DE19734118C1 - Zoom-Objektiv - Google Patents
Zoom-ObjektivInfo
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- G02B7/10—Mountings, adjusting means, or light-tight connections, for optical elements for lenses with mechanism for focusing or varying magnification by relative axial movement of several lenses, e.g. of varifocal objective lens
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Zoom-Objektiv mit minde
stens zwei auf einer gemeinsamen optischen Achse angeordne
ten Linsen oder Linsengruppen, deren Positionen (bezogen
auf eine gestellfest mit einem optischen Gerät verbundene
Baugruppe) einzeln oder gemeinsam in Richtung der optischen
Achse veränderbar sind und die zum Zweck der Positionsände
rung mit piezoelektrischen oder elektrostriktiven Linearan
trieben gekoppelt sind, bei denen eine aktive, zu Mikrode
formationen angeregte Materialfläche einer passiven Materi
alfläche gegenüber steht und dadurch eine Bewegung beider
Materialflächen relativ zueinander ausgelöst wird.
In klassischen Lösungen des Standes der Technik ist be
kannt, die Relativbewegung zweier Linsengruppen zueinander
über Kurven, die einer ersten Linsengruppe zugeordnet sind,
und Zapfen, die der zweiten Linsengruppe zugeordnet sind
und die in den Kurven geführt werden, zwangszusteuern. Da
bei wird die Umwandlung einer gleichmäßigen rotatorischen
Antriebsbewegung in eine geradlinige Antriebsbewegung mit
Umformung des Weg-Zeit-Verhaltens vorgenommen. Die zuneh
mend hohen Anforderungen an die Präzision, die sich aus der
angestrebten Bildgüte ergeben, haben nachteiligerweise hohe
Fertigungskosten für derartige feinmechanische Komponenten
zur Folge.
Demzufolge sind in jüngerer Zeit Zoom-Objektive entwickelt
worden, bei denen die in Bezug aufeinander und auf das Ge
rätegestell verschiebbaren optischen Baugruppen auf Gerad
führungen angeordnet und mit piezoelektrischen Linearan
trieben gekoppelt sind. Bei derartigen Antrieben stehen
sich zwei Materialflächen gegenüber, von denen die eine be
weglich, die andere gestellfest angeordnet ist und von de
nen eine eine zu Mikrodeformationen anregbare Oberfläche
aufweist. Diese Mikrodeformationen sind auf die gegenüber
stehende passive Materialfläche gerichtet und lösen eine
Bewegung der beiden Materialflächen relativ zueinander aus.
In der US-Patentschrift 5,225,941 ist eine derartige Ein
richtung beschrieben. Hier sind zwei auf linearen Gleitfüh
rungen angeordnete optische Baugruppen mit piezoelektri
schen Antrieben gekoppelt; bei Ansteuerung dieser Antriebe
erfolgt eine lineare Verschiebung der Baugruppen gegenein
ander.
Dabei ist jeweils einer der beweglichen Baugruppen ein ge
sonderter piezoelektrischer Antrieb zugeordnet. Von den An
regungsflächen der piezoelektrischen Antriebe werden die
Mikrobewegungen über Gestänge, die zugleich der Geradfüh
rung der optischen Baugruppen dienen, zu den passiven Flä
chen, die an den Baugruppen ausgebildet sind, übertragen.
Dabei ist jeweils ein Übertragungsglied, das die Mikrobewe
gungen zu einer ersten Baugruppe überträgt, als Geradfüh
rung der zweiten Baugruppe vorgesehen und umgekehrt. Das
bedeutet, daß auch die Geradführungselemente mit den Mikro
bewegungen beaufschlagt sind. Das hat nachteilig zur Folge,
daß die Baugruppen zumindest an den Führungselementen, die
die Mikrobewegung nicht aufnehmen und in eine Linearbewe
gung wandeln sollen, nicht exakt geführt sind.
