DE19712370C2 - Kalander, insbesondere für Papierbahnen - Google Patents
Kalander, insbesondere für PapierbahnenInfo
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- D21G1/0233—Soft rolls
Description
Die Erfindung betrifft einen Kalander, insbesondere für
Papierbahnen, mit mindestens einem Walzenspalt, der
durch eine weiche Walze und eine Gegenwalze gebildet
ist, wobei die weiche Walze an ihrem Umfang einen Belag
aus einem elastischen Kunststoff aufweist. Ferner be
trifft die Erfindung ein Verfahren zum Behandeln einer
Materialbahn in einem Walzenspalt, der durch eine wei
che Walze und eine Gegenwalze gebildet ist, wobei die
weiche Walze an ihrem Umfang einen Belag aus einem ela
stischen Kunststoff aufweist.
Derartige Kalander sind beispielsweise als Superkalan
der ausgebildet, bei denen eine Vielzahl von Walzen
übereinander angeordnet sind und eine entsprechende
Anzahl von Walzenspalten oder Nips zwischen sich aus
bilden. Diese Superkalander werden beispielsweise zur
Satinage von Papierbahnen verwendet, also dazu, der
Oberfläche der Papierbahn eine bestimmte Glätte zu ver
leihen.
Ein anderes Anwendungsbeispiel sind sogenannte Soft-
Kalander, bei denen in der Regel nur zwei oder drei
Walzen gegeneinander wirken, die dementsprechend nur
einen oder zwei Walzenspalte zwischen sich ausbilden.
Schließlich gibt es seit einiger Zeit einen neuen Ka
landertyp mit "weichen" Walzenspalten, der nach dem
"Janus-Concept" der Anmelderin arbeitet, siehe bei
spielsweise Wochenblatt für Papierfabrikation, WfP,
1995, Seite 1045.
Die Gegenwalze ist hierbei überwiegend als sogenannte
harte Walze ausgebildet und weist eine sehr glatte
Oberfläche auf. In Superkalandern und Janus-Kalandern
gibt es allerdings vielfach auch einen sogenannten
Wechselspalt, in dem zwei weiche Walzen aneinander an
liegen.
Ursprünglich hatte man die weichen Walzen dadurch her
gestellt, daß man eine Vielzahl von Papier- oder Baum
wollstoffscheiben axial aufeinander gestapelt und mit
hohem Druck zusammengepreßt hat. Die so entstandenen
Rohlinge wurden abgedreht und bildeten dann Walzen mit
einer nachgiebigen, d. h. elastischen Oberfläche. Wenn
die Oberfläche Markierungen oder Beschädigungen zeigte,
wurden die Walzen abgedreht. Hierbei stand eine Abdreh
reserve von einigen zehn Zentimetern zur Verfügung. In
jüngerer Zeit ist man vermehrt dazu übergegangen, wei
che Walzen so auszubilden, daß ein Walzenkörper, also
entweder ein massiver Walzenkern oder eine Walzenscha
le, mit einem Belag aus einem elastischen Kunststoff
versehen wird. Diese Kunststoffe sind in den meisten
Fällen markierungsunempfindlicher als die bislang ver
wendeten Papier- oder Baumwollwalzen.
Allerdings läßt sich auch hier nicht vermeiden, daß
sich im Laufe des Betriebs die Rauhigkeit der zu be
handelnden Materialbahn auf die Oberfläche der weichen
Walze überträgt. Dies führt dann zu einer allmählichen
Verschlechterung der Glätteeigenschaften der Material
bahn auf der Seite, die an der weichen Walze anliegt.
Diese Qualitätsverringerung ist unabhängig von sonsti
gen Beschädigungen, die im Betrieb ebenfalls auftreten
können.
Man ist daher gezwungen, die weiche Walze von Zeit zu
Zeit auszubauen und zu überarbeiten, also beispielswei
se wieder auf die gewünschte Glätte zu bringen.
Der gleiche Fall tritt auf, wenn man die weiche Walze
mit einer vorbestimmten Oberflächenrauhigkeit versieht,
um beispielsweise eine Mattsatinage durchzuführen. Wenn
die Oberfläche der Walze rauher ist als die Oberfläche
der Materialbahn dann glättet die Materialbahn im Lauf
der Zeit die Oberfläche der weichen Walze. Auch in die
sem Fall ist man gezwungen, die Walze auszubauen, um
die gewünschten Oberflächeneigenschaften der weichen
Walze durch Überarbeitung wieder herzustellen.
