DE19723650A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines Stellgeräts - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines StellgerätsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Überwachung eines Stellgeräts mit mindestens einem Stellantrieb,
einem Ventil, einer Spindel und einem Stellungsregler.
Die Überwachung von Stellgeräten zur Steuerung einer korrekten
Funktionsfähigkeit ist im Interesse der Kostensenkung und Erhöhung
der Sicherheit von steigender Bedeutung. So ist es, beispielswei
se, zur Steigerung der Effizienz wünschenswert, den Stillstand von
Prozeßanlagen durch Ausfall von Komponenten zu verhindern. Zu
diesem Zweck ist ein rechtzeitiger Austausch, beispielsweise, von
Verschleißkomponenten sehr wichtig, wobei jedoch ein zu früher
Austausch zu unnötig hohen Wartungskosten und zeitlichen Ausfällen
führt. Zur Optimierung der Wartungs- und Reparaturmaßnahmen ist es
deshalb notwendig, Überwachungsmaßnahmen durchzuführen, die Infor
mationen über den Zustand der Anlage insbesondere der Stellgeräte
und ihrer Komponenten geben.
Die möglichen Fehlerquellen können stark variieren und umfassen
insbesondere folgende bekannte Defekte:
- - falsch angezogene und verschlissene Dichtungen (z. B. Stopfbuchsenpackungen);
- - gebrochene Spindel;
- - gebrochene Feder (im Membranantrieb);
- - gerissene Membran (im Membranantrieb);
- - niedriger Versorgungsdruck (bei elektropneumatischen Stellungsreglern); und/oder
- - Verschmutzung des Luftfilters (bei elektropneumatischen Stellungsreglern).
Es sind bereits einige Vorschläge zur Überwachung von Stellgeräten
bekannt. So offenbart die EP 0 637 713 ein Diagnose-System, das
einen mit verschiedenen Sensoren verbundenen Prozessor eines in
telligenten Stellungsreglers benutzt, um bei Abweichungen der ge
messenen Werte von zuvor gemessenen Kennlinien ein Alarmsignal
auszugeben. Die Sensoren erfassen dabei Körperschallspektren und
den Druck an einer Sicherheitsstopfbuchse, können aber auch den
Durchfluß am Ventil, den Eingangsdruck und die Ventilstellung er
fassen. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß zur Erfassung
aller Abhängigkeiten eine große Kennlinienschar zuvor aufgenommen
und gespeichert werden muß. Dies erfordert sowohl einen großen
Aufwand zur Bestimmung der Kennlinien, die die korrekte Funktion
kennzeichnen, als auch einen großen Speicher.
In der EP 0 708 389 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem die
Ventilstellung und die Stellgröße gemessen und gespeichert werden.
Die Daten werden dann an ein definiertes mathematisches Modell
angepaßt, und für jede Komponente wird mindestens ein kritischer
Parameter gewählt, so daß eine fehlerhafte Komponente des Stellge
räts durch Anpassung ("Fit") der aktuellen Meßdaten an das mathe
matische Modell mit Hilfe des berechneten kritischen Parameters
gefunden wird. Dieses Verfahren hängt jedoch nachteiligerweise in
starkem Maße von dem gewählten mathematischen Modell und der ge
schickten Wahl der kritischen Parameter ab. Die formale Beschrei
bung des Modells und der kritischen Parameter erfordert zusätzlich
eine geschickte Parameterwahl, um sowohl die Anpassung genügend
schnell und mit realisierbarem Aufwand lösbar zu machen als auch
die kritischen Parameter aussagekräftig und empfindlich gegenüber
Störungen zu wählen. Prinzipiell ähnelt das Vorgehen der Vorgabe
von Kennlinien mit einem Toleranzband für die korrekte Stellge
rätfunktion. Der kritische Parameter definiert dabei die Toleranz,
und die Berechnungen werden zu einem mathematischen Variations
problem bei der Anpassung. Die Lösbarkeit dieser Anpassung, ins
besondere bei einer größeren Zahl an kritischen Parametern, wird
je nach Art des Modells zu einem anspruchsvollen mathematischen
Problem. Vor allem die prozeßnahe Realisierung, wie sie oft direkt
am Stellgerät mit eigensicherer Elektronik erforderlich ist, wirft
weitere Probleme auf, die das Verfahren in vielen Fällen nicht
praktikabel werden läßt.
In der DE 42 33 301 ist ein Stellungsregler beschrieben, der das
Erkennen einer Fehlfunktion von Stellungsregler oder Stellgerät
ermöglicht. Dazu wird das Auftreten einer erheblichen Sollwert
änderung detektiert und die benötigte Zeit zur Annäherung des Ist
werts an einen entsprechenden Sollwert überwacht, so daß der Ver
gleich des Istwerts mit dem Sollwert das Erkennen einer Fehlfunk
tion ermöglicht. Die Möglichkeit, mit einem derartigen Stellungs
regler ebenfalls die Art des Fehlers zu bestimmen, ist allerdings
nur schwer realisierbar. Auch ist die Zuverlässigkeit der Über
wachung dadurch beschränkt, daß die Annäherung des Istwerts an den
Sollwert relativ lange Zeiten benötigt und während dieser Zeiten
vorhandene Sollwertänderungen oder Störungen das Ergebnis ver
fälschen oder gänzlich unbrauchbar werden lassen.
