DE19721188A1 - Atomares Endlager - Google Patents
Atomares EndlagerInfo
- Publication number
- DE19721188A1 DE19721188A1 DE1997121188 DE19721188A DE19721188A1 DE 19721188 A1 DE19721188 A1 DE 19721188A1 DE 1997121188 DE1997121188 DE 1997121188 DE 19721188 A DE19721188 A DE 19721188A DE 19721188 A1 DE19721188 A1 DE 19721188A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- atomic
- repository
- rod
- biosphere
- spherical
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/34—Disposal of solid waste
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- High Energy & Nuclear Physics (AREA)
- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein atomares Endlager mit einem oder
mehreren gegen äußere Einwirkung geschützten kugel- oder stabförmigen
Mülleinbringungen, die gegen Strahlungsaustritt
isoliert sind.
Ein atomares Zwischenlager ist beispielsweise in Gorleben in
Betrieb. Die Tiefe, in der das radioaktive Material gelagert ist,
beträgt hier nur etwa 1,5 km. Ein Wassereinbruch oder eine Herauslösung
von Kristallwasser durch Wärmeentwicklung sowie der Zusammenbruch
des Salzstockes kann in der Zeitspanne der Endlagerung
bis zum Abklingen der Strahlung auf für Organismen ungefährliche
Werte nicht sicher ausgeschlossen werden, ist vielmehr sogar
wahrscheinlich. Die Verhinderung des Wiedereintritts dieser
teilweise hochtoxischen Stoffe in die Biosphäre muß für fast unbegrenzte
Zeit absolut sicher gewährleistet sein.
Weitere Kritik des Standes der Technik:
DE 27 55 554 C2 zeigt ein atomares Endlager. Zwar befindet sich dieses im Erdreich, jedoch bedarf es konstruktionsbedingt einer aufwendigen Kühlung. Aus den Proportionen von Fig. 1 ist die Größe der Anordnung erkennbar. Sie macht eine thermische Komponente (Hitzeentwicklung, deshalb auch die Kühlung) möglich.
DE 27 55 554 C2 zeigt ein atomares Endlager. Zwar befindet sich dieses im Erdreich, jedoch bedarf es konstruktionsbedingt einer aufwendigen Kühlung. Aus den Proportionen von Fig. 1 ist die Größe der Anordnung erkennbar. Sie macht eine thermische Komponente (Hitzeentwicklung, deshalb auch die Kühlung) möglich.
Fällt nach einigen Jahrtausenden die Kühlung aus, zerstört die
Wärme das Gebilde und die radioaktiven Stoffe treten aus.
Auch geologisch gesehen ist die Erfindung unbrauchbar. Aufgrund
ihrer Größe können Verwerfungen im Boden über einen längeren
Zeitraum die Schutzhülle leicht zerstören. Auch kann ein so
umfangreiches Bauwerk nicht sehr tief unter der Bodenoberfläche
errichtet werden. (Vgl. Zeile 43, Sp. 2). Da aber das radioaktive
Material für einen fast unbegrenzten Zeitraum der Biosphäre entzogen
werden muß, ist die Erfindung DE 27 55 554 C2 wenig sinnvoll.
Zweitens ist die OS DE 32 12 851 A1 zu betrachten.
Sie zeigt ein Verfahren zum Verglasen von Boden auf oder unterhalb
der Bodenoberfläche mittels eines elektrothermischen Verfahrens.
Die Ausführungen dieser Anmeldung sind zwar sehr ausführlich,
jedoch der Herbeiführung einer sicheren Endlagerung
wenig hilfreich. Wie aus den Unterlagen eindeutig hervorgeht,
befindet sich das radioaktive Material in der Biosphäre.
Wie lange eine wenige Meter dicke Glasschicht beispielsweise
einem Erdbeben standhält, ist nicht geklärt. Auch Erosion
und Hitzebildung, welche das thermisch gespannte, spröde Glas
zum Zerspringen bringen muß, sind nicht berücksichtigt.
Ich weise hier nochmals darauf hin, daß Glas ein schlechter
Wärmeleiter ist. Da sich der radioaktive Abfall aufheizt, wird
das Glas über längere Zeit hin Risse aufweisen.
Dies und auch geologische Verwerfungen bedingen langfristig ein
Wiedereintreten des Abfalls in die Biosphäre.
Ferner war die Patentschrift DE 43 07 212 C2 zu beurteilen.
Beschrieben ist ein Verfahren, welches einen Ringspalt zwischen
einer Bohrlochwand und einem Abfallgebinde sowie das dazugehörige
Bohrloch selbst verfüllt. Leider aber ist, wie aus den
Zeilen 25-30, Spalte 2 hervorgeht, eine Endlagerung in
Salzgrus vorgesehen, welcher Kristallwasser enthält.
