DE19741485A1 - Verfahren und Anordnung zur Schaffung einer geschützten Atmosphäre in Lager- und Transportbehältnissen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Schaffung einer geschützten Atmosphäre in Lager- und TransportbehältnissenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schaffung einer geschützten Atmosphäre in
Lager- und Transportbehältnissen sowie eine Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens.
Beim Transport und der Lagerung von verderblichen Gütern, wie Obst, Gemüse,
Blumen, etc. werden die zu lagernden bzw. die zu transportierenden Güter in gekühlter
Atmosphäre untergebracht, um den natürlichen Reifungs- oder Fäulnisprozeß zu ver
langsamen.
Daneben ist man seit geraumer Zeit bemüht, in Lager- und Transportbehältnissen eine
Schutzgasatmosphäre zu schaffen, in der der Reife- bzw. Fäulnisprozeß der darin
gelagerten landwirtschaftlichen Produkte unterbrochen wird. Derartige Verfahren sind
seit langem beim Überseetransport von Bananen bekannt. Dabei wird in großvolumigen,
quasi gasdichten Behältnissen eine Schutzgasatmosphäre geschaffen, die aus mindestens
98 Vol.-% Stickstoff besteht. Unter diesen Bedingungen verläuft der Reifeprozeß von
Bananen stark verlangsamt bzw. kommt gänzlich zum Stillstand (sogenannte Schlaf
phase).
Verfahren und Anordnungen zur Schaffung einer Schutzgasatmosphäre mit einem
Anteil von etwa 98 Vol.-% Stickstoff innerhalb der Lager- und Transportbehältnisse
sind ebenso bei Nutzkraftfahrzeugen bekannt.
So schlägt die DE 38 29 435 A1 eine Vorrichtung zur Erzeugung einer künstlichen
Atmosphäre in einem Transportbehälter, insbesondere in einem Container vor, bei der
durch ein speziell ausgebildetes Aggregat Stickstoff aus der Umgebungsluft des
Containers entnommen, angereichert und mit dem Ziel der Schaffung einer Schutz
gasatmosphäre in den Transportbehälter geleitet wird.
Nachteil dieser Vorrichtung ist, daß die, für die Gewinnung und Anreicherung von
Stickstoff aus der Umgebungsluft notwendigen Aggregate einen vergleichsweise
geringen Wirkungsgrad aufweisen und zu ihrem Betrieb zusätzlich größere
Energiemengen benötigt werden.
Zudem werden durch diese zusätzlichen Aggregate die gesamten Fertigungskosten eines
Containers oder eines anderen Transportbehältnisses signifikant erhöht. Da die, mit dem
Transport von leichtverderblichen Gütern befaßten Speditionen untereinander in einem
starken Wettbewerb stehen, der durch ein extrem niedriges Preisniveau gekennzeichnet
ist, sind Container oder Transportbehältnisse mit einer derartigen Einrichtung zur
Schaffung einer Schutzgasatmosphäre nicht mehr konkurrenzfähig, da die zusätzlichen
Kosten durch die Spediteure nicht mehr umlegbar sind.
Um dieses betriebswirtschaftliche Problem zu lösen, schlägt die DE 39 15 925 A1 vor,
das Aggregat zur Erzeugung einer Schutzgasatmosphäre lösbar mit dem Transport
behältnis zu verbinden. So kann nach Erreichung des Bestimmungsortes das
vergleichsweise kleine Klimatisierungsaggregat vom großvolumigen Transportcontainer
gelöst und auf direktem Wege zu einem nächsten Einsatzort gebracht werden. Dadurch
müssen nicht alle im Umlauf befindlichen Großcontainer mit einer teuren
Klimatisierungseinrichtung ausgestattet sein.
Die Schutzgasatmosphäre wird im Fall der DE 39 15 925 A1 durch die Schaffung eines
definierten Verhältnisses von Stickstoff zu Sauerstoff innerhalb des Transportbehält
nisses erzeugt.
Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, daß durch den im Transportbehältnis enthaltenen
Luftsauerstoff aerobe Bakterien optimale Lebensbedingungen finden.
Dadurch kann mit dieser Einrichtung kein verlustarmer bzw. -freier Transport von Obst
und Gemüse, wie z. B. Erdbeeren, Ananas, Artischocken, Pfirsichen, Pilzen oder
Spargel realisiert werden.