Der Ausbau einer derartigen Walze erfordert eine Unter
brechung des Betriebs. Dies ist insbesondere dann sehr
nachteilig, wenn der Kalander on line eingesetzt wird,
d. h. in einer Papier- oder Streichmaschine.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Behand
lungsergebnis der Materialbahn im Kalander zu verbes
sern.
Diese Aufgabe wird bei einem Kalander der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß eine Bügelwalze, deren
Oberfläche eine vorbestimmte Rauhigkeit aufweist, di
rekt an die Oberfläche der weichen Walze anlegbar ist.
Man verwendet also eine Walze mit einer vorbestimmten
Rauhigkeit oder Glätte, die als "Bügelwalze" bezeichnet
wird. Diese Bügelwalze ist im Kalander so installiert,
daß sie direkt, also ohne Zwischenlage einer Material
bahn, auf die weiche Walze wirken kann. Sie überträgt
ihre Oberflächeneigenschaften auf die weiche Walze,
wenn sie an der weichen Walze anliegt. Man kann damit
den Einfluß der Materialbahn auf die Oberfläche der
weichen Walze wieder kompensieren. Beispielsweise kann
man die weiche Walze mit Hilfe der Bügelwalze wieder
glätten, wenn die Materialbahn die Oberfläche der wei
chen Walze aufgerauht hat, oder man kann die Oberfläche
der weichen Walze wieder mit einer gewünschten Rauhig
keit zur Durchführung einer Mattsatinage versehen, wenn
die weiche Walze im Laufe des Betriebs zu glatt gewor
den ist. Ein Ausbau der weichen Walze ist dann nicht
mehr so oft notwendig. In vielen Fällen ist es mit Hil
fe der Bügelwalze sogar möglich, kleinere Markierungen
im Kunststoffbelag ebenfalls zu beseitigen. Damit kann
der Kalander mit weniger Unterbrechungen betrieben wer
den. Gleichzeitig kann das Produktionsergebnis des Ka
landers über einen längeren Zeitraum auf einem hohen
Niveau gehalten werden.
Bevorzugterweise liegt die Bügelwalze im Betrieb perma
nent oder abschnittsweise an der weichen Walze an. Zwar
reicht es grundsätzlich aus, wenn die Bügelwalze bei
Betriebsunterbrechung an der weichen Walze zur Anlage
gebracht wird und die Oberfläche der weichen Walze dann
wieder glättet. Man möchte den Kalander aber möglichst
unterbrechungsfrei fahren können, so daß nicht voraus
zusehen ist, wann wieder eine Betriebsunterbrechung
eintritt, in der ein Glätten (oder Aufrauhen) der Ober
fläche der weichen Walze möglich sein wird. Wenn man
daher eine Möglichkeit vorsieht, daß die Bügelwalze im
Betrieb an der weichen Walze anliegt, dann kann man das
Übertragen der Oberflächeneigenschaften von der Bügel
walze auf die weiche Walze immer dann vornehmen, wenn
es notwendig ist, und zwar auch im Betrieb, also unab
hängig von Betriebsunterbrechungen. Für ein praktisch
gleichbleibendes Ergebnis kann man die Bügelwalze auch
permanent in Anlage an der weichen Walze halten. Der
Einfluß der behandelten Materialien auf die Oberflä
chengüte der weichen Walze wird dann vernachlässigbar.
Vorzugsweise ist die Bügelwalze als Heizwalze ausgebil
det. Die Oberfläche der Bügelwalze weist dann eine hö
here Temperatur auf, was zu einem verbesserten Glätt
ergebnis führt. Das gleiche gilt natürlich auch hier
und im folgenden dann, wenn man zum Zwecke der Mattsa
tinage der weichen Walze eine vorbestimmte Rauhigkeit
vermitteln will. Die höheren Temperaturen der Heizwalze
erleichtern das Glätten, so daß unter Umständen der
Druck, mit dem die Bügelwalze an der weichen Walze an
liegt, relativ klein gehalten werden kann. Die Gefahr,
daß sich dann insgesamt Verschiebungen in der Kalander
geometrie ergeben, wird dadurch verringert.
