DE19746043C1 - Oligodynamische Zusammensetzung - Google Patents
Oligodynamische ZusammensetzungInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zum Schutz vor Mikroorganismen,
umfassend eine oligodynamisch wirksame Menge von Silber und Kupfer in Form einer
Verbindung oder einer Legierung oder eines Gemisches davon, insbesondere eine
Zusammensetzung zur Behandlung des Mundraums bzw. darin enthaltener Vorrichtungen,
um vorhandene Mikroorganismen abzutöten bzw. deren Wachstum zu verhindern.
Die wachstumshemmende und unter bestimmten Voraussetzungen auch abtötende Wirkung
bestimmter Schwermetalle auf Mikroorganismen ist in der Mikrobiologie allgemein als
oligodynamischer Effekt bekannt. Dieser oligodynamische Effekt wird vor allem zur
Desinfektion und Konservierung von Flüssigkeiten sowie zur Entkeimung von Trink-,
Bade- und Brauchwasser eingesetzt. So wurde bereits seit langem die Wirkung von Silber
in bestimmten Gefäßen genutzt, Neugeborenen wurde Silbernitrat in die Augen geträufelt,
um mögliche Erreger der Gonorrhöe abzutöten, und deren Nabelschnur wurde mit Silber
pulver behandelt.
Bis zum heutigen Tage ist eine Vielzahl verschiedener Silberpräparate entwickelt worden,
die gegebenenfalls auch in Materialien eingebracht wurden, damit diese über einen
längeren Zeitraum mikrobiologisch unbedenklich blieben. Dabei hat sich aufgrund der
Einfachheit seiner Handhabbarkeit und dessen einfacher Einarbeitung in unterschiedliche
Materialien metallisches Silber als besonders geeignet erwiesen.
Daraus ergaben sich jedoch einige Schwierigkeiten. Das aktive Agens beim oligodyna
mischen Effekt ist das Ion des entsprechenden Schwermetalls. Wird daher Silber als Metall
eingesetzt, besteht in wäßrigen Lösungen die Möglichkeit der Reaktion mit Sauerstoff, um
das Silberoxid (AgO, Ag2O) zu bilden, so daß ein in Lösung gehen des Silberions
ermöglicht wird. Die Verwendung von metallischem Silber weist zudem noch eine weitere
Unzulänglichkeit auf. Wird beispielsweise metallisches Silber in eine bakteriell konta
minierte Lösung oder in Körperflüssigkeiten gebracht, dann kann sich auf der eingesetzten
Vorrichtung ein Überzug aus Silbersulfid (AgS, Ag2S) bilden, was eine Passivierung der
Oberfläche darstellt und ein weiteres in Lösung gehen von Silberionen verhindert. Als
Folge davon wird der oligodynamische Effekt deutlich verringert und kann sogar ganz ver
schwinden. Diese Unzulänglichkeit von metallischem Silber ist insbesondere in biologi
schen Systemen problematisch, in denen sich aufgrund der für das Wachstum günstigen
Bedingungen eine größere Population davon angesiedelt hat, wie beispielsweise in der
Mundhöhle.
Bei Flächen wie der Mundschleimhaut, der Haut oder anderen sensiblen Materialien tritt
das zusätzliche Problem auf, daß diese nicht mit radikal wirkenden Substanzen in ent
sprechenden Konzentrationen behandelt werden können, da andernfalls das Gewebe oder
das entsprechende Material selbst geschädigt wird. So muß auch aufgrund des Aufbaus der
Haut, der Mundschleimhaut oder anderer sensibler Materialien die Möglichkeit einer
schnellen Rekontamination berücksichtigt werden, dies insbesondere unter dem Aspekt
umfangreicher Sekrete sowie unter den besonderen Umständen einer erneuten mikrobiellen
Besiedelung mit unerwünschten Mikroorganismen.
Zur Lösung der vorstehenden beschriebenen Probleme wurden verschiedene Wege be
schritten. So berichten Richard E. Hall et al. in "Inhibitory and Cidal Antimicrobial
Actions of Electrically Generated Silver Ions", J. Oral Maxillofac. Surg. 45 (1987), 779-
784, über Versuche mit einer strominduzierten Generierung von Silberionen in bestimmten
Geweben, wobei jedoch festgestellt wurde, daß diese Vorgehensweise auf längere Sicht
zur Adaption der Keime gegenüber Silber führte, d. h., daß trotz weiterer Zufuhr von
Silberionen ein weiteres Wachstum der Keime nicht verhindert werden konnte.
