DE19717684C2 - Zweiseitig wirkende fluidbetätigte Bremseinrichtung - Google Patents

Zweiseitig wirkende fluidbetätigte Bremseinrichtung

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Description

Zum Beispiel bei mit Hydraulik- oder Pneumatikzylin­ dern angetriebenen Hebeeinrichtungen tritt das Problem auf, dass in dem Zylinder soviel Energie gespeichert sein kann, dass beim Heraus- oder Herabfallen der Last der Lastkorb in die Höhe schießt. Da dies ein erhebliches Unfallrisiko bei Hebeeinrichtungen auf Baustellen dar­ stellt, müssen weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Hierzu ist aus der DE 44 06 186 A1 eine hydrauli­ sche Blockiereinrichtung bekannt, die beim Überschreiten einer vorgegebenen Geschwindigkeit eine Weiterbewegung blockiert.
Diese bekannte Blockiereinrichtung ähnelt vom Grund­ aufbau her einer Gasfeder. In einem Zylinderrohr ist abge­ dichtet ein Kolben verschieblich, der mit einer Kolbens­ tange verbunden ist. Diese Kolbenstange führt, ebenfalls abgedichtet, durch ein Endstück des Zylinderrohrs hin­ durch. Hierdurch entstehen zwei Zylinderräume, nämlich ein kolbenstangenseitiger Zylinderraum und ein von der Kol­ benstange abliegender Zylinderraum. Diese beiden Zylinder­ räume sind mit Hilfe eines Kanals, der durch den Kolben hindurchführt, miteinander verbunden.
Gegenüber einer Stirnseite des Kolbens befindet sich eine beweglich auf der Kolbenstange angeordnete Scheibe, die als Ventilverschlussglied für den im Kolben enthalte­ nen Kanal dient.
Bei langsamer Geschwindigkeit des Kolbens strömt das in den beiden Zylinderkammern enthaltene Fluid entspre­ chend langsam durch den Überströmkanal und dabei durch den Spalt zwischen der Stirnseite des Kolbens und der bewegli­ chen Scheibe, die mittels einer Feder in Richtung von dem Kolben weg vorgespannt ist. Wenn jedoch die Strömungsge­ schwindigkeit ein vorbestimmtes Maß übersteigt, vermindert sich der hydraulische Druck zwischen der Scheibe und dem Kolben. Der auf der gegenüberliegenden Seite lastende sta­ tische Druck vermag dann die Federkraft zu überwinden und die Scheibe wird auf die Stirnseite des Kolbens aufge­ presst. Hierdurch wird der Überströmkanal geschlossen und eine weitere Bewegung des Kolbens in Richtung auf die Scheibe zu blockiert. Diese Blockierung ist wegen der Öl­ füllung der Blockiereinrichtung starr.
Da durch das Ventilverschlussglied der Überströmkanal vollständig abgesperrt ist, kann die bekannte Blockierein­ richtung erst dann wieder in Gang gesetzt werden, wenn die Kolbenstange einmal entlastet wurde, d. h. wenn sich we­ nigstens einmal die Strömungsrichtung durch den Kanal in dem Kolben umgekehrt hat.
In der DE 39 31 448 A1 ist ein stufenlos höhenver­ stellbares hydropneumatisches Hubaggregat mit Überdrucksicherung beschrieben. Dieses Hubaggregat hat nicht die Auf­ gabe, eine ständige Bewegung der Kolbenstange zuzulassen. Mit dem Hubaggregat soll vielmehr auf hydraulische Weise eine bestimmte Hubhöhe fixiert werden. Zu diesem Zweck weist das Hubaggregat ein Zylinderrohr auf, das mit einer Hydraulikflüssigkeit gefüllt ist. Ein in dem Zylinderrohr befindlicher Kolben teilt das Zylinderrohr in zwei Ar­ beitsräume auf, die über einen durch den Kolben führenden Kanal miteinander verbunden sind. Dem Kanal ist ein wahl­ weise zu betätigendes Ventil zugeordnet, das bei einer Belastung der Kolbenstange geschlossen ist. Durch will­ kürliches Öffnen des Ventils über eine Betätigungsstange lässt sich die Kolbenstange weiter einschieben oder auch herausziehen.
