DE19725431C2 - Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der Lage einer unterirdisch verlegten Rohrleitung - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der Lage einer unterirdisch verlegten RohrleitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Bestimmung der Lage und zur Ortung von Leckagen und/oder
Havariestellen einer unterirdisch verlegten oder anderweitig
nicht freizugänglichen Rohrleitung, eines Kanals oder eines
unterirdisch verlegten Kabels, wobei die Rohrleitungen
beispielsweise flüssige oder gasförmige Medien führen können.
An oder in der Nähe von Rohrleitungen oder Kabeln ist es
bisweilen notwendig, Baumaßnahmen oder Wartungsarbeiten
durchzuführen. Dazu muß in der Regel das über den Rohrleitungen
oder Kabeln befindliche Erdreich abgetragen werden, was mittels
geeignetem Gerät, z. B. einem Bagger im Tiefbau durchgeführt
werden kann. Im Zusammenhang mit derartigen Baumaßnahmen
besteht die Gefahr von Beschädigungen an den unterirdisch
verlegten Rohrleitungen bzw. Kabeln oder Kabelsträngen, da die
exakte Lage dieser nicht immer bekannt oder nicht ausreichend
genau kartiert ist.
Verbreitete Praxis ist es daher, zur Verhinderung von Beschä
digungen an den Rohrleitungen oder Kabeln beim Einbringen
dieser in das Erdreich oberhalb in unmittelbarer Nähe der
Leitungen oder Kabel ein Warnband z. B. aus Kunststoff zu
verlegen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß ein solches Warnband als
alleinige Schutzmaßnahme nicht ausreichend ist, da bei den
Tiefbauarbeiten das Band beschädigt oder herausgerissen wird,
so daß das Erkennen der Rohrleitung zu spät oder gar nicht
erfolgen kann mit dem Ergebnis unerwünschter Beschädigungen.
Bekannte Warnbandkonfigurationen gestatten darüber hinaus auch
keine Bestimmung einer möglichen Leckage bzw. eines
Leckageortes, so daß ein gezieltes Aufgraben nicht möglich ist.
Aus der DE 31 10 820 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem
mit Hilfe eines elektrischen Drahts die Lage eines elektrisch
isolierenden, unterirdisch verlegten durchlaufenden Gegen
stands, z. B. eines Gasrohrs, erfaßt werden kann. Dem dort
genannten leitfähigen Draht wird hochfrequente Energie zuge
führt, um auf der Basis ausgestrahlter elektromagnetischer
Wellen eine Lageerfassung durchführen zu können. Probleme
bestehen jedoch dann, wenn der leitende Draht innerhalb einer
metallischen Rohrleitung befindlich ist, da durch die Schirm
wirkung die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen behindert
wird.
Bei der Einrichtung zum Orten von Trassenführungen nach
DE 31 51 523 A1 ist ein spezielles Markierungselement not
wendig, welches einen LC-Kreis bildet. Dieses Markierungs
element muß der Trasse zugeordnet werden, um über HF-Resonanz
effekte dann zu einem späteren Zeitpunkt die gewünschte Ortung
zu erreichen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren
bzw. eine weiterentwickelte Vorrichtung zur Ortung von Leckagen
und damit zur Verhinderung von Beschädigungen an unterirdisch
verlegten Rohrleitungen und Kabeln anzugeben, wobei das Ver
fahren bzw. die Vorrichtung ergänzend die Möglichkeit einer
Zustandsanalyse eines Rohres bzw. einer Rohrleitung bietet.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand jeweils nach den Merkmalen der nebengeordneten Patent
ansprüche 1 und 7. Die Unteransprüche stellen mindestens
zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
dar.
Gemäß der Erfindung wird an, im oder auf der Rohrleitung oder
des elektrischen Kabels ein elektrischer Leiter vorgesehen oder
eine elektrisch leitfähige Schicht ausgebildet, wobei im Falle
einer gewünschten Lagerortung ein elektrisches Signal in den
Leiter bzw. in die leitfähige Schicht eingespeist wird.
