DE19723858A1 - Vorrichtung zum Beheizen einer Scheibe - Google Patents
Vorrichtung zum Beheizen einer ScheibeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Beheizen
einer Scheibe nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Es sind Heizeinrichtungen für Windschutzscheiben oder Heck
scheiben eines Kraftfahrzeugs bekannt, die bei einem Belag
auf der Scheibe, z. B. Eis oder Kondensat, durch Erwärmen der
Scheibe diese vom Belag befreien. Die Heizeinrichtung weist
dabei einen Widerstandsheizdraht auf, der schleifenförmig
auf der Scheibe angebracht ist und bei Bestromung Wärme er
zeugt. Die Heizeinrichtung wird manuell vom Fahrer des
Kraftfahrzeugs eingeschaltet. Die Ausschaltung erfolgt eben
falls manuell oder zeitverzögert mit einer Zeitschaltung.
Nachteilig ist hierbei, daß das Einschalten der Heizeinrich
tung nicht rechtzeitig mit der Bildung des Belags erfolgt,
weil der Fahrer des Kraftfahrzeugs den Belag erst wahrnimmt,
wenn bereits eine eingeschränkte Sicht besteht. Dies stellt
ein Sicherheitsrisiko dar.
Weiterhin nachteilig ist, daß das Ausschalten verspätet er
folgt, da der Fahrer nach Behebung der Sichtbehinderung ver
gißt die Heizeinrichtung auszuschalten oder die Zeitschal
tung unabhängig von dem Zustand der Scheibe die Heizeinrich
tung eingeschaltet hält. Dabei wird in unnötiger Weise Strom
verbraucht, die Batterie belastet und der Widerstandsheiz
draht verschlissen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß Ein- und
Ausschalten der Scheibenheizung zu optimieren, indem die
Heizeinrichtung in Abhängigkeit einer Benetzung einer Schei
be gesteuert wird.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen er
geben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale. Besonders vor
teilhaft ist, daß die Vorrichtung mindestens einen Feuchtig
keitssensor aufweist, der die Benetzung auf der Außenseite
und/oder der Innenseite einer Scheibe erfaßt. So können Sen
sorsignale eines bereits im Kraftfahrzeug auf der Wind
schutzscheibe vorhandenen Feuchtigkeitssensors zur Ansteue
rung der Heizeinrichtung herangezogen werden. Zusätzlich zu
diesem kann ein weiterer Feuchtigkeitssensor verwendet wer
den, der das auf der Innenseite der Scheibe vorhandene Kon
densat detektiert. Weiterhin wird dieser weitere Feuchtig
keitssensor auch alleine verwendet.
Vorteilhaft ist hierbei, das der weitere Feuchtigkeitssensor
mit einem Teil eines bereits vorhandenen Wider
standsheizdrahts auf oder in der Scheibe zusammenwirkt.
Alternativ hierzu ist es vorteilhaft lediglich einen Feuch
tigkeitssensor zu verwenden, der aufgrund seines Aufbaus und
seines Wirkungsprinzips in der Lage ist, auf Außenseite und
Innenseite der Scheibe einen Belag zu erfassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Es zeigt Fig. 1 ein vereinfachtes Blockschaltbild
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 eine erfindungs
gemäße Heizeinrichtung mit Gebläse.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Beheizen einer nicht dar
gestellten Scheibe durch eine Heizeinrichtung 10, die durch
eine Steuerung 12 über Steuersignale 14 angesteuert wird.
Die Steuerung 12 erhält erste Sensorsignale 16 eines ersten
Feuchtigkeitssensors 18, zweite Sensorsignale 20 eines zwei
ten Feuchtigkeitssensors 22, sowie Schaltsignale 26 eines
Bedienschalters 24.
Der erste Feuchtigkeitssensor 18 ist beispielsweise ein op
tischer Feuchtigkeitssensor, der auf der Innenseite einer
Scheibe angebracht ist, um einen Belag durch Regen, Nebel,
Eis oder Verschmutzung auf der Außenseite der Scheibe im
Wischbereich eines Scheibenwischers zu detektieren. Übli
cherweise werden, wie gestrichelt angedeutet, die Sensorsi
gnale 16 des ersten Feuchtigkeitssensors 18 einer an sich
bekannten Scheibenwischersteuerung zur automatischen An
steuerung des Scheibenwischers zugeführt (z. B. DE 195 19 485 A1
).
Die bei dem optischen Feuchtigkeitssensor 18 in die Scheibe
eingekoppelte Senderstrahlung bekannter Intensität wird an
Außenseite und Innenseite der Scheibe entlang einer Meß
strecke des Sensors 18 totalreflektiert und an einer be
stimmten Stelle aus der Scheibe ausgekoppelt und durch einen
Empfänger erfaßt. Bei einer Benetzung der Scheibe ändert
sich lokal der Brechungsindex, so daß die Strahlung teilwei
se bereits entlang der Meßstrecke ausgekoppelt wird. Die
durch den Empfänger erfaßte Restlichtintensität ist daher
ein Maß für den Benetzungsgrad der Scheibe.
