DE4445058C2 - Regelventil mit einem druckmittelbetriebenen Antrieb und einem Stellungsregler - Google Patents
Regelventil mit einem druckmittelbetriebenen Antrieb und einem StellungsreglerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Regelventil mit einem druckmittelbetriebenen
Antrieb und einem Stellungsregler, sowie ein Verfahren zur Ermittlung
des Betriebszustandes und der Betriebsparameter eines solchen
Regelventiles gemäß Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2.
Ein Regelventil der gattungsgemäßen Art ist beispielsweise aus
DE 42 33 301 bekannt. Dabei wird die Regelgüte des Stellungsreglers
permanent überwacht. Bekanntermaßen besteht dieses System aus einem
Regelventil, einem pneumatischen Antrieb und einem Stellungsregler. Der
Stellungsregler erfaßt die Ist-Stellung des Regelventiles durch
Abtasten der Ventilspindel, welche Stellungsregler und Antrieb
verbindet. Dabei gibt der Stellungsregler als Stellgröße Druckluft an
den pneumatischen Antrieb aus, der damit die Ventilstellung beeinflußt.
Als Führungsgröße wird beim Stellungsregler beispielsweise ein 4 bis 20
mA-Signal zugeführt. Der Stellungsregler hat einen eingebauten
Mikrorechner. Dieser dient hierbei jedoch ausschließlich der
Überwachung der Regelgüte. Bei einem solchen Regelkreis gehen jedoch
viele, auch mechanische Parameter zum Teil mit einer erheblichen
Beeinflussung ein. Es gibt dabei mehrere bekannte Lösungsansätze, bei
denen die Kennlinie des Antriebsdruckes gegen den Ist-Wert der
Ventilspindel aufgetragen wird. Aus der Hysterese für aufwärts- und
abwärtsbewegen der Ventilspindel ergibt sich dann der gesuchte
Reibungswert, der beispielsweise eine erhebliche Beeinflussungsgröße
für die Güte der Regelung ist. Der Nachteil solcher Verfahren besteht
zumeist darin, daß ein zusätzlicher Sensor, nämlich ein Drucksensor im
Antrieb benötigt wird, der im übrigen die gesamte Anordnung teuer macht
und im übrigen den Stromverbrauch des Gerätes erhöht. Der
Stromverbrauch des Gerätes ist wegen den Auflagen beim Einsatz in
explosionsgefährdeten Bereichen von vehementer Bedeutung.
Aus der DE 37 27 008 A1 ist eine Anordnung mit einem pneumatischen Regelventil bekannt,
bei welchem die Stellung der Ventilstange über einen Hebel abgreifbar ist. Der auf den Hebel
umgesetzte Betätigungsweg der Ventilstange wird dabei in den Regler positionsermittelnd
eingespeist. Aus der entsprechenden Stellung erkennt der Regler die Öffnungs- oder
Schließstellung des Ventiles. Weitergehende elektronische Mittel zur dynamischen Erfassung
von Bewegungsabläufen sind nicht vorgesehen.
Aus der DE 42 33 301 C1 ist ebenfalls ein solches Ventil bzw. ein mit Stellungsregler
versehenes Ventil bekannt. Hierbei wird zwar ein Mikrorechner verwendet, der jedoch in einem
erheblich aufwendigen Verfahren Steuersignal-Istwerte mit zuvor eingegebenen Sollwerten
vergleicht. Daraus wird in Berücksichtigung längerer Integrationszeiten bei einer Abweichung
vom Soll-Steuersignal eine Fehlerstatusmeldung ausgelöst. Nachteilig ist hierbei, daß das
Verfahren recht aufwendig ist, und sich aus der Veränderung des Steuersignales nicht
zuverlässig auf eine Veränderung von Reibungsverhältnissen geschlossen werden kann. Bei
einer Veränderung des Steuersignales können auch elektrische oder andere Fehler vorliegen.
Die Zustandsermittlung in dieser Weise ist daher nicht aussagekräftig genug.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Regelventil der
eingangs genannten Art ohne zusätzlichen Sensor Änderungen der
Reibungswerte in der Regelung mitzuberücksichtigen.
Hauptverursacher bei einem Regelventil der gattungsgemäßen Art ist die
dynamische Dichtung, mit welcher die bewegliche Ventilspindel in die
einmündende Ventilkammer, in welchem das Ventilglied betätigt wird,
abgedichtet werden muß. Diese dynamische Dichtung ist oftmals als
Stopfbuchse ausgebildet, bei der die Stopfbuchsenpackung für den
Reibungswert verantwortlich ist. Darüber hinaus ist die Reibung zwar
eine lästige Größe jedoch muß diese Dichtung absolut dicht sein und
möglichst dauerhaft dicht bleiben. Es ist daher von erheblicher
Bedeutung, den Zustand der Dichtung ermitteln zu können. Eine Änderung
der Stopfbuchsenreibung bei eingestellter und unveränderter
Stopfbuchsenpackung ist daher ein Indiz für den Zustand der
Stopfbuchse, d. h. der Dichtung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Regelventil der
gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, daß der Zustand der
dynamischen Dichtung ohne Drucksensor ermittelt werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem Regelventil der gattungsgemäßen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stellungsregler einen
Mikrorechner aufweist, und desweiteren Mittel zur Ermittlung der
physikalischen Größenanfahrzeit, Anhaltezeit und Auslaufstrecke
enthalt, aus welchen unter Zuhilfenahme des Mikrorechners relative
Indexe ermittelt werden können, von denen auf die von der dynamischen
Dichtung erzeugten aktuellen Reibungswerte geschlossen werden kann.