Dag Østravik berichtete in seinem Artikel "Antibacterial Properties of and Element
Release from Some Dental Amalgams" in Acta Odontol. Scan. 43 (1985), 231-238, weiter
über die Verwendung verschiedener Amalgame zur Inhibierung des mikrobiellen Wach
stums, insbesondere Karies. Dabei wurde festgestellt, daß die untersuchten Amalgame
zwar hinsichtlich bestimmter untersuchter Stämme bakterizid wirkten, eine Wachstums
inhibierung damit jedoch nicht zu erzielen war.
In der DE-44-03-016-A1 ist beschrieben, einen Kunststoffkörper mit einem Gehalt an
einem oder mehreren bakterizid und/oder fungizid wirksamen Metallen und/oder
Metallverbindungen als Wirkstoff zu versehen. Der Wirkstoff liegt dabei in diskreten
Teilchen im Kunststoff eingebettet vor.
Nachteilig bei einem solchen Kunststoffkörper ist die Deaktivierung der eingebrachten
Silberverbindungen. Die anfänglich vergrößerte, reaktive Oberfläche wird dadurch rapide
verkleindert. Es ist nach Einbringen des Silbers in den Kunststoff keine Einflußnahme im
Sinne einer Reaktivierung bzw. Verstärkung der Ionenbildung möglich. Man ist auf die je
nach Umgebungsbedingungen unterschiedlichen Zufälligkeiten der Ag+-Ionen-Bildung
angewiesen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin eine neue, verbesserte
Zusammensetzung bereitzustellen, die schnell und hochwirksam das Wachstum von Mikro
organismen auch auf biologischen Geweben, wie der Haut oder der Mundschleimhaut und
auf anderen Materialien verhindert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zusammensetzung gelöst, bei der das
Verhältnis Silber zu Kupfer im Bereich von 900 bis 970 Gewichtsteile Silber zu 30 bis 100
Gewichtsteile Kupfer liegt, wobei sich das Silber/Kupfer in einem organischen Träger
befindet, der Öle, Wachse, Fette, Fettsäuren oder ein Gemisch davon umfaßt. Vorzugs
weise beträgt das Verhältnis 935 : 65 Gewichtsteile Silber zu Kupfer.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann sich in einer Mizelle als Depot für die
eingesetzten Silber/Kupfer-Verbindungen und sonstigen Zusatzstoffen befinden.
Das Silber/Kupfer-Gemisch kann in dem organischen Träger in Form einer Legierung der
beiden Metalle, die fein pulverisiert wurde, oder in Form von Silber- und Kupfersalzen
oder als Gemisch dieser beiden Formen vorhanden sein. Bei der Verwendung von Salzen
haben sich Silber- bzw. Kupfersalze von langkettigen Fettsäuren als besonders geeignet er
wiesen. Beispiele derartiger Fettsäuren, die als negatives Anion der Salze eingesetzt wer
den können, sind Fettsäuren, die sich in der organischen Phase gut lösen, wie C12-C20-
Fettsäuren, beispielsweise Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
Ölsäure, Linolsäure, Arachinsäure usw. Diese können gegebenenfalls substituiert sein,
wie Ricinolsäure.
Der organische Träger selbst umfaßt Wachse, Fette, langkettige Fettsäuren oder ein Ge
misch davon, mit der Maßgabe, daß der Träger noch ausreichend Silber- bzw. Kupfer
ionen zur Verfügung stellt. Bevorzugte Beispiele für die als organische Träger eingesetzten
Materialien sind Polyethylenwachse, Polyethylenglycol, Neutralöle, Speiseöle, Stearin
säure. Es ist klar, daß der auf diesem Gebiet tätige Durchschnittsfachmann aufgrund seines
allgemeinen Fachwissens unter Berücksichtigung der jeweils gewünschten Applikations
form den für den jeweiligen Einsatz geeigneten Träger auswählen wird. Wichtig dabei ist,
daß in dem Träger die Silber/Kupfer-Verbindungen und gegebenenfalls weitere
Zusatzstoffe eingeschlossen werden können. Der organische Träger, der die Silber/Kupfer-
Verbindung enthält, kann weiter mit herkömmlichen anorganischen Trägermaterialien
verbunden werden, die wiederum verschiedenen Materialien beigemischt werden können.
