DE19745403A1 - Verfahren zur Konturierung von Objekten in digitalen Bildern - Google Patents
Verfahren zur Konturierung von Objekten in digitalen BildernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konturierung von Ob
jekten in digitalen Bildern, wie beispielsweise in der medi
zinischen Bildgebung bei der Erfassung von Organen, z. B. dem
linken Herzventrikel. Eine konventionelle Segmentierung er
folgte z. B. auf folgende Weise:
- - Manuelle Konturierung über die graphische Eingabe (Computer-Maus),
- - manuelle Eingabe von Stützpunkten entlang der Kontur und mathematische Interpolation zur Gewinnung der Feinkontur,
- - reine Konzentration auf Farb-/Helligkeitsunterschiede (Gradienten) an der Objektgrenze, aber keine Modellvor stellungen im Hintergrund, und
- - starre Modell- (Gestalt) Vorgabe zur Steuerung der Kontur findung z. B. durch Ansatz mit einem Polar-Koordinaten system.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem das Objekt, also
ein Gegenstand oder ein Organ, automatisch segmentiert und
konturiert wird, um die Grundlage für weitere Messungen und
z. B. differenzierende Diagnosen zu schaffen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemaß gelöst durch die Merkmale
des Patentanspruches 1. Die Erfindung besteht in einem inter
aktiven Verfahren mit einer Modellierung, die mit minimaler
Bediener-Steuerung eine komplexe Mustererkennung bewältigt.
Dies wird durch eine parametrisierte Modellbildung geleistet.
Zunächst wird ein dreidimensionales Modell des Objektes bzw.
der Objektklasse gebildet, welches trotz zulässiger Abstrak
tionen und Idealisierungen noch genügend Spezifität beinhal
tet, um das ursprüngliche Objekt für den Erkennungszweck ein
deutig zu repräsentieren. Vorzugsweise ein analytisches
Modell, aber auch andere algorithmisch faßbare Prinzipien
sind geeignet. Die Projektion dieses Modells in die zwei
dimensionale Bildebene ergibt ein Modell und die Gestalt im
Bild. Das vorgeschlagene Verfahren erkennt diese Gestalt in
real gescannten 2D- oder höherdimensionalen Bildern wieder.
Da die Größen und Orientierungen von Objekt(-klassen) sehr
vielfältig sein können, wird diese Mannigfaltigkeit dadurch
eingeschränkt, daß teils graphische, teils begriffliche oder
numerische Zusatz- bzw. Steuerinformation für die Modellbil
dung oder Projektion gegeben wird. Dazu gilt es, bei der
Problemanalyse und Modellbildung wenige entscheidende Para
meter herauszuarbeiten, welche die Abbildung am stärksten und
vor allem charakterisierend beeinflussen.
Solche Parameter können sein:
- - Graphisch interaktiv definierte "Eckpunkte" im wörtlichen oder im übertragenen Sinn, im zweidimensionalen oder im dreidimensionalen Raum,
- - Verbale Zustandsbeschreibung: "Gittergerüst", "Objekt mit Metallverklei dung"
- - Numerische Information: Zeitpunkt innerhalb der Objekt erzeugung etwa bei einem che misch/physikalischen Prozeß, Größeninformation, Entfernung.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Röntgensystem, und
Fig. 2 ein Diagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In der Fig. 1 ist ein Röntgenstrahler 1 dargestellt, dessen
Strahlenbündel 2 einen Patienten 3 durchdringt, der auf einer
Liege 4 liegt. In Strahlenrichtung gesehen hinter der Liege 4
ist ein Detektor 5 angeordnet, der z. B. aus einer Matrix von
Detektorelementen, insbesondere auf der Basis von amorphem,
hydriertem Silizium gebildet ist. Die Ausgangssignale des
Festkörperdetektors 5 werden einer Bildelektronik 6 zuge
führt, die ein Bild des durchstrahlten Bereiches des Patien
ten 3 erzeugt, das auf einem Monitor 7 wiedergegeben wird.
Der Röntgenstrahler 1 wird von einem Röntgengenerator 8 ge
speist. Der Bildelektronik 6 ist eine Eingabeeinheit 9 zuge
ordnet.
In der Fig. 2 ist das Verfahren der automatischen Konturie
rung von Objekten anhand der medizinischen Bildgebung für die
Erfassung des linken Herzventrikels in Form der Schritte A
bis F naher erläutert. Es ergibt sich folgender Verfahrensab
lauf:
Schritt A Vorgabe für die Mustererkennung in Form eines
"Suchbildes".
Schritt B Die Bedienungsperson, z. B. ein Mediziner, defi
niert wenige Landmarks, die als Parameter dienen,
bei dem Beispiel die Punkte P1, P2, P3.