Um einer Überlastung durch eine von außen einwirkende Kraft entgegenzuwirken, ist die Kolbendichtung, die den Kolben gegen die Wand des Zylinderrohres abdichtet, in axialer Richtung des Kolbens verschiebbar. Sie kann bei einer Verschiebung in einen Bereich gelangen, in der der Nutengrund zurückweicht, so dass der O-Ring nicht mehr abdichtend an der Zylinderwand anliegt. Die hierdurch ent­ stehende Leckage zwischen Zylinder und Kolben wirkt als Bypass zum Ventil.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine fluidbetätigte Einrichtung zu schaffen, die beim Über­ schreiten einer vorbestimmten Bewegungsgeschwindigkeit selbsttätig die Bewegungsgeschwindigkeit bremst, ohne die Bewegung vollständig zum Stillstand zu bringen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die fluidbe­ tätigte Bremseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Bei der neuen Bremseinrichtung sind die beiden mit Fluid gefüllten Räume über zwei Kanäle miteinander verbun­ den. Dabei ist der eine der beiden Kanäle verhältnismäßig weit und gestattet eine vergleichsweise größere Strömungs­ geschwindigkeit, die die Bewegung der Verdrängungsmittel nur gering verzögert. Der zweite Überströmkanal dagegen ist vergleichsweise eng bemessen und stellt, verglichen mit dem ersten Überströmkanal, ein Stromventil dar. Mit Hilfe der Betätigungsmittel für das dem ersten Kanal zu­ geordnete Ventil kann dieser Überströmkanal verschlossen werden, sobald einmal die Strömungsgeschwindigkeit durch den ersten Kanal hindurch ein vorbestimmtes Maß über­ schritten hat.
Obwohl dadurch der erste Überströmkanal vollständig verschlossen ist, kann nach wie vor Fluid über den jetzt als Beipass wirkenden zweiten Überströmkanal mit dem Stromventil fließen. Die Bewegung des Kolbens wird auf diese Weise nicht starr blockiert, sondern nur deutlich verzögert.
Bei Anwendungsfällen bedeutet dies, dass die Bewegung der mit einer solchen Bremseinrichtung ausgerüsteten Vor­ richtung weiterlaufen kann, ohne dass das Weiterlaufen erst durch eine Bewegung in der umgekehrten Richtung er­ neut freigegeben werden muss.
Wenn die Bremswirkung in beiden Richtungen gewünscht wird, genügt es, dem ersten Überströmkanal ein zweites Ventil zuzuordnen, das bei einer Durchströmung des Über­ strömkanals in der entgegengesetzten Richtung zu ver­ schließen.
Für die praktische Ausführung der bekannten Bremsein­ richtung kommen mehrere Arten in Frage:
Eine denkbare Ausführungsform besteht darin, wenig­ stens einen der fluidgefüllten Räume als Zylinderraum aus­ zuführen, wodurch sehr platzsparende Verhältnisse erzielt werden. Die Verdrängungsmittel können dabei eine Kolbens­ tange umfassen, die in diesen Zylinderraum hineinragt und die entsprechend ihrer Eintauchtiefe in diesen Zylinder­ raum das darin enthaltene Fluid mehr oder weniger stark verdrängt.
Zu den Verdrängungsmitteln kann ferner ein an der Kolbenstange sitzender Kolben gehören, wodurch es möglich wird, die verdrängte Menge an Fluid wesentlich zu vergrö­ ßern.