Hierbei ist es besonders bevorzugt, daß die Bügelwalze
im Betrieb eine Oberflächentemperatur aufweist, die im
Bereich der Plastifizierungstemperatur des Kunststoffs
liegt. Wenn die Bügelwalze an der Kunststoffschicht
anliegt, dann plastifiziert die Bügelwalze die Oberflä
che des Kunststoffs unter der Wärmeeinwirkung. Dies
erleichtert die mechanische Umformung, die zum Herstel
len einer glatten Oberfläche erforderlich ist, ganz
erheblich. Ein weich gemachter Kunststoff läßt sich
leichter in die gewünschte Form bringen.
Vorzugsweise weist die Bügelwalze eine wesentlich här
tere Oberfläche als die weiche Walze auf. Die Bügelwal
ze kann also beispielsweise als Stahl- oder Gußwalze
ausgebildet sein, deren Oberfläche gegebenenfalls noch
besonders bearbeitet ist. Da die Bügelwalze wesentlich
härter ist als die weiche Walze, findet eine Übertra
gung der Oberflächeneigenschaften nur von der Bügelwal
ze auf die weiche Walze und nicht in umgekehrter Rich
tung statt. Die Standzeiten der Bügelwalze können da
durch groß gehalten werden.
Mit Vorteil weist der Kalander mehrere weiche Walzen
auf, und eine Bügelwalze ist zumindest für die letzte
weiche Walze vorgesehen. Man hat nämlich festgestellt,
daß es ausreicht, wenn die letzte weiche Walze mög
lichst glatt ausgebildet ist, um der Oberfläche der
Materialbahn, die an der weichen Walze anliegt, die
gewünschte Glätte zu vermitteln (siehe beispielsweise
DE 195 47 164 C1).
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Bügelwalze vor
dem letzten Walzenspalt angeordnet ist. Die Bügelwalze
glättet dann die weiche Walze unmittelbar vor dem letz
ten Behandeln der Materialbahn, so daß Einflüsse der
Materialbahn auf die weiche Walze aus einem vorherge
henden Walzenspalt, der ebenfalls durch die weiche Wal
ze begrenzt ist, praktisch keine Rolle mehr spielen.
Mit Vorteil ist die Bügelwalze gegen eine andere Bügel
walze mit anderer Oberflächeneigenschaft austauschbar.
Dies erleichtert beispielsweise die Umstellung des Ka
landers von einer Satinage, die eine hohe Glätte bewir
ken soll, zu einer Mattsatinage. Man muß hierzu ledig
lich die Bügelwalze mit einer sehr glatten Oberfläche
gegen eine Bügelwalze mit einer entsprechend rauhen
Oberfläche austauschen. Dieser Austausch muß dabei
nicht unbedingt so erfolgen, daß die beiden Bügelwalzen
an der gleichen Position auf die weiche Walze wirken.
Man kann auch vorsehen, daß die beiden Bügelwalzen an
unterschiedlichen Positionen vorgesehen sind, so daß
man zum Auswechseln der Beaufschlagung der weichen Wal
ze keinen Aus- und Einbau der Bügelwalzen vornehmen
muß.
Die Aufgabe wird auch bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Oberfläche der
weichen Walze im Betrieb permanent oder mit Unterbre
chungen mit einer vorbestimmten Oberflächenrauhigkeit
versehen wird.
Hierzu wird eine Bügelwalze mit einer vorbestimmten
Oberflächenrauhigkeit in Anlage an der weichen Walze
gehalten. Solange die Bügelwalze an der weichen Walze
anliegt, übertragen sich die Oberflächeneigenschaften
der Bügelwalze auf die weiche Walze. Dies kann, wie
oben im Zusammenhang mit der Vorrichtung ausgeführt,
sowohl während des Betriebs erfolgen, wenn die Bü
gelwalze permanent oder mit Unterbrechungen an die wei
che Walze gedrückt wird. Man kann auch Betriebspausen
oder -unterbrechungen verwenden, um die weiche Walze
mit Hilfe der Bügelwalze zu glätten oder wieder aufzu
rauhen, mit anderen Worten, ihr eine gewünschte Ober
flächeneigenschaft zu vermitteln. Der Begriff der "Bü
gelwalze" ist hier funktionell zu verstehen, d. h. es
ist lediglich erforderlich, daß eine harte Walze mit
einer vorbestimmten Oberflächeneigenschaft (Glätte bzw.
