DE19743234C2 - Verfahren zur Erkennung und Abschaltung eines blockierten oder überlasteten permanenterregten Gleichstrommotors - Google Patents
Verfahren zur Erkennung und Abschaltung eines blockierten oder überlasteten permanenterregten GleichstrommotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung und Ab
schaltung eines blockierten oder überlasteten permanenterreg
ten Gleichstrommotors gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei stark gebremsten oder blockierten Gleichstrommotoren
steigt der Motorbetriebsstrom stark an. Falls der Motor im
Extremfall gar nicht mehr ungehindert rotieren kann, steigt
der Betriebsstrom bis zu einem motorabhängigen Maximalstrom,
dem Blockierstrom, an. Problematisch in dieser Hinsicht ist,
daß dieser Blockierstrom in der Regel die Dimensionierungs
grenze für zugehörige Speisungskabel stark überschreitet. Da
her ist bei größeren Motoren eine Kabelbrandgefahr gegeben.
Bei bisherigen Lösungen wird auf eine Sicherung mit geeigne
ter Trägheit zurückgegriffen, welche den Betriebsstromkreis
unterbricht. Nachteilig hierbei ist, daß die Sicherung nach
Unterbrechung des Stromkreises ersetzt werden muß, was einen
erhöhten Wartungsaufwand bedeutet. Um während der Anlaufphase
des Motors ein Schmelzen der Sicherung aufgrund des erhöhten
Motorstromes zu verhindern, ist bei der Sicherung eine gewis
se Trägheit erforderlich. Bei Auftreten eines Betriebsstro
mes, welcher über einen längeren Zeitraum die Werte einer
vorgegebenen Sicherungskennlinie überschreitet, schmilzt die
Sicherung, wodurch eine entsprechende Schutzfunktion ausge
löst wird.
Aus der DE 36 12 140 C2 ist in Übereinstimmung mit dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 ein Verfahren zur Erkennung und Ab
schaltung eines blockierten oder überlasteten Gleichstrom
motors bekannt, bei dem die vom Motor induzierte drehzahl
abhängige Generatorspannung während der Impulspausen eines
den Motor treibenden Treiberimpulszugs gemessen wird. Die
ses Verfahren ist ausschließlich bei mittels PWM-Signalen
angesteuerten Motoren anwendbar.
Der Erfindung liegt das Ziel zugrunde, ein Verfahren zur
Erkennung und Abschaltung eines überlasteten oder blockier
ten Gleichstrommotors zu entwickeln, welches unabhängig von
der Art der Motorspeisung arbeitet.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine kontinuierliche
Erfassung der Generatorspannung, welche proportional zur Mo
tordrehzahl ist, während des Motorlaufs, ohne daß dazu der
Betriebsstromkreis des Motors unterbrochen werden muß oder
geschmolzene Sicherungen ersetzt werden müssen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Potential am zweiten Punkt der Brücken
schaltung gegenüber dem Potential am ersten Punkt der Brüc
kenschaltung durch Einfügung eines Zusatzwiderstandes erhöht.
Dieser Zusatzwiderstand wird zwischen dem zweiten Punkt der
Brückenschaltung und dem zweiten Widerstand eingefügt. Hier
aus resultiert eine Potentialerhöhung, welche gerade dem Be
trag entspricht, den die Generatorspannung nach einer vorde
finierten Anlaufzeit mindestens aufweisen soll. Bei positiver
Potentialdifferenz zwischen dem ersten und dem zweiten Punkt
der Brückenschaltung wird außerdem der dritte Widerstand
kurzgeschlossen, so daß der Motor direkt an die Betriebsspan
nungsquelle angeschlossen wird. Mittels dieser Ausgestaltung
ist es möglich, die Anlaufstromspitze beim Einschalten des
Motors zu dämpfen. Somit wird die durch die Motorrotation er
zeugte elektromotorische Kraft zur Selbststeuerung des Motors
ausgenutzt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläu
tert. Es zeigt
Fig. 1 eine Brückenschaltung zur kontinuierlichen Messung
der Generatorspannung, welche eine hardwaremäßige Realisie
rung eines Verfahrens zur Erkennung und Abschaltung eines
blockierten oder überlasteten Gleichstrommotors darstellt,
und
Fig. 2 die Schaltung gemäß Fig. 1 mit Anlaufverzögerung.