Beispiele für anorganische Trägermaterialien bzw. Matrizes sind Aluminiumoxid,
Titanoxid, Harze, Aktivkohle, Siliziumdioxid.
Aufgrund des dem organischen Träger inhärenten Dipolmoments bildet sich bei Kontakt
mit einer wäßrigen Umgebung, wie es beispielsweise im Mundraum oder einfach in
wäßrigen Lösungen vorherrscht, eine Mizellenstruktur in der die Silber/Kupfer-Verbin
dungen eingeschlossen sind.
Dabei wurden folgende Gesichtspunkte als vorteilhaft erkannt. Der organische Träger kann
in einer weiteren Trägersubstanz, beispielsweise einer isotonischen Salzlösung, in viele
kleine Tröpfchen verteilt sein, so daß letztendlich eine Oberflächenvergrößerung erzielt
wird, wobei bei Applikation der erfindungsgemäßen Zusammensetzung auf eine mit
Mikroorganismen bevölkerte Fläche eine Vielzahl osmotischer bzw. diffundierender
Einzelprozesse stattfinden können, bei denen sich ein Löslichkeitsgleichgewicht zwischen
Ag+ in der wäßrigen und organischen Phase bildet.
In der durch den organischen Träger gebildeten Mizellenstruktur können gemäß einer be
vorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weiter Metalle, Salze, Oxide oder
Gemische davon eingebracht werden, die die Wirkung des Silber/Kupfer-Gemisches unter
stützen. Im Hinblick auf unterstützende Salze haben sich Fluorid-, Chlorid-, Bromid- und
Jodid-Salze von Schwermetallen, wie Fe, Ru, Co, Rh, Pd, Ti und Pt als geeignet erwie
sen.
Weiterhin konnte überraschenderweise festgestellt werden, daß einige Oxide, wie bei
spielsweise TiO, TiO2 und PtO2, die Wirkung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
katalysieren können. Dies wird, ohne an eine Theorie gebunden zu sein, gegenwärtig da
durch erklärt, daß der Katalysator bei Aktivierung, wie mittels eines leichten Stromflusses
oder UV-Bestrahlung höchstwahrscheinlich naszierenden Sauerstoff bildet, der mit dem
Silber ein Silberoxidradikal bildet, das äußerst wirksam ist. Da durch diese Vor
gehensweise jeweils nur kleine Mengen an Silberoxidradikalen gebildet werden ist es ohne
weitere Schädigung der Umgebung, beispielsweise des Gewebes, möglich mit nur
kleinsten Mengen an Silberionen eine bakterizide Wirkung zu erzielen.
Die Grenzfläche organischer Träger zu wäßriger Lösung stellt sich in der vorliegenden
Depotform für Silber als eine Art Kunstmembran dar, die die folgenden Eigenschaften
aufweist. Sie ist für Ag+-Ionen durchlässig und stellt zudem einen Träger für
Katalysatoren und für zusätzliche Salze dar, die in Spuren die Ag+-Reaktion verstärken
können.
Ein weiterer Vorteil dieses "Depotsystems" ist das Zurückhalten des längerkettigen Restes
des Silbersalzes, so daß nach Diffusion der Ag+-Ionen aus der Mizelle heraus ein negativ
geladenes Depot zurückbleibt. Dies wiederum führt aufgrund gleicher Polarität der
Bakterienmembran zu einer Abstoßung, was eine ggf. auftretende Passivierung des im
Depot vorhandenen Silbermaterials und eine Verkeimung der eingesetzten Zusammen
setzung und des versorgten Materials verhindert.
Es wurde zudem gefunden, daß die Bereitstellung der erfindungsgemäß eingesetzten
Silber/Kupfer-Verbindungen in einem organischen Träger relativ kurzfristig Silberionen
liefern kann. Dies stellt somit einen weiteren unerwarteten Vorteil der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung dar, da bei Anwendung von metallischem Silber allein gemäß dem
Stand der Technik, bei der es zuerst zu Lösungsprozessen (Bildung von Silberionen)
kommen muß, eine erhebliche Reaktionsträgheit zu beobachten ist.