Rauhigkeit) zum Zwecke des Glättens bzw. des Aufrauhens
an der weichen Walze zur Anlage gebracht wird. Diese
Anlage muß dabei unmittelbar oder direkt erfolgen, d. h.
es darf sich keine Materialbahn zwischen der Bügelwalze
und der weichen Walze befinden.
Vorzugsweise ist die Bügelwalze beheizt. Man kann dann
den Kunststoffbelag anschmelzen und damit plastifizie
ren, so daß er mit Hilfe der Bügelwalze leichter ge
glättet werden kann.
Mit Vorteil ermittelt man die Glätte der Materialbahn
oder der weichen Walze, vergleicht den ermittelten Ist
wert mit einem vorbestimmten Sollwert und legt die Bü
gelwalze an, sobald die Differenz zwischen Ist- und
Sollwert eine vorbestimmte Größe überschreitet. Dieses
Vorgehen ist energetisch das günstigste. Zum Antrieb
der Bügelwalze wird nur dann Leistung benötigt, wenn es
notwendig ist, die gewünschte Glätte (oder Rauhigkeit
bei einer Mattsatinage) wieder herzustellen. Die zuläs
sigen Toleranzen, also die Differenzen zwischen Soll-
und Istwert, können relativ klein gehalten werden, so
daß man auch bei einem intermittierenden Betrieb der
Bügelwalze keine größeren Qualitätsunterschiede über
die Länge der Materialbahn feststellen wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigt die
einzige Figur: eine schematische Ansicht eines
Kalanders.
Ein Kalander 1 weist eine Walze 2 auf, die als soge
nannte "harte" Walze ausgebildet ist, und eine Walze 3,
die als sogenannte weiche Walze ausgebildet ist. Die
weiche Walze 3 weist an ihrer Umfangsoberfläche einen
Belag 4 aus einem elastischen Kunststoff auf. Die bei
den Walzen 2, 3 bilden zwischen sich einen Walzenspalt
oder Nip 5, durch den eine Materialbahn 6, im vorlie
genden Fall eine Papierbahn, in Richtung des Pfeiles 7
geführt wird. Dieser Nip wird auch als "weicher" Wal
zenspalt bezeichnet.
Ein derartiger Kalander 1 wird auch als Soft-Kalander
bezeichnet.
Der Kunststoffbelag 4 weist eine Oberfläche 8 auf, die,
je nach Anwendungsfall, eine vorbestimmte Glätte (wenn
die Materialbahn 6 geglättet werden soll) oder eine
vorbestimmte Rauhigkeit (für eine sogenannte Mattsati
nage) aufweist. Allerdings kann man im Betrieb beobach
ten, daß die Oberfläche 8 des Kunststoffbelags im Laufe
der Zeit die Rauhigkeit der Materialbahn 6 annimmt,
genauer gesagt, die Rauhigkeit der Seite der Material
bahn 6, die an der weichen Walze 3 anliegt. Mit anderen
Worten wird bei einer Glanzsatinage die Oberfläche 8
des Belags 4 rauher und bei einer Mattsatinage die
Oberfläche 8 des Belags glänzender oder glatter.
Um dieser Erscheinung entgegenzuwirken, ist zusätzlich
eine Bügelwalze 9 vorgesehen, deren Oberfläche 10 eine
vorbestimmte Glätte oder eine vorbestimmte Rauhigkeit
aufweist und die an der Oberfläche 8 der weichen Walze
3 anliegt. Solange die Bügelwalze 9 an der Weichen Wal
ze anliegt, übertragen sich die Oberflächeneigenschaf
ten der Bügelwalze 9 auf die weiche Walze 3, d. h. die
Abweichungen der Oberflächenqualität der weichen Walze
3, die durch den Einfluß der Materialbahn 6 hervorgeru
fen werden, werden durch die Bügelwalze 9 wieder kor
rigiert.
Die Bügelwalze 9 muß nicht permanent an der weichen
Walze 3 anliegen, obwohl dies selbstverständlich mög
lich ist. Die Bügelwalze 9 ist deswegen an einem Träger
11 gelagert, der mit Hilfe einer Andruckeinrichtung 12,
beispielsweise einer Kolben-Zylinder-Einheit, in Rich
tung auf die weiche Walze 3 verschwenkt werden kann.
Die Bügelwalze 9 ist als Heizwalze ausgebildet. Hierzu
ist eine schematisch dargestellte Heizeinrichtung 13
vorgesehen, die auf die Oberfläche 10 der Bügelwalze 9
wirkt. Die Heizeinrichtung 13 kann beispielsweise in
duktiv arbeiten. Selbstverständlich ist es aber auch
möglich, die Bügelwalze 9 mit einer Innenheizung auszu
statten.
Mit Hilfe der Heizeinrichtung 13 oder einer anderen
Heizung wird die Oberfläche 10 der Bügelwalze 9 auf
eine Temperatur gebracht, die im Bereich der Plastifi
zierungstemperatur des Kunststoffs 4 liegt. Damit kann
der Belag 4 der weichen Walze im Bereich der Oberfläche
8 angeschmolzen werden, so daß die Bügelwalze 9 die
Glätte ihrer Oberfläche 10 (bzw. ihre Rauhigkeit bei
einer Mattsatinage) auf die Oberfläche 8 der weichen
Walze 3 einprägen kann.
Ein Sensor 14 überprüft die Oberfläche 8 des Belags 4
und betätigt über eine nicht näher dargestellte Steuer
einrichtung die Andruckeinrichtung 12, falls die Ober
fläche 8 nicht mehr glatt bzw. rauh genug ist, und legt
damit die Bügelwalze 9 an die weiche Walze an. Wenn die
gewünschte Glätte erreicht ist, kann die Bügelwalze 9
wieder abgehoben werden. Alternativ dazu kann man, wie
gesagt, die Bügelwalze 9 auch permanent an der weichen
Walze 3 anliegen lassen oder zeitgesteuert in Interval
len an die weiche Walze 3 anlegen.
Die Bügelwalze 9 ist aus einem wesentlich härteren Ma
terial als der Belag 4 der weichen Walze 3, so daß sich
zwar die Oberflächeneigenschaften der Oberfläche 10 auf
die Oberfläche 8 übertragen, nicht jedoch umgekehrt.
Die Materialbahn 6 und der Belag 4 aus Kunststoff sind
dagegen ähnlicher in ihrer Härte, so daß hier eine ge
genseitige Beeinflussung durchaus möglich ist und auch
stattfindet.
Der Angriffsort der Bügelwalze 9 spielt keine große
Rolle. Zweckmäßigerweise wird man eine Bügelwalze 9
dort anbringen, wo entsprechender Raum zur Verfügung
steht. So ist beispielsweise eine Bügelwalze 9' darge
stellt, deren Mittelpunkt auf der gleichen Linie liegt
wie die Mittelpunkte der Walzen 2, 3. Eine Anordnung
der Bügelwalze in dieser Position hat den Vorteil, daß
sich keine Querkräfte auf die weiche Walze 3 ergeben,
die zu einer Änderung der Walzenspaltgeometrie führen
könnte. Normalerweise sind aber auch bei der in durch
gezogenen Linien dargestellten Bügelwalze 9 die Anpreß
kräfte nicht übermäßig groß, so daß man eine Änderung
der Kraftverteilung im Walzenspalt 5 praktisch vernach
lässigen kann.
Auf dem Träger 11 ist eine weitere Bügelwalze 15 vor
gesehen, und zwar am anderen Ende. Der Träger 11 ist um
einen Drehpunkt 16 drehbar gelagert. Man kann bei Betä
tigung der Andruckeinrichtung 12 die erste Bügelwalze 9
von der weichen Walze 3 ab- und gleichzeitig die zweite
Bügelwalze 15 an die weiche Walze 3 anschwenken. Eine
derartige Anordnung ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn beide Bügelwalzen 9, 15 unterschiedliche Oberflä
cheneigenschaften haben. So kann beispielsweise die
erste Bügelwalze 9 eine hochglänzende und/oder glatte
Oberfläche haben, während die Bügelwalze 15 eine Ober
fläche mit einer vorbestimmten Rauhigkeit hat, die sich
dann in die Oberfläche 8 der weichen Walze 3 einprägt,
um eine Mattsatinage zu bewirken. Mit einer einfachen
Umschwenkung des Trägers 11 läßt sich also eine Ände
rung der Betriebsweise des Kalanders 1 von Glanzsatina
ge auf Mattsatinage bewirken. Ein Ausbau oder Einbau
von Walzen ist hierbei nicht erforderlich. Es ist al
lenfalls notwendig, die weiche Walze 3 eine gewisse
Zeit mit der jeweils vorgesehenen Bügelwalze 9, 15
leerlaufen zu lassen, damit die Oberfläche der weichen
Walze entsprechend umgeformt wird.