Zudem benötigt der Separator, mit dem eine Trennung der Umgebungsluft außerhalb
des Transportbehälters in Sauerstoff und Stickstoff vorgenommen wird, eine regel
mäßige Energiezufuhr.
Daneben ist aus der DE 39 23 860 C1 eine Vorrichtung zum Herstellen einer
gesteuerten Atmosphäre in Containern bekannt, bei der verschiedene Gase in einen
Transportcontainer eingeblasen werden, um darin eine definierte Atmosphäre zu
schaffen. Dabei werden mehrere Gase in einer Mischkammer in einem bestimmten
Verhältnis zugemischt und mittels eines Düsensystems in den Transportcontainer
eingeblasen.
Nachteil dieser Vorrichtung ist, daß die zuzuführenden Gase in großvolumigen Gas
flaschen auf dem Fahrzeug mitgeführt werden müssen. Zudem hat die bevorzugte
Verwendung von Kohlendioxid als Schutzgas den Nachteil, daß sich anaerobe Bakterien
unter diesen Umgebungsbedingungen optimal vermehren können und dadurch
Reifungs- bzw. Fäulnisprozesse am Transportgut beschleunigt ablaufen.
In der DE 39 32 755 A1 wird ein Container mit geregelter Atmosphäre vorgeschlagen,
bei dem mit Hilfe eines Oxydationssystems die schwebenden Teilchen im Behälter
oxydiert werden. Dazu wird die Behälterluft durch einen stark erhitzten Keramikblock
gedrückt. Dabei oxydieren die in der Behälterluft enthaltenen Schwebeteilchen und
sonstigen Fremdpartikel, wodurch die Luft in einem gewissen Grade entkeimt wird.
Der relative Sauerstoffgehalt in der Behälterluft bleibt aber im wesentlichen unver
ändert. Dadurch kann das eingelagerte Transportgut selbst oxydieren, zumal die
nunmehr sterilisierte Luft erwärmt ist und infolge der thermischen Reaktion ein leichter
Überdruck innerhalb des Transportbehältnisses herrscht. Diese Anordnung ist deshalb
ungeeignet für den Transport von landwirtschaftlichen Produkten, die in Gegenwart
aerober Bakterien einem raschen Fäulnisprozeß unterliegen.
In der DE 44 30 617 A1 ist ein verbessertes, modulares System zur Schaffung einer
kontrollierten Atmosphäre für den Transport und die Lagerung verderblicher Waren
beschrieben. Die Erzeugung und Aufrechterhaltung einer kontrollierten Atmosphäre
erfolgt dabei unter Verwendung einer luftatmenden, d. h. Sauerstoff verbrauchenden
Brennstoffzelle. Diese Brennstoffzelle bezieht den notwendigen Sauerstoff vorzugs
weise aus dem Innenraum des Transportcontainers. Die Brennstoffzelle liefert dabei
zum einen die elektrische Energie für den Antrieb einer Wärmepumpe, die für die
Abfuhr, gegebenenfalls aber auch die Zufuhr von Wärme in das Behälterinnere
verwendet wird. Zudem wird durch die Brennstoffzelle der Sauerstoffgehalt in der
Behälterluft abgesenkt und zugleich der Kohlendioxydgehalt erhöht. Die Brennstoff
zelle ermöglicht insbesondere als elektrisches Pufferelement die zeitweilige Abkopp
lung des Containers von Energieversorgungseinrichtungen, die für die Kühlung bzw.
Klimatisierung benötigt werden.
Aufgrund der relativ geringen Reaktionsgeschwindigkeit innerhalb der Brennstoffzelle
nimmt der Anteil des Luftsauerstoffs in der Behälteratmosphäre nur allmählich ab.
Zudem muß der ablaufende Oxydationsprozeß durch zusätzliche Katalysatoren initiiert
und bei erhöhten Temperaturen geführt werden, um einen kontinuierlichen Prozeßablauf
zu gewährleisten.
Ein weiterer Nachteil des Systems besteht darin, daß für den Betrieb der Brennstoffzelle
im Behälterinneren die ständige Anwesenheit von Luftsauerstoff zwingend erforderlich
ist. Dadurch können aerobe Bakterien in dieser Atmosphäre weiter existieren.