Der Verlauf des Kabels oder der Leitung einschließlich der
Bestimmung der Tiefe erfolgt dann durch an sich bekannte
Messung und Nachweis des elektrischen Signales. Über die
Dämpfungscharakteristika des umgebenden Erdreiches bzw. des
oberhalb der Leitung befindlichen Materials in Verbindung mit
der elektrisch eingespeisten Energie kann in überraschend
einfacher Weise eine Tiefensondierung vorgenommen werden.
Insbesondere besteht die Möglichkeit, ein Hochfrequenzsignal
über einen vorgegebenen Frequenzbereich durchzustimmen, um
negative Auswirkungen unbekannter oder heterogener Schichten
oberhalb der Leitungen auszuschließen.
Verwendungsseitig wird also gemäß der Erfindung auf einen
elektrischen Leiter zurückgegriffen, der in, an oder auf einer
unterirdisch verlegten Rohrleitung oder einem Kabel angeordnet
ist. Dieser Leiter dient dann der indirekten Lageortung der
unterirdisch verlegten Systeme. Besondere Vorteile sind dann
gegeben, wenn es sich bei der Rohrleitung, dem Rohrleitungs
system oder den Kabeln um elektrisch nicht leitende oder
schlecht leitende Systeme wie z. B. Keramikrohre, Kunststoff
rohre, Stahl- und Spannbetonrohre, Rohre aus unbewehrtem Beton,
Kunststoffmantel oder -medienrohre, Faserzementrohre oder
Lichtleiterkabelstränge handelt.
Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird mit dem Ziel einer
Leckageortung auf die Kombination eines faseroptischen Leiters,
d. h. eines Lichtwellenleiters mit einem elektrischen Leiter
zurückgegriffen. Ein derartiges Zweileitersystem ermöglicht
also die voranstehend beschriebene indirekte Lageortung der
unterirdisch verlegten Rohrleitung oder eines unterirdisch
verlegten Kabels, wobei mit dem faseroptischen Sensor in an
sich bekannter Weise durch Temperatursondierung oder durch
Wechselwirkung von austretenden Medien mit der Faser der Ort
einer möglicherweise vorhandenen Leckage genau bestimmt werden
kann, so daß sich im Reparaturfalle Erdarbeiten auf ein Minimum
reduzieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Wärmever
luste von Heiztrassen od. dgl. zu bestimmen.
Besondere Vorteile findet die vorstehend beschriebene Lösung
dann, wenn es sich bei den verlegten Kabeln um ölgefüllte
isolierte Hochspannungserdleiter handelt, da in diesem Falle
die Gefahr einer Verunreinigung der Umwelt schnell erkannt und
beseitigt werden kann.
Verfahrensseitig wird also davon ausgegangen, bei unterirdisch
verlegten oder anderweitig nicht vollständig frei zugänglichen
Rohrleitungen oder dergleichen zur Lageortung einen elektri
schen Leiter in der Wandung der Rohrleitung bzw. ein Rohrlei
tungssystem einzubringen, um diesen dann mit einem elektrischen
Signal definiert zu beaufschlagen, so daß eine Ortung durch
Signalmessung und Signalverfolgung möglich wird.
Alternativ besteht die Möglichkeit, einen im Rohrinnenraum der
Rohrleitung oder dem Rohrleitungssystem bereits vorhandenen
elektrischen Leiter mit einem spezifischen elektrischen Signal
definiert zu beaufschlagen, so daß auch hier eine Ortung
gegeben ist. Im Falle metallischer, elektrisch abschirmender
oder im Rohrinneren mit einer isolierenden Schicht versehenen
Rohren oder Rohrleitungen wird gemäß der Erfindung ein fre
quenzseitig durchstimmbares Hochfrequenzsignal verwendet, um
ausgehend von dem eingezogenen oder im Inneren vorhandenen
elektrischen Leiter einen Maximalenergieeintrag bzw. Energie
übertrag durch kapazitive Kopplung zur Außenumhüllung zu
erreichen.
In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung wird von
bekannten dielektrischen Eigenschaften eines metallischen
Rohres mit isolierender Innenbeschichtung ausgegangen.
