DE19712370C2 - Kalander, insbesondere für Papierbahnen - Google Patents

Kalander, insbesondere für Papierbahnen

Info

Publication number
DE19712370C2
DE19712370C2 DE1997112370 DE19712370A DE19712370C2 DE 19712370 C2 DE19712370 C2 DE 19712370C2 DE 1997112370 DE1997112370 DE 1997112370 DE 19712370 A DE19712370 A DE 19712370A DE 19712370 C2 DE19712370 C2 DE 19712370C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
roller
soft
ironing
ironing roller
calender
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1997112370
Other languages
English (en)
Other versions
DE19712370A1 (de
Inventor
Reinhard Dipl Ing Leigraf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Voith Paper GmbH and Co KG
Original Assignee
Voith Sulzer Finishing GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Voith Sulzer Finishing GmbH filed Critical Voith Sulzer Finishing GmbH
Priority to DE1997112370 priority Critical patent/DE19712370C2/de
Publication of DE19712370A1 publication Critical patent/DE19712370A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19712370C2 publication Critical patent/DE19712370C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21GCALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
    • D21G1/00Calenders; Smoothing apparatus
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21GCALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
    • D21G1/00Calenders; Smoothing apparatus
    • D21G1/02Rolls; Their bearings
    • D21G1/0233Soft rolls

