DE19725535A1 - Verfahren zur Ermittlung der kristallographischen Orientierung von Einkristall-Oberflächen - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung der kristallographischen Orientierung von Einkristall-OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der kristallographischen
Orientierung von Einkristall-Oberflächen.
Die Miniaturisierung von dreidimensionalen Strukturen aus einkristallinem
Halbleitermaterial sowie die Ionenimplantation und/oder die epitaktische
Beschichtung von Halbleitermaterial in der Halbleiter-Prozeßtechnik
erfordern eine präzise kristallographische Ausrichtung des Halbleiter
materials. Üblicherweise werden von einem Halbleitereinkristallblock
Scheiben (Wafer) mechanisch so abgetrennt, daß deren Oberflächen im
wesentlichen (100)-, (110)- oder (111)-Ebenen des Kristallgitters
entsprechen. Die Orientierung des Kristallgitters zur Waferoberfläche wird
durch eine am Umfang des Wafers angeschliffene, ebene Kante (Flat)
markiert, die meist die (110)-Ebene des Kristallgitters verkörpert oder die
einen definierten Winkel zur (110)-Ebene einnimmt. Dieser Flat dient als
Justierlinie oder Anschlag bei Belichtungs- und Ritzmaschinen. Mit dem
bisherigen Stand der Technik läßt sich ein solches Flat mit einer Genauigkeit
von ±0.3° bis ±1° bezüglich der tatsächlichen (110)-Ebene des Kristallgitters
markieren. Jedoch sind für die Nachfolgeprozesse (z. B. für die Belichtung
von Ätzmasken) oftmals Winkelfehler von nur 0,01° zulässig. Somit muß mit
einem zusätzlichen Meßverfahren die Winkelabweichung des Flats bestimmt
werden.
Ein solches Verfahren ist die Röntgenuntersuchung des Wafers anhand von
Laue-Aufnahmen oder Nahwinkelbeugungsbildern. Diese Untersuchungen
erfordern jedoch den Einsatz komplizierter Apparaturen, umfangreicher
Arbeitsschutzvorrichtungen sowie zusätzlicher Zeitaufwände.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Bestimmung der kristallographischen
Flatorientierung ist die Auswertung von Laserstrahl-Reflexionen an den
makroskopischen Bruchflächen des Wafers (DE 39 27 575). Dieses relativ
einfache Verfahren erlaubt jedoch keine zerstörungsfreie Prüfung des Wafers.
Ebenfalls ist bekannt, die Kristallorientierung in Echtzeit mit Hilfe von
Laserstrahl-Reflexionsmustern der vorbehandelten Waferoberfläche zu
bestimmen (EP 0 263 621, DE 41 27 707, DE 40 22 904). Hierbei muß
allerdings in einem zusätzlichen Prozeßschritt die Waferoberfläche,
beispielsweise durch Ätzen oder Läppen, aufgerauht werden, um
Oberflächenstrukturen zu erzeugen, die fehlerfrei die kristalline Struktur des
Werkstoffes charakterisieren und sehr deutliche Reflexions- bzw.
Beugungsmuster erzeugen. Diese Voraussetzungen sind aber insbesondere
bei mechanischen Herstellungs- und Bearbeitungsverfahren von Halbleitern
nicht gegeben. Spaltbruchflächen, wie sie insbesondere bei der Bearbeitung
von spröden Halbleitern entstehen, sind häufig verzerrt (beispielsweise durch
Bearbeitungsprozesse, Kristallfehler bzw. Versetzungen). Hier stößt das
Verfahren ohne die besagten zusätzlichen Prozeßschritte, die allerdings den
Bearbeitungsaufwand erhöhen, an die Grenzen seiner Anwendbarkeit.
Darüber hinaus ist es erforderlich, die kristallographische Richtung
unmittelbar im Herstellungsprozeß der Halbleiterkristalle zu erfassen und zu
markieren.
Ein streulichtoptisches Verfahren zur Bestimmung der Kristallorientierung
einer unpräparierten mechanisch bearbeiteten Einkristalloberfläche wird für
Silizium von Hertzsch und Weiß ("surface science" Jahrgang 96, Heft 364,
S. 178-192) und für GaAs von Hertzsch, Hammer und Truckenbrodt
("40. IWK Ilmenau" 1995, Band 3 Vortragsreihen, S. 778-783) beschrieben.
Mit Hilfe von zwei Reflexionspeaks der Streulichtverteilung wird die
kristallographische Orientierung der Prüflingsoberfläche berechnet. Jedoch
erlaubt diese Methode nur eine sehr ungenaue Bestimmung von
kristallographischen Richtungen eines einkristallinen Prüflings.