Zur bedarfsgerechten Ansteuerung der Heizeinrichtung 10 für
eine Heckscheibe ist die Erkennung von Eis auf der Außensei
te der zu heizenden Heckscheibe notwendig. Bei einem opti
schen Feuchtigkeitssensor 18 führt eine Eisschicht auf der
Meßstrecke der Scheibe zu einer nahezu vollständigen Aus
kopplung der Strahlung und damit zu einem Abfall des Sensor
signales 16 auf ungefähr Null. Die Steuerung 12 wird auf
grund des erhaltenen Sensorsignales 16 über das Steuersignal
14 die Heizeinrichtung 10 aktivieren. Ist die Eisschicht ab
getaut, dann steigt das Sensorsignal 16 an und die Steuerung
12 schaltet die Heizeinrichtung 10 aus. Die dafür notwendi
gen Ein- und Ausschaltschwellen sind beliebig vorgebbar und
in der Steuerung 12 abgelegt.
Bei Erkennung von Regen oder Nebel auf der Außenseite der
Heckscheibe durch den ersten Feuchtigkeitssensor 18, d. h.
bei einem nicht gegen Null gehendes Sensorsignal, wird dage
gen nicht notwendigerweise die Heizeinrichtung 10 einge
schaltet, da lediglich durch Beheizen der Scheibe ein Was
serbelag auf dieser nur langsam zu entfernen ist. Wenn je
doch gleichzeitig ein vorzugsweise feuchtigkeitsabhängiger
Scheibenwischbetrieb durch die Scheibenwischersteuerung ein
geleitet wird, wird die Heizeinrichtung 10 eingeschaltet.
Der zweite Feuchtigkeitssensor 22 detektiert einen Belag auf
der Innenseite der Heckscheibe, der häufig durch Kondensati
on von Luftfeuchtigkeit an der Scheibe entsteht. Dieses Kon
densat ist durch herkömmliche bekannte optische, kapazitive
oder resistive Feuchtigkeitssensoren detektierbar, z. B. ge
mäß DE 37 22 510 A1 oder DE 39 30 732 A1. Die feuchtigkeits
abhängigen zweiten Sensorsignale 20 werden in der Steuerung
12 ausgewertet und führen zum Einschalten der Heizvorrich
tung 10 der Heckscheibe, sobald ein Belag auf der Innenseite
der Scheibe erfaßt wird, und zum Ausschalten der Heizvor
richtung 10, wenn die Scheibe wieder trocken ist.
Der zweite Feuchtigkeitssensor 22 ist beispielsweise ein re
sistiver Feuchtigkeitssensor 22 und weist zwei auf unter
schiedlichem Potential liegende, einander gegenüberliegende
Leiterbahnen auf, die in der Scheibe derart eingebettet
sind, daß sie mit der Oberfläche der Innenseite der Scheibe
abschließen. Die Scheibe wirkt dabei als Isolator. Bei Be
netzung der Scheibe wird der Isolator überbrückt und der
ohmsche Widerstand des Feuchtigkeitssensors 22 nimmt ab. Das
der Steuerung 12 zugeführte zweite Sensorsignal 20 gibt dem
entsprechend den feuchtigkeitsabhängigen Widerstandswert
wieder.
Verwendet wird vorzugsweise dann ein resistiver Feuchtig
keitssensor 22, wenn die Heizeinrichtung 10 einen Wider
standsheizdraht 28 aufweist und dieser auf der Scheibenober
fläche schleifenförmig verlegt ist. Die Masseseite des Wi
derstandsheizdrahts 28 wirkt dabei gleichzeitig als Masse
leiterbahn des resistiven Feuchtigkeitssensors 22, wie in
Fig. 1 als Wirkverbindung 30 strichpunktiert gekennzeich
net. Diese wird von der zweiten Leiterbahn 32 des Feuchtig
keitssensors 22 in einem vorgegebenen Abstand schleifenför
mig umlegt, so daß zwischen Leiterbahn 32 und Wider
standsheizdraht 28 ein feuchtigkeitsabhängiger Widerstands
wert zu messen ist.
Ferner ist die Verwendung eines kapazitiven Feuchtigkeits
sensors 22 in Wirkverbindung 30 mit den Widerstandsheizdräh
ten 28 der Heizeinrichtung 10 möglich, so daß über eine Mes
sung der Kapazität zwischen den Drähten und deren Änderung
die Benetzung der Scheibe erfaßt und dementsprechend die
Heizeinrichtung 10 angesteuert wird.