Description

Die Erfindung betrifft einen Kalander, insbesondere für Papierbahnen, mit mindestens einem Walzenspalt, der durch eine weiche Walze und eine Gegenwalze gebildet ist, wobei die weiche Walze an ihrem Umfang einen Belag aus einem elastischen Kunststoff aufweist. Ferner be­ trifft die Erfindung ein Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn in einem Walzenspalt, der durch eine wei­ che Walze und eine Gegenwalze gebildet ist, wobei die weiche Walze an ihrem Umfang einen Belag aus einem ela­ stischen Kunststoff aufweist.
Derartige Kalander sind beispielsweise als Superkalan­ der ausgebildet, bei denen eine Vielzahl von Walzen übereinander angeordnet sind und eine entsprechende Anzahl von Walzenspalten oder Nips zwischen sich aus­ bilden. Diese Superkalander werden beispielsweise zur Satinage von Papierbahnen verwendet, also dazu, der Oberfläche der Papierbahn eine bestimmte Glätte zu ver­ leihen.
Ein anderes Anwendungsbeispiel sind sogenannte Soft- Kalander, bei denen in der Regel nur zwei oder drei Walzen gegeneinander wirken, die dementsprechend nur einen oder zwei Walzenspalte zwischen sich ausbilden.
Schließlich gibt es seit einiger Zeit einen neuen Ka­ landertyp mit "weichen" Walzenspalten, der nach dem "Janus-Concept" der Anmelderin arbeitet, siehe bei­ spielsweise Wochenblatt für Papierfabrikation, WfP, 1995, Seite 1045.
Die Gegenwalze ist hierbei überwiegend als sogenannte harte Walze ausgebildet und weist eine sehr glatte Oberfläche auf. In Superkalandern und Janus-Kalandern gibt es allerdings vielfach auch einen sogenannten Wechselspalt, in dem zwei weiche Walzen aneinander an­ liegen.
Ursprünglich hatte man die weichen Walzen dadurch her­ gestellt, daß man eine Vielzahl von Papier- oder Baum­ wollstoffscheiben axial aufeinander gestapelt und mit hohem Druck zusammengepreßt hat. Die so entstandenen Rohlinge wurden abgedreht und bildeten dann Walzen mit einer nachgiebigen, d. h. elastischen Oberfläche. Wenn die Oberfläche Markierungen oder Beschädigungen zeigte, wurden die Walzen abgedreht. Hierbei stand eine Abdreh­ reserve von einigen zehn Zentimetern zur Verfügung. In jüngerer Zeit ist man vermehrt dazu übergegangen, wei­ che Walzen so auszubilden, daß ein Walzenkörper, also entweder ein massiver Walzenkern oder eine Walzenscha­ le, mit einem Belag aus einem elastischen Kunststoff versehen wird. Diese Kunststoffe sind in den meisten Fällen markierungsunempfindlicher als die bislang ver­ wendeten Papier- oder Baumwollwalzen.
Allerdings läßt sich auch hier nicht vermeiden, daß sich im Laufe des Betriebs die Rauhigkeit der zu be­ handelnden Materialbahn auf die Oberfläche der weichen Walze überträgt. Dies führt dann zu einer allmählichen Verschlechterung der Glätteeigenschaften der Material­ bahn auf der Seite, die an der weichen Walze anliegt.
Diese Qualitätsverringerung ist unabhängig von sonsti­ gen Beschädigungen, die im Betrieb ebenfalls auftreten können.
Man ist daher gezwungen, die weiche Walze von Zeit zu Zeit auszubauen und zu überarbeiten, also beispielswei­ se wieder auf die gewünschte Glätte zu bringen.
Der gleiche Fall tritt auf, wenn man die weiche Walze mit einer vorbestimmten Oberflächenrauhigkeit versieht, um beispielsweise eine Mattsatinage durchzuführen. Wenn die Oberfläche der Walze rauher ist als die Oberfläche der Materialbahn dann glättet die Materialbahn im Lauf der Zeit die Oberfläche der weichen Walze. Auch in die­ sem Fall ist man gezwungen, die Walze auszubauen, um die gewünschten Oberflächeneigenschaften der weichen Walze durch Überarbeitung wieder herzustellen.
Der Ausbau einer derartigen Walze erfordert eine Unter­ brechung des Betriebs. Dies ist insbesondere dann sehr nachteilig, wenn der Kalander on line eingesetzt wird, d. h. in einer Papier- oder Streichmaschine.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Behand­ lungsergebnis der Materialbahn im Kalander zu verbes­ sern.
Diese Aufgabe wird bei einem Kalander der eingangs ge­ nannten Art dadurch gelöst, daß eine Bügelwalze, deren Oberfläche eine vorbestimmte Rauhigkeit aufweist, di­ rekt an die Oberfläche der weichen Walze anlegbar ist.