Durch den verbleibenden Restsauerstoff laufen die biologischen Stoffwechselprozesse
bei den zu transportierenden Pflanzen, Blumen, etc. ungehindert weiter. So kann das
vorhandene Kohlendioxyd in der Behälterluft direkt von den Pflanzen aufgenommen
werden. Als Reaktionsprodukt wird von den Pflanzen erneut Sauerstoff in die Behälter
atmosphäre abgegeben.
Der gravierende Nachteil des Systems besteht darin, daß aufgrund der begrenzten
Reaktionsgeschwindigkeit der Brennstoffzelle die gewünschte Schutzgasatmosphäre
innerhalb eines handelsüblichen 12'-Containers erst nach etwa acht Stunden erreicht
wird. Während dieser Phase ist das Transportgut ungeschützt den Einflüssen der in der
Behälteratmosphäre vorhandenen aeroben und anaeroben Bakterien ausgesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bestehenden Nachteile des Standes der Technik zu
eliminieren und ein Verfahren und eine Anordnung vorzuschlagen, mit deren Hilfe in
Transport- und Lagerbehältnissen und -räumen eine Atmosphäre geschaffen wird, in der
aerobe und anaerobe Bakterien nicht mehr lebensfähig sind oder bei der die Zellteilung
und Vermehrung der Bakterien nahezu vollständig zum Stillstand kommt.
Daneben soll die verwendete Anordnung zur Schaffung der geschützten Atmosphäre
einfach strukturiert sein, um bei hoher Systemzuverlässigkeit die Fertigungs- und
Montagekosten der Einrichtung zu minimieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruches gelöst.
Vorzugsweise Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Das Verfahren zur Schaffung einer geschützten Atmosphäre für den Transport und die
Lagerung empfindlicher Waren beruht auf der Einleitung von Reduktionsmitteln in die
Atmosphäre der Transport- und Lagerbehältnisse oder Lagerräume, durch die der Sauer
stoff in dieser Atmosphäre vollständig reduziert wird.
Als Reduktionsmittel wird vorzugsweise Wasserstoff in die Behälteratmosphäre ge
leitet, der den Sauerstoff der Behälteratmosphäre reduziert.
Durch den offenen Verbrennungsprozeß, bei dem Wasserstoff als Brenngas und der
Luftsauerstoff der Behälteratmosphäre als Oxydationsmittel genutzt wird, wird der
Sauerstoff der Behälteratmosphäre innerhalb kürzester Frist reduziert. Als Reaktions
produkt fällt quasi ausschließlich Wasser (Restbestandteile NOx vernachlässigbar) an,
das für die Klimatisierung der Behälteratmosphäre, insbesondere für die Schaffung der
notwendigen Luftfeuchte genutzt wird. Durch die sauerstofffreie Atmosphäre sind
aeroben Bakterien die Lebensgrundlagen entzogen.
Im Gegensatz zu anderen Brenngasen, wie Propan, Butan, etc. entstehen keine un
erwünschten Reaktionsprodukte wie Kohlenmonoxid bzw. Kohlendioxid, die die
Lebensgrundlage anaerober Bakterien bilden.
Durch den raschen und vollständigen Entzug von Sauerstoff aus der Behälteratmosphäre
entsteht bei gasdichten Transport- oder Lagerbehältnissen ein Unterdruck von etwa
0,2 at. Dadurch wird während des Verbrennungsprozesses der aktive Sauerstoff, der sich
an der Oberfläche des Transportgutes, wie beispielsweise Erdbeeren, Ananas oder
Artischocken befindet, abgerissen. Somit wird eine grenzflächennahe Oxydation des
Transportgutes durch den Luftsauerstoff an der rauhen, z. T. porösen Oberfläche von
Früchten unterbunden.
Durch den, sich während des Verbrennungsprozesses herausbildenden leichten Unter
druck können ausgewählte Transportgüter überraschend auch bei leicht erhöhten
Temperaturen von 8°C bis ca. 20°C ohne zusätzliche Kühlung frisch gelagert werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die sauerstofffreie, etwa 98%ige
Stickstoffatmosphäre ein zuverlässiger Schutz von zu transportierenden oder zu
lagernden organischen Flüssigkeiten, wie Säften, Mosten, Fruchtsaftkonzentraten, etc.
gewährleistet ist.