Hinsichtlich eines Verfahrens der gattungsgemäßen Art wird die
gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Anfahrzeit, die Anhaltezeit
und die Auslaufstrecke der Ventilspindel ermittelt und daraus ein
Bewertungsindex errechnet wird, daß die jeweils ermittelten Indexe in
einem Speicher abgelegt und zyklisch oder lastwechselabhängig
aktualisiert werden, und daß bei einer zeitlichen Änderung der Indexe
auf eine Änderung der Reibungswerte der Dichtung geschlossen wird.
Es entfällt somit sowohl hinsichtlich der einrichtungsgemäßen als auch
der verfahrensgemäßen Erfindung die Anbringung eines Drucksensors im
Druckmittelsystem des Regelventiles. Der Zustand, d. h. mit anderen
Worten der Verschließzustand der dynamischen Dichtung, wird aus Größen
ermittelt, die ohnehin in den Regelprozeß eingehen. Die drei Größen
Anfahrzeit, Anhaltezeit und Auslaufstrecke sind wie folgt zu
definieren.
Wird der Stellungsreglerausgang vom Zustand neutral in den Zustand
belüftet geschaltet, so folgt das Ventil mit einer gewissen
Zeitverzögerung, nämlich der Anfahrzeit.
Wird der Stellungsregler vom Zustand belüftet in den Zustand neutral
geschaltet, so kommt das Ventil mit einer gewissen Zeitverzögerung zur
Ruhe, das entspricht der Anhaltezeit.
Während der Auslaufzeit wird die Auslaufstrecke zurückgelegt.
Aus diesen drei Parametern kann dann ein Index für den gesuchten
Reibungswert ermittelt werden. Das verfahren kann gemäß den
Unteransprüchen in vorteilhafter Weise noch weiterentwickelt werden,
indem individuelle Daten, wie Masse des bewegten Ventilkegels,
Antriebsgröße sowie Zuluftdruck an den Stellungsregler
mitberücksichtigt werden. Dies geschieht, indem in einem
Autokonfigurationslauf die drei genannten Parameter für ein gegebenes
Ventil ermittelt werden. Da sich die individuellen Ventildaten während
des Betriebes des Ventiles nicht ändern, muß eine Änderung der
Parameter durch eine Änderung der Stopfbuchsenreibung hervorgerufen
werden.
Außerdem kann sich während des Betriebes der Versorgung der Zuluftdruck
andern, was ebenfalls zu einer Änderung der drei Parameter führt.
Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß insbesondere die Daten für den
Betriebsfall "entlüftet" ermittelt werden, diese sind vom Zuluftdruck
unabhängig. Insbesondere kann vom Vergleich der beschriebenen drei
Parameter für den Betriebsfall belüftend und entlüftend auf den
Zuluftdruck oder eine Änderung des Zuluftdruckes geschlossen
werden.
Darüberhinaus kann auch noch eine Bewertung des Entlüftungsverhaltens
und des Unterschiedes zwischen Be- und Entlüftungsverhalten
als Parameter zur Bewertung bzw. zum Rückschluß auf die sich
ändernden Reibungswerte der dynamischen Dichtung hinzugenommen
werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer Figur dargestellt
und im nachfolgenden näher beschrieben.
Gezeigt wird ein Regelventil mit allen wichtigen Elementen.
Über einen Antrieb 1 wird eine Ventilspindel 2 betätigt, die
in eine Ventilkammer 3 hineinragt und an ihrem Ende ein Ventilglied
4 aufweist. Die Eintrittsstelle der Spindel 2 in die Ventilkammer
ist mittels einer dynamischen Dichtung, hier eine Stopfbuchse
6, abgedichtet. Die Bewegung der Ventilspindel 2 wird über
eine Wegrückmeldung 7 einem Stellungsregler 8 aktuell mitgeteilt,
der am Eingang eine elektrische Führungsgröße 12 (4 bis 20 mA
hat, desweiteren über Druckmittelanschlüsse, i.a. pneumatische
Anschlüsse, verfügt. Es ist dabei ein Hilfsenergiezuluftanschluß
9 vorgesehen, ferner ein Abluftanschluß 10 zur Entlüftung und
ein Druckluftausgang 11, welcher die Stellgroße zur Beaufschlagung
des Ventilspindelantriebes 1 liefert. Der Stellungsregler 8
enthält dabei einen Mikrorechner, der aus den entsprechenden
Daten die Stopfbuchsenreibung ermittelt. Die ermittelten
Reibungswerte bzw. Änderungen der Reibungswerte können dabei
über einen am Stellungsregler 8 vorzusehenden
Datenkommunikationsanschluß zu einer Leitstelle gegeben werden,
wo eine Änderung des Dichtungszustandes der Stopfbuchse 6
angezeigt wird. Innerhalb des Mikrorechners werden die
beispielsweise lastabhängig oder zyklisch aktualisierten
Reibungswerte in einem Speicherfeld abgelegt.
