DE19715146A1 - Verfahren zur automatischen Empfindlichkeitseinstellung bei einem schaltenden Sensor sowie schaltender Sensor - Google Patents
Verfahren zur automatischen Empfindlichkeitseinstellung bei einem schaltenden Sensor sowie schaltender SensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen
Empfindlichkeitseinstellung bei einem schaltenden Sensor sowie einen
Sensor gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 6.
Schaltende Sensoren sind Sensoren, die ein Schaltsignal erzeugen, wenn
der Empfangspegel, das Empfangssignal bzw. allgemein die Empfangs-Meß-
größe des Sensors eine bestimmte Schaltschwelle übersteigt oder
unterschreitet. Die Empfangs-Meßgröße, i.a. ein elektrisches Signal,
korreliert wiederum mit der Stärke derjenigen physikalischen Größe, für
die der Sensor konzipiert ist, wie z. B. Licht, Druck, Leitfähigkeit, Wärme,
gemessen auf der aktiven Fläche des Sensors. Ein idealer optischer Sensor
schaltet beispielsweise genau dann, wenn sich ein Objekt mit definierter
Helligkeit (selbstleuchtend oder reflektierend) in einem bestimmten Abstand
von der aktiven Sensorfläche befindet. Damit fällt eine Lichtmenge auf die
aktive Fläche, die einen Empfangs-Meßgröße erzeugt, welcher die
Schaltschwelle gerade übersteigt oder unterschreitet. Ein beliebiges Objekt
wird dann erfaßt, wenn die Schaltschwelle im Dunkelzustand unter- und im
Hellzustand überschritten wird. Bei Tastern entspricht Anwesenheit des
Objekts normalerweise dem Hellzustand und Abwesenheit dem
Dunkelzustand; bei Lichtschranken ist es umgekehrt.
Die Schaltschwelle muß demnach an die zu detektierenden Objekte bzw. an
die Betriebssituation des Sensors angepaßt sein, um deren sichere
Erfassung zu gewährleisten. Die Schaltschwelle ist mittels eines
Potentiometers manuell einstellbar. Es sind jedoch auch Optosensoren
bekannt, welche eine automatische Empfindlichkeitseinstellung
durchführen. Dazu startet der Anwender einen Programmiermodus des
Sensors und stellt dann nacheinander für jeweils einige Sekunden den
Zustand "Objekt vorhanden" und "Objekt nicht vorhanden" her, welches
dem Sensor jeweils durch Knopfdruck mitzuteilen ist. Der Sensor berechnet
dann automatisch die Schaltschwelle als Mittelwert aus den Empfangs-Meß-
größen in den beiden Zuständen und stellt diese ein.
Nachteilig am Stand der Technik ist, daß dem Sensor definierte Zustände
"Objekt vorhanden" bzw. "Objekt nicht vorhanden" vorgelegt werden
müssen und dies jeweils manuell quittiert werden muß. Diese
Vorgehensweise ist bei sich schnell bewegenden Objekten, z. B. Objekten auf
einem Förderband, welche gezählt werden sollen, nicht ohne
Unterbrechung der zu überwachenden Vorgänge möglich, z. B. nicht ohne
Anhalten des Förderbandes. Eine Empfindlichkeitseinstellung des Sensors
am Orte seines späteren Einsatzes und unter den Einsatzbedingungen ist
jedoch für ein optimales Funktionieren unabdingbar. Eine Neuinstallation
oder ein Auswechseln eines Sensors oder auch eine Anpassung der
Sensoreinstellung an veränderte Objektbedingungen oder zum Ausgleich
von Verschmutzung der aktiven Sensorfläche bedeutet dann in jedem Fall,
daß die zu überwachenden Vorgänge unterbrochen werden müssen. Dies ist
insbesondere bei komplexen Fertigungsstraßen mit einer Vielzahl von
Sensoren zeitaufwendig und wirtschaftlich unrentabel.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur
Verfügung zu stellen, die Empfindlichkeitseinstellung eines schaltenden
Sensors in situ, schnell und unter seinen späteren Einsatzbedingungen mit
