DE19743184A1 - Gehäusebauteil für hydraulische Systeme - Google Patents
Gehäusebauteil für hydraulische SystemeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gehäusebauteil für
hydraulische Systeme, insbesondere für Bremsanlagen in
Kraftfahrzeugen, mit wenigstens einem Anschlußkanal, in dem
ein Gewindeeinsatz für die Aufnahme eines Rohrleitungsendes
oder dergleichen bzw. zum Einsetzen eines Ventils, eines
Dichtstopfens oder dergleichen, angeordnet ist.
Derartige Gewindeinsätze werden verwendet, wenn der
Werkstoff des Gehäusebauteils selbst zur Ausbildung eines
Gewindes nicht geeignet ist. Da die hier in Rede stehenden
hydraulischen Systeme mit Betriebsdrücken bis 200 bar
arbeiten, unterliegen die Schraubanschlüsse an derartigen
Gehäusebauteilen erheblichen Belastungen, bei denen direkt
in Gehäusebauteilen aus Kunststoff oder
Leichtmetallegierungen ausgebildeten Gewinde nicht
standhalten würden. Da man jedoch im Hinblick auf die
Reduzierung des Gewichts und der Kosten derartiger Systeme,
insbesondere auch für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, gern
auf diese Werkstoffe zurückgreift, kommt man ohne
Gewindeeinsätze nicht aus.
Selbstschneidende, einschraubbare Gewindeeinsätze sind nur
bedingt brauchbar, weil dabei das Problem lediglich auf
einen etwas größeren Gewindedurchmesser verlagert wird.
Eingegossene Gewindeeinsätze kommen ebenfalls nicht in
Betracht, weil es aus Gründen unterschiedlicher
Materialdehnung bei der Herstellung und im Betrieb nicht
möglich ist, die Kontaktfläche zwischen dem Gehäusebauteil
und dem Gewindeeinsatz für Arbeitsdrücke bis 200 bar
zufriedenstellend abzudichten. Damit stellt sich die
Aufgabe, einen Gehäusebauteil der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, bei dem einerseits über den Gewindeeinsatz
hinreichend große Schraubkräfte auf den Gehäusebauteil
übertragbar sind, und bei dem andererseits die
Berührungsfläche zwischen Gewindeeinsatz und Gehäusebauteil
zuverlässig abdichtbar ist, beides für Betriebsdrücke bis
200 bar.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß der Gehäusebauteil unter Einbindung des
Gewindeeinsatzes gießtechnisch aus Kunststoff oder einer
Leichtmetallegierung hergestellt ist, und daß der
Gehäusebauteil im Bereich des Durchmessersprungs von dem
kleineren Durchmesser d des Kanals zum größeren
Innendurchmesser D des Gewindeeinsatzes eine Dichtfläche
aufweist, gegen die bei der Montage eine Gegendichtfläche
der Rohrleitung, des Ventils, des Dichtstopfens oder
dergleichen andrückbar ist.
Dem liegt die Erwägung zugrunde, daß man die
Berührungsfläche zwischen Gewindeeinsatz und Gehäusebauteil
vom hydraulischen Betriebsdruck entlasten muß und daß die
Abdichtung zwischen dem einzusetzenden Bauteil und dem
Gehäusebauteil direkt erfolgen muß. Rohrenden für
hydraulische Systeme werden vielfach derartig angestaucht,
daß sie zwei miteinander verbundene, flach kegelförmig
ausgebildete Abschnitte aufweist, wobei die Abmessungen und
die Formgebung in der Regel so gewählt werden, daß zunächst
der innere Bereich der endseitigen Kegelfläche mit einer
Gegen-Dichtfläche in Berührung kommt, wenn das Rohrende
mittels einer sich auf der anderen Kegelfläche abstützenden
Schrauben gegen die Gegen-Dichtfläche angedrückt wird.
Ferner ist man im allgemeinen bestrebt, daß das Rohrende,
das im Querschnitt gesehen, etwa die Form zwei gegensinnig
aufeinandergelegter Tellerfedern hat, bei der Herstellung
der Verbindung axial elastisch etwas zusammengedrückt wird,
so daß die Berührungsfläche zwischen beiden Teilen mit
zunehmender Andrückkraft von innen nach außen zunimmt.
Bei den erfindungsgemäß angeordneten Dichtflächen macht man
sich außerdem zunutze, daß die weicheren Werkstoffe des
Gehäusebauteils bei der Montage eine gewisse plastische
Verformung vertragen, wodurch der Dichteffekt weiter
verbessert wird. Wichtig ist, daß bei dem erfindungsgemäßen
Gehäusebauteil die Abdichtung unmittelbar außerhalb des
Kanalaustrittsquerschnitts erfolgt und daß deswegen
sämtliche Berührungsflächen zwischen dem Gewindeeinsatz und
dem Gehäusebauteil, die gießtechnisch zustande kommen,
außerhalb des hydraulischen Drucks gehalten werden.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Dichtflächen sind in den
Unteransprüchen 2 bis 4 beschrieben.
