DE19744866C1 - Stromversorgungseinrichtung für ein Schienenfahrzeug - Google Patents
Stromversorgungseinrichtung für ein SchienenfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stromversorgungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des
ersten Anspruchs.
Es ist bei Stromversorgungseinrichtungen für Schienenfahrzeuge ganz allgemein
bekannt, eine Batterie aus einem Stromnetz zu speisen, wobei der Batterie ein
Wechselrichter nachgeschaltet ist, der nach Umsetzung der der Batterie entnommenen
Leistung elektrische Verbraucher versorgt, die einem Wagen des Schienenfahrzeugs
zugeordnet sind.
Es ist auch eine Stromversorgungseinrichtung für die Bordnetzversorgung eines
Schienenfahrzeuges bekannt (DE 44 47 446 A1), bei der aus einem bordeigenen
Gleichspannungsnetz nicht nur ein Drehstrom-Wechselrichter gespeist, sondern über
ein Schaltnetzteil auch eine bordeigene Batterie geladen wird. Die Batterie dient der
Gleichspannungsversorgung von bordeigenen Verbrauchern.
Daneben ist es auch bekannt (DE 43 42 327 A1), ein Schaltnetzteil vorzusehen, das aus
einer Batterie gespeist wird und einen davon getrennten Gleichstromkreis speist, wenn
die Hauptstromversorgung für diesen Gleichstromkreis ausfällt. Antiparallel zu diesem
Schaltnetzteil ist eine Batterieladeschaltung geschaltet, die bei ordnungsgemäßer
Funktion der Hauptstromversorgung die Ladung der Batterie bewirkt. Mit dieser
Stromversorgungseinrichtung werden Elektronikgeräte wie z. B. Computer
unterbrechungsfrei aus der Batterie gespeist, wenn das öffentliche
Stromversorgungsnetz ausfällt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Schienenfahrzeug gemäß dem
Oberbegriff des ersten Anspruchs Maßnahmen zu treffen, durch welche eine
zuverlässige und unterbrechungsfreie Stromversorgung von zwei den Wagen eines
Schienenfahrzeugs zugeordneten und auf unterschiedlichem Spannungspotential
betriebenen elektrischen Sammelschienen möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden
Merkmale des ersten Anspruchs.
Bei einem gemäß der Erfindung ausgestatteten Schienenfahrzeug ist sowohl eine
Zugsammelschiene als auch eine Batteriesammelschiene durch die zu versorgenden
und miteinander gekuppelten Wagen hindurchgeführt. Die Zugsammelschiene wird
dabei aus einem fahrzeugeigenen Generator oder einer äußeren Stromversorgung
gespeist und führt beispielsweise ein elektrisches Gleichspannungspotential von 670 Volt;
sie versorgt im
normalen Betriebsfall Verbraucher hoher Leistung. An die
Batteriesammelschiene sind dagegen bei niedrigerem
elektrischem Spannungspegel relativ leistungsschwache
Verbraucher wie Beleuchtung und dergleichen angeschlossen.
Für die Speisung der batteriegestützten Batteriesammelschiene
dient wenigstens ein Schaltnetzteil, das aus der
Zugsammelschiene gespeist wird. Für den Fall einer Störung
der üblichen Stromversorgung der Zugsammelschiene ist ein
weiteres Schaltnetzteil vorgesehen, das antiparallel zum
ersten Schaltnetzteil geschaltet ist und eingangsseitig aus
der Batteriesammelschiene gespeist wird und ausgangsseitig
die Zugsammelschiene speist. Die der Batteriesammelschiene
entnommene Leistung wird dabei auf das Sollspannungspotential
der Zugsammelschiene umgesetzt. Diese paarweise antiparallel
geschalteten Schaltnetzteile können jeweils gleichzeitig
betrieben werden, es ist jedoch zweckmäßig, durch geeignete
Steuermaßnahmen jeweils nur das Schaltnetzteil zu aktivieren,
das bei intakter äußerer Stromversorgung der Zugsammelschiene
die Batteriesammelschiene speist und bei Ausfall der äußeren
Stromversorgung das antiparallel dazu geschaltete
Schaltnetzteil aktiviert, um aus der Batteriesammelschiene
Leistung zur Versorgung der Zugsammelschiene zu entnehmen.
