DE19725509A1 - Additive zur Inhibierung der Gashydratbildung - Google Patents
Additive zur Inhibierung der GashydratbildungInfo
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Description
Gashydrate sind kristalline Einschlußverbindungen von Gasmolekülen in Wasser,
die sich unter bestimmten Temperatur- und Druckverhältnissen (niedrige
Temperatur und hoher Druck) bilden. Hierbei bilden die Wassermoleküle
Käfigstrukturen um die entsprechenden Gasmoleküle aus. Das aus den
Wassermolekülen gebildete Gittergerüst alleine ist thermodynamisch instabil, erst
durch die Einbindung von Gasmolekülen wird das Gitter stabilisiert und es entsteht
eine eisähnliche Verbindung, die in Abhängigkeit von Druck und
Gaszusammensetzung auch über den Gefrierpunkt von Wasser (bis über 25°C)
hinaus existieren kann. Ein Überblick über das Thema Gashydrate ist in Sloan,
Clathrate Hydrates of Natural Gases, M. Dekker, New York, 1990 gegeben.
In der Erdöl- und Erdgasindustrie sind insbesondere die Gashydrate von großer
Bedeutung, die sich aus Wasser und den Erdgasbestandteilen Methan, Ethan,
Propan, Isobutan, n-Butan, Stickstoff, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff bilden.
Insbesondere in der heutigen Erdgasförderung stellt die Existenz dieser Gashydrate
ein großes Problem dar, besonders dann, wenn Naßgas oder Mehrphasengemische
aus Wasser, Gas und Alkangemischen unter hohem Druck niedrigen Temperaturen
ausgesetzt werden. Hier führt die Bildung der Gashydrate aufgrund ihrer
Unlöslichkeit und kristallinen Struktur zu Blockierung verschiedenster
Fördereinrichtungen, wie Pipelines, Ventilen oder Produktionseinrichtungen, in
denen über längere Strecken bei niedrigeren Temperaturen Naßgas oder
Mehrphasengemische transportiert werden, wie dies speziell in kälteren Regionen
der Erde oder auf dem Meeresboden vorkommt.
Außerdem kann die Gashydratbildung auch beim Bohren zur Erschließung neuer
Gas- oder Erdöllagerstätten bei entsprechenden Druck- und
Temperaturverhältnissen zu Problemen führen.
Um solche Probleme zu vermeiden, kann die Gashydratbildung in Gaspipelines
oder beim Transport von Mehrphasengemischen durch Einsatz von größeren
Mengen (zweistellige Prozentbeträge bezüglich der Wasserphase) niederen
Alkoholen, wie Methanol, Glykol, oder Diethylenglykol unterdrückt werden. Der
Zusatz dieser Additive bewirkt, daß die thermodynamische Grenze der
Gashydratbildung nach niedrigeren Temperaturen und höheren Drücken verlagert
wird (thermodynamische Inhibierung). Durch den Zusatz dieser thermodynamischen
Inhibitoren werden allerdings größere Sicherheitsprobleme (Flammpunkt und
Toxizität der Alkohole), logistische Probleme (große Lagertanks, Recycling dieser
Lösungsmittel) und dementsprechend hohe Kosten, speziell in der
offshore-Förderung, verursacht.
Heute versucht man deshalb, thermodynamische Inhibitoren zu ersetzen, indem
man in den Temperatur- und Druckbereichen, in denen sich Gashydrate bilden
können, Additive (Einsatzmenge <2%) zusetzt, die die Gashydratbildung entweder
zeitlich hinauszögern (threshold hydrate inhibitors, kinetische Inhibierung) oder die
Gashydratagglomerate klein und pumpbar gestalten, so daß diese durch die
Pipeline transportiert werden können (sog. Agglomerat-Inhibitoren oder
Anti-Agglomerates).
Als Gashydratinhibitoren werden in der Patentliteratur neben den bekannten
thermodynamischen Inhibitoren eine Vielzahl monomerer als auch polymerer
Substanzklassen beschrieben, die kinetische oder Agglomeratinhibitoren darstellen.
Von besonderer Bedeutung sind hierbei Polymere mit Kohlenstoff-Backbone, die in
den Seitenketten Amidstrukturen enthalten. Produkte mit cyclischen Amidstrukturen
(Pyrrolidin-, Caprolactamreste) in der Seitenkette sind in US 5,420,370,
WO 93/25798, WO 94/12761, WO 94/24413, US 5,432,292 und WO 95/19408 erwähnt.