Außerdem ist hierbei nachteilig, daß die zu Mikrodeforma
tionen angeregten Flächen der piezoelektrischen Antrieb
selemente nicht unmittelbar der zu bewegenden passiven Flä
che gegenüberstehen, sonder daß Zwischenglieder (nämlich
die Gestänge der Geradführungen) zur Übertragung der Mikro
bewegungen auf die beweglichen Baugruppen erforderlich
sind. Die Nachteile bestehen damit nicht nur in der Unge
nauigkeit der Führung der beweglichen optischen Baugruppen,
sondern darüberhinaus auch noch in Verlusten an Antriebse
nergie aufgrund des relativ langen Übertragungsweges.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Zoom-Objektiv der vorgenannten Art derart weiterzubil
den, daß die Führungsgenauigkeit erhöht und eine effektive
Übertragung der Bewegungsenergie von den aktiven Material
flächen auf die passiven Materialflächen erzielt wird.
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß zum
Zweck der Positionsänderung mindestens ein als piezoelek
trischer oder elektrostriktiver Linearantrieb ausgebildeter
Positionierantrieb vorgesehen ist, bei dem eine aktive, zu
Mikrodeformationen angeregte Materialfläche einer passiven
Materialfläche gegenübersteht und dadurch eine Bewegung
beider Materialflächen relativ zueinander ausgelöst wird.
Damit entfällt als wesentlicher Vorteil die Bewegungsüber
tragung auf die Linsengruppen durch Umwandlung einer Dreh
bewegung über Kurven und Zapfen in eine geradlinige Bewe
gung, wodurch eine effektivere Ausnutzung der Antriebsener
gie möglich ist und wesentlich kleinere Antriebseinheiten
zur Anwendung kommen können. Der Aufbau des Zoom-Objektivs
wird einfacher und damit weniger aufwendig, die Baugröße
wird geringer. Für eine oder auch für mehrere Linsen oder
Linsengruppen ist eine direkte Bewegungsansteuerung mög
lich, indem durch Vorgabe einer entsprechenden Anzahl von
Mikro-Antriebs-Schritten die vorgesehene Positionsänderung
veranlaßt wird. Damit sind die Nachteile ausgeräumt, die
der Kurvenführung anhaften.
Der erfindungsgemäße Vorschlag hat weiterhin den Vorteil,
daß bei entsprechender konstruktiver Auslegung jede der be
weglichen Linsengruppen separat ansteuerbar ist und so die
Positionsveränderungen bei allen auf diese Art angetriebe
nen Linsengruppen unabhängig voneinander vorgenommen werden
können. Damit ist gewährleistet, daß bei entsprechender An
steuerung jede der beweglichen Linsengruppen unterschiedli
che Wege in gleichen Zeiteinheiten zurücklegen können und
gewünschte Positionskorrekturen noch während der Bewegung
ausführbar sind.
Der Aufbau piezoelektrischer und/oder elektrostriktiver
Schrittmotoren für diesen Zweck ist fertigungstechnisch
leicht zu bewerkstelligen. Für die anregbare aktive Materi
alfläche können beispielsweise polykristalline piezoelek
trische Keramiken, die sich in der Mikrostoßan
triebstechnik bereits bewährt haben, verwendet werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht dar
in, daß der piezoelektrische oder elektrostriktive Linea
rantrieb mehrere aktive Materialflächen, sogenannte Resona
toren aufweist, die mit einer Linse oder Linsengruppe me
chanisch fest verbünden sind, währenddessen die jeweils ge
genüberstehenden passiven Materialflächen gerätefest ange
ordnet sind. Die gerätefeste Anordnung der passiven Materi
alflächen bietet den Vorzug, daß diese in ihren Abmessungen
soweit ausgedehnt werden können, daß ihr mehrere aktive Ma
terialflächen gegenüberstehen können, die verschiedenen
Linsen oder Linsengruppen zugeordnet sind, wodurch die pas
siven Materialflächen Teil mehrerer Linearmotoren sind. So
ist es beispielsweise denkbar, eine passive Materialfläche
parallel zur optischen Achse anzuordnen und über den Ver
stellbereich aller Linsengruppen hinweg auszudehnen, wäh
rend die einzelnen beweglichen Linsengruppen mit separaten
aktiven Materialflächen versehen sind, die jeweils ledig
lich in einem Teilbereich gegen diese gemeinsame passive
Materialfläche arbeiten, jedoch getrennt ansteuerbar sind.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, daß für jeden Linearantrieb zwei eben ausgebil
dete aktive Materialflächen vorgesehen und etwa parallel
zueinander angeordnet sind, wobei die Mikrodeformationen
dieser beiden aktiven Materialflächen etwa aufeinander zu
gerichtet sind und zwischen den beiden aktiven Materialflä
chen die jeweils entgegenstehenden passiven Materialflächen
vorgesehen sind. Weiterhin sollte vorgesehen sein, daß die
aktiven Materialflächen zeitgleich angeregt werden und da
durch die Mikrodeformationen an beiden aktiven Materialflä
chen zeitgleich auf die jeweils gegenüberstehenden passiven
Materialflächen gerichtet sind. So wird erreicht, daß durch
die Mikrodeformationen hervorgerufenen Druck- und Zugkräfte
nicht von den Lagerstellen und Führungselementen der be
treffenden Linsengruppe aufgenommen werden müssen.