Bei langfristigen Anwendungen können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
wenn gewünscht, noch zusätzlich mit metallischem Silberstaub beschickt werden. Ein
Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß das Silber, da in dem organischen
Trägermaterial vor oxidativen Abläufen geschützt, nicht durch vorhandene Schwefelver
bindungen etc. passiviert werden kann. Da die Wirkung von Silber selbst gegenüber der
erfindungsgemäß eingesetzten Silber/Kupfer-Verbindung erst nach einiger Zeit eintritt,
können die erst zu einem späteren Zeitpunkt generierten Silberionen - teils mit Hilfe
vorhandener Katalysatoren - die Ag+-Ionenkonzentration wieder erhöhen, wobei ein oligo
dynamischer Effekt auch über längere Zeit aufrechterhalten werden kann.
Ein weiterer Vorteil des mit der Silber/Kupfer-Verbindung beschickten organischen
Trägers ist auch darin zu sehen, daß neben einer massiven reaktiven Oberflächenver
größerung auch die Wanderung dieser Trägertröpfchen aus beispielsweise einer Vor
richtung in Richtung kontaminierter Oberfläche erleichtert wird. Die Wanderungsge
schwindigkeit kann durch Wahl des geeigneten Trägermaterials in zweckmäßiger, dem
Fachmann bekannter Weise gesteuert werden. Beispielsweise ergibt die Verwendung eines
organischen Trägermaterials mit hohem Dampfdruck eine schnelle Wanderung der in dem
organischen Träger eingeschlossenen Silber/Kupfer-Verbindung aus dem Material hinaus
an die Oberfläche davon. Gleichzeitig ist die Ladung der beschickten organischen Träger
nach Hinausdiffundieren der Silber-/Kupoferionen trotz einströmender Kationen (beispiels
weise Na+/K+) leicht negativ und bedingt somit aufgrund abstoßender Polarität eine
Keimabstoßung vom Trägermaterial.
Zusätzlich zu den vorstehend aufgeführten Vorteilen der erfindungsgemäßen Zusammen
setzung konnte auch die unerwünschte Adaption bestimmter Bakterien an Silber
hinausgezögert werden. Eine Anzahl von Bakterien, beispielsweise P. aeruginosa, können
nach einiger Zeit im reinen Ag+-Strom wieder anwachsen. Es konnte nun gezeigt werden,
daß die eigentliche Silbertoxizität von dem spezifischen, im Anspruch 1 angegebenen
Verhältnis Ag+/Cu2+ abhängt, wobei bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen die
Adapation erst zu einem viel späteren Zeitpunkt auftritt. Die gegenüber reinem Silber
bessere Wirkung des Ag/Cu-Gemisches beruht höchstwahrscheinlich auf einem essentiellen
Cu2+-Transportsystem der Bakterien.
Ein wichtiger Aspekt ist zudem die pH-Wert-Abhängigkeit der Ag+-Löslichkeit. Bei
hohem pH-Wert kann mehr Ag+ in Lösung gehen und umgekehrt. Vorteil des Depots ist,
daß trotz verschiedener pH-Werte der wäßrigen Lösung die organische Lösung immer
Ag+-Ionen in die wäßrige Umgebung abgeben kann, was gerade bei den im Mundraum
schnell ändernden pH-Verhältnissen von Bedeutung ist.
In einer weiteren Ausführungsform können zusätzlich zu der bakteriziden Silber/Kupfer-
Verbindung weitere antimikrobiell wirkende Materialien eingesetzt werden. Bestimmte
Substanzen, wie Öle, beispielsweise Eukalyptusöl, Bisguanide, beispielsweise Chlor
hexidin, Pflanzenalkaloide, beispielsweise Sanguinarin, phenolische Verbindungen bei
spielsweise Triclosan, Pyrimidine, beispielsweise Hexeditin und einige quaternäre
Ammoniumverbindungen, beispielsweise Cetylpyrinchlorid, besitzen bekanntermaßen
mikrobizide Eigenschaften, so daß eine Kombinationswirkung zwischen antimikrobieller
Wirkung des zugesetzten Materials und der Silber/Kupfer-Verbindung erreicht werden
kann. Zusätzlich dazu können auch mikrobizide Fettsäure als Trägermaterialien verwendet
werden.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann je nach Wunsch auf eine zu desinfizierende
oder keimfrei bzw. keimarm zu haltende Oberfläche aufgebracht werden, wie auf eine
Vorrichtung, wie beispielsweise Brackets, Drahtligaturen, auf bei der kieferorthopädischen
Therapie eingesetzten Vorrichtungen, wie Nackenzügen, Kopfhäubchen, extraorale Veran
kerungen, auf Borsten von Zahnbürsten usw. oder sie kann direkt in das Material während
dessen Herstellungsprozesses eingebracht werden. Beispiele dafür sind bei der dentalen
Versorgung eingesetzte Klebesubstanzen (z. B. Bracketklebesubstanzen, Bandklebesubstan
zen), Gummiringe, die beispielsweise bei der Befestigung dentaler Vorrichtungen im
Mundraum eingesetzt werden oder Primärpackmaterialien für Kosmetik, Pharmazie und
Medizinprodukte, oder Mundspüllösungen, Zahnlacke und Zahnversiegelungen, Cremes,
beispielsweise Zahncremes, Kaugummis, Zahnbürsten usw.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung ohne diese zu begrenzen.