Produkte mit acyclischen Amidgruppierungen in der Seitenkette werden in WO 95/32356
offenbart. Hierbei sind auch ionische Polymere mit anionischen
Comonomeren beschrieben.
Viele von diesen Additiven sind allerdings bisher nicht wirksam genug oder nicht in
ausreichender Menge oder nur zu hohen Preisen erhältlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, neue effektive Additive zu finden,
die die Bildung von Gashydraten verlangsamen (kinetische Inhibitoren) bzw. die
Gashydratkristalle klein und pumpbar halten (Anti-Agglomerates), um die zur Zeit
noch verwendeten thermodynamischen Inhibitoren (Methanol und Glykole), die
beträchtliche Sicherheitsprobleme und Logistikprobleme verursachen, ersetzen zu
können.
Wie nun überraschenderweise gefunden wurde, eignen sich Produkte, die durch
Umsetzung eines Polymeren (a), das aus Maleinsäureanhydrid und einem oder
verschiedenen substituierten oder unsubstituierten Olefinen R1R2C=CH2 aufgebaut
ist, mit einem oder verschiedenen acyclischen C2-C18-Diaminen (b) und
gegebenenfalls einem oder verschiedenen primären oder sekundären C1-C12-Mo
noaminen (c) entstehen, als Gashydratinhibitoren.
Diese Produkte weisen teilweise, speziell die von Vinylethern und Vinylestern
abgeleiteten Produkte, gegenüber den bisher zur Gashydratinhibierung
verwendeten Polymeren (Polyvinylpyrolidon, Polyvinylcaprolactam) erhöhte
Salzwasserverträglichkeit und höhere Cloud-Points auf.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von Polymeren, hergestellt
durch Umsetzung eines Polymeren (a), das aus Maleinsäureanhydrid und einem
oder verschiedenen Olefinen R1 R2C=CH2 aufgebaut ist, mit einem oder
verschiedenen acyclischen C2-C18-Diaminen (b) und gegebenenfalls einem oder
verschiedenen primären oder sekundären C1-C12-Monoaminen (c), als Additive zur
Verhinderung der Bildung, des Wachstums und/oder der Agglomeration von
Gashydratkristallen in einer Mischung aus Wasser und Erdöl-/Erdgasbestandteilen
bei der Förderung oder dem Transport von Erdöl und/oder Erdgas, wobei R1 und R2
unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen C1-C12-Alkyl-, C2-C12-Alke
nyl- oder C6-C12-Arylrest, der durch Sauerstoff oder -CO-O- bzw. -O-CO- unterbrochen
sein kann, darstellt und wobei R1 auch -COOH bedeuten kann.
Der Einbau des Diamins (b) ermöglicht hierbei die Löslichkeit der Polymeren über
einen weiten pH-Bereich, da einfache Umsetzungsprodukte von Polymeren auf
Basis von Maleinsäureanhydrid mit aliphatischen Monoaminen Polymere mit
Carboxylatfunktionen ergeben, die im sauren Medium durch die Protonierung der
Carboxylatgruppen wasserunlöslich werden und aus der wäßrigen Lösung
ausfallen. Durch den Einbau geeigneter Diamine nimmt das Polymer im sauren
Bereich kationische Ladung an und bleibt somit wasserlöslich.
Als Polymere (a) eignen sich Polymere, deren Bausteine neben
Maleinsäureanhydrid auch Olefine R1R2C=CH2 darstellen, wobei R1 und R2
unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen C1-C12-Alkyl-, C2-C12-Alke
nyl- oder C6-C12-Arylrest bedeuten, der durch Sauerstoff oder -CO-O- bzw. -O-CO-
unterbrochen sein kann. Zusätzlich kann R1 auch -COOH bedeuten. Beispiele für
solche Olefine sind Ethylen, Propylen, Butylen, Styrol oder α-Olefine, Vinylether wie
Methyl-vinylether, Butyl-vinylether oder Isobutyl-vinylether, Vinylester wie
Vinylacetat oder Acrylsäure oder Methacrylsäurederivate. Es kann sich hierbei um
alternierende Polymere aus Maleinsäureanhydrid und dem entsprechenden Olefin
handeln, wie sie besonders bei Niederdruckverfahren entstehen, aber auch um
statistische Polymere mit molaren Olefin: Maleinsäureanhydrid-Verhältnissen) 1
oder < 1, die vorwiegend bei Hochdruckprozessen entstehen. Bevorzugt ist ein
molares Verhältnis von Olefin zu Maleinsäureanhydrid von 1 : 1 bis 10 : 1.
