DE19735917B4

DE19735917B4 - Selbsttragendes Innenraum-Verkleidungsteil für ein Fahrzeug und Verfahren zur Herstellung

Info

Publication number: DE19735917B4
Application number: DE1997135917
Authority: DE
Inventors: Uwe Bülter; Hans-Joachim Hayn; Horst Karg
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1997-08-19
Filing date: 1997-08-19
Publication date: 2008-12-04
Anticipated expiration: 2017-08-20
Also published as: DE19735917A1

Abstract

Selbsttragendes Innenraum-Verkleidungsteil (2) für ein Fahrzeug mit im Bereich von eingebrachten Ausnehmungen (3) angeordneten Verstärkungen (4) aus einem festen Material, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen (4) aus einem plattenförmigen Kunststoff bestehen und mit dem Grundmaterial (1) des Innenraum-Verkleidungsteiles (2) durch Formpressen und unter Wärmeeinfluss stoffschlüssig verbunden sind, wobei die Verstärkungen (4) in das Grundmaterial (1) gedrückt und an ihrer Oberfläche vorübergehend geschmolzen werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein selbsttragendes Innenraum-Verkleidungsteil für ein Fahrzeug, insbesondere einen Dachhimmel oder eine Türverkleidung, mit im Bereich von eingebrachten Ausnehmungen angeordneten Verstärkungen aus einem festen Material.
Selbsttragende Innenraum-Verkleidungsteile, wie Dachhimmel oder Türverkleidungen, die mit Verstärkungen an Ausnehmungen für Ausstattungs- und Bedieneinrichtungen, wie Leuchten, eines Schiebedaches, Eingriffe für Hebel oder Kurbeln, versehen sind, sind bekannt. Die Verkleidungsteile bestehen üblicherweise aus einem formgepreßten Grundmaterial und die Verstärkungen aus einem Blechrahmen, der die Verkleidungsteil-Randbereiche an den Ausnehmungen umschließt. Die Blechrahmen sind separat vorgefertigt und werden nach dem Einbringen der Aussparungen in einem aus mehreren Schritten bestehenden separaten Arbeitsgang montiert und überdecken nach der Montage den jeweiligen Randbereich auf der Vorder- und der Rückseite des Verkleidungsteiles. Die separate Montage des jeweiligen Blechrahmens ist montageaufwendig.
Aus der DE 3027670 C2 ist ein Verkleidungsteil mit einem Befestigungselement bekannt, das formschlüssig mit diesem verbunden ist. Dazu wird ein Grundmaterial, das mit einem Verfestiger getränkt ist, mit dem Befestigungselement bei einem Formpreßprozeß verbunden, wobei das Befestigungselement mit senkrecht abstehenden Verankerungshaken vor dem Formpressen auf das Grundmaterials aufgelegt wird und die Verankerungshaken beim Formpressen in das Grundmaterial eindringen und mit zunehmendem Preßdruck und zunehmender Verhärtung des Grundmaterials verbogen und von diesem umschlossen werden, so daß eine fromschlüssige Verankerung entsteht.
Gegenstand der DE 3208804 A1 ist eine Innenverkleidung von Fahrzeugdächern, die aus einem in einer Form warmverpreßten Grundmaterial mit eingeformten Metallteilen gebildet ist. Die Metallteile sind in den Schichtaufbau integrierte Blechstreifen. Im Bereich derselben sind in den Verbund Löcher zur Anordnung von Befestigungselementen eingebracht. Die Innenverkleidung ist aus in einem Arbeitsgang verprägten, kaschierten und gestanzten Fiberglasmatten hergestellt, wobei die Blechstreifen zwischen zwei Fiberglasmatten oder zwischen einer Fiberglasmatte und der Kaschierung angeordnet sein können. Die Blechstreifen ermöglichen die Befestigung der Innenverkleidung am Dachrahmen.
In der DE 3902278 C1 wird eine Vorrichtung zur Befestigung eines Dachhimmels am Dachrahmen einer Schiebedach- oder Schiebedachkonstruktion mit Hilfe eines Klemmprofils beschrieben, das zur Ausbildung zweier übereinander angeordneter und entgegengesetzt geöffneter Nuten S-förmig und zur Erzielung einer Klemmwirkung federnd ausgebildet und aus Metallblech geformt ist. Dieses Klemmprofil nimmt in der einen Nut den Rand eines horizontalen, an der Schiebedachkonstruktion ausgebildeten Flansches und in der anderen Nut den umgebogenen Rand des Dachhimmelausschnitts auf.
Die aus den vorstehend genannten Dokumenten bekannten Verkleidungsteile und Lösungen zur Anordnung von Befestigungs- und Verstärkungselementen an diesen sind für eine Oberflächen-Verstärkung eines eine Aussparung in einem solchen Teil umgebenden Randbereiches nicht geeignet, da sie auf diesem entweder nicht fest anordbar sind ( DE 3208804 A1 ) oder für deren zuverlässige Befestigung ein zu breiter Rand benötigt wird ( DE 3027670 C2 ), oder die Lösung entspricht im Prinzip dem eingangs erwähnten Verkleidungsteil mit dem montageaufwendigen Blechrahmen.
Des Weiteren ist aus der DE 37 15 328 C1 ein Dekompressionspanel für Zwischenwände und Zwischenböden von Passagier- und Frachträume aufweisende Luftfahrzeuge bekannt, welches abgedichtet in einem Rahmen eingesetzt ist, der seinerseits in eine Dekompressionsöffnung einer Wand abgedichtet eingesetzt wird.