Selbstverständlich kann auch die zweite Bügelwalze 15
beheizt sein.
Bei dem dargestellten Soft-Kalandern gibt es nur einen
Walzenspalt. Wenn man die Bügelwalze bei einem Superka
lander mit mehreren weichen Walzen und mit entsprechend
mehreren Walzenspalten einsetzt, reicht es in der Regel
aus, die Bügelwalze an der letzten weichen Walze anzu
ordnen und hier vorzugsweise vor dem letzten Walzen
spalt. Die weiche Walze erhält dann vor dem letzten
Walzenspalt die gewünschte Glätte bzw. Rauhigkeit, die
sich dann in die Materialbahn 6 einprägt.
Claims (11)
1. Kalander insbesondere für Papierbahnen mit mindestens einem Walzenspalt, der
durch eine weiche Walze und eine Gegenwalze gebil
det ist, wobei die weiche Walze an ihrem Umfang
einen Belag aus einem elastischen Kunststoff auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bügelwalze
(9, 9,' 15), deren Oberfläche (10) eine vorbestimm
te Rauhigkeit aufweist, direkt an die Oberfläche
(8) der weichen Walze (3) anlegbar ist.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelwalze (9, 9', 15) im Betrieb permanent
oder abschnittsweise an der weichen Walze (3) an
liegt.
3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bügelwalze (9, 9', 15) als Heiz
walze ausgebildet ist.
4. Kalander nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelwalze (9, 9', 15) im Betrieb eine
Oberflächentemperatur aufweist, die im Bereich der
Plastifizierungstemperatur des Kunststoffs liegt.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bügelwalze (9, 9', 15) eine
wesentlich härtere Oberfläche (10) als die weiche
Walze (3) aufweist.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kalander (1) mehrere weiche
Walzen aufweist, und eine Bügelwalze (9, 9', 15)
zumindest für die letzte weiche Walze vorgesehen
ist.
7. Kalander nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelwalze (9, 9', 15) vor dem letzten Wal
zenspalt (5) angeordnet ist.
8. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bügelwalze (9) gegen eine
andere Bügelwalze (15) mit anderer Oberflächenei
genschaft austauschbar ist.
9. Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn in einem
Walzenspalt, der durch eine weiche Walze und eine
Gegenwalze gebildet ist, wobei die weiche Walze an
ihrem Umfang einen Belag aus einem elastischen Kun
ststoff aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche (8) der weichen Walze (3) im Betrieb
permanent oder mit Unterbrechungen mit einer vor
bestimmten Oberflächenrauhigkeit versehen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bügelwalze beheizt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Glätte der Materialbahn (6)
oder der weichen Walze (3) ermittelt, den ermittel
ten Istwert mit einem vorbestimmten Sollwert ver
gleicht und die Bügelwalze (9, 9', 15) anlegt, so
bald die Differenz zwischen Ist- und Sollwert eine
vorbestimmte Größe überschreitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997112370 DE19712370C2 (de) | 1997-03-25 | 1997-03-25 | Kalander, insbesondere für Papierbahnen |
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DE1997112370 DE19712370C2 (de) | 1997-03-25 | 1997-03-25 | Kalander, insbesondere für Papierbahnen |
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DE19712370A1 DE19712370A1 (de) | 1998-10-01 |
DE19712370C2 true DE19712370C2 (de) | 1999-08-05 |
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ID=7824479
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DE1997112370 Expired - Fee Related DE19712370C2 (de) | 1997-03-25 | 1997-03-25 | Kalander, insbesondere für Papierbahnen |
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DE19547164C1 (de) * | 1995-12-16 | 1997-02-06 | Voith Sulzer Finishing Gmbh | Kalander für die Behandlung einer Papierbahn und Anwendung dieses Kalanders |
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1997
- 1997-03-25 DE DE1997112370 patent/DE19712370C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Wochenblatt für Papierfabrikation W + P, 22, 1995, S. 1045 * |
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