Besonders geeignet sind Polymere aus den Bausteinen Maleinsäureanhydrid und
Ethylen oder aus Maleinsäureanhydrid und Vinylacetat oder Styrol und einem oder
verschiedenen Vinylethern.
Viele dieser Polymeren sind kommerziell zugänglich oder auf einfachem Wege
synthetisierbar. So erhält man unter dem Namen ®Gantrez AN (ISP), ®Gantrez ES
(GAF), ®Viscofras (ICI) oder ®Sokalan (BASF) Polymere aus Maleinsäureanhydrid
und Vinylethern.
Polymere aus Maleinsäureanhydrid und den entsprechenden Olefinen sind nach
literaturbekannten Vorschriften erhältlich. Eine Zusammenfassung zu diesen
Synthesen ist in Methoden der Organischen Chemie, Band E 20 (Makromolekulare
Stoffe), S. 1234-1250, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1987 gegeben.
Die Synthese für alternierende Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Polymere und für
Random-Polymere aus Maleinsäureanhydrid und Ethylen ist in obiger Literaturstelle
sowie in Polymer Science U. S. S. R. Vol. 25, No. 9, pp. 2151-2160, 1983
beschrieben.
Das Molekulargewicht dieser Polymere kann sich im Bereich von 1000-
<106 g/mol bewegen, bevorzugt sind aber Molekulargewichte zwischen 1000-40000
g/mol.
Als Diaminkomponente (b) können acyclische dialkylsubstituierte Diamine mit 2 bis
18 Kohlenstoffatomen im Molekül, bevorzugt mit einer primären und einer tertiären
Aminogruppe, wie N,N-Diethylaminopropylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin,
N,N-Diethylaminopropylamin, N,N-Dibutylaminopropylamin Verwendung finden.
Bevorzugt sind dialkylsubstituierte Diamine mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen im
Molekül, ganz besonders geeignet ist 3-Dimethylaminopropylamin.
Als Aminkomponenten (c) sind Monoamine mit primärer oder sekundärer
Aminogruppe und mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen im Molekül geeignet. Bevorzugt
sind Amine der Formel R3NH2, wobei R3 ein unsubstituierter, verzweigter oder
unverzweigter Alkylrest mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 5 C-Atomen ist. Beispiele
sind Methylamin, Ethylamin, Propylamin, Isopropylamin, n-Butylamin, Isobutylamin,
die isomeren Pentyalmine und Hexylamine, sowie Octylamin und Dodecylamin.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Polymere erfolgt zum
Beispiel durch Reaktion des Polymeren (a) mit den Aminen (b) und (c) in wäßrigem
oder wäßrig-alkoholischem Medium, wobei das Polymer langsam in die Lösung der
Amine eingetragen wird.
Als alkoholisches Lösungsmittel eignen sich wasserlösliche Monoalkohole, wie z. B.
Methanol, Ethanol, Propanole, Butanole sowie oxethylierte Monoalkohole wie
Butylglykol und Butyldiglykol.
Hierbei beträgt die Summe aus den molaren Mengen der Amine (b) und (c) 80-200%
bezüglich des Anhydridgehalts des Polymeren. Die Amine (b) und (c) werden
aber bevorzugt in solcher Menge zugegeben, daß die Summe der Aminmengen von
(b) und (c) dem Anhydridgehalt des Polymeren entspricht. Das Mischungsverhältnis
von Diamin (b) zu Monoamin (c) beträgt dabei 100 : 0 bis 10 : 90 Mol-%.
Die Reaktionstemperatur kann zwischen 0°C und dem Siedepunkt des
Lösungsmittels gewählt werden, wird aber bevorzugt unter 50°C gewählt, um die
Bildung von Halbamidstrukturen zu ermöglichen und Ringschlußreaktionen zum
cyclischen Imid zu unterdrücken.
Es bilden sich klare Lösungen der modifizierten Polymere.