Man verwendet also eine Walze mit einer vorbestimmten Rauhigkeit oder Glätte, die als "Bügelwalze" bezeichnet wird. Diese Bügelwalze ist im Kalander so installiert, daß sie direkt, also ohne Zwischenlage einer Material­ bahn, auf die weiche Walze wirken kann. Sie überträgt ihre Oberflächeneigenschaften auf die weiche Walze, wenn sie an der weichen Walze anliegt. Man kann damit den Einfluß der Materialbahn auf die Oberfläche der weichen Walze wieder kompensieren. Beispielsweise kann man die weiche Walze mit Hilfe der Bügelwalze wieder glätten, wenn die Materialbahn die Oberfläche der wei­ chen Walze aufgerauht hat, oder man kann die Oberfläche der weichen Walze wieder mit einer gewünschten Rauhig­ keit zur Durchführung einer Mattsatinage versehen, wenn die weiche Walze im Laufe des Betriebs zu glatt gewor­ den ist. Ein Ausbau der weichen Walze ist dann nicht mehr so oft notwendig. In vielen Fällen ist es mit Hil­ fe der Bügelwalze sogar möglich, kleinere Markierungen im Kunststoffbelag ebenfalls zu beseitigen. Damit kann der Kalander mit weniger Unterbrechungen betrieben wer­ den. Gleichzeitig kann das Produktionsergebnis des Ka­ landers über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau gehalten werden.
Bevorzugterweise liegt die Bügelwalze im Betrieb perma­ nent oder abschnittsweise an der weichen Walze an. Zwar reicht es grundsätzlich aus, wenn die Bügelwalze bei Betriebsunterbrechung an der weichen Walze zur Anlage gebracht wird und die Oberfläche der weichen Walze dann wieder glättet. Man möchte den Kalander aber möglichst unterbrechungsfrei fahren können, so daß nicht voraus­ zusehen ist, wann wieder eine Betriebsunterbrechung eintritt, in der ein Glätten (oder Aufrauhen) der Ober­ fläche der weichen Walze möglich sein wird. Wenn man daher eine Möglichkeit vorsieht, daß die Bügelwalze im Betrieb an der weichen Walze anliegt, dann kann man das Übertragen der Oberflächeneigenschaften von der Bügel­ walze auf die weiche Walze immer dann vornehmen, wenn es notwendig ist, und zwar auch im Betrieb, also unab­ hängig von Betriebsunterbrechungen. Für ein praktisch gleichbleibendes Ergebnis kann man die Bügelwalze auch permanent in Anlage an der weichen Walze halten. Der Einfluß der behandelten Materialien auf die Oberflä­ chengüte der weichen Walze wird dann vernachlässigbar.
Vorzugsweise ist die Bügelwalze als Heizwalze ausgebil­ det. Die Oberfläche der Bügelwalze weist dann eine hö­ here Temperatur auf, was zu einem verbesserten Glätt­ ergebnis führt. Das gleiche gilt natürlich auch hier und im folgenden dann, wenn man zum Zwecke der Mattsa­ tinage der weichen Walze eine vorbestimmte Rauhigkeit vermitteln will. Die höheren Temperaturen der Heizwalze erleichtern das Glätten, so daß unter Umständen der Druck, mit dem die Bügelwalze an der weichen Walze an­ liegt, relativ klein gehalten werden kann. Die Gefahr, daß sich dann insgesamt Verschiebungen in der Kalander­ geometrie ergeben, wird dadurch verringert.
Hierbei ist es besonders bevorzugt, daß die Bügelwalze im Betrieb eine Oberflächentemperatur aufweist, die im Bereich der Plastifizierungstemperatur des Kunststoffs liegt. Wenn die Bügelwalze an der Kunststoffschicht anliegt, dann plastifiziert die Bügelwalze die Oberflä­ che des Kunststoffs unter der Wärmeeinwirkung. Dies erleichtert die mechanische Umformung, die zum Herstel­ len einer glatten Oberfläche erforderlich ist, ganz erheblich. Ein weich gemachter Kunststoff läßt sich leichter in die gewünschte Form bringen.
Vorzugsweise weist die Bügelwalze eine wesentlich här­ tere Oberfläche als die weiche Walze auf. Die Bügelwal­ ze kann also beispielsweise als Stahl- oder Gußwalze ausgebildet sein, deren Oberfläche gegebenenfalls noch besonders bearbeitet ist. Da die Bügelwalze wesentlich härter ist als die weiche Walze, findet eine Übertra­ gung der Oberflächeneigenschaften nur von der Bügelwal­ ze auf die weiche Walze und nicht in umgekehrter Rich­ tung statt. Die Standzeiten der Bügelwalze können da­ durch groß gehalten werden.
Mit Vorteil weist der Kalander mehrere weiche Walzen auf, und eine Bügelwalze ist zumindest für die letzte weiche Walze vorgesehen. Man hat nämlich festgestellt, daß es ausreicht, wenn die letzte weiche Walze mög­ lichst glatt ausgebildet ist, um der Oberfläche der Materialbahn, die an der weichen Walze anliegt, die gewünschte Glätte zu vermitteln (siehe beispielsweise DE 195 47 164 C1).
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Bügelwalze vor dem letzten Walzenspalt angeordnet ist. Die Bügelwalze glättet dann die weiche Walze unmittelbar vor dem letz­ ten Behandeln der Materialbahn, so daß Einflüsse der Materialbahn auf die weiche Walze aus einem vorherge­ henden Walzenspalt, der ebenfalls durch die weiche Wal­ ze begrenzt ist, praktisch keine Rolle mehr spielen.