Zur elektrischen Ladung einer Batterie ist jeweils ein
zusätzliches Schaltnetzteil an die Zugsammelschiene
angeschlossen, das ausgangsseitig unmittelbar die zugeordnete
Batterie speist, deren Nennspannung der Nennspannung der
Batteriesammelschiene entspricht und z. B. bei 110 Volt
liegt. Dabei ist dieses zusätzliche Schaltnetzteil
batterieseitig über ein unidirektionales Schaltelement,
insbesondere eine Diode, mit der Batteriesammelschiene
elektrisch gekoppelt, wobei dieses Schaltelement in
Durchlaßrichtung so gepolt ist, daß ein Stromfluß zur
Batteriesammelschiene hin möglich ist, eine Ladung dieser
Batterie jedoch aus der Batteriesammelschiene unterbunden
ist. Durch diese Entkopplung wird erreicht, daß zwar die
Batteriesammelschiene aus allen speisenden Schaltnetzteilen
versorgt werden kann, daß jedoch die Batterie unabhängig vom
Belastungs- oder Spannungspegel der Batteriesammelschiene
über das zugeordnete Schaltnetzteil vorschriftsmäßig geladen
werden kann. Im Bedarfsfall wird jedoch die Zugsammelschiene
über das unidirektionale Schaltelement auch aus der Batterie
und/oder dem zugeordneten zusätzlichen Schaltnetzteil mit
Energie versorgt. Vorzugsweise sind in einem Wagen zwei
getrennte Batterien zur Versorgung der Batteriesammelschiene
vorgesehen, die jede über ein eigenes zusätzliches
Schaltnetzteil aus der Zugsammelschiene geladen werden können
und jeweils über ein eigenes unidirektionales Schaltelement
mit der Batteriesammelschiene gekoppelt sind. Die
Batteriesammelschiene ist somit im Fehlerfalle aus zwei
getrennten Batterien zu speisen, wobei eine gegenseitige
Ladung oder Entladung der Batterien über die Schaltelemente
vermieden ist.
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit ist es auch zweckmäßig,
jedem aus der Zugsammelschiene gespeisten Schaltnetzteil ein
antiparallel geschaltetes weiteres Schaltnetzteil elektrisch
parallel zu schalten. Dabei ist es zur Vereinfachung des
Aufbaus und der Herstellung sowie der Steuerung zweckmäßig,
jeweils zwei der antiparallel geschalteten Schaltnetzteile
auch mechanisch miteinander zu verbinden. Von Vorteil ist es
zudem, wenn zwei Wagen des Schienenfahrzeugs mit den gleichen
Stromversorgungseinrichtungen ausgestattet sind, wodurch sich
nicht nur die Aufrechterhaltung des Notbetriebs im
Fehlerfalle insgesamt verbessert wird, sondern auch die
Möglichkeit besteht, bei einer Trennung eines längeren
Schienenfahrzeugs die Stromversorgung in beiden
Fahrzeughälften zumindest im Notbetrieb aufrecht zu erhalten.
In die Zugsammelschiene und die Batteriesammelschiene kann
für diesen Betriebsfall zwischen jeweils zwei Wagen jeweils
eine elektrisch und mechanisch lösbare Kupplung eingefügt
werden. Dabei kann mit wenigstens einem dieser Wagen
zumindest ein weiterer Wagen gekuppelt sein, in dem lediglich
die Zugsammelschiene und die Batteriesammelschiene
weitergeführt ist. Dabei kann ein weiterer Wagen auch als
Lokomotive oder Triebwagen ausgebildet sein, der
Antriebseinrichtungen aufnimmt, über welche Wagenräder
angetrieben werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Prinzipskizze eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Von einem Schienenfahrzeug sind Wagen 1 und 2 über eine
mechanische Kupplung 3 und über zwei getrennte elektrische
Kupplungen 4 und 5 miteinander verbunden. Die elektrische
Kupplung 4 ist dabei zwischen Teilstücke einer
Zugsammelschiene 6 eingelegt, während über die elektrische
Kupplung 5 Teilstücke einer Batteriesammelschiene 7 ebenfalls
lösbar miteinander verbunden sind. Die Zugsammelschiene 6
wird elektrisch aus einem nicht dargestellten Versorgungsnetz
gespeist, das durch fahrzeugeigene Generatoren oder aus
äußeren Versorgungsnetzen über Fahrleitungen versorgt wird.