Dieses wird bei Erwärmung frei und löst die radioaktiven Stoffe
aus. Generell ist ein Salzstock aufgrund seiner Oberflächennähe
als Endlager untauglich, da Wasser einbrechen kann. Der Austritt
des radioaktiven Materials ist dann nicht mehr zu verhindern.
Gleiches gilt auch für die Patentschrift DE 42 16 353 C1,
siehe Zeile 32, Spalte 1.
Hierbei ist für das Bohrloch lediglich eine Tiefe von 300 m
vorgesehen (Zeile 47, Spalte 1). Ein in 300 m Tiefe in Salzgrus
endgelagerter Brennstab ist ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko,
auch wenn dieser zerteilt und isoliert ist, sobald man
erdgeschichtlich relevante Zeiträume von mehreren 100 000 Jahren
in Betracht zieht.
Gerade diese Umstände behebt meine Anmeldung. Die Bohrung soll
mindestens 5 km tief sein und später mit fester gebundener Gesteinsmasse
verfüllt werden. Auch ist die Einbringung in Salzstöcke
nicht vorgesehen.
Vielmehr wird die Bohrung in massivem Gestein niedergebracht.
Selbst unter Entwicklung großer Hitze ist das Lager absolut sicher.
Sollte sich das Material wie bei einer Kernschmelze verhalten,
driftet es in den Erdmantel ab, wo es sich verteilt und verbleibt.
Daß genau an dieser Stelle ein Vulkan entstehen könnte, liegt
nicht im Bereich des Wahrscheinlichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein atomares Endlager
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit der ein besonders
sicherer Ausschluß des Wiedereintrittes von strahlendem Müll
in die Biosphäre möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die kugel- oder stabförmigen Mülleinbringungen
in einer 5-10 km tiefen Bohrung in massivem Gestein endgelagert
sind, welche nach der Einbringung mit fester, gebundener
Gesteinsmasse verfüllt wird.
Mit Hilfe der Tiefbohrung kann also das eingelagerte Material
vor Wassereinbruch oder sonstiger äußerer Einwirkung geschützt
und der Wiedereintritt in die Biosphäre langfristig verhindert
werden. Geologische Verschiebungen und Verwerfungen, welche die
eingelagerten Stoffe in für Organismen bedeutsame Zonen verschieben,
gehen bei geeigneter Ortswahl in der Regel so langsam
vor sich, daß bis zum Erreichen der Biosphäre die Strahlung bis
auf unbedenkliche Werte abgeklungen ist.
Die Unteransprüche sind auf bevorzugte Ausgestaltungen der
Erfindung gerichtet.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Endlagers wird eine besonders
sichere Verbringung des belasteten Materials erreicht, verbunden
mit einer mengenmäßig großen Effizienz der Bohrung.
Das erfindungsgemäße Endlager kann genutzt werden, um die heute
bereits existierenden großen Bestände atomaren Mülls sicher zu
entsorgen, welche sonst leicht in die Biosphäre eindringen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Endlager
und Fig. 2 zeigt schematisch eine Ansicht des kugel- oder stabförmig
einzubringenden Materials ohne Berücksichtigung der Füllhöhe
der Bohrung.
Fig. 1 zeigt ein atomares Endlager. Eine 5-10 km tiefe Bohrung
in massivem Gestein, befindlich in geologisch ruhigem
Gebiet (a) ist vorgesehen, welche mit kugel- oder stabförmigen,
gegen äußeren Einwirkung und Strahlungsaustritt geschützten,
atomaren Abfall beinhaltenden Behältnissen (b) bis zu einer gewissen
Höhe angefüllt ist.
Sie schützt die Biosphäre, indem sie aufgrund ihrer Tiefe vor
Wassereinbruch sicher ist. Da die Bohrung wasserdicht verfüllt
wird, ist der Müll fast unbegrenzte Zeit der Biosphäre entzogen
und kann allenfalls durch geologische Verwerfungen in biologisch
bedeutsame Schichten zurückdringen. Dies jedoch geschieht in geeigneten
Gebieten erst in einem Zeitraum, welcher die Dauer der
Radioaktivität des Mülls um ein Vielfaches übersteigt.
Claims (3)
1. Atomares Endlager mit einem oder mehreren gegen äußere
Einwirkung geschützten kugel- oder stabförmigen Mülleinbringungen,
die gegen Strahlungsaustritt isoliert sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kugel- oder stabförmigen Mülleinbringungen in
einer 5-10 km tiefen Bohrung in massivem Gestein endgelagert
sind, welche nach der Einbringung mit fester,
gebundener Gesteinsmasse verfüllt wird.
2. Atomares Endlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefbohrung das atomare Material langfristig
jeglichen Einflusses auf die Biosphäre entzieht und
in geologisch ruhigem Gebiet eingebracht wird.
