DE19745309A1 - Unfall-Sensor - Google Patents
Unfall-SensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Unfall-Sensor zur Erfassung eines Aufpralls
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bisherige Unfall-Sensoren sind als sogenannte Beschleunigungssensoren
aufgebaut. Sie erfassen im Falle eines Unfalls die Beschleunigung bzw.
Verzögerung die beim Aufprall auftritt. Übersteigt die Beschleunigung
bzw. Verzögerung einen kritischen Wert so werden Kraftfahrzeug-
Sicherheitseinrichtungen, wie Gurtstraffer oder Luftsack ausgelöst. In der
Regel sind mehrere Beschleunigungssensoren am Kraftfahrzeug ange
bracht, wobei jeder Beschleunigungssensor die Beschleunigung bzw.
Verzögerung in eine Raumrichtung erfaßt um einen Frontalaufprall, Sei
tenaufprall und Überschlagen des Kraftfahrzeuges zu detektieren.
Nachteilig hierbei ist jedoch, daß für jede Raumrichtung ein Beschleuni
gungssensor benötigt wird. Auch können derartige Sensoren den Ort des
Aufpralls nicht ermitteln. Diese Systeme ermitteln nicht direkt den Aufprall
und die damit verbundene Verformung des Kraftfahrzeuges, sondern nur
die durch die Verformung resultierende Beschleunigung bzw. Verzöge
rung.
Die US 43 46 914 offenbart eine auf akustische Schwingungen in tragen
den Teilen der Fahrzeugkarosserie ansprechende Aufprallerkennungsein
richtung. Die Umwandlung der akustischen Signale in elektrische Signale
geschieht hierbei durch einen oder mehrere piezoelektrischen Kraftsenso
ren, die mit einem oder mehreren akustischen Wellenleitern verbunden
sind. Bei letzterem handelt es sich um dünne Stahlrohre, die sich vom
zentralen Einbauort des oder der Sensoren aus in die aufprallgefährdeten
Bereiche der Karosserie erstrecken und dort zur akustischen Kopplung
mit tragenden Teilen dienen, welche an mehreren Stellen jeweils punkt
förmig verschweißt sind. Die Signalverarbeitung erfolgt durch einen Mi
kroprozessor. Sie bildet die Grundlage zur Feststellung einer die Auslö
sung des Insassenrückhaltesystems erfordernden Aufprallsituation.
Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die Schallwellen in einem aufwendigen
rohrförmigen Wellenleitersystem aufgefangen werden und von dort an ein
zentrales Piezoelement transportiert werden, das die Schallwellen in ein
Spannungssignal umwandelt. Dieses Spannungssignal wird dann an ei
nen Mikroprozessor weitergeleitet. Neben der aufwendigen und teueren
Verarbeitung des Röhrensystems ist es weiterhin nicht möglich mit dieser
Vorrichtung auf die Herkunft des Signals zu schließen. Es erkennt nur die
Unfallschwere. Die Stelle an dem die Verformung zustande kommt kann
mit diesem Sensor nicht erkannt werden.
Die DE 37 29 019 A1 beschreibt eine Einrichtung zur Auslösung einer Si
cherheitsvorrichtung. Hierbei wird durch die Zuordnung von Schall
und/oder Körperschallsensoren ein System in die Lage versetzt einen
Aufprall auf Hindernisse von sonstigen entsprechenden Geräuschen und
Störungen bei kritischen Fahrbedingungen zu unterscheiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Unfall-Sensor aufzuzei
gen, der die Verformung eines Kraftfahrzeuges beim Auftreffen auf ein
Hindernis anzeigt, der einfach und kostengünstig angebracht werden kann
und der den Ort der Verformung am Kraftfahrzeug erkennt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen
der Patentansprüche 1, 2 und 3 gelöst. Hierbei wird mit dem Unfall-
Sensor die während des Zusammenstoßes auftretende Materialverfor
mung an einem Kunststoffteil, welches außen am Kraftfahrzeug ange
bracht ist, akustisch, elektrisch oder optisch erfaßt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß mit diesem
Unfall-Sensor der genaue Unfallort am Fahrzeug detektiert werden kann.
