DE19719824A1 - Verfahren zur Nutzung der in Kraftfahrzeugen anfallenden Prozeßwärme - Google Patents
Verfahren zur Nutzung der in Kraftfahrzeugen anfallenden ProzeßwärmeInfo
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- B60H1/00492—Heating, cooling or ventilating [HVAC] devices comprising regenerative heating or cooling means, e.g. heat accumulators
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nutzung der in
Kraftfahrzeugen anfallenden Prozeßwärme.
Die überwiegende Mehrheit der heute im Einsatz befindlichen Kraftfahr
zeuge weist als Antriebsaggregat einen Verbrennungsmotor auf. In diesen
Verbrennungsmotoren wird die in fossilen Treibstoffen, wie beispielsweise
Benzin oder Diesel, enthaltene Energie durch einen Verbrennungsprozeß
in mechanische Energie sowie Wärmeenergie umgesetzt. Genutzt werden
kann beim Gebrauch des Kraftfahrzeugs jedoch im wesentlichen allein der
mechanische Energieanteil. Die entstehende Prozeßwärme dagegen muß,
um eine Beschädigung bzw. Zerstörung des Verbrennungsmotors zu
verhindern, durch ein Kühlmedium aus dem Verbrennungsmotor abgeführt
und über einen Wärmetauscher an die Umgebung abgegeben werden. Ein
Großteil der in fossilen Brennstoffen enthaltenen Energie ist damit verlo
ren, woraus sich die schlechten Gesamtwirkungsgrade von Kraftfahrzeug
verbrennungsmotoren erklären.
Zugleich besteht ein großer Bedarf an Wärmeenergie, insbesondere zur
Beheizung von Wohngebäuden und zur Bereitung von Brauchwasser.
Diese Wärmeenergie wird wiederum durch Verbrennung von fossilen
Brennstoffen in Hausbrandanlagen zur Verfügung gestellt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Nutzung der in Kraftfahr
zeugen anfallenden Prozeßwärme in der Art einer Kraft-Wärme-Kopplung
zur Verfügung zu stellen, um dadurch Energie zu sparen und die Umwelt
zu schonen. Außerdem ergibt sich bei steigenden Kosten für Primärener
gieträger ein zusätzlicher Kostenvorteil durch Einsparung von Brennstoff.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist in dem Kraftfahrzeug ein
Wärmespeicher, beispielsweise ein Wassertank, eingebaut. Die im Ver
brennungsmotor entstehende Prozeßwärme wird dann zumindest teilweise
durch das Kühlmedium in den Wärmespeicher, z. B. durch Aufheizen des
Speichermediums, eingespeist. Die Entnahme der Prozeßwärme ist dabei
auf die konventionellen Betriebsanforderungen eines Verbrennungsmotors,
insbesondere auf die Regelung der Betriebstemperatur, abzustimmen.