Ein anderes Verfahren zur Überwachung eines Stellgeräts mit einem
elektropneumatischen Stellungsregler ist in der DE 44 19 548 be
schrieben, bei dem dem Steuerdruck ein in der Amplitude veränder
liches Testsignal überlagert und aus dem Zusammenhang zwischen
diesem Testsignal und der Bewegung des zu regelnden Systems auf
den Zustand des Stellgeräts geschlossen wird. Dieses Verfahren er
möglicht durch Überlagerung des Testsignals zwar die Überwachung
der Hysterese, die vor allem die Reibung an einer Kegelstange
kennzeichnet, jedoch sollte die Ausgangsposition für die Durchfüh
rung dieses Verfahrens eine konstante Ventilstellung sein, um das
Einsetzen einer Bewegung festzustellen. Das Verfahren ist deswegen
nur aus einer Ruheposition und nicht aus einer Ventilbewegung her
aus anwendbar.
Auch die nicht vorveröffentlichte deutsche Patentanmeldung P 196
43 297.9 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Über
wachung von Stellgeräten, wobei die Zeitdifferenz zwischen dem
Ansteuern einer Antriebsschalteinheit und dem möglichen Ansprechen
eines der vorhergehenden Ruhestellung des Stellgeräts zugeordneten
Positionssignalgebers kontrolliert und daraus auf den Zustand des
Stellgeräts geschlossen wird. Ähnlich dem Verfahren gemäß der
DE 44 19 548 ist die Ruhestellung des Stellgeräts jedoch eine Aus
gangsbedingung, was den Anwendungsbereich nachteiligerweise
einschränkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das gattungsge
mäße Verfahren und die entsprechende Vorrichtung zur Überwachung
eines Stellgeräts derart weiterzuentwickeln, daß die Nachteile des
Stands der Technik überwunden werden, d. h., daß insbesondere eine
Überwachung aus einem Bewegungszustand des Stellgeräts heraus aus
führbar ist, ohne den Einsatz zusätzlicher Sensorik, und der Zu
stand des Stellgeräts möglichst umfassend beschrieben werden kann.
Der das Verfahren betreffende Aufgabenteil wird erfindungsgemäß
durch folgende Schritte gelöst:
- a) Ermitteln einer ersten Ventilstellung zu einem ersten Zeitpunkt;
- b) Erzeugen einer Kraft durch den Stellantrieb aufgrund von Stellgrößenänderungen zum wohldefinierten, reproduzierbaren, stillstandsfreien und gleichförmigen Bewegen der mit dem Ven tilkörper des Ventils verbundenen Spindel in einer ersten Richtung;
- c1) Ändern der Stellgröße für den Stellantrieb am Ausgang des Stellungsreglers so, daß eine resultierende Kraft an der Spin del wirkt, welche die Bewegungsrichtung der Spindel zum er stenmal umkehrt, wobei die Stellgrößenänderungen ebenfalls wohldefiniert, reproduzierbar und gleichförmig sind, jedoch in entgegengesetzter zweiter Richtung wirken, und
- c2) Ermitteln eines zweiten Zeitpunkts und der dazugehörigen zwei ten Ventilstellung beim Auslösen der ersten Richtungsumkehr;
- d) Erfassen eines dritten Zeitpunkts, an dem die Spindel, auf grund unvermeidbarer Verzögerungen, nach der ersten Richtungs umkehr eine dritte Ventilstellung erreicht, die mit der zwei ten Ventilstellung in einem ersten festgelegten Zusammenhang steht;
- e) Definieren und Ermitteln einer ersten Zeitspanne zwischen dem zweiten Zeitpunkt und dem dritten Zeitpunkt; und
- f) Vergleichen der ersten Zeitspanne mit einem entsprechenden ersten Sollwert zum Bestimmen der Funktionsfähigkeit des Stellgeräts.
Dabei ist erfindungsgemäß bevorzugt, auch die folgenden Schritte
durchzuführen:
- g) Beibehalten der Bewegung der Spindel nach der ersten Zeit spanne und Bestimmen einer vierten Ventilstellung zu einem vierten Zeitpunkt sowie einer fünften Ventilstellung zu einem fünften Zeitpunkt;
- h) Berechnen einer ersten Geschwindigkeit der Bewegung aus dem vierten sowie dem fünften Zeitpunkt und der vierten sowie der fünften Ventilstellung; und
- i) Vergleichen der ermittelten ersten Geschwindigkeit mit einem entsprechenden zweiten Sollwert zum Bestimmen der Funktions fähigkeit des Stellgeräts.
Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist das zusätzliche
Durchführen der folgenden Schritte vorgesehen:
- j) Erzeugen einer Kraft durch den Stellantrieb aufgrund von Stellgrößenänderungen zum wohldefinierten, reproduzierbaren, stillstandsfreien und gleichförmigen Bewegen der mit dem Ven tilkörper des Ventils verbundenen Spindel in der zweiten Rich tung, die der der Bewegung von dem ersten Zeitpunkt bis zum Auslösen der ersten Richtungsumkehr entgegengesetzt ist;
- k1) Ändern der Stellgröße für den Stellantrieb am Ausgang des Stellungsreglers so, daß eine resultierende Kraft an der Spin del wirkt, welche die Bewegung der Spindel zum zweitenmal um kehrt, wobei die Stellgrößenänderungen ebenfalls wohldefi niert, reproduzierbar und gleichförmig sind, jedoch in der ersten Richtung wirken, und
- k2) Ermitteln eines siebten Zeitpunkts und der dazugehörigen sieb ten Ventilstellung beim Auslösen der zweiten Richtungsumkehr;
- l) Erfassen eines achten Zeitpunkts, an dem die Spindel, aufgrund unvermeidbarer Verzögerungen, nach der zweiten Richtungsumkehr eine achte Ventilstellung erreicht, die mit der siebten Ven tilstellung in einem zweiten festgelegten Zusammenhang steht;
- m) Definieren und Ermitteln einer zweiten Zeitspanne zwischen dem siebten Zeitpunkt und dem achten Zeitpunkt; und
- n) Vergleichen der zweiten Zeitspanne mit einem entsprechenden dritten Sollwert zum Bestimmen der Funktionsfähigkeit des Stellgeräts.