Die Lösungen der Polymere können bei der Erdöl- und Erdgasförderung mittels
gängiger Ausrüstung, wie Injektionspumpen oder ähnliches dem
Mehrphasengemisch zugegeben werden, aufgrund der guten Wasserlöslichkeit der
Polyamide ist eine schnelle und gleichmäßige Verteilung des Inhibitors in der zur
Hydratbildung neigenden Wasserphase gegeben. Im allgemeinen reicht die Zugabe
der wäßrigen Polyamidlösung, um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen.
Da der Inhibitor primär die Bildung von Gashydraten verzögert oder verhindert, muß
die Zugabe des Inhibitors erfolgen, bevor Gashydratbildung auftritt, d. h. noch
oberhalb der Gleichgewichtstemperatur der Hydratbildung. Die ist im allgemeinen
gegeben, wenn man den Inhibitor direkt an der Erdgasquelle zusetzt.
Die Polymere können alleine oder in Kombination mit anderen bekannten
Gashydratinhibitoren eingesetzt werden. Im allgemeinen wird man soviel der
Gashydratinhibitoren einsetzen, daß man eine ausreichende Inhibierung erhält.
Typische Einsatzkonzentrationen bezogen auf 100% Wirksubstanz sind 0,01-2%,
speziell Konzentrationen zwischen 0,02-1,00% (200-10000 ppm), bezogen auf die
Wasserphase des Mehrphasengemisches.
Besonders geeignet sind auch Mischungen der Polyamide mit einem oder
verschiedenen Polymeren mit einem durch Polymerisation erhaltenen
Kohlenstoff-Backbone und Amidbindungen in den Seitenketten. Hierzu zählen
besonders Polymere wie Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylcaprolactam, Polymere aus
Vinylpyrrolidon und Vinylcaprolactam, sowie Terpolymere von Vinylpyrrolidon,
Vinylcaprolactam und weiteren anionischen, kationischen und neutralen
Comonomeren mit vinylischer Doppelbindung wie 1-Olefinen, N-Alkylacrylamiden,
N-Vinylacetamid, Acrylamid, Natrium-2-acrylamido-2-methyl-1-propansulfonat
(AM PS) oder Acrylsäure. Weiterhin sind auch Mischungen mit Homo- und
Copolymeren von N,N-Dialkylacrylamiden wie N-Acryloylpyrrolidin,
N-Acryloylmorpholin und N-Acryloyl-piperidin geeignet. Ebenfalls sind Mischungen
mit Alkylpolyglykosiden, Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose sowie
anderen ionischen oder nichtionischen Tensidmolekülen geeignet. Besonders
geeignet sind auch Mischungen mit quartären Ammoniumsalzen, speziell
Tetrabutylammoniumbromid und Aminoxiden wie Tributylaminoxid.
Bei 25°C werden 9,15 g (89,5 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin und 6,55 g
(89,5 mmol) Isobutylamin in 50,7 g Butylglykol und 101,4 g Wasser vorgelegt und
innerhalb 2 min 35,0 g (179 mmol) eines Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Polymers mit
50 Massen %- Maleinsäureanhydridgehalt (Molekulargewicht nach
Gelpermeationschromatographie ca. 10 000) in gepulverter Form zugegeben. Die
Reaktionsmischung erwärmt sich bis auf 50°C und wird nach Beendigung der
Exothermie weitere 2 h bei 50°C gerührt. Es resultiert eine gelbe, dünnflüssige
Lösung mit 25% Gehalt und einem pH-Wert (1% in E-Wasser) von 8,0. Das
Produkt ist 1%ig bei pH 1, pH 3 und pH 11 in E-Wasser löslich.
Bei 25°C werden 18,3 g (179 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin in 53,3 g
Butylglykol und 106,6 g Wasservorgelegt und innerhalb 2 min 35,0 g (179 mmol)
eines Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Polymers mit 50 Massen %-Male
insäureanhydridgehalt (Molekulargewicht nach GPC ca. 10 000) in gepulverter
Form zugegeben. Die Reaktionsmischung erwärmt sich bis auf 50°C und wird nach
Beendigung der Exothermie weitere 2 h bei 50°C gerührt. Es resultiert eine gelbe,
dünnflüssige Lösung mit 25% Gehalt und einem pH-Wert (1% in E-Wasser) von
9,4. Das Produkt ist 1%ig bei pH 1, pH 3 und pH 11 in E-Wasser löslich.