Aufgabe der Erfindung ist es, die kristallographische Orientierung eines
Einkristalls mit hoher Genauigkeit, ohne Beschädigung des Einkristalls und
möglichst aufwandgering, insbesondere ohne zusätzlich erforderliche
Prozeßschritte zur vorherigen Oberflächenpräparation des Einkristalls
und/oder zur nachfolgenden Bestimmung kristallographischer Fehlorien
tierungen, zu ermitteln. Das Verfahren soll unmittelbar im Herstellungs
prozeß des Einkristalls anwendbar sein.
Erfindungsgemäß wird das von Spaltbruchflächen auf der
Einkristalloberfläche rückgestreute Licht unter Rotation des Einkristalls in
Abhängigkeit des Drehwinkels gemessen. Als Spaltbruchflächen zur
Rückstreuung des Lichtes dienen dabei bereits die mikroskopisch kleinen
Bruchflächen, wie sie insbesondere bei der Herstellung von relativ spröden
Einkristallen entstehen. Aus der azimutalen Intensitätsverteilung des
gemessenen Rückstreulichtes werden die Drehwinkeldifferenzen
benachbarter Intensitätsmaxima bestimmt. Die so ermittelten Winkel
differenzen, durch die das Meßsignal quasi von den azimutalen
Absolutwerten entkoppelt ist, werden mit Referenz-Winkeldifferenzwerten
eines Simulationsmodells verglichen, das die ideale Lage der Spaltebenen
des Einkristalls beschreibt. Dieses Simulationsmodell wird so lange um seine
kristallographischen Achsen gedreht, bis zumindest zwei der besagten
ermittelten Winkeldifferenzen mit Referenz-Winkeldifferenzwerten des
Simulationsmodells übereinstimmen. Von jedem simulierten und tatsächlich
ermittelten Intensitätsmaximum wird jeweils die Drehwinkeldifferenz
bestimmt. Aus den vier Drehwinkeldifferenzen wird ein Mittelwert
berechnet, der zur Eliminierung einer bei der Herstellung des Einkristalls
aufgetretenen prozeßabhängigen Verzerrung der kristallographischen
Struktur mit einem empirischen Korrekturwert beaufschlagt wird. Das
Korrekturergebnis charakterisiert die azimutale Richtung der kristallo
graphischen Einkristallstruktur.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß die für die Kristallherstellung mechanisch bearbeitete Oberfläche des
Einkristalls (insbesondere des Halbleiterrohlings) keiner besonderen und vor
allem zusätzlichen Vor- oder Nachbehandlung bedarf. Somit läßt sich dieses
Verfahren als einfaches In-prozeß-Meßverfahren bei der Herstellung von
Waferflats anwenden. Die Einkristalloberfläche wird dabei nicht verändert.
Da Fehlorientierungen der Kristalloberfläche nur zu geringen azimutalen
Winkelverschiebungen der [110]-Normalen führt (diese kristallographische
Richtung bestimmt in vielen Fällen die Lage des Hauptflats an einem Wafer),
kann mit der Erfindung die Lage der [110]-Normalen mit hoher Genauigkeit
bestimmt werden.
Die Unteransprüche 2-9 beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der
Erfindung.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Meßverfahren unmittelbar
bei der Herstellung eines Flats am Einkristallrohling verwendet. Dazu wird
der Einkristallrohling auf einem Drehtisch so gehaltert, daß seine mechanisch
bearbeitete Stirnseite nach den Merkmalen des Hauptanspruches ausgerichtet
und am Umfang des Rohlings ein oder mehrere Flats bzw. andere Kennungen
angebracht werden. Weiterhin eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Prüfung und gegebenenfalls Korrektur der kristallographischen
Ausrichtung von Waferflats. Nach der kristallographischen Ausrichtung des
Wafers zu einer Bezugsachse wird das Flat unter einem bestimmten Winkel
beleuchtet und die Auslenkung der direkten Reflexion gemessen. Aus der
Lage des direkten Reflexes bestimmt man die Abweichung der Kennung
(Flat) zur gewünschten kristallographischen Richtung und bearbeitet
gegebenenfalls unter fester Einstellung z. B. das Flat mit einer Schleifscheibe.
Um die Meßzeit für das Rückstreulicht herabzusetzen, können mehrere
Lichtquellen und Empfänger azimutal verteilt um den Einkristall angeordnet
sein. Der Einkristall wird dann nur noch in einem kleinen azimutalen
Winkelbereich um seine Oberflächennormale gedreht.
