DE19723553A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Behälterkörpers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines BehälterkörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Be
hälterkörpers durch Tiefziehen eines Aluminiumbandes, das mit
Kunststoffmaterial innen kaschiert und außen lackiert ist und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei starren Dosen, beispielsweise Fischdosen werden Behäl
terkörper aus Flachmaterial, insbesondere Aluminiumband
oder Weißblechband, in der Materialstärke von ca. 200 µm
zur Vermeidung von Faltenbildung in 2 bis 3 Stufen tiefge
zogen. Der Behälterkörper besteht üblicherweise aus einer
Legierung vom Typ 3004 im Zustand H44.
Es sind auch Behälterkörper für Tiernahrung aus der Legie
rung 8011 bekannt, die in einer Materialstärke von 110 µm
im Zustand H0 in einer Stufe tiefgezogen werden können.
Diese Materialien besitzen eine nicht-ausreichende Beul
festigkeit, so daß nach den auf den Transportwegen üblichen
Stoß- und Preßbeanspruchungen die Behälterkörper zahlreiche
Beulen aufweisen.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vor
richtung anzugeben, um einen Behälterkörper vorzugsweise
einstufig aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung tief
ziehen zu können. Der dabei hergestellte, tiefgezogene
Aluminiumbehälter
soll eine hohe Rückstellkraft aufweisen, damit bei den auf
dem Transportwege üblichen Stoßbeanspruchungen keine Beu
lenbildung auftritt, sondern das Material sich selbsttätig
zurückstellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den An
sprüchen 1 und 5 angegebenen Merkmale gelöst. Es hat sich
gezeigt, daß bei einem Material aus der Legierungsgruppe
3004 der Glühzustand H44 eine Dickenreduzierung bei gleich
zeitiger Erhöhung der Beulfestigkeit durchführbar ist.
Als Verformungswerkzeug wird ein Tiefziehwerkzeug mit einer
Hubzahl von 80 bis 120 Hub/min und einer variablen Konizi
tät im Unterziehwerkzeug vorgeschlagen, wobei die Segmen
te/der Schieber in den Radien konisch ausgebildet sind.
Die Legierung des erfindungsgemäßen Typs 3004 ist durch
eine spezielle Verhältnisbildung der einzelnen Legierungs
parameter gekennzeichnet.
Diese Verhältnisbildung wirkt sich besonders günstig auf
die Tiefziehfähigkeit und auf die Ausbildung des Gefüges
(insbesondere die Kornverteilung) aus.
Im Zustand 3/4 "hart" ist das erfindungsgemäße Gefüge durch
eine besondere Phasenverteilung gekennzeichnet, die dadurch
erzielt wird, daß nach dem Walzvorgang eine Wärmebehandlung
(kurz anlaßgeglüht) durchgeführt wird, so daß das Material
teilweise (nicht vollständig) rekristallisiert ist.
Der Aufbau des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs besteht
aus 85 µm Aluminium mit einer Kaschierung von 30 µm Poly
propylen. Der Verbund wird sodann durch eine Außenlackie
rung ergänzt.
Alternativ kann die Kaschierung aus Polypropylen auch durch
eine Extrusionsbeschichtung ersetzt werden. Dieses hat den
Vorteil einer verbesserten Haftung, einer guten Temperatur
beständigkeit und Lösungsmittelfreiheit.
Der Lack (außen) wird mit einer Schichtdicke von 1,5 bis 4
g/m2 aufgetragen. Es ist darauf zu achten, daß der Lacktyp
nur geringe Aufrauhungen beim Tiefziehen und ein geringes
Wasseraufnahmevermögen beim Sterilisieren zeigt. Dieses
wird durch eine besonders geringe Porosität und eine gute
Gleitfähigkeit des Lackes erreicht.