Bei 25°C werden 7,15 g (70,0 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin und 5,12 g
(70,0 mmol) Isobutylamin in 47,3 g Butylglykol und 94,5 g Wasser vorgelegt und
innerhalb 2 min 35,0 g (140 mmol) eines Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Polymers mit
40 Massen %-Maleinsäureanhydridgehalt (Molekulargewicht nach GPC ca. 10 000)
in gepulverter Form zugegeben. Die Reaktionsmischung erwärmt sich bis auf 50°C
und wird nach Beendigung der Exothermie weitere 2 h bei 50°C gerührt. Es
resultiert eine gelbe, dünnflüssige, leicht trübe Lösung mit 25% Gehalt und einem
pH-Wert (1% in E-Wasser) von 8,9. Das Produkt ist 1%ig bei pH 1, pH 3 und pH
11 in E-Wasser transparent löslich.
Bei 25°C werden 8,33 g (81,5 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin und 5,96 g
(81,5 mmol) Isobutylamin in 44,3 g Butyldiglykol und 88,6 g Wasser vorgelegt und
innerhalb 2 min 30,0 g (140 mmol) eines Vinylacetat/Maleinsäureanhydrid-Po
lymers (Molekulargewicht nach GPC ca. 15 000) in gepulverter Form zugegeben.
Die Reaktionsmischung erwärmt sich bis auf 45°C und wird nach Beendigung der
Exothermie weitere 2 h bei 50°C gerührt. Es resultiert eine gelbe, dünnflüssige,
leicht trübe Lösung mit 25% Gehalt und einem pH-Wert (1% in E-Wasser) von 5,8.
Das Produkt ist 1%ig bei pH 1, pH 3 und pH 11 in E-Wasser klar löslich.
Bei 25°C werden 7,76 g (76,0 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin und 5,56 g
(76,0 mmol) Isobutylamin in 43,3 g Butylglykol und 86,6 g Wasser vorgelegt und
innerhalb 3 min 30,0 g (152 mmol) eines alternierenden
Vinylisobutylether/Maleinsäureanhydrid-Polymers (Molekulargewicht nach GPC ca.
18 000) in gepulverter Form zugegeben. Die Reaktionsmischung erwärmt sich bis
auf 48°C und wird nach Beendigung der Exothermie weitere 2 h bei 50°C gerührt.
Es resultiert eine klare, orangefarbene dünnflüssige Lösung mit 25% Gehalt und
einem pH-Wert (1% in E-Wasser) von 6,2. Das Produkt ist 1%ig bei
pH 1, pH 3 und pH 11 in E-Wasser klar löslich.
Bei 25°C werden 15,5 g (152 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin in 45,5 g
Butylglykol und 91,1 g Wasser vorgelegt und innerhalb 3 min 30,0 g (152 mmol)
eines alternierenden Vinyl-n-butylether/Maleinsäureanhydrid-Polymers
(Molekulargewicht nach GPC ca. 16 000) in gepulverter Form zugegeben. Die
Reaktionsmischung erwärmt sich bis auf 42°C und wird nach Beendigung der
Exothermie weitere 2 h bei 50°C gerührt. Es resultiert eine trübe, gelbliche Lösung
mit 25% Gehalt und einem pH-Wert (1% in E-Wasser) von 7,0. Das Produkt ist
1%ig bei pH 1, pH 3 und pH 11 in E-Wasser klar löslich.
Bei 25°C werden 7,76 g (76,0 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin und 5,56 g (76,0
mmol) Isobutylamin in 43,3 g Butylglykol und 86,6 g Wasser vorgelegt und innerhalb
3 min 30,0 g (152 mmol) eines alternierenden Vinyl-n-butylether/Maleinsäure
anhydrid-Polymers (Molekulargewicht nach GPC ca. 16 000) in gepulverter Form
zugegeben. Die Reaktionsmischung erwärmt sich bis auf 48°C und wird nach
Beendigung der Exothermie weitere 2 h bei 50°C gerührt. Es resultiert eine klare,
orangefarbene Lösung mit 25% Gehalt und einem pH-Wert (1% in E-Wasser) von
5,9. Das Produkt ist 1%ig bei pH 1, pH 3 und pH 11 in E-Wasser klar löslich.