Fig. 1 zeigt eine Brückenschaltung aus zwei parallelen Zwei
gen, in welche drei Widerstände und ein Gleichstrommotor ein
gefügt sind. Ein erster Zweig der Meßbrücke enthält einen er
sten Widerstand R1 und einem zweiten Widerstand R2, welche in
Serie geschaltet sind. Die beiden in Serie geschalteten Wi
derstände R1 und R2 sind zwischen einer Betriebsspannungs
quelle UB und Masse angeschlossen. Der zweite Zweig der Brüc
kenschaltung ist durch eine Serienschaltung mit einem dritten
widerstand R3 und einem Gleichstrommotor gebildet, welcher
durch eine drehzahlproportionale Gleichspannungsquelle UG und
einen Motorwiderstand RM beschrieben wird. Zwischen dem Wi
derstand R3 und dem Motor befindet sich ein erster Meßpunkt
P1, während sich zwischen dem Widerstand R1 und dem Wider
stand R2 ein zweiter Meßpunkt P2 befindet. Falls die Bezie
hung
gilt, so ist die Potentialdifferenz bei verschwindender Gene
ratorspannung UG zwischen den Punkten P1 und P2 gleich Null.
Aufgrund der Linearität des durch die Widerstände R1, R2, R3
und RM gebildeten Widerstandsnetzwerks verschiebt sich die
Potentialdifferenz zwischen den Punkten P1 und P2 bei rotie
rendem Motor genau um den Betrag der Generatorspannung UG,
welche proportional zur Drehzahl des Gleichstrommotors ist.
Somit realisiert die in Fig. 1 dargestellte Brückenschaltung
ein erfindungsgemäßes Verfahren, wobei die Erfassung der Ge
neratorspannung UG kontinuierlich und ohne Unterbrechung der
Betriebsspannung UB erfolgt.
Fig. 2 zeigt eine gegenüber Fig. 1 veränderte Schaltung, in wel
cher zusätzliche, die Dämpfung der Anlaufstromspitzen des Motors
betreffende Komponenten eingefügt sind. Ein zusätzlicher Operations
verstärker OP ist mit seinem invertierenden Eingang an den
Punkt P2 angeschlossen, während er mit seinem nichtinvertie
renden Eingang an den Punkt P1 zwischen dem Widerstand R3 und
dem Motor angeschlossen ist. Zusätzlich ist das Potential am
Punkt P2 durch einen seriell zum Widerstand R2 eingefügten
Zusatzwiderstand RZ um einen Betrag erhöht, welcher dem Min
destbetrag der gewünschten Generatorspannung UG nach einer
definierten Anlaufzeit entspricht. An den Ausgang des Opera
tionsverstärkers OP ist über einen Widerstand R ein NPN-
Transistor T mit seinem Basisanschluß angeschlossen. Der
Emitter des Transistors T ist an Masse angeschlossen. Zwi
schen dem Kollektoranschluß des Transistors T und der Be
triebsspannungsquelle UB ist ein Motorrelais MR angeordnet,
durch welches der Widerstand R3 kurzgeschlossen werden kann,
so daß der Motor direkt an die Betriebsspannungsquelle UB an
geschlossen ist. Durch die Vorschaltung des Widerstandes R3
wird somit die Anlaufstromspitze des Motors während einer An
laufzeit gedämpft.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erkennung und Abschaltung eines blockier
ten oder überlasteten permanenterregten Gleichstrommotors,
wobei eine drehzahlabhängige induzierte Generatorspannung
mit einem Sollwert verglichen und bei dessen Unterschrei
tung der Motor abgeschaltet wird,
gekennzeichnet durch folgende Schritte,
- a) Messung der Generatorspannung (UG) mittels einer Brückenschaltung, welche einen ersten und einen zweiten parallelen Zweig aufweist, wobei der erste Zweig einen ersten und einen zweiten Widerstand (R1, R2) in Reihe enthält, während der zweite Zweig einen dritten Wider stand (R3) und einen seriell geschalteten Gleichstrommo tor (RM, UG) aufweist, und wobei die Brückenschaltung hinsichtlich der drei Widerstände (R1, R2, R3) und eines vierten, das elektrische Verhalten des Motors beschrei benden Widerstandes (RM) abgeglichen ist, und wobei eine der Generatorspannung (UG) entsprechende Brückenspannung als Potentialdifferenz zwischen einem ersten Punkt (P1) zwischen dem dritten Widerstand (R3) und dem Motor (RM, UG) und einem zweiten Punkt (P2) zwischen dem ersten und dem zweiten Widerstand (R1, R2) abgegriffen wird, und
- b) Abschalten des Motors bei verschwindender oder den de finierten Sollwert unterschreitender Brückenspannung.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Potenti
al am zweiten Punkt (P2) der Brückenschaltung gegenüber dem
Potential am ersten Punkt (P1) durch Einfügen eines Zusatzwi
derstandes (RZ) zwischen dem zweiten Punkt (P2) und dem zwei
ten Widerstand (R2) um einen Betrag erhöht wird, welchen die
Generatorspannung (UG) nach einer definierten Anlaufzeit min
destens aufweisen soll, und daß bei positiver Potentialdiffe
renz zwischen dem ersten und dem zweiten Punkt (P1, P2) der
Brückenschaltung der dritte Widerstand (R3) kurzgeschlossen
wird.
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