Durch eine besondere Konstruktion des Ziehwerkzeuges kann
der Niederhalterdruck im einstufigen Tiefziehverfahren
unterhalb von 5 bar gehalten werden. Hierzu weist das Tief
ziehwerkzeug folgende Konstruktionsmerkinale auf:
- 1. Das Oberwerkzeug 1 weist einen umlaufenden Kragen K auf, dessen Innenwand 1 eine nach unten hin abnehmende Wandstärke besitzt. Dieses führt zu einer Abschrägung der Innenwand I von ca. 8°, die in Fig. 2 (Oberwerk zeugquerschnitt) dargestellt ist. Das Unterwerkzeug 2 ist ringförmig ausgebildet, wobei die Außenwand A eine obere und untere Wandschräge aufweist. Die obere Wand schräge A1 verläuft in einem Winkel von 24° gegenüber senkrechten und die untere Wandschräge A2 mit einem Winkel von 8°. In Fig. 4 ist das Unterwerkzeug in Querschnittsdarstellung gezeigt.
- 2. In den Eckpunkten des Unterwerkzeugs sind gemäß
Fig. 3 Ausschnitte 3.1 bis 3.4 für bewegliche Zieh
backen angeordnet. Diese können in Form von kippfähi
gen Fassetten gemäß Fig. 5, 6 ausgebildet werden.
Die beweglichen Ziehbacken sind zumindest in zwei Richtungen elastisch verschieblich bzw. nachgiebig. Dadurch entsteht ein Unterziehwerkzeug mit variabler Konizität.
Der erfindungsgemäße Aufbau eines Tiefziehwerkzeuges ist den
nachfolgenden Fig. 1 bis 6 beispielhaft zu entnehmen. Es
zeigen:
Fig. 1 Draufsicht auf ein Oberwerkzeug;
Fig. 2 Querschnitt durch ein erfindungsgemäßen Ober
werkzeug;
Fig. 3 Unterwerkzeug in Draufsicht;
Fig. 4a, 4b Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Unter
werkzeug;
Fig. 5, 6 Details nach Fig. 3 über die beweglichen Steu
ernocken.
In Fig. 1 ist das Tiefziehwerkzeug in Draufsicht dargestellt.
Man erkennt eine zentrale Bohrung 10 und vier im Randbereich
angeordnete Befestigungsbohrungen 11-14. Über in diese Bohrun
gen 11-14 eingeführte Maschinenschrauben 15 kann die horizon
tale Grundplatte 16 des Oberwerkzeugs mit der senkrecht hierzu
angeordneten rohrförmigen Wandung 17 verbunden werden. Die Wan
dung 17 weist eine Wandschräge I auf, wobei der Winkel zwischen
Wandschräge und vertikaler Achse S zwischen 5 und 10° vorzugs
weise 8° beträgt.
Das Unterwerkzeug gemäß Fig. 3 ist analog zum Oberwerkzeug
gemäß Fig. 1 mit einer mittigen Bohrung 18 für den Steuerzylin
der ausgestattet. Die Unterwerkzeug-Grundplatte 19 trägt Aus
schnitte 3.1 bis 3.4, die rotationssymmetrisch zur Bohrung 18
angeordnet sind. In den Ausschnitten 3.1-3.4 sind kippfähige
Fassetten in den Lagerpunkten 20-23 angeordnet.
Das selbe Teil in verschiedener Querschnittform zeigen Fig.
4a, 4b, wobei analog zu der aus Fig. 2 ersichtlichen Wandschrä
ge I eine Schrägfläche A mit den korrespondierenden Winkeln zur
Lotrechten T an der Außenwand des Werkzeugteiles 24 angeordnet
ist.