Schließlich ist aus der DE 44 01 946 A1 ein Verfahren zum Herstellen von Dreifach-Verbundteilen aus Kunststoff bekannt, wobei das Verbundteil aus einer Außenhautfolie aus thermoplastischem Kunststoff, aus einer stärkeren Schaumlage und aus einem Versteifungsteil aus einem tragenden Kunststoff besteht. Im Wesentlichen wird hier vorgeschlagen, dass sowohl die Lage des Versteifungsteiles als auch die Schaumlage des Lagenverbundes in ein und demselben Formgebungswerkzeug erzeugt werden, wobei für die Schaumlage und die Lage des Versteifungsteiles ein gießbarer respektive flüssiger, reaktiver Kunststoff verwendet wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein selbsttragendes Innenraum-Verkleidungsteil für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei dem im Bereich von Ausnehmungen angeordnete Verstärkungen aus einem festen Material mit reduziertem Aufwand angebracht sind, und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Innenraum-Verkleidungsteiles anzugeben.
Diese Aufgabe wird bei einem Innenraum-Verkleidungsteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnendes Merkmal und mit einem Verfahren nach Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweils nachfolgenden Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung besteht darin, dass bei einem selbsttragenden Innenraum-Verkleidungsteil für ein Fahrzeug mit im Bereich von eingebrachten Ausnehmungen angeordneten Verstärkungen aus einem festen Material die Verstärkungen aus einem plattenförmigen Kunststoff bestehen und mit dem Grundmaterial des Innenraum-Verkleidungsteiles durch Formpressen und unter Wärmeeinfluss stoffschlüssig verbunden sind, wobei die Verstärkungen in das Grundmaterial gedrückt und an ihrer Oberfläche vorübergehend geschmolzen werden.
Dabei können die Verstärkungen einseitig, und zwar entweder auf der Seite der Anordnung von Ausstattungs- und Bedienungseinrichtungen, wie Leuchten, eines Schiebedaches, Eingriffen für Hebel oder Kurbeln, oder auf der diesen abgewandten Seite, angeordnet sein.
Vorteilhafterweise bestehen die Verstärkungen aus Polypropylen, und sind mit dem Verkleidungsteil, dessen Grundmaterial aus einem Polyurethanschaum besteht, verschmolzen.
Bevorzugt sind die Verstärkungen so ausgebildet, dass sie die Ausnehmung rahmenartig ununterbrochen umgeben, wobei diese Ausbildung vorteilhaft auf einfache Weise dadurch erhalten wird, dass die Aussparungen erst nach einem Formpressen zur Herstellung des mit den Verstärkungen versehenen Innenraum-Verkleidungsteils in den stoffschlüssigen Verbund eingebracht werden.
Weiter bevorzugt sind die Verstärkungen im Bereich der eingebrachten Ausnehmungen oberflächenseitig angeordnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, dass die Verstärkungen und das Grundmaterial des Innenraum-Verkleidungsteiles in einer Pressform zusammengebracht und gemeinsam unter Druck und Hitzeeinfluss formgepresst und dabei stoffschlüssig miteinander verbunden werden, indem die Verstärkungen in das Grundmaterial gedrückt und an ihrer Oberfläche vorübergehend geschmolzen werden, wobei vorteilhaft die aufzubringenden und mit dem Grundmaterial zu verbindenden Verstärkungen plattenförmig ausgebildet sind und den Bereich der vorbestimmten Ausnehmungen überdecken, und die Ausnehmungen erst nach dem Formpressen und dem stoffschlüssigen Verbinden eingebracht werden, vorzugsweise durch Stanzen.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen schematisch:
1: einen Ausschnitt aus einem Innenraum-Verkleidungsteil mit aufgelegtem Verstärkungselement,
1a: einen Schnitt I-I durch diesen Ausschnitt,
2: den Ausschnitt nach 1 im formgepressten Zustand,
2a: einen Schnitt II-II durch diesen Ausschnitt,
3: den Ausschnitt nach 2 nach einem Stanzprozess und
3a: einen Schnitt III-III durch diesen Ausschnitt.
In 1 ist der Ausschnitt einer Schicht aus Polyurethan-Schaum mit einer aufgelegten Platte 5 aus Polypropylen für einen Dachhimmel 2 (3) dargestellt. In dem gezeigten Ausschnitt soll im fertigen, formgepressten Dachhimmel 2 eine durchgehende Ausnehmung 3 angeordnet sein, deren umgebende Randbereiche erfindungsgemäß mit einem Verstärkungsrahmen 4 aus einer Polypropylen-Schicht verstärkt sind, um eine Innenraumleuchte fest und dauerhaft befestigen zu können. 3 zeigt diesen Ausschnitt mit der Ausnehmung 3 in dem formgepressten Dachhimmel 2.
Zur Herstellung dieses Dachhimmels 2 wird das formzupressende Grundmaterial 1 zusammen mit der Platte 5 aus Polypropylen, deren Umfang allseitig größer als der der einzubringenden Ausnehmung 3 ist, so dass die Platte 5 den Bereich der vorbestimmten Ausnehmung 3 überdeckt, in eine Pressform eingebracht und in dieser bei 200°C formgepresst. Dabei wird die Platte 5 in das Grundmaterial 1 gedrückt, aber auch an ihrer Oberfläche vorübergehend geschmolzen, und geht mit dem Grundmaterial 1 eine stoffschlüssige Verbindung V ein. Dieser Verbund ist in den 2 und 2a dargestellt.
Anschließend wird die Ausnehmung 3 aus dem hergestellten Verbund ausgestanzt, derart, daß allseitig ein Rand aus festem Polypropylen erhalten bleibt, der den mit dem Dachhimmel 2 unlösbar verbundenen Verstärkungsrahmen 4 bildet.

