DE19721192C2 - Biokompatible Barrieremembran - Google Patents
Biokompatible BarrieremembranInfo
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- A61L31/00—Materials for other surgical articles, e.g. stents, stent-grafts, shunts, surgical drapes, guide wires, materials for adhesion prevention, occluding devices, surgical gloves, tissue fixation devices
- A61L31/02—Inorganic materials
- A61L31/022—Metals or alloys
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C8/00—Means to be fixed to the jaw-bone for consolidating natural teeth or for fixing dental prostheses thereon; Dental implants; Implanting tools
- A61C8/0003—Not used, see subgroups
- A61C8/0004—Consolidating natural teeth
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Description
Die Erfindung betrifft eine biokompatible Barrieremembran zur
Erhaltung, Verbesserung und Neuschaffung des harten und/oder
weichen Gewebes von Teilen des menschlichen oder tierischen
Körpers, insbesondere des Mundbereiches.
Nicht resorbierbare, universale Barrieremembrane haben sich in
der Vergangenheit zu einem wichtigen Hilfsmittel in der Para
dontologie und Implantologie entwickelt. Sie werden in der
Humanmedizin und Oralchirurgie sowohl zur gesteuerten Gewebe
regeneration wie auch zur gesteuerten Knochenregeneration ein
gesetzt, dabei wird - auch für die spätere Implantation, ver
wendbares Knochenprofil in Höhe und Breite gewonnen. Gattungs
bildende Membrane werden bislang aus PTFE (Polytetrafluora
ethylen) hergestellt. Dieses Material ist mikroporös und nach
dem Einsatz wieder aus dem menschlichen Körper entfernbar.
Nachteilig bei dem bekannten PTFE-Material ist es jedoch, daß
sich bei der spontanen Öffnung der angenähten Schleimhautlap
pen oder dgl. Bakterien auf dem Material vermehrt ansiedeln
können, und daß hierdurch ausgelöst, es zu einer verstärkten
Plaquebildung kommt. Auch ist das Material relativ weich, und
für einige Anwendungsbereiche nicht ausreichend steif, so daß
bereits versucht wurde, es durch Einlegung von Titanstreifen
zu armieren.
Auch ist das PTFE-Material optisch schwer von natürlichem Ge
webe zu unterscheiden. Membrane aus biokompatiblen Metallen
bzw. Metallegierungen sind hingegen gut zu erkennen und vom
menschlichen bzw. tierischen Gewebe zu trennen.
Aus den FR 2 713 090, EP 0 622 052 und DE-OS 196 05 485 sowie
aus der SU 15 72 608 A sind bereits Folien aus Titan für die
gesteuerte Geweberegeneration, insbesondere für die Behandlung
des Mundbereiches bekannt.
Bei einer Membran aus einem derartigen harten, sehr zähen,
elastischen, dehnbaren und polierbaren, walz- und schmiedbaren
Metall bzw. Metallegierung besteht nicht die Gefahr einer er
höhten oder vermehrten Bakterienansiedlung mit nachfolgender
Plaquebildung. Derartige unedle Metalle überziehen sich unter
anderem mit einer schützenden Oxidschicht, und sind gegen bio
logische und chemische Angriffe außerordentlich widerstands
fähig. Je nach Auswahl der Folienstärke oder des entsprechen
den Metalls oder der Metallegierung kann die gewünschte Stei
figkeit erreicht werden. Damit ist es z. B. möglich, über dem
jeweiligen Defekt im menschlichen oder tierischen Körper ein
Zelt zu bilden, was mit dem bisherigen PTFE-Material ohne zu
sätzliche Armierungen nicht möglich ist.
Neben den vorstehend beschriebenen Vorteilen besteht ein wei
terer Vorteil von Titanfolien darin, daß anders als bei
PTFE-Materialien Titanfolien unbegrenzt anwendbar bzw. haltbar
sind, da sie insbesondere auch resterilisierbar sind und
keinem natürlichen Verfall unterworfen sind.
Insbesondere aus der DE 197 13 011 A1 ist darüberhinaus eine
Folie für die Medizintechnik zur Regeneration und Augmentation
von Knochen bekannt geworden, welche eine gute mechanische
Stabilität aufweist und eine einfache funktionsgerechte Hand
habung ermöglicht. Sie besteht im wesentlichen aus Titan,
vorzugsweise Reintitan, und ist bleibend plastisch verformbar.