Mit Vorteil ist die Bügelwalze gegen eine andere Bügel­ walze mit anderer Oberflächeneigenschaft austauschbar. Dies erleichtert beispielsweise die Umstellung des Ka­ landers von einer Satinage, die eine hohe Glätte bewir­ ken soll, zu einer Mattsatinage. Man muß hierzu ledig­ lich die Bügelwalze mit einer sehr glatten Oberfläche gegen eine Bügelwalze mit einer entsprechend rauhen Oberfläche austauschen. Dieser Austausch muß dabei nicht unbedingt so erfolgen, daß die beiden Bügelwalzen an der gleichen Position auf die weiche Walze wirken. Man kann auch vorsehen, daß die beiden Bügelwalzen an unterschiedlichen Positionen vorgesehen sind, so daß man zum Auswechseln der Beaufschlagung der weichen Wal­ ze keinen Aus- und Einbau der Bügelwalzen vornehmen muß.
Die Aufgabe wird auch bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Oberfläche der weichen Walze im Betrieb permanent oder mit Unterbre­ chungen mit einer vorbestimmten Oberflächenrauhigkeit versehen wird.
Hierzu wird eine Bügelwalze mit einer vorbestimmten Oberflächenrauhigkeit in Anlage an der weichen Walze gehalten. Solange die Bügelwalze an der weichen Walze anliegt, übertragen sich die Oberflächeneigenschaften der Bügelwalze auf die weiche Walze. Dies kann, wie oben im Zusammenhang mit der Vorrichtung ausgeführt, sowohl während des Betriebs erfolgen, wenn die Bü­ gelwalze permanent oder mit Unterbrechungen an die wei­ che Walze gedrückt wird. Man kann auch Betriebspausen oder -unterbrechungen verwenden, um die weiche Walze mit Hilfe der Bügelwalze zu glätten oder wieder aufzu­ rauhen, mit anderen Worten, ihr eine gewünschte Ober­ flächeneigenschaft zu vermitteln. Der Begriff der "Bü­ gelwalze" ist hier funktionell zu verstehen, d. h. es ist lediglich erforderlich, daß eine harte Walze mit einer vorbestimmten Oberflächeneigenschaft (Glätte bzw. Rauhigkeit) zum Zwecke des Glättens bzw. des Aufrauhens an der weichen Walze zur Anlage gebracht wird. Diese Anlage muß dabei unmittelbar oder direkt erfolgen, d. h. es darf sich keine Materialbahn zwischen der Bügelwalze und der weichen Walze befinden.
Vorzugsweise ist die Bügelwalze beheizt. Man kann dann den Kunststoffbelag anschmelzen und damit plastifizie­ ren, so daß er mit Hilfe der Bügelwalze leichter ge­ glättet werden kann.
Mit Vorteil ermittelt man die Glätte der Materialbahn oder der weichen Walze, vergleicht den ermittelten Ist­ wert mit einem vorbestimmten Sollwert und legt die Bü­ gelwalze an, sobald die Differenz zwischen Ist- und Sollwert eine vorbestimmte Größe überschreitet. Dieses Vorgehen ist energetisch das günstigste. Zum Antrieb der Bügelwalze wird nur dann Leistung benötigt, wenn es notwendig ist, die gewünschte Glätte (oder Rauhigkeit bei einer Mattsatinage) wieder herzustellen. Die zuläs­ sigen Toleranzen, also die Differenzen zwischen Soll- und Istwert, können relativ klein gehalten werden, so daß man auch bei einem intermittierenden Betrieb der Bügelwalze keine größeren Qualitätsunterschiede über die Länge der Materialbahn feststellen wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug­ ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich­ nung beschrieben. Hierin zeigt die
einzige Figur: eine schematische Ansicht eines Kalanders.
Ein Kalander 1 weist eine Walze 2 auf, die als soge­ nannte "harte" Walze ausgebildet ist, und eine Walze 3, die als sogenannte weiche Walze ausgebildet ist. Die weiche Walze 3 weist an ihrer Umfangsoberfläche einen Belag 4 aus einem elastischen Kunststoff auf. Die bei­ den Walzen 2, 3 bilden zwischen sich einen Walzenspalt oder Nip 5, durch den eine Materialbahn 6, im vorlie­ genden Fall eine Papierbahn, in Richtung des Pfeiles 7 geführt wird. Dieser Nip wird auch als "weicher" Wal­ zenspalt bezeichnet.
Ein derartiger Kalander 1 wird auch als Soft-Kalander bezeichnet.
Der Kunststoffbelag 4 weist eine Oberfläche 8 auf, die, je nach Anwendungsfall, eine vorbestimmte Glätte (wenn die Materialbahn 6 geglättet werden soll) oder eine vorbestimmte Rauhigkeit (für eine sogenannte Mattsati­ nage) aufweist. Allerdings kann man im Betrieb beobach­ ten, daß die Oberfläche 8 des Kunststoffbelags im Laufe der Zeit die Rauhigkeit der Materialbahn 6 annimmt, genauer gesagt, die Rauhigkeit der Seite der Material­ bahn 6, die an der weichen Walze 3 anliegt. Mit anderen Worten wird bei einer Glanzsatinage die Oberfläche 8 des Belags 4 rauher und bei einer Mattsatinage die Oberfläche 8 des Belags glänzender oder glatter.
Um dieser Erscheinung entgegenzuwirken, ist zusätzlich eine Bügelwalze 9 vorgesehen, deren Oberfläche 10 eine vorbestimmte Glätte oder eine vorbestimmte Rauhigkeit aufweist und die an der Oberfläche 8 der weichen Walze 3 anliegt. Solange die Bügelwalze 9 an der Weichen Wal­ ze anliegt, übertragen sich die Oberflächeneigenschaf­ ten der Bügelwalze 9 auf die weiche Walze 3, d. h. die Abweichungen der Oberflächenqualität der weichen Walze 3, die durch den Einfluß der Materialbahn 6 hervorgeru­ fen werden, werden durch die Bügelwalze 9 wieder kor­ rigiert.