Desweiteren ist diese Lösung im Vergleich zu anderen Unfall-Sensoren
sehr kostengünstig und einfach zu realisieren. Dadurch lassen sich die
Sicherheitsvorrichtungen ohne Mehraufwand gezielter auslösen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den ab
hängigen Ansprüchen. Hierbei ist das Kunststoffteil um das gesamte
Kraftfahrzeug angeordnet und dient gleichzeitig als Stoßfänger und/oder
Kratzschutz. Des weiteren kann durch die räumliche Ausrichtung der Si
gnalempfänger insbesondere durch den Signalverlauf und die Laufzeit
bestimmung der Ort der Verformung am Kraftfahrzeug bestimmt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen anhand der Figuren darge
stellt werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Kraftfahrzeug mit umlaufender Kunststoffschicht.
Fig. 2A Messung des Strahlengangs im Kunststoff.
Fig. 2B Optische Unfallerfassung durch veränderten Strahlengang.
Fig. 3A Schallmessung am Kunststoff
Fig. 3B Akustische Unfallerfassung durch Materialschrei
Fig. 4A Kunststoff beschichtet mit Piezofolie
Fig. 4B Elektromechanische Unfallerfassung mittels Zerstörung der
Piezofolie
Fig. 5 Profilschicht
Fig. 6 Unfallaufnahme.
Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit umlaufender Kunststoffschicht 2. Das
abgebildete Kraftfahrzeug 1 ist in den Aufprallbereichen ganz oder teilwei
se mit Kunststoff 2 umgeben. Der Kunststoff 2, der das Kraftfahrzeug 1 im
Anwendungsbeispiel im unteren Bereich umgibt, dient als Kratzschutz und
bei kleineren Auffahrunfällen oder beim Ein- und Ausparken als Stoß
schutz um eine Beschädigung des Lackes bzw. der Karosserie zu ver
meiden. Dieser Kunststoff 2, der bei den meisten Unfällen immer zuerst
beschädigt wird, ist selbst oder beinhaltet zumindest einen Teil des Unfall-
Sensors. Die Kunststoffummantelung 2 kann durchgehend oder nur par
tiell um das Fahrzeug 1 angeordnet sein. In allen Fällen erfüllt die Kunst
stoffummantelung 2 jedoch mehrere Aufgaben.
Der Kunststoff 2 ist so beschaffen sein, daß er bei der Verformung ein
Körperschallsignal erzeugt, oder seine Strahlungsdurchlässigkeit verän
dert oder ein elektrisches Signal mittels einer integrierten Piezoschicht
erzeugt. Von Vorteil ist, daß Kunststoff in der Regel wesentlich besserer
Körperschalleigenschaften besitzt wie Metall. Dadurch kann der Kunst
stoffschutzmantel 2 am Kraftfahrzeug 1 gleichzeitig als Verformungsmes
ser verwendet werden, der ein für einen bestimmte Verformungsgrad typi
schen Materialschrei akustisch oder ein anderes Signal optisch oder elek
trisch aussendet. Aufgrund der Laufzeiten, die das Signal vom Verfor
mungsort bis zum Signalempfänger benötigt, kann der Verformungsort
bestimmt werden. Ist der Kunststoff z. B. mit Profilen versehen, ist das
Körperschallsignal, welches bei der Verformung erzeugt wird, intensiver
und seine Messung eindeutiger, exakter und somit aussagefähiger.
Auch kann die Kunststoffummantelung 2 aus mehreren Schichten beste
hen, die unterschiedliche Eigenschaften, wie z. B. Lichtdurchlässigkeit,
Piezoschicht, besitzen.
Fig. 2A zeigt das Prinzip der Messung des Strahlung bzw. des Strah
lengangs 5 im Kunststoff 2. Diese Figur zeigt einen strahlungsdurchlässi
gen Kunststoff 2, der um ein Kraftfahrzeug wie in Fig. 1 beschrieben an
geordnet ist. Hierbei ist es unwesentlich ob das gesamte Kunststoffteil 2
strahlungsdurchlässig ist oder ob zumindest eine strahlungsdurchlässige
Schicht auf dem oder im Kunststoff angeordnet ist. Desweiteren beinhaltet
der Aufbau eine Strahlungsquelle 3 und einen Strahlungsdetektor 4. Der
Strahlungsdetektor 4 mißt die Strahlungs- bzw. Lichtmenge, die von der
Strahlungs- bzw. Lichtquelle über den Lichtleiter transportiert wird. Der
Lichtleiter sollte derart abgeschirmt sein, daß eine von außen einfallende
Strahlung nicht an den Strahlungsdetektor 4 gelangen kann. Solange das
Kunststoffteil 2 nicht beschädigt ist, wird immer die gleiche Lichtmenge
den Strahlungsdetektor 4 erreichen. Wird jedoch der Kunststoff 2 und ins
besondere der Lichtleiter beschädigt so zeigt Fig. 2B die optische Un
fallerfassung durch den veränderten Strahlengang. Bei der Deformation
10 des Kunststoffs 2 wird der Strahlengang 5 verändert und die Strah
lungsmenge, die den Strahlungsempfänger 4 erreicht reduziert. Die von
der Strahlungs- bzw. Lichtquelle 3 ausgesendete Strahlung nimmt einen
anderen Weg wie in Fig. 2A dargestellt. Dadurch verändert sich sowohl
die Strahlungsverteilung als auch die Strahlungsmenge, die vom Strah
lungsdetektor 4 erfaßt wird. Während der Deformation 10 des Kunststoffs
2 verändern sich diese Parameter ständig solange bis der Verformungs
prozeß abgeschlossen ist. Die Veränderung der Strahlungsmenge über
die Zeit und die Veränderung der Strahlungsverteilung über die Zeit erlau
ben Rückschlüsse auf die Ursache der Beschädigung des Kunststoffes.