Isolierende Innenbeschichtungen können beispielsweise Faser
zement- oder Kunststoffbeschichtungen sein. Meßtechnisch
erfolgt eine Analyse des Zustandes der Innenbeschichtung und
damit des Rohres bzw. des Rohrsystemes durch Ermittlung des
frequenzabhängigen Energieübertrages sowie des gemessenen
Verlaufes der Energieübertragung über die gesamte Rohrlei
tungsstrecke oder einen vorgegebenen Untersuchungsabschnitt.
Konkret werden Veränderungen der Rohrbeschichtungen und/oder
vorhandener isolierender Abschnitte wie z. B. Muffenverbin
dungen oder dergleichen durch Analyse der sich lokal ändernden
Feldstärke bei konstant eingebrachter Hochfrequenzenergie
festgestellt. Auf diese Weise besteht zerstörungsfrei die Mög
lichkeit unerwünschte Eigenschaftsveränderungen oder Alte
rungserscheinungen eines Rohres insbesondere der Innenbe
schichtung desselben in einfacher Weise zu ermitteln oder zum
Beispiel die Lage von Muffenverbindungen oder -flanschen zu
sondieren, um gezielt, d. h. mit minimalen Kosten aufzugraben,
wenn z. B. an diesen Muffenverbindungen Reparaturen notwendig
sind oder weitere Anschlüsse angebracht werden müssen.
Gemäß der Erfindung ist es also möglich, unterirdisch verlegte
Rohrleitungen oder Kabel, die selbstleitend oder nichtleitend
sind, mittels einfacher geophysikalischer Methoden zu detek
tieren, so daß eine genaue Lagefeststellung beispielsweise vor
dem Beginn von Baumaßnahmen von im Boden befindlichen Rohrlei
tungen, Kanälen und Leitungen möglich wird.
Der einzusetzende elektrische Leiter kann entweder ein üblicher
metallischer Leiter oder z. B. eine leitfähige Beschichtung auf
einem an sich nichtleitenden Kabel einer Kabelumhüllung oder
einem entsprechenden Außenmantel eines Rohres sein.
In einer verfahrensseitigen Ausgestaltung der Erfindung wird
zusätzlich zu dem elektrischen Leiter ein optischer Licht
wellenleiter, d. h. ein langgestreckter faseroptischer Sensor
zur Leckageortung und/oder zur Bestimmung von Havariestellen an
der Rohrleitung angebracht.
Der faseroptische Sensor und der elektrische Leiter können wie
erwähnt als Zweileitersystem, jedoch auch als koaxiale Anord
nung ausgestaltet werden, wobei der elektrische Leiter die
äußere und quasi Schutzumhüllung des faseroptischen Sensors
bildet. Der faseroptische Sensor dient nach der bekannten
Methode der Erfassung der Temperaturverteilung längs des
Sensors zur Ermittlung von Anomalien, die wiederum Rückschlüsse
über den Ort oder die Größe der Leckage zulassen.
Die Einbindung von zusätzlichen Anschlußleitungen, Abzweigen
und Leitungserweiterungen kann bei der faseroptischen Sensorik
mittels üblicher Muffenverbindungen erfolgen. Die Verbindung
der elektrisch leitenden Kabel oder Schichten kann ebenfalls
über Muffen, Quetschverbindungen oder Steckverbindungen
erfolgen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
sowie von Figuren näher erläutert werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem an einer
Rohrleitung angebrachten elektrischen Leiter und
einem optischen Lichtwellenleiter in Form eines
faseroptischen Sensors;
Fig. 2 einen Querschnitt der Rohrleitung gemäß erstem
Ausführungsbeispiel und
Fig. 3 einen Querschnitt einer Rohrleitung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel mit einem hohlförmig
ausgeführten elektrischen Leiter und einen im
Inneren, d. h. koaxial angeordneten optischen
Lichtwellenleiter als faseroptischen Sensor.