Die Bügelwalze 9 muß nicht permanent an der weichen Walze 3 anliegen, obwohl dies selbstverständlich mög­ lich ist. Die Bügelwalze 9 ist deswegen an einem Träger 11 gelagert, der mit Hilfe einer Andruckeinrichtung 12, beispielsweise einer Kolben-Zylinder-Einheit, in Rich­ tung auf die weiche Walze 3 verschwenkt werden kann.
Die Bügelwalze 9 ist als Heizwalze ausgebildet. Hierzu ist eine schematisch dargestellte Heizeinrichtung 13 vorgesehen, die auf die Oberfläche 10 der Bügelwalze 9 wirkt. Die Heizeinrichtung 13 kann beispielsweise in­ duktiv arbeiten. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Bügelwalze 9 mit einer Innenheizung auszu­ statten.
Mit Hilfe der Heizeinrichtung 13 oder einer anderen Heizung wird die Oberfläche 10 der Bügelwalze 9 auf eine Temperatur gebracht, die im Bereich der Plastifi­ zierungstemperatur des Kunststoffs 4 liegt. Damit kann der Belag 4 der weichen Walze im Bereich der Oberfläche 8 angeschmolzen werden, so daß die Bügelwalze 9 die Glätte ihrer Oberfläche 10 (bzw. ihre Rauhigkeit bei einer Mattsatinage) auf die Oberfläche 8 der weichen Walze 3 einprägen kann.
Ein Sensor 14 überprüft die Oberfläche 8 des Belags 4 und betätigt über eine nicht näher dargestellte Steuer­ einrichtung die Andruckeinrichtung 12, falls die Ober­ fläche 8 nicht mehr glatt bzw. rauh genug ist, und legt damit die Bügelwalze 9 an die weiche Walze an. Wenn die gewünschte Glätte erreicht ist, kann die Bügelwalze 9 wieder abgehoben werden. Alternativ dazu kann man, wie gesagt, die Bügelwalze 9 auch permanent an der weichen Walze 3 anliegen lassen oder zeitgesteuert in Interval­ len an die weiche Walze 3 anlegen.
Die Bügelwalze 9 ist aus einem wesentlich härteren Ma­ terial als der Belag 4 der weichen Walze 3, so daß sich zwar die Oberflächeneigenschaften der Oberfläche 10 auf die Oberfläche 8 übertragen, nicht jedoch umgekehrt. Die Materialbahn 6 und der Belag 4 aus Kunststoff sind dagegen ähnlicher in ihrer Härte, so daß hier eine ge­ genseitige Beeinflussung durchaus möglich ist und auch stattfindet.
Der Angriffsort der Bügelwalze 9 spielt keine große Rolle. Zweckmäßigerweise wird man eine Bügelwalze 9 dort anbringen, wo entsprechender Raum zur Verfügung steht. So ist beispielsweise eine Bügelwalze 9' darge­ stellt, deren Mittelpunkt auf der gleichen Linie liegt wie die Mittelpunkte der Walzen 2, 3. Eine Anordnung der Bügelwalze in dieser Position hat den Vorteil, daß sich keine Querkräfte auf die weiche Walze 3 ergeben, die zu einer Änderung der Walzenspaltgeometrie führen könnte. Normalerweise sind aber auch bei der in durch­ gezogenen Linien dargestellten Bügelwalze 9 die Anpreß­ kräfte nicht übermäßig groß, so daß man eine Änderung der Kraftverteilung im Walzenspalt 5 praktisch vernach­ lässigen kann.
Auf dem Träger 11 ist eine weitere Bügelwalze 15 vor­ gesehen, und zwar am anderen Ende. Der Träger 11 ist um einen Drehpunkt 16 drehbar gelagert. Man kann bei Betä­ tigung der Andruckeinrichtung 12 die erste Bügelwalze 9 von der weichen Walze 3 ab- und gleichzeitig die zweite Bügelwalze 15 an die weiche Walze 3 anschwenken. Eine derartige Anordnung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn beide Bügelwalzen 9, 15 unterschiedliche Oberflä­ cheneigenschaften haben. So kann beispielsweise die erste Bügelwalze 9 eine hochglänzende und/oder glatte Oberfläche haben, während die Bügelwalze 15 eine Ober­ fläche mit einer vorbestimmten Rauhigkeit hat, die sich dann in die Oberfläche 8 der weichen Walze 3 einprägt, um eine Mattsatinage zu bewirken. Mit einer einfachen Umschwenkung des Trägers 11 läßt sich also eine Ände­ rung der Betriebsweise des Kalanders 1 von Glanzsatina­ ge auf Mattsatinage bewirken. Ein Ausbau oder Einbau von Walzen ist hierbei nicht erforderlich. Es ist al­ lenfalls notwendig, die weiche Walze 3 eine gewisse Zeit mit der jeweils vorgesehenen Bügelwalze 9, 15 leerlaufen zu lassen, damit die Oberfläche der weichen Walze entsprechend umgeformt wird.
Selbstverständlich kann auch die zweite Bügelwalze 15 beheizt sein.
Bei dem dargestellten Soft-Kalandern gibt es nur einen Walzenspalt. Wenn man die Bügelwalze bei einem Superka­ lander mit mehreren weichen Walzen und mit entsprechend mehreren Walzenspalten einsetzt, reicht es in der Regel aus, die Bügelwalze an der letzten weichen Walze anzu­ ordnen und hier vorzugsweise vor dem letzten Walzen­ spalt. Die weiche Walze erhält dann vor dem letzten Walzenspalt die gewünschte Glätte bzw. Rauhigkeit, die sich dann in die Materialbahn 6 einprägt.

Claims (11)

1. Kalander insbesondere für Papierbahnen mit mindestens einem Walzenspalt, der durch eine weiche Walze und eine Gegenwalze gebil­ det ist, wobei die weiche Walze an ihrem Umfang einen Belag aus einem elastischen Kunststoff auf­ weist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bügelwalze (9, 9,' 15), deren Oberfläche (10) eine vorbestimm­ te Rauhigkeit aufweist, direkt an die Oberfläche (8) der weichen Walze (3) anlegbar ist.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügelwalze (9, 9', 15) im Betrieb permanent oder abschnittsweise an der weichen Walze (3) an­ liegt.
3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bügelwalze (9, 9', 15) als Heiz­ walze ausgebildet ist.
4. Kalander nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügelwalze (9, 9', 15) im Betrieb eine Oberflächentemperatur aufweist, die im Bereich der Plastifizierungstemperatur des Kunststoffs liegt.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügelwalze (9, 9', 15) eine wesentlich härtere Oberfläche (10) als die weiche Walze (3) aufweist.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalander (1) mehrere weiche Walzen aufweist, und eine Bügelwalze (9, 9', 15) zumindest für die letzte weiche Walze vorgesehen ist.
7. Kalander nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügelwalze (9, 9', 15) vor dem letzten Wal­ zenspalt (5) angeordnet ist.
8. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügelwalze (9) gegen eine andere Bügelwalze (15) mit anderer Oberflächenei­ genschaft austauschbar ist.
9. Verfahren zum Behandeln einer Materialbahn in einem Walzenspalt, der durch eine weiche Walze und eine Gegenwalze gebildet ist, wobei die weiche Walze an ihrem Umfang einen Belag aus einem elastischen Kun­ ststoff aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (8) der weichen Walze (3) im Betrieb permanent oder mit Unterbrechungen mit einer vor­ bestimmten Oberflächenrauhigkeit versehen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügelwalze beheizt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man die Glätte der Materialbahn (6) oder der weichen Walze (3) ermittelt, den ermittel­ ten Istwert mit einem vorbestimmten Sollwert ver­ gleicht und die Bügelwalze (9, 9', 15) anlegt, so­ bald die Differenz zwischen Ist- und Sollwert eine vorbestimmte Größe überschreitet.
DE1997112370 1997-03-25 1997-03-25 Kalander, insbesondere für Papierbahnen Expired - Fee Related DE19712370C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997112370 DE19712370C2 (de) 1997-03-25 1997-03-25 Kalander, insbesondere für Papierbahnen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997112370 DE19712370C2 (de) 1997-03-25 1997-03-25 Kalander, insbesondere für Papierbahnen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19712370A1 DE19712370A1 (de) 1998-10-01
DE19712370C2 true DE19712370C2 (de) 1999-08-05