Der Ablauf des Verbrennungsprozesses von Wasserstoff und Sauerstoff wird mittels
bekannter Kontroll- und Regeleinrichtungen überwacht.
Der als Reduktionsmittel verwendete Wasserstoff wird beim Gütertransport
vorzugsweise in bekannten, als Hohlzylinder ausgebildeten Gasflaschen oder in
zylinderförmigen, pulvergefüllten Hybridspeichern mitgeführt.
In stationären Lagereinrichtungen oder -behältnissen, wie Lagerräumen, Kühl
einrichtungen, etc. kann der Wasserstoff auch über Rohrleitungssysteme zugeführt
werden.
Eine Anordnung zur Schaffung einer geschützten Atmosphäre besteht aus einem
Lager- bzw. Transportbehältnis, in dem die verderblichen Güter untergebracht sind.
Vorzugsweise sind die Lager- und Transportbehältnisse gasdicht ausgebildet oder
weisen Mittel auf, mit denen ein Gasaustausch mit der Umgebung minimiert wird. Das
Einbringen der verderblichen Güter in das Innere eines Lager- oder Transportbehälters
erfolgt über bekannte Türen bzw. Tore, die zusätzlich mit einer Abdichtung gegenüber
der Behälterwandung ausgestattet sind, um den Gasaustausch zwischen dem
Behälterinneren und der Umgebung zu verhindern bzw. zu minimieren.
Die vorzugsweise vollständig gasdichten Wandungen des Behälters bestehen aus
Stahlblech oder Kunststoff.
Im Innenraum des Behälters befindet sich eine Zündeinrichtung, mit der das Brenngas-
Luftgemisch entzündet wird. Die Verbrennung des Wasserstoffs erfolgt mit offener
Flamme. Vorzugsweise ist der Brenner flächenförmig ausgebildet, um einen raschen
Entzug des in der Behälterluft vorhandenen Sauerstoffs zu bewirken.
In einer anderen, gleichfalls bevorzugten Ausbildung werden ein oder mehrere
lanzenförmige Düsenstäbe zueinander beabstandet angeordnet, um einen raschen und
gleichmäßigen Sauerstoffentzug im Behälterinneren zu gewährleisten.
Vorzugsweise sind die stab- oder lanzenförmigen Brenner unterhalb der Decke des
Transport- oder Lagerbehältnisses angeordnet. Dadurch wird ein intensiver Gas
austausch und eine rasche Reduktion des Luftsauerstoffs bewirkt.
In einer weiteren, gleichfalls bevorzugten Anordnung weist der Lager- bzw. Transport
behälter Mittel für die Umwälzung der im Behälterinneren befindlichen Gase auf.
Dadurch wird der Ablauf des Reduktionsprozesses weiter beschleunigt und somit inner
halb kürzester Frist ein vollständiger Entzug des Luftsauerstoffs aus der Behälter
atmosphäre erreicht.
Nachdem der vorhandene Luftsauerstoff vollständig reduziert wurde, schaltet eine
Kontrolleinrichtung die Zufuhr des Brenngases Wasserstoff ab. Zugleich erlischt die
Brennerflamme. Wenn infolge von Undichtheiten im Behälter, zum Beispiel an der
Türdichtung, atmosphärische Luft in das Innere des Behälters eindringt, schaltet die
Kontrolleinrichtung bei Erreichen eines kritischen Schwellwertes die Wasserstoffzufuhr
zu und zündet das Brenngas. Nach der erneuten, vollständigen Reduktion des
eingedrungenen Luftsauerstoffs wird der Brenner abgeschaltet.
Zur Herausnahme von Waren aus dem Behälterinneren wird die Behältertür geöffnet.
Durch Zuschaltung einer optional vorhandenen Umwälzeinrichtung wird kurzfristig eine
der Umgebung angepaßte, normale Atmosphäre im Behälterinneren erzeugt. Nunmehr
können Teile der eingelagerten Waren entnommen bzw. neues Lagergut in den Behälter
eingebracht werden. Nach dem Verschließen der Behältertür wird erneut durch
Zuschaltung des Wasserstoffbrenners eine vollständige Reduktion des eingedrungenen
Luftsauerstoffs vorgenommen.