Zur Erzielung einer Richtungsumkehr der Linearbewegung kann
beispielhaft vorgesehen sein, daß jede aktive Materialflä
che bzw. jeder Resonator eine vollflächige Elektrode und
eine zu einer 2 × 2-Matrix geteilte Elektrode besitzt. Werden
diese diagonal elektrisch miteinander verbunden und wird an
eines dieser damit entstehenden Elektrodenpaare sowie an
eine gemeinsame Rückelektrode ein elektrisches Wechselfeld
angelegt, so bewegt sich der Resonator in zwei Schwingungs
moden, senkrecht zueinander orientiert sind. Daraus resul
tiert eine elliptische Bewegung des Resonators, die über
die Stößelbewegungen bzw. Mikrodeformationen Kräfte gegen
die gegenüberstehende passive Materialfläche erzeugt und da
bei die gewünschte Relativbewegung verursacht. Zur Rich
tungsumkehr wird jeweils das andere Elektrodenpaar ange
steuert.
Im Rahmen der Erfindung liegt eine bevorzugte Ausgestal
tungsvariante, bei der vorgesehen ist, daß zwei Linsen oder
Linsengruppen vorhanden sind, jeder Linse oder Linsengruppe
ein gesonderter Linearantrieb zugeordnet ist und beide Li
nearantriebe in verschiedenen, zueinander orthogonalen Ebe
nen, die die optische Achse des Zoom-Objektivs als Schnitt
gerade haben, angeordnet sind.
Damit ist es möglich alle funktionswesentlichen Baugruppen
(Linsengruppen, Antriebe) auf kleinstmöglichen Raum unter
zubringen und trotzdem die Übersichtlichkeit der Anordnung
und damit die Zugänglichkeit der einzelnen Baugruppen zu
erzielen.
Vorteilhaft ist weiterhin eine Ausgestaltung, bei der alle
mit einem der vorgenannten Linearantriebe gekoppelten Lin
sen oder Linsengruppen auf gesonderten Geradführungen gela
gert sind. Damit ist die Unabhängigkeit der Linsengruppen
im Hinblick auf ihre Führung gewährleistet, wodurch jeder
Linsengruppe eine im Hinblick auf Größe und Genauigkeit an
gepaßte Geradführung zugeordnet werden kann. So ist es mög
lich, unterschiedliche Eigenheiten einzelner Linsengruppen
zu berücksichtigen und beispielsweise die Leistungsfähig
keit des Linearantriebes exakt der Masse der Linsengruppe
anzupassen.
Denkbar ist in diesem Zusammenhang eine Weiterbildung der
Erfindung, bei der die passiven Materialflächen eines oder
mehrerer Linearantriebe zugleich als Elemente der Geradfüh
rungen für eine oder mehrere Linsen oder Linsengruppen aus
gebildet sind. Daraus ergibt sich eine zusätzlich Platzer
sparnis im Aufbau des Zoom-Objektivs.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß jeder vorhandene Linearantrieb über ei
ne Ansteuerschaltung mit einer Programmeinheit verknüpft
ist, in der Positions-Solldaten und/oder Bewegungsablauf-
Daten für die zugeordnete Linse oder Linsengruppe gespei
chert sind.