Dabei ist bevorzugt, daß ferner die folgenden Schritte durchge
führt werden:
- o) Beibehalten der Bewegung der Spindel nach der zweiten Zeit spanne und Bestimmen einer Ventilstellung zu einem folgenden Zeitpunkt sowie einer neunten Ventilstellung zu einem neunten Zeitpunkt;
- p) Berechnen einer zweiten Geschwindigkeit der Bewegung aus be sagtem folgenden sowie dem neunten Zeitpunkt und den dazugehörigen Ventilstellungen; und
- q) Ve
- rgleichen der ermittelten zweiten Geschwindigkeit mit einem entsprechenden vierten Sollwert zum Bestimmen der Funktions fähigkeit des Stellgeräts.
Ferner schlägt die Erfindung vor, daß die zweite Ventilstellung im
wesentlichen mit der dritten Ventilstellung zusammenfällt.
Es kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, daß die siebte Ven
tilstellung im wesentlichen mit der achten Ventilstellung zusam
menfällt.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist weiterhin, daß die dem Auslösen der
ersten Richtungsumkehr zugeordnete Ventilstellung der dem Auslösen
der zweiten Richtungsumkehr zugeordneten Ventilstellung im wesent
lichen entspricht, wobei die Bewegungsrichtung während der ersten
Richtungsumkehr entgegengesetzt der während der zweiten Richtungs
umkehr ist.
Auch schlägt die Erfindung vor, daß die Stellgrößenänderungen je
weils direkt vor und nach der ersten und/oder zweiten Richtungsum
kehr in Art und Betrag im wesentlichen gleich sind.
Es kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, daß der Anfangszeit
punkt und der Endzeitpunkt der ersten Zeitspanne einen festgeleg
ten zeitlichen Abstand zu dem zweiten Zeitpunkt bzw. dem dritten
Zeitpunkt hat, und/oder zu dem Anfangszeitpunkt und dem Endzeit
punkt der ersten Zeitspanne ein festgelegter Positionsabstand der
zugehörigen Ventilstellungen zu der dem Auslösen der ersten Rich
tungsumkehr zugeordneten Ventilstellung vorliegt.
Ebenso kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß der Anfangszeit
punkt und der Endzeitpunkt der zweiten Zeitspanne einen festgeleg
ten zeitlichen Abstand zu dem siebten Zeitpunkt bzw. dem achten
Zeitpunkt hat, und/oder zu dem Anfangszeitpunkt und dem Endzeit
punkt der zweiten Zeitspanne ein festgelegter Positionsabstand der
zugehörigen Ventilstellungen zu der dem Auslösen der zweiten Rich
tungsumkehr zugeordneten Ventilstellung vorliegt.
Ferner schlägt die Erfindung vor, daß der Anfangszeitpunkt der
ersten Zeitspanne im wesentlichen mit dem zweiten Zeitpunkt zusam
menfällt, und/oder der Endzeitpunkt der ersten Zeitspanne im we
sentlichen mit dem dritten Zeitpunkt zusammenfällt.
Ebenso wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Anfangszeit
punkt der zweiten Zeitspanne im wesentlichen mit dem siebten
Zeitpunkt zusammenfällt, und/oder der Endzeitpunkt der zweiten
Zeitspanne im wesentlichen mit dem achten Zeitpunkt zusammenfällt.
Die Erfindung schlägt ferner vor, daß der Anfangszeitpunkt der
ersten Geschwindigkeitsmessung im wesentlichen dem dritten Zeit
punkt entspricht.
Vorteilhafterweise kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, daß
der Anfangszeitpunkt der zweiten Geschwindigkeitsmessung im
wesentlichen dem achten Zeitpunkt entspricht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner gekennzeichnet durch
eine dritte und vierte Richtungsumkehr, die zu Zeitpunkten zwis
chen der ersten und zweiten Richtungsumkehr ausgelöst werden.
Dabei ist erfindungsgemäß bevorzugt, daß der Zeitpunkt des Aus
lösens der dritten Richtungsumkehr mit dem Endzeitpunkt des Mes
sens der ersten Geschwindigkeit im wesentlichen zusammenfällt.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfahren während des normalen Regelbetriebs des Stellgeräts
durchgeführt wird, indem die Art der Bewegung der mit dem Ventil
körper verbundenen Spindel zeitlich überwacht, die Meßwerte für
Ventilstellung und zugehörigen Zeitpunkt zumindest für kurze Zeit
räume gespeichert und bei Auftreten einer Richtungsumkehr die An
wendbarkeit des Verfahrens geprüft und gegebenenfalls durchgeführt
wird.
Eine andere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren durchgeführt wird, indem der normale Regelbetrieb des
Stellgeräts kurzzeitig abgeschaltet wird und ein Testsignal die
zur Durchführung des Verfahrens notwendigen Bewegungen der Spindel
erzwingt.
Dabei kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, daß durch das
Testsignal die erste und/oder zweite Richtungsumkehr zu dem Zeit
punkt erzwungen wird, an dem eine vorgegebene Ventilstellung er
reicht wird.
Ferner schlägt die Erfindung vor, daß das Testsignal das Ventil
nach Durchführen der Überwachung wieder in die Ventilstellung zu
Beginn derselben bringt.
Ebenfalls vorgesehen ist, daß zur Kennzeichnung der Funktions
fähigkeit des Stellgeräts eine Diagnose mit Hinweisen zu verschie
denen Komponenten des Stellgeräts erfolgt.
Der die Vorrichtung betreffende Teil der Aufgabe zur Durchführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird dadurch gelöst, daß der
Stellungsregler einen Aufnehmer zur Messung von Ventilstellungen
und einen Mikroprozessor umfaßt, daß der Mikroprozessor über einen
Zeittakt verfügt und mit einer Speichereinheit sowie einer Ausga
beeinheit für Fehlerstatusmeldungen verbunden ist, und daß in der
Speichereinheit Ventilstellungen, Zeiten sowie Zeitdifferenzen und
entsprechende Sollwerte speicherbar sind.
Dabei ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Fehlerstatusmel
dung bei Auftreten von Defekten einen Hinweis auf die Art des Feh
lers umfaßt.
Ferner kann vorgesehen sein, daß die Signalverbindungen über ein
Feldbussystem realisiert sind, und daß die Analyse von Fehlersta
tussignalen über das Feldbussystem von dem Stellgerät getrennt
ist.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß der Stellantrieb ein pneuma
tischer Antrieb ist, der zur Realisierung einer definierten
gleichmäßigen Bewegung in eine Richtung von einem elektropneuma
tischen Stellungsregler mit aufeinanderfolgenden Pneumatik-Pulsen
gleicher Länge ansteuerbar ist.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellungsregler ein elektropneumatischer Stellungsregler
ist, der zwei Ventile umfaßt, von denen zur Realisierung einer
definierten gleichmäßigen Bewegung nur eines von beiden ange
steuert ist, um entweder Zuluft- oder Abluft-Pulse zu erzeugen.
Schließlich kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, daß über
den Stellungsregler gleichmäßige minimale Zuluft- oder Abluft-Pulse
erzeugbar sind, die eine kontinuierliche Bewegung der Spin
del bewirken.
Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß eine Umkehrbewegung einer Ventilspindel durch Stellgrößenän
derungen, die wohldefiniert, reproduzierbar und gleichförmig sind,
Informationen zur Überwachung des Zustands des Stellgeräts lie
fert, indem durch Messen sowie Verarbeiten von Ventilstellungen (h)
und der Zeitpunkte (t), zu denen die Ventilstellungen ein
genommen werden, während der Umkehrbewegung, ein Vergleich mit
Sollwerten und eine Diagnose erfolgen kann. Ferner kann während
Zeiten gleichförmiger Bewegung zusätzlich die Bewegungsgeschwin
digkeit bzw., im Falle vorgegebener Ventilstellungen, die zu
geordnete Laufzeit bestimmt werden. Außerdem können bei inver
tierter Bewegungsrichtung durch Wiederholen des Messens und Verar
beitens weitere Diagnosemöglichkeiten geliefert werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele im einzel
nen anhand von schematischen Zeichnungen beschrieben sind. Dabei
zeigt:
Fig. 1 den zeitlichen Verlauf der Ventilstellung bei der Durch
führung eines bevorzugten Verfahrens nach der Erfindung;
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf der Ventilstellung bei der Durch
führung eines alternativen bevorzugten Verfahrens nach
der Erfindung; und
Fig. 3 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In Fig. 1 ist in einem Koordinatensystem mit der Zeit t als Ab
zisse und der Ventilstellung h als Ordinate die Ventilstellung in
Abhängigkeit von der Zeit aufgetragen. Der Ursprung des Koordi
natensystems ist dabei willkürlich gewählt, und zu Beginn dieses
erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine erste Ventilstellung h1 zum
Zeitpunkt t1 ermittelt. Ein Ventil bewegt sich dabei mit kon
stanter Geschwindigkeit stillstandsfrei bis zum Zeitpunkt t2, an
dem die Ventilstellung h2 gemessen wird, die zusammen mit der Ven
tilstellung h1 die Bewegungsrichtung während des Anfangs des Ver
fahrens definiert. Zum Zeitpunkt t2 ändert dann ein Stellungsreg
ler an seinem Ausgang die Stellgröße für einen Stellantrieb der
art, daß eine resultierende Kraft an einer Spindel wirkt, welche
die Bewegung der Spindel umkehrt. Aufgrund von Verzögerungen, die
zum Erzeugen der Kraftänderungen am Antrieb und aufgrund von Träg
heit entstehen, bewegt sich das Ventil in der ursprünglichen Rich
tung über die Ventilstellung h2 hinaus, kommt dann zum Zeitpunkt tI
an der Ventilstellung hI zum Stillstand und bewegt sich anschließ-
end, nämlich ab dem Zeitpunkt tII, in die entgegengesetzte Rich
tung. Dabei wird wiederum die Ventilstellung h2 erreicht, und zwar
zum Zeitpunkt t3.
Das Auslösen der Richtungsumkehr zum Zeitpunkt t2 geschieht, indem
der Stellungsregler Stellgrößenänderungen von gleicher Art und
gleichem Betrag wie während der Anfangsbewegung vor der Rich
tungsumkehr erzeugt, jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen. Die für
die Richtungsumkehr benötigte Zeit ist dabei, beispielsweise, cha
rakteristisch für die Reibung einer Stopfbuchse, aber auch ge
brochene Antriebsfedern verändern diese Zeit. Die Richtungsumkehr
führt zu einem Stillstand des Ventils, wie in Fig. 1 dargestellt,
wobei die als endlich breites Plateau ausgeprägte Ventilstellung
hI während des Umkehrvorgangs genauer durch die Zeitspanne
zwischen den Zeitpunkten tI und tII als die zwischen den Zeit
punkten t2 und t3 charakterisiert ist. Die Zeitpunkte tI und tII
besitzen ferner einen fest eingestellten zeitlichen Abstand zu den
Zeitpunkten t2 und t3 in diesem Ausführungsbeispiel. Die für die
korrekte Funktionsweise zulässigen Sollwerte und deren tolerier
baren Toleranzen für besagte Zeitspanne zwischen den Zeitpunkten
tI und tII können in einem anfänglichen Initialisierungslauf be
stimmt oder aus allgemeinen theoretischen oder empirischen Zusam
menhängen ermittelt werden. Die aus der Zeitspanne zwischen den
Zeitpunkten tI und tII zum Vergleich mit einem Sollwert gebildete
Größe kann dabei natürlich eine Funktion wie z. B. ein Integral
über die Regelgröße sein. Je nach Richtung und Größe der Ab
weichung vom jeweiligen Sollwert werden als Ergebnis des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ein oder mehrere Signale erzeugt, das bzw.
die, beispielsweise, auf die korrekte Funktion, auf Federbruch im
Antrieb, auf zu stark angezogene oder verschlissene Stopfbuchsen,
auf eine ausgeschlagene Verbindung zwischen Stellenantrieb und
Ventil, auf ein blockiertes Ventil usw. hindeutet bzw. hindeuten.
Während der weiteren Bewegung kann durch Messung zweier Zeitpunkte
t4, t5 bei Erreichen zweier weiterer Ventilstellungen h4, h5 ferner
die Geschwindigkeit der Bewegung errechnet werden. Zu diesem Zweck
muß bei einer einfachen Ausführungsform der Erfindung nur die
Zeitspanne zwischen den Zeitpunkten t4 und t5 bestimmt werden, wenn
die Ventilstellungen h4 und h5 vorgegeben sind. Durch Vergleich der
berechneten Geschwindigkeit bzw. besagter Zeitspanne mit einem
entsprechenden Sollwert lassen sich zusätzliche Informationen über
den Zustand des Stellgeräts angeben.
Fig. 2 zeigt ähnlich der Fig. 1 ein Koordinatensystem in dem die
Ventilstellung h in Abhängigkeit von der Zeit t aufgetragen ist.
Der eingezeichnete Verlauf zeigt in schematischer Weise die Ven
tilstellung bei der Durchführung eines alternativen Verfahrens der
Erfindung, das durch ein Testsignal erzwungen ist. Das Verfahren
gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel umfaßt den mit Bezug auf
Fig. 1 beschriebenen Verlauf und ist dadurch erweitert, daß eine
zweite Richtungsumkehr, nämlich zu dem Zeitpunkt t7, aus entgegen
gesetzter Richtung wie zum Zeitpunkt t2, erzwungen und ausgewertet
wird, und zwar ebenfalls bei der Ventilstellung h2. Um die Ventil
stellung h2 zweimal von unterschiedlichen Richtungen anfahren zu
können, sind desweiteren mindestens zwei zusätzliche Richtungs
wechsel zu den Zeitpunkten t5 und t6 mit den Ventilstellungen h5
und h6 notwendig.
Nach dem in Fig. 2 gezeigten, erfindungsgemäßen Verfahren wird am
Anfang, d. h. zum Zeitpunkt t1, die Ventilstellung h1 ermittelt. Das
Ventil bewegt sich stillstandsfrei und mit konstanter Geschwindig
keit bis zum Zeitpunkt t2, zu dem die Richtungsumkehr ausgelöst
wird. Die Zeitspanne zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 ist wieder
ein Maß für die Funktionsfähigkeit des Stellgeräts, insbesondere
wird die Zeitspanne zwischen den Zeitpunkten tI und tII als Ver
gleichswert zu einem die korrekte Funktion kennzeichnenden Soll
wert herangezogen. Zur Bestimmung der Geschwindigkeit wird direkt
anschließend die Zeitspanne von t3 nach t5 verwendet, wobei die
Ventilstellungen h2 und h5 vorgegeben sind und eine Quotientenbil
dung dadurch vermeidbar ist. Die zu den Zeitpunkten t5 und t6 aus
gelösten Richtungsänderungen werden nicht ausgewertet, sondern
dienen nur zum Erreichen der Ventilstellung h2 mit im Vergleich
zum Zeitpunkt t2 entgegengesetzter Bewegungsrichtung. Die Zeit
spanne zwischen den Zeitpunkten t7 und t8 bzw. tIII und tIV mit der
Ventilstellung hIII dient ebenso wie die Zeitspanne zwischen den
Zeitpunkten t2 und t3 bzw. tI und tII der Zustandsbestimmung des
Stellgeräts. Nach der Richtungsumkehr wird zur Bestimmung der Ge
schwindigkeit in der invertierten Richtung die Zeitspanne zwischen
Zeitpunkten t8 und t9 mit den Ventilstellungen h2 und h6 gemessen.