Um das Öffnen der Behältertür wegen des geringen Unterdruckes zu erleichtern, der
sich bei der Wasserstoffverbrennung im Behälterinneren ausbildet, weist der Transport- oder
Lagerbehälter vorzugsweise Mittel zur Druckänderung auf. Bevorzugt werden dazu
Drosselventile eingesetzt, die ein Einströmen der Umgebungsluft in das Behälterinnere
ermöglichen, um somit die z. T. großflächigen Behältertüren ohne erhöhten Kraft
aufwand öffnen zu können.
Die Größe bzw. das Volumen der Transport- und Lagerbehältnisse kann entsprechend
den individuellen Anforderungen des Nutzers ausgelegt werden. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn z. Bsp. bei Transportbehältnissen, wie Containern, Baugrößen gewählt werden,
bei denen das zu transportierende, leichtverderbliche Gut einen hohen Anteil am
nutzbaren Innenvolumen des Transportbehälters ausmacht. Dadurch ist nach Ver
schließen der Behältertüren eine vollständige Reduktion des vorhandenen Sauerstoffs
im Behälterinneren innerhalb kürzester Zeit, in der Regel binnen 1 bis 5 Minuten
möglich. Die hohe Reaktionsgeschwindigkeit, mit der der Reduktionsprozeß abläuft,
wird begünstigt durch die hohe Affinität der Reaktionspartner H2 und O2.
Ein entscheidender Vorteil der Verwendung von Wasserstoff als Reduktionsmittel
besteht darin, daß keine schädlich wirkenden Reaktionsprodukte anfallen. Zudem wird
Wasserstoff großtechnisch erzeugt und ist dadurch ein kostengünstiges Reduktions
mittel.
Ein Vorteil der Verbrennung des Wasserstoffes mit offener Flamme oder einem
gleichwirkenden Brenner oder Brennersystem besteht in der raschen, vollständigen
Redaktion des Sauerstoffes der Behälteratmosphäre aufgrund der hohen Reaktions
geschwindigkeit und der hohen Affinität der Reaktionspartner Wasserstoff und Sauer
stoff.
Durch die Erzeugung einer Behälteratmosphäre, die vollständig frei von Sauerstoff ist,
wird aeroben Bakterien die Lebensgrundlage entzogen. Durch die gleichzeitige Kühlung
des Transport- und Lagergutes in eng tolerierten Grenzen bei gleichzeitiger Sättigung
der Behälteratmosphäre mit gelöstem Wasserdampf wird eine optimale Schutzgas
atmosphäre geschaffen, in der die biologischen Prozesse des eingelagerten Obstes oder
Gemüses quasi zum Stillstand kommen bzw. stark verlangsamt ablaufen.
Für die vollständige Redaktion des Luftsauerstoffes werden ein oder mehrere Brenner
unmittelbar im Innenraum des Transport- oder Lagerbehälters angeordnet, um die
vollständige Reduktion des Luftsauerstoffes in kürzester Frist zu realisieren.
Neben Wasserstoff können als Reduktionsmittel beispielsweise Propan oder Butan
verwendet werden, die an offener Flamme den vorhandenen Luftsauerstoff reduzieren.
Dabei ist die Reaktionsgeschwindigkeit gegenüber der Reduktion von O2 mittels H2
herabgesetzt. Zudem entstehen als unerwünschte Reaktionsprodukte Kohleumonoxid
und Kohlendioxid, die die Lebens- und Wachstumsprozesse bei lebenden Pflanzen
aktivieren.
Bei der Lagerung von Pflanzen oder leicht verderblichen Nahrungs- und Genußmitteln
in stationären Einrichtungen, wie Kühlkellern oder klimatisierten Lagerräumen wird der
für die Reduktion des Sauerstoffs notwendige Wasserstoff vorteilhaft in stationären
Tankanlagen oder in Flaschenbatterien bereitgestellt.
Beim Transport von leicht verderblichen Waren in Containern oder Kühlfahrzeugen auf
dem Straßen- oder Schienenwege wird der benötigte Wasserstoff vorteilhaft in Stahl
flaschen, insbesondere von Hybridflaschen mitgeführt. Beim Transport von Ganzzügen,
die aus einer größeren Anzahl miteinander gekuppelter Kühlwagen bestehen, kann die
Wasserstoffzufuhr über Stahlflaschen erfolgen, die denzentral an einzelnen Waggons
mitgeführt werden.
