DE19721721A1 - Verfahren zur Herstellung thermooptischer Schaltelemente - Google Patents
Verfahren zur Herstellung thermooptischer SchaltelementeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
thermooptischer Schaltelemente mit den im Oberbegriff
des Anspruch 1 genannten Merkmalen.
Es ist bekannt, bei der optischen Nachrichtenübertra
gung in optisch transparenten Netzen thermooptische
Schaltelemente einzusetzen. Diese werden beispiels
weise in optischen Schaltmatrizen verwendet, mittels
denen optische Signale beliebiger Eingänge auf belie
bige Ausgänge der Schaltmatrizen geschaltet werden
können. Hierzu weisen die thermooptischen Schaltele
mente Verzweigungskoppler auf, mittels denen optische
Eingangssignale an unterschiedliche Ausgänge geschal
tet werden können. Dies wird erreicht, indem in einem
Substrat angelegte Lichtwellenleiterstrukturen ge
zielt erwärmt werden, so daß infolge einer hiermit
verbundenen Änderung von Brechungsindizes die opti
schen Eingangssignale bestimmten optischen Ausgängen
zugeschaltet werden können.
Entscheidend für die thermooptische Schaltfunktion
ist eine gezielte thermische Beeinflussung der Licht
wellenleiterstrukturen. Hierzu müssen diese in einem
definierten Abstand zu einer die Temperatur der
Lichtwellenleiter beeinflussende thermische Einrich
tung angeordnet werden. Bekannt ist, Lichtwellenlei
ter-Vertiefungen mittels Ätzverfahren zu erzeugen, so
daß ein späteres Auffüllen der Vertiefungen mit dem
die Lichtwellenleiter ergebenen Material möglich ist.
Diese Verfahren gestatten ein hochpräzises Anlegen
der Lichtwellenleiter-Vertiefungen, sind jedoch rela
tiv aufwendig und erfordern das Einhalten exakt defi
nierter Prozeßparameter.
Bekannt ist ferner, die Lichtwellenleiter-Vertiefun
gen mittels einer Prägeeinrichtung zu erzeugen. Mit
dieser im Verhältnis einfachen Technik lassen sich
ebenfalls präzise Lichtwellenleiter-Vertiefungen er
reichen, jedoch ist deren Abstand zu einer die Tempe
ratur der Lichtwellenleiter beeinflussenden thermi
schen Einrichtung nicht exakt einjustierbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen bietet demgegenüber den Vorteil,
daß in einfacher Weise ein hochgenaues Erzeugen der
Lichtwellenleiter-Vertiefungen in einem massenhaft
reproduzierbaren, definierten Abstand zu den eine
Temperatur der Lichtwellenleiter beeinflussenden
thermischen Einrichtungen möglich ist. Dadurch, daß
die Lichtwellenleiter-Vertiefungen mittels einer
Einrichtung in das Substrat eingebracht werden, wobei
gleichzeitig mit den Lichtwellenleiter-Vertiefungen
Hilfsvertiefungen zur Einstellung eines definierten
Abstandes der Lichtwellenleiter-Vertiefungen zu den
thermischen Einrichtungen erzeugt werden, kann sehr
vorteilhaft über die die Hilfsvertiefungen ergebenden
Abschnitte der Einrichtung eine exakte Justage der
Lichtwellenleiter-Vertiefungen erfolgen. Durch die
die Hilfsvertiefungen ergebenden Abschnitte werden
quasi Abstandhalter in die Einrichtung integriert,
ohne daß diese zusätzlich in dem zu strukturierenden
Substrat und der Einrichtung anzuordnen wären. Mit
tels der Einrichtung lassen sich in Massenfertigung
thermooptische Schaltelemente herstellen, bei denen
exakt ein gleicher definierter Abstand zwischen den
Lichtwellenleiter-Vertiefungen und den thermischen
Einrichtungen eingehalten ist.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Einrichtung eine Prägeeinrichtung ist,
mittels der ein aus einem Siliziumsubstrat aufge
brachtes Substrat zur Erzeugung der Vertiefungen
geprägt wird.