Eine weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen
Gehäusebauteils kann erreicht werden, wenn der
Gewindeeinsatz am axial innenliegenden Ende einen radial
nach außen weisenden, im Gehäusebauteil verankerten Flansch
aufweist. Auf diese Weise kann die Verankerung des
Gewindeeinsatzes im Gehäusebauteil beliebig verbessert
werden, so daß auch extrem hohe Auszugskräfte vom
Innengewinde des Gewindeeinsatzes auf den Gehäusebauteil
übertragen werden können.
Andere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedanken
sind in den Unteransprüchen 6 bis 14 beschrieben. Weitere
Einzelheiten werden anhand der in den Fig. 1 bis 7
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch den Anschlußbereich eines
Gehäusebauteils gemäß der Erfindung mit einer
ersten Ausführungsform des Gewindeeinsatzes und
der Dichtfläche,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform des Gewindeeinsatzes
und der Dichtfläche,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Dichtfläche,
Fig. 4 eine Ausführungsform gemäß Fig. 2 mit
abgewandeltem Gewindeeinsatz,
Fig. 5 eine Ausführungsform gemäß Fig. 2 mit anders
abgewandeltem Gewindeeinsatz,
Fig. 6 eine Ausführungsform gemäß Fig. 3 mit
abgewandeltem Gewindeeinsatz,
Fig. 7 eine Ausführungsform gemäß Fig. 2 mit
verkleinerter Dichtfläche und abgewandeltem
Gewindeeinsatz.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 besteht der in den
Gehäusebauteil 1 eingebundene Gewindeeinsatz 2 aus einem
glatt rohrförmigen Teil mit dem Innendurchmesser D und dem
gewindefreien inneren Teil mit der Erstreckung x. Der Kanal
3 im Gehäusebauteil 1 hat einen Durchmesser d und erstreckt
sich um das Maß y gegenüber dem unteren Ende des
Gewindeeinsatzes 2 weiter nach oben bis zur Dichtfläche 4.
Bei der Montage eines Rohrendes oder eines anderen Bauteils
wird eine Gegendichtfläche gegen die Dichtfläche 4
angepreßt, indem eine sich an einem Widerlager des
Einbauteils abstützende Mutter mit Außengewinde in den
Gewindeeinsatz 2 eingeschraubt wird. Die dabei erzielbare
axiale Anpressung kann an die jeweiligen Anforderungen
angepaßt werden, indem man das Einschraubmoment der Mutter
überwacht.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist eine flach
kegelförmige Dichtfläche 5 vorgesehen, womit in Verbindung
der Gegen-Dichtfläche erreicht wird, daß die Anpreßkraft
eine radial nach außen wirkende Komponente aufweist, die
das Material des Gehäusebauteils 1 gegen den Gewindeeinsatz
andrückt. In diesem Halbschnitt ist nur der halbe Kanal 3
dargestellt. Der Gewindeeinsatz 2 ist mit einem radial nach
außen weisenden Flansch 7 ausgestattet, der im
Gehäusebauteil 1 verankert ist. Auf diese Weise kann die
Verbindung zwischen dem Gehäusebauteil 1 und dem darin
gießtechnisch verankerten Gewindeeinsatz erheblich
verbessert werden. Der erfindungsgemäße Gehäusebauteil kann
daher für alle vorkommenden Auszugskräfte ausgelegt werden.
Wählt man statt eines umlaufenden Flansches einzelne
Flanschabschnitte, so kann bei Bedarf die Verbindung auch
hinsichtlich eines größeren übertragbaren Drehmoments noch
verbessert werden.
Fig. 3 zeigt eine umgekehrt kegelförmige Dichtfläche 6,
wie sie für manche Einbauteile erforderlich ist.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist gegenüber derjenigen
gemäß Fig. 2 nur insoweit abgewandelt, als im überdeckten
Bereich des Gewindeeinsatzes 2 eine umlaufende
Hinterschneidung 8 vorgesehen ist, was ebenfalls der
besseren Einbindung des Gewindeeinsatzes 2 in dem
Gehäusebauteil 1 dient.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist außer dem radial
nach außen weisenden Flansch 7 noch ein radial nach innen
weisender Flansch 9 am Gewindeeinsatz 2 ausgebildet, so daß
die Andrückkräfte über die Dichtfläche 5 und das
dazwischenliegende Material des Gehäusebauteils 1 zumindest
teilweise auf einem direkteren Weg auf den Gewindeeinsatz
übertragen werden können, wodurch die Verbindung zwischen
Gewindeeinsatz 2 und Gehäusebauteil 1 teilweise entlastet
werden kann.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist der gleiche
Gedanke für eine entgegengesetzt kegelförmig angeordnete
Dichtfläche 6 mit einem entsprechend angepaßten, nach innen
weisenden Flansch 10 realisiert. Auch wird der Kraftfluß
bei der Montage auf einen kürzeren Weg geschlossen, als bei
den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 4.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist schließlich
vorgesehen, daß der nach innen weisende Flansch 9a des
Gewindeeinsatzes 2 im Bereich der Dichtfläche 5 nicht vom
Material des Gehäusebauteils 1 überdeckt ist. In diesem
Fall kann sich die Gegendichtfläche sowohl auf dem Material
des Gehäusebauteils 1 als auch auf dem Flansch 9a des
Gewindeinsatzes 2 abstützen. Dabei ist der Kraftfluß noch
direkter. Diese Ausführungsform empfiehlt sich, wenn die
Gegendichtfläche eine gewisse elastische Verformung zuläßt,
so daß die hydraulische Abdichtung im wesentlichen auf dem
kanalnahen Bereich der Dichtfläche hergestellt wird bevor
die Gegendichtfläche auf dem Flansch 9a zur Anlage kommt
und der direkte Kraftschluß hergestellt wird.