Schritt C Anhand der Landmarks wird ein Modell des Objektes,
nämlich ein Ventrikel-Elipsenmodell, bestimmt. Das
Ergebnis sind die in
Schritt D gezeigten Konturen des gesuchten Objekts in der
annähernd richtigen Position.
Schritt E In einer Elektronik 10 erfolgt die detaillierte
Mustererkennung durch Orientierung an der Vorgabe
aus D.
Schritt F Nunmehr liegt das Ergebnis, nämlich die genau er
mittelten Objektgrenzen vor.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein intelligentes
Modell erzeugt, das durch Eingabe weniger Parameter ein Bild
des gesuchten Objekts erzeugt. Es erfolgt eine Generierung
der Konturen des gesuchten Objekts in etwa der richtigen
Größe am richtigen Ort aufgrund dieses Modells. Wesentlich
ist der Schritt C, nämlich die intelligente Modellbildung.
Eine variable Erzeugung von Vorgaben für die weitere Suche
gemäß Schritt D ist vorteilhaft. Mit wenigen Eingabepara
metern wird unter Verwendung des Modellwissens ein zweites
Bild neben der mit Hilfe des Detektors 5 unmittelbar erzeug
ten Aufnahme gebildet.
Das aufgenommene Bild und das aus Modell und Parametern ge
wonnene Bild werden mit einem objektiven Verfahren vergli
chen. Einfachstes Beispiel: Summe der quadratischen Ab
standsdifferenzen aller markanten Punkte. Dazu kann die
Transformation sowohl des Modells als auch des vorliegenden
Bildes in denselben Parameterraum vorteilhaft sein. Ist bei
der Vergleichs-/Differenzrechnung ein vordefiniertes Limit
für die Abweichung unterschritten, ist das Matching beendet.
Andernfalls wird durch Parametervariation z. B. entlang des
stärksten Gradienten eine größere Annäherung versucht. Wenn
die Parametereinstellung schließlich optimal erscheint, kann
die Kontur des Modellbildes im direkten Vergleich weiter an
das Originalbild angeglichen werden bzw. an eine ohne Modell
gewonnene Darstellung aus dem Originalbild wie z. B. das Gra
dientenbild des Originals. Ziel ist hier wiederum eine in der
Summe möglichst geringe Abweichung, welche über eine größere
und komplexe Objektoberfläche mittels dynamischer Optimierung
zu erreichen ist.
Unter Einsatz von Stereo- oder höherdimensionaler Bildaufnah
metechnik und einem entsprechenden Modell der räumlichen
Bildgebung ergibt sich gewollte Redundanz im beschriebenen
Prozeß der Mustererkennung, mit der die Erkennungssicherheit
verbessert werden kann und die Genauigkeit der Erkennung ver
bessert wird.
Resultat eines derartigen Mustererkennungsprozesses ist die
Erkennung und automatische quantitative Beschreibung von
Bildobjekten mit wenigen Parametern und Maßzahlen anstelle
einer komplexen und unspezifischen Umschreibung.
Dem Beispiel gemäß Fig. 2, nämlich der angiographischen Dar
stellung des linken Herzventrikels, liegen folgende Über
legungen zugrunde:
In der kardiologischen Angiographie ergaben sich in den letz
ten Jahrzehnten Standardprojektionen zur Darstellung der lin
ken Herzkammer und ebenso Modellansätze zu ihrer Umschrei
bung. Das Standardmodell ist die Interpretation des linken
Ventrikels als geschlossenes Ellipsoid, welches in grober
Näherung anhand der im Bild sichtbaren Längs- und Querachsen
konstruiert wird. Nachfolgende Berechnungen bedürfen bei die
sem Ansatz erheblicher systematischer Korrekturen.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird die Grunderkenntnis
weiterverwendet, daß der Ventrikel in seiner Funktion diese
Ellipsoidgestalt ausgeprägt hat. Mit dem Gegenstand der Er
findung geht man jedoch ab von der starren Darstellung als
geschlossenes Ellipsoid und der Fixierung an den beiden Ach
sen. Neuere medizinische Betrachtungen ergaben bestimmte
Größenzusammenhänge zwischen Aortenweite und Ventrikeldimen
sion sowie die Notwendigkeit, die Herzspitze (Apex) besonders
zu beobachten. Des weiteren muß die inferior liegende
Mitralklappe eigentlich aus dem Ellipsoidbereich ausgeklam
mert werden.