Bei der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche oder
gleich wirkende Elemente in den Figuren bezogen auf die
entsprechenden Beschreibungsteile dieselben Bezugszeichen
verwendet.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer Rohr
leitung 1 und einem an dieser Rohrleitung 1 angebrachten
elektrischen Leiter sowie einen ebenfalls dort fixierten
optischen Lichtwellenleiter 3 in Form eines faseroptischen
Sensors. Der elektrische Leiter 2 sowie der optische Licht
wellenleiter 3 sind in vorteilhafter Weise parallel zu der
Rohrleitung 1 außenumfangsseitig angeordnet.
Beim gezeigten Beispiel ist der elektrische Leiter 2 ein
metallischer Leiter, wobei jedoch auch eine leitfähige
Beschichtung auf einer z. B. nichtleitenden Umfangsfläche der
Rohrleitung 1 denkbar ist. Der elektrische Leiter 2 kann auch
in Form von Leiterbahnen auf einer nichtleitenden z. B. kera
mischen Rohrleitung aufgebracht sein.
Beim Ausführungsbeispiel sind der elektrische Leiter 2 und der
optische Lichtwellenleiter 3 in ein Warnband integriert, das
flach auf der Außenoberseite der Rohrleitung, z. B. einer
Fernwärmetrasse aufgeklebt oder anderweitig mit der Oberfläche
verbunden ist. Dieses in zweckmäßiger Form auch selbstklebende
Warnband wird nach der Verlegung der Rohrleitung, d. h. der
Anordnung selbiger in einem Graben oder dergleichen aufge
bracht, so daß Beschädigungen durch das Handling bei den
Montagearbeiten der Leitung nahezu ausgeschlossen werden.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt längs der Linie A-A der
Rohrleitung 1 gemäß erstem Ausführungsbeispiel. Hier ist zu
erkennen, daß der elektrische Leiter 2 und der optische Licht
wellenleiter 3 in das Warnband eingebettet sind, das wiederum
auf der Oberseite der Rohrleitung 1 angeordnet wird. Dieses
Zweileiter-Warnband ermöglicht nicht nur die Ortung der
Rohrleitung 1, sondern auch das frühzeitige Bestimmen einer
Leckage durch den Nachweis einer Temperaturveränderung am oder
in der Nähe des Austrittsortes von einem in der Rohrleitung
geführten Medium oder die Ermittlung von an sich unerwünschten
Wärmeverlusten, z. B. bedingt durch mangelhafte Isolierung der
Fernwärmetrasse.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 bilden die elektri
schen Leiter 2 und der Lichtwellenleiter 3 eine koaxiale
Anordnung. In diesem Falle kann eine leitfähige und gleich
zeitig eine Schutzfunktion erfüllende Umhüllung die Licht
wellenleiter allseitig umschließen. Der elektrische Leiter 2,
der die genannte Umhüllung bildet, kann vorzugsweise aus einem
korrosionsfesten und damit beständigen Material bestehen.
Es liegt im Sinne der Erfindung, daß gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der elektrische Leiter auch im Inneren der
Rohrleitung oder eines Kabelstranges angeordnet werden kann,
wobei die Ortung durch Beaufschlagen des Leiters mittels eines
Hochfrequenzsignales unter Berücksichtigung der kapazitiven
Kopplung zur äußeren Umhüllung hin möglich wird.
Die eigentliche Ortung, d. h. die Bestimmung der Lagekoor
dinaten sowie der Tiefe der Rohrleitung und/oder des Kabels
erfolgt also durch Beaufschlagen des elektrischen Leiters 2 mit
einem elektrischen, insbesondere einem hochfrequenten elektri
schen Signal. Aufgrund dieses elektrischen Signales wird um den
elektrischen Leiter 2 herum ein Magnetfeld aufgebaut, das sich
mit dem Erdmagnetfeld überlagert. Mittels geomagnetischer
Messungen kann nun die Lage des elektrischen Leiters 2 und
damit die Lage der Rohrleitung 1 nach Art eines Indikator
verfahrens indirekt festgestellt und kartiert werden. Aufgra
bungsarbeiten reduzieren sich daher auf ein Mindestmaß, wobei
gleichzeitig die Gefahr der Beschädigung der Rohrleitung
und/oder des Kabels reduziert ist.