Platzsparende Verhältnisse werden ferner erzielt, wenn die Überströmkanäle in dem Kolben untergebracht sind. Allerdings ist die Unterbringung der Überströmkanäle nicht auf die Anordnung im Kolben beschränkt. Sie können auch bei zylinderförmigen Bremseinrichtungen mit außenliegender zweiter, ringförmiger Zylinderkammer im Boden unterge­ bracht sein.
Eine besonders platzsparende Bremseinrichtung, die derzeit bevorzugt wird, besteht in der Verwendung eines Zylinderrohrs, dessen Innenwand einen zylindrischen Innen­ raum begrenzt, der beidseits durch Endstücke verschlossen ist. Mittels einem in dem Zylinderrohr beweglichen Kolben wird der Zylinderraum in zwei Zylinderkammern unterteilt, die die beiden mit Fluid gefüllten Räume darstellen.
Das Ventilverschlussglied und die zugehörige Betäti­ gungseinrichtung können von einem Schieber gebildet sein, der auf der Kolbenstange längsverschieblich geführt ist und federelastisch aus der Schließstellung weg vorgespannt ist.
Wenn die Bremseinrichtung beidseitig wirken soll, sind zwei derartige Schieber auf beiden Seiten des Kolbens vorhanden.
Die Überströmkanäle können entweder, wie ausgeführt, von Bohrungen in dem Kolben gebildet sein oder der engere von beiden durch die Leckage zwischen dem Kolben und der Zylinderwand.
Die neue Bremseinrichtung kann auch als Gasfeder aus­ gebildet sein, wenn das in den fluidgefüllten Räumen ent­ haltene Fluid von unter Druck stehendem Gas gebildet ist.
Wenn das Fluid ein inkompressibles Medium ist, ist beispielsweise über einen Trennkolben ein Ausgleichsraum angekoppelt, der ebenfalls wiederum mit Gas gefüllt sein kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße fluidbetätigte Brems­ einrichtung in einem Längsschnitt und
Fig. 2 den Kolben mit den Ventilen der Bremsein­ richtung nach Fig. 1, im Längsschnitt und in einer vergrößerten Darstellung.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße fluidbetätigte Bremseinrichtung 1, die ein zylindrisches Rohr 2 aufweist, das einen Zylinder bildet, dessen Innenraum 3 von der In­ nenwand 4 des Rohres 2 begrenzt ist. Das Rohr 2 ist end­ seitig mit einem ersten Endstück 6 und einem zweiten End­ stück 7 verschlossen. Durch eine Bohrung 8 in dem zweiten Endstück 7 ist eine Kolbenstange 9 gesteckt, die an ihrem in den Zylinder ragenden inneren Ende einen Kolben 11 trägt. Der Kolben 11 ist längsverschieblich weitgehend abgedichtet in dem Rohr 2 geführt.
Der Innenraum 3 des Zylinders wird von dem Kolben 11 in einer von der Kolbenstange 9 abliegende erste Zylinder­ kammer 12 und eine kolbenstangenseitige zweite Zylinder­ kammer 13 aufgeteilt.
Die beiden Endstücke 6 und 7 sind im Wesentlichen dicke Scheiben, in deren Außenumfang Nuten 14, 16 einge­ stochen sind. In das Rohr 2 sind Sicken 19, 21 eingeprägt, die in die Nuten 14, 16 eingreifen und die Endstücke 6, 7 in dem Rohr 2 formschlüssig haltern und abdichten.
Das erste Endstück 6 enthält eine Stufenbohrung 22, die an einer Schulter 23 in einen Abschnitt 24 mit ver­ mindertem Durchmesser übergeht. Die Schulter 23 dient als Ventilsitz für eine Kugel 25, die ein Ventilverschluss­ glied darstellt, das mittels einer in die Stufenbohrung 22 eingedrehten Stiftschraube 26 auf die Schulter 23 festge­ presst wird.
Über diese Stufenbohrung 22 wird, wie weiter unten beschrieben, unter Druck stehendes Gas in den Zylinder 3 eingefüllt.
Das zweite Endstück 7 ist mit einer zu der Bohrung 8 konzentrischen Ausdrehung 27 versehen, in der sich eine Dichtungspackung 28 befindet und die dazu dient, die Kol­ benstange 9 gegenüber dem Zylinderraum 3 abzudichten.
Der Aufbau des Kolbens 11 ist in Fig. 2 in vergrößer­ ter Form gezeigt. Er besteht aus einer im Wesentlichen zylindrischen, verhältnismäßig dicken Scheibe 14, die mit sehr kleinem Spiel in das zylindrische Rohr 2 passt. Der Kolben 11 ist mit Hilfe eines durch den Kolben 11 und eine entsprechende Bohrung 29 hindurchführenden Zylinderstiftes 31 auf der im Übrigen zylindrisch glatten Kolbenstange 9 befestigt.
Durch den Kolben 11, der an beiden Stirnenden von planen Flächen 34 und 35 begrenzt wird, führen zwei Boh­ rungen 36 sowie zwei Bohrungen 37 hindurch, deren Durch­ messer wesentlich kleiner ist als der Durchmesser der Boh­ rungen 36. Diese Bohrungen 36 und 37 bilden Überströmkanä­ le, wobei die Bohrungen 37 während des geringeren Quer­ schnitts Stromventile darstellen, die zu den Bohrungen 36 strömungsmäßig parallelgeschaltet sind. Sämtliche Bohrun­ gen 36 und 37 münden mit einer verhältnismäßig scharfen Kante in die beiden Stirnflächen 34 und 35 ein.
Aus weiter unten angegebenen Gründen liegen die bei­ den Bohrungen 37 dichter bei der Kolbenstange 9 als die Bohrungen 36.
Im Abstand zu der Stirnseite 35 enthält die Kolben­ stange 9 eine eingestochene Nut 38, in der ein Außen­ sprengring 39 aufgenommen ist. Dieser Außensprengring 39 bildet einen Anschlag für einen auf der Kolbenstange 9 verschieblich geführten zylindrischen Schieber 41, der von einer zylindrischen Außenwand 42 und in axialer Richtung von zwei planen Stirnflächen 43 und 44 begrenzt ist. Die Stirnfläche 43 steht mit einem geringen Abstand der Stirn­ fläche 35 des Kolbens 11 gegenüber.
Der zylindrische Schieber 41 enthält eine zu seiner zylindrischen Außenfläche 42 koaxiale Stufenbohrung 45, die sich in zwei Abschnitte 46 und 47 aufteilt.
Der Abschnitt 47 hat einen etwas größeren Durchmesser als der Außendurchmesser der Kolbenstange 9, wodurch der Schieber 41 mit geringem Spiel auf der Kolbenstange 9 ge­ führt ist. Der Abschnitt 46 dagegen dient als Aufnahmeraum für eine als Schraubenfeder ausgebildete Druckfeder 47a, die sich einenends auf dem Kolben 11 und anderenends an der Übergangsschulter zwischen dem Abschnitt 46 und dem Abschnitt 47 abstützt. Mit Hilfe der Druckfeder 47a wird der Schieber 41 in Richtung von dem Kolben 11 weg und in Richtung auf den Sprengring 39, der einen Anschlag bildet, zu vorgespannt.
Ferner enthält der Schieber 41 wenigstens zwei radia­ le Bohrungen 48, die von der zylindrischen Außenumfangs­ fläche 42 her in den Abschnitt 46 der Stufenbohrung 45 hineinführen. Der Durchmesser dieser Bohrungen 48 ist ver­ hältnismäßig weit, damit sie nicht als Drosseln für hin­ durchströmendes Fluid wirken.
Ferner ist ersichtlich, dass der Außendurchmesser des Schiebers 41 deutlich kleiner ist als die lichte Weite des Innenraums 3, wodurch sich um den Schieber 41 herum ein Ringspalt mit beträchtlichem Querschnitt ergibt. Aller­ dings ist der Durchmesser des Schiebers 41 größer als ein umhüllender Kreis, der zu der Kolbenstange 9 konzentrisch ist und innerhalb dem die Konturen der großen Bohrungen 36 liegen.
Wie Fig. 2 ferner erkennen lässt, setzt sich die Kol­ benstange 9 jenseits der Stirnfläche 34 des Kolbens 11 fort und trägt dort einen weiteren Schieber 41'. Dieser Schieber 41' wird mittels einer zweiten Schraubenfeder 47'a gegen einen Außensprengring 51 gepresst, der in einer Ringnut 52 am Ende der Kolbenstange 9 sitzt. Der Spreng­ ring 51 stellt den Anschlag für den zylindrischen Schieber 41' dar.
Der Schieber 41' ist in jeder Hinsicht mit dem Schie­ ber 41 identisch und lediglich in der umgekehrten Richtung auf die Kolbenstange 9 aufgesteckt. Dementsprechend sind die dort vorhandenen Strukturelemente mit denselben Be­ zugszeichen wie bei dem Schieber 41 versehen, wobei die Bezugszeichen lediglich um ein Apostroph ergänzt sind.
Diese beiden Schieber 41 und 41' stellen funktions­ mäßig Ventilverschlussglieder dar, die mit Ventilsitzflä­ chen in Gestalt der Stirnflächen 34 und 35 zusammenwirken. Insoweit wirkt die Stirnfläche 35 in Verbindung mit der Stirnfläche 43 des Schiebers 41 als Ventil für die Durch­ lasskanäle bildenden Bohrungen 36. Ähnliches gilt für den Schieber 41', dessen Stirnfläche 43' zusammen mit der Stirnfläche 34 ein Ventil für die gegenüberliegende Seite der Bohrungen 36 darstellt.
Die lichte Weite der Abschnitte 46 bzw. 46' ist so bemessen, dass ihr Durchmesser größer ist als ein zu der Kolbenstange 9 konzentrischer Kreis, innerhalb dem sich die Mündungen der beiden eng tolerierten Bohrungen 37 be­ finden.
Da sich beim Verschieben der Kolbenstange 9 das freie Volumen innerhalb des Zylinders verändert, ist ein Aus­ gleichsraum 55 erforderlich. Dieser Ausgleichsraum 55 befindet sich neben dem Endstück 6 und wird einerseits von dem Endstück 6 und andererseits von einem schwimmenden Trennkolben 56 begrenzt, der mit Hilfe zweier O-Ringe 57 und 58, die in entsprechenden eingestochenen Nuten sitzen, gegen die Innenwand 4 abgedichtet ist.
Die Funktionsweise der erläuterten Bremseinrichtung 1 ist wie folgt:
Der Ausgleichsraum 5 ist mit unter Druck stehendem Gas gefüllt, das mit Hilfe des Trennkolbens 56 von einer Ölfüllung abgetrennt ist, die sich in dem Zylinderraum zwischen dem Trennkolben 56 und dem Endstück 7 befindet. Da die Gasfüllung in dem Ausgleichsraum 55 bestrebt ist, das Volumen des Ausgleichsraums 55 zu vergrößern, wird hierdurch die Kolbenstange 9 ausgefahren, so weit, bis der Außensprengring 39 an dem Endstück 7 anschlägt. Ausgehend von dieser Betriebsstellung sei nun die Wirkung des Schie­ bers 41' in Verbindung mit den Bohrungen 36 und 37 erläu­ tert. Wenn in der ausgeschobenen Stellung die Bremsein­ richtung 1 von außen mit einer Kraft belastet wird, die bestrebt ist, die Kolbenstange 9 einzudrücken, dann ver­ kleinert sich das Volumen der Zylinderkammer 12, während sich das Volumen der Zylinderkammer 13 vergrößert. Dies hat zur Folge, dass das Öl aus der Zylinderkammer 12 durch den Ringspalt zwischen dem Schieber 41' und der zylindri­ schen Innenwand 4 an dem Schieber 41' vorbeiströmt. Das Öl strömt von hier aus weiter durch den Axialspalt, der von den beiden im Abstand zueinander stehenden Stirnflächen 43' und 34 begrenzt ist, in die Kanäle in Gestalt der Boh­ rungen 36 und 37. Von hier aus fließt das Öl durch den Kolben 11 hindurch in den Axialspalt, der zwischen den beiden Stirnflächen 35 und 43 begrenzt ist. Aus diesem Axialspalt fließt das Öl weiter durch den radialen Ring­ spalt zwischen dem Schieber 41 und der zylindrischen Innenwand 4 in die Zylinderkammer 13.
Bei dieser Strömungsrichtung ist der Druck in der Zylinderkammer 12 größer als der Druck in der Zylinderkam­ mer 13. Außerdem entsteht ein verminderter dynamischer Druck in den beiden axialen Spalten zwischen den Stirnflä­ chen 34 und 43' sowie 35 und 43.
Solange die Strömungsgeschwindigkeit in dem Spalt zwischen der Stirnfläche 43' und der Stirnfläche 34 ein vorbestimmtes Maß nicht überschreitet, hält die Feder 47'a den Schieber 41' gegen den Sprengring 51 gepresst. Die Bremseinrichtung 1 kann wie eine normale Gasfeder zusam­ mengedrückt werden.
Sollte jedoch infolge einer Störung der Vorrichtung, in der die gezeigte Bremseinrichtung 1 eingebaut ist, eine sehr viel höhere Kraft auf die Kolbenstange 9 einwirken, die die Kolbenstange 9 schneller einfahren lässt, dann erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit in dem Axialspalt zwischen den beiden Stirnflächen 34 und 43' so stark, dass der dort auftretende statische Druck nicht mehr ausreicht, den Schieber 41' unter Mitwirkung der Druckfeder 47'a ge­ gen den Sprengring 41 zu halten, denn in der entgegenge­ setzten Richtung wirkt der auf die Stirnfläche 44' lasten­ de statische Druck in der Zylinderkammer 12. Sobald das Kräftegleichgewicht zu Gunsten dieses statischen Drucks in der Zylinderkammer 12 verschoben ist, wird der Schieber 41' von diesem Druck gegen die Stirnseite 34 gepresst. Seine plane Stirnfläche 43' legt sich an der planen Stirn­ fläche 34 an, wodurch die Bohrungen 37 praktisch schlag­ artig vollständig verschlossen werden. Das Fluid aus der Kammer 12 kann jetzt nur noch durch die radialen Bohrungen 48', den radialen Ringspalt zwischen dem Abschnitt 46' der Stufenbohrung und der Kolbenstange 9 zu den im Durchmesser wesentlich kleineren Bohrungen 37 strömen. Hierdurch wer­ den die durch die kleineren Bohrungen 37 gebildeten Strom­ ventile aktiviert, die zufolge ihrer Drosselwirkung nur noch eine geringere Durchflussrate ermöglichen mit der Folge, dass die Einschubbewegung der Kolbenstange 9 signi­ fikant gebremst wird.
Da auf beiden Seiten des Kolbens 11 diese Schieber 41 bzw. 41' vorgesehen sind, wirkt die Bremseinrichtung 1 auch in der umgekehrten Richtung, beispielsweise wenn, ausgehend von der Darstellung in Fig. 1, schlagartig eine an der Kolbenstange 9 wirkende Gegenkraft weggenommen wird, was normalerweise dazu führen würde, dass das Gas­ polster in dem Ausgleichsraum 55 mit sehr hoher Geschwin­ digkeit die Kolbenstange 9 ausfahren würde. Bei dieser Betriebsweise wird wegen des verminderten dynamischen Drucks zwischen den Stirnflächen 35 und 43 der Schieber 41 gegen die Stirnfläche 35 gepresst. Hierdurch werden, wie vorher erwähnt, die großen Bohrungen 36 verschlossen, je­ doch nun vom anderen Ende her, und das Öl kann lediglich noch durch die kleinen Bohrungen 37 mit einer verminderten Strömungsrate hindurchfließen.
Wie sich aus der obigen Funktionsbeschreibung ergibt, braucht der Kolben 11 nicht vollständig gegen die Zylin­ derwand 4 abgedichtet zu werden. Es reicht aus, wenn die Leckage zwischen dem Kolben 11 und der Zylinderwand 4 deutlich kleiner ist als die Strömungsmenge, die durch die Bohrungen 37, die als Stromventile wirken sollen, hin­ durchströmen kann.
Bei einer anderen Ausführungsform ist es möglich, die Bohrungen 37 wegzulassen und sie hinsichtlich ihrer Wir­ kung durch einen entsprechend bemessenen Ringspalt zu er­ setzen, der zwischen dem Kolben 11 und der Zylinderwand 4 gebildet ist. Hierzu muss der Außendurchmesser des Kolbens 11 entsprechend klein gewählt werden, um die gewünschte Leckage zu erhalten.
Eine Gasfeder weist ein Zylinderrohr auf, in das eine Kolbenstange abgedichtet hineinragt. Die Kolbenstange trägt an ihrem inneren Ende einen Kolben, der das Zylin­ dervolumen in zwei Zylinderkammern aufteilt. Durch den Kolben führen wenigstens zwei Bohrungen, von denen die eine einen vergleichsweise großen Durchmesser und die an­ dere einen vergleichsweise kleinen Durchmesser hat, um als Stromventil zu arbeiten. Vor jedem Stirnende des Kolbens befindet sich ein Schieber, der mittels einer Feder von dem Kolben weg vorgespannt ist und der als Ventilver­ schlussglied für die Bohrung mit dem größeren Durchmesser dient. Das Verschließen der Bohrung mit dem größeren Durchmesser erfolgt, wenn die Strömungsgeschwindigkeit zwischen dem Schieber und dem Kolben einen konstruktiv vorgegebenen kritischen Grenzwert übersteigt.

Claims (16)

1. Fluidbetätigte Bremseinrichtung (1),
mit einem ersten fluidgefüllten Raum (12),
mit einem zweiten fluidgefüllten Raum (13),
mit von außen betätigbaren Verdrängungsmitteln (9), die in einen der beiden fluidgefüllten Räume (13) ragen und bei ihrer Betätigung eine dem Betätigungshub entspre­ chende Menge Fluid aus dem Raum (13), in den sie ragen, in den jeweils anderen Raum (12) verdrängen oder aus dem je­ weils anderen Raum (12) entnehmen,
mit einem ersten Überströmkanal (36), der den ersten fluidgefüllten Raum (12) mit dem zweiten fluidgefüllten Raum (13) verbindet,
mit wenigstens einem Ventil (34, 41; 35, 41'), das einen Ventilsitz (34, 35) sowie ein Ventilverschlussglied (41, 41') aufweist und das dem ersten Überströmkanal (36) zu­ geordnet ist, um den ersten Überströmkanal (35) wahlweise zu verschließen,
mit Betätigungsmitteln (41, 41') für das Ventilver­ schlussglied des wenigstens einen Ventils (34, 41; 35, 41'), die in Abhängigkeit von der Strömungsmenge und der Strö­ mungsrichtung des Fluids aus dem einen mit Fluid gefüllten Raum (12, 13) in den anderen mit Fluid gefüllten Raum (12, 13) das Ventilverschlussglied betätigen, und
mit einem zweiten Überströmkanal (37), der den ersten fluidgefüllten Raum (12) mit dem zweiten fluidgefüllten Raum (13) verbindet und in dem ein Stromventil (37) an­ geordnet ist.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass dem ersten Überströmkanal (36) ein zweites Ventil (34, 41; 35, 41') zugeordnet ist, um den ersten Über­ strömkanal (36) wahlweise zu verschließen, und dass dem zweiten Ventil (34, 41; 35, 41') eigene Betätigungsmittel (41, 41') zugeordnet sind, die in Abhängigkeit von der Strömungsmenge und der Strömungsrichtung des Fluids aus dem einen mit Fluid gefüllten Raum (12, 13) in den anderen mit Fluid gefüllten Raum (12, 13) arbeiten und auf eine Strömungsrichtung ansprechen, die der Strömungsrichtung zum Ansprechen der ersten Betätigungsmittel (41, 41') entgegengerichtet sind.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass wenigstens einer der beiden fluidgefüllten Räume (12, 13) ein Zylinderraum ist.
4. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass zu den Verdrängungsmitteln (9) eine Kolben­ stange (9) mit einem Kolben (11) gehört.
5. Bremseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die beiden Überströmkanäle (36, 37) in dem Kolben (11) angeordnet sind.
6. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass sie ein einen Zylinder (3) bildendes Rohr (2) aufweist, dessen Innenwand (4) einen zylindrischen Innenraum (3) begrenzt und das beidends mit Endstücken (6, 7) versehen ist, von denen eines eine Durchgangsbohrung (8) aufweist.
7. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (9) in der Durch­ gangsbohrung (8) des betreffenden Endstückes (7) längsver­ schieblich abgedichtet geführt ist und die mit ihrem inne­ ren Ende in den Innenraum (3) ragt.
8. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (11) gegen die Innenwand (4) des Zylinders längsverschieblich zumindest weitgehend abgedichtet ist und den zylindrischen Innenraum (3) in eine kolbenstangenseitige Zylinderkammer (12) und eine von der Kolbenstange abliegende Zylinderkammer (13) aufteilt.
9. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilverschlußglied (41, 41') des wenigstens einen Ventils (34, 41; 35, 41') und die dem wenig­ stens einen Ventil (34, 41; 35, 41') zugeordnete Betätigungs­ einrichtung (41, 41') von einem Schieber (41, 41') gebildet ist, der auf der Kolbenstange (9) geführt ist und dazu eingerichtet ist, an einer benachbarten Stirnseite (34, 35) des Kolbens (11) zur Anlage zu kommen, um den ersten Über­ strömkanal (36) wahlweise zu verschließen.
10. Bremseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, dass der Schieber (41, 41') elastisch gegen einen auf der Kolbenstange (9) befindlichen Anschlag (39, 51) ge­ drückt wird, wobei es in der Stellung, in der es gegen den zugeordneten Anschlag (39, 51) gedrückt ist, den ersten Überströmkanal (36) nicht verschließt.
11. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Ventile (34, 41; 35, 41') gleich aufge­ baut sind.
12. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Überströmkanal von einem Spalt zwischen dem Kolben (11) und der Zylinderwand (4) gebildet ist.
13. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (11) gegenüber der Zylin­ derwand (4) eine festgelegte Leckage aufweist.
14. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 5 und 9, da­ durch gekennzeichnet, dass der Schieber (41, 41') gegenüber der Zylinderwand (4) eine vorbestimmte Leckage aufweist.
15. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13, da­ durch gekennzeichnet, dass die Leckage des Schiebers (41, 41') gegenüber der Zylinderwand (4) größer ist als die Leckage zwischen dem Kolben (11) und der Zylinderwand (4).
16. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass das Fluid von unter Druck stehendem Gas gebildet ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3931448A1 (de) * 1989-09-21 1991-04-04 Stabilus Gmbh Stufenlos hoehenverstellbares, hydropneumatisches hubaggregat, mit ueberdrucksicherung

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DE3931448A1 (de) * 1989-09-21 1991-04-04 Stabilus Gmbh Stufenlos hoehenverstellbares, hydropneumatisches hubaggregat, mit ueberdrucksicherung

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