertürbank drückt, kann die Luft nicht mehr zwischen dem Rolladenkasten 3, dem Raum zwischen dem Rolladen und dem Fenster bzw. der Fenstertür und dem Außenbereich frei zirkulieren. Um die Wirksamkeit dieser Abdichtung zu verbessern, kann der unterste Rolladenstab 1 eine zusätzliche flexible Dichtung 8 aufweisen, die sieh der Oberfläche der Fensterbank besser anpaßt.

Claims

1. Dichtsystem für den Rolladenkasten eines Fensters oder einer Tür,

- mit einem Öffnungsschlitz (2), durch den hindurch die Lamellen des Rolladens in die heruntergelassene Schließstellung und in die hochgezogene Offenstellung des Rolladens bewegbar sind,
- mit elastischen Dichtprofilen (6, 4, 9) an einer der oberen Lamellen und an der unteren Endlamelle (1) des Rolladens, die in der Schließ- und Offenstellung des Rolladens einem Durchtritt von Zugluft durch den Öffnungsschlitz entgegenwirken,
- wobei die untere Endlamelle (1) zwei in Längsrichtung verlaufende Dichtprofile (4, 9) aufweist, die in Offenstellung von der Außenseite des Rolladenkastens (3) her an den beiden Längsbegrenzungen des Öffnungsschlitzes (2) anliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß an der unteren Endlamelle (1) eine dritte, in Schließstellung auf der Fenster- oder Türbank aufliegende Dichtleiste (8) und an der bei geschlossenem Rolladenpanzer im Öffnungsschlitz (2) befindlichen, oberen Lamelle eine vierte, in Schließstellung von der Innenseite des Rolladenkastens (3) her an der gebäudeaußenseitigen Längsbegrenzung des Öffnungsschlitzes (2) anliegende Dichtleiste (6) ausgebildet ist.

2. Dichtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleisten (4, 6, 8, 9) aus Metall, Gummi oder Kunststoff bestehen.

3. Dichtsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in Schließstellung an der gebäudeinnenseitigen Längsbegrenzung des Öffnungsschlitzes (2) anliegende Dichtleiste (4) der unteren Endlamelle (1) und die an der gebäudeaußenseitigen Längsbegrenzung des Öffnungsschlitzes (2) anliegende Dichtleiste (6) der oberen Lamelle als mit ihrem einen Längsrand einseitig gelagerte Dichtlippen ausgebildet sind, die mit ihrem anderen Längsrand schräg an den zugehörigen Gegenkanten anliegen.

4. Dichtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Endlamelle (1) einen die gebäudeaußenseitige Dichtleiste (9) tragenden, zur Gebäudeaußenseite gerichteten, elastisch gelagerten Vorsprung (5) aufweist, der in Schließstellung diese Dichtleiste (9) gebäudeaußenseitig gegen den Öffnungsschlitz (2) andrückt und den hochgezogenen Rolladenpanzer mechanisch vorspannt und somit eine Anfahrhilfe für das Herablassen des Rolladenpanzers bildet.