Nach Abstellen des Kraftfahrzeuges kann der mitgeführte Wärmespeicher
an ein stationäres System zur Aufnahme von Wärmeenergie angeschlossen
werden. Die in dem Wärmespeicher enthaltene Wärmeenergie wird dann
aus dem Kraftfahrzeug in das stationäre System eingespeist. Danach kann
die Prozeßwärme innerhalb des stationären Systems entweder weiter
transportiert oder direkt genutzt werden, beispielsweise zu Heizzwecken
in einem Privathaushalt. Der Wärmespeicher kann nach der Abgabe der
Wärmeenergie an das stationäre System erneut Prozeßwärme bei der
nächsten Fahrt mit dem Kraftfahrzeug aufnehmen. Als stationäre Systeme
zur Nutzung der Prozeßwärme ist insbesondere an den Warmwasserkreis
lauf in Privathäusern zu denken. Die Wärmeauskopplung könnte dabei
ohne Zeitverlust über Nacht in der Garage stattfinden. Es ist aber genauso
möglich, Tankstellen mit speziellen Systemen auszustatten, die während
der Betankung des Kraftfahrzeuges an den Wärmespeicher angeschlossen
werden können und die Prozeßwärme aufnehmen. Aus großen Wärmespei
chern solcher Tankstellen oder anderer, zu diesem Zweck speziell einge
richteten Wärmeübernahmestellen, kann die Wärmeenergie dann dezentral
weiterverteilt werden. Die hohen Kosten für ein verzweigtes Leitungsnetz,
wie sie bei der Kraft-Wärme-Kopplung durch Fernwärmenutzung von
Kraftwerksabwärme entsteht, entfallen im wesentlichen, da die Verteilung
der Wärme durch die Kraftfahrzeuge selbst erfolgt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Wärmeenergie aus dem Kühlkreis
lauf des Verbrennungsmotors in den Wärmespeicher des Kraftfahrzeugs
und/oder aus dem Wärmespeicher des Kraftfahrzeugs in des stationäre
System zur Speicherung und/oder Transport von Wärmeenergie über
Wärmetauscher fließt. Da dabei keinerlei Stoffaustausch zwischen den
einzelnen Teilsystemen notwendig ist, sind geschlossene Kühlmittelkreis
läufe möglich. Eine Verschmutzung, insbesondere des Brauchwassers von
Privathäusern, wird somit ausgeschlossen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand lediglich eine bevorzugte Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellende Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Kühlmittelkreislaufes in einem
Kraftfahrzeug mit integriertem Prozeßwärmespeicher;
Fig. 2 den schematischen Aufbau eines Prozeßwärmeeinspeisungssystems
in einem Einfamilienhaus,
Fig. 3 in schematischer Ansicht die Kopplung eines Kraftfahrzeuges an ein
Einfamilienhaus zur Einspeisung von Wärmeenergie.
In Fig. 1 ist der Kühlmittelkreislauf eines Kraftfahrzeugs mit dem Wärme
speicher 1, einem vorgeschalteten Wärmetauscher 13, dem Verbrennungs
motor 2, einem Thermostat für den Wärmespeicher 3, einem Kühler 4,
einem Motorthermostat 5, den Verbindungsleitungen 6 zwischen Motor
und Wärmespeicher, einer Wasserpumpe 12 und einem Flansch 7 zum
Anschluß an ein stationäres System dargestellt. Der Verbrennungsmotor 2
erzeugt während des Betriebs Prozeßwärme. Um eine Überhitzung des
Verbrennungsmotors zu verhindern, ist ein Kühlmittel vorhanden, das die
Aufgabe hat, die Wärme von dem Verbrennungsmotor abzuführen. Dieses
geschieht üblicherweise mit Hilfe von Wasser als Kühlmittel, welches mit
Hilfe der Pumpe 12 im Kühlmittelkreislauf umgepumpt wird. Um eine
schnelle Abkühlung des Kühlmittels zu erreichen, ist der Kühler 4 in den
Kühlmittelkreislauf eingeschaltet, der von Luft durchströmt wird und so
die Prozeßwärme an die Umgebung abgibt. Um eine möglichst gleichblei
bende Betriebstemperatur im Kühlkreislauf zu ermöglichen, wird der
Kühler 4 über einen Thermostaten 5 zu- oder abgeschaltet, d. h. der
Kühlerdurchfluß reguliert.
An anderer Stelle im Fahrzeug ist ein Wärmespeicher 1 eingebaut, der
über die Leitungen 6 mit dem Kühlmittelkreislauf verbunden ist. Der
Wärmespeicherkreislauf wird mit Hilfe eines Thermostaten 3 zu- oder
abgeschaltet. Das heißt also, sobald der Motor 2 die Betriebstemperatur
erreicht hat, schaltet der Thermostat 3 den Wärmespeicherkreislauf zu, so
daß über die Verbindung 6 das Kühlmedium zum Wärmespeicher 1 ge
langt. Über den Wärmetauscher 13 wird die Prozeßwärme in den Speicher
1 eingekoppelt. Sobald der Wärmespeicher 1 maximal aufgeladen ist,
schaltet der Thermostat 5 den Kühlerkreislauf ein und der Thermostat 3
den Wärmespeicherkreislauf aus. Die Wasserpumpe 12 sorgt für den
notwendigen Umlauf des Kühlmittels. Der Wärmespeicher ist, um Wärme
verluste zu verhindern, geeignet zu isolieren. Fällt der Energieinhalt in
dem Wärmespeicher durch unvermeidliche Abstrahlverluste unterhalb eine
Schaltschwelle, wird der Wärmespeicherkreislauf erneut geöffnet und der
Wärmespeicher wiederum maximal aufgeladen.
Fig. 2 zeigt den schematischen Aufbau eines stationären Systems zur
Aufnahme von Wärmeenergie am Beispiel eines Einfamilienhauses. Es sind
dabei schematisch der Wärmespeicher 8 für Brauchwasser bzw. Heizung,
ein Wärmetauscher 9, eine Pumpe 11 und ein Flansch 10 zum Anschluß an
den Wärmespeicher eines Kraftfahrzeuges dargestellt.
In Fig. 3 ist der Wärmespeicher des Kraftfahrzeugs über den Flansch 7
und eine Verbindungsleitung 14 an den Wärmekreislauf des Einfamilien
hauses über den Flansch 10 angeschlossen. Die im Wärmespeicher 1
enthaltene Wärmeenergie wird mit Hilfe eines Wärmetauschers 9 und einer
Pumpe 11 in den Wärmespeicher 8 des Einfamilienhauses eingespeist.
Nach Abschluß des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält der Wärmespei
cher 8 des Einfamilienhauses einen Teil der beim Verbrennungsprozeß im
Kraftfahrzeug entstandene Prozeßwärme. Der Wärmespeicher 1 ist entla
den und kann erneut Prozeßwärme aufnehmen. Die im Wärmespeicher 8
enthaltene Wärmeenergie kann dann zur Beheizung des Hauses oder zur
Brauchwasserbereitung genutzt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Nutzung der in Kraftfahrzeugen anfallenden Prozeß-
wärme, wobei das Kraftfahrzeug einen Verbrennungsmotor aufweist
und die im Verbrennungsmotor entstehende Prozeßwärme durch ein
Kühlmedium aus dem Verbrennungsmotor abgeführt und über einen
Wärmetauscher an die Umgebung abgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Verbrennungsmotor entstehende Prozeßwärme durch das
Kühlmedium zumindest teilweise in einen im Fahrzeug eingebauten
Wärmespeicher überführt wird, der Wärmespeicher des Kraftfahr
zeugs an ein stationäres System zur Speicherung und/oder Trans
port von Wärmeenergie ankoppelbar und die im Wärmespeicher des
Kraftfahrzeugs enthaltene Wärmeenergie in das stationäre System
überführbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmefluß zwischen dem Kühlkreislauf des Verbrennungs
motors und dem Wärmespeicher des Kraftfahrzeug und/oder zwi
schen dem Wärmespeicher des Kraftfahrzeugs und dem stationären
System zur Speicherung und/oder Transport von Wärmeenergie über
Wärmetauscher erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19719824A DE19719824A1 (de) | 1997-05-13 | 1997-05-13 | Verfahren zur Nutzung der in Kraftfahrzeugen anfallenden Prozeßwärme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19719824A DE19719824A1 (de) | 1997-05-13 | 1997-05-13 | Verfahren zur Nutzung der in Kraftfahrzeugen anfallenden Prozeßwärme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19719824A1 true DE19719824A1 (de) | 1998-11-19 |
Family
ID=7829217
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19719824A Withdrawn DE19719824A1 (de) | 1997-05-13 | 1997-05-13 | Verfahren zur Nutzung der in Kraftfahrzeugen anfallenden Prozeßwärme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19719824A1 (de) |
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1997
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