beliebigen Objektzuständen durchzuführen, ohne daß eine aufwendige
Präparation von Schaltzuständen, wie Hell- und Dunkelzustand beim
optischen Sensor, mit Unterbrechung der zu überwachenden Vorgänge
notwendig ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur automatischen
Empfindlichkeitseinstellung (Schaltschwelleneinstellung) bei einem
schaltenden Sensor, wobei die Empfindlichkeitseinstellung als
automatischer Einlernvorgang mit folgenden Schritten durchgeführt wird:
- a) zu Beginn des Einlernvorgangs wird zwei Hilfsschwellen E1 bzw. E2 der gleiche Wert Estart (E1, E2≈Estart) zugewiesen, der z. B. der Wert der Empfangs-Meßgröße im Ruhezustand des Sensors ist (Hintergrundpegel);
- b) bei erstmaliger Abweichung der Empfangs-Meßgröße E vom Wert Estart folgen beide Hilfsschwellen gleichermaßen der Empfangs-Meßgröße, d. h. es gilt weiterhin E1≈E2;
- c) im weiteren Einlernvorgang wird die obere Hilfsschwelle E1 der Empfangs-Meßgröße zu höheren Werten E hin nachgeführt, analog folgt die untere Hilfsschwelle E2 der Empfangs-Meßgröße zu niedrigen Werten E hin;
- d) bei Beendigung des Einlernvorgangs wird die Schaltschwelle S auf den Mittelwert aus der oberen und unteren Hilfsschwelle E1 bzw. E2 gelegt, d. h. S = ½(E1 + E2).
Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch einen Sensor, welcher seine
Schaltschwelle durch interne Signalverarbeitung nach dem oben genannten
Verfahren automatisch einzustellen imstande ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahren sowie des Sensors sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Der Sensor verhält sich im Einlernmodus wie ein doppelter Spitzen
wert-Detektor, und zwar jeweils für die maximal bzw. minimal gemessene
Empfangs-Meßgröße. Die Hilfsschwellen werden so nachgeführt, daß sie im
Laufe des Einlernens der maximalen bzw. minimalen Empfangs-Meßgröße
möglichst nahe kommen, vorzugsweise diesen Wert einnehmen. Die
Schaltschwelle wird auf den Mittelwert der Hilfsschwellen eingestellt.
Im folgenden wird stets davon ausgegangen, daß die Empfangs-Meßgröße
im Zustand "kein Objekt vorhanden" nahezu Null ist und beim Heranführen
eines Objekts ansteigt. Der umgekehrte Fall ist ebenso möglich und wird
analog behandelt.
Die minimale Empfangs-Meßgröße, d. h. die Lage der unteren Hilfsschwelle,
wird erst ermittelt, wenn einmal eine Empfangs-Meßgröße gemessen
wurde, die vom Startwert der Hilfsschwellen - im Verfahrensschritt a)
eingestellt - abweicht. Dieser Startwert kann der Wert der Hinter
grund-Empfangs-Meßgröße sein, z. B. entsprechend der im Dunkelzustand ("kein
Objekt vorhanden") auf die aktive Fläche eines optischen Sensors fallenden
Lichtmenge.
Zunächst, im Verfahrensschritt b) folgen die beiden Hilfsschwellen der
Empfangs-Meßgröße, die ansteigt, wenn dem Sensor ein Objekt präsentiert
wird. Der Anstieg der Hilfsschwellen kann gegenüber der Empfangs-Meß-
größe zeitlich verzögert sein, so daß die Hilfsschwelle(n) von der
maximalen Empfangs-Meßgröße abweichen, wenn das Objekt bei schnellen
zu überwachenden Vorgängen schnell wieder entfernt wird. Im weiteren
Verfahren wird die obere Hilfsschwelle E1 der Empfangs-Meßgröße zu
höheren Werten E hin nachgeführt, analog folgt die untere Hilfsschwelle E2
der Empfangs-Meßgröße zu niedrigen Werten E hin, so daß letzendlich die
Hilfsschwellen unabhängig vom vorher eingestellten Startwert Estart die
Extremalwerte der Empfangs-Meßgröße einnehmen bzw. sich daran
annähern. Vorzugsweise dauert die Einlernphase wenigstens so lange, bis
die Hilfsschwellen die Extremalwerte angenommen haben.