Dabei ist es möglich, das auf die Kristalloberfläche einfallende Lichtbündel
periodisch zu unterbrechen, beispielsweise durch einen im Strahlengang
befindlichen Chopper oder durch Einsatz eines gepulsten Lasers als
Lichtquelle. Somit kann das Rückstreulicht, insbesondere bei gleicher
Frequenz, für den Meßvorgang eindeutig zugeordnet werden. Auf diese Art
und Weise läßt sich der Einfluß von Fremdlichtquellen auf das Meßergebnis
unterdrücken.
Wird bei mehreren Lichtquellen jedes einfallende Lichtbündel mit einer
jeweils charakteristischen Frequenz moduliert, ist die Zuordnung des
Streulichts ebenfalls eindeutig.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens
Fig. 2 azimutwinkelabhängig gemessene Streulichtverteilung eines
trenngeschliffenen (100)-GaAs-Wafers
Fig. 3 Simulationsmodell der Spaltebenen für GaAs
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die zu untersuchende Probe ein Einkristallrohling 1 mit plan geschnittener Stirnfläche 2. Bei der Herstellung der Stirnfläche 2 (mechanische Trennbearbeitung) entstehen mikroskopisch kleine Spaltbruchflächen, die kristallographischen Netzebenen des Einkristallrohlings 1 entsprechen. Der Einkristallrohling 1 ist auf einem Rotationstisch 3 aufgenommen. Eine Lichtquelle 4, beispielsweise ein Laser, beleuchtet die Stirnfläche 2 unter einem definierten Winkel. Der Einfallswinkel ist abhängig von der Neigung der mikroskopisch kleinen Spaltbruchflächen auf der mechanisch bearbeiteten Stirnfläche 2 zur Oberflächennormalen. Die Vorzugsspaltebenen, in denen Materialpartikel bei mechanischer Bearbeitung bevorzugt ausbrechen, sind für GaAs die (110)- Ebenen und für Si die (111)-Ebenen.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die zu untersuchende Probe ein Einkristallrohling 1 mit plan geschnittener Stirnfläche 2. Bei der Herstellung der Stirnfläche 2 (mechanische Trennbearbeitung) entstehen mikroskopisch kleine Spaltbruchflächen, die kristallographischen Netzebenen des Einkristallrohlings 1 entsprechen. Der Einkristallrohling 1 ist auf einem Rotationstisch 3 aufgenommen. Eine Lichtquelle 4, beispielsweise ein Laser, beleuchtet die Stirnfläche 2 unter einem definierten Winkel. Der Einfallswinkel ist abhängig von der Neigung der mikroskopisch kleinen Spaltbruchflächen auf der mechanisch bearbeiteten Stirnfläche 2 zur Oberflächennormalen. Die Vorzugsspaltebenen, in denen Materialpartikel bei mechanischer Bearbeitung bevorzugt ausbrechen, sind für GaAs die (110)- Ebenen und für Si die (111)-Ebenen.
Je nach kristallographischer Orientierung der Kristalloberfläche ergeben sich
Einfallswinkel des Lichtbündels von ca. 80° bis 35°. Günstigerweise sollte
der Winkel zwischen einfallendem Lichtbündel und der Spaltebenennormale
nicht größer als 10° sein. Das einfallende Lichtbündel wird an den
Mikrospaltebenen in charakteristische Richtungen gestreut. Ein
Lichtempfänger 5, z. B. eine Fotodiodenzeile oder eine CCD-Zeile, ist zur
Einfallsebene ausgerichtet, die durch den Richtungsvektor des einfallenden
Lichtbündels und der Oberflächennormalen des Einkristallrohlings 1
aufgespannt wird. Die am Lichtempfänger 5 gemessene Streulichtintensität
ist somit am größten, wenn die Spaltebenennormale innerhalb der
Einfallsebene in Rückstreurichtung weist. Durch Drehung des
Einkristallrohlings 1 auf dem Rotationstisch 3 um 360° (mit Pfeilsymbol in
Fig. 1 angedeutet) werden die Azimutwinkel der Spaltbruchflächen anhand
der Streulichtmaxima bestimmt. Fig. 2 zeigt eine typische azimutale
Streulichtverteilung für einen mechanisch bearbeiteten (100)-GaAs-Wafer.
Es ist die auf eine Eingangsintensität I0 normierte Streulichtintensität I über
den Azimutwinkel ϕ abgetragen. Die gemessene Winkelschrittweite beträgt
0,5°. Spaltebenenverzerrungen durch das Bearbeitungsverfahren sowie die
Beugung des einfallenden Lichts an den Oberflächenstrukturen des
Einkristallrohlings 1 führen zu einer Verbreiterung der Intensitätsmaxima.