Bei 25°C werden 7,76 g (76,0 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin und 4,50 g
(76,0 mmol) Isopropylamin in 42,3 g Butylglykol und 84,5 g Wasser vorgelegt und
innerhalb 3 min 30,0 g (152 mmol) eines alternierenden Vinylisobutylether/Malein
säureanhydrid-Polymers (Molekulargewicht nach GPC ca. 18 000) in gepulverter
Form zugegeben. Die Reaktionsmischung erwärmt sich bis auf 48°C und wird nach
Beendigung der Exothermie weitere 2 h bei 50°C gerührt. Es resultiert eine klare,
hellgelbe dünnflüssige Lösung mit 25% Gehalt und einem pH-Wert (1% in
E-Wasser) von 6,2. Das Produkt ist 1%ig bei pH 3 und pH 11 in E-Wasser klar
löslich.
Bei 25°C werden 7,76 g (76,0 mmol) 3-Dimethylaminopropylamin und 5,40 g
(76,0 mmol) einer 63,5%igen wäßrigen Ethylaminlösung in 43,2 g Butylglykol und
86,4 g Wasser vorgelegt und innerhalb 3 min 30,0 g (152 mmol) eines
alternierenden Vinyl-n-butylether/Maleinsäureanhydrid-Polymers (Molekulargewicht
nach GPC ca. 16 000) in gepulverter Form zugegeben. Die Reaktionsmischung
erwärmt sich bis auf 45°C und wird nach Beendigung der Exothermie weitere 2 h
bei 50°C gerührt. Es resultiert eine klare, hellgelbe Lösung mit 25% Gehalt und
einem pH-Wert (1% in E-Wasser) von 6,0. Das Produkt ist
1%ig bei pH 1 und pH 11 in E-Wasser klar löslich.
Die Wirksamkeit der Polyamide wurde anhand eines THF-Hydrat-Tests untersucht.
Da natürliche Gashydrate nur bei hohen Drücken existieren, die nur schwer unter
Laborbedingungen zugänglich sind, benutzt man als Modell die Bildung von
Clathraten aus THF (Tetrahydrofuran) und Wasser. Diese Hydrate bilden sich bei
Normaldruck bei 4°C bei einem molaren Wasser: THF-Verhältnis von 17 : 1. Zeigt
ein Additiv nun die Eigenschaft, die Bildung von THF-Hydraten kinetisch zu
inhibieren oder die gebildeten THF-Hydrate rührbar zu halten, dann sollte dieses
Additiv ähnlich auf natürlich vorkommende Gashydrate wirken.
Wie in den unten angeführten Versuchsbeispielen gezeigt werden kann, setzt die
THF-Hydratbildung ohne Inhibitor unter den Versuchsbedingungen schnell ein und
führt zur Bildung von THF-Hydraten in nadeliger oder blättchenartiger Form, die die
gesamte Testlösung sehr schnell zum Erstarren bringen. Durch Zugabe des
Polymers wird die THF-Hydratbildung bedeutend verlangsamt und/oder die
Kristallform der entstehenden Hydrate verändert.
Alle eingesetzten Polyamide verlangsamen deutlich die THF-Hydratbildung.
Der THF-Test wurde folgendermaßen durchgeführt:
Eine kurze Pasteurpipette (l = 140 mm) wird in einem durchbohrten Korkstopfen so
befestigt, daß die Pipettenspitze 120 mm aus dem Korkstopfen herausragt. Dann
wird in diese Pipette ein Tropfen einer THF-Wasser-Mischung (1 : 17) mittels
Kapillarwirkung aufgenommen, die Pipette (mit Korkstopfen) tariert und mindestens
2 h bei -20°C gekühlt.
Eine 3,5%ige Kochsalzlösung wird mit THF im Verhältnis 4 : 1 gemischt. 30 ml
dieser Lösung werden in ein Reagenzglas (150 × 30 mm) gegeben und 25 min in
einem Kühlbad bei 0°C temperiert (Eintauchtiefe des Reagenzglases im Kühlbad
ca. 60 mm).
Die gefrorene Pipette wird aus dem Kühlschrank entnommen, schnell abgewischt
(um Kristallkeime auf der Außenseite der Pipette zu entfernen und so einheitliche
Startbedingungen zu erhalten) und sofort ca. 15 mm in die obige THF-Wasser-Koch
salzmischung eingetaucht, wobei sich nach kurzer Zeit (wenige Minuten)
THF-Hydrate bilden.
Die Pipette wird nach 60 min sehr vorsichtig aus dem Reagenzglas
herausgenommen und die Pipette mit Korkstopfen und anhaftenden Hydraten sofort
tariert. Aus der Differenz zwischen Ein- und Auswaage und der abgelaufenen Zeit
wird die Wachstumsgeschwindigkeit der THF-Hydratbildung (in g/h) berechnet.