Gleiche Bezugsziffern haben in allen Figuren die gleiche
Bedeutung, wurden aber nicht bei allen Figuren gesondert
erwähnt, um Wiederholungen zu vermeiden.
Claims (14)
1. Gehäusebauteil für hydraulische Systeme, insbesondere
für Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, mit wenigstens
einem Anschlußkanal, in dem ein Gewindeeinsatz für die
Aufnahme eines Rohrleitungsendes oder dergleichen bzw.
zum Einsetzen eines Ventils, eines Dichtstopfens oder
dergleichen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehäusebauteil (1) unter Einbindung des
Gewindeeinsatzes (2) gießtechnisch aus Kunststoff oder
einer Leichtmetallegierung hergestellt ist und daß der
Gehäusebauteil (1) im Bereich des Durchmessersprungs
vom kleineren Durchmesser d des Kanals (3) zum
größeren Innendurchmesser D des Gewindeeinsatzes (2)
eine Dichtfläche (4, 5, 6) aufweist, gegen die bei der
Montage die Gegendichtfläche des Rohrleitungsendes,
des Ventils, des Dichtstopfens oder dergleichen,
andrückbar ist.
2. Gehäusebauteil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtfläche (5, 6) mit Bezug
auf die Achse des Kanals (3) kegelförmig ausgebildet
ist.
3. Gehäusebauteil nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtfläche (5) von außen
gesehen zur Achse des Kanals (2) hin abfällt.
4. Gehäusebauteil nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtfläche (6) von außen
gesehen zur Achse des Kanals (2) hin ansteigt.
5. Gehäusebauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeeinsatz (2) am
axial innenliegenden Ende einen radial nach außen
weisenden, im Gehäusebauteil (1) verankerten Flansch
(7) aufweist.
6. Gehäusebauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeeinsatz (2) am
axial innenliegenden Ende radial nach außen weisende,
im Gehäusebauteil (1) verankerte Flanschabschnitte
aufweist.
7. Gehäusebauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeeinsatz (2) an
seinem axial innenliegenden Ende über eine axiale
Erstreckung x gewindefrei ausgebildet ist.
8. Gehäusebauteil nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material des Gehäusebauteils
(3) das axial innenliegende Ende des Gewindeeinsatzes
(2) auf dessen innerer Zylinderfläche auf einer
axialen Erstreckung y überdeckt, die mindestens 20%
der axialen Erstreckung x beträgt.
9. Gehäusebauteil nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gewindeeinsatz (2) im
überdeckten Bereich eine umlaufende Hinterschneidung
(8) aufweist.
10. Gehäusebauteil nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gewindeeinsatz (2) im
überdeckten Bereich einen radial nach innen weisenden
Flansch (9, 10) aufweist.
11. Gehäusebauteil nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gewindeeinsatz (2) im
überdeckten Bereich radial nach innen weisende
Flanschabschnitte aufweist.
12. Gehäusebauteil nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die axial außenliegende Oberfläche
des Flansches (9, 10) bzw. der Flanschabschnitte
unterhalb und zumindest teilweise parallel zur
Dichtfläche (4, 5, 6) verläuft.
13. Gehäusebauteil nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die axial außenliegende Oberfläche
des Flansches (9) bzw. der Flanschabschnitt, bei einer
zur Achse des Kanals orthogonal oder - von außen
gesehen - zur Achse des Kanals hin abfallend
verlaufenden Dichtflächen (4, 5) bündig mit der
Dichtfläche (4, 5) angeordnet ist, die sich nur über
einen radial innenliegenden Teil der Differenz
zwischen den Durchmessern D und d erstreckt.
14. Gehäusebauteil nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Dichtfläche (4, 5) über
wenigstens 30% der Differenz zwischen den Durchmessern
D und d erstreckt.
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Also Published As
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EP1019651A1 (de) | 2000-07-19 |
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