Die Zugsammelschiene 6 führt dabei beispielsweise
Gleichspannung von 670 Volt und dient insbesondere zur
Speisung leistungsstarker Verbraucher wie Klimaanlagen und
dergleichen. Die Batteriesammelschiene 7, die sich wie die
Zugsammelschiene 6 durch alle zu versorgenden Wagen 1, 2
erstreckt, ist für ein niedrigeres Spannungspotential von
beispielsweise 110 Volt Gleichspannung bemessen und sorgt für
die Versorgung aller Verbraucher dieser Spannungsebene wie
Beleuchtung, Anzeigeelemente, Uhren und dergleichen.
Im normalen Betriebsfall wird die Zugsammelschiene 6 aus dem
zugeordneten Versorgungsnetz mit Energie versorgt. Um dabei
auch die Batteriesammelschiene 7 mit Energie zu speisen, ist
an die Zugsammelschiene 6 ein erstes Schaltnetzteil 10
angeschlossen, das eingangsseitig der Zugsammelschiene
Energie entnimmt und dieselbe auf das Spannungspotential der
Batteriesammelschiene 7 umsetzt. Dieses erste Schaltnetzteil
10 ist somit eingangsseitig an die Zugsammelschiene 6 und
ausgangsseitig an die Batteriesammelschiene 7 angeschlossen,
wobei in den Ausgangsstromweg ein Schalter 11 und in Serie
dazu eine Sicherung 12 gelegt sind. Dadurch kann eine
Trennung der Stromversorgung für die Batteriesammelschiene
wahlweise über den Schalter 11 vorgenommen werden bzw.
erfolgt die Trennung zwangsläufig bei Auslösen der Sicherung
12.
Um bei Ausfall des Versorgungsnetzes zur Speisung der
Zugsammelschiene 6 die Versorgung von betriebswichtigen
Verbrauchern 8 zu ermöglichen, ist ein weiteres
Schaltnetzteil 13 vorgesehen, das eingangsseitig aus der
Batteriesammelschiene 7 gespeist wird und das ausgangsseitig
nach einer Leistungsumsetzung auf das Spannungspotential der
Zugsammelschiene 6 dieselbe mit Energie versorgt. Das erste
Schaltnetzteil 10 und das weitere Schaltnetzteil 13 können
dabei insbesondere als antiparallel geschaltete
Schaltnetzteile ausgebildet sowie elektrisch und mechanisch
einschließlich der notwendigen Sensor- und
Steuereinrichtungen als Baueinheit ausgebildet sein.
Während das erste Schaltnetzteil 10 im normalen Betriebsfall
allein für die Energieversorgung der Batteriesammelschiene 7
dient, ist zur Ladung einer Batterie 14 bzw. zur Ladung von
zwei aus Redundanzgründen vorhandenen getrennten Batterien 14
je ein zusätzliches Schaltnetzteil 16 vorgesehen, das wie das
erste Schaltnetzteil 10 eingangsseitig aus der
Zugsammelschiene 6 gespeist wird und an das ausgangsseitig
unmittelbar eine Batterie 14 angeschlossen ist. Dieses
zusätzliche Schaltnetzteil 16 dient jeweils in erster Linie
zur Ladung bzw. Ladungserhaltung der angeschlossenen Batterie
14. Es übernimmt jedoch insbesondere bei erhöhten Belastungen
an der Batteriesammelschiene 7 einen Teil der elektrischen
Last und ist dazu über eine in Durchflußrichtung gepolte
Diode als unidirektionales Schaltelement mit seinem Ausgang
parallel an die beiden Ausgangsanschlüsse des ersten
Schaltnetzteils 10 angeschaltet. Die Diode 17 ist daher in
Durchflußrichtung so gepolt, daß ein Stromfluß zur
Batteriesammelschiene 7 hin möglich ist, in Gegenrichtung
jedoch gesperrt ist. Hierdurch wird vermieden, daß
insbesondere bei Vorhandensein von zwei unabhängigen
Batterien 14, wie vorliegend dargestellt, ein Ausgleichsstrom
zwischen den Batterien fließen kann, wenn der Ladungszustand
der Batterien ungleich ist. Es wird dabei zugleich vermieden,
daß eine Beeinflussung der Ladung der Batterien 14 durch das
erste Schaltnetzteil 10 erfolgen kann. Die Ladung der
Batterien 14 ist daher durch entsprechende Steuerung der
zugehörigen zusätzlichen Schaltnetzteile unabhängig
voneinander steuerbar.