Es wird wie bei der Blindwertbestimmung vorgegangen, jedoch werden der
Testlösung 5000 ppm (bezogen auf den Wassergehalt der Mischung) des
entsprechenden Inhibitors zugesetzt. Die Auswertung erfolgt wie oben.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt und zeigen die Wirksamkeit der
eingesetzten Verbindungen:
THF-Test, Hydratwachstumsgeschwindigkeiten
THF-Test, Hydratwachstumsgeschwindigkeiten
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Polymere wurde zusätzlich durch
Autoklavenversuche unter isochoren Bedingungen (bei konstantem Volumen) mit
Wasser-Gasgemischen untersucht.
Hierzu wird im Referenzversuch E-Wasser im Autoklaven mit ca. 50 bar eines
Erdgases, das Struktur-II-Hydrate bildet (vorwiegend Methan, Gehalt an n-Propan
<1%) beaufschlagt und unter Rühren (Rührrate 250 rpm) mit einem
Temperaturprogramm (s. unten) abgekühlt, wobei der Druckverlauf Keimbildung und
Wachstum der Gashydrate beschreibt und das erzeugte Drehmoment, das ein Maß
für die Hydratagglomerisation darstellt, über einen Drehmomentaufnehmer
gemessen wird.
Wie in den unten angeführten Versuchsbeispielen gezeigt werden kann, setzt die
Gashydratbildung ohne Inhibitor unter den Versuchsbedingungen schnell ein und
führt zu einer starken Drehmomentzunahme, so daß auf die Bildung großer
Hydratagglomerate geschlossen werden kann.
Dagegen führt der Zusatz von geringen Mengen (bei allen Beispielen 500 ppm =
0,05%) der erfindungsgemäßen Polymere entweder zu einer starken Verzögerung
der Hydratbildung (Beispiel 1) oder zu einer völligen Inhibierung der
Gashydratbildung über die ganze Versuchsdauer (Beispiel 4/5).
Die Apparatur zur Messung der Gashydratinhibierung wird in D. Lippmann,
Dissertation, Techn. Universität Clausthal, 1995 beschrieben.
Die Versuchsprodukte wurden in einem Stahl-Rührautoklaven mit
Temperatursteuerung und Drehmomentaufnehmer (Rührrate 250 rpm) bei einem
Volumenverhältnis von Gas- und Wasserphase von 8 : 2 in 88 ml E-Wasser gelöst
und ein Gasdruck von 49-53 bar aufgedrückt. Von einer Anfangstemperatur von
17,5°C wurde innerhalb 2 h auf 2°C abgekühlt, dann 20 h bei 2°C gerührt und
innerhalb 2 h wieder auf 17,5°C aufgeheizt. Dabei wurde beim Abkühlen zunächst
eine geringe Druckabnahme gemäß der thermischen Ausdehnung des Gases
beobachtet. Tritt die Bildung von Gashydratkeimen auf, so verringert sich der
gemessene Druck, wobei ein Anstieg des gemessenen Drehmomentes zu
beobachten ist; weiteres Wachstum und zunehmende Agglomerisation dieser
Hydratkeime führt ohne Inhibitor schnell zu einem weiteren Anstieg des
gemessenen Drehmomentes. Die Zeit vom Erreichen der Minimaltemperatur von
2°C bis zur ersten Abnahme des Gasdruckes wird als Induktionszeit bezeichnet.
Beim Aufwärmen des Reaktionsgemisches zerfallen die Gashydrate schließlich
wieder, so daß am Ende des Versuchs wieder der Ausgangszustand erreicht wird.
Die Übereinstimmung der THF-Testergebnisse mit den Versuchsbeispielen unter
Hochdruckbedingungen zeigen, daß das Verhalten eines Inhibitors im THF-Test
durchaus als Maß für die Wirksamkeit unter Hochdruckbedingungen gelten kann.
Um die erhöhte Salzwasserverträglichkeit der erfindungsgemäßen, modifizierten
Maleinsäureanhydrid-Copolymere gegenüber den üblichen Produkten auf Basis
Polyvinylpyrrolidon/Polyvinylcaprolactam zu zeigen, wurden die Cloud-Points
1%iger Lösungen der entsprechenden Polymere in 3,6%iger Kochsalzlösung
gemessen (% = Gew.-%).