Damit wird erreicht, daß jeder Linearantrieb in Abhängig
keit davon, welche Bewegung bzw. Positionsänderungen die
ihm zugeordnete Linsengruppe ausführen soll, ansteuerbar
ist. Der Abruf der in einer gemeinsamen Programmeinheit ge
speicherten Vorgabedaten für die Bewegungsabläufe bzw. Po
sitionsänderungen der einzelnen Linsengruppen kann mit Hil
fe eines dem Zoom-Objektiv angepaßten Softwareprogrammes
erfolgen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
mindestens einer der Linsen oder Linsengruppen ein Positi
onsmelder zur Erfassung von Positions-Istdaten zugeordnet
und der Signalausgang des Positionsmelders mit der Ansteu
erschaltung des mit dieser Linse oder Linsengruppe verbun
denen Linearantriebes verknüpft ist die Ansteuerschaltung
verfügt in diesem Fall über einen Komparator zum Vergleich
der Positions-Istdaten mit den Positions-Solldaten sowie
über eine Rechenschaltung zur Ermittlung von Korrekturwer
ten aus den Abweichungen der Positions-Istdaten von den Po
sitions-Solldaten.
Damit ist eine hohe Reproduzierbarkeit bei der Positionie
rung der einzelnen Linsengruppen gewährleistet. Ist bei
spielsweise der mit den gespeicherten Daten vorgegebene Be
wegungsablauf beendet, so ist mit Hilfe des Positionsmel
ders eine Kontrolle dahingehend möglich, ob die eingenomme
ne Position der vorgegebenen bzw. gewünschten Positionen
tatsächlich entspricht oder aufgrund irgendwelcher Einflüs
se die Sollpositionen nicht erreicht worden sind. Ergibt
diese Kontrolle eine Abweichung, wird der Linearantrieb
wieder in Betrieb gesetzt und die Bewegung der Linsengruppe
um einen aus der Abweichung von Soll zu Ist ermittelten Weg
veranlaßt. Nach Ende auch dieses Bewegungsablaufes wird
wiederum mit Hilfe des Positionsmelders die Istposition er
mittelt und zu den korrigierten Positions-Solldaten vergli
chen. Dieser Vorgang wiederholt sich selbsttätig, bis die
Rechenschaltung keine Abweichung mehr zwischen der Istposi
tion und der korrigierten Sollposition ermittelt.
In diesem Zusammenhang kann weiterhin vorgesehen sein, daß
eine periodische Korrektur der in der Programmeinheit ge
speicherten Positions-Solldaten und/oder Bewegungsablauf-
Daten in Abhängigkeit von der jeweils tatsächlich erreich
ten Position der Linsengruppen und/oder der erzielten Bild
güte erfolgt.
Insofern ist es vorteilhaft, wenn in der Ansteuerschaltung
eine Rechenschaltung zur Ermittlung von Korrekturwerten aus
der Beurteilung der mit den Positions-Istdaten erreichten
Bildgüte vorgesehen ist. Das kann beispielsweise durch Aus
wertung der Bildhelligkeit, des Bildkontrastes und/oder der
Abbildungsschärfe erfolgen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeich
nungen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Zoom-Objektiv mit zwei beweglichen Linsengrup
pen
Fig. 2 einen Schnitt AA durch das Zoom-Objektiv aus
Fig. 1
Fig. 3 ein Blockschaltbild zur Ansteuerung der den
Linsengruppen zugeordneten Linearantriebe
In Fig. 1 ist ein Zoom-Objektiv dargestellt, bei dem eine
erste Linsengruppe 1 und eine zweite Linsengruppe 2 in der
Richtung einer gemeinsamen optischen Achse 3 verschiebbar
angeordnet sind. Die erste Linsengruppe 1 ist in einem
Gleitkörper 4, die zweite Linsengruppe 2 in einem Gleitkör
per 5 befestigt und in diesem zur optischen Achse ausge
richtet. Der Gleitkörper 4 mit der ersten Linsengruppe 1
ist auf einer Führungsbahn 6, der Gleitkörper 5 mit der
zweiten Linsengruppe 2 ist auf einer Führungsbahn 7 glei
tend gelagert. Die Führungsbahnen 6 und 7 sind parallel zur
optischen Achse ausgerichtet, wodurch die Linsengruppen 1, 2
in Richtung der optischen Achse 3 verschiebbar sind.