Das Verfahren zur automatischen Empfindlichkeitseinstellung von
schaltenden Sensoren hat den Vorteil, daß sowohl statische als auch
dynamische Objekte zum Einstellen der geeigneten Schaltschwelle
verwendet werden können und damit der Sensor an statische wie an
dynamische Objekte angepaßt werden kann. Im Falle eines statischen
Objekts stimmen obere und untere Hilfsschwelle überein, da ja die
Empfangs-Meßgröße konstant ist. Die Schaltschwelle wird damit auf genau
die Empfangs-Meßgröße gelegt, die diesem statischen Objekt entspricht; der
Sensor wird auf dieses Objekt geeicht. Verfahrensschritt c) bewirkt kein
Auseinanderdriften der Hilfsschwellen, sondern nur eine weitere
Annäherung an die Empfangs-Meßgröße. Somit kann der Einlernvorgang
bei einem statischen Objekt bereits nach dem Verfahrens schritt b) beendet
werden.
Im Falle eines dynamischen Objekts, d. h. bei schnellem Entfernen und
Wiedervorlegen des Objekts, nehmen die Hilfsschwellen im Laufe der
Einlernphase den Wert des maximalen bzw. minimalen Empfangspegels
an, welche in diesem Fall voneinander verschieden sind. Die minimale
Empfangs-Meßgröße entspricht in der Regel dem Fall ohne Objekt, oft mit
einem Hintergrund-Empfangpegel, wie er in der Betriebssituation des
Sensors vorhanden ist. Die Schaltschwelle wird auf den Mittelwert der
Hilfsschwellen gelegt. Eine Unterbrechung der Schaltvorgänge, die mit dem
Sensor überwacht werden sollen, zum Einstellen des Sensors wird durch die
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens vermieden.
Der Sensor erkennt nach Beendigung des Verfahrens selbständig den
Unterschied zwischen Objekt und Hintergrund, sofern im beide Zustände
mit beliebig vielen Unterbrechungen mit einer Mindestzeit, die notwendig
ist, den Maximal- und Minimalpegel genau genug zu erfassen, vorgeführt
werden. Objekt und Hintergrund können sich bis zur maximalen
Schaltfrequenz des Sensors abwechseln. Ein Tastendruck zur
Signalisierung der jeweiligen Zustände ist nicht notwendig.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bricht der
Einlernvorgang automatisch ab, wenn die Hilfsschwellen den maximalen
bzw. minimalen Empfangs-Meßgröße angenommen haben. Dies kann z. B.
geschehen, wenn die Hilfsschwellen innerhalb bestimmter Toleranzen
konstant bleiben. Weiterin vorteilhaft ist es, wenn das Verfahren nach
einem bestimmten Zeitintervall automatisch abgebrochen wird. Das
Zeitintervall sollte so gewählt werden, daß die Hilfsschwellen (z. B. unter
Annahme der maximalen Schaltfrequenz) ausreichend Zeit hatten, sich auf
die Spitzenwerte der Empfangs-Meßgröße einzustellen. Eine weitere
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Einlernvorgang manuell
beendet wird. Insgesamt sind jedoch nicht mehr als zwei Handgriffe des
Benutzers zum Einstellen der Empfindlichkeit notwendig.
Weiterhin wesentlicher Beitrag zur Lösung der Aufgabe ist ein Sensor, bei
dem das oben beschriebene Verfahren implementiert ist, so daß er seine
Empfindlichkeit automatisch oder auf manuellen Befehl an die aktuellen
Betriebsbedingungen anzupassen imstande ist, ohne daß besondere weitere
Eingabebefehle seitens des Benutzers wie auch Präparation besonderer
Objektzustände notwendig sind.