3. Atomares Endlager nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einbringung des radioaktiven Abfalls zur
Steigerung der Effektivität der Bohrung in dieser
eine Füllhöhe von 100 oder mehr Metern aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997121188 DE19721188A1 (de) | 1997-05-21 | 1997-05-21 | Atomares Endlager |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997121188 DE19721188A1 (de) | 1997-05-21 | 1997-05-21 | Atomares Endlager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19721188A1 true DE19721188A1 (de) | 1999-05-12 |
Family
ID=7830043
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997121188 Withdrawn DE19721188A1 (de) | 1997-05-21 | 1997-05-21 | Atomares Endlager |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19721188A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006013836A1 (de) * | 2006-03-24 | 2007-09-27 | Werner Foppe | Verfahren und Vorrichtung zur sicheren Betreibung von Kernkraftwerken durch sichere Endlagerung hochradioaktiver, wärmeproduzierender Abfälle mittels Selbstversenkung im Erdmantel Vorort |
WO2009105014A1 (en) * | 2008-02-21 | 2009-08-27 | Oyster International N.V. | A method for storing hazardous materials |
DE102020005775B3 (de) | 2020-09-22 | 2021-12-02 | Helmut Schmidt | Endlager für niedrig und hoch radioaktive Abfälle |
-
1997
- 1997-05-21 DE DE1997121188 patent/DE19721188A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006013836A1 (de) * | 2006-03-24 | 2007-09-27 | Werner Foppe | Verfahren und Vorrichtung zur sicheren Betreibung von Kernkraftwerken durch sichere Endlagerung hochradioaktiver, wärmeproduzierender Abfälle mittels Selbstversenkung im Erdmantel Vorort |
US8693609B2 (en) | 2006-03-24 | 2014-04-08 | Werner Foppe | Method of and apparatus for final storage and safe operation of a nuclear-power stations |
WO2009105014A1 (en) * | 2008-02-21 | 2009-08-27 | Oyster International N.V. | A method for storing hazardous materials |
DE102020005775B3 (de) | 2020-09-22 | 2021-12-02 | Helmut Schmidt | Endlager für niedrig und hoch radioaktive Abfälle |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Lerner et al. | An illustrated handbook of DNAPL transport and fate in the subsurface | |
DE102015208492A1 (de) | Endlager für die Lagerung von radioaktivem Material, sowie Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE4032046A1 (de) | Sicherheitsvorrichtung fuer einen kernreaktor | |
DE2839759A1 (de) | Verschluss von lagerbohrungen zur endlagerung radioaktiver abfaelle und verfahren zum anbringen des verschlusses | |
DE2713824C2 (de) | Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise | |
DE2755554A1 (de) | Einrichtung zum lagern radioaktiver materialien in felsigem untergrund | |
DE19721188A1 (de) | Atomares Endlager | |
DE3132704A1 (de) | Behaelter zur langzeitlagerung radioaktiver abfaelle | |
DE102011115044B4 (de) | Keramischer Behälter und Verfahren zur Endlagerung von radioaktivem Abfall | |
DE2742340A1 (de) | Verfahren zur entsorgung von gesundheitsgefaehrdenden, insbesondere radioaktiven stoffen | |
DE4005839A1 (de) | Mineralische basisabdichtung einer abfalldeponie | |
DE1243375B (de) | In das Erdreich einzubettender Lagerbehaelter | |
CH635953A5 (de) | Verfahren zur endlagerung von abgebrannten brennelementen und hochaktiven abfaellen aus kernkraftwerken. | |
DE19528496C1 (de) | Verfahren zur Endlagerung von radioaktivem Material | |
Keck et al. | Potential for subsidence at the low-level radioactive waste disposal area | |
EP2301040B1 (de) | Strahlenschutzbauwerk für einen teilchenbeschleuniger | |
Charlier | Comparative Survey of International Repository Projects. | |
Buelt et al. | In situ vitrification: Test results for a contaminated soil-melting process | |
DE102020005775B3 (de) | Endlager für niedrig und hoch radioaktive Abfälle | |
DE102010046928A1 (de) | Dezentrale Endlager für Atommaterial, insbesondere für stark radioaktive Abfälle | |
DE3508824A1 (de) | Deponieanlage fuer umweltgefaehrdende stoffe | |
Dunn | Multi-Generational Warning Signs | |
Carpenter et al. | Canonsburg, Pennsylvania, UMTRCA Title I Disposal Site 35 Years Postclosure (1985-2020)-20288 | |
Ettenhuber et al. | Radiological assessment of sites contaminated due to former mining activities--The general procedure in Germany | |
AT397444B (de) | Erdbebensichere aufbewahrungsanlage für radioaktives material |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |