DE19733889A1 - Verfahren zur Darstellung von Organsystemen mittels Steuerung/Lenkung von Führungsdrähten, Sonden, Kathetern und Endoskopen in einem magnetischen Feld - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Organsystemen mittels Steuerung/Lenkung von Führungsdrähten, Sonden, Kathetern und Endoskopen in einem magnetischen FeldInfo
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- A61B1/005—Flexible endoscopes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Organsystemen
mittels Steuerung/Lenkung von Führungsdrähten, Sonden, Kathetern und
Endoskopen in einem magnetischen Feld.
Bei Gefäßdarstellungen wird nach Punktion einer Leistenarterie wird ein
Führungsdraht oder Katheter in die Leistenarterie vorgeschoben. Dann
wird die Punktionskanüle von dem zwischenzeitlich eingeführten
Führungsdraht abgezogen. Der Führungsdraht wird nun manuell über
eine Strecke von bis zu 150 cm in die gewünschte Körperregion
vorgeschoben. Nach Plazierung des Drahtes kann dann ein Katheter über
den Führungsdraht vorgeschoben werden.
Nach Plazierung des Katheters wird der Führungsdraht dann aus dem
liegenden
Katheter wieder herausgezogen.
Bei Bedarf kann in den Katheter Kontrastmittel eingespritzt werden. Unter
Kontrolle mittels bildgebender Verfahren, z. B. der
Röntgendurchleuchtung kann auf diese Weise eine Bildserie erstellt
werden.
Mit Hilfe spezieller Kathetervarianten, die eine Ballonvorrichtung tragen,
können darüberhinaus verengte Gefäße erweitert werden.
Ferner können Erkrankungen wie Gefäßmißbildungen und stark
gefäßhaltige Tumore durch Einspritzen geeigneter Partikel behandelt
werden.
Problematisch bei diesem bisher in der medizinischen Praxis üblichen
Verfahren ist die Sondierung kleiner und geschlängelt verlaufender
Gefäße über einen im wesentlichen rein manuell geführten
Führungsdraht.
Der Führungsdraht ist über die erforderlichen Distanzen rein von Hand
äußert schwierig zu führen, da die Lenkung der Führungsdrahtspitze im
wesentlichen durch den Untersucher nur in der Region der Leistenarterie,
also der Eintrittsstelle des Drahtes in das Körperinnere beeinflußt
werden kann.
Selektive Darstellungen von z. B. kleinen Hirngefäßen und
Behandlungen von Erkrankungen dieser Region sind nur Ärzten mit
einschlägiger langjähriger Berufserfahrung vorbehalten.
Die geschilderten Schwierigkeiten sind mit Risiken für den Patienten,
wie z. B. einer Gerinnselbildung am Katheter/Führungsdraht verbunden.
Diese Gerinnsel können sich dann vom Draht/Katheter lösen und zu
Infarkten in der Region der entsprechenden Gefäßversorgung führen.
Durch Manipulationen mit dem Draht im Gefäßsystem bei
Führungsproblemen kann aus der Gefäßwandung Kalkmaterial gelöst
werden, daß wiederum zu Infarkten durch eine Verlegung kleiner
Gefäße führen kann.
Ferner besteht das Risiko einer erhöhten Strahlenbelastung durch eine
potentiell lange Untersuchungszeit unter Durchleuchtung. Durch die
Probleme bei der im wesentlichen rein manuell geführten
Katheterpositionierung kann die Untersuchungszeit mehrere Stunden
betragen.
Der Gastrointestinaltrakt kann über Sonden unter
Röntgendurchleuchtung oder mittels Endoskopen untersucht werden, die
direkt in die entsprechenden Körperöffnungen z. B. oral oder peranal
eingeführt werden können.
Bei endoskopischer Darstellung z. B. des Gastrointestinaltraktes bereiten
stark gewundene oder verengte Darmschlingen Passagehindernisse für
das Vorschieben dieser Geräte.
Auch bei diesen Untersuchungsverfahren bereitet die im wesentlichen
manuelle strukturierte Katheterführung Probleme.
Eine denkbare Lösung die Führungsdrähte, Sonden, Katheter und
Endoskope mit einer Art Führungselektronik zu versehen, ist z. B. bei den
winzigen Gefäßen, die oft sondiert werden müssen, aus Gründen der
räumlichen Abmessungen einer potentiellen Führungselektronik kaum
möglich, ohne das Gerinnselrisiko beträchtlich zu erhöhen. Außerdem
könnten hier zartkalibrige Gefäße kaum mehr oder überhaupt nicht ohne
beträchtliche Erhöhung des Infarktrisikos sondiert werden.
Bei einigen Endoskopen existiert eine gekoppelte Mechanik im
"Kopfbereich" des Gerätes um die Orientierung der Endoskopspitze zu
erleichtern. Trotzdem gelingt oft nicht die Passage von Unwegsamkeiten
im Lumen z. B. des Dickdarmes.
Zur Überwindung der geschilderten Nachteile wird erfindungsgemäß das
Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches vorgeschlagen,
daß durch die erfinderischen Merkmale gemäß kennzeichnendem Teil
des Hauptanspruches gekennzeichnet ist. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den nachfolgenden
Ansprüchen 2 bis 4.
Demnach ist das erfinderische Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß
man die zur Untersuchung gewünschte Köperregion einschließlich der
zugehörigen Gefäßabschnitte in ein Magnetfeld einbringt, z. B. ein
elektromagnetisches Feld; daß man einen
Führungsdraht/Katheter/Sonde/Endoskop verwendet, dessen Spitze aus
ferromagnetischem Material besteht, oder eine solche Beschichtung
aufweist oder aus einem Material derart, daß dieses unter Einflüssen
magnetischer Felder in seiner Position beeinflußt werden kann; und daß
man durch Manipulation der deternimierenden Variablen des
Magentfeldes die Position des Drahtes/Katheters/Sonde/Endoskopes
verändert und somit steuert.
Diese auf der Grundlage eines magnetischen Einflusses mögliche
Steuerung des Drahtes kann in alle Richtungen des Raumes erfolgen. Die
Steuerung wird mittels bildgebender Verfahren z. B. einer
Röntgendurchleuchtung, eine Computertomografen oder eines
Kernspintomografiegerätes kontrolliert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann als eine Kombination des an sich
bekannten Verfahrens, der im wesentlichen rein manuellen Kontrolle des
Führungsdrahtes/Sonde/Katheters/Endoskopes in Verbindung mit der
beschriebenen magnetischen Steuerung der Führungsdrähte, Sonde,
Katheter und Endoskope zur Darstellung von Organsystem verstanden
werden.
Hierbei wird der Führungsdraht/Sonde/Katheter/Endoskop durch den
Untersucher in bekannter Weise also im wesentlichen rein direkt manuell
"grob" plaziert, während eine weitere Plazierung, die rein von Hand
geführt schwierig oder unmöglich sein kann, indirekt durch eine
Manipulation des beschriebenen Magnetfeldes z. B. über die Änderung der
Feldstärke erfolgt.
Beispielhaft sei die erfindungsgemäße Anordnung zur Untersuchung
von Gefäßen in der Kop/Halsregion beschrieben; in ähnlicher Weise
können auch Gefäße anderer Köperregionen, wie beispielsweise Arterien
und Venen oberer und unterer Extremitäten mit dem Verfahren
untersucht werden. Neugeborene oder Säuglinge können mit dem
gesamten Körper in die Vorrichtung gelegt werden. Schlanke Erwachsene
können für Untersuchungen des Köperstammes schräg oder quer
innerhalb der Vorrichtung gelagert werden.
Eine solche Anordnung ermöglicht Untersuchungen in Körperregionen,
die einen maximalen Querdurchmesser von ca. 25-30 cm aufweisen. Über
eine solche Distanz ist der Aufbau eines elektrisch induzierten
Magnetfeldes ohne weiteres möglich, wobei eine solche Anordnung
übliche Abmessungen medizinischer Vorrichtungen nicht überschreitet.
So kann eine solche Anordnung in Untersuchungsräumen zusätzlich
Platz finden, in denen Geräte zur Untersuchung Darstellung von
Gefäßen (z. B. Angiografieanlagen) bereits vorhanden sind, die zur die
bildlichen Darstellung von Gefäßen dienen.
Die erforderliche Stärke des Magentfeldes zur erfindungsgemäßen
Steuerung des Führungsdrahtes/Katheters über die genannte Distanz ist
völlig ausreichend. Gradienten bis zu 27 milli Tesla, sowie eine
Feldstärke von 2,0 Tesla gemäß entsprechender Richtwerte von
Magnetfeldern sind zur medizinischen Untersuchung zugelassen.
Als Magnetfeld erzeugende Anordnung seien beispielsweise die
hufeisenförmige
Anordnung (Variante A) oder zwei sich gegenüberliegende
plattenförmige Magnetpole (Variante B) benannt.
Bei der Variante A wird ein hufeisenförmiger Stahlkern mit gewickelter
Drahtspule zur Erzeugung eines Magnetfeldes verwendet.
Innerhalb der hufeisenförmigen Spule liegt die zu untersuchende Region
beispielsweise der Kopf des Patienten.
Der Schädel liegt der Konkavität der Magnetspule praktisch direkt an.
Nach caudal (fußwärts) in Richtung der Schultern des Patienten ist die
Vorrichtung offen.
Änderungen des Magentfeldes erfolgen durch eine Änderung der
determinierenden Variablen des Magnetfeldes. So kann indirekt der
ferromagnetisch beschichtete Führungsdraht in seiner Position verändert
werden.
In der praktischen Umsetzung erfolgt eine solche indirekte Steuerung des
Drahtes über einen an die Gesamtanlage angeschlossenen Joystick
sozusagen "realtime".
Die Kontrolle der Führungsdrahtes/Katheters/Sonde/Endoskopes kann
mit Hilfe bildgebender Verfahren, z. B. der Röntgendurchleuchtung
erfolgen.
Der Kopf des Patienten kann innerhalb des magnetischen Feldes in
unterschiedlichen Positionen gelagert werden, die eine Darstellung des
Führungsdrahtes/Katheters/Sonde/Endoskopes in entsprechend
unterschiedlichen Projektionen erlaubt.
Bei der Ausführungsform nach Variante B werden zwei spulengewickelte
Stahlkerne eingesetzt, die sich plattenförmig gegenüberliegen. Die Pole
dieser beiden über Induktion aktivierten Magnete liegen sich demnach
gegenüber.
Zwischen den beiden "Magnetenplatten" liegt der Kopf des Patienten:
caudal(fußwärts) und cranial(kopfwärts) ist diese Vorrichtung jeweils
offen.
Die Steuerung der Spitze des
Führungsdrahtes/Katheters/Sonde/Endoskopes erfolgt sinngemäß wie bei
der zuvor beschriebenen Variante A.
Im Magnetfeld besteht die Tendenz des ferromagnetisch beschichteten
Katheters in Richtung eines der beiden Magnetpole - je nach
Anziehungskraft - auszuschwenken und sich in die entsprechende
Richtung zu bewegen. Entsprechend wird der Draht/Katheter im
wesentlichen direkt an der Gefäßwandung entlang geführt, die sozusagen
eine natürliche Barriere der Katheterführung bildet.
Bei Variante B erfolgt die Draht/Katheterführung im wesentlichen nach
denselben Kriterien wie Variante A.
Auch hier kann der Kopf des Patienten in unterschiedlichen Positionen
innerhalb der Vorrichtung gelagert werden.
Beide magnetischen Vorrichtungen (Variante A-hufeisenform und
Variante B-gegenüberliegende Platten) sind an eine fahrbare Vorrichtung
gekoppelt. Durch die Änderung der Position des Gesamtmagnetfeldes
kann eine Positionsänderung des magnetisch beschichteten Katheters
erfolgen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Darstellung von Organsystemen mittels
Steuerung/Lenkung von Führungsdrähten, Sonden, Kathetern und
Endoskopen in einem magnetischen Feld, dadurch gekennzeichnet, daß
man die darzustellende Körperregion in ein Magnetfeld einbringt; daß
man einen Führungsdraht, oder eine Sonde, Katheter oder eine Endoskop
verwendet dessen Spitze eine ferromagnetische Beschichtung aufweist;
und daß man durch Variation der determinierenden Variablen des
Magnetfeldes, z. B. der Feldstärke indirekt die Position des Drahtes, des
Katheters, der Sonde oder des Endoskopes nachdem dieser in das Lumen
des zu untersuchenden Organsystems mittels Punktion oder direkt
eingebracht wurde, beeinflußt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerung des ferromagnetisch beschichteten
Führungsdrahtes/Katheters/Sonde/Endoskopes in unterschiedliche
Richtungen durch eine Manipulation der determinierenden Variablen des
Magnetfeldes ermöglicht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Positionsänderung des ferromagnetisch beschichteten
Drahtes/Katheters/Sonde/Endoskopes durch eine Gesamtverschiebung der
magnetischen Vorrichtung, die an eine fahrbare Anlage gekoppelt ist,
ermöglicht wird.
4. Anordnung zur Steuerung/Lenkung von Führungsdrähten, Kathetern,
Sonden und Endoskopen dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur Erzeugung des magnetischen Feldes derart angeordnet ist, daß die zu
untersuchende Körperregion in das Magnetfeld einbringbar ist; dadurch
gekennzeichnet daß der Führungsdraht/Sonde/Katheter/Endoskop mit
ferromagnetischen Material beschichtet und in das zu untersuchende
Organsystem mittels Punktion oder direkt einführbar ist; dadurch
gekennzeichnet, daß die Position des ferromagnetisch beschichteten
Drahtes/Katheters/Sonde/Endoskopes durch eine Manipulation der
determinierenden Variablen des Magnetfeldes verändert werden kann;
und dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Verschiebung des
Gesamtmagnetfeldes die Position des ferromagnetischen oder
ferromagnetisch beschichteten Drahtes/Sonde/Katheters/Endoskopes
verändert werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997133889 DE19733889A1 (de) | 1997-08-05 | 1997-08-05 | Verfahren zur Darstellung von Organsystemen mittels Steuerung/Lenkung von Führungsdrähten, Sonden, Kathetern und Endoskopen in einem magnetischen Feld |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997133889 DE19733889A1 (de) | 1997-08-05 | 1997-08-05 | Verfahren zur Darstellung von Organsystemen mittels Steuerung/Lenkung von Führungsdrähten, Sonden, Kathetern und Endoskopen in einem magnetischen Feld |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19733889A1 true DE19733889A1 (de) | 1999-02-11 |
Family
ID=7838075
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997133889 Withdrawn DE19733889A1 (de) | 1997-08-05 | 1997-08-05 | Verfahren zur Darstellung von Organsystemen mittels Steuerung/Lenkung von Führungsdrähten, Sonden, Kathetern und Endoskopen in einem magnetischen Feld |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19733889A1 (de) |
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- 1997-08-05 DE DE1997133889 patent/DE19733889A1/de not_active Withdrawn
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