Der Sensor startet den Einlernvorgang automatisch oder nach manueller
Eingabe und beendet ihn auf einen weiteren Tastendruck oder nach einem
Zeitintervall oder wenn die Hilfsschwellen die Extremalwerte der Empfangs-Meß-
größe angenommen haben. Weiterhin ist möglich, daß der Sensor den
Einlernvorgang automatisch beendet, wenn sich der Empfangspegel
mehrfach um mehr als einen vorgegebenen Pegelunterschied, z. B. die
Schalthysterese, geändert hat und die Hilfsschwellen diese
Pegelunterschiede schon erfaßt haben und sich demnach zeitlich nicht
mehr verändern. Dies ist vorteilhaft zur Unterdrückung von
rauschbedingten Schwankungen oder ungewollten Taumelbewegungen des
Objekts.
Dieser Einlernvorgang ist beliebig oft durchführbar, so daß der Sensor leicht
an veränderte Betriebsbedingungen angepaßt oder nachjustiert werden
kann, ohne in die Sensorumgebung einzugreifen. Insbesondere kann der
Einlernvorgang auch während des laufenden Betriebs des Sensors zum
Nachführen der Schaltschwelle bei Dejustage und/oder Verschmutzung
und/oder Änderung der Betriebsbedingungen durchgeführt werden.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Einlernvorgang
im Hintergrund und ohne Beeinflussung/Störung des laufenden
Sensorbetriebs, d. h. als zur normalen Sensorfunktion paralleler Prozeß, zu
jedem Zeitpunkt durchführbar.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist der erfindungsgemäße
Sensor zwei zusätzliche Hilfsschwellen auf, welche ein Funktionsreserve-Band
der Breite ΔE markieren. ΔE gibt die minimale zulässige Differenz der
Empfangs-Meßgröße im Falle mit und ohne Objekt an, bei denen der Sensor
noch zuverlässig zwischen diesen beiden Fällen unterscheiden kann, d. h.
das Objekt zuverlässig detektieren kann. Ist der Abstand zwischen dem
maximalen und dem minimalen Empfangs-Meßgröße bzw. zwischen den
Hilfsschwellen, die die gemessenen Spitzenwerte anzeigen und aus denen
die Schaltschwelle berechnet wird, kleiner als die Breite des
Funktionsreserve-Bandes, so gibt der Sensor schon beim Abschluß des
Einlernvorgangs ein Warnsignal. Dem Benutzer wird somit angezeigt, daß
der Sensor möglicherweise unter den vorherrschenden Bedingungen ein
Objekt nicht zuverlässig zu erkennen vermag. Dies ist vor allem bei
dynamischen Schaltvorgängen von Vorteil; beim statischen Einlernen sollte
diese Warnung unterdrückt werden, da in diesem Fall die beiden
Hilfsschwellen E1 und E2 stets annähernd miteinander übereinstimmen.
Weiterhin vorteilhaft ist ein Sensor, der ein Warnsignal erzeugt, wenn sich
die Hilfsschwellen E1 und E2 bei Beendigung des Einlernvorgangs nur
unwesentlich von ihrem Startwert entfernt haben. In diesem Fall hat der
Sensor kein Target erkannt, so daß auch keine sinnvolle Schaltschwelle
eingestellt werden kann.
Ein Beispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im
folgenden beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1a) bis 1d) einen Sensor mit Objekt in vier verschiedenen
Situationen;
Fig. 1a') bis 1d') die entsprechende Empfangs-Meßgröße E des
Sensors als Funktion der Zeit t;
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf eines erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die Fig. 1a) bis 1d) zeigen einen Sensor 1 mit Objekt 2 in vier
verschiedenen Situationen, d. h. mit verschiedenen Abständen des Objekts
von der aktiven Fläche 3 des Sensors. In den Fig. 1a') bis 1d') ist jeweils
die der Situation 1a) bis 1d) entsprechende Empfangs-Meßgröße E des
Sensors bzw. das Sensorsignal als Funktion der Zeit t dargestellt. Als
Empfangs-Meßgröße im Sinne der obigen Beschreibung ist die Amplitude
des Sensorsignals anzusehen.