In einem alternativen Ausführungsbeispiel wird der erste
Feuchtigkeitssensor 18 und/oder der zweite Feuchtigkeitssen
sor 22 auf der Frontscheibe angeordnet, so daß die Heizein
richtung der Frontscheibe durch den Belag auf der
Außen- und/oder Innenseite der Frontscheibe angesteuert wird.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der erste Feuch
tigkeitssensor 18 auf der Frontscheibe angeordnet. Dabei
wird bei Erkennen einer Eisschicht auf der Frontscheibe die
Heizeinrichtung 10 für die Heckscheibe eingeschaltet, da
dann ebenfalls, z. B. durch Nachtfrost oder Eisregen, eine
Eisschicht auf der Heckscheibe vorhanden ist. Hierbei weist
der erste Feuchtigkeitssensor 18 eine Heizung zum Beheizen
seines Meßbereichs auf, so daß in diesem Bereich der Front
scheibe das Eis abgetaut wird und damit indirekt über das
erste Sensorsignal 16 das Abtauen der Heckscheibe durch die
Steuerung 12 ermittelbar ist. Dafür ist über die Steuerung
12 der Ein- und Ausschaltzeitpunkt der Heizeinrichtung 10 in
Abhängigkeit des ersten Sensorsignales 16 vorgegeben, um die
unterschiedliche Heizleistung der Heizeinrichtung 10 und der
Heizung im Sensor 18 im Hinblick auf die daraus resultieren
de unterschiedliche Abtauzeit des Eises zu berücksichtigen.
Der zweite Feuchtigkeitssensor 22 entfällt oder wird unab
hängig vom ersten Feuchtigkeitssensor 18 wie oben beschrie
ben für die Benetzungserkennung der Front- oder Heckscheibe
verwendet.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird lediglich ein
Feuchtigkeitssensor 18 zum Erfassen der Benetzung der Außen
seite und der Innenseite einer Scheibe verwendet. Hierfür
geeignet ist beispielsweise ein optischer Feuchtigkeitssen
sor gemäß der älteren deutschen Patentanmeldung AZ 1 96 08
648, bei dem je nach Aufbau sowohl Strahlung an der Außen
seite als auch an der Innenseite der Scheibe durch Benetzung
auskoppelbar ist und somit Außenseite und Innenseite der
Scheibe als Meßstrecke nutzbar sind. Bei der Beheizung der
Scheibe ist zu berücksichtigen, daß die Heizeinrichtung 10
bzw. der Widerstandsheizdraht 28 die optischen Eigenschaften
der Meßstrecke nicht störend beeinflußt.
Weiterhin ist ein Bedienschalter 24 zur manuellen Betätigung
der Heizeinrichtung 10 vorgesehen, dessen Schaltsignale 26
der Steuerung 12 zugeführt werden. Dabei ist der Bedien
schalter 24 zum Ein- und Ausschalten der Heizeinrichtung 10
vorgesehen, um bei lediglich teilweisem Beschlagen der
Scheibe, die nicht durch einen der Feuchtigkeitssensoren 18,
22 detektiert wird, die Heizeinrichtung 10 manuell ein- und
auszuschalten. Die Eingänge der Feuchtigkeitssensoren 18, 22
und des Bedienschalters 24 sind in der Steuerung 12 über ein
ODER-Glied verknüpft.
Alternativ ist die Steuerung derart realisiert, daß der Be
dienschalter 24 zum Ein- und Ausschalten der gesamten Vor
richtung verwendet wird.
Außerdem ist es möglich, je nach Größe der von den Feuchtig
keitssensoren 18, 22 abgegebenen Sensorsignale 16, 20 die
Heizeinrichtung 10 in ihrer Leistung durch die Steuerung 12
abgestuft zu aktivieren.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird als Heizein
richtung 10 ein Heizgebläse 34 verwendet, das durch die
Steuerung 12 in Abhängigkeit der Sensorsignale 16, 20 eines
oder mehrerer Feuchtigkeitssensoren 18, 22 und des Bedien
schalters 24, wie bereits oben anhand des Ausführungsbei
spiels nach Fig. 1 beschrieben, angesteuert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ebenfalls geeignet, an
dere Scheiben beschlagsfrei zu halten, wie z. B. Kraftfahr
zeugscheinwerfer, Fensterscheiben in Bussen oder Bahnen, Ba
dezimmerfenster, Scheiben in Gewächshäusern und Zoologischen
Gärten oder dergleichen.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Beheizen einer Scheibe, insbesondere ei
ner Kraftfahrzeugscheibe, mit einer die Scheibe heizenden
Heizeinrichtung (10), insbesondere Widerstandsheizdrähten
(28), und einer Steuerung (12), dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung wenigstens einen Feuchtigkeitssensor
(18, 22) aufweist, der eine Benetzung dieser oder einer wei
teren in einem Bereich zu beheizenden Scheibe erfaßt und in
Abhängigkeit von der Benetzung ein Sensorsignal (16, 20) an
die Steuerung (12) abgibt und daß die Heizeinrichtung (10)
in Abhängigkeit des Sensorsignales (16, 20) durch die Steue
rung (12) ansteuerbar, insbesondere ein- und ausschaltbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Feuchtigkeitssensor (18, 22) die Benetzung auf der Au
ßenseite und/oder der Innenseite dieser und/oder der weite
ren Scheibe erfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Feuchtigkeitssensor (18) zur Messung der Benetzung der
Scheibenaußenseite ein optischer Feuchtigkeitssensor ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Feuchtigkeitssensor (22) zur Messung der Benetzung der
Scheibeninnenseite ein resistiver oder kapazitiver Feuchtig
keitssensor ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Feuchtigkeitssensor (22) durch einen Teil der Wider
standsheizdrähte (28) der Heizeinrichtung (10) gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (10) ein Heizgebläse (34) aufweist.
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