DE19712966A1

DE19712966A1 - Verfahren zur Zylinderabschaltung an einer insbesondere fremdgezündeten mehrzylindrigen Brennkraftmaschine

Info

Publication number: DE19712966A1
Application number: DE1997112966
Authority: DE
Inventors: Manfred Plechaty
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1997-03-27
Filing date: 1997-03-27
Publication date: 1998-10-01

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zylinderabschaltung an einer insbe sondere fremdgezündeten mehrzylindrigen Brennkraftmaschine, wobei im Hinblick auf eine Befeuerungs- oder Zündfolge zumeist jeder zweite Zylinder eines Arbeitsspieles, welches ohne Zylinderabschaltung einen kompletten Durchgang von Befeuerung oder Zündung aller Zylinder umfaßt, ausgeblen det oder abgeschaltet wird. Zum technischen Umfeld wird beispielshalber auf die DE 34 21 775 C2 verwiesen.

Grundsätzlich ist die Zylinderabschaltung an Brennkraftmaschinen vorteil haft, da hiermit im sog. Teillastbereich einige Zylinder abgeschaltet und die nicht abgeschalteten Zylinder mit höherer Last bzw. größerer Füllung und somit besserem Wirkungsgrad betrieben werden können, als wenn sämtli che Brennkraftmaschinen-Zylinder mit niedrigerer Last, somit geringerer Füllung und folglich geringerem Wirkungsgrad betrieben werden würden. Dabei sei darauf hingewiesen, daß eine derartige Zylinderabschaltung so wohl bei fremdgezündeten als auch bei selbstzündenden Brennkraftmaschi nen zum Einsatz kommen kann, weshalb anstelle des bei fremdgezündeten Brennkraftmaschinen üblichen Begriffes der Zündfolge auch der für selbst zündende Brennkraftmaschinen konkretere Begriff der Befeuerungsfolge verwendet wird. In gleicher Weise sollen die Begriffe "befeuert" oder "gezündet" untereinander austauschbar sein.

Ein Nachteil der Zylinderabschaltung ist es jedoch, daß die nicht gezündeten bzw. nicht befeuerten Zylinder der Brennkraftmaschine auskühlen, insbe sondere wenn diese Zylinder über mehrere Arbeitsspiele hinweg stillgesetzt werden. Unter dem Begriff des Arbeitsspieles wird dabei das Durchlaufen einer kompletten Zündfolge oder Befeuerungsfolge verstanden. Beispiels weise bei einer sechszylindrigen Brennkraftmaschine umfaßt ein Arbeitsspiel somit die Zündtakte oder Befeuerungstakte für 6 Zylinder, und zwar unab hängig davon, ob nun eine Zylinderabschaltung durchgeführt wird oder nicht.

Wenn nun über mehrere Arbeitsspiele hinweg jeweils die gleichen Zylinder, so beispielsweise jeweils jeder zweite und fünfte Zylinder einer Zündfolge, stillgesetzt wird, so kühlen diese stillgesetzten Zylinder aus, was im Hinblick auf eine spätere Wiederinbetriebnahme nachteilig ist, da sich dann Wandablagerungen im Brennraum bilden können, die für eine optimale Ver brennung nachteilig sind. Ebenfalls können sich bei einer über mehrere Ar beitsspiele hinweg konstanten Zylinderabschaltung Probleme im Hinblick auf die Lambda-Regelung ergeben, die - wie dem Fachmann bekannt - ein für alle (befeuerten) Zylinder im wesentlichen stöchiometrisches Gemisch ein stellen soll, um eine optimale Schadstoffkonvertierung in einem in der Brennkraftmaschinen-Abgasanlage vorgesehenen Abgaskatalysator zu er zielen.

Ferner kann eine über mehrere Arbeitsspiele konstante Zylinderabschaltung die Laufruhe der Brennkraftmaschine in unerwünschter Weise verschlech tern.

Eine Abhilfemaßnahme für diese geschilderte Problematik aufzuzeigen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.

Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Arbeitsspiel sowohl der in der Zündfolge erste als auch der in der Zündfolge letzte Zylinder befeuert oder gezündet wird und zumindest der in der Zünd folge zweite Zylinder abgeschaltet oder stillgesetzt wird, und daß im darauf folgenden zweiten Arbeitsspiel sowohl der in der Zündfolge erste als auch der in der Zündfolge letzte Zylinder abgeschaltet/stillgesetzt und zumindest der in der Zündfolge zweite Zylinder befeuert oder gezündet wird, und daß das darauffolgende dritte Arbeitsspiel dem ersten Arbeitsspiel entspricht.

Näher erläutert wird die Erfindung anhand einer sechszylindrigen fremdge zündeten Reihen-Brennkraftmaschine, deren Zylinder wie üblich mit den laufenden Nummern 1 bis 6 durchnumeriert sind und deren Zündfolge ent sprechend der üblichen Darstellung wie folgt aussehe:

1-5-3-6-2-4.

Entsprechend der erfindungsgemäßen Zylinderabschaltung werden nun in einem ersten Arbeitsspiel lediglich die Zylinder mit den Nummern 1, 3, 2 und 4 gezündet oder befeuert, während die Zylinder 5 und 6 stillgesetzt sind oder abgeschaltet werden.

Im darauffolgenden zweiten Arbeitsspiel werden nur die Zylinder 5, 6 und 2 befeuert, während die Zylinder mit den Nummern 1, 3 und 4 stillgesetzt sind. Das darauffolgende dritte Arbeitsspiel entspricht erfindungsgemäß wiederum dem ersten Arbeitsspiel mit Befeuerung der Zylinder 1, 3, 2 und 4, während das darauffolgende vierte Arbeitsspiel wieder dem soeben erläuterten zwei ten Arbeitsspiel mit Befeuerung der Zylinder 5, 6 und 2 entspricht.

Bei einer erfindungsgemäßen Zylinderabschaltung werden somit die ersten beiden (soeben erläuterten) Arbeitsspiele in dieser Reihenfolge kontinuier lich wiederholt. Dies hat den Vorteil, daß keiner der in einem Arbeitsspiel abgeschalteten Zylinder auskühlen kann, da er mit Sicherheit im nächsten Arbeitsspiel wieder befeuert wird. Ferner stellt sich mit dieser beschriebenen Zylinderabschaltung eine optimale Laufruhe ein, die praktisch gleich ist der jenigen, wie sie ohne Zylinderabschaltung erzielbar ist.

Wesentlich bei der erfindungsgemäßen Zylinderabschaltung sind dabei die im Patentanspruch angegebenen Merkmale, nämlich daß beispielsweise im ersten Arbeitsspiel der in der Zündfolge erste und letzte Zylinder befeuert wird, während im darauffolgenden zweiten Arbeitsspiel zumindest diese bei den Zylinder nicht befeuert werden. Es handelt sich somit quasi um eine von Arbeitsspiel zu Arbeitsspiel rotierende Zylinderabschaltung, wobei in Ab hängigkeit von der Zylinderzahl sowie der jeweils individuellen Zündfolge selbstverständlich auch andere Zylinder in den jeweiligen Arbeitsspielen ab geschaltet oder befeuert werden, als im soeben erläuterten Beispiel ange geben. Insbesondere ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Zylinderab schaltung auch auf 8-zylindrige oder 12-zylindrige Brennkraftmaschinen der V-Bauart übertragbar.

Claims

Verfahren zur Zylinderabschaltung an einer insbesondere fremdge zündeten mehrzylindrigen Brennkraftmaschine, wobei im Hinblick auf eine Befeuerungs- oder Zündfolge zumeist jeder zweite Zylinder eines Arbeitsspieles, welches ohne Zylinderabschaltung einen kompletten Durchgang von Befeuerung oder Zündung aller Zylinder umfaßt, ausgeblendet oder abgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Arbeitsspiel sowohl der in der Zündfolge erste als auch der in der Zündfolge letzte Zylinder befeuert oder gezündet wird und zumindest der in der Zündfolge zweite Zylinder stillgesetzt wird,
und daß im darauffolgenden zweiten Arbeitsspiel sowohl der in der Zündfolge erste als auch der in der Zündfolge letzte Zylinder stillge setzt und zumindest der in der Zündfolge zweite Zylinder befeuert oder gezündet wird,
und daß das darauffolgende dritte Arbeitsspiel dem ersten Arbeits spiel entspricht.