Der Sensor ist in diesem Beispiel ein optischer Näherungsschalter, dessen
Empfangspegel vom Abstand des Objekts von der aktiven Fläche des Sensors
sowie von der Beschaffenheit des Objekts abhängt. Der Sensor erzeugt ein
Ausgangssignal, wenn die Amplitude eine Schaltschwelle überschreitet.
Diese Schaltschwelle sowie gegebenenfalls weitere daraus resultierende
Schwellen, z. B. die Funktionsreserve, soll mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingestellt werden.
In Fig. 1a) nähert sich das Objekt 2 aus der Position A, dem maximalen
Abstand des Objekts vom Sensor, an den Sensor 1 an. Die
Bewegungsrichtung ist durch einen Pfeil angedeutet. Das entsprechende
Sensorsignal ist in Fig. 1a') als Funktion der Zeit t dargestellt und ist eine
rechteckförmige Schwingung mit der Amplitude Estart entsprechend dem
Hintergrund-Empfangspegel des Sensors. Den Hilfsschwellen E1 und E2
wird zu Beginn des Einlernvorgangs als Verfahrensschritt a) jeweils der
Wert Estart zugewiesen. Denkbar ist auch, die Hilfsschwellen zu Beginn des
Verfahrens auf Null zu setzen, d. h. Estart=0 unabhängig vom Objekt.
In Fig. 1b) befindet sich das Objekt 2 im minimalen Abstand vom Sensor 1
in der Position B und entfernt sich wieder vom Sensor. Bei der Annäherung
des Objekts ist die Empfangs-Meßgröße des Sensors vom minimalen Wert
Estart auf den maximalen Wert Emax gestiegen, wie in Fig. 1b') dargestellt.
Die Hilfsschwellen E1 und E2 wurden diesem im Verfahrensschritt b)
nachgeführt und stimmen mit diesem überein. Würde der Einlernvorgang
in dieser Situation abgebrochen, so würde der Schaltschwelle der Wert Emax
zugewiesen, d. h. der Sensor wäre auf ein Objekt an der Position B justiert
und würde immer dann schalten, wenn ein identisches Objekt sich über die
Position B hinaus seiner aktiven Fläche nähert. Falls beispielsweise
Schwingungen des Objekts zwischen den Positionen A und B gezählt werden
sollen, ist diese Einstellung der Schaltschwelle zu unsicher, da
möglicherweise die Empfangs-Meßgröße Schwankungen unterworfen ist
und das Objekt selbst in Position B kein Schaltsignal auslöst.
Daher wird das Verfahren wie folgt weitergeführt: Das Objekt entfernt sich
wieder vom Sensor, wie in Fig. 1c) gezeigt. Dort nimmt es eine Position
zwischen A und B ein. Die entsprechende Amplitude des Sensorsignals, aus
Fig. 1c') zu entnehmen, liegt zwischen Emax und Estart. Die obere
Hilfsschwelle E1 ist auf dem bisherigen Spitzenwert Emax stehengeblieben,
die untere Hilfsschwelle E2 ist der Empfangs-Meßgröße zu niedrigen Werten
hin gefolgt - Verfahrensschritt c) - und hat den aktuellen Wert der
Empfangs-Meßgröße angenommen, welcher dem minimalen Wert seit
Beginn des Verfahrensschritts c) entspricht.
Das Objekt bewegt sich nun weiter zurück zum Umkehrpunkt seiner
Bewegung, der Position A. In Fig. 1d) hat es diese Position erreicht, und
das Sensorsignal schwingt mit minimaler Amplitude Emin, dargestellt in
Fig. 1d'). Die obere Hilfsschwelle E1 ist weiterhin auf dem bisherigen
Spitzenwert Emax stehengeblieben, die untere Hilfsschwelle E2 ist der
Empfangs-Meßgröße weiterhin zu niedrigen Werten hin gefolgt. Eine
Positionsänderung des Objekts in den durch die Punkte A und B markierten
Grenzen, z. B. während eines weiteren Schwingvorgangs, führt zu keiner
weiteren Veränderung der Hilfsschwellen E1 und E2. Die Einlernphase ist
in diesem Beispiel beendet; die Schaltschwelle S wird als Verfahrens schritt
d) auf den Mittelwert aus E1 und E2 gelegt. Der Sensor schaltet immer dann,
wenn sich das Objekt vom Punkt A aus dem Sensor nähert, und zwar etwa
wenn es den halben Weg von A nach B zurückgelegt hat.
Die Bewegung des Objekts von A nach B und zurück muß bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Empfindlichkeitseinstellung des
Sensors nicht verlangsamt oder gar angehalten werden. Dem Sensor
müssen nicht - wie bisher notwendig - zwei Zustände einzeln präsentiert
werden, die er unterscheiden soll, z. B. Objekt an Punkt A bzw. Objekt an
Punkt B. Statt dessen stellt der Sensor seinen optimalen Schaltpunkt
während des Bewegungsvorgangs des Objekts ein, der unbeeinflußt bleibt,
d. h. in der späteren Betriebssituation des Sensors.
In Fig. 2 ist der Ablauf des Verfahrens zur automatischen
Empfindlichkeitseinstellung bei einem Sensor anhand des zeitlichen
Verlaufs der Empfangs-Meßgröße E (bzw. der Amplitude des Sensorsignals)
und der Hilfsschwellen E1 und E2 gezeigt. Dargestellt sind die Empfangs-Meß-
größe E und die Hilfsschwellen E1 und E2 als Funktion der Zeit t. Es
wird ein dynamisches Objekt zugrundegelegt, z. B. auf einem Förderband an
der aktiven Fläche des Sensors vorbeitransportierte gleichartige
Gegenstände, was sich in einer nahezu rechteckförmig oszillierenden
Empfangs-Meßgröße E äußert. Falls sich ein Objekt nahe an der aktiven
Fläche des Sensors befindet, Zustand "Objekt vorhanden", nimmt E den
maximalen Wert Emax an; befindet sich kein Objekt vor dem Sensor, Zustand
"Objekt nicht vorhanden", nimmt E den minimalen Wert Emin an. Zwischen
diesen beiden Zuständen wird schnell gewechselt, z. B. bis zur maximalen
Schaltfrequenz des Sensors.
Im ersten Verfahrensschritt a), auf der t-Achse mit I markiert, wird den
Hilfsschwellen E1 und E2 der Wert Estart zugewiesen, der mit der minimalen
Empfangs-Meßgröße Emin übereinstimmt. Ein Zuweisen des Werts E1,E2=0
ist jedoch z. B. ebenso möglich.
Der zweite Verfahrensschritt b), auf der t-Achse mit II markiert, beginnt,
wenn die Empfangs-Meßgröße E erstmals vom Startwert Estart abweicht.
Beide Hilfsschwellen E1 und E2 folgen der ansteigenden Empfangs-Meß
größe gleichermaßen, jedoch mit einer verlängerten Anstiegszeit, so
daß sie die maximale Empfangs-Meßgröße während des ersten Zustands
"Objekt vorhanden" nicht erreichen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn
dem Sensor ein Objekt nahe der maximalen Schaltfrequenz des Sensors
vorgelegt und wieder entfernt wird; die elektronische Nachführung der
Hilfsschwellen ist dann unter Umständen zu träge, um die Hilfsschwellen
direkt auf die Empfangs-Meßgröße zu setzen. Das Verfahren zur
automatischen Empfindlichkeitseinstellung ist dennoch auch bei sehr
schnellen Schaltvorgängen einsetzbar.
Der zweite Verfahrensschritt endet, wenn die Empfangs-Meßgröße unter
den aktuellen Wert der Hilfsschwellen abfällt. Damit beginnt der dritte
Verfahrensschritt c), auf der t-Achse mit III markiert. Die Hilfsschwelle E1
folgt der Empfangs-Meßgröße zu höheren Werten hin, d. h. sie steigt immer
dann an, solange E1<E. Falls E<E1, so bleibt die Hilfsschwelle E1 konstant
auf ihrem bisher höchsten Wert. Analog folgt die Hilfsschwelle E2 der
Empfangs-Meßgröße zu niedrigeren Werten hin, d. h. sie sinkt immer dann,
solange E2<E. Falls E<E2, so bleibt die Hilfsschwelle E2 konstant auf ihrem
bisher niedrigsten Wert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren zur
Empfindlichkeitseinstellung müssen dem Sensor hier nicht die Zustände
"Objekt vorhanden" und "Objekt nicht vorhanden" separat vorgelegt werden
und jeweils so lange dauern, bis die Hilfsschwellen der (konstanten)
Empfangs-Meßgröße gefolgt sind und dessen Wert eingenommen haben.
Der dritte Verfahrensschritt wird vorzugsweise dann beendet, wenn die
Hilfsschwellen E1 und E2 sich nicht mehr verändern, d. h. den Wert der
maximalen bzw. minimalen Empfangs-Meßgröße angenommen haben. Die
Dauer des dritten Verfahrensschritts hängt von der Dauer der Zustände
"Objekt vorhanden" und "nicht vorhanden" und der Anstiegs- bzw.
Abfallzeitkonstanten der Hilfsschwellen ab und sollte daher an diese
Parameter angepaßt sein. In dem hier gezeigten Beispiel wird der Endwert
der unteren Hilfsschwelle E2 schon in der zweiten Phase "Objekt nicht
vorhanden" nach Beginn des dritten Verfahrensschritts erreicht, während
der Endwert der oberen Hilfsschwelle E1 erst in der dritten Phase "Objekt
vorhanden" eingenommen wird.
Im vierten Verfahrens schritt d), auf der t-Achse mit IV markiert, wird die
Schaltschwelle S auf den Mittelwert aus oberer und unterer Hilfsschwelle
gesetzt. Vorzugsweise ist dies der Mittelwert aus minimaler und maximaler
Empfangs-Meßgröße. In diesem Fall schaltet der Sensor, wenn die
Empfangs-Meßgröße die Schaltschwelle überschreitet, d. h. wenn sich das
Objekt dem Sensor nähert, jedoch noch nicht vollständig in dessen
Einflußbereich gelangt ist. Der Sensor wird so sicher jedes Objekt
detektieren, auch wenn die entsprechende maximale Empfangs-Meßgröße
unterhalb der in der Einlernphase gemessenen maximalen Empfangs-Meß
größe liegt, mit deren Hilfe die Schaltschwelle eingestellt wurde.
Claims (15)
1. Verfahren zur automatischen Empfindlichkeitseinstellung
(Schaltschwelleneinstellung) bei einem schaltenden Sensor (1), wobei die
Empfindlichkeitseinstellung als automatischer Einlernvorgang mit
folgenden Schritten durchgeführt wird:
- a) zu Beginn des Einlernvorgangs wird zwei Hilfsschwellen E1 bzw. E2 der gleiche Wert Estart (E1,E2≈Estart) zugewiesen, der z. B. der Wert der Empfangs-Meßgröße im Ruhezustand des Sensors ist (Hintergrundpegel);
- b) bei erstmaliger Abweichung der Empfangs-Meßgröße E vom Wert Estart folgen beide Hilfsschwellen gleichermaßen der Empfangs-Meßgröße, d. h. es gilt weiterhin E1≈E2;
- c) im weiteren Einlernvorgang wird die obere Hilfsschwelle E1 der Empfangs-Meßgröße zu höheren Werten E hin nachgeführt, analog folgt die untere Hilfsschwelle E2 der Empfangs-Meßgröße zu niedrigen Werten E hin;
- d) bei Beendigung des Einlernvorgangs wird die Schaltschwelle S auf den Mittelwert aus der oberen und unteren Hilfsschwelle E1 bzw. E2 gelegt, d. h. S = ½ (E1 + E2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlernvorgang abbricht, wenn die Hilfsschwellen die maximale
bzw. . minimale gemessene Empfangs-Meßgröße angenommen haben, d. h.
E1≈Emax, E2=Emin und S≈½(Emax+Emax).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlernvorgang nach einem Zeitintervall Δt abbricht
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlernvorgang manuell beendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es in der späteren Betriebssituation des Sensors (1) durchgeführt wird,
d. h. mit statischem oder auch mit dynamischem Objekt (2).
6. Sensor, welcher dann schaltet, wenn seine Empfangs-Meßgröße E eine
einstellbare Schaltschwelle S über- bzw. unterschreitet, dadurch
gekennzeichnet,
daß er seine Schaltschwelle durch interne Signalverarbeitung nach folgendem Verfahren automatisch einzustellen imstande ist (Einlernvorgang):
daß er seine Schaltschwelle durch interne Signalverarbeitung nach folgendem Verfahren automatisch einzustellen imstande ist (Einlernvorgang):
- a) zu Beginn des Einlernvorgangs wird zwei Hilfsschwellen E1 bzw. E2 der gleiche Wert Estart (E1,E2≈Estart) zugewiesen, der z. B. der Wert der Empfangs-Meßgröße im Ruhezustand des Sensors ist (Hintergrundpegel);
- b) bei erstmaliger Abweichung der Empfangs-Meßgröße E vom Wert Estart folgen beide Hilfsschwellen gleichermaßen der Empfangs-Meßgröße, d. h. es gilt weiterhin E1≈E2;
- c) im weiteren Einlernvorgang wird die obere Hilfsschwelle E1 der Empfangs-Meßgröße zu höheren Werten E hin nachgeführt, analog folgt die untere Hilfsschwelle E2 der Empfangs-Meßgröße zu niedrigen Werten E hin;
- d) bei Beendigung des Einlernvorgangs wird die Schaltschwelle S auf den Mittelwert aus der oberen und unteren Hilfsschwelle E1 bzw. E2 gelegt, d. h. S = ½ (E1 + E2).
7. Sensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er den Einlernvorgang nach manueller Eingabe startet bzw. beendet.
8. Sensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er den Einlernvorgang nach manueller Eingabe startet und nach einem
Zeitintervall Δt automatisch beendet.
9. Sensor nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß er den Einlernvorgang automatisch beendet, wenn sich die
Hilfsschwellen nach Ablauf eines vorbestimmten Zeitintervalls zeitlich nicht
mehr ändern, wobei das Zeitintervall vorzugsweise so groß gewählt ist, daß
sich ein dynamisches Objekt dem Sensor mehrere Male innerhalb dieses
Zeitintervalls nähert.
10. Sensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er den Einlernvorgang automatisch beendet, wenn die Hilfsschwellen
zwei vorgegebene Zusatz-Hilfsschwellen über- bzw. unterschritten haben
oder einen vorgegebenen Pegelabstand aufweisen.
11. Sensor nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlernvorgang beliebig oft durchführbar ist, insbesondere auch
während des laufenden Betriebs des Sensors zum Nachführen der
Schaltschwelle bei Dejustage und/oder Verschmutzung und/oder Änderung
der Betriebsbedingungen.
12. Sensor nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei zusätzliche Hilfsschwellen ein Funktionsreserve-Band der Breite
ΔE markieren und der Sensor ein Warnsignal erzeugt, falls bei Beendigung
des Einlernvorgangs |E1-E2|<ΔE.
13. Sensor nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor ein Warnsignal erzeugt, falls bei Beendigung des
Einlernvorgangs E1,E2≈Estart, d. h. kein Objekt erkannt wurde.
14. Sensor nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlernvorgang während des laufenden Betriebs automatisch in
regelmäßigen zeitlichen Abständen und/oder nach Bedarf manuell zum
Nachführen der Schaltschwelle bei Dejustage und/oder Verschmutzung
und/oder Änderung der Betriebsbedingungen gestartet wird.
15. Sensor nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlernvorgang im Hintergrund und ohne Beeinflussung/Störung
des laufenden Sensorbetriebs als zur normalen Sensorfunktion paralleler
Prozeß zu jedem Zeitpunkt durchführbar ist ("Sensor im Sensor").
Priority Applications (1)
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