Die Führungsbahnen 6, 7 sind an einem Geräteteil 8 befe
stigt. Ebenfalls am Geräteteil 8 befestigt ist eine opti
sche Baugruppe 9, die Bestandteil des Zoom-Objektives bzw.
eines optischen Gerätes ist und die bei der Bilderzeugung
mit den beiden Linsengruppen 1 und 2 zusammenwirkt.
Die Verschiebbarkeit der Linsengruppen 1 und 2 auf der op
tischen Achse 3 gewährleistet eine Positionsänderung beider
Linsengruppen relativ zur optischen Baugruppe 9 und damit
die Änderung des Abstandes a ebenso wie auch eine Positi
onsänderung der beiden Linsengruppen 1 relativ zueinander
bzw. die Änderung des Abstandes b. Mit einer Positionsände
rung der Linsengruppen 1 und 2 gemeinsam soll die Fokussie
rung des Zoom-Objektives auf einen Brennpunkt erfolgen,
während die Änderung des Abstandes der beiden Linsengruppen
zueinander die Brennweite des Zoom-Objektives verändert.
Um während der Verstellung der Brennweite die Bildgüte bei
zubehalten ist es notwendig, daß sich die Linsengruppen 1
und 2 mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen kön
nen. Außerdem ist eine hochgenaue Positionierung notwendig.
Um nun die Einstellungsänderungen des Zoom-Objektivs in der
beschriebenen Weise exakt vornehmen zu können, ist sowohl
die Linsengruppen 1 wie auch die Linsengruppe 2 mit je ei
nem piezoelektrischen Linearantrieb 10, 22 gekoppelt; die
beiden piezoelektrischen Linearantriebe 10, 22 sind separat
ansteuerbar (vgl. Fig. 2 und 3).
In Fig. 2 ist das Zoom-Objektiv in einem Schnitt A-A aus
Fig. 1 zu sehen, mit einer prinzipiellen Darstellung der
Seitenansicht eines piezoelektrischen Linearantriebes 10,
der mit dem Gleitkörper 5 und über diesen mit der Linsen
gruppe 2 mechanisch verbunden ist. Der piezoelektrische Li
nearantrieb 10 verfügt an einem Antriebselement 14 über
zwei aktive Materialflächen 11 und 12, die parallel zuein
ander angeordnet sind. Die aktiven Materialflächen 11 und
12 sind Resonatoren aus piezokeramischem Material, das zu
Stößelbewegungen bzw. Mikrodeformationen an seiner Oberflä
che anregbar ist. Die aktiven Materialflächen 11 und 12
bzw. die Resonatoren sind bezüglich der Ausrichtung der
Stößelbewegungen aufeinander zu gerichtet sind. Aufgrund
der Stößelbewegungen erreichen Oberflächenteile der aktiven
Materialflächen 11, 12 periodisch die Oberfläche eines zwi
schen den beiden aktiven Materialflächen 11 und 12 angeord
neten Stabes 13, welche die passiven Materialflächen des
Linearantriebes 10 bilden. Auf diese Weise steht jeweils
einer der aktiven Materialflächen 11 oder 12 eine passiven
Materialfläche gegenüber.
Werden die aktiven Materialflächen 11, 12 angeregt, führt
das zu Mikrostoßbewegungen, in deren Folge eine Relativbe
wegung der aktiven Materialflächen 11, 12 gegenüber der
passiven Materialfläche ausgelöst wird.