Um die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gegenüber unterschied
lichen Testkeimen zu untersuchen, wurde deren Wirkung in einer Ausführungsform
untersucht, bei der eine erfindungsgemäße Zusammensetzung in einem Kunststoff eingear
beitet wurde. Ziel der Untersuchung war es, die erfindungsgemäße Zusammensetzung hin
sichtlich ihrer bakteriziden Eigenschaften an einer Kunststoffoberfläche zu messen, da sich
die bakteriziden Eigenschaften der Kunststoffoberfläche auch auf keimhaltige Flüssigkeiten,
die mit der Oberfläche in Berührung kommen, übertragen.
0,1 Gew.-% Silberverbindung (Ag/Cu Verhältnis 935 : 65, Silberlegierung, fein pulverisiert
sowie Ag-/Cu-Stearat), bezogen auf die Menge des Kunststoffgranulats, werden in hoch
siedendem Neutralöl gelöst bzw. fein suspendiert. Diese Mischung wird einer Kunststoff
schmelze beigemischt, die in herkömmlicher Art und Weise zu Flaschenverschlüssen
extrudiert wird.
In die so hergestellten Verschlußkappen wurde jeweils 0,5 ml einer physiologischen Koch
salzlösung mit der in nachstehender Tabelle angegebenen Anfangskeimzahl gegeben und
das Wachstumsverhalten der Keime wurde unter für das Wachstum günstigen Bedingungen
beobachtet (37°C). Als Vergleich wurden Kunststoffkappen ohne die erfindungsgemäße
Zusammensetzung den gleichen Bedingungen unterworfen.
Dabei konnten die folgende Beobachtung gemacht werden:
Wie aus vorstehend beschriebener Untersuchung ersichtlich, waren die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen bei der Verhinderung des Wachstums der untersuchten Testkeime
wirksam.
Claims (10)
1. Zusammensetzung umfassend eine oligodynamisch wirksame Menge von Silber und
Kupfer in Form einer Verbindung oder einer Legierung oder eines Gemisches davon,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Silber zu Kupfer im Bereich von 900 bis 970
Gewichtsteile Silber zu 30 bis 100 Gewichtsteilen Kupfer liegt, wobei sich das
Silber/Kupfer in einem organischen Träger befindet, der Öle, Wachse, Fette, Fettsäuren
oder ein Gemisch davon umfaßt.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
Silber : Kupfer 935 : 65 beträgt.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fettsäure Stearinsäure ist.
4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der organische Träger mit der Zusammensetzung in einer Mizellenstruktur eingeschlossen
ist.
5. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich ein Katalysator vorhanden ist, ausgewählt unter Platin,
Platindioxid, Titan, Titanoxid und Titandioxid.
6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung auf oder in ein weiteres Trägermaterial
aufgebracht bzw. eingebracht wird, welches ausgewählt ist unter Aluminiumoxid,
Titanoxid, Harzen, Aktivkohle und Siliziumdioxid.
7. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
zur Behandlung des Mundraumes.
8. Verwendung nach Anspruch 7, wobei die Behandlung Zahnpflege ist.
9. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 7 und 8 in einer
Mundspüllösung.
10. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
zur Verhinderung der Verkeimung einer Oberfläche.
Priority Applications (1)
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DE1997146043 DE19746043C1 (de) | 1997-10-17 | 1997-10-17 | Oligodynamische Zusammensetzung |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE19746043C1 (de) |
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- 1997-10-17 DE DE1997146043 patent/DE19746043C1/de not_active Expired - Fee Related
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