Sie weist zudem eine durch Laserperforation erzeugte Mikro
struktur auf, durch die nicht nur eine gewisse Rauhigkeit zum
Anwachsen nachwachsenden Gewebes, sondern infolge der Porösi
tät auch ein Nährstoff- und Zellaustausch und eine verbesserte
Bindegewebsfixierung erzielt werden sollen.
Nachteilig an dieser bisher bekannten Gestaltung ist jedoch,
daß unterschiedslos der Durchtritt von Nährstoffen, Zellen und
Bakterien zugelassen wird.
Auch nach der SU 1 572 608-A sind Perforationen zum Hindurch
wachsen von Gewebezellen vorgesehen. Nach der FR 2 713 090
sollen ebenfalls nicht näher definierte Perforationen der Fo
lie erfolgen.
Aufgabe der Erfindung ist es nunmehr, die Zahl der Mikro
perforation so zu erhöhen und zu steuern, daß bestimmte Zel
len, Bakterien und Viren die Barrieremembran nicht mehr durch
treten können, wo hingegen bestimmte, erwünschte Nährstoffe
weiterhin ungehindert hindurchtreten sollen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Membran mikroperforiert mit wenigstens 12.000 und mehr Perfo
rationen pro mm2 ausgebildet ist. Bei einer derartigen, erfin
dungsgemäßen Mikroperforierung werden unerwünschte Gewebezel
len und Bakterien zurückgehalten, es erfolgt nur noch ein se
lektiver Durchlaß kleinster, gewünschter Teilchen. Durch ent
sprechende Verkleinerung der Perforationen können sogar klein
ste Zellen, Zellteile, Viren und selbst bestimmte
Proteinmoleküle an dem Passieren der Folie gehindert werden.
Mit der Erfindung wird die beabsichtigte, weitere Verfeinerung
der gesteuerten Geweberegenerationen und der gesteuerten
Knochenregeneration erreicht, indem die Barrieremembran noch
kleinere Gewebestrukturen selektiert, als dies die kleinsten
Zellen selbst sind. Desweiteren wird durch eine erfindungs
gemäße, mikroperforierte Membran die Anwendung einer derarti
gen Membran in der Immunologie und in der Beherrschung von
Ausbreitungswegen einer Infektion gefördert.
Zum Erreichen dieses Zieles sind nicht nur möglichst viele
Perforationen, sondern auch möglichst kleine Perforations
löcher, nämlich ≦ 5 Mikrometern, erforderlich, wie dies die
Erfindung ebenfalls vorsieht. Eine derart fein perforierte
Membran ist nur noch von Proteinen, nicht jedoch von Bakterien
und/oder Gewebezellen passierbar. Vorteilhaft besteht sie aus
der biokompatiblen Metall-Legierung "Syntacoben®".
Die Erfindung sieht schließlich auch vor, daß die Perforatio
nen mechanisch und/oder durch gebündelte Lichtenergie, ins
besondere Laser, und/oder durch chemische Verfahren, insbeson
dere Ätzen, und/oder durch Beschießen mit Protonen oder ande
ren Teilchen hergestellt werden. Auf diese Art und Weise ist
die Herstellung besonders feiner Mikroperforationen möglich.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Membran aus Titan, Tantal oder
einem biokompatiblen Metall bzw. einer biokompatiblen
Metallegierung,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Biokompatible Barrieremembran
in der Anwendungslage.
Eine - stark vergrößerte - allgemein mit 1 bezeichnete erfin
dungsgemäße Membran aus Titan, Tantal, einem biokompatiblen
Metall bzw. einer biokompatiblen Metallegierung weist einen
Zuschnitt 2 mit Mikroperforationen 3 auf. Diese Mikroperfora
tionen 3 werden erfindungsgemäß mechanisch, und/oder durch
gebündelte Lichtenergie (Laser) und/oder durch chemische Ver
fahren (Ätzen od. dgl.) und/oder durch Beschießen mit Protonen
oder anderen Teilchen hergestellt. Dabei ist es möglich,
wenigstens 12.000 Perforationen und mehr pro mm2 auszubilden,
so daß die einzelnden Perforationen ≦ 5 Mikrometern groß sind.
