DE19716650A1 - Flugzeug mit Solarantrieb - Google Patents
Flugzeug mit SolarantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Flugzeug mit Solarantrieb, insbe
sondere eine Solardrohne.
Solardrohnen sind solarbetriebene Leichtflugzeuge, die in
Flughöhen von über 10.000 m zu Beobachtungszwecken eingesetzt
werden. Beispielsweise werden Solardrohnen zur Beobachtung des
Wetters, der Erdoberfläche, der Kontrolle des Luftraums, zu
Telekommunikationszwecken oder in der Wehrtechnik eingesetzt.
Ferner werden Solarantriebe beispielsweise auch für Motorseg
ler verwendet.
Flugzeuge mit Solarantrieb weisen auf den Tragflächen photo
voltaische Solarzellen zur Erzeugung von elektrischem Strom
auf, der zum Antreiben von Propellern mittels Elektromotoren
genutzt wird. Da mit Solarenergie angetriebene Flugzeuge kei
nen Treibstoff mitführen müssen, können sie in Leichtbauweise
ausgeführt werden; mit solchen Flugzeugen können lange Flug
zeiten erzielt werden. Sofern solche Flugzeuge mit einem zu
sätzlichen Energiespeicher ausgestattet sind, kann tagsüber
überschüssige Energie gespeichert werden, die nachts zur Ver
fügung steht, so daß auch Nachtflüge möglich sind. Es können
somit Flugzeiten von mehreren Monaten erzielt werden.
Die photovoltaischen Solarzellen sind auf der Flügeloberseite
horizontal angeordnet. Daher ist die Energieausbeute bei fla
chem Sonnenstand äußerst gering, so daß Flugzeiten von mehre
ren Monaten auf der nördlichen Halbkugel im Winter nur be
grenzt möglich sind.
Um lange Flugzeiten auch im Winter zu ermöglichen oder um hohe
Nutzlasten im Flugzeug aufnehmen zu können, müssen daher die
Flügelflächen vergrößert werden, um eine ausreichende Anzahl
Solarzellen vorsehen zu können. Ein Vergrößern der Flügelflä
chen hat jedoch den Nachteil, daß sich die Fluggeschwindigkeit
verringert. Um eine Drohne in einem bestimmten Gebiet statio
nieren zu können, muß deren Fluggeschwindigkeit jedoch größer
sein als die vorherrschenden Windgeschwindigkeiten.
Da die Oberseite der Tragflügel gewölbt ist, und die Tragflü
gel elastisch sein müssen, ist das Anordnen von Solarzellen
auf der Tragflügeloberseite sehr schwierig, da Solarzellen äu
ßerst druckempfindlich sind. Um die Aerodynamik der Tragflügel
durch das Vorsehen von Dehnungsspalten zwischen den Solarzel
len sowie durch die Ebenheit der Solarzellen möglichst wenig
zu beeinflussen, müssen die Solarzellen unter Zuhilfenahme äu
ßerst komplizierter Einbettungsverfahren auf den Tragflügeln
angeordnet werden.
Aufgrund der Einbettung der Solarzellen muß die Konstruktion
der Tragflügel stabil ausgeführt sein. Hierdurch erhöht sich
das Gewicht der Tragflügel, so daß eine Optimierung der Trag
flügel hinsichtlich des Gewichts und der Oberfläche nicht mög
lich ist. Insbesondere bei schräg auf den Tragflügeln angeord
neten Solarzellen können zusätzliche Abrißkanten entstehen,
die unerwünschte Wirbel hervorrufen. Des weiteren ist aufgrund
der aufwendigen Einbettung der Solarzellen ein Auswechseln be
schädigter Solarzellen nur mit großem Aufwand möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Flugzeug mit Solaran
trieb zu schaffen, bei welchem die Solarzellen so angeordnet
sind, daß eine hohe Energieausbeute bei gleichzeitig geringem
Luftwiderstand erzielbar ist.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merk
male des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegen
stand der unmittelbar oder mittelbar rückbezogenen Unteran
sprüche.
Erfindungsgemäß sind die Solarzellen auf mindestens einer au
ßerhalb der Tragflächen vorgesehenen Zusatzfläche angeordnet.
Somit kann die Struktur der Tragflügel hinsichtlich ihrer Form
und ihres Gewichts optimiert werden. Insbesondere ist die ge
wölbte Tragflügeloberfläche nicht durch Solarzellen beein
trächtigt.
Ferner ist es zum Transportieren hoher Nutzlasten oder zum
Fliegen bei flachem Sonnenstand nicht erforderlich, die Flü
geloberfläche zu vergrößern, so daß höhere Fluggeschwindigkei
ten erzielt werden, wodurch eine Positionierung der Drohne er
leichtert wird. Des weiteren muß das Gewicht der Solarzellen
nicht von den Tragflügeln aufgenommen werden, so daß sie in
optimierter Leichtbauweise ausgeführt werden können.
Die Zusatzflächen sind beispielsweise direkt am Rumpf angeord
net. Die Zusatzflächen können auch so am Flugzeug vorgesehen
sein, daß sie den Rumpf oder Teile des Rumpfs des Flugzeugs
bilden. Ferner sind die Zusatzflächen erfindungsgemäß bezüg
lich der Sonneneinstrahlung ausrichtbar. Somit kann die Nei
gung der Zusatzflächen bezüglich der Sonnenstrahlen jeweils so
ausgerichtet werden, daß die Oberfläche der Solarzellen stets
senkrecht zu den Sonnenstrahlen angeordnet ist. Aufgrund der
Ausrichtbarkeit der Solarzellen ist eine optimale Energieaus
beute möglich.
Daher kann das erfindungsgemäße Flugzeug mit Solarantrieb auch
bei flachem Sonnenstand für lange Flugzeiten eingesetzt wer
den, so daß auch Langzeitflüge während der Wintermonate mög
lich sind. Auch während der Sommermonate ist die Energieaus
beute während der Morgen- und Abendstunden optimiert, so daß
das Flugzeug in einer größeren Höhe stationiert werden kann,
oder die für den Nachtflug erforderliche Energiemenge von
einer geringeren Anzahl Solarzellen bereitgestellt werden
kann. Dies hat wiederum den Vorteil, daß das Flugzeuggewicht
verringert wird.
Vorzugsweise sind die Zusatzflächen zum Ausrichten jeweils
mindestens um eine Achse schwenkbar. Beispielsweise sind als
Zusatzflächen rechteckförmige Flächen vorgesehen, deren Längs
achse parallel zur Flugzeuglängsachse verläuft. Um den Wider
stand der Zusatzflächen zu minimieren, muß die Flugzeuglängs
achse im Auslegungspunkt des Flugzeugs parallel zur Flugbahn
verlaufen. Solche Zusatzflächen können an parallel zum Rumpf
angeordneten Halterungen befestigt sein. Ferner kann der Rumpf
selbst als Rohrkonstruktion ausgebildet sein, die zur Befesti
gung der Zusatzflächen dient.
Zum Ausrichten sind die Zusatzflächen um ihre Längsachse
schwenkbar. An einer solchen Halterung können auch mehrere
rechteckige Zusatzflächen vorgesehen sein, deren Längsachse
senkrecht zur Flugzeuglängsachse gerichtet ist. Derartige Zu
satzflächen sind vorzugsweise sowohl um eine Längsachse als
auch um eine senkrecht zur Flugzeuglängsachse verlaufende Ach
se schwenkbar. Durch diese zweite Drehachse können die Zusatz
flächen unabhängig vom Flugzustand des Flugzeugs so einge
stellt werden, daß an ihnen keine Kräfte auftreten. Die Flug
eigenschaften des Flugzeugs sind somit von Größe, Position und
Stellung der Zusatzflächen uriabhängig. Halterungen für Zusatz
flächen können auch an den Tragflügeln des Flugzeugs vorgese
hen sein.
Vorzugsweise erfolgt das Verstellen der Zusatzflächen über von
Elektromotoren angetriebenen selbsthemmenden Getrieben. Somit
treten bei der Verstellung der Zusatzflächen bei geringem
Stromverbrauch lediglich geringe Kräfte auf. Ferner ist es
möglich an den Zusatzflächen Hilfsruder zum Ausrichten anzu
ordnen. Das Ausrichten der Zusatzflächen kann durch Berechnung
des Sonnenstands relativ zum Flugzeug erfolgen. Hierzu sind
die genaue Position und Lage des Flugzeugs, die Tageszeit so
wie das Datum erforderlich.
Beim Einsatz eines Flugzeugs zu Beobachtungszwecken wird die
Position und Lage des Flugzeugs ständig - beispielsweise durch
ein GPS-System - bestimmt, so daß diese Daten zur Berechnung
der Nachführung der Zusatzflächen bezüglich des Sonnenstands
verwendet werden können. Alternativ können zum Nachführen der
Zusatzflächen an diesen auch Helligkeitssensoren vorgesehen
sein.
Vorzugsweise liegt der Gesamt-Neutralpunkt der Zusatzflächen
im Schwerpunkt des Flugzeugs. Dies hat den Vorteil, daß beim
Auftreten von Anstellwinkel-Änderungen, wie beispielsweise bei
Böen, von den Zusatzflächen keine Kräfte hervorgerufen werden,
die freie Momente um den Schwerpunkt erzeugen. Somit ist unab
hängig von der Stellung der Zusatzflächen deren Einfluß auf
die Flugstabilität und die Steuerbarkeit des Flugzeugs sehr
gering.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Zusatzflächen sind die
Zusatzflächen so ausgebildet, daß sie verkleinerbar sind. Da
durch läßt sich der von den Zusatzflächen hervorgerufene Luft
widerstand, beispielsweise bei Nachtflügen, erheblich verrin
gern. Zur Oberflächenverkleinerung der Zusatzflächen bestehen
diese beispielsweise aus mehreren gelenkig miteinander verbun
denen Teilflächen, so daß die Zusatzflächen zusammenklappbar
sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform bestehen die Zusatzflä
chen aus mehreren zusammenschiebbaren Teilflächen. Es ist fer
ner möglich als Zusatzflächen flexible Solarfolien vorzusehen,
die zur Verkleinerung der Oberflächen zusammengerollt werden
können.
Zur Erhöhung der Energiegewinnung können auch zweiseitig wirk
same Solarzellen auf einer lichtdurchlässigen Panelstruktur
aufgebracht werden. Dadurch kann bei nahezu unverändertem Ge
wicht auch die indirekte oder von der Erde reflektierte Strah
lung genutzt werden.
Zur Erhöhung der Energiegewinnung können zusätzlich zu den Zu
satzflächen auch Solarzellen auf den Tragflügeln und/oder dem
Leitwerk und/oder dem Rumpf vorsehen sein. Da diese Solarzel
len nur zur zusätzlichen Energiegewinnung dienen, können sie
beispielsweise auf den Tragflächen so angeordnet werden, daß
die Gestaltung des Tragflügelprofils nicht oder nur geringfü
gig beeinflußt wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungs
formen unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer be
vorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Flugzeugs mit Solarantrieb;
Fig. 2a bis 2e schematische Draufsichten verschiedener Anord
nungsmöglichkeiten von Zusatzflächen;
Fig. 3a eine schematische Querschnittsansicht einer Zusatz
fläche;
Fig. 3b bis 3e Querschnittsansichten verschiedener Ausführungs
formen zusammenklappbarer Zusatzflächen;
Fig. 4a eine Querschnittsansicht einer zusammenschiebbaren
Zusatzfläche, und
Fig. 4b die in Fig. 4a dargestellte Zusatzfläche in zusammen
geschobenen Zustand.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform eines Flugzeugs mit
Solarantrieb weist Tragflügel 10, 11 auf. Mit den Tragflügeln
10, 11 ist ein Doppelrumpf verbunden, wobei ein erstes rohr
förmiges Rumpfteil 12 mit dem Tragflügel 10 und ein zweites
Rumpfteil 13 mit dem Tragflügel 11 verbunden ist. Die beiden
rohrförmigen Rumpfteile 12, 13 verlaufen parallel zur Flug
zeuglängsachse 35 und sind zur Stabilisierung des Flugzeugs
mittels eines Höhenleitwerks 15 miteinander verbunden. An den
in Flugrichtung hinteren Enden der rohrförmigen Rumpfteile 12,
13 ist jeweils ein Seitenleitwerk 16 bzw. 17 vorgesehen.
In dem Bereich der Rumpfteile 12, 13 zwischen den Tragflügeln
10, 11 und dem Höhenleitwerk 15 sind Zusatzflächen 21, 22 mit
den Rumpfteilen 12 bzw. 13 verbunden. Die Zusatzflächen 21, 22
sind mit nicht näher dargestellten Solarzellen bestückt. Die
rechteckig ausgebildeten Zusatzflächen 21, 22 sind um ihre zu
den Rumpfteilen 12, 13 parallelen Längsachsen 23 bzw. 24
schwenkbar.
An den in Flugrichtung nach vorne über die Tragflächen 10, 11
vorstehenden Bereichen der Rumpfteile 12, 13 sind ebenfalls
rechteckförmige Zusatzflächen 25, 26 angeordnet. Entsprechend
den Zusatzflächen 21, 22 sind auch die Zusatzflächen 25, 26 um
ihre parallel zu den Rumpfteilen 12, 13 verlaufenden Längsach
sen 27, 28 schwenkbar. Somit sind die Zusatzflächen 21, 22,
25, 26 durch Schwenken um ihre Längsachsen 23, 24, 27, 28 zur
Sonne ausrichtbar.
Die Energie, die von den auf den Zusatzflächen 21, 22, 25, 26
angeordneten Solarzellen erzeugt worden ist, dient in erster
Linie zum Antreiben von Propellern 31, 32, 33, 34 sowie auch
zum Schwenken der Zusatzflächen durch nicht dargestellte Elek
tromotore. Die Propeller 31, 32, 33, 34 werden jeweils von
ebenfalls nicht dargestellten Elektromotoren angetrieben. Die
Propeller 31, 34 sind an dem in Flugrichtung vorderen Ende der
Rumpfteile 12, 13 vorgesehen und somit direkt vor den Zusatz
flächen 25, 26 angeordnet. Die beiden anderen Propeller 32, 33
sind an den Tragflügeln 10 bzw. 11 angeordnet.
Ferner weist das in Fig. 1 dargestellte Flugzeug einen nicht
näher dargestellten Energiespeicher auf. Der Energiespeicher
wird mittels der tagsüber von den Solarzellen erzeugten über
schüssigen Energie aufgeladen. Die an den Zusatzflächen vorge
sehenen Solarzellen sind hierbei so ausgelegt, daß tagsüber
mindestens soviel überschüssige Energie erzeugt wird, daß aus
reichend Energie für den anschließenden Nachtflug vorhanden
ist.
Als Energiespeicher wird beispielsweise ein Elektrolyseur ein
gesetzt, in dem Wasser in H2 und O2 gespaltet wird. Während
des Nachtflugs werden die gespeicherten Gase H2 und O2 in
einer Brennstoffzelle in elektrischen Strom zum Antrieb der
Propeller 31, 32, 33, 34 umgewandelt. Diese Gase können bei
spielsweise in den rohrförmig ausgeführten Flügelholmen oder
den Rümpfen 12, 13 gespeichert werden.
Da die Rumpfteile 12, 13 symmetrisch und parallel zur Flug
zeuglängsachse 35 angeordnet sind, und die Zusatzflächen 21,
22, 25, 26 an den rohrförmigen Rumpfteilen 12, 13 angeordnet
sind, liegt der Gesamtneutralpunkt bei richtiger Lage und Grö
ße der Zusatzflächen im Schwerpunkt des Flugzeugs.
Die Berechnung des Gesamtneutralpunkts kann durch nachstehende
Gleichungen erfolgen, die sich auf die Berechnung eines Ge
samtneutralpunkts, der in Fig. 1 dargestellten Zusatzflächen
21, 22, 25, 26 beziehen, wobei sich die mit Index 1 gekenn
zeichneten Parameter jeweils auf die vorderen Zusatzflächen
25, 26 und die mit Index 2 gekennzeichneten Parameter auf die
hinteren Zusatzflächen 21, 22 beziehen.
In nachstehender Tabelle sind die Bedeutungen der einzelnen
Parameter sowie deren Einheiten aufgeführt.
Der Gesamtneutralpunkt xN,Ptges läßt sich gemäß Gl. (1) folgen
dermaßen berechnen:
In einer ersten Näherung kann der Staudruck qPt1 der vorderen
Zusatzflächen 25, 26 mit dem Staudruck qPt2 der hinteren Zu
satzflächen 21, 22 gleichgesetzt werden. Ferner kann in einer
ersten Näherung die Änderung des Abwindwinkels gegenüber dem
Anstellwinkel Null gesetzt werden. Somit vereinfacht sich die
Gl. (1) des Gesamtneutralpunkts zu Gl. (2):
Der in Gl. (2) enthaltene, vom Anstellwinkel abhängige Auf
triebsbeiwert CAα,Pt jeder Zusatzfläche 21, 22, 25, 26 kann
gemäß Gl. (3) berechnet werden:
Der Abstand xN,Pt des Neutralpunkts einer ebenen Platte von
der Plattenvorderkante kann durch Gl. (4) angenähert werden:
Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung der Zusatzflächen 21, 22,
25, 26 weist den Vorteil aufs daß das Gewicht der Flächen re
lativ klein gehalten werden kann, da die Hebelarme und damit
die auftretenden Kräfte klein sind. Ferner ist der Luftwider
stand der Zusatzflächen gering und die Beeinflussung der Strö
mung an den Tragflügeln aufgrund der Zusatzflächen 25, 26 ist
ebenfalls gering.
Ferner entsteht durch die Halterung der Zusatzflächen kaum zu
sätzliches Gewicht, da die Halterungen als Rumpfteile 12, 13
dienen. Des weiteren ist die Schwenkbarkeit der Zusatzflächen
21, 22, 25, 26 gut realisierbar, da die entsprechenden Vor
richtungen zum Schwenken der Zusatzflächen in den Rumpfteilen
12, 13 angeordnet werden können.
In Fig. 2a bis 2d sind unterschiedliche Ausführungsformen zum
Anbringen von Zusatzflächen zur Aufnahme von Solarzellen an
einem Flugzeug dargestellt. Das in Fig. 2a dargestellte Flug
zeug entspricht im wesentlichen dem Aufbau des in Fig. 1 darge
stellten Flugzeugs. An den Rumpfteilen 12, 13 sind in Flug
richtung vor den Tragflügeln 10, 11 die zwei Zusatzflächen 25
und 26 dargestellt. In Flugrichtung hinter den Tragflügeln 10
und 11 sind an den Rumpfteilen 12 und 13 die beiden Zusatzflä
chen 21 und 22 wiedergegeben. Ferner sind in Draufsicht die
Seitenleitwerke 16 und 17 sowie das Höhenleitwerk 15 darge
stellt. Im Unterschied zu Fig. 1 sind bei der schematischen
Darstellung eines Flugzeugs in Fig. 2a nur zwei Propeller 31
und 34 wiedergegeben.
Das in Fig. 2b dargestellte Flugzeug entspricht im Prinzip dem
Aufbau des in Fig. 1 dargestellten Flugzeugs. An den Rumpftei
len 12, 13 sind in Flugrichtung vor den Tragflügeln 10, 11
statt der jeweils einteiligen Zusatzflächen 25, 26 jeweils
zwei Zusatzflächen 51, d. h. insgesamt vier Zusatzflächen vor
gesehen. In Flugrichtung hinter den Tragflügeln 10, 11 sind an
den Rumpfteilen 12, 13 statt jeweils der einteiligen Zusatz
flächen 21, 22 jeweils drei Zusatzflächen 52, d. h. insgesamt
sechs Zusatzflächen vorgesehen. Ihre Längsachsen verlaufen je
weils senkrecht zu den Rumpfteilen 12, 13. Aufgrund der gerin
gen Tiefe der Zusatzflächen können diese profiliert ausgeführt
werden, um den Widerstand der Zusatzflächen zu minimieren.
Die Zusatzflächen 51, 52 sind jeweils symmetrisch zu den
Rumpfteilen 12, 13 angeordnet, so daß sich ihre Mittellinien
jeweils mit der parallel zur Flugrichtung verlaufenden Längs
achse der Rumpfteile 12 und 13 decken. Sämtliche Zusatzflächen
51, 52 sind in dieser Ausführungsform sowohl um ihre Mittelli
nien als auch um ihre Längsachsen schwenkbar. Somit ist unab
hängig von der Flugrichtung ein Ausrichten der Zusatzflächen
längs der momentanen Flugbahn möglich. Dadurch erzeugen die
Zusatzflächen 51, 52 in allen Fluglagen nahezu keinen indu
zierten Widerstand.
Das Ausrichten der Zusatzflächen 51, 52 um ihre Längsachse
kann allein durch die Luftströmung erfolgen. Dazu muß die
Drehachse dieser Zusatzflächen frei beweglich sein und vor dem
jeweiligen Neutralpunkt der Zusatzfläche liegen. Weiterhin
sollte der Schwerpunkt dieser Zusatzfläche jeweils auf deren
Drehachse liegen.
Das in Fig. 2c dargestellte Flugzeug weist Tragflächen 10, 11
auf, die an einem Rumpf 40 befestigt sind. Bei dem Rumpf 40
handelt es sich um einen Einzelrumpf, dessen Längsachse der
Flugzeuglängsachse 35 entspricht. An dem in Flugrichtung hin
teren Ende des Rumpfs 40 ist das Leitwerk 41 angeordnet, wäh
rend an dem in Flugrichtung vorderen Ende des Rumpfs 40 ein
Propeller 42 vorgesehen ist. An dem Tragflügel 10 sind über
nur schematisch angedeutete Halterungen 43 in Flugrichtung vor
dem Tragflügel 10 ebene rechteckförmige Zusatzflächen 44 ange
ordnet, die um ihre Längsachse schwenkbar sind, welche paral
lel zur Flugrichtung verläuft.
In Flugrichtung gesehen hinter dem Tragflügel 10 sind über
Halterungen 45 auf Höhe der Zusatzflächen 44 weitere Zusatz
flächen 46 so angeordnet, daß die nicht näher bezeichnete
Längsachse der ebenfalls ebenen und rechteckigen Zusatzflächen
46 mit den Längsachsen der Zusatzflächen 44 zusammenfallen.
An dem Tragflügel 11 sind über Halterungen 47 den Zusatzflä
chen 44 entsprechende Zusatzflächen 48 angeordnet, die eben
falls um eine nicht näher bezeichnete Längsachse schwenkbar
sind. Zusätzlich sind an dem Tragflügel 11 über Halterungen 49
den Zusatzflächen 46 entsprechende Zusatzflächen 50 angeord
net, welche ebenfalls um eine nicht näher bezeichnete Längs
achse schwenkbar sind.
Die in Fig. 2c dargestellte Ausführungsform weist den Vorteil
auf, daß die Masse der Zusatzflächen 44, 46, 48, 50 gleichmä
ßig über die Spannweite des Flugzeugs verteilt ist und somit
die Flügelstruktur entlastet. Ferner ist die in Fig. 2c darge
stellte Ausführungsform auch bei Nurflüglern einsetzbar.
In Fig. 2d ist eine weitere Ausführungsform zum Anbringen von
Zusatzflächen an einem Flugzeug dargestellt. Zwischen den bei
den Rumpfteilen 12, 13 sind in Flugrichtung vor sowie hinter
den Tragflügeln 10, 11 mehrere Zusatzflächen 55 bzw. 56 ange
ordnet. Die Zusatzflächen 55, 56 sind ebenfalls eben und
rechteckig ausgebildet. Die Längsachsen der Zusatzflächen 55,
56 verlaufen parallel zur Flugzeuglängsachse 35 und sind um
ihre Längsachsen schwenkbar. Durch die in Fig. 2d dargestellte
Anordnung der Zusatzflächen 55, 56 ist eine große, mit Solar
zellen bestückbare Oberfläche geschaffen. Zur Widerstandsmini
mierung können die Zusatzflächen 55, 56 leicht quer zur Flug
zeuglängsachse zusammengeschoben werden.
Bei der in Fig. 2e dargestellten Ausführungsform handelt es
sich beispielsweise um ein herkömmliches Flugzeug, an dem eine
Dünnschicht-Solarfolie 60 mittels eines Schleppseils 61 befe
stigt ist. Zum Ausrichten der Solarfolie 60 können an einer
Halterung 62 der Solarfolie nicht dargestellte Hilfsruder vor
gesehen werden.
Die Ausführungsform in Fig. 2e hat den Vorteil, daß die Aerody
namik des Flugzeugs durch die Zusatzfläche in Form der Solar
folie 60 nicht beeinflußt wird und die Solarfolie 60 ein äu
ßerst geringes Gewicht aufweist. Ferner ist das Ein- und Aus
rollen der Solarfolie 60 auf einfache Weise realisierbar. Al
lerdings haben Solarfolien heutiger Technologie einen relativ
kleinen Wirkungsgrad.
In Fig. 3a ist im Querschnitt eine starre mit Solarzellen be
stückte Zusatzfläche 29 dargestellt, die beispielsweise in den
Ausführungsformen der Fig. 1 und 2a den Zusatzflächen 21, 22,
25 oder 26 entspricht. Die Zusatzfläche 29 ist an einem rohr
förmigen Rumpfteil 12' mittels einer U-förmigen Halterung 65
befestigt. Die Halterung 65 ist so mit dem Rumpfteil 12' ver
bunden, daß die Zusatzfläche 29 mittels nicht dargestellter
Schwenkvorrichtungen um dessen Längsachse 23' schwenkbar ist.
Anhand der Fig. 3b bis 3e sind mögliche Ausführungsformen zum
Zusammenklappen einer Zusatzfläche 29 1 dargestellt. Hierzu be
steht die Zusatzfläche 29 1, wie in Fig. 3b dargestellt, aus
mehreren Teilflächen 66, 67, 68, die über Gelenke 69, 70 mit
einander verbunden sind. Es ist somit möglich, den Luftwider
stand der Zusatzfläche 29 1, beispielsweise während eines
Nachtflugs zu verringern, indem die Zusatzfläche 29 aus der in
Fig. 3a dargestellten Lage an den gelenkigen Verbindungen 69,
70 abgewinkelt wird, so daß die drei Teilflächen 66, 67, 68
so um das Rumpfteil 12 angeordnet sind, daß sie im Querschnitt
ein gleichseitiges bzw. auch ein gleichschenkliges Dreieck
bilden.
In Fig. 3c sind gleich große Teilflächen 66', 67' und 68' einer
Zusatzfläche 29 2 gelenkig so miteinander verbunden, daß die
Teilfläche 66' auf die untere mit der U-förmigen Halterung 65
verbundene Teilfläche 67' klappbar ist, und die Teilfläche 68'
auf die Teilfläche 66' zu liegen kommt.
In der in Fig. 3d dargestellten Ausführungsform ist die Zusatz
fläche 29 3 in sieben Teilflächen unterteilt, wobei eine Teil
fläche 71 die Breite der U-förmigen Halterung 65 aufweist und
die in beiden Richtungen darüber hinausstehenden Bereiche der
Zusatzfläche 29 3 jeweils dreigeteilt, d. h. in jeweils drei
gleich große Teilflächen 72 unterteilt sind. Die jeweils drei
Teilflächen 72 der dreigeteilten Zusatzfläche 29 3 sind jeweils
so gelenkig miteinander verbunden, daß sie so zusammenklappbar
sind, daß sie in drei Lagen aufeinander liegen. In zusammenge
klapptem Zustand liegen die jeweils drei Teilflächen 72 seit
lich an der Halterung 65 an.
Bei einer weiteren, in Fig. 3e dargestellten Ausführungsform
sind zwei Teilflächen 73 auf eine Teilfläche 74 klappbar, die
mit der Halterung 65 verbunden ist. Hierbei überdecken sich -
im Unterschied zu der in Fig. 3c dargestellten Ausführungsform -
die Teilflächen 73 nicht. Somit ist die Ausführung der ge
lenkig miteinander verbundenen Teilflächen 73 einfacher, die
verbleibende Oberfläche der Zusatzfläche 29 4 jedoch größer.
In Fig. 4a und 4b ist eine weitere Möglichkeit zur Verkleine
rung einer Zusatzfläche 29 5 dargestellt. Die Zusatzfläche 29 5
besteht aus drei Teilflächen 75, 76, 77, wobei die mittlere
Fläche 76 mit der Halterung 65 verbunden ist. Die beiden ande
ren Teilflächen 75, 77 sind in die Teilfläche 76 sowie so in
einanderschiebbar, daß durch Ineinanderschieben der Teilflä
chen 65, 67 und Einschieben in die mittlere Teilfläche 66 die
Oberfläche der Zusatzfläche 29 5, wie in Fig. 4b dargestellt,
verkleinerbar ist.
Claims (19)
1. Flugzeug mit Solarantrieb, mit Solarzellen zur Energieer
zeugung und mit mindestens einem von einem Elektromotor ange
triebenen Propeller (31 bis 34), dadurch gekennzeichnet, daß
die Solarzellen auf mindestens einer außerhalb der Flugzeug-
Tragflächen (10, 11) vorgesehenen Zusatzfläche (21, 22, 25,
26; 29; 29 1 bis 29 5; 44, 46, 48, 50; 51, 52; 55, 56) angeord
net sind, die bezüglich der Sonneneinstrahlung ausrichtbar
ist.
2. Flugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens eine Zusatzfläche (21, 22, 25, 26; 29; 29 1 bis 29 5;
44, 46, 48, 50; 51, 52; 55, 56) zum Ausrichten jeweils minde
stens um eine Achse (23, 24, 27, 28) schwenkbar sind.
3. Flugzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusatzflächen (21, 22, 25, 26; 29; 29 1 bis 29 5; 44, 46, 48,
50; 51, 52; 55, 56) um eine parallel und/oder senkrecht zur
Flugzeuglängsachse (35) verlaufende Achse schwenkbar sind.
4. Flugzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß um
eine zweite Drehachse schwenkbare Zusatzflächen während des
Flugs durch die dabei entstehende Strömung ausgerichtet wer
den.
5. Flugzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß zum Ausrichten an den Zusatzflächen (21, 22, 25, 26;
29; 29 1 bis 29 5; 44, 46, 48, 50; 51, 52; 55, 56) auf Hellig
keit ansprechende Sensoren vorgesehen sind.
6. Flugzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß ein Verstellen der Zusatzflächen (21, 22, 25, 26; 29;
29 1 bis 29 5; 44, 46, 48, 50; 51, 52; 55, 56) über selbsthem
mende Getriebe erfolgt.
7. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Daten von einem Position und Lage des
Flugzeugs bestimmenden GPS-System zum Berechnen der Nachfüh
rung der Zusatzflächen bezüglich des Sonnenstandes verwendbar
sind.
8. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatzflächen (21, 22, 25, 26; 29; 29 1
bis 29 5; 44, 46, 48, 50; 51, 52; 55, 56) eben sind.
9. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatzflächen (21, 22, 25, 26; 29; 29 1
bis 29 5; 44, 46, 48, 50; 51, 52; 55, 56) mittels Hilfsruder
ausrichtbar sind.
10. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gesamt-Neutralpunkt der Zusatzflächen
(21, 22, 25, 26; 29; 29 1 bis 29 5; 44, 46, 48, 50; 51, 52; 55,
56) im Schwerpunkt des Flugzeugs liegt.
11. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Zusatzflächen (29 1 bis
29 5) verkleinerbar ist.
12. Flugzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusatzflächen (291 bis 294) aus mehreren gelenkig mitein
ander verbundenen Teilflächen (66 bis 68; 66' bis 68'; 71, 72;
73, 74) gebildet sind, die zur Oberflächenverkleinerung zusam
menklappbar sind.
13. Flugzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusatzflächen (29 5) aus mehreren zur Oberflächenverkleine
rung zusammenschiebbaren Teilflächen (75 bis 77) bestehen.
14. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zweiseitig wirksame Solarzellen auf einer
lichtdurchlässigen Panelstruktur aufgebracht sind.
15. Flugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusatzflächen flexible, zusammenrollbare Solarfolien (60)
sind.
16. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatzflächen (21, 22, 25, 26; 29; 29 1
bis 29 5; 44, 46, 48, 50; 51, 52; 55, 56) am Flugzeugrumpf oder
an Flugzeugrumpfteilen (12, 13) mittels Halterungen (65) ge
haltert sind.
17. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Flugzeug-Tragflächen (10, 11) Hal
terungen (43, 45, 47, 49) für die Zusatzflächen (44, 46, 48,
50) vorgesehen sind.
18. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß Propeller (31, 34) an den Zusatzflächen
(25, 26) vorgesehen sind.
19. Flugzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzliche Solarzellen an den Tragflügeln
(10, 11) und/oder dem Leitwerk (16, 17) und/oder dem Rumpf
(12, 13) vorgesehen sind.
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