Hinsichtlich der Möglichkeiten der Bestimmung von Leckagen oder
Havariestellen mittels des optischen Lichtwellenleiters 3 bzw.
des langgestreckten faseroptischen Sensors wird ergänzend auf
das deutsche Gebrauchsmuster G 93 18 404 oder die offengelegte
Patentanmeldung DE 195 09 129 A1 hingewiesen.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es möglich, im
Bereich der zu überwachenden Rohrleitungen oder Kabel bereits
vorhandene elektrische Leitungen, z. B. Steuer- oder Kommuni
kationsleitungen zur Ortung heranzuziehen, d. h. hierfür zu
nutzen, indem z. B. kapazitiv ein definiertes elektrisches
Signal zusätzlich eingespeist wird.
Durch das Beaufschlagen des elektrischen Leiters mit einer
definierten Energie wird ein elektromagnetisches Feld in der
Umgebung des Leiters und damit der Rohrleitung und/oder des
Kabels erzeugt, so daß aus dem erhaltenen Feldstärkewert bzw.
dem Verlauf der Feldstärke die Tiefe bzw. der Tiefenverlauf
bestimmbar ist.
Bei bekannten dielektrischen Eigenschaften eines metallischen
Rohres mit isolierender Innenbeschichtung kann durch Ermittlung
des frequenzabhängigen Energieübertrages sowie des gemessenen
Verlaufes der Energieübertragung über die Rohrleitungsstrecke
auf Veränderungen der Rohrinnenbeschichtung und z. B. dem
Vorhandensein isolierender Abschnitte wie Muffenverbindungen
oder dergleichen geschlußfolgert werden. In diesem Falle werden
die dielektrischen Eigenschaften als das Dielektrikum eines
Koaxial-Koppelkondensators betrachtet. Veränderungen des
Dielektrikums ziehen Veränderungen im Energieübertrag nach
sich, so daß hieraus indirekt auf die Eigenschaften einer
Rohrinnenbeschichtung z. B. einer Faserzementauskleidung
geschlossen werden kann.
Durch eine Veränderung der Frequenz des Hochfrequenzsignals, d.
h. ein Durchstimmen kann auf den Resonanzfall abgestellt
werden, so daß auch metallische Rohrleitungen, die im Inneren
mit einem metallischen Leiter versehen sind, als Strahler
wirken, da mindestens ein Teil der Hochfrequenzenergie, die vom
im Inneren befindlichen Leiter abgestrahlt wird, auf die
metallische Fläche der Rohrleitung selbst koppelt und über
tragen wird.
Eine Verwendung des kombinierten elektrischen und optischen
Lichtwellenleiters beispielsweise in Form eines Zweileiter
systems oder einer koaxialen Anordnung ermöglicht das sichere
Erkennen von isolierenden Abschnitten z. B. Muffen innerhalb
eines Rohrleitungssystems. Dies unter Berücksichtigung der
Tatsache, daß zum einen geprüft werden kann, ob an einem
ermittelten Ort mit dielektrischer Anomalie auch eine Tempe
raturanomalie auftritt oder nicht. Tritt hier keine Tempera
turanomalie auf oder ist diese Temperaturanomalie statisch, d.
h. bezogen auf eine Referenzaufnahme im Normalzustand unver
ändert, dann liegt eine Rohrverbindung, z. B. eine Muffe vor.
Verändert sich die Temperaturanomalie bezogen auf das erwähnte
Referenzbild im Laufe der Zeit, dann liegt eine Undichtheit im
Muffenabschnitt vor. Tritt eine Temperaturanomalie außerhalb
einer nachweisbaren dielektrischen Anomalie auf, dürfte es sich
um ein Leck handeln.
Gehen dielektrische Anomalien mit Temperaturanomalien einher,
liegen großflächigere Beschädigungen an Rohrinnenbeschichtungen
mit mindestens teilweiser Undichtheit vor.
Mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen gelingt
in vorteilhafter Weise die Lösung der gestellten Aufgabe indem
durch Anordnung von einem zusätzlichen elektrischen Leiter an,
auf oder gegebenenfalls in einer Rohrleitung oder einem Kabel
oder Kabelstrang in Verbindung mit dem elektrischen Beauf
schlagen des Leiters definierte Feldverhältnisse geschaffen
werden, die nicht nur eine horizontale, sondern auch eine
Tiefensondierung ermöglichen. Durch die kombinierte Ausbildung
eines elektrischen sowie eines optischen Leiters, insbesondere
faseroptischen Leiters kann neben der Lageortung auch eine
Bestimmung von Leckagen oder Undichtheiten einer Rohrleitung
oder eines Rohrleitungssystems vorgenommen werden.
In vorteilhafter Weise lassen sich elektrische sowie faser
optische Leiter als Zweileitersystem in ein Warnband inte
grieren, daß in einer z. B. selbstklebenden Ausführungsform auf
die Oberfläche einer verlegten oder zu verlegenden Leitung
aufbringbar ist.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Lage und zur Ortung von
Leckagen und/oder Havariestellen einer unterirdisch verlegten
oder anderweitig nicht frei zugänglichen Rohrleitung oder eines
unterirdisch verlegten Kabels, wobei die Vorrichtung einen
elektrischen Leiter (2) oder eine leitfähige Schicht zur elek
tromagnetischen Bestimmung der Lage der Rohrleitung (1), des
Kanals oder des Kabels und einen faseroptischen Lichtwellen
leiter (3) zur Leckageortung und/oder zur Bestimmung von
Havariestellen und/oder zur laufenden Ermittlung von Wärmever
lusten einer Fernwärmetrasse aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Leiter (2) ein metallischer Leiter oder eine leitfähige
Schicht in oder auf einem Warnband ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Leiter (2) eine leitfähige Beschichtung ist, welche auf
eine Rohrleitung mit mindestens nicht leitfähigen Abschnitten,
z. B. den Muffen, aufgebracht ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der faseroptische Lichtwellenleiter eine leitfähige Umhüllung
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der elektrische Leiter ein aufbringbares, vorzugsweise selbst
klebendes Band ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zu ortende Rohrleitung aus Keramik, Kunststoff, Stahl- und
Spannbeton, unbewehrtem Beton oder Verbundsystemen wie z. B.
Kunststoffmantel oder -medienrohre besteht, welche mit einer
leitfähigen Beschichtung versehen ist und/oder einen inte
grierten Leiter aufweist.
7. Verfahren zur Bestimmung der Lage einer unterirdisch ver
legten oder anderweitig nicht vollständig frei zugänglichen
Rohrleitung, wobei bei gewünschter Lageortung ein elektrischer
Leiter in die Rohrleitung eingebracht, insbesondere eingezogen
oder ein dort bereits vorhandener elektrischer Leiter mit einem
elektrischen Signal beaufschlagt wird, so daß eine Ortung durch
Signalmessung und Signalverfolgung möglich wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei metallischen, elektrisch abschirmenden oder im Rohrinneren
mit einer isolierenden Schicht versehenen metallischen Rohren
oder Rohrleitungen ein frequenzseitig durchstimmbares Hoch
frequenzsignal verwendet wird, um jeweils einen maximalen
Energieeintrag durch kapazitive Energieübertragung oder
Kopplung zur metallischen Außenhülle zur sicheren Ortung
einzustellen.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich ein faseroptischer Sensor an der Rohrleitung ange
bracht wird, um anhand gemessener Temperaturanomalien auf
Havariestellen oder Leckagen zu schließen.
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---|---|---|---|---|
DE102007025494A1 (de) * | 2007-06-01 | 2008-12-04 | Schilli, Bernd, Dipl.-Ing. (FH) | Leistungsstarker elektrischer Leitungssucher für Kabel und Rohre zur Ortung, Verfolgung und Tiefenmessung. Einbringen eines Metalldrahts in Kunststoffrohre zur Möglichkeit der späteren Leitungsverfolgung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19725431A1 (de) | 1998-05-28 |
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