Fig. 4b zeigt eine weitere Ansicht in anderer Querschnittsebene
durch das erfindungsgemäße Unterwerkzeug, wobei in der Ausspa
rung 3.1-3.4 gemäß Fig. 3 kippfähige Fassetten 25, 26 an
zuordnen sind. Zur Verdeutlichung sind diese Fassetten als Zieh
backen in Fig. 5 im Querschnitt und in Fig. 6 als Draufsicht
dargestellt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Behälterkörpers durch Tief
ziehen eines Aluminiumbandes, das mit Kunststoffmaterial
innen kaschiert und außen lackiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus einer Aluminiumlegierung bestehend aus Silizium 0,14 bis 0,25%, Eisen 0,35 bis 0,50%, Kupfer 0,12 bis 0,17%, Mangan 1,0 bis 1,15%, Magnesium 1,0 bis 1,20%, Rest Aluminium und herstellungsbedingte Verunreinigungen, ein Behältermaterial mit der Wandstärke von 150 µm im Zu stand H44 hergestellt wird,
daß das Behältermaterial kurz anlaßgeglüht wird, bis eine teilweise Rekristallisation erfolgt ist und
daß das Behältermaterial mit 50 µm oder weniger Polypropy lenfolie kaschiert und mit 1,5 bis 4 g/m2 lackiert wird, woraufhin das Behältermaterial in einem Arbeitsgang zu einem Behälterkörper tiefgezogen wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß aus einer Aluminiumlegierung bestehend aus Silizium 0,14 bis 0,25%, Eisen 0,35 bis 0,50%, Kupfer 0,12 bis 0,17%, Mangan 1,0 bis 1,15%, Magnesium 1,0 bis 1,20%, Rest Aluminium und herstellungsbedingte Verunreinigungen, ein Behältermaterial mit der Wandstärke von 150 µm im Zu stand H44 hergestellt wird,
daß das Behältermaterial kurz anlaßgeglüht wird, bis eine teilweise Rekristallisation erfolgt ist und
daß das Behältermaterial mit 50 µm oder weniger Polypropy lenfolie kaschiert und mit 1,5 bis 4 g/m2 lackiert wird, woraufhin das Behältermaterial in einem Arbeitsgang zu einem Behälterkörper tiefgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältermaterial eine Wandstärke von weniger als 85
µm aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Behältermaterial mit einer Polypropylenfolie von 30
µm oder weniger kaschiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Behältermaterial eine Aluminiumlegierung bestehend
aus Silizium 0,14 bis 0,25%, Eisen 0,35 bis 0,50%, Kupfer
0,12 bis 0,17%, Mangan 1,0 bis 1,15%, Magnesium 1,0 bis
1,20%, 0,01 bis 0,03% Chrom, 0,03 bis 0,1% Zink und 0,01
bis 0,02% Titan, Rest Aluminium und herstellungsbedingte
Verunreinigungen verwendet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche bestehend aus einem Tiefziehwerk
zeug mit Ober- und Unterziehteil,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Unterziehteil bewegliche Ziehbacken am Umfang des
Ziehringes angeordnet sind und der Einlauf des Ziehwerkzeu
ges variablen Querschnitt aufweist.
6. Tiefziehwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ziehbacken in Form von kippfähigen Fassettenelemen
ten in den Eckpunkten der Ziehform angeordnet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997123553 DE19723553A1 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Behälterkörpers |
EP98108982A EP0885671A3 (de) | 1997-06-05 | 1998-05-18 | Verfahren und Vorrichtung zum Tiefziehen eines Behälterkörpers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997123553 DE19723553A1 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Behälterkörpers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19723553A1 true DE19723553A1 (de) | 1998-12-10 |
Family
ID=7831461
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997123553 Withdrawn DE19723553A1 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Behälterkörpers |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0885671A3 (de) |
DE (1) | DE19723553A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE50112971D1 (de) * | 2001-11-28 | 2007-10-18 | Hydro Aluminium Deutschland | Verfahren zur Herstellung von Rollformprodukten aus Aluminiumlegierung |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3344646A (en) * | 1961-03-15 | 1967-10-03 | Reynolds Metals Co | Method for making thin metal sheet tapered receptacles |
US4526625A (en) * | 1982-07-15 | 1985-07-02 | Continental Can Company | Process for the manufacture of continuous strip cast aluminum alloy suitable for can making |
EP0106362B1 (de) * | 1982-10-20 | 1988-02-10 | Vereinigte Aluminium-Werke Aktiengesellschaft | Tiefgezogener, kunststoffbeschichteter Aluminiumbehälter |
-
1997
- 1997-06-05 DE DE1997123553 patent/DE19723553A1/de not_active Withdrawn
-
1998
- 1998-05-18 EP EP98108982A patent/EP0885671A3/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0885671A2 (de) | 1998-12-23 |
EP0885671A3 (de) | 2002-05-22 |
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