Claims (12)
1. Verwendung von Polymeren, hergestellt durch Umsetzung eines Polymeren
(a), das aus Maleinsäureanhydrid und einem oder verschiedenen Olefinen
R1R2C=CH2 aufgebaut ist, mit einem oder verschiedenen C2-C18 Diaminen
(b) und gegebenenfalls einem oder verschiedenen primären oder sekundären
C1-C12- Monoaminen (c), als Additive zur Verhinderung der Bildung, des
Wachstums und/oder der Agglomeration von Gashydratkristallen in einer
Mischung aus Wasser und Erdöl-/Erdgasbestandteilen bei der Förderung
oder dem Transport von Erdöl und/oder Erdgas, wobei R1 und R2
unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen C1-C12-Alkyl-, C2-C12-
Alkenyl- oder C6-C12-Arylrest, der durch Sauerstoff oder -CO-O- bzw. -O-CO-
unterbrochen sein kann, darstellt und wobei R1 auch -COOH bedeuten kann.
2. Verwendung von Polymeren nach Anspruch 1, wobei das Polymer (a) aus
Maleinsäureanhydrid und Ethylen und gegebenenfalls weiteren Bestandteilen
aufgebaut ist.
3. Verwendung von Polymeren nach Anspruch 1, wobei das Polymer (a) aus
Maleinsäureanhydrid und einem oder verschiedenen Vinylethern und
gegebenenfalls weiteren Bestandteilen aufgebaut ist.
4. Verwendung von Polymeren nach Anspruch 1, wobei das Polymer (a) aus
Maleinsäureanhydrid und Vinylacetat und gegebenenfalls weiteren
Bestandteilen aufgebaut ist.
5. Verwendung von Polymeren nach Anspruch 1, wobei das Polymer (a) aus
Maleinsäureanhydrid und Styrol und gegebenenfalls weiteren Bestandteilen
aufgebaut ist.
6. Verwendung von Polymeren nach Anspruch 1, wobei das Diamin (b)
acyclisch ist, eine primäre und eine tertiäre Amingruppierung sowie 4-12
Kohlenstoffatome im Molekül aufweist.
7. Verwendung von Polymeren nach Anspruch 1, wobei das Diamin (b)
3-Dimethylaminopropylamin ist.
8. Verwendung von Polymeren nach Anspruch 1, wobei das Amin (c) ein
primäres Monoamin mit 1-12 Kohlenstoffatomen im Molekül darstellt.
9. Verwendung von Polymeren nach Anspruch 1, wobei das Amin (c) ein
primäres Monoamin mit 1-5 Kohlenstoffatomen im Molekül darstellt.
10. Verwendung von Polymeren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 in
Mischung mit einem oder verschiedenen Polymeren, die ein durch
Polymerisation erhaltenes Kohlenstoff-Backbone und Amidbindungen in den
Seitenketten aufweisen sowie in Mischung mit quartären Ammoniumsalzen
und Aminoxiden.
11. Verfahren zur Verhinderung der Bildung, des Wachstums und/oder der
Agglomeration von Gashydratkristallen in einer Mischung aus Wasser und
Erdöl-/Erdgasbestandteilen bei der Förderung oder dem Transport von Erdöl
und/oder Erdgas, dadurch gekennzeichnet, daß Polymere, hergestellt durch
Umsetzung eines Polymeren (a), das aus Maleinsäureanhydrid und einem
oder verschiedenen Olefinen R1 R2C=CH2 aufgebaut ist, mit einem oder
verschiedenen acyclischen C2-C18-Diaminen (b) und gegebenenfalls einem
oder verschiedenen primären oder sekundären C1-C12- Monoaminen (c),
wobei R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen
C1-C12-Alkyl-, C2-C12-Alkenyl- oder C6-C12-Arylrest, der durch Sauerstoff
oder -CO-O- bzw. -O-CO- unterbrochen sein kann, darstellt und wobei R1
auch -COOH bedeuten kann, in einer Konzentration, bezogen auf 100%
Wirksubstanz, von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, zu dieser Mischung zugegeben oder
in die Förderstelle eingebracht werden.
Priority Applications (12)
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---|---|---|---|
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US09/909,619 US6544932B2 (en) | 1996-11-22 | 2001-07-20 | Additives for inhibiting gas hydrate formation |
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-
1997
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