Um die azimutale Lage der Intensitätsmaxima genau bestimmen zu können,
werden die Meßdaten durch eine analytische Funktion genähert (Fittung).
Hierzu werden insbesondere an sich bekannte Methoden unter Anwendung
von Fourieranalyseverfahren, angewendet. Aus den Extremwerten dieser
Näherungsfunktion ergeben sich die Azimutwinkel der Spaltebenennormalen.
Die relative Lage dieser Azimutwinkel zueinander charakterisiert die
Ausrichtung des idealen Kristallgitters zur Stirnfläche 2 von dem
Einkristallrohling 1. Es werden Azimutwinkeldifferenzen Δϕ der
benachbarten Spaltebenen gebildet, durch welche das Meßsignal quasi von
den azimutalen Absolutwerten entkoppelt ist.
Ein Simulationsmodell nach Fig. 3, das die ideale Lage der Spaltebenen des
Kristalls beschreibt, wird um seine Kristallachsen mit den Drehwinkeln Ψ, X
gedreht, bis zwei aufeinanderfolgende Azimutwinkeldifferenzen der
Spaltebenen mit den entsprechenden aus der Streulichtintensitätsverteilung
des Einkristallrohlings 1 ermittelten Azimutwinkeldifferenzen Δϕ überein
stimmen. Aus der gemittelten Differenz von gemessenen und simulierten
Azimutwinkeln der Spaltebenen ergibt sich der azimutale Drehwinkel, der
die Verdrehung des kristallographischen Koordinatensystems zum
Meßkoordinatensystem beschreibt.
Um die im Herstellungsprozeß eingebrachten Verzerrungen der Spaltebenen
auszugleichen, wird die Genauigkeit des gemittelten Drehwinkels durch
Anrechnung eines Korrekturwerts erhöht. Dieser empirisch bestimmte
Korrekturwert eliminiert die Einflüsse von Schnitt- und Vorschub
geschwindigkeit des Bearbeitungsverfahrens auf die Spaltebenenverzerrung.
Die drehwinkelabhängige Auswertung der vom Lichtempfänger 5
gemessenen Intensität I, die Bestimmung der Intensitätsmaxima und deren
Azimutwinkeldifferenzen, deren Vergleich mit Idealwerten des
Simulationsmodells, die Auswertung dieses Vergleiches sowie die
Anrechnung des besagten Korrekturwertes werden rechentechnisch
durchgeführt. Zu diesem Zweck steht der Lichtempfänger 5 mit einer
computergestützten Auswerte- und Steuereinheit 6 in Verbindung, die
wiederum zum Zweck der Drehwinkelsteuerung des Einkristallrohlings 1
über eine Steuerleitung 7 mit dem Rotationstisch 3 gekoppelt ist. Ein weiterer
Steuerausgang 8 der Auswerte- und Steuereinheit 6 ist mit einer
Markierungseinheit 9 verbunden, mit der die ermittelte kristallographische
Richtung des Einkristallrohlings 1, beispielsweise durch eine nicht explizit
dargestellte (mit Pfeilsysmbol drehbar angedeutete) Schleifscheibe zur
Erzeugung eines an sich bekannten Flats unmittelbar am Einkristallrohling 1,
markiert werden kann. Zu diesem Zweck werden über die Steuerung des
Rotationstisches 3 die zu markierende kristallographische Richtung des
Einkristallrohlings 1 exakt senkrecht zur Bearbeitungsebene der
Markierungseinheit 9 eingestellt und der Rotationstisch 3 durch die in Fig. 1
mit Pfeilsymbol angedeutete Translationsbewegung auf die Markierungs
einheit 9 zubewegt.
Um den Rotationstisch 3 mit dem Einkristallrohling 1 nicht um volle 360°
azimutal drehen zu müssen und ggf. die Auswertezeit zu verkürzen, ist es
möglich (aus Übersichtsgründen nicht in der Zeichnung dargestellt), nicht
nur eine Lichtquelle 4 und einen Lichtempfänger 5 zu verwenden, sondern
jeweils mehrere azimutal verteilt um den Rotationstisch anzuordnen. Die
eindeutige Zuordnung des empfangenen Rückstreulichtes zum jeweils
ausgesendetem Licht (auch zur Eliminierung von Fremdlichtanteilen) kann
dabei zweckmäßig durch Frequenzmodulation, Pulsung oder andere bekannte
Verfahren zur Lichtbeeinflussung erfolgen.