Um die Reduktion des vorhandenen Luftsauerstoffs im Behälterinneren in kürzester
Frist zu realisieren, werden vorteilhaft flächenförmige Brenner verwendet. Ebenso
vorteilhaft ist es, mehrere rohrförmige Düsenstäbe mit beabstandet angeordneten Düsen
zu verwenden, um insbesondere bei größeren Transport- oder Lagerbehältnissen, wie
einem 40-Fuß-Container eine gleichmäßige Reduktion des Luftsauerstoffes über den
gesamten Behälter zu verwirklichen. Vorteilhaft werden dazu die lanzenförmigen
Düsenstäbe unterhalb der Decke des Transport- oder Lagerbehältnisses angeordnet.
Dadurch ist eine optimale Zirkulation der in der Behälteratmosphäre enthaltenen Gase
möglich. Um ein rasche und gleichmäßige Reduktion des Luftsauerstoffes im Behälter
inneren zu realisieren, werden vorteilhaft Mittel zur Umwälzung der in der
Behälteratmosphäre enthaltenen Gase eingesetzt.
Aufgrund des rasch verlaufenden Verbrennungsprozesses im Inneren des Behälters
entsteht bei gasdicht schließenden Türen bzw. Toren ein leichter Unterdruck. Um das
Öffnen des Behälters, z. B. beim Be- oder Entladen zu erleichtern, wird ein Druck
ausgleich zwischen dem Behälterinneren und der Umgebungsluft außerhalb des
Behälters vorgenommen. Dazu weist der Transport- oder Lagerbehälter Mittel auf, mit
denen ein rascher Druckausgleich realisiert wird. Im einfachsten Fall besitzt der
Behälter ein Einströmventil, nach dessen Öffnung Luft aus der Umgebung des Behälters
in das Behälterinnere eindringen kann.
Beim Einsatz von Transportcontainern in besonderen klimatischen Regionen, in denen
über längere Zeiträume vergleichweise konstante Temperaturen herrschen, kann eine
zusätzliche Kühlung des Transportgutes entfallen. Aufgrund der zum Teil größeren
Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht ist es allerdings bei längeren
Transporten vorteilhaft, wenn die Transportbehälter bekannte Mittel zur Klimatisierung
des Behälterinneren aufweisen.
Zur Erzeugung einer optimalen Schutzgasatmosphäre, die durch eine Sättigung der
Behälteratmosphäre mit Wasserdampf gekennzeichnet ist, weisen die Transport- und
Lagerbehälter zusätzliche Mittel zur Befeuchtung des Behälterinneren auf. Dabei wird
vorzugsweise das als Reaktionsprodukt anfallende Wasser verwendet, das bei der
Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff entsteht.
Um eine Übersättigung der Behälteratmosphäre mit Wasserdampf zu verhindern, die zu
einem Niederschlag des Wassers auf der Oberfläche der zu lagernden oder zu trans
portierenden Güter führen würde, werden vorteilhaft sorbierende Mittel, wie Silicagel,
im Behälterinneren angeordnet.
Optimale Transport- und Lagerbedingungen werden erreicht, wenn im Behälterinneren
zum einen der enthaltene Sauerstoff vollständig durch Reduktion entzogen und zugleich
die Behälteratmosphäre auf Temperaturen zwischen 0°C und 20°C temperiert und eine
relative Feuchtigkeit der Behälteratmosphäre von 90% bis 100% eingestellt wird.