Bevorzugt ist ferner eine Ausgestaltung der Erfin
dung, bei der die Einrichtung eine Verdrängungsein
richtung ist, die auf die thermische Einrichtung
aufgesetzt wird, und ein verbleibender Zwischenraum
zwischen der Verdrängungseinrichtung und der thermi
schen Einrichtung mit einem das die späteren Licht
wellenleiter umgebende Substrat, das vorzugsweise
flüssig ist, aufgefüllt wird, so daß nach Aushärtung
des aufgefüllten Substrates ebenfalls die Vertiefun
gen entstehen. Auch hierdurch lassen sich exakt defi
nierte Abstände zwischen den Lichtwellenleiter-Ver
tiefungen und der thermischen Einrichtung einstellen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs
beispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen, bei
denen in den Fig. 1 bis 5 Verfahrensschritte zur
Herstellung eines thermooptischen Schaltelementes
verdeutlicht sind, näher erläutert.
Anhand der Fig. 1 bis 5 wird der prinzipielle
Verfahrensablauf bei der Herstellung thermooptischer
Schaltelemente verdeutlicht. Zur Erläuterung wird die
Herstellung eines thermooptischen Schaltelementes mit
zwei Lichtwellenleiterstrukturen angenommen, wobei
klar ist, daß thermooptische Schaltelemente eine
Vielzahl von Lichtwellenleiterstrukturen aufweisen
können, die mittels dem erfindungsgemäßen Verfahren
gleichzeitig erzielbar sind.
Gemäß Fig. 1 wird auf einem Siliziumsubstrat 10 eine
Polymerschicht 12 aufgetragen. Die Polymerschicht 12
wird mittels einer Prägeeinrichtung 14 in definierter
Art und Weise geprägt. Die Prägeeinrichtung 14 be
sitzt einen Stempel 16, der Prägeabschnitte 18 und
Prägeabschnitte 20 aufweist. Die Prägeabschnitte 18
sind so strukturiert, daß diese bei Eindringen in die
Polymerschicht 12 Vertiefungen 22 strukturieren, die
der späteren Aufnahme der Lichtwellenleiter dienen.
Gleichzeitig werden mittels der Prägeabschnitte 20
Hilfsvertiefungen 24 geprägt, die für die Funktion
des thermooptischen Schaltelementes keine Funktion
haben. Die Hilfsvertiefungen 24 ergeben sich aus der
definierten Formgestalt der Prägeabschnitte 20. Diese
sind so gewählt, daß bei Beaufschlagung der Prägeein
richtung 14 mit einer Prägekraft F die Prägeabschnit
te 20 die Polymerschicht 12 durchdringen und auf eine
Oberfläche 26 des Siliziumsubstrats 10 auftreffen.
Die Prägeabschnitte 20 sind zweckmäßigerweise so
ausgebildet, daß ein problemloses Eindringen in die
in ihrer Konsistenz weiche Polymerschicht 12 möglich
ist. Die Prägekraft F ist so eingestellt, daß bei
Auftreffen der Prägeabschnitte 20 auf die Oberfläche
26 der Prägevorgang automatisch beendet ist. Nach
Beendigung des Prägevorganges wird die Prägeeinrich
tung 14 entfernt, so daß die Polymerschicht 12 die
Vertiefungen 22 und die Hilfsvertiefungen 24 auf
weist. Über die Prägeeinrichtung 14 werden hierbei
definierte Verhältnisse erzielt. Die Polymerschicht
12 weist eine Höhe h1 auf, die der Höhe der Prägeab
schnitte 20 entspricht. Ein Grund der Vertiefungen 22
ist von der Oberfläche 26 in einem Abstand a angeord
net, wobei sich a aus der Differenz der Höhe h1 minus
einer Höhe h2 der Prägeabschnitte 18 ergibt. Da die
Prägeeinrichtung 14, die beispielsweise aus Nickel
besteht, mit hoher Präzision hergestellt werden kann,
ergeben sich durch Abformung der Polymerschicht 12
exakte Anordnungen der Vertiefungen 22, wobei diese
den definierten Abstand a von der Oberfläche 26 des
Siliziumsubstrates 10 besitzen.
In einem nächsten Verfahrensschritt wird die geprägte
Polymerschicht 12 ausgehärtet. Die Aushärtung kann
beispielsweise thermisch erfolgen. Gemäß dem in Fig.
2 gezeigten weiteren Verfahrensschritt werden die
Vertiefungen 22 mit einem Polymer 28 aufgefüllt. Das
Polymer 28 besitzt hierbei einen anderen Brechungsin
dex als die Polymerschicht 12. Das Polymer 28 wird
mittels einer Preßeinrichtung 30 in den Vertiefungen
22 verdichtet und anschließend beispielsweise mittels
UV-Licht ausgehärtet. Überstehende Bereiche des Poly
mers 28 werden durch die Preßeinrichtung 30 gleich
zeitig entfernt, beispielsweise seitlich weggedrückt,
so daß der in Fig. 3 gezeigte Verfahrens stand er
reicht wird. Hierbei ist in den Vertiefungen 24 das
Polymer 28 angeordnet, die die Lichtwellenleiter 32
des thermooptischen Schaltelementes bilden.
Wie anhand von Fig. 4 verdeutlicht wird, wird auf
die Polymerschicht 12 eine weitere Polymerschicht 34
aufgetragen, deren Brechungsindex dem Brechungsindex
der Polymerschicht 12 entspricht. Hierdurch wird
erreicht, daß die Lichtwellenleiter 32 vollständig in
den Polymerschichten 12 und 34 eingebettet sind.
Durch den abweichenden Brechungsindex, der beispiels
weise höher ist als der Brechungsindex der Polymer
schicht 12, sind die Lichtwellenleiter 32 zum Führen
optischer Signale geeignet. Auf die Polymerschicht 34
wird eine Metallisierung 36 aufgebracht, die mit
einer Maskierung 38 versehen wird. Die Maskierung 38
ist so gelegt, daß die Metallisierung 36 im Bereich
der Lichtwellenleiter 32 für eine nachfolgende litho
grafische Strukturierung der Metallisierung 36 abge
schattet ist. Die Metallisierung 36 besteht bei
spielsweise aus Gold. Nach erfolgter lithografischer
Strukturierung wird die Maskierung 38 und die nicht
abgeschatteten Bereiche der Metallisierung 36 bei
spielsweise mittels eines Ätzvorganges entfernt.
Hierdurch kommt es zur Ausbildung der, in Fig. 5 ge
zeigten, Kontaktierung 40 über den Lichtwellenleiter
32.
Durch das erläuterte erfindungsgemäße Verfahren wird
das in Fig. 5 schematisch gezeigte thermooptische
Schaltelement 42 erhalten. Dieses zeichnet sich da
durch aus, daß sich die Lichtwellenleiter 32 in einem
definierten Abstand a zu dem Siliziumsubstrat 10
befinden. Durch die Herstellung der hochpräzisen
Prägeeinrichtung 14 ist das thermooptische Schalt
element 42 in großer Stückzahl herstellbar, wobei der
Abstand a bei allen thermooptischen Schaltelementen
42 konstant ist. Durch das Prägen der Polymerschicht
12 mit relativ weicher Konsistenz ist eine Abnutzung
der Prägeeinrichtung 14 nahezu ausgeschlossen.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgese
hen sein, daß die Prägeeinrichtung 14 mit seinen
Prägeabschnitten 20 auf das Siliziumsubstrat 10 auf
gesetzt wird. Anschließend erfolgt ein Verfüllen des
zwischen der Prägeeinrichtung 14 und dem Silizium
substrat 10 verbleibenden Zwischenraumes mit einem
die Polymerschicht 12 ergebenden Material. Dieses
besitzt hierfür eine geeignete Viskosität und ist
beispielsweise flüssig.
Durch die Prägeabschnitte 18 und 20 wird das Material
in diesen Bereichen verdrängt, so daß nach Aushärtung
der Polymerschicht 12 und entfernen der Prägeeinrich
tung 14 ebenfalls die exakten Vertiefungen 18 und 20
entstehen, insbesondere der exakte Abstand a einge
halten wird.
Auf die Funktion des thermooptischen Schaltelementes
42 soll im Rahmen der vorliegenden Beschreibung nicht
näher eingegangen werden, da diese allgemein bekannt
ist. So dienen die Kontaktierungen 40 als Heizelek
troden für die Lichtwellenleiter 32, während das
Siliziumsubstrat 10 eine Wärmesenke bildet. Je nach
Schaltfunktion des thermooptischen Schaltelementes 42
kann über die Kontaktierungen 40 eine Erwärmung einer
der Lichtwellenleiter 32 erzielt werden, so daß die
ser für ein anliegendes optisches Signal sperrt.