1
Einkristallrohling
2
Stirnfläche
3
Rotationstisch
4
Lichtquelle
5
Lichtempfänger
6
Auswerte- und Steuereinheit
7
Steuerleitung
8
Steuerausgang
9
Markierungseinheit
I0
I0
Eingangsintensität
I Streulichtintensität
ϕ Azimutwinkel
Ψ, X Drehwinkel
Δϕ, Δϕ1
I Streulichtintensität
ϕ Azimutwinkel
Ψ, X Drehwinkel
Δϕ, Δϕ1
, Δϕ2
Azimutwinkeldifferenz
[
[
001
], [
010
], [
100
] kristallographische Richtung
(101
), (
101
), (
110
), (
110
) kristallografische Ebene
Claims (9)
1. Verfahren zur Ermittlung der kristallographischen Orientierung von
Einkristall-Oberflächen, bei dem das von einer Lichtquelle ausgestrahlte und
von der Oberfläche des Einkristalls rückgestreute Licht in Abhängigkeit des
Azimutwinkels ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - das von im Herstellungsprozeß des Einkristalls entstandenen mikroskopisch kleinen Spaltbruchflächen rückgestreute Licht unter Rotation des Einkristalls drehwinkelabhängig gemessen wird,
- - von den drehwinkelabhängigen Intensitätsmeßwerten des rückgestreuten Lichtes die Winkeldifferenzen jeweils benachbarter Intensitätsmaxima bestimmt werden,
- - die Winkeldifferenzen mit Referenzwerten von einem Simulationsmodell verglichen werden, das die ideale Lage der Spaltebenen des Einkristalls beschreibt und welches für diesen Vergleich bis zur Übereinstimmung von zumindest zwei Winkeldifferenzen um seine kristallographischen Achsen gedreht wird,
- - vom Drehwinkel jedes simulierten und ermittelten Intensitätsmaximums jeweils die Differenz und aus allen Differenzen der Mittelwert gebildet werden und
- - dieser Mittelwert zur Eliminierung einer bei der Herstellung des Einkristalls aufgetretenen prozeßabhängigen Verzerrung der kristallographischen Struktur mit einem empirischen Korrekturwert beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung
der Winkellage der Intensitätsmaxima des rückgestreuten Lichtes die
Intensitätsmeßwerte durch eine analytische Funktion, insbesondere unter
Anwendung von Fourieranalyseverfahren, approximiert werden, und die
Maxima dieser analytischen Funktion ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von
mikroskopisch kleinen Spaltbruchflächen auf der Oberfläche eines
Halbleiterrohlings rückgestreute Licht gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von
mikroskopisch kleinen Spaltbruchflächen auf der Oberfläche eines Wafers
rückgestreute Licht gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
des Einkristalls durch mehrere azimutal um den Einkristall angeordnete
Lichtquellen bestrahlt und das von den mikroskopisch kleinen
Spaltbruchflächen rückgestreute Licht durch mehrere ebenfalls azimutal um
den Einkristall angeordnete Empfänger gemessen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur eindeutigen
Meßwertzuordnung das Licht für die Bestrahlung der Oberfläche des
Einkristalls gepulst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur eindeutigen
Meßwertzuordnung das Licht zur Bestrahlung der Oberfläche des Einkristalls
frequenzmoduliert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
kristallographischen Orientierung der Einkristallstruktur, z. B. durch einen
Flat, eine Nut oder andere Kennungen am Einkristall bzw. durch eine
Kennung an der Aufnahme des Einkristalls, markiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verfahrensschritte zur Auswertung des von den mikroskopisch kleinen
Spaltbruchflächen rückgestreuten Lichtes rechentechnisch durchgeführt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19725535A DE19725535A1 (de) | 1997-06-17 | 1997-06-17 | Verfahren zur Ermittlung der kristallographischen Orientierung von Einkristall-Oberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19725535A DE19725535A1 (de) | 1997-06-17 | 1997-06-17 | Verfahren zur Ermittlung der kristallographischen Orientierung von Einkristall-Oberflächen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19725535A1 true DE19725535A1 (de) | 1998-12-24 |
Family
ID=7832705
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19725535A Withdrawn DE19725535A1 (de) | 1997-06-17 | 1997-06-17 | Verfahren zur Ermittlung der kristallographischen Orientierung von Einkristall-Oberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19725535A1 (de) |
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- 1997-06-17 DE DE19725535A patent/DE19725535A1/de not_active Withdrawn
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