Die Umkehrzeiten und Laufzeiten können insbesondere bei pneuma
tischen Stellantrieben unterschiedliche Sollwerte für verschiedene
Richtungen aufweisen. Beispielsweise verändert ein erniedrigter
Versorgungsdruck bei pneumatischen Stellgeräten in der Bewegungs
richtung, für die eine Erhöhung des Stelldrucks notwendig ist,
sowohl die Umkehrzeit als auch die Bewegungsgeschwindigkeit, wäh
rend in der Bewegungsrichtung, für die eine Erniedrigung des
Stelldrucks erfolgt, prinzipiell kein Einfluß vorhanden ist. An
dererseits erzeugt eine veränderte Stopfbuchsreibung in beiden
Richtungen unterschiedliche Umkehrzeiten aber nahezu unveränderte
Geschwindigkeiten der Bewegung. Bei auffälligen Abweichungen von
den Sollwerten kann somit besonders vorteilhaft aufgrund von ver
schiedenen richtungsabhängigen Abweichungen auf Art und Ort eines
Defekts geschlossen werden. Für diese Diagnosefunktion ist erfin
dungsgemäß vorgesehen, die Auswirkungen typischer Fehler und da
raus entstehende Kombinationen von Sollwertabweichungen in einer
Speichereinheit in der Art eines überprüfenden Fehlermusters ab
zulegen.
Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung
der soeben beschriebenen Verfahren zur Überwachung eines Stellge
räts 16 mit mindestens einem nicht gezeigten Stellantrieb, einem
nicht gezeigten Ventil und einem Stellungsregler 1. Die Vorrich
tung verfügt dabei über einen Aufnehmer 18 zur Messung der Ventil
stellung und einer Einheit 10, umfassend einen Mikroprozessor und
eine Speichereinheit. Der Mikroprozessor 10 verarbeitet die ge
messenen Zeiten und Ventilstellungen, führt Vergleiche mit in der
Speichereinheit über einen Sollwerteingang 20 abgelegten Sollwer
ten durch und ermittelt daraus ein Fehlerstatussignal, das über
einen Fehlerstatussignalausgang 36 an eine Ausgabeeinheit 40 über
tragen wird.
Eine vorteilhafte Vorrichtung nach der Erfindung besitzt einen
elektropneumatischen Stellungsregler 1, der zur Erzeugung de
finierter, reproduzierbarer Bewegungen minimale Zuluft- oder nach
Invertierung der Bewegungsrichtung Abluft-Impulse erzeugt. Für
elektropneumatische Stellungsregler 1, die zum Be- und Entlüften
des Stellantriebs zwei getrennte Ventile 12 und 14 besitzen, be
deutet dies eine kurzzeitige Ansteuerung des einen oder des an
deren Ventils 12 bzw. 14 über einen Zuluftsignalausgang 32 bzw.
einen Abluftsignalausgang 34. Das Ventil 12 schaltet dabei die
Verbindung zum Zulufteingang 24 und das Ventil 14 schaltet ent
sprechend den Abluftausgang 26.
In weiterhin günstiger Weise läßt sich die Vorrichtung gestalten,
wenn die Signalverbindungen über ein nicht gezeigtes Feldbussystem
realisiert sind und die Analyse des Fehlerstatussignals im Hin
blick auf mögliche Fehlerursachen sowie deren Kombinationen über
das Feldbussystem vom Stellgerät 16 getrennt ist und beispielswei
se auf einem nicht gezeigten Computer in der Leitwarte erfolgt.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen und in den
Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl ein
zeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der
Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
1
Stellungsregler
10
Mikroprozessor und Speicherein
heit
12
Ventil
14
Ventil
16
Stellgerät
18
Aufnehmer
20
Sollwerteingang
24
Zulufteingang
26
Abluftausgang
32
Zuluftsignalausgang
34
Abluftsignalausgang
36
Fehlerstatussignalausgang
40
Ausgabeeinheit
h1
h1
bis h6
, hI
, hIII
Ventilstellung
t1
t1
bis t9
, tI
bis tIV
Zeitpunkt
Claims (27)
1. Verfahren zur Überwachung eines Stellgeräts mit mindestens
einem Stellantrieb, einem Ventil, einer Spindel und einem Stel
lungsregler, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Ermitteln einer ersten Ventilstellung (h1) zu einem ersten Zeitpunkt (t1)
- b) Erzeugen einer Kraft durch den Stellantrieb aufgrund von Stellgrößenänderungen zum wohldefinierten, reproduzierbaren, stillstandsfreien und gleichförmigen Bewegen der mit dem Ven tilkörper des Ventils verbundenen Spindel in einer ersten Richtung;
- c1) Ändern der Stellgröße für den Stellantrieb am Ausgang des Stellungsreglers so, daß eine resultierende Kraft an der Spin del wirkt, welche die Bewegungsrichtung der Spindel zum er stenmal umkehrt, wobei die Stellgrößenänderungen ebenfalls wohldefiniert, reproduzierbar und gleichförmig sind, jedoch in entgegengesetzter zweiter Richtung wirken, und
- c2) Ermitteln eines zweiten Zeitpunkts (t2) und der dazugehörigen zweiten Ventilstellung (h2) beim Auslösen der ersten Rich tungsumkehr;
- d) Erfassen eines dritten Zeitpunkts (t3), an dem die Spindel, aufgrund unvermeidbarer Verzögerungen, nach der ersten Rich tungsumkehr eine dritte Ventilstellung (h2) erreicht, die mit der zweiten Ventilstellung (h2) in einem ersten festgelegten Zusammenhang steht;