Durch Wechseln der Erwärmung kann zwischen den beiden
Lichtwellenleitern 32 geschaltet werden. Um nach Ab
schalten der als Heizelektroden dienenden Kontakte 40
mit möglichst geringer Verzögerung die Durchlässig
keit des Lichtwellenleiters 32 wiederherzustellen,
dient das Siliziumsubstrat 10 als Wärmesenke. Eine
Wärmeabfuhr kann somit relativ rasch nach Abschalten
der Heizeinrichtung erfolgen. Dadurch, daß die Sili
ziumschicht 10 einen definierten, immer gleichen
Abstand a von den Lichtwellenleitern 32 aufweist,
kann diese Verzögerungszeit auf ein Minimum begrenzt
und exakt vorherberechnet werden. Somit ergeben sich
bei komplexen Schaltmatrizen mit einer Vielzahl von
thermo-optischen Schaltelementen 42 jeweils gleiche
Verhältnisse, die nicht durch durch die Herstellung
bedingte Toleranzen abweichen.
Als weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Herstel
lungsverfahren ergibt sich, daß die Wärmesenke
(Siliziumsubstrat 10) während der Strukturierung der
Lichtwellenleiter 32 bereits mit der Polymerschicht
12 verbunden ist. Hierdurch können ebenfalls Tole
ranzabweichungen durch ein nachträgliches Aufbringen
der Wärmesenke verhindert werden. Durch den einfachen
und mittels bekannter Verfahren beherrschbaren
Schichtaufbau des thermooptischen Schaltelementes 42
lassen sich diese mit hoher Genauigkeit preiswert
herstellen. Zusätzliche Justageschritte zum Fügen der
optischen Komponenten und der thermischen Komponenten
des thermooptischen Schaltelementes 42 entfallen.
Dadurch daß die Heizelektroden (Kontaktierung 40) in
einem fertigungskompatiblen Prozeß einem Sputter- und
Lithografieschritt auf die die Lichtwellenleiter 32
enthaltenden Polymerschichten 12, 34 aufgebracht
wird, das heißt, die Strukturierung der Lichtwellen
leiter 32 ist bereits abgeschlossen, kann eine Opti
mierung der Herstellungsverfahren sowohl der Licht
wellenleiter 32 als auch der Kontaktierung 40 erfol
gen, ohne daß auf den jeweils anderen Herstellungs
prozeß Rücksicht zu nehmen ist. Somit ist eine Opti
mierung sowohl der optischen als auch der thermischen
Komponenten unabhängig voneinander möglich.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung thermooptischer Schalt
elemente, bei denen in ein Substrat mit bestimmten
Brechungsindex Vertiefungen eingebracht werden, die
Vertiefungen zur Erzeugung von Lichtwellenleiter
strukturen mit einem Material mit anderem Brechungs
index aufgefüllt werden, und den Lichtwellenleitern
thermische Einrichtungen zur Beeinflussung einer
Temperatur der Lichtwellenleiter zugeordnet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtwellenleiter-Ver
tiefungen (22) mittels einer Einrichtung (14) in
dem Substrat (Polymerschicht) (12) erzeugt werden,
wobei gleichzeitig mit den Lichtwellenleiter-Vertie
fungen (22) Hilfsvertiefungen (24) zur Einstellung
eines definierten Abstandes (a) der Lichtwellenleiter
(32) von der thermischen Einrichtung (10) angelegt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (22, 24) mittels der Einrichtung
(14) geprägt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) durch
eine Differenz einer Höhe (h1) eines die Hilfsvertie
fungen (24) prägenden Prägeabschnitts (20) und einer
Höhe (h2) eines die Lichtwellenleiter-Vertiefungen
(22) prägenden Prägeabschnitts (18) der Einrichtung
(14) eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Prägeabschnitte (20)
das Substrat (12) bis zu einem die thermische Ein
richtung bildenden Siliziumsubstrat (10) durch
dringen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat (12) auf das
Siliziumsubstrat (10) vor dem Prägen der Vertiefungen
(22, 24) aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (22, 24)
durch Verdrängen eines in einem Zwischenraum zwischen
der auf dem Siliziumsubstrat (10) aufgesetzten
Einrichtung (14) und dem Siliziumsubstrat (10)
eingefüllten, die Polymerschicht (12) ergebenden
Material erhalten werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Siliziumsubstrat (10)
eine Wärmesenke für die Lichtwellenleiter (32) bil
det.
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