Derartige Mikroperforationen 3 bieten den Vorteil, daß sie
lediglich von Proteinen 4, nicht jedoch von Bakterien 5 oder
Gewebezellen 6 passierbar sind.
Bei einer anderen Anwendung wird ein mit einer entsprechenden
Membran 2 abgedeckter Defektbereich 7 geschützt, und abzuhe
bendes Weichgewebe 9 armiert, um ein Zerreißen zu verhindern,
so daß sich darunter neues, langsamer wachsendes Knochenmate
rial 8 bilden kann. Die Membran 2 bildet so beispielsweise
eine Barriere zwischen dem gingivalen Weichgewebe 9 und dem
Defektbereich (Hohlraum) 7 über der Wurzeloberfläche 10. Das
gingivale Gewebe 9 und das Epithel 11 proliferieren nicht mehr
nach apikal, was die Bildung neuen Desmodonts, Zahnzements und
Knochengewebes (Alveoleninnenkortikalis) begünstigt. Auf diese
Weise kann ein neues Attachement erreicht werden. Bereits nach
kurzer Zeit ist neues Zement bzw. neuer Knochen zu erkennen.
Erfahrungsgemäß vergeht nur ein Zeitraum von 2 bis 6 Monaten,
bis der Knochenaufbau deutlich verbessert ist. Nach einem
Zeitraum von 10 bis 12 Monaten ist der notwendige Knochenauf
bau in der Regel vollständig abgeschlossen.
Vor allem in der Implantologie kann die erfindungsgemäße Mem
bran genutzt werden, um nach dem Aufbau entsprechenden Kno
chenmaterials eine ausreichende Haltbarkeit für neu eingesetz
te Implantate zu erreichen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den
Grundgedanken zu verlassen. Wesentlich ist nur, die entspre
chenden Flächen 10 bzw. Hohlräume 7 gegen die Anlagerung un
erwünschter Gewebestrukturen zu schützen, damit sich dort Zel
len selektiv ansiedeln, die beispielsweise Zement und desmo
dontales Bindegewebe bilden. Dagegen sollen das Epithel 11 und
gingivales Bindegewebe 9 ebenso wie Bakterien 5 daran gehin
dert werden, die zu schützenden Flächen 11 bzw. Bereiche 7 zu
besiedeln und dort zu wachsen. Im anderen Fall hat die erfin
dungsgemäße Membran 2 die Funktion, ggf ein Anwachsen des neu
en, weichen Gewebes zu erreichen, um dieses mit den umgebenden
Lappen anzuheben, um für das gewünschte Knochengewebe mehr
Platz zu schaffen.
Claims (5)
1. Biokompatible Barrieremembran zur Erhaltung, Verbesserung
und Neuschaffung des harten und/oder weichen Gewebes von
Teilen des menschlichen oder tierischen Körpers, insbeson
dere des Mundbereichs, wobei die Membran aus Titan, Tantal
und/oder einer Titan- und/oder Tantal-Legierung mit Mikro
perforationen besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (1) mikroperforiert mit wenigstens 12.000
Perforationen (3) pro mm2 ausgebildet ist.
2. Biokompatible Barrieremembran nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (1) Perforationen (3) von ≦ 5 Mikrometern
aufweist.
3. Biokompatible Barrieremembran nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (1) Perforationen (3) aufweist, die ledig
lich von Proteinen (4), nicht jedoch von Bakterien (5) und/
oder Gewebezellen (6) passierbar sind.
4. Biokompatible Barrieremembran nach Anspruch 1 oder
einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (1) aus der biokompatiblen Metall-Legierung
Syntacoben® besteht.
5. Verfahren zur Herstellung einer biokompatiblen Barriere
membran nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Perforationen (3) mechanisch und/oder durch gebün
delte Lichtenergie, insbesondere Laser, und/oder durch che
mische Verfahren, insbesondere Ätzen, und/oder
durch Beschießen mit Protonen oder anderen Teilchen her
gestellt werden.
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DE1997121192 Expired - Fee Related DE19721192C2 (de) | 1997-05-21 | 1997-05-21 | Biokompatible Barrieremembran |
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DE (1) | DE19721192C2 (de) |
WO (1) | WO1998052489A1 (de) |
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Derwent Referat 91-063760/09 der SU 1572608 A * |
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