Die Parameter zur Anordnung und zu den Verhältnissen der ana
tomischen Teilbereiche wurden über einen Satz medizinischer
Bilder ermittelt. Weiteres Modellwissen wurde aus der Unter
suchung des physikalischen Vorgangs der Röntgenprojektion des
Ventrikels gewonnen. Dieser bildgebende Mechanismus zur Dar
stellung der Ventrikelränder wurde in ein Filter (Matched
Filter, Elektronik 10) umgesetzt, das eine Wahrscheinlich
keitsmatrix für Randpunkte liefert. Diese Matrix kann sich
mathematisch in einem anderen Raum (Koordinatensystem) als
dem ursprünglichen Feld von Bildpunkten befinden.
In einem vorliegenden Patientenbild werden die beiden Aorten
punkte und der Apex markiert. Die Position des Apex, der oft
auch visuell nur schwer zu erkennen ist, braucht nur ungefähr
gekennzeichnet zu werden. Das System errechnet sich aus die
sen Punkten ein auf das individuelle Bild angepaßtes Modell
der Ventrikelkontur. Unter Orientierung an diesem Kontur
modell wird ein optimaler Pfad durch die erwähnte Wahrschein
lichkeitsmatrix für Randpunkte ermittelt (dynamische Optimie
rung). Dieser Pfad ergibt nach Rückprojektion in das angio
graphische Bild die an das individuelle Patientenbild ange
paßte Kontur. Dieses Verfahren liefert reproduzierbar in
einem ganzen Spektrum von Patientenbildern objektiv ermit
telte Konturen, die ohne Korrekturrechnungen wie in den älte
ren Modellen zur Bestimmung von Volumengrößen oder für Dyna
mikstudien verwendet werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zur Konturierung von Objekten in digitalen Bil
dern mit folgenden Verfahrensschritten:
Elektronische Vorgabe für die Mustererkennung durch Defini tion weniger Parameter (P1, P2, P3).
Bildung eines intelligenten Modells aufgrund dieser Parameter (P1, P2, P3) aufgrund vorgegebener Informationen, wobei vorzugsweise physikalische Eigenschaften der Objektklasse und Zusammenhänge der Komponenten verwendet werden und funk tionell zusammenwirken.
Ermittlung der genauen Objektgrenzen aufgrund der Musterer kennung durch Vergleich der Parameter (P1, P2, P3) mit den vorgegebenen Informationen.
Elektronische Vorgabe für die Mustererkennung durch Defini tion weniger Parameter (P1, P2, P3).
Bildung eines intelligenten Modells aufgrund dieser Parameter (P1, P2, P3) aufgrund vorgegebener Informationen, wobei vorzugsweise physikalische Eigenschaften der Objektklasse und Zusammenhänge der Komponenten verwendet werden und funk tionell zusammenwirken.
Ermittlung der genauen Objektgrenzen aufgrund der Musterer kennung durch Vergleich der Parameter (P1, P2, P3) mit den vorgegebenen Informationen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem nach der Modellbildung
ein Orientierungsbild (D)entsteht, welches dem Ausgangs-
Suchbild ähnelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem nach der Modell
bildung eine Nachverarbeitung, vorzugsweise durch Filterung
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur automati
schen Konturierung in der medizinischen Bildgebung, vorzugs
weise bei der Erfassung des linken Herzventrikels.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19745403A DE19745403A1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zur Konturierung von Objekten in digitalen Bildern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19745403A DE19745403A1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zur Konturierung von Objekten in digitalen Bildern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19745403A1 true DE19745403A1 (de) | 1999-04-15 |
Family
ID=7845533
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19745403A Ceased DE19745403A1 (de) | 1997-10-14 | 1997-10-14 | Verfahren zur Konturierung von Objekten in digitalen Bildern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19745403A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4101961A (en) * | 1977-02-16 | 1978-07-18 | Nasa | Contour detector and data acquisition system for the left ventricular outline |
DE3938699A1 (de) * | 1988-11-23 | 1990-05-31 | Univ Chicago | Verfahren und vorrichtung zur automatischen, mit computern durchgefuehrten analyse der herz- und lungengroessen in digitalen brustradiographien |
US5457754A (en) * | 1990-08-02 | 1995-10-10 | University Of Cincinnati | Method for automatic contour extraction of a cardiac image |
-
1997
- 1997-10-14 DE DE19745403A patent/DE19745403A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
L. PREUCIL:"Automatic Contour Search on Left Ventricle Ultrasonic Images", in: Mustererkennung 1992, 14. DAGM-Symposium Dresden, S. 65-72, Springer-Verlag * |
W.VOLLMANN, G. MAHNKE:"Automatische Konturfindung in Ultraschallbildern des Herzens", in: Mustererkennung 1983, 5. DAGM-Symposium Karlsruhe,S. 348-353, Springer-Verlag * |
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8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
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