Family

ID=7824479

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1997112370 Expired - Fee Related DE19712370C2 (de) 1997-03-25 1997-03-25 Kalander, insbesondere für Papierbahnen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19712370C2 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202012008035U1 (de) 2012-08-20 2012-09-12 Voith Patent Gmbh Vorrichtung zur Behandlung einer Faserstoffbahn
CN105951345A (zh) * 2016-06-21 2016-09-21 大津编物(无锡)有限公司 毛毯面料熨烫辊

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19547164C1 (de) * 1995-12-16 1997-02-06 Voith Sulzer Finishing Gmbh Kalander für die Behandlung einer Papierbahn und Anwendung dieses Kalanders

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19547164C1 (de) * 1995-12-16 1997-02-06 Voith Sulzer Finishing Gmbh Kalander für die Behandlung einer Papierbahn und Anwendung dieses Kalanders

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Wochenblatt für Papierfabrikation W + P, 22, 1995, S. 1045 *

Also Published As

Publication number Publication date
DE19712370A1 (de) 1998-10-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT390287B (de) Verfahren und vorrichtung zum kalandrieren einer papierbahn
DE3545123C2 (de) Verfahren zum Kalandrieren und Kalander
EP0312878B1 (de) Verfahren zum Betrieb eines Kalanders und Kalander zur Durchführung dieses Verfahrens
DE4126233C1 (de)
DE3020669A1 (de) Verfahren zur steuerung der liniendruckverteilung in einer walzeinrichtung sowie entsprechende walzeinrichtung
DE19712370C2 (de) Kalander, insbesondere für Papierbahnen
WO2011000529A1 (de) Kalander zur behandlung einer warenbahn
EP0745724B1 (de) Walzenpresse
DE19824542B4 (de) Walze, Kalander und Verfahren zum Betrieb einer Walze
AT506528B1 (de) Verfahren und anordnung zur herstellung von mehrschichtig gestrichenem papier
WO2004015199A2 (de) Vorrichtung und verfahren zur oberflächenbearbeitung von papierbahnen und ähnlichen endlosvliesen mittels beheizbarer walze
EP0864690B2 (de) Walzenmaschine
DE19508349C2 (de) Kalander für die Behandlung einer Papierbahn und Verfahren zu dessen Betrieb
DE60104996T2 (de) Verfahren und vorrichtung zum kalandrieren von papier mit einer beheizten walze
EP2194187A1 (de) Kalander
EP2275601A1 (de) Kalander zum Glätten einer Papier oder Kartonbahn
EP0631012A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung von Dicke und Glanz und/oder Glätte bei der Behandlung von Faserstoffbahnen
DE102015200380A1 (de) Band für eine Glättvorrichtung, Glättvorrichtung und Verfahren zur Glättung
EP1208965B1 (de) Papierprägekalander
DE20319984U1 (de) Mehrwalzenkalander
EP1225275B1 (de) Verfahren zum Betreiben eines Kalanders und Kalander
EP1380686B1 (de) Breitnipvorrichtung und Verfahren zum Satinieren einer Materialbahn
DE102004020069C5 (de) Verfahren zum Satinieren einer Papierbahn
DE102013200614A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Kalandrierung einer Faserbahn
EP1398414A2 (de) Breitnipkalanderanordnung und Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8325 Change of the main classification

Ipc: D21G 1/00

8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: VOITH PAPER GMBH, 47803 KREFELD, DE

8339 Ceased/non-payment of the annual fee