Claims (5)
1. Regelventil mit einem druckmittelbetriebenen Antrieb und einem Stellungsregler, bei dem
der Stellungsregler (8) Mittel zur Stellungsermittlung (7) der den Antrieb (1) und den
Stellungsregler (8) verbindenden Ventilspindel (2) aufweist, wobei die Ventilspindel (2) zur
Betätigung des Ventilgliedes (4) des Regelventiles in eine Ventilkammer über eine
dynamische Dichtung (6) abgedichtet einmündet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellungsregler (8) einen Mikrorechner aufweist, in welchem unter Zuhilfenahme
der Zeit die Ermittlung der physikalischen Größen Anfahrzeit, Anhaltezeit und
Auslaufstrecke vorgesehen ist, aus welchen durch den Mikrorechner relative Indexe
ermittelbar sind, die den jeweils von der dynamischen Dichtung erzeugten aktuellen
Reibungswert der Ventilspindel (2) repräsentieren.
2. Verfahren zur Ermittlung des Betriebszustandes und der
Betriebsparameter bei einem Regelventil, bei welchem ein
Ventilantrieb und ein Stellungsregler über eine Ventilspindel
verbunden sind, wobei die Ventilspindel zum Betätigen des
Ventilgliedes in eine Ventilkammer über eine dynamische Dichtung
abgedichtet einmündet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anfahrzeit, die Anhaltezeit und die Auslaufstrecke der
Ventilspindel ermittelt, und daraus ein Bewertungsindex errechnet
wird, daß die jeweils ermittelten Indexe in einem Speicher
abgelegt und zyklisch oder lastwechselabhängig aktualisiert werden
und daß bei einer zeitlichen Änderung der Indexe auf eine Änderung
der Reibungswerte der dynamischen Dichtung geschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anfahrzeit beim Schalten vom Zustand "neutral" in den
Zustand "Belüften" aus der Zeitverzögerung bestimmt wird, mit der
das Ventil hinsichtlich seiner Ventilgliedbewegung der Belüftung
folgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anhaltezeit beim Schalten vom Zustand "belüftet" in den
Zustand "neutral" aus der Zeitverzögerung bestimmt wird, mit der
das Ventil hinsichtlich seiner Ventilgliedbewegung folgt.
5. Verfahren zur Ermittlung des Betriebszustandes und der
Betriebsparameter bei einem Regelventil nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der ventiltypischen Betriebsparameter vor
Bewertung der Reibungswerte ein Autokonfigurationslauf durchgeführt
wird, bei welchem die ermittelten Parameter Ausgangspunkt für die
Ermittlung der Reibungswerte der dynamischen Dichtung sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4445058A DE4445058C2 (de) | 1994-06-02 | 1994-12-07 | Regelventil mit einem druckmittelbetriebenen Antrieb und einem Stellungsregler |
GB9511145A GB2290154B (en) | 1994-06-02 | 1995-06-02 | Control valve with a pressure medium-operated drive means and a position controller |
US08/459,492 US5644948A (en) | 1994-06-02 | 1995-06-02 | Control valve with a drive operated by a pressure medium and a position controller |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4420393 | 1994-06-02 | ||
DE4445058A DE4445058C2 (de) | 1994-06-02 | 1994-12-07 | Regelventil mit einem druckmittelbetriebenen Antrieb und einem Stellungsregler |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4445058A1 DE4445058A1 (de) | 1995-12-07 |
DE4445058C2 true DE4445058C2 (de) | 1997-09-18 |
Family
ID=6520329
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4445058A Expired - Fee Related DE4445058C2 (de) | 1994-06-02 | 1994-12-07 | Regelventil mit einem druckmittelbetriebenen Antrieb und einem Stellungsregler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4445058C2 (de) |
Families Citing this family (3)
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---|---|---|---|---|
DE29613138U1 (de) * | 1996-07-29 | 1997-09-04 | Siemens AG, 80333 München | Pneumatischer Regelantrieb sowie Verblockventil für einen derartigen pneumatischen Regelantrieb |
DE29613685U1 (de) * | 1996-08-07 | 1997-09-18 | Siemens AG, 80333 München | Stellungsregler für Antriebe sowie pneumatisches Regelventil mit einem derartigen Stellungsregler |
DE19723650B9 (de) * | 1997-06-05 | 2004-04-29 | Samson Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines Stellgeräts |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3727008A1 (de) * | 1987-08-13 | 1989-02-23 | Samson Ag | Anordnung mit einem pneumatischen regelventil |
DE4233301C1 (de) * | 1992-10-03 | 1994-02-17 | Samson Ag | Stellungsregler |
-
1994
- 1994-12-07 DE DE4445058A patent/DE4445058C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4445058A1 (de) | 1995-12-07 |
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