Infolgedessen führt das Antriebselement 14 eine Bewegung
relativ zum Stab 13 aus, die auf den Gleitkörper 5 und von
dort auf die Linsengruppe 2 übertragen wird. Die Bewegungs
richtung des Gleitkörpers 5 ist durch die Mikrostöße vorge
geben, wobei eine Geradführung durch die Führungsbahnen 6
und 7 erfolgt. Die Richtungsumkehr der Bewegung erfolgt
durch entsprechende Ansteuerung der aktiven Materialflächen
11, 12.
Zur Erzielung der Richtungsumkehr kann beispielhaft vorge
sehen sein, daß jede aktive Materialfläche 11 und 12 bzw.
jeder Resonator eine vollflächige Elektrode und eine zu ei
ner 2 × 2-Matrix geteilte Elektrode besitzt. Diese Elektroden
werden diagonal elektrisch miteinander verbunden. Wird nun
ein elektrisches Wechselfeld, dessen Frequenz der Resonanz
frequenz des Resonators entspricht, an eine gemeinsame Rüc
kelektrode und eines der diagonal verbundenen Elektroden
paare angelegt, so bewegt sich der Resonator in zwei senk
recht zueinander gerichteten Schwingungsmoden; die Überla
gerung dieser Bewegungen ergibt eine elliptische Bewegung
des Resonators, die über die Stößel bzw. Mikrodeformationen
Kraftwirkungen gegen den Stab 13 erzeugen und dabei die Re
lativbewegung verursachen. Zur Richtungsumkehr wird jeweils
das andere Elektrodenpaar angesteuert.
In Fig. 2 ist weiterhin zu erkennen, daß der Gleitkörper 5
eine um die Führungsbahn 7 geschlossene Führung 15 und eine
um die Führungsbahn 6 offene Führung 16 aufweist. Der
Gleitkörper 5 ist dabei in allen senkrecht zur Schieberich
tung liegenden Richtungen fixiert. Damit ist eine reibungs
arme und genaue Führung des Gleitkörpers 5 in Richtung der
optischen Achse 3 gegeben.
Der piezoelektrische Linearantrieb 10 ist, wie zeichnerisch
dargestellt, in der Ebene angeordnet, in der die Mittenach
se 17 liegt. In analoger Weise ist ein zweiter piezoelek
trischer Linearantrieb 22, in Fig. 2 der Übersichtlichkeit
wegen nicht dargestellt, über den Gleitkörper 4 und mit der
Linsengruppe 1 gekoppelt, wobei dieser in einer um 90° um
die optische Achse verdrehten Ebene liegt, d. h. in einer
Ebene mit der Mittenachse 18 angeordnet ist.
Beispielhaft kann aber der zweite piezoelektrische Linea
rantrieb 22 auch in der gleichen Ebene wie der Linearan
trieb 10, mit diesem fluchtend, angeordnet sein, wodurch
sich die Möglichkeit ergibt, für beide Linearantriebe 10,
22 dieselben passiven Materialflächen des Stabes 13 zu nut
zen. Es besteht lediglich der Unterschied im Hinblick auf
die mechanische Kopplung an die Gleitkörper bzw. an die
Linsengruppen; während der piezoelektrische Linearantrieb
10 über den Gleitkörper 5 an die Linsengruppe 2 gekoppelt
ist, ist der piezoelektrische Linearantrieb 22 über den
Gleitkörper 4 mit der Linsengruppe 1 verbunden.
In Fig. 3 ist ein Positionsmelder 19 dargestellt, der zur
Erfassung der Positions-Istdaten der beiden Linsen
gruppen 1 und 2 an Hand von Markierungen 20/21, die an den
Linsengruppen 1 und 2 angebracht sind, vorgesehen ist. Der
Positionsmelder 19 kann beispielhaft als optoelektronischer
inkrementaler Geber ausgeführt sein.
Im Blockschaltbild nach Fig. 3 ist eine Programmeinheit 23
vorgesehen, die mit einem ihrer Signalausgänge über eine
Ansteuerschaltung 24 am piezoelektrischen Linearantrieb 10
anliegt, während ein zweiter Signalausgang über eine An
steuerschaltung 25 mit dem zweiten piezoelektrischen Linea
rantrieb 22 verbunden ist. In der Programmeinheit 23 sind
die Positions-Solldaten und/oder die Bewegungsablaufdaten
für die Linsengruppen 1, 2 gespeichert. Die gespeicherten
Daten sind bestimmten Brennweiten des Zoom-Objektives zuge
ordnet.
