DE19716964A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Faltung eines Gassacks für ein Airbagmodul - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Faltung eines Gassacks für ein AirbagmodulInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Faltung eines Gassacks für ein Airbagmodul nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 195 16 494 C1 ist ein Verfahren zum Falten eines
Gassacks für ein Insassenrückhaltesystem bekannt, bei dem
der Gassack vor dem Falten in seine Gebrauchsform aufgebla
sen wird. Nach diesem Aufblasen wird er mittels mechani
scher Falthilfen gefaltet, wobei die Luft aus dem Gassack
entweicht oder wobei der Gassack schrittweise evakuiert
wird.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß neben dem
gegenüber den üblichen Faltverfahren zusätzlichen Schritt
des Aufblasens des Gassackes noch die sonst üblichen mecha
nischen Falthilfen erforderlich sind, um den Gassack zu
falten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von
einem vor dem Falten aufgeblasenen Gassack den Aufwand für
das Falten zu verringern.
Erfindungsgemäß wird das gemäß den Merkmalen der Ansprüche
1 und 8 erreicht.
Bei einem Verfahren zur Faltung eines Gassacks für ein
Airbagmodul, bei dem der Gassack vor dem Falten aufgeblasen
wird, wird erfindungsgemäß das Gas nach dem Aufblasen aus
dem Gassack mit hoher Geschwindigkeit abgesaugt. Durch das
schnelle Absaugen des Gases wird eine chaotische Faltung
erzielt, d. h. die Falten liegen nicht geordnet neben- bzw.
übereinander. Es wurde gefunden, daß der Gassack durch das
schnelle Absaugen aber so gefaltet wird, daß der Bereich
des Gassacks, der zuerst entfaltet werden soll, im gefalte
ten Zustand des Gassacks oben liegt, bzw. daß die Falten
nebeneinander liegen, so daß im Crashfall eine störungs
freie Entfaltung möglich ist.
Neben der schnellen Absaugung des Gases ist es auch zweckmä
ßig, das Gas vorher mit hoher Geschwindigkeit einzublasen.
Es ist weiterhin zweckmäßig, daß sich der Absaugvorgang
unmittelbar an den Aufblasvorgang anschließt und daß der
Gassack vor dem Aufblasen bereits mit dem Gasgeneratorträ
ger verbunden wird. Insbesondere auch durch diese zusätzli
chen Verfahrensschritte wird ein schnelleres und kostengün
stigeres Falten des Gassackes gegenüber den bekannten
Faltverfahren möglich.
In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgese
hen, daß der Gassack vor dem Aufblasen in eine Vorrichtung
eingebracht wird, die dem Gassack beim Aufblasen eine
vorbestimmte Form gibt. Dadurch kann der Gassack in
vorbestimmte Richtungen bevorzugt aufgeblasen werden. Durch
dieses gerichtete Aufblasen kann der sich anschließende
Faltvorgang dahingehend beeinflußt werden, daß Falten in
bestimmten Bereichen bevorzugt gebildet werden. Weiterhin
ist es dadurch möglich, die Größe des aufgeblasenen Gas
sackes vor dem Evakuieren zu beeinflussen, so daß das Gas
sackmaterial und Fangbänder nicht unnötig belastet werden.
Eine unnötige Beanspruchung des Gassackes beim Aufblasen
kann auch dadurch vermieden werden, daß das in den Gassack
eingeblasene Gas einen geringeren Druck aufweist, als das
durch den Gasgenerator im Crashfall erzeugte Gas.
Als Gas für das Aufblasen des Gassackes für den Faltvorgang
wird vorzugsweise Luft verwendet.
Eine Vorrichtung zur Faltung eines Gassackes für ein Airbag
modul ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufnahme für den
Gassack vorgesehen ist und daß dem zu faltenden Gassack
eine Druckluftquelle und eine Saugvorrichtung zugeordnet
sind, die abwechselnd an den Gassack ankoppelbar sind.
Bevorzugt ist der Gassack mit einem Gasgeneratorträger als
Aufnahme verbunden, dessen Einschuböffnung für den Gasgene
rator als Öffnung für das Einblasen und Absaugen genutzt
wird.
Der Gassack ist zweckmäßig in einer Vorrichtung angeordnet,
die eine Innenkontur aufweist, die der gewünschten seitli
chen äußeren Kontur des Gassacks im aufgeblasenen Zustand
entspricht. Weiterhin ist es zweckmäßig, einen Gegenhalter
für die Beeinflussung der vorderen Kontur des Gassackes
vorzusehen.
In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Ge
neratorträger für den Gasgenerator des Airbagmoduls mit dem
zu faltenden Gassack im Gehäuse des Airbagmoduls oder in
einer Vorrichtung zur Gewährleistung des Faltzustandes
angeordnet ist. Die Faltung erfolgt also in den Raum hin
ein, in den der Gassack im gefalteten Zustand im Kraftfahr
zeug gelagert wird oder in eine Vorrichtung hinein, die
diesem Raum entspricht. Dadurch kann weitestgehend auf das
Zusammenpressen des Gassacks nach dem Falten verzichtet
werden.
Es ist zweckmäßig, daß für den schnellen Wechsel zwischen
dem Aufblas- und Absaugvorgang ein durch den Druck im
Gassack betätigbares Ventil vorgesehen ist. Damit wird
erreicht, daß unmittelbar nach Beendigung des Aufblasvorgan
ges der Absaugvorgang beginnt. Hierfür ist es zweckmäßig,
daß mindestens ein Drucksensor zur Betätigung des Ventils
in der Wand der Vorrichtung zur Beeinflussung der seitli
chen Kontur des Gassackes oder im Gegenhalter vorgesehen
ist.
Die Erfindung soll in Ausführungsbeispielen anhand von
Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung mit
aufgeblasenem Gassack, der mit einem flachen
zylindrischen Gasgenerator verbunden werden soll;
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 mit gefaltetem Gas
sack;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung mit
aufgeblasenem Gassack, der mit einem Rohrgasgenera
tor verbunden werden soll;
Fig. 4 eine Ansicht X gemäß Fig. 3;
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Einrichtung zur
Gewährleistung des Faltzustandes eines Gassackes
nach Fig. 3.
In der Fig. 1 ist ein Gassack 1 im aufgeblasenen Zustand
dargestellt. Er ist mittels eines Gassackhaltebleches 2 an
einem Generatorträger 3 für die Aufnahme eines flachen
zylindrischen Gasgenerators befestigt. Die Öffnung 4 für
die Aufnahme des Gasgenerators ist an ein Gebläse und eine
Vakuumpumpe anschließbar, die beide nicht dargestellt
sind. Der Gassack 1 ist von einer Vorrichtung 5 für die
Beeinflussung der seitlichen Kontur des aufgeblasenen
Gassacks vor dem anschließenden Evakuieren umgeben. Weiter
hin ist ein Gegenhalter 6 für die Beeinflussung der
vorderen Kontur des aufgeblasenen Gassacks vorgesehen.
Mittels der Vorrichtung 5 und des Gegenhalters 6 kann die
Entfaltungsrichtung des Gassackes beim Aufblasen beeinflußt
werden und es kann verhindert werden, daß sich der Gassack
bis zu seiner vollen, im Chrashfall erzielbaren Größe
entfaltet. Dadurch wird verhindert, daß das Material des
Gassackes und Fangbänder, wie z. B. ein Fangband 7, unnötig
beansprucht werden.
Nach dem Aufblasvorgang weist der Gassack die in Fig. 1
dargestellte Form auf. Unmittelbar nach Abschluß des Auf
blasvorganges wird die Luft aus dem Gassack mit hoher
Geschwindigkeit abgesaugt. Das kann z. B. dadurch erfolgen,
daß eine Kammer, die etwa die Größe des aufgeblasenen
Gassacks aufweist, auf etwa 10-2 Torr evakuiert wird.
Durch anschließendes Öffnen eines Ventils wird die Luft
dann in die evakuierte Kammer eingesaugt. Dadurch fällt der
Gassack in sich zusammen und wird dabei gefaltet. Aus der
Fig. 2 ist der gefaltete Gassack 1 erkennbar, wobei die
Falten nur schematisch dargestellt sind. Die erzielte
Faltung ist eine chaotische Faltung, die aber trotzdem das
störungsfreie Entfalten des Gassacks im Crashfall gewährlei
stet. Der Faltzustand wird durch eine Abdeckung 8 gewährlei
stet.
Der Gassack 1 nach Fig. 3 soll mit einem nicht dargestell
ten Rohrgasgenerator verbunden werden. Für dessen Aufnahme
ist ein Generatorträger 9 vorgesehen, der bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel im Gassack 1 angeordnet ist. Für den
Faltvorgang wird die Öffnung 10 für den Einschub des Gasge
nerators genutzt, die an das Gebläse bzw. an die Vakuumpumpe
anschließbar ist. Für die Beeinflussung der seitlichen
Kontur des Gassackes beim Aufblasen ist eine Vorrichtung 11
und für die Beeinflussung der vorderen Kontur des Gassackes
ein Gegenhalter 12 vorgesehen. Es ist ersichtlich, daß die
Vorrichtung 11 einen asymmetrischen Querschnitt aufweist,
so daß der Gassack entsprechend seinem asymmetrischen
Zuschnitt ebenfalls asymmetrisch aufgeblasen wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist im Be
reich des Generatorträgers 9 ein Behälter 13 zur Gewährlei
stung des Faltzustandes des Gassackes vorgesehen, wie es
in Fig. 5 dargestellt ist. Dieser Behälter umschließt einen
Faltraum 14, in den hinein der Gassack durch das schnelle
Absaugen der Luft aus dem aufgeblasenen Gassack gefaltet
wird. Die Wirkungsweise der Faltung entspricht der des
ersten Ausführungsbeispiels.
Claims (14)
1. Verfahren zur Faltung eines Gassacks für ein
Airbagmodul, bei dem der Gassack vor dem Falten
aufgeblasen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas nach dem Aufblasen aus dem Gassack mit
hoher Geschwindigkeit abgesaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas mit hoher Geschwindigkeit in den Gas
sack eingeblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Absaugvorgang unmittelbar an
den Aufblasvorgang anschließt.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack
vor dem Aufblasen mit dem Gasgeneratorträger verbun
den wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack
vor dem Aufblasen in eine Vorrichtung eingebracht
wird, die dem Gassack beim Aufblasen eine vorbe
stimmte Form gibt.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das in den
Gassack eingeblasene Gas einen geringeren Druck
aufweist, als das durch den Gasgenerator im
Crashfall erzeugte Gas.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Gas für
das Aufblasen des Gassackes für den Faltvorgang
Luft verwendet wird.
8. Vorrichtung zur Faltung eines Gassackes für ein
Airbagmodul, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufnahme
(3, 9) für den Gassack (1) vorgesehen ist und daß
dem zu faltenden Gassack eine Druckluftquelle und
eine Saugvorrichtung zugeordnet sind, die abwech
selnd an den Gassack (1) ankoppelbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Gassack (1) mit einem Gasgeneratorträ
ger (3, 9) als Aufnahme verbunden ist, dessen Ein
schuböffnung (4, 10) für den Gasgenerator als
Öffnung für das Einblasen und Absaugen genutzt
wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gassack (1) in einer Vorrichtung
(5, 11) angeordnet ist, die eine Innenkontur auf
weist, die der gewünschten seitlichen äußeren
Kontur des Gassacks (1) im aufgeblasenen Zustand
entspricht.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gegenhalter
(6, 12) für die Beeinflussung der vorderen Kontur
des Gassackes (1) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator
träger (3, 9) mit dem zu faltenden Gassack (1) im
Gehäuse des Airbagmoduls oder in einer Vorrichtung
(13) zur Gewährleistung des Faltzustandes angeord
net ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß für den Wechsel
zwischen dem Aufblas- und Absaugvorgang ein durch
den Druck im Gassack betätigbares Ventil vorgesehen
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens ein Drucksensor zur Betätigung
des Ventils in der Wand der Vorrichtung (5, 11) zur
Beeinflussung der seitlichen Kontur des Gassackes
oder im Gegenhalter (6, 12) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997116964 DE19716964A1 (de) | 1997-04-15 | 1997-04-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Faltung eines Gassacks für ein Airbagmodul |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997116964 DE19716964A1 (de) | 1997-04-15 | 1997-04-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Faltung eines Gassacks für ein Airbagmodul |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19716964A1 true DE19716964A1 (de) | 1998-10-22 |
Family
ID=7827380
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997116964 Ceased DE19716964A1 (de) | 1997-04-15 | 1997-04-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Faltung eines Gassacks für ein Airbagmodul |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19716964A1 (de) |
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