Zweckmäßigerweise ist nicht nur dem ersten Schaltnetzteil 10
sondern auch den zusätzlichen Schaltnetzteilen 16 jeweils ein
antiparallel geschaltetes Schaltnetzteil 13.1 elektrisch wie
mechanisch zugeordnet. Dadurch wird die Belastung der
einzelnen weiteren Schaltnetzteile 13.1 bei Speisung der
Zugsammelschiene 6 aus der Batteriesammelschiene 7 auf
mehrere Schaltnetzteile verteilt. Es wird auch eine erhöhte
Betriebssicherheit im Fehlerfalle eines der Schaltnetzteile
13, 13.1 erzielt.
Um die Versorgungssicherheit weiter zu erhöhen, ist
vorzugsweise den beiden Wagen 1 und 2 je eine gleichartige
Versorgungseinrichtung aus Schaltnetzteilen 10, 13, 16 und
Batterien 14 zugeordnet. Dadurch ergibt sich auch der
Vorteil, daß bei einem Trennen der Wagen 1 und 2 durch Lösen
der Kupplungen 3, 4, 5 beide Wagen 1, 2 und jeweils damit
gekoppelte weitere Wagen eine ausreichende Versorgung
vorhandener Verbraucher 8, 9 erfahren. Dabei genügt bei
weiteren Wagen, lediglich die Zugsammelschiene 6 und die
Batteriesammelschiene mit den jeweils angeschlossenen
Verbrauchern zu verlegen. Einer der Wagen 1, 2 oder damit
gekuppelte Wagen können mit einer Antriebseinrichtung für
Wagenräder 18 versehen sein, also als Lokomotive oder
Triebwagen ausgebildet und mit der Zugsammelschiene und der
Batteriesammelschiene verbunden sein.
Claims (5)
1. Stromversorgungseinrichtung für ein Schienenfahrzeug mit mehreren Wagen mit
wenigstens einer Batterie (14), an die zumindest ein Verbraucher (9) anschließbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß durch mindestens zwei Wagen (1, 2) eine elektrische Zugsammelschiene (6) und eine Batteriesammelschiene (7) geführt sind, die beide elektrische Gleichspannungen unterschiedlichen Potentials führen,
- 2. daß die Zugsammelschiene (6) an ein Versorgungsnetz angeschlossen ist,
- 3. daß die Zugsammelschiene (6) und die Batteriesammelschiene (7) über mehrere antiparallel geschaltete elektrische Schaltnetzteile (10, 13, 13.1, 16) miteinander verkoppelt sind,
- 4. wobei wenigstens ein erstes Schaltnetzteil (10) eingangsseitig an die Zugsammelschiene (6) und ausgangsseitig an die Batteriesammelschiene (7) und wenigstens ein weiteres Schaltnetzteil (13, 13.1) eingangseitig an die Batteriesammelschiene (7) und ausgangseitig an die Zugsammelschiene (6) angeschlossen ist und
- 5. daß zumindest ein zusätzliches, eingangseitig an die Zugsammelschiene (6) angeschlossenes Schaltnetzteil (16) ausgangsseitig direkt mit der Batterie (14) und über ein unidirektionales, in Durchlaßrichtung gepoltes Schaltelement (17) an die Batteriesammelschiene (7) angeschaltet ist.
2. Stromversorgungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
aus der Zugsammelschiene (6) gespeiste Schaltnetzteil (10, 16) mit einem antiparallel
geschalteten, aus der Batteriesammelschiene (7) gespeisten weiteren Schaltnetzteil
(13, 13.1) elektrisch und mechanisch gekoppelt ist.
3. Stromversorgungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei Wagen (1, 2) mit jeweils zumindest zwei Paaren von antiparallel
geschalteten Schaltnetzteilen und zwei getrennt daraus gespeisten Batterien (14)
ausgerüstet sind.
4. Stromversorgungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Zugsammelschiene (6) und die Batteriesammelschiene (7) zwischen zwei Wagen (1, 2)
elektrisch und mechanisch lösbare Kupplungen (3, 4, 5) eingefügt sind.
5. Stromversorgungseinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß mit wenigstens einem Wagen (1 oder 2) zumindest ein weiterer Wagen gekuppelt
ist, in dem lediglich die Zugsammelschiene (6) und die Batteriesammelschiene (7)
verlegt sind.
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