Entsprechend einer über den Eingang 26 manuell oder ander
weitig, etwa durch Softwareansteuerung eingegebene Anwei
sung gibt die Programmeinheit 23 an eine oder an beide der
Ansteuerschaltungen 24 und 25 Stellbefehle aus, die den Po
sitions-Solldaten entsprechen und die von dort an die pie
zoelektrischen Linearantriebe 10 und/oder 22 weitergegeben
werden.
Diese Stellbefehle können in Form einer Anzahl von Impulse
vorgegeben werden, mit denen die jeweilige aktive Material
fläche des betreffenden piezoelektrischen Linearantriebes
10 und/oder 22 angeregt wird, wodurch eine dieser Impuls
zahl entsprechende Anzahl von Mikrodeformationen hervorge
rufen wird, die in der bereits vorbeschriebenen Weise in
eine Relativbewegung zwischen der aktiven Materialfläche
und der passiven Materialfläche gewandelt werden und so ei
ne Positionsänderung der betreffenden Linsengruppe bewirkt,
bei der die Impulszahl der Weglänge äquivalent ist.
Um Ungenauigkeiten im Ergebnis dieser Stellbewegung aus
gleichen zu können, werden die vom Positionsmelder 19 er
faßten Positions-Istdaten an jeweils einen zweiten Eingang
jeder Ansteuerschaltung 24 und 25 gelegt. Innerhalb jeder
Ansteuerschaltung 24, 25 ist ein Komparator vorgesehen, der
die Positions-Istdaten mit den Positions-Solldaten ver
gleicht.
Der Ausgang des Komparators ist in beiden Ansteuerschaltun
gen 24, 25 mit einer Rechenschaltung 29 und 30 verbunden,
die die Abweichungen der Positions-Istdaten von den Positi
ons-Solldaten berücksichtigt und daraus Korrekturwerte ge
winnt, die zum Zwecke einer Nachsteuerung dem jeweiligen
piezoelektrischen Linearantrieb 10 und/oder 22 zugeführt
werden.
Damit ist in hohem Maße die Reproduzierbarkeit von Positio
nen der Linsengruppen 1 und 2 gegeben. Außerdem ist es
denkbar, zur Gewährleistung einer hohen Bildgüte die in der
Programmeinheit 23 gespeicherten Positions-Solldaten
und/oder Bewegungsablaufdaten in Abhängigkeit von der je
weils erreichten Bildgüte periodisch zu korrigieren.
Analog zu dem Anlegen der Positions-Istdaten vom Positions
melder 19 an die zweiten Eingänge der Ansteuerschaltungen
24 und 25 ist es denkbar, an diese Eingänge Informationen
aus der Beurteilung der mit den Positions-Istdaten erreich
ten Bildgüte zu legen und diese Informationen in ähnlicher
wie in der beschriebenen Weise mit Hilfe einer geeigneten
Rechenschaltung, die in jede der Ansteuerschaltungen 24 und
25 zu integrieren ist, zur Ermittlung von Nachstellbefehlen
für die piezoelektrischen Linearantriebe 10 und/oder 11 zu
nutzen.