Aufgrund des Wechselverhältnisses von Lagertemperatur und Wasserdampf
aufnahmevermögen der in der Behälteratmosphäre enthaltenen Gase ist es weiterhin
vorteilhaft, wenn durch Steuer- oder Regeleinrichtungen der Stickstoffgehalt, die
Temperatur im Behälterinneren sowie der Sättigungsgrad der Behälteratmosphäre mit
Wasserdampf in engen Toleranzgrenzen gehalten wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Zur Lagerung von leicht verderblichen Nahrungsmitteln wird in einer Kühlzelle eine
Schutzgasatmosphäre dadurch erzeugt, daß Wasserstoff mit offener Flamme im
Innenraum der Kühlzelle verbrannt wird. Durch den vollständigen Entzug von
Sauerstoff aus der Behälteratmosphäre werden bei gleichzeitiger Kühlung und Sättigung
der Behälteratmosphäre mit Wasserdampf optimale Lagerbedingungen geschaffen, unter
denen insbesondere verdunstungsanfällige Sorten von Obst und Gemüse, aber auch
Meeresfrüchte, Frischfleisch oder Fisch langfristig und verlustarm bzw. verlustfrei
gelagert werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß keine gegenseitige
Beeinträchtigung der gelagerten Lebensmittel durch Geruchsstoffe erfolgt. So können
unterschiedliche Waren ohne räumliche Trennung oder Kapselung gemeinsam gelagert
werden.
In einem weiteren Anwendungsbeispiel wird in einem Haushaltsfrischhalteschrank
durch Reduktion von Wasserstoff im Behälterinneren eine sauerstofffreie Schutzgas
atmosphäre geschaffen. Befindet sich der Frischhalteschrank in einer klimatisch
günstigen Umgebung, wie etwa im Keller eines Hauses, so kann zumindestens in den
kühleren Jahreszeiten auf eine gesonderte Kühlung des Behälterinneren verzichtet
werden. Dadurch wird in nicht unerheblichem Maße der Energieverbrauch des
Haushaltes reduziert.
In einem dritten Ausführungsbeispiel wird in einem 40-Fuß-Container, der auf einem
Sattelauflieger ruht, eine Schutzgasatmosphäre durch vollständige Reduktion des Sauer
stoffes im Containerinneren geschaffen. Der notwendige Wasserstoff wird in mehreren
Hybridflaschen mitgeführt, die sich auf der Zugmaschine befinden. Mehrere lanzen
förmige Brenner sind unterhalb des Daches des Containers beabstandet angeordnet,
wobei jede Brennerlanze mehrere beabstandete Düsen aufweist. Nach der vollständigen
Reduktion des Sauerstoffes wird das Brennersystem erneut aktiviert, sobald sich ein
kritischer Gehalt von Sauerstoff in der Schutzgasatmosphäre herausgebildet hat (z. B.
aufgrund undichter Containertüren oder durch mögliche Diffusionsvorgänge an den
Containerwandungen).
Um einen flexiblen und ungehinderten Einsatz des Containers in unterschiedlichen
Klimazonen zu ermöglichen, weist der Container einen Thermostatmantel auf. Durch
Klimaeinrichtungen wird die Luft im Behälterinneren bedarfsweise erwärmt oder
abgekühlt. Ebenso wird die Luftfeuchtigkeit im Behälterinneren in Abhängigkeit von
der momentanen Temperatur im Behälter optimal eingestellt.
Claims (21)
1. Verfahren zur Schaffung einer geschützten Atmosphäre für den Transport und
die Lagerung empfindlicher Waren in Transport- und Lagerbehältnissen und
Lagerräumen, wobei chemische Reduktionsmittel in die Behälteratmosphäre
eingebracht werden, die den Sauerstoff der Behälteratmosphäre vollständig
reduzieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wasserstoff als Reduktionsmittel in die Behälteratmosphäre geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserstoff unter erhöhtem Druck in die Behälteratmosphäre geleitet
und mit offener Flamme oder einem gleichwirkenden Brenner oder einem
Brennersystem verbrannt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Innenraum eines Lager- oder Transportbehältnisses durch offene Ver brennung eines reduzierenden Brenngases, insbesondere von Wasserstoff-Luft sauerstoff vollständig aus dem Behälterinneren entzogen wird,
daß in der Behälteratmosphäre eine relative atmosphärische Feuchtigkeit von 90% bis 100% erzeugt und
daß die Behälteratmosphäre auf Temperaturen von 0°C bis 20°C temperiert wird.
daß im Innenraum eines Lager- oder Transportbehältnisses durch offene Ver brennung eines reduzierenden Brenngases, insbesondere von Wasserstoff-Luft sauerstoff vollständig aus dem Behälterinneren entzogen wird,
daß in der Behälteratmosphäre eine relative atmosphärische Feuchtigkeit von 90% bis 100% erzeugt und
daß die Behälteratmosphäre auf Temperaturen von 0°C bis 20°C temperiert wird.
5. Anordnung zur Schaffung einer geschützten Atmosphäre nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Innenraum eines Lager- oder Transportbehältnisses mindestens ein
Brenner angeordnet ist, über den ein reduzierendes Brenngas in das Behälter
innere geleitet und verbrannt wird.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als reduzierendes Brenngas Wasserstoff eingeleitet wird.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei stationären Behältnissen oder Lagerräumen der Wasserstoff in Tank
anlagen oder Flaschenbatterien gelagert wird.
8. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei transportablen Einrichtungen und Transportbehältnissen, wie Containern
oder Kühlkofferaufsätzen auf Nutzfahrzeugen das Brenngas in Stahlflaschen
mitgeführt wird.
9. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brenngas bei transportablen Einrichtungen und Transportbehältnissen,
wie Containern oder Kühlkofferaufsätzen auf Nutzfahrzeugen in Hybridflaschen
mitgeführt wird.
10. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brenner flächenförmig ausgebildet ist.
11. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brenner ein oder mehrere lanzenförmige Düsenstäbe aufweist.
12. Anordnung nach Anspruch 5, 6 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die stab- oder lanzenförmigen Brenner unterhalb der Decke des
Transport- oder Lagerbehältnisses angeordnet sind.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lager- bzw. Transportbehälter Mittel für die Umwälzung der im
Behälterinneren befindlichen Gase aufweist.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transport- oder Lagerbehälter Mittel zur Änderung des Drucks im
Behälterinneren aufweist.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transport- oder Lagerbehälter Mittel zur Klimatisierung des Behälter
inneren, inbesondere zur Kühlung oder Erwärmung, aufweist.
16. Anordnung nach einem der Ansprüche 5, 6, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abwärme des Transportfahrzeuges, insbesondere die Abgaswärme einer
Brennkraftmaschine, zum Austreiben des Wasserstoffes an die Brenngasflaschen
geleitet wird.
17. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur Verdunstung des bei der Verbrennung des Wasserstoffes
anfallenden Wassers im Innenraum eines Lager- oder Transportbehältnisses
angeordnet sind.
18. Anordnung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur gleichförmigen Verteilung des Wassers oder Wasserdampfes im
Innenraum des Lager- oder Transportbehältnisses angeordnet sind.
19. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftfeuchtigkeit im Behälterinneren durch sorbierende Mittel geregelt
wird.
20. Anordnung nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Innenraum des Lager- oder Transportbehältnisses durch offene Verbrennung eines reduzierenden Brenngases, insbesondere von Wasserstoff, Luftsauerstoff vollständig aus dem Behälterinneren entzogen wird,
daß mit Mitteln zur Befeuchtung der Behälteratmosphäre eine relative atmos phärische Feuchtigkeit von 90% bis 100% erzeugt wird und
daß die Behälteratmosphäre auf Temperaturen von 0°C bis 20°C temperierbar ist.
daß im Innenraum des Lager- oder Transportbehältnisses durch offene Verbrennung eines reduzierenden Brenngases, insbesondere von Wasserstoff, Luftsauerstoff vollständig aus dem Behälterinneren entzogen wird,
daß mit Mitteln zur Befeuchtung der Behälteratmosphäre eine relative atmos phärische Feuchtigkeit von 90% bis 100% erzeugt wird und
daß die Behälteratmosphäre auf Temperaturen von 0°C bis 20°C temperierbar ist.
21. Anordnung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Parameter Stickstoffgehalt, Temperatur und atmosphärische Feuchte im
Innenraum eines Lager- oder Transportbehältnisses einstellbar oder regelbar
sind.
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DE1997141485 DE19741485C2 (de) | 1997-09-19 | 1997-09-19 | Vorrichtung zur Schaffung einer geschützten Atmosphäre in Lager- und Transportbehältnissen |
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Cited By (1)
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1997
- 1997-09-19 DE DE1997141485 patent/DE19741485C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN111011488B (zh) * | 2019-12-27 | 2024-01-12 | 广东蓝玖新能源科技有限公司 | 一种气调保鲜系统及应用 |
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