Claims

Selbsttragendes Innenraum-Verkleidungsteil (2) für ein Fahrzeug mit im Bereich von eingebrachten Ausnehmungen (3) angeordneten Verstärkungen (4) aus einem festen Material, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen (4) aus einem plattenförmigen Kunststoff bestehen und mit dem Grundmaterial (1) des Innenraum-Verkleidungsteiles (2) durch Formpressen und unter Wärmeeinfluss stoffschlüssig verbunden sind, wobei die Verstärkungen (4) in das Grundmaterial (1) gedrückt und an ihrer Oberfläche vorübergehend geschmolzen werden.
Verkleidungsteil (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen (4) auf der Seite der Anordnung von Ausstattungs- und Bedieneinrichtungen am Innenraum-Verkleidungsteil (2) angeordnet sind.
Verkleidungsteil (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen (4) die jeweilige Ausnehmung (3) rahmenartig umgeben.
Verkleidungsteil (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen (4) im Bereich der eingebrachten Ausnehmungen (3) oberflächenseitig angeordnet sind.
Verkleidungsteil (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen (4) aus Polypropylen bestehen.
Verkleidungsteil (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundmaterial (1) des Innenraum-Verkleidungsteils (2) aus einem Polyurethanschaum besteht.
Verfahren zur Herstellung eines selbsttragenden Innenraum-Verkleidungsteiles (2) für ein Fahrzeug mit im Bereich von vorbestimmten Ausnehmungen angeordneten Verstärkungen (4) aus einem festen Material, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen (4; 5) und das Grundmaterial (1) des Innenraum-Verkleidungsteiles (2) in einer Pressform zusammengebracht und gemeinsam unter Wärmeeinfluss formgepresst und dabei stoffschlüssig miteinander verbunden werden, dass die Verstärkungen (4) in das Grundmaterial (1) gedrückt und an ihrer Oberfläche vorübergehend geschmolzen werden, wobei bei einer plattenförmigen Verstärkung (5), die den Bereich der vorbestimmten jeweiligen Ausnehmung überdeckt, die Ausnehmungen (3) nach dem Formpressen eingebracht werden.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen (4; 5) einseitig auf der Seite der Anordnung von Ausstattungs- und Bedieneinrichtungen am Innenraum-Verkleidungsteil (2) angeordnet werden.
Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass Verstärkungen (4; 5) aus Polypropylen verwendet werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Grundmaterial (1) für das Innenraum-Verkleidungsteil (2) ein Polyurethanschaum verwendet wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Formpressen bei einer Temperatur von 180° bis 220°C durchgeführt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (3) durch Stanzen hergestellt werden.