1
erste Linsengruppe
2
zweite Linsengruppe
3
optische Achse
4
,
5
Gleitkörper
6
,
7
Führungsbahnen
8
Geräteteil
9
optische Baugruppe
10
piezoelektrischer Linearantrieb
11
,
12
aktive Materialflächen
13
Stab
14
Antriebselement
15
geschlossene Führung
16
offene Führung
17
,
18
Mittenachsen
19
Positionsmelder
20
,
21
Markierungen
22
piezoelektrischer Linearantrieb
23
Programmeinheit
24
,
25
Ansteuerschaltungen
26
Eingang
27
,
28
Komparator
29
,
30
Rechenschaltung
a, bAbstände
a, bAbstände
Claims (8)
1. Zoom-Objektiv mit mindestens zwei auf einer gemeinsamen
optischen Achse angeordneten Linsen oder Linsengruppen,
deren Positionen, bezogen auf eine fest mit einem opti
schen Gerät verbundene Baugruppe, einzeln oder gemein
sam in Richtung der optischen Achse veränderbar sind
und die zum Zweck der Positionsänderung mit piezoelek
trischen oder elektrostriktiven Linearantrieben gekop
pelt sind, bei denen eine aktive, zu Mikrodeformationen
angeregte Materialfläche einer passiven Materialfläche
gegenübersteht und dadurch eine Bewegung beider Materi
alflächen relativ zueinander ausgelöst wird, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der Linearantriebe
zwei ebene, im wesentlichen parallel zueinander ausge
richtete aktive Materialflächen (11, 12) aufweist, de
ren Mikrodeformationen im wesentlichen aufeinander zu
gerichtet sind und zwischen denen die passiven Materi
alflächen angeordnet sind, wobei die aktiven Material
flächen (11, 12) zeitgleich angeregt und dadurch die
Mikrodeformationen von beiden aktiven Materialflächen
(11, 12) zeitgleich auf die passiven Materialflächen
gerichtet sind.
2. Zoom-Objektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichet,
daß für jede Linse oder Linsengruppe (1, 2) eine geson
derte Geradführung vorgesehen ist.
3. Zoom-Objektiv nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichet, daß die passiven Materialflächen
zugleich als Elemente der Geradführung für eine oder
mehrere Linsen oder Linsengruppen (1, 2) ausgebildet
sind.
4. Zoom-Objektiv nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Linsen oder Linsen
gruppen (1, 2) vorgesehen und jeweils gesondert mit ei
nem piezoelektrischen oder elektrostriktiven Linearan
trieb gekoppelt sind, wobei die Elemente der Geradfüh
rung beider Linsen oder Linsengruppen (1, 2) getrenn
ten, sich in der optischen Achse (3) schneidenden und
orthogonal zueinander ausgerichteten Ebenen zugeordnet
sind, wodurch eine Verschiebung der Linsen oder Linsen
gruppen (1, 2) rechtwinklig zur optischen Achse (3) aus
geschlossen ist.
5. Zoom-Objektiv mit mindestens einem Linearantrieb nach
einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß jeder vorgesehene Linearantrieb über eine An
steuerschaltung (24, 25) mit einer Programmeinheit (23)
verknüpft ist, in der Positions-Solldaten und/oder Be
wegungsablauf-Daten für die zugeordnete Linse oder Lin
sengruppe (1, 2) gespeichert sind.
6. Zoom-Objektiv nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Linse oder Linsengruppe (1, 2) ein Positions
melder (19, 22) zur Erfassung von Positions-Istdaten
zugeordnet und der Signalausgang des Positionsmelders
(19, 22) mit der Ansteuerschaltung (24, 25) des Linea
rantriebes (10, 22) verknüpft ist, wobei die Ansteuer
schaltung (24, 25) über einen Komparator (27, 28) zum
Vergleich der Positions-Istdaten mit den Positions-
Solldaten sowie über eine Rechenschaltung (29, 30) zur
Ermittlung von Korrekturwerten aus den Abweichungen der
Positions-Istdaten von den Positions-Solldaten verfügt.
7. Zoom-Objektiv nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine periodische Korrektur der in der
Programmeinheit (23) gespeicherten Positions-Solldaten
und/oder Bewegungsablauf-Daten in Abhängigkeit von der
jeweils erreichten Bildgüte vorgesehen ist.
8. Zoom-Objektiv nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Ansteuerschaltung eine Re
chenschaltung zur Ermittlung von Korrekturwerten aus
der Beurteilung der mit den Positions-Istdaten erreich
ten Bildgüte vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134118 DE19734118C1 (de) | 1997-08-07 | 1997-08-07 | Zoom-Objektiv |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1997
- 1997-08-07 DE DE1997134118 patent/DE19734118C1/de not_active Expired - Fee Related
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