Durch eine nicht abgebildete Auswerteelektronik, wie sie z. B. in der
DE 37 29 019 offenbart wird, kann die Unfallschwere, der Unfallhergang und der
Deformationsort am Kraftfahrzeug bestimmt werden.
Fig. 3A zeigt die akustische Schallmessung am Kunststoff. Hierbei wird
ein Mikrophon 6, insbesondere ein Körperschallsensor, ein Richtmikro
phon oder ein anderer akustischer Empfänger im Kraftfahrzeug angeord
net. Dieser ist auf den Kunststoff 2 ausgerichtet. Die Empfindlichkeit des
akustischen Empfängers liegt im Bereich des Frequenzspektrums des
Körperschalls, insbesondere des Materialschreis des Kunststoffs 2. Die
durch die Verformung des Kunststoffs 2 erzeugten akustische Signale
werden mit den akustischen Empfängern 4 erfaßt. Hierbei kann sowohl
ein Empfänger oder auch mehrere Empfänger zum Einsatz gebracht wer
den. Die Empfänger können dabei in verschiedene Raumrichtungen ra
gen, um über die Laufzeit den genauen Unfallort zu bestimmen. Das Si
gnal wird dann über eine nicht abgebildete Auswerteelektronik weiterleitet.
Ein Beispiel für eine solchen Auswerteelektronik ist in der DE 37 29 019 A1
beschrieben.
Fig. 3B zeigt die akustische Unfallerfassung durch Messung des Kör
perschalls, insbesondere des Materialschreis. Bei der Deformation 10 des
Kunststoffs 2 wird Körperschall erzeugt. Dadurch wird ein Materialschrei 7
im Ultraschallbereich freigesetzt der im Frequenzbereich von 60 Hz-100 Hz
gemessen werden kann. Bei diesem für den Kunststoff 2 spezifischen
Materialschrei wird die Intensität, die Phasenlage, die Dämpfung und die
Laufzeit erfaßt von einem Mikrophon 6. Aus diesen Daten kann in einer
nicht abgebildeten Auswerteeinheit wie sie z. B. in der DE 39 29 019 of
fenbart wird, die Unfallschwere, der Unfallhergang und der Deformation
sort am Kraftfahrzeug bestimmt werden.
Fig. 4A zeigt den mit einer Piezofolie 8 beschichteten Kunststoff 2. In
diesem Anwendungsbeispiel wird eine Piezofolie 8 auf dem Kunststoff 2
oder in dem Kunststoff 2 angebracht. Die Piezofolie 8 ist so beschaffen,
daß sie bei Druck bzw. bei mechanischer Krafteinwirkung ein elektrisches
oder optisches Signal erzeugt. Des weiteren befindet sich an dieser An
ordnung ein Empfänger zur Erfassung des elektrischen oder optischen
Signals. Dieser Empfänger ist in der Figur nicht abgebildet, da er sich bei
einer optischen Erfassung, wie in Fig. 2A dargestellt, direkt am Kunst
stoff befindet bzw. bei einer elektrischen Erfassung an einem beliebigen
Stelle befindet, die elektrisch mit der Piezofolie verbunden ist.
Fig. 4B zeigt die elektromechanische Unfallerfassung durch die Zerstö
rung der Piezofolie. Bei der Deformation 10 bzw. Zerstörung erzeugt diese
Piezofolie Spannungssignale bzw. Entladungsblitze 11, die mit einem
Detektor eingefangen werden können. Diese Signale werden dann an ei
ne nicht abgebildete Auswerteeinheit weitergeleitet und dort ausgewertet.
Ein Beispiel für eine solche Auswerteschaltung ist in der DE 39 29 019
offenbart.
Fig. 5 zeigt verschiedene Profile 9. Diese Profile können in den Kunst
stoff und oder Lichtleiter eingebracht werden um ein besseres Körper
schallsignal zu erzeugen. Wird die Piezofolie auf den mit Profilen verse
henen Kunststoff angebracht, so werden durch mechanische Belastungen
mehr Spannungssignale bzw. Entladungsblitze erzeugt als bei Anbringung
auf einem glatten Untergrund.
Fig. 6 zeigt eine Unfallaufnahme. Das Diagramm zeigt den sogenannten
Materialschrei. Hierbei zeigt die Amplitude bzw. die Intensität den Grad
der Verformung. Aus der Phasenlage und der Dämpfung können ver
schiedene Unfallcharakteristika abgeleitet werden. Weiterhin kann durch
die Ermittlung der Laufzeit, die das Schallsignal benötigt um vom defor
mierten Kunststoff zum Mikrophon zu gelangen, der Ort der Verformung
berechnet werden.
Claims (6)
1. Unfall-Sensor zur Auslösung eines Kraftfahrzeug-Sicherheitssystems,
bestehend aus einem verformbaren ersten Teil und einem zweiten Teil,
welches die Verformung am ersten Teil akustisch, erfaßt, dadurch ge
kennzeichnet, daß der verformbare erste Teil aus einem Kunststoffteil
(2) besteht oder in einem Kunststoffteil angebracht ist, welches außen
am Kraftfahrzeug (1) angeordnet ist wobei das Kunststoffteil bei seiner
Verformung einen akustischen Körperschall erzeugt und der zweite Teil
aus einem Körperschallsensor besteht, der das akustische Signal auf
nimmt und an eine Auswerteeinheit weiterleitet.
2. Unfall-Sensor zur Auslösung eines Kraftfahrzeug-Sicherheitssystems,
bestehend aus einem verformbaren ersten Teil und einem zweiten Teil,
welches die Verformung am ersten Teil optisch erfaßt, dadurch ge
kennzeichnet, daß das verformbare erste Teil (2) aus einem strah
lungsdurchlässigem, mit einer definierten Lichtmenge durchdrungenen
Kunststoffteil besteht, welches außen am Kraftfahrzeug angeordnet ist,
wobei sich bei seiner Verformung der Strahlengang im Kunststoffteil
und somit die definierte Lichtmenge verändert und der zweite Teil aus
einem strahlungsempfindlichen Detektor besteht, der die durch die
Verformung veränderte Lichtmenge erfaßt.
3. Unfall-Sensor zur Auslösung eines Kraftfahrzeug-Sicherheitssystems,
bestehend aus einem verformbaren ersten Teil und einem zweiten Teil,
welches die Verformung am ersten Teil elektromechanisch, erfaßt, da
durch gekennzeichnet, daß der verformbare erste Teil aus einem
Kunststoffteil (2) besteht, welches außen am Kraftfahrzeug (1) ange
ordnet ist und das bei der Verformung Druckwellen erzeugt und der
zweite Teil aus einer Piezofolie besteht, welche die Druckwelle emp
fängt und in ein elektrisch es Signal umwandelt und an eine Auswerte
einheit weiterleitet.
4. Unfall-Sensor zur Auslösung eines Kraftfahrzeugsicherheitssystems
nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das verformbare Kunststoffteil gleichzeitig als Stoß- und
Kratzschutz für die Karosserie dient.
5. Unfall-Sensor zur Auslösung eines Kraftfahrzeugsicherheitssystems,
nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß durch den Signalverlauf und die Laufzeitbestimmung zwi
schen Aufprall und Signalerfassung der Ort des Aufpralls am Kraftfahr
zeug bestimmt werden kann.
6. Unfall-Sensor zur Auslösung eines Kraftfahrzeugsicherheitssystems,
nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß durch die räumliche Ausrichtung der akustischen oder opti
schen Empfänger der Ort des Aufpralls am Kraftfahrzeug bestimmt
werden kann.
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Owner name: TEMIC TELEFUNKEN MICROELECTRONIC GMBH, 90411 NUERN |
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