- e) Definieren und Ermitteln einer ersten Zeitspanne (von tI nach tII) zwischen dem zweiten Zeitpunkt (t2) und dem dritten Zeit punkt (t3); und
- f) Vergleichen der ersten Zeitspanne (von tI nach tII) mit einem entsprechenden ersten Sollwert zum Bestimmen der Funktions fähigkeit des Stellgeräts.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende wei
tere Schritte:
- g) Beibehalten der Bewegung der Spindel nach der ersten Zeit spanne (von tI nach tII) und Bestimmen einer vierten Ventil stellung (h4) zu einem vierten Zeitpunkt (t4) sowie einer fünften Ventilstellung (h5) zu einem fünften Zeitpunkt (t5);
- h) Berechnen einer ersten Geschwindigkeit der Bewegung aus dem vierten sowie dem fünften Zeitpunkt (t4 und t5) und der vierten sowie der fünften Ventilstellung (h4 und h5); und
- i) Vergleichen der ermittelten ersten Geschwindigkeit mit einem entsprechenden zweiten Sollwert zum Bestimmen der Funktions fähigkeit des Stellgeräts.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet durch
folgende weitere Schritte:
- j) Erzeugen einer Kraft durch den Stellantrieb aufgrund von Stellgrößenänderungen zum wohldefinierten, reproduzierbaren, stillstandsfreien und gleichförmigen Bewegen der mit dem Ven tilkörper des Ventils verbundenen Spindel in der zweiten Rich tung, die der der Bewegung von dem ersten Zeitpunkt (t1) bis zum Auslösen der ersten Richtungsumkehr entgegengesetzt ist;
- k1) Ändern der Stellgröße für den Stellantrieb am Ausgang des Stellungsreglers so, daß eine resultierende Kraft an der Spin del wirkt, welche die Bewegung der Spindel zum zweitenmal um kehrt, wobei die Stellgrößenänderungen ebenfalls wohldefi niert, reproduzierbar und gleichförmig sind, jedoch in der ersten Richtung wirken, und
- k2) Ermitteln eines siebten Zeitpunkts (t7) und der dazugehörigen siebten Ventilstellung (h2) beim Auslösen der zweiten Rich tungsumkehr;
- l) Erfassen eines achten Zeitpunkts (t8), an dem die Spindel, aufgrund unvermeidbarer Verzögerungen, nach der zweiten Rich tungsumkehr eine achte Ventilstellung (h2) erreicht, die mit der siebten Ventilstellung (h2) in einem zweiten festgelegten Zusammenhang steht;
- m) Definieren und Ermitteln einer zweiten Zeitspanne (von tIII nach tIV) zwischen dem siebten Zeitpunkt (t7) und dem achten Zeitpunkt (t8); und
- n) Vergleichen der zweiten Zeitspanne (von tIII nach tIV) mit einem entsprechenden dritten Sollwert zum Bestimmen der Funktions fähigkeit des Stellgeräts.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch folgende wei
tere Schritte:
- o) Beibehalten der Bewegung der Spindel nach der zweiten Zeit spanne (von tIII nach tIV) und Bestimmen einer Ventilstellung (h2) zu einem folgenden Zeitpunkt (t8) sowie einer neunten Ventilstellung (h9) zu einem neunten Zeitpunkt (t9);
- p) Berechnen einer zweiten Geschwindigkeit der Bewegung aus be sagtem folgenden sowie dem neunten Zeitpunkt (t8 und t9) und den dazugehörigen Ventilstellungen (h2 und h9); und
- q) Vergleichen der ermittelten zweiten Geschwindigkeit mit einem entsprechenden vierten Sollwert zum Bestimmen der Funktions fähigkeit des Stellgeräts.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zweite Ventilstellung (h2) im wesentlichen
mit der dritten Ventilstellung (h2) zusammenfällt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die siebte Ventilstellung (h2) im wesentlichen mit
der achten Ventilstellung (h2) zusammenfällt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dem Auslösen der ersten Richtungsumkehr zugeord
nete Ventilstellung (h2) der dem Auslösen der zweiten Richtungsum
kehr zugeordneten Ventilstellung (h2) im wesentlichen entspricht,
wobei die Bewegungsrichtung während der ersten Richtungsumkehr
entgegengesetzt der während der zweiten Richtungsumkehr ist.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stellgrößenänderungen jeweils direkt vor und
nach der ersten und/oder zweiten Richtungsumkehr in Art und Betrag
im wesentlichen gleich sind.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anfangszeitpunkt (tI) und der Endzeitpunkt
(tII) der ersten Zeitspanne einen festgelegten zeitlichen Abstand
zu dem zweiten Zeitpunkt (t2) bzw. dem dritten Zeitpunkt (t3) hat,
und/oder zu dem Anfangszeitpunkt (tI) und dem Endzeitpunkt (tII)
der ersten Zeitspanne ein festgelegter Positionsabstand der zuge
hörigen Ventilstellungen (hI) zu der dem Auslösen der ersten Rich
tungsumkehr zugeordneten Ventilstellung (h2) vorliegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anfangszeitpunkt (tIII) und der Endzeitpunkt (tIV)
der zweiten Zeitspanne einen festgelegten zeitlichen Abstand zu
dem siebten Zeitpunkt (t7) bzw. dem achten Zeitpunkt (t8) hat,
und/oder zu dem Anfangszeitpunkt (tIII) und dem Endzeitpunkt (tIV)
der zweiten Zeitspanne ein festgelegter Positionsabstand der zuge
hörigen Ventilstellungen (hIII) zu der dem Auslösen der zweiten
Richtungsumkehr zugeordneten Ventilstellung (h2) vorliegt.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anfangszeitpunkt (tI) der ersten Zeitspanne
im wesentlichen mit dem zweiten Zeitpunkt (t2) zusammenfällt,
und/oder der Endzeitpunkt (tII) der ersten Zeitspanne im wesent
lichen mit dem dritten Zeitpunkt (t3) zusammenfällt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anfangszeitpunkt (tIII) der zweiten Zeitspanne
im wesentlichen mit dem siebten Zeitpunkt (t7) zusammenfällt,
und/oder der Endzeitpunkt (tIV) der zweiten Zeitspanne im wesent
lichen mit dem achten Zeitpunkt (t8) zusammenfällt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anfangszeitpunkt der ersten Geschwindigkeitsmes
sung im wesentlichen dem dritten Zeitpunkt (t3) entspricht.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anfangszeitpunkt (t8) der zweiten Geschwindig
keitsmessung im wesentlichen dem achten Zeitpunkt (t8) entspricht.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 14, gekennzeichnet
durch eine dritte und vierte Richtungsumkehr, die zu Zeitpunkten
(t5 und t6) zwischen der ersten und zweiten Richtungsumkehr ausge
löst werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zeitpunkt (t5) des Auslösens der dritten Richtungsumkehr mit dem
Endzeitpunkt des Messens der ersten Geschwindigkeit im wesentli
chen zusammenfällt.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren während des normalen Regelbetriebs
des Stellgeräts durchgeführt wird, indem die Art der Bewegung der
mit dem Ventilkörper verbundenen Spindel zeitlich überwacht, die
Meßwerte für Ventilstellung und zugehörigen Zeitpunkt zumindest
für kurze Zeiträume gespeichert und bei Auftreten einer Richtungs
umkehr die Anwendbarkeit des Verfahrens geprüft und gegebenenfalls
durchgeführt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verfahren durchgeführt wird, indem der normale
Regelbetrieb des Stellgeräts kurzzeitig abgeschaltet wird und ein
Testsignal die zur Durchführung des Verfahrens notwendigen Bewe
gungen der Spindel erzwingt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß durch
das Testsignal die erste und/oder zweite Richtungsumkehr zu dem
Zeitpunkt (t2) bzw. (t7) erzwungen wird, an dem eine vorgegebene
Ventilstellung (h2) erreicht wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das Testsignal das Ventil nach Durchführen der Überwachung
wieder in die Ventilstellung zu Beginn derselben bringt.
21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Kennzeichnung der Funktionsfähigkeit des
Stellgeräts eine Diagnose mit Hinweisen zu verschiedenen Komponen
ten des Stellgeräts erfolgt.
22. Vorrichtung zur Überwachung eines Stellgeräts mit mindestens
einem Stellantrieb, einem Ventil, einer Spindel und einem
Stellungsregler zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stel
lungsregler (1) einen Aufnehmer (18) zur Messung von Ventilstel
lungen und einen Mikroprozessor (10) umfaßt, daß der Mikroprozes
sor (10) über einen Zeittakt verfügt und mit einer Speichereinheit
(10) sowie einer Ausgabeeinheit (40) für Fehlerstatusmeldungen
verbunden ist, und daß in der Speichereinheit (10) Ventilstellun
gen, Zeiten sowie Zeitdifferenzen und entsprechende Sollwerte
speicherbar sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fehlerstatusmeldung bei Auftreten von Defekten einen Hinweis auf
die Art des Fehlers umfaßt.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalverbindungen über ein Feldbussystem realisiert sind,
und daß die Analyse von Fehlerstatussignalen über das Feldbussys
tem von dem Stellgerät getrennt ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stellantrieb ein pneumatischer Antrieb ist,
der zur Realisierung einer definierten gleichmäßigen Bewegung in
eine Richtung von einem elektropneumatischen Stellungsregler (1)
mit aufeinanderfolgenden Pneumatik-Pulsen gleicher Länge ansteuer
bar ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stellungsregler (1) ein elektropneumatischer
Stellungsregler ist, der zwei Ventile (12, 14) umfaßt, von denen
zur Realisierung einer definierten gleichmäßigen Bewegung nur
eines von beiden angesteuert ist, um entweder Zuluft- oder Abluft-Pulse
zu erzeugen.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß über
den Stellungsregler (1) gleichmäßige minimale Zuluft- oder Abluft-Pulse
erzeugbar sind, die eine